GroenLinks

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
GroenLinks
ParteiführerJesse Klaver
EP-DelegationsleiterBas Eickhout
Gründung 1. März 1989
HauptsitzUtrecht
AusrichtungGrüne Politik
Linksliberalismus
Farbe(n)Grün
SitzeZweite Kammer
13 / 150 (8,7 %)
SitzeErste Kammer
7 / 75 (9,3 %)
Mitglieder­zahl 33.806[1]
Internationale VerbindungenGlobal Greens
SitzeEU-Parlament
4 / 31 (12,9 %)
EuropaparteiEGP
EP-FraktionGrüne/EFA
Websitewww.groenlinks.nl

GroenLinks (GL; deutschGrünLinks) ist einegrüne Partei in denNiederlanden. Sie wurde offiziell 1990 durch eine Fusion von vier Parteien gebildet, derCommunistische Partij van Nederland (CPN) von 1909/1919, derPacifistisch Socialistische Partij (PSP) von 1957, derPolitieke Partij Radikalen (PPR) von 1968 und derEvangelische Volkspartij (EVP) von 1981. Am 13. Juni 2023 bildete GroenLinks und diePartij van de Arbeid (PvdA) eineFraktion in derErsten Kammer sowie am 27. Oktober 2023 eine Fraktion in derZweiten Kammer mit den NamenGroenLinks-PvdA (GL-PvdA).

GroenLinks ist seit der Parteigründung in der Zweiten Kammer vertreten, war aber noch nie an einer Regierung beteiligt. Auf europäischer Ebene gehört die Partei derEuropäischen Grünen Partei an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bereits 1984 hatten drei Parteien bei derEuropawahl eine gemeinsame Wahlliste präsentiert, um ihrem Niedergang bei Wahlen entgegenzutreten. 1989 bei den Parlamentswahlen (Zweite Kammer) kam die EVP als vierte hinzu. Damals errang das Wahlbündnis sechs Mandate von 150. Die vier Parteien waren:

  • Die ehemals stalinistischeCommunistische Partij van Nederland (CPN), gegründet als SDP 1909, hatte in den 1980er-Jahren eine gewisse Öffnung vorgenommen und den Feminismus als gleichberechtigte Ideologie neben dem Kommunismus akzeptiert. Während jenes Jahrzehntes verlor sie kontinuierlich Mitglieder und 1986 ihr letztes Parlamentsmandat.
  • DiePacifistisch Socialistische Partij (PSP) war 1957 als Sammelbecken für enttäuschte Kommunisten und Sozialdemokraten, linke Christen und Anarchisten entstanden, die beispielsweise die NATO ablehnten und einenDritten Weg gehen wollten. Bei den Wahlen 1986 fiel die PSP von drei auf einen Sitz zurück.
  • Linke Gruppen aus derKatholieke Volkspartij (KVP) bildeten 1968 diePolitieke Partij Radikalen (PPR). 1981 richtete sie sich verstärkt links und grün aus und konnte bei den Wahlen 1986 ihre beiden Sitze verteidigen.
  • DieEvangelische Volkspartij (EVP) war 1981 von linkenChristdemokraten (CDA) gegründet worden. Sie stand für Pazifismus, soziale Gerechtigkeit und Progressivität (etwa in Bezug auf Sterbehilfe und Homosexualität). In ihrer kurzen Geschichte hatte sie nur 1982 ein einziges Mandat in der Zweiten Kammer errungen.

Nachdem GroenLinks in den Parlamentswahlen 2012 nur 4 Sitze und einen Stimmanteil von 2,3 % – und damit das bisher schlechteste Ergebnis – erreichen konnte, erzielte die Partei 2017 unter der Parteiführung von Jesse Klaver mit 14 Sitzen und einem Stimmanteil von 8,9 % das bisher beste Ergebnis.

Seit ihrer Gründung war die Partei noch an keiner Regierungskoalition auf nationaler Ebene beteiligt. Bei denWahlen 2010 zeigte sie sich ausdrücklich an einer Regierungsteilnahme interessiert, die angestrebte Mitte-links-Koalition kam jedoch nicht zustande. Derzeit ist sie lediglich in den ProvinzenUtrecht undGroningen an der regionalen Exekutive beteiligt.

Fraktionsvorsitzende war von 2002 bis 2010Femke Halsema, unter deren Führung sich GroenLinks, die zeitweise mehr als 25.000 Mitglieder hatte, ein eherlinksliberales Profil zu geben schien. Auf europäischer Ebene ist die Partei aber weiterhin fester Bestandteil der grünen Zusammenschlüsse (unter anderem gehört GL wie die daneben weiterhin bestehende ParteiDe Groenen dem 2004 gegründeten BündnisEGP an). ImEuropaparlament verfügt sie seit 2014 über zwei Vertreter.

Nach Halsemas Rückzug aus der Zweiten Kammer übernahm Ende 2010Jolande Sap den Fraktionsvorsitz und führte die Partei als Spitzenkandidatin in die vorgezogeneNeuwahl 2012, wo GroenLinks starke Verluste erlitt und nur noch vier Sitze erhielt; das war die kleinste grünlinke Fraktion in derZweiten Kammer seit Bestehen der Partei.[2] Keine vier Wochen nach der Wahlniederlage zwang die Parteiführung Jolande Sap zum Rücktritt. Kurz darauf trat auch der gesamte Vorstand zurück, um einen personellen Neuanfang zu ermöglichen.[3]

Die führende Rolle in der Partei hatte seit dem Oktober 2012 der Fraktionsvorsitzende Bram van Ojik inne, der am 12. Mai 2015 zurücktrat. Die Nachfolge durch den eher linksliberalen, ehemaligen christlichen GewerkschafterJesse Klaver bedeutete auch einen Generationenwechsel. Klaver war nach einem ansehnlichen Wahlerfolg 2017 an den Koalitionsgesprächen beteiligt. Ein Regierungseintritt von GroenLinks scheiterte allerdings an den Themen Integration und Klima.

