
Gregor Henckel-Donnersmarck[1][2][3]OCist (*16. Jänner1943 inBreslau alsUlrich Maria Karl Graf Henckel von Donnersmarck; †20. April2025 inHeiligenkreuz[4][5]) war einösterreichischerPriestermönchdeutscher Herkunft. Er war von 1999 bis 2011Abt desZisterzienserstiftesHeiligenkreuz.
Gregor Henckel-Donnersmarck stammte aus der schlesischen FamilieHenckel von Donnersmarck und war der jüngste Sohn von Friedrich-Carl Graf Henckel von Donnersmarck (1905–1989) und dessen Frau Anna-Ilsevon Zitzewitz (1910–1996).[6] Seine Familie flüchtete mit ihm ausSchlesien, bedroht vom Vormarsch der Roten Armee imZweiten Weltkrieg, zunächst nachBayern, wo sie sich für fünf Jahre niederließ. Anschließend übersiedelte sie endgültig nachKärnten in Österreich.[7][8]
Er war der einzige Bruder des Rechts- und StaatswissenschaftlersLeo-Ferdinand Graf Henckel von Donnersmarck. Der FilmregisseurFlorian Henckel von Donnersmarck ist sein Neffe.[9]
1963 machte Henckel-Donnersmarck dieMatura am Humanistischen Gymnasium inKlagenfurt. Von 1963 bis 1964 leistete er seinenPräsenzdienst beimBundesheer ab und rüstete alsLeutnant der Reserve ab. Von 1964 bis 1969 studierte er an derHochschule für Welthandel in Wien und spondierte zumDiplomkaufmann (Dipl.-Kfm.). In den Jahren 1970 bis 1977 war er Mitarbeiter der SpeditionsfirmaSchenker & Co., von 1973 bis 1977 als GeschäftsführerSchenker Spanien S.A.E. inBarcelona. Henckel-Donnersmarck missfiel jedoch, dass er als Konzession an seine Karriere „nicht genug Zeit für den Glauben“ hatte.[10]
Er entschied sich, sein Leben als Manager in der Wirtschaft aufzugeben und wurde am 15. November 1977 gemeinsam mitChristian FeursteinNovize im Stift Heiligenkreuz und nahm dort denOrdensnamenGregor an. Nach Studien (1978–1986) an derPhilosophisch-Theologischen Hochschule Heiligenkreuz wurde erMagister der Theologie,[11] am 1. August 1982 erhielt er in der Stiftskirche durch BischofMaximilian Aichern von Linz diePriesterweihe. Von 1986 bis 1991 war erPrior imZisterzienserstift Rein beiGraz, 1992 und 1993 Assistent desGeneralabtes der Zisterzienser in Rom und von 1994 bis 1999 Nationaldirektor vonMissio, den Päpstlichen Missionswerken in Österreich. Am 11. Februar 1999 wählte ihn der Konvent zum 67. Abt des Stiftes Heiligenkreuz. Als solcher war er ab 2007Magnus Cancellarius (Großkanzler) derPhilosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. SeineAbtsbenediktion erfolgte am 14. März 1999 durch GeneralabtMaurus Esteva Alsina. Von 2003 bis 2007 war erAbtpräses derÖsterreichischen Zisterzienserkongregation.
In Henckel-Donnersmarcks Amtszeit fiel der Besuch von PapstBenedikt XVI. am 9. September 2007 in Heiligenkreuz, der im Rahmen seines Staats- und Pilgerbesuchs in Österreich das Stift und die Hochschule beehrte.[12] Zuvor hatte der Papst die Hochschule am 28. Jänner 2007 zurHochschule päpstlichen Rechts erhoben und Henckel-Donnersmarck am 3. März 2007 unter Bezug auf dessen Amt als Großkanzler der Hochschulead personam das Recht verliehen, einen violettenPileolus zu tragen.[13][7]
Im Februar 2011 legte er sein Amt als Abt in Heiligenkreuz zurück, da er altersbedingt keine komplette Periode mehr ausüben dürfte.[14]
Medial vielbeachtet war sein Vortrag zum ThemaIslam, Christentum und Relativismus auf der FachtagungDas Unbehagen mit der Religion am 18. Juni 2011 imIslamischen Zentrum Wien, bei dem ihmElsayed Elshahed von derIslamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich antwortete: „Herr Abt, betrachten Sie dieses Haus als Ihr Haus!“[15][16] Es war das erste Mal, dass ein hoher kirchlicher Würdenträger einen Vortrag in der WienerMoschee hielt.
Am 22. April 2021 gab dasStift Klosterneuburg bekannt, dass dieKongregation für die Institute geweihten Lebens und die Gesellschaften apostolischen Lebens auf Antrag des PäpstlichenDelegaten,Bischof Josef Clemens mit Dekret vom 19. April 2021 Gregor Henckel-Donnersmarck zu seinem Administrator ernannt habe. Unmittelbar vor dem Amtsantritt am 2. Mai 2021, mit dem er alle Funktionen desStiftsdechanten übernommen hätte,[17] zog Henckel-Donnersmarck seine Zusage jedoch aus gesundheitlichen Gründen zurück.[18][19]

Am 20. April 2025 verstarb Henckel-Donnersmarck nach Angaben des Stiftes Heiligenkreuz an einer Krebserkrankung.[20] Er wurde auf eigenen Wunsch auf dem Ortsfriedhof beigesetzt. Zu seiner Trauerfeier am 30. April 2025 reisten neben kirchlichen Würdenträgern wie BischofÄgidius Zsifkovics, auch die Landeshauptfrau vonNiederösterreichJohanna Mikl-Leitner undKarl Habsburg-Lothringen.[21]
| Vorgänger | Amt | Nachfolger |
|---|---|---|
| Gerhard Hradil | Abt des Stiftes Heiligenkreuz 1999–2011 | Maximilian Heim |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Henckel-Donnersmarck, Gregor |
| ALTERNATIVNAMEN | Henckel-Donnersmarck, Gregor Ulrich; Henckel von Donnersmarck, Ulrich Maria Karl Graf (Geburtsname) |
| KURZBESCHREIBUNG | österreichischer römisch-katholischer Geistlicher und Theologe; Zisterzienser; Abt des Stiftes Heiligenkreuz |
| GEBURTSDATUM | 16. Januar 1943 |
| GEBURTSORT | Breslau |
| STERBEDATUM | 20. April 2025 |
| STERBEORT | Heiligenkreuz |