Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Großer Kurfürst (Schiff, 1878)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Großer Kurfürst
Schiffsdaten
FlaggeDeutsches Reich Deutsches Reich
SchiffstypPanzerschiff
KlassePreußen-Klasse
BauwerftKaiserliche Werft,Wilhelmshaven
Baunummer2
Baukosten7.303.000Mark
Stapellauf17. September 1875
Indienststellung6. Mai 1878
VerbleibAm 31. Mai 1878 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Länge96,59 m (Lüa)
94,5 m (KWL)
Breite16,3 m
Tiefgang (max.)7,18 m
VerdrängungKonstruktion: 6.821 t
Maximal: 7.718 t
 
Besatzung500 Mann
Maschinenanlage
Maschine6 ×Kofferkessel
1 × 3-Zyl.-Dampfmaschine
Maschinen­leistung5.468 PS (4.022 kW)
Höchst­geschwindigkeit14,0 kn (26 km/h)
Propeller1 × vierflügelig ⌀ 6,6 m
Takelung und Rigg
TakelungVollschiff
AnzahlMasten3
Segelfläche1834 m²
Bewaffnung
  • 4 ×Rk 26,0 cmL/22 (400 Schuss)
  • 1 × Rk 17,0 cm L/25 (200 Schuss)
Panzerung
  • Gürtel: 102–229 mm auf 234–260 mmTeak
  • Türme: 25–254 mm auf 260 mm Teak
Kommandant
Kapitän zur See

Graf von Monts (Mai 1878)

DieGroßer Kurfürst, benannt nachKurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, war das dritte und letzteSchiff derPreußen-Klasse, einer Klasse vonTurmschiffen derKaiserlichen Marine.

Es lief 1875 auf derKaiserlichen Werft inWilhelmshaven vom Stapel. DieSchwesterschiffe warenPreußen (Stapellauf 1873,AG Vulcan Stettin) undFriedrich der Große (Stapellauf 1874,Kaiserliche Werft Kiel).

Technische Daten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Schiffe waren ursprünglich alsKasemattschiffe geplant worden und wurden deshalb als Panzerfregatten bezeichnet, aber noch vor Baubeginn wurde entschieden, sie als Turmschiffe zu bauen, und die Bezeichnung wurde deshalb auf Panzerschiffe geändert. Die Schiffe waren die ersten in Deutschland gebauten gepanzerten Schiffe mit drehbaren Geschütztürmen, gebaut zu einer Zeit, als die Kaiserliche Marine sich aus ihrer Abhängigkeit von ausländischen Werften zu lösen begann. Sie waren 96 Meter lang und verdrängten, bei einer Konstruktionsverdrängung von 6.821 Tonnen, voll ausgerüstet 7.718 Tonnen. Sie hatten eine schmiedeeiserne Panzerung, die aufTeakholzplanken (sogenannte Hinterlage) montiert war. Die Eisenplatten der Zitadelle und der Türme waren 203 mm dick, die des Gürtelpanzers, der die Schiffsseiten in der Wasserlinie schützte, maßen vorn und achtern 102 mm, in der Schiffsmitte 228 mm. Die Schiffe besaßen 1.834 Quadratmeter Segelfläche inVollschiff-Takelung sowie Dampfmaschinen und erreichten eine Höchstgeschwindigkeit (unter Dampf) von 14 Knoten. Die Besatzung bestand aus 46 Offizieren und 454 Mann.

Untergang

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Der Untergang der „Großer Kurfürst“ bei Folkestone. Illustration in der ZeitschriftÜber Land und Meer, 1878

DieGroßer Kurfürst war nur sehr kurz im Flottendienst. Schon am 31. Mai 1878 kollidierte sie bei Verbandsübungen vorFolkestone imÄrmelkanal mit dem PanzerschiffKönig Wilhelm und sank. Das deutscheFlaggschiffKönig Wilhelm sowie diePreußen und dieGroßer Kurfürst segelten als Teil des „Panzerübungsgeschwaders“ in zwei Parallellinien vor Folkestone in RichtungPlymouth, mit derGroßer Kurfürst allein in der Backbordlinie. Das SchwesterschiffFriedrich der Große hatte ursprünglich ebenfalls an der Übung teilnehmen sollen, war aber bereits in der Kieler Bucht auf Grund gelaufen und beschädigt worden.[1] Als vor den beiden Schiffen im Kanal unversehens zwei kleine Boote auftauchten, warenKönig Wilhelm undGroßer Kurfürst gezwungen auszuweichen. Während dieKönig Wilhelm nach Backbord drehte, schwenkte dieGroßer Kurfürst nach Steuerbord, da der Wachoffizier den Befehl missverstanden hatte. Die größereKönig Wilhelm rammte dieGroßer Kurfürst und riss ihre Seite auf. Da dieSchotten nicht geschlossen waren, sank das Schiff innerhalb kürzester Zeit. Dazu trug zusätzlich bei, dass dieStückpforten zur besseren Belüftung ebenfalls nicht geschlossen waren. Obwohl sich die beiden anderen Schiffe des Verbands wie auch ausSandgate und Folkestone herbeigeeilte Boote um die Rettung der Besatzung bemühten, fanden 5 Offiziere und 264 Mann den Tod.[1] Die getöteten Besatzungsmitglieder wurden auf demCheriton Road Cemetery in Folkestone beigesetzt, wo einige Zeit später ein noch heute vorhandenes Denkmal für die Opfer des Unglücks errichtet wurde. Eine wesentliche Unfallursache war nach Ansicht vieler Fachleute die Unerfahrenheit der Mannschaft, die noch nicht genügend Gelegenheit gehabt hatte, das Schiff kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln. Eine Konsequenz aus dem Unglück bestand deshalb darin, den engen Zeitplan zwischen Indienststellung und Ausfahrt eines Schiffes zur Teilnahme an Übungen zukünftig zu entzerren, damit sich die Mannschaft mit den Funktionen und Eigenarten des Fahrzeugs besser vertraut machen konnte.

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass:Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945.Band 1:Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote. Bernard & Graefe Verlag, München 1982,ISBN 3-7637-4800-8,S. 28–30. 
  • Hans H. Hildebrand, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz:Die deutschen Kriegsschiffe – Biographien – ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart.Band 4: Schiffsbiographien von Greif bis Kaiser. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg,DNB 1077667175,S. 34–40 (252 S., Taschenbuchausgabe in 10 Bänden ohne Jahr, etwa 1995). 

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons:Großer Kurfürst – Sammlung von Bildern
Wikisource: Untergang des deutschen Panzerschiffes „Großer Kurfürst“ am 31. Mai 1878 – Quellen und Volltexte
Wikisource: Der Untergang des „Großen Kurfürsten“ – Quellen und Volltexte

Fußnoten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. abConrad Matschoß:Werner Siemens. Ein kurzgefaßtes Lebensbild nebst einer Auswahl seiner Briefe. Springer Verlag, Berlin 1916, S. 566 u. Anm. 1 (Onlinevorschau).
Panzerschiffe derPreußen-Klasse
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Großer_Kurfürst_(Schiff,_1878)&oldid=254412473
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp