Grigory Serper
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Verband | Sowjetunion![]() Usbekistan ![]() Vereinigte Staaten ![]() |
Geboren | 14. September 1969 Taschkent,Usbekistan |
Titel | Großmeister (1992) |
Aktuelle Elo‑Zahl | 2522 (März 2025) |
BesteElo‑Zahl | 2587 (Januar 2000) |
Karteikarte bei derFIDE (englisch) |
Grigory Serper (*14. September1969 inTaschkent alsGrigori Jurjewitsch Serper,russischГригорий Юрьевич Серпер) ist einUS-amerikanischerSchachspieler und -trainerusbekischer Herkunft.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Alter von sechs Jahren erlernte Serper das Schachspiel von seinem Großvater. Ab 1985 besuchte er die berühmteBotwinnik-Schachschule inMoskau, und 1989/1990 wurde er in derniederländischen StadtArnhemJunioreneuropameister. Nach dem Zusammenbruch derSowjetunion startete er für sein HeimatlandUsbekistan und vertrat dieses bei denSchacholympiaden1992 inManila und1994 in Moskau[1] sowie bei derMannschaftsweltmeisterschaft 1993.[2] Der größte Erfolg dabei war der zweite Platz in Manila hinter der russischen Mannschaft. Im Dezember 1993 nahm Serper inGroningen amPCA-Qualifikationswettkampf teil, der die Teilnehmer des Kandidatenturnieres zurSchachweltmeisterschaft 1995 bestimmen sollte. Mit lediglich fünf Punkten aus elf Partien kam er jedoch nicht über den 30. Rang bei 54 Teilnehmern hinaus.
Im Januar 1996 wanderte Serper mit seiner Familie in dieVereinigten Staaten aus und nahm die dortige Staatsbürgerschaft an. Drei Jahre später erlebte er abermals eine erfolgreiche Zeit im Schach, als er 1999 sowohl die renommiertenWorld Open inPhiladelphia gewann als auch ins Finale derUS-Schachmeisterschaft einzog. Bei denNational Open inLas Vegas belegte er im März 2000 einen vielfach geteilten ersten Platz. Im November und Dezember gleichen Jahres spielte er inNeu-Delhi um dieFIDE-Weltmeisterschaft. Ihm gelang der Einzug in die dritte Runde, ehe er sichAlexander Grischtschuk mit ½ : 1½ geschlagen geben musste. In derUnited States Chess League spielte Serper von 2006 bis 2009 für dieSeattle Sluggers.
Serper – der eng mitGregory Kaidanov undMichail Gurewitsch befreundet ist – gibt sein Wissen in Workshops weiter, schreibt regelmäßig Artikel auf der Internetseitechess.com und war viele Jahre imInternet Chess Club aktiv.
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Partiebeispiel
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Serper gilt als überaus kreativer Angriffsspieler, der auch diverseOpfer nicht scheut, um einen Vorteil zu erlangen. Die folgende Partie spielte er 1993 beimSt. Petersburg Open mit den weißen Steinen gegen dengriechischenGroßmeisterIoannis Nikolaidis. Eine Jury desSchachinformators wählte sie zum zweitbesten Spiel der im 59. Band der Reihe präsentierten 666 Partien.[4]Larry Christiansen bewertete sie als seine sechstliebste Angriffspartie der 1990er Jahre[5] undYasser Seirawan schrieb: „Ist eine Partie vorstellbar, in der manalle seineFiguren opfert? Zusätzlichwandelt man noch zwei Bauern um und hat ein Spiel für die Ewigkeit!“[6]