Die Jugendorganisation von GroenLinks heißtDWARS.

Politisches Programm

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Partei kombiniert grüne und linke Ziele. Dazu gehören:

  • Bewahrung der Erde und von Ökosystemen sowie Tierschutz
  • Gerechte Verteilung der natürlichen Ressourcen zwischen allen Bürgern der Welt und allen Generationen
  • Gerechte Einkommensverteilung
  • Möglichkeit zu Arbeit, Versorgung, Bildung und Erholung für jeden
  • Pluralistische Gesellschaft, an der jeder teilnehmen kann

Wahlergebnisse

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Parlamentswahlen (Zweite Kammer)
WahlStimmen (%)Mandate
19894,1
6 / 150
19943,5
5 / 150
19987,3
11 / 150
20027,0
10 / 150
20035,1
8 / 150
20064,6
7 / 150
20106,7
10 / 150
20122,3
4 / 150
20179,1
14 / 150
20215,2
8 / 150
2023 115,7
13 / 150
von
25 / 150
Europawahlen
WahlStimmen (%)Mandate
19943,7
1 / 31
199911,8
4 / 31
20047,4
2 / 27
2009 18,9
3 / 25
20147,0
2 / 26
2019 210,9
3 / 26
2024 321,1
4 / 31
von
8 / 31
1 
Mandate (seit 2011): 3/26
2 
Mandate (seit 2020): 3/29

Bekannte Politiker

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Jasper Blom:Grüner als die Summe ihrer Teile? Entstehung und Entwicklung der ParteiGroenLinks. In: Carla van Baalen u. a.:Eine zersplitterte Landschaft. Beiträge zur Geschichte und Gegenwart niederländischer politischer Parteien. Amsterdam University Press, Amsterdam 2018, S. 85–105.
  • Paul Lucardie, Gerrit Voerman (Hrsg.):Van de straat naar de staat? GroenLinks 1990-2010. Boom, Amsterdam 2010,ISBN 978-94-6105-360-2

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: GroenLinks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Ledentallen. In: Documentatiecentrum Nederlandse Politieke Partijen. Rijksuniversiteit Groningen, 23. Februar 2023, abgerufen am 25. Februar 2023 (niederländisch). 
  2. nu.nl:Uitslag Verkiezing 2012
  3. Voorzitter GroenLinks en rest bestuur stappen op na vertrek Sap. volkskrant.nl, 6. Oktober 2012 (niederländisch)
Parteien in denNiederlanden
Parteien in derEerste Kamer

50+BBBCDACUD66FVDGL-PvdA (GLPvdA) –JA21OPNL (FNP) –PvdDPVVSGPSPVVDVolt

Parteien in derTweede Kamer

BBBCDACUD66DenkFVDGL-PvdA (GLPvdA) –JA21NSCPvdDPVVSGPSPVVDVolt

Überblicksartikel

Politische Parteien in den Niederlanden

Mitgliedsparteien derEuropäischen Grünen Partei

Partia e Gjelbër (Albanien) |Groen (Belgien) |Ecolo (Belgien) |Seleno dwischenie (Bulgarien) |Socialistisk Folkeparti (Dänemark) |Bündnis 90/Die Grünen (Deutschland) |Eestimaa Rohelised (Estland) |Vihreä liitto/Gröna förbundet (Finnland) |Les Écologistes (Frankreich) |Sakartwelos mzwaneta partia (Georgien) |Ikologi Prasini (Griechenland) |Green Party (Irland) |Europa Verde (Italien) |Verdi Grüne Vërc (Italien) |Možemo! (Kroatien) |Progresīvie (Lettland) |Demokratų sąjunga Vardan Lietuvos (Litauen) |Déi Gréng (Luxemburg) |ADPD (Malta) |Partidul Ecologist Alianța Verde din Moldova (Moldau) |Građanski Pokret URA (Montenegro) |GroenLinks (Niederlande) |Demokratska obnova na Makedonija (Nordmazedonien) |Miljøpartiet De Grønne (Norwegen) |Die Grünen – Die Grüne Alternative (Österreich) |Partia Zieloni (Polen) |LIVRE (Portugal) |Partido Ecologista Os Verdes (Portugal) |Partidul Verde (Rumänien) |Miljöpartiet de Gröna (Schweden) |Grüne Schweiz (Schweiz) |Stranka mladih – Zeleni Evrope (Slowenien) |Verdes Equo (Spanien) |Esquerra Verda (Spanien) |Strana Zelených (Tschechien) |Partija Selenych Ukrajiny (Ukraine) |LMP – Magyarország Zöld Pártja (Ungarn) |Green Party of England and Wales (Vereinigtes Königreich) |Scottish Green Party (Vereinigtes Königreich) |Kinima Ikologon – Synergasia Politon (Zypern)

Assoziierte Mitglieder
Azərbaycan Yaşıllar Partiyası (Aserbaidschan) |Nachhaltige Initiative (Finnland) |Zelena alternativa - ORaH (Kroatien) |Pessoas – Animais – Natureza (Portugal) |Grünes Russland (Russland) |VESNA – zelena stranka (Slowenien) |Catalunya en Comú (Spanien) |Halkların Eşitlik ve Demokrasi Partisi (Türkei) |Párbeszéd – A Zöldek Pártja (Ungarn)

Normdaten (Körperschaft):GND:5058700-6(lobid,OGND,AKS)
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=GroenLinks&oldid=253713659
Kategorien:
Versteckte Kategorie: