| Stadtteil von Bremen Gröpelingen | ||
|---|---|---|
| Basisdaten | Rang | |
| Fläche: | 9,791 km² | 16/23 |
| Einwohner: | 36.033 | 6/23 |
| Bevölkerungsdichte: | 3.680 Einwohner je km² | 6/23 |
| Ausländeranteil: | 36,9 % | 2/23 |
| Arbeitslosenquote: | 26,1 % | 2/23 |
| Koordinaten: | 53° 8′ N,8° 45′ O53.1261111111118.7463888888889Koordinaten:53° 7′ 34″ N,8° 44′ 47″ O | |
| Ortsteile: | Lindenhof Gröpelingen Ohlenhof In den Wischen Oslebshausen | |
| Postleitzahlen: | 28237, 28239 | |
| Stadtbezirk: | West | |
| Ortsamt: | West | |
| Website: | Ortsamt West | |
| Alle Flächenangaben[1] mit Stand vom 31. Dezember 2014. Demographische Angaben[2][3] mit Stand vom 31. Dezember 2021. Angaben zur Arbeitslosigkeit[4] mit Stand vom 31. Dezember 2016. | ||
Gröpelingen (PlattdeutschGröpeln) ist einStadtteil vonBremen und gehört zum BremerStadtbezirk West.
Gröpelingen liegt auf der rechtenWeserseite ca. 5 km westlich des Bremer Zentrums.
Die benachbarten Stadtteile sindWalle im Osten,Häfen im Südwesten,Burglesum im Nordwesten undBlockland im Nordosten.
Der Stadtteil Gröpelingen umfasst folgende Ortsteile:

Fläche: 1,47 km², 8928 Einwohner[5]
Gröpelingen war bis zum Bau der benachbarten Häfen und Industriebetriebe im 19. Jahrhundert zunächst dörflich geprägt. Durch die Industrialisierung wurde dieser Ortsteil stark verändert. Hier wohnten viele Arbeitnehmer, die in den Betrieben der Hafenwirtschaft arbeiteten. Infolge der Umstellung auf Container und durch die Werftenkrise gab es starke Veränderungen in der Hafenwirtschaft, die sich auch auf die Struktur dieses Ortsteils auswirkten. Der Ortsteil zeichnet sich durch eine Mischung von Gewerbe und Wohnungen aus.
Fläche: 0,74 km², 7977 Einwohner[5]
DasHumannviertel war der größte zusammenhängende Siedlungsbau in Bremen in derWeimarer Republik. Die vier Wohnzeilen von 1931 mit 160 Wohnungen stehen seit 2016 unterBremischen Denkmalschutz.[6]
Der Ortsteil hat sich durch den Zuzug vonGastarbeitern und anderenEinwanderern seit den 1960er Jahren zu einem multikulturellen Ortsteil entwickelt. Fürmuslimische Zuwanderer aus derTürkei wurde in Hafenrandlage dieFatih-Moschee errichtet, die größteMoschee Bremens. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts wird der Ortsteil auch von Akademikern, jungen Menschen und Künstlern als Wohnort gewählt.
Fläche: 1,32 km², 9488 Einwohner[5]
Der Ortsteil Ohlenhof hat die meisten Einwohner und hat sich im Unterschied zu den übrigen Ortsteilen in Gröpelingen eher zu einer Wohngegend entwickelt. Hier befindet sich neben mehreren Schulen auch dieErlebnisfarm Ohlenhof. Diese Erlebnisfarm bietet Kindern, Jugendlichen und interessierten Erwachsenen die Begegnung mit Tieren und einer naturnahen Umgebung. Die Einrichtung soll auch zur Verbesserung des Förder- und Freizeitangebotes im Bremer Westen dienen.[7]
Fläche: 2,16 km², 14 Einwohner[5]

Fläche: 3,97 km², 8653 Einwohner[5]
Das kleine Dorf Oslebshausen (im 9. Jh.Osleveshusen) (PlattdeutschOshuusen) im früherenGoh Werderland war 1741 hannoverisch, 1803 bremisch und wurde 1817 demLandherrn imBremer Rat unterstellt. 1921 wurde das Dorf eingemeindet und 1951 ein Ortsteil von Gröpelingen.
Das Dorf wandelte sein Antlitz; 1691 wurde eine Windmühle gebaut, die 1788 abbrannte, wieder aufgebaut dann 1902 abgebrochen wurde. Nach dem Bau der benachbarten Häfen und Industriebetriebe in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich ein Ortsteil mit Einzelhäusern, Reihenhäusern und vornehmlich drei- bis viergeschossigen Wohnblocks für die in den Häfen arbeitenden Einwohner.
1823 legte der Arzt Hirschfeld ein Landgut mit Park an, das der Richter Wilhelm Focke und danach Johann Ludwig Schrage erwarb. 1890 richtete er hier das Adelenstift ein, benannt nach seiner Frau Adele. Als das Gutshaus 1901 abbrannte, entstand ein bestehender Neubau. Das Adelenhaus hatte eine enge Verbindung zumDiakonissenhaus (Diako Bremen) derBremer Diakonie. Das Adelenstift derLudwig-Schrage-Stiftung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg ein Kindertagesheim. Auf Teilen des Geländes entstand dasDiakonie-Krankenhaus.
Die größtenteils denkmalgeschützteneugotische Straf- undJustizvollzugsanstalt mit ihrer weithin sichtbaren Anstaltskirche wurde von 1871 bis 1874 aus Ziegelsteinen nach Plänen des ArchitektenAlexander Schröder errichtet und danach erheblich erweitert.
Der Altbau derSchule an der Oslebshauser Heerstraße entstand 1907 alsGemeindeschule Oslebshausen.
Die evangelischeNikolaikirche Oslebshausen wurde 1929/30 backsteinsichtig nach Plänen vonWalter Görig erbaut. Die katholische Kirche entstand 1922/24 für die St. Josefgemeinde.
Mit 5,26 m hat die Weser bei Oslebshausen einen der größtenTidenhübe Deutschlands.
Der NameGröpelingen leitet sich von dem alten Wort „gropen“ oder „grüppe“ für Graben und „linga“ für „die Leute von“ ab, da die ersten Bewohner auf einem Dünenrücken siedelten, der neben einem natürlichen Entwässerungsgraben zur Weser lag. Die Siedlersippe „Gropelinge“ war also die, die an einem Graben wohnte. Das spätere Geschlecht derRitter von Gröpelingen nahm diesen Namen an, wählte aber in Unkenntnis der etymologischen Bedeutung des Wortes einen Grapen (ausgesprochen: Groopen), einen Kochkessel mit drei Füßen, als Wappensymbol. Die Namen Gröpelingen, Gröpeln oder ähnliche tauchen auch als Name für andere Orte in Norddeutschland auf, die auf einer Erhöhung neben einem Graben liegen. Das sind die Orte Gröblingen bei Warendorf an der Ems und Gräpeln bei Oldendorf nördlich von Bremervörde.Der NameOslebshausen durchlief in den Jahrhunderten viele Wandlungen; seine Herkunft ist daher schwer deutbar. Da die etymologisch „jüngere“ Endung-hausen im Gegensatz zu-lingen auf ein bereits besiedeltes Gebiet hinweist, könnte sich der Name von dem Haus eines Siedlers mit Namen „Oslev“ herleiten lassen.
860 war die erste urkundliche Erwähnung von Oslebshausen. 1218 wurde Gröpelingen erstmals urkundlich erwähnt, als das Land der Ritter von Gröpelingen. Im 13. Jahrhundert gehörte ein Zweig der Familie der Oberschicht in Bremen an, so u. a.Luder van Gropelinghe. Der 1304 ermordeteRitter und Ratsherr von BremenArnd von Gröpelingen wurde durch die damit verbundenen Unruhen berühmt.
Die Dörfer Gröpelingen und Oslebshausen lagen imGoh Werderland. Hundert Jahre später wurde 1331 die Gröpelinger Kirche erstmals alsNikolai-Kapelle mit freistehendem Turm urkundlich erwähnt.[8] Mit dem Aussterben des Gröpelinger Rittergeschlechts im 15. Jahrhundert kommt das Land unter die Herrschaft desBremer Rates. Seit 1691 stand eine Mühle im Dorf Gröpelingen, welche 1788 abbrannte und dann wieder aufgebaut wurde.
Von 1741 bis 1803 gehörten Oslebshausen und Wischhusen zumKurfürstentum Braunschweig-Lüneburg – später als Kurfürstentum Hannover benannt – um dann 1803 wieder zu Bremen zu gelangen.
1812 hatte Gröpelingen 342 und Oslebshausen 199 Einwohner. 1817 wurden Gröpelingen und Oslebshausen demLandherrn im Bremer Rat unterstellt. Der Bau der Chaussee – heute Heerstraße – bis nach Oslebshausen erfolgte von 1820 bis 1821. Bremer Kaufleute errichten nun ihre Sommersitze in Gröpelingen und Oslebshausen und Ausflugslokale entstanden. Der Gastwirt Keese baut in dieser Zeit denVergnügungspark Flora, dessen Saal für Tanz und andere Veranstaltungen beliebt war. In den 1930er Jahren sollten hier heftige Krawalle zwischen den politischen Parteien ausgetragen werden. Die Flora bestand bis 1945. Eine einklassige Kirchspielschule in Gröpelingen musste deshalb 1822 erneuert und 1848 um eine Klasse erweitert werden. 1874 folgte der nächste Ausbau der Schule auf 4 Klassenräume und 1881 waren es 6 Klassen. 1842 hatte Gröpelingen mit Wischhusen 613 und 1885 bereits 1710 Einwohner. 1879 betreibt der Müller Garbade die Windmühle (ab 1890 Motorbetrieb) an der Luchtbergstraße. Diese Mühle wechselte die Eigentümer und brannte im Zweiten Weltkrieg aus.
Die Straf- und Justizvollzugsanstalt in Oslebshausen wurde als „Zuchthaus“ nach Plänen vonAlexander Schröder imneugotischen Stil von 1871 bis 1874 errichtet. Mit dem Sand aus der Weserkorrektion konnten von 1883 bis 1886 die Senken im Gröpelinger Dünenzug aufgefüllt werden. Nun war eine weitere Bebauung von Gröpelingen möglich.
Von 1885 bis 1914 erfolgte der Bau der Häfen und die Ansiedlung der Industrie. Gröpelingen verändert sich grundlegend. Das Dorf mit den Bauernhöfen, Sommersitzen und Ausflugslokalen verschwindet. Einfache Wohnungsbauten in dichter Bebauung für die zugewanderten Arbeiter der Hafenwirtschaft aus Deutschland, Osteuropa und Italien entstanden. Die Kirchschule wurde 1889 von der politischen Gemeinde übernommen. Weitere Schulneubauten waren 1897 bzw. 1901 für weitere 4 bzw. 6 Klassen erforderlich. 1891 bzw. 1902 wurde Gröpelingen zunächst im Südteil und dann alle Bereiche in die Stadt Bremen eingemeindet. Die Schule wurde 1902 von der Stadt übernommen.


Die massive Bebauung machte es erforderlich, von 1901 bis 1903 die Straßenbahnlinie bis nach Oslebshausen zu führen. Von 1902 bis 1905 zog die kleineWerftAG „Weser“ von derStephanikirchweide nach Gröpelingen. Die Werft, von alteingesessenen Bremern oft nur als „Use Akschen“ bezeichnet – eine gleichnamige Straße verläuft heute neben dem ehemaligen Werftgelände, wurde zu einem der größten Schiffbaubetriebe Deutschlands und zum größten Arbeitgeber in Gröpelingen. Das erhalteneVerwaltungsgebäude der Werft entstand von 1903 bis 1905.
1905 hatte Gröpelingen 5.335 und Oslebshausen 1.461 Einwohner. Die erste mehrstöckige WohnanlageBreitenbachhof wurde vomEisenbahn Spar- und Bauverein von 1913 bis 1915 gebaut. DieBremer Schützengilde gründete sich 1904 und residierte im neuen Schützenhof, Bromberger Straße 117. Von 1931 bis 1943 war hier noch eine Gastwirtschaft, 1908 gründete sich der Allgemeine Gröpelinger Sportverein mit ca. 180 Mitgliedern. Zur Entlastung der Schule an der Kirchenallee musste 1908Beim Ohlenhof eine neue Schule mit zunächst 6 Klassen eröffnet werden, die später auf 10 und schließlich 1919 auf 16 Klassen erweitert wurde. Das Schulgebäude ist imZweiten Weltkrieg bei denLuftangriffen auf Bremen zerstört worden. 1914 wurde an der Wischhusenstraße und der damaligen Gabrielstraße, späterPestalozzistraße, eine „Freischule“ mit 6 Klassen für 300 Schüler eingeweiht, die 1919 Volksschule wurde und 1932 den NamenSchule an der Pestalozzistraße erhielt. 1934 gab es eine eigene Mädchenschule an der Pestalozzistraße und die Jungenschule an der Wischhusenstraße. Eine kleine Badeanstalt der AG Weser bestand nur von 1910 bis 1914. Es entstand 1914 die Badeanstalt am Ohlenhof. Das Bad wurde 1929 erweitert, dann 1945 zerstört und danach wieder aufgebaut.
Nach demErsten Weltkrieg entstanden durch Genossenschaften oder vom Staat in rascher Folge weitere Wohnsiedlungen als sozialer Wohnungsbau. Die Arbeitervorstadt Gröpelingen war in derWeimarer Republik eine Hochburg derSPD undKPD mit Spitznamen wieKlein-Moskau undRotes Gröpelingen. Zahlreiche kämpferische Auseinandersetzungen fanden ab 1930 mit Anhängern derNSDAP statt. 1921 wurde Oslebshausen in die Stadt Bremen eingemeindet. 1926 wurde nach Plänen vonRudolf Jacobs der Straßenbahnbetriebshof gebaut und 1992 umgebaut. Dieneugotische evangelische Kirche in Oslebshausen – nach Plänen vonWalter Görig – wurde 1930 eingeweiht. Die Katholiken bildeten um 1920 die Kirchgemeinschaft St. Marien. Die 1935 ganz aus Holz erbaute evangelischeDankeskirche in der Marßeler Straße/Scharmbecker Straße in Gröpelingen brannte 1944 durch Bombentreffer ab.
Nach derMachtergreifungHitlers Anfang 1933 blieb die Mehrheit der Arbeiter der AG Weser demNS-Regime gegenüber skeptisch eingestellt. Noch in den Kriegsjahren waren ungefähr 200 Werftarbeiter illegal imWiderstand gegen den Nationalsozialismus organisiert. Das ersteNS-Opfer Bremens wohnte in Gröpelingen, der von derSS angeschossene und daraufhin verstorbene GewerkschaftlerJohannes Lücke (1888-1933).
Bei denNovemberpogromen 1938 überfielenSA-Männer dasJüdische Altersheim in derVilla Lamcken an der Gröpelinger Heer-/Ecke Morgenlandstraße und trieben die alten Menschen auf die Straße. Das Heim wurde am 23. Juli 1942 von der Gestapo geräumt und 70 Personen deportiert; 69 von ihnen kamen auf grauenvolle Weise um.[9] Eine Gedenktafel am Haus erinnert heute an diese Opfer derShoa.[10]
Im Zweiten Weltkrieg waren knapp 19 % der Belegschaft der AG Weser ausländischeKriegsgefangene undZwangs- oder „Ostarbeiter“. 1944 wurden zusätzlich 1.500 Häftlinge aus demKZ Neuengamme eingesetzt. Sie lebten in den Baracken derKZ-Außenlager Schützenhof auf dem Gröpelinger Schützenhofgelände. Das Gelände der Bremerschützengilde wurde zu Kriegsbeginn beschlagnahmt, Waschhaus und Küche und vier Baracken errichtet, in denen zunächst indische Seeleute interniert wurden, gefolgt von 132 Sinti im Februar 1940, die in dasVernichtungslager Belzec abtransportiert wurden. Im Dezember 1944 wurden hier 700 KZ-Häftlinge aus Neuengamme interniert, von denen 267 vor demTodesmarsch am 7. April 1945 ums Leben kamen, vor allem Juden aus Ungarn und Polen, sowie Belgier, darunter 6 Einwohner der Gemeinde Meensel-Kiezegem in Flämisch-Brabant, in der am 1. und 11. August 1944 SS-Razzien stattfanden, bei denen 68 von 900 Einwohnern nach Neuengamme verschleppt wurden. Bei denLuftangriffen auf Bremen wurden 1944 in den Häfen und Wohngebieten von Walle und Gröpelingen sehr viele Gebäude und Anlagen zerstört, darunter auch die aus dem Mittelalter stammende Gröpelinger Dorfkirche.
