Gridiron Football ([ˈgɹɪdaɪən ˌfʊtbɔːl],englisch für „Gitterrost-Fußball“) ist ein Sammelbegriff für eine Reihe vonBallsportarten, die insbesondere inNordamerika populär sind. Dabei ist das „Gridiron“ die gängige Bezeichnung für das Spielfeld, das durch die Markierung mit Querlinien alle fünf bis zehnYards einem Bratrost ähnelt. Das bekannteste unter diesen Spielen ist das vor allem in denUSA dominierendeAmerican Football. Von diesem existieren darüber hinaus Versionen mit kleineren Spielfeldern und weniger Spielern sowie mitArena Football auch eineHallenform und weniger körperbetonte Varianten wie beispielsweiseFlag Football. InKanada istCanadian Football verbreitet. Außer demSpielfeld haben die so bezeichnetenFootball-Sportarten weitere Gemeinsamkeiten. Dazu gehören der Spielablauf (Unterteilung inDowns, Ballbesitzwechsel …) oder der Balltransport (insbesondere dasPassspiel).
American Football und, weitestgehend unabhängig davon, Canadian Football entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus den europäischen BallsportartenFußball und insbesondereRugby. Wichtige Beiträge zur Herausbildung des American Football als eigenständiger Sportart leisteten unter anderem der als dessen Erfinder geltendeWalter Camp sowieAmos Alonzo Stagg,Glenn Scobey Warner undJohn Heisman. Ein prägender Unterschied zwischen den Gridiron-Football-Spielen und dem Rugby ist das alsVorwärtspass bezeichnete Werfen desBalls zu einem sich in Angriffsrichtung weiter vorn befindlichen Mitspieler, das im Rugby nicht zulässig ist, während es 1906 im American Football erlaubt wurde und sich neben denLaufspielzügen zu einem der spielbestimmenden Elemente des Sports entwickelte.
Der Football war am Anfang wie der Rugbyball eher abgeplattet und hatte keine spitzen Enden. Dies änderte sich erst Jahre nach dem ersten legalen Vorwärtspass im Jahr 1906. Zuvor wurde mit dem Ball nur gelaufen, wofür kein kleiner, gut zu werfender Ball nötig war. 1912 wurde die Form umgestellt, vor allem wurde der Durchmesser verkleinert. Trotzdem ähnelte der Football immer noch sehr einem Rugbyball. Erst in den späten 1920er-Jahren bekam er seine heutige Form mit den acht Nähten und ansatzweise die gleiche Größe, außerdem wurde das Metallventil, das oft Verletzungen verursacht hatte, durch ein Gummiventil ersetzt.[1]
Die BezeichnungGridiron Football leitet sich von der gitterartigen Linieneinteilung des Spielfeldes ab, die eine wichtige Grundlage für den Ablauf dieser Spiele ist. Bestimmend für den Spielablauf ist, dass durch die angreifende Mannschaft innerhalb einer festgelegten Anzahl von Versuchen durch Werfen oder Tragen des Balls ein bestimmter Raumgewinn erzielt werden muss, um im Angriffsrecht zu bleiben und den Ball auf diese Weise bis an das gegnerische Ende des Spielsfeldes zu bringen. Kennzeichnend für die Gridiron-Football-Varianten im Vergleich zu ihren Vorläuferspielen sind damit ein starktaktikbetonter und aus jeweils abgeschlossenen Spielzügen bestehender Spielverlauf, der Einsatz von getrennten Mannschaftsteilen fürAngriffs- undVerteidigungsformationen sowie eine ausgeprägte Spezialisierung der Spieler auf bestimmten Mannschaftspositionen. Aufgrund der stark körperbetonten Spielweise sind die Spieler, mit Ausnahme des Flag Football, anders als im Fußball und im Rugby mit einer umfangreichen Schutzkleidung ausgestattet, zu der insbesondere ein speziellerFootballhelm gehört.