Gradoli

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Gradoli
Gradoli (Italien)
Gradoli (Italien)
StaatItalien
RegionLatium
ProvinzViterbo (VT)
Koordinaten42° 39′ N,11° 51′ O42.64444444444411.855555555556470Koordinaten:42° 38′ 40″ N,11° 51′ 20″ O
Höhe470 m s.l.m.
Fläche37 km²
Einwohner1.241(31. Dez. 2023)[1]
Postleitzahl01010
Vorwahl0761
ISTAT-Nummer056028
Bezeichnung der BewohnerGradolesi
SchutzpatronSan Magno
WebsiteGradoli
Gradoli

Gradoli ist eine Gemeinde mit 1241 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2023) in derProvinz Viterbo in deritalienischen RegionLatium.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

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Gradoli liegt 120 km nordwestlich vonRom, 44 km nordwestlich vonViterbo und 12 km westlich vonBolsena. Es liegt in denMonti Volsini oberhalb desBolsenasees.Die Gemeinde ist Mitglied derComunità Montana Alta Tuscia Laziale.

Die Nachbargemeinden sindBolsena,Capodimonte,Grotte di Castro,Latera,Onano undValentano.

Verkehr

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Gradoli liegt an der Staatsstraße SS 489, einer Nebenstraße derVia Cassia.

Geschichte

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Entstanden wohl in der späten Völkerwanderungszeit als Rückzugssiedlung vorLangobarden,Arabern undUngarn, tritt dasCastellum Gradolarum im Jahr 1114 in der Schenkung derMathilde von Canossa in Erscheinung, mit der diese ihren Landbesitz den Päpsten übereignete. Nach verschiedenen Besitzerwechseln, darunter auch die StadtOrvieto, unterstellte KardinalEgidio Albornoz den Ort um 1360 wieder der direkten päpstlichen Herrschaft. Im Jahre 1445 ernannte PapstEugen IV. Ranuccio V. aus der FamilieFarnese zum päpstlichen Vikar für Gradoli, wasLeo X. 1513 unbegrenzt ausweitete. 1537 kam der Ort zumHerzogtum Castro und diente als Sommerresidenz der Herzöge. Nach dem zweiten Castro-Krieg von 1649 wurde er wieder direkt demKirchenstaat eingegliedert, bis dieser im Herbst 1870 imKönigreichItalien aufging. Das Ortsbild dominieren der Palazzo Farnese und die Pfarrkirche Santa Maria Maddalena.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr188119011921193619511971199120012011
Einwohner183220482096230323581849154814961479

Quelle ISTAT[2]

Politik

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Attilio Mancini (Lista Civica: Insieme Per Il Futuro) wurde am 26. Mai 2019 zum neuen Bürgermeister gewählt.