- Serper–Nikolaidis 1:0
- St. Petersburg, 1993
- Königsindische Verteidigung, E70
- 1. c4 g6 2. e4 Lg7 3. d4 d6 4. Sc3 Sf6 5. Sge2 Sbd7 6. Sg3 c6 7. Le2 a6 8. Le3 h5 9. f3 b5 10. c5 dxc5 11. dxc5 Dc7 12. 0–0 h4 13. Sh1 Sh5 14. Dd2 e5 15. Sf2 Sf8? Seirawan empfiehlt hier 15. … Sf4 16. Sd3! Lh6 17. a4! mit Vorteil für Weiß.16. a4 b4 17. Sd5! Das ruhige 17. Scd1 oder 17. Sa2 vermeidend, opfert Weiß eine Figur, um in der fünften Reihe zwei beweglich verbundeneFreibauern zu haben.17. … cxd5 18. exd5 f5 19. d6 19. Dxb4 würde es Schwarz erlauben, nach 19. … Tb8 20. Da3 e4 mit einer zweifelhaften Stellung zu vereinfachen.19. … Dc6 20. Lb5!!Diagramm. Ein weiteres Opfer, um Schwarz daran zu hindern, eine erfolgreicheBlockade aufzubauen.20. … axb5 21. axb5 Dxb5 Schwarz gibt etwasMaterial her, um den weißen Bauern zu blockieren. Weiß würde nach 21. … Db7 22. c6 Txa1 23. cxb7 Txf1+ 24. Kxf1 Lxb7 25. Sd3 Sd7 26. Dc2 e4 27. Dc7 oder 22. … Db8 23. b6 Txa1 24. Txa1 Ld7 25. Dd5! Sf6 26. c7 gewinnen.22. Txa8 Dc6 23. Tfa1! f4 24. T1a7! Sd7 Nicht 24. … fxe3? 25. Dd5! Dxd5 26. Txc8#. Nun droht Schwarz, seinen König durchRochade in Sicherheit zu bringen, also opfert Weiß weiteres Material.25. Txc8+!! Dxc8 26. Dd5! fxe3 27. De6+ Kf8 28. Txd7! exf2+ 29. Kf1 De8 30. Tf7+! Ein weiteres Opfer, um dem eigenen d-Bauern dieUmwandlung zu ermöglichen. Nach 30. Dxe8+? Kxe8 31. Te7+ Kf8 32. c6 Sg3+! 33. Kxf2 Sf5 könnte Weiß seine Freibauern nicht umwandeln.30. … Dxf7 31. Dc8+ De8 32. d7 Kf7 33. dxe8=D+ Txe8 34. Db7+ Te7 35. c6! e4! 36. c7 e3 37. Dd5+ Kf6 38. Dd6+ Kf7 39. Dd5+ Kf6 40. Dd6+ Kf7 41. Dxe7+ Kxe7 42. c8=D Lh6 43. Dc5+ Ke8 44. Db5+ Kd8 45. Db6+ Kd7 46. Dxg6 e2+ 47. Kxf2 Le3+! 48. Ke1! 1:0
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Grigory Serpers Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
- ↑Grigory Serpers Ergebnisse bei Mannschaftsweltmeisterschaft auf olimpbase.org (englisch)
- ↑Zahlen gemäß Elo-Listen der FIDE. Datenquellen:fide.com (Zeitraum seit 2001),olimpbase.org (Zeitraum 1971 bis 2001)
- ↑Šahovski informator, Band 60, 1994, S. 6.
- ↑Larry Christiansen:Storming the Barricades.London, 2000, S. 154.
- ↑Yasser Seirawan:Winning Chess Combinations.London, 2006, S. 161.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Grigory Serper beim WeltschachbundFIDE (englisch)
Nachspielbare Schachpartien von Grigory Serper auf 365Chess.com (englisch)
- Nachspielbare Schachpartien von Grigory Serper auf chessgames.com (englisch)
- Nachspielbare Schachpartien von Grigory Serper auf chesstempo.com (englisch)
- Profil von Grigori Serper beim Internet Chess Club (englisch)
- Großmeister opfert ALLE Figuren. Die unsterbliche Opferpartie von 1993, kommentiert vonNiclas Huschenbeth
Personendaten | |
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NAME | Serper, Grigory |
ALTERNATIVNAMEN | Серпер, Григорий Юрьевич (russisch); Serper, Grigori Jurjewitsch (Transkription aus dem Russischen) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Schachspieler usbekischer Herkunft |
GEBURTSDATUM | 14. September 1969 |
GEBURTSORT | Taschkent |