Schon in den 1950 bis 1970er Jahren erfolgte ein rasanter Wiederaufbau des typischen Arbeiterviertels durch neue Wohnblocks und Reihenhäuser. Die Schule an der Kirchallee – im Krieg von der AG Weser betrieblich genutzt – war ab 1946 Berufsschule dann wieder Hauptschule und schließlich Grundschule. Neue Schulen entstanden. Von 1948 bis 1949 entstand dieAndreaskirche in Lindenhof an der Danziger Straße, erweitert um das Gemeindehaus von 1955 sowie die St. Philippus-Kirche an der Seewenjestraße mit dem Gemeindehaus von 1967 nach Plänen vonFritz Schumacher und C. Hübner. Die doppeltürmige, moderne katholische Nikolaus-Kirche, Beim Ohlenhof 19, wurde 1958/59 als Beton-Skelettbau mit Rotsteinausfachung gebaut und um einen Kindergarten ergänzt. Danach wurde 1969 in Oslebshausen, Alter Heerweg 37, die rotsteinige, katholische St.-Josef-Kirche geweiht.
Gröpelingen hat 1960 mit allen Ortsteilen 48.744 Einwohner. Ab den späten 1960er Jahren entstand mit dem Zuzug von türkischen Arbeitern ein türkischsprachiges Milieu mit Lebensmittelgeschäften, Reisebüros, Sportclubs, Ärzten und Anwälten. Das Gebiet um dieLindenhofstraße wurde später umgangssprachlich auch „Klein-Istanbul“ genannt.
Die Hafenrandstraße wurde von Walle kommend bis nach Oslebshausen Anfang der 1980er Jahre zumeist vierspurig ausgebaut. Die eigenständige Stadtbahntrasse kam in die Mittellage der Straße. 1982 wurde deshalb die durchaus erhaltenswerte Ruine der Nikolai-Kirche mit den noch erhaltenen Deckengemälden[11] – Weltgericht, Himmel, Hölle – abgerissen ebenso wie die gegenüber liegende alte Gröpelinger Schule an der Kirchenallee, die zuletzt als Grundschule diente.
Die Werft AG „Weser“ war der bei weitem wichtigste Betrieb in Gröpelingen. Ab 1975 verlagerte sich der Schiffbau aufgrund von Defiziten in der Produktivität[12] auch für deutsche Reeder in Länder wieJapan oderSüdkorea, in denen staatliche Förderung ein systematisches Investieren in moderne Produktionsstrukturen ermöglichte. EineWerftenkrise erfasste den deutschen Schiffbau. 1983 konnte derKrupp-Konzern den Konkurs der AG „Weser“ auf der Grundlage der zurückhaltenden Finanzierungsquellen nicht mehr abwenden. Nach langen, schließlich gescheiterten Verhandlungen und einer Besetzung der Werft durch die Arbeiter, wurde die Werft Ende 1983 geschlossen. Deren Ende hatte weitreichende Folgen für den Stadtteil – Gröpelingen wurde zumProblemviertel.
Ab 1990 erfolgte die Sanierung des Stadtteils mit Hilfe verschiedener Förderprogramme derStädtebauförderung, durch dasEU-ProgrammURBAN, durch dasLandesprogramm WiN (Wohnen in Nachbarschaft), durch das Bund-LänderprogrammDie Soziale Stadt und durch ein Sofortmaßnahmenprogramm Bremens. 2008 wurde das allgemeine Förderprogramm abgeschlossen.
1995 hatte der Stadtteil mit 34.982 Einwohnern deutlich