Sehenswürdigkeiten

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San Michele Arcangelo im Ortskern
San Vittore außerhalb des Ortes
  • Palazzo Farnese, erbaut an der Stelle einer Vorgängerburg von 1515 bis 1534 durchAntonio da Sangallo, den Hofarchitekten der Farnese im Auftrag von Kardinal Alessandro Farnese, seit 1534 PapstPaul III. Nach 1649 wurde er als Kloster benutzt, ging 1874 in Staatsbesitz über, um schon 1878 in Privathand zu gelangen; PapstBenedikt XV. schenkte den von ihm zurückgekauften Palast 1922 der Gemeinde Gradoli. Im Jahre 1997 wurde eine umfassende Renovierung weitgehend abgeschlossen. Außen bestimmt durch große Bastionsmauern an drei Ecken in Gestalt von Turmanbauten, erhebt sich das Gebäude mit seiner Hauptfassade von sieben Achsen und dem Unter- und drei hohen Obergeschossen; die Rückfassade ist ähnlich gestaltet. Im Inneren sind drei Treppenanlagen vorhanden, die in die Repräsentationsgeschosse führen: Im ersten ist die Sala Ducale mit manieristischen Wandfresken im Groteskenstil und einem Kamin versehen. Im zweiten Stockwerk sind weitere Repräsentationsräume mit Fresken mythologischen Inhalts verziert; in ihnen ist das Museo del Costume Farnesiano untergebracht, das Kostüme des 16. Jahrhunderts in Nachbildungen ausstellt.
  • Kollegiatkirche S. Maria Maddalena links des Palazzo Farnese als Neubau mit Barockfassade nach Brand der mittelalterlichen Vorgängerkirche, am 25. April 1705 durchKardinal Marcantonio Barbarigo geweiht. Dreischiffiger Innenraum mit sechs Seitenkapellen und Hochaltar mit Madonnenstatue. In der ersten linken Kapelle Taufstein derRenaissance vonIsaia da Pisa, im Kirchenmuseum Freskenzyklus mit Szenen der Passion Christi.
  • Kapelle San Michele Arcangelo mit Fresko der Kreuzigung, begleitet von Maria und Johannes dem Evangelisten.
  • Landkirche San Vittore im Südwesten außerhalb Gradolis mit Gemälde der Madonna della Vittoria.
  • Landkirche San Magno östlich des Ortes nahe dem Bolsenasee aus der Frührenaissance, einst im Besitz desMalteserordens, mit großem Portal und Wappen sowie drei Altären im Inneren. Nahe der Kirche Ausgrabungsgelände einer römischen Landvilla.
  • Zwei Brunnen auf dem Platz vor dem westlichen Tor zum Ortszentrum und auf dem Hauptplatz vor dem Palazzo Farnese.

Kulinarische Spezialitäten

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In Gradoli und den angrenzenden Gemeinden wird der rote DessertweinAleatico di Gradoli in drei Sorten angebaut. Eine Spezialität ist auch die Grappa di Aleatico di Gradoli. Außerdem wird einGrechetto Bianco und Rosso produziert.

Veranstaltungen

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Im Frühjahr findet am Fastnachtsdienstag derPranzo del Purgatorio statt, ein „Armeleuteessen“ zur Vorbereitung auf die Fastenzeit. Dem lokalen Dessertwein gilt Ende Juli/Anfang August di Sagra dell’Aleatico, ein Volksfest mit Weinverkostung, Essen und Spielen.

Söhne und Töchter des Ortes

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Literatur

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  • Les Mémoires du Cardinal Dominique Ferrata, 3 Bde. Rom 1920.
  • I Farnese: trecento anni di storia, Rom 1990.
  • Flaminia Gennari Santori:La decorazione del Palazzo Farnese di Gradoli, in:Storia dell'arte 83, 1995, S. 82–110.
  • Dies. – Sabina Robert – Francesca Vicarelli:Decorazioni farnesiane nei palazzi di Valentano, Capodimonte e Gradoli, Rom 1996,ISBN 978-88-8016-166-0
  • Elena Agostini:Gradoli, storia e territorio, Viterbo 1998.
  • Paolo Cirigliano:Territorio della doc Aleatico di Gradoli e definizione di sottozone, in:L'Informatore agrario 61, 2005, S. 59–62.
  • Salvatore Enrico Anselmi:La decorazione pittorica nelle residenze farnesiane di Capodimonte e Gradoli. Due esempi di vulgata raffaellesca, in: Laura und Massimo G. Bonelli (Hrsg.):L’età di Michelangelo e la Tuscia, Viterbo 2007, S. 28–41.
  • Georg Henke – Frank Schwarz:Latium mit Rom, 2. Aufl. Bielefeld 2009,ISBN 978-3-8317-1714-9, S. 134 f.

Weblinks

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Commons: Gradoli – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2023. ISTAT. Abgerufen am 18. März 2025 (Bevölkerungsstatistiken desIstituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2023). 
  2. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2011.
Gemeinden derProvinz Viterbo in der RegionLatium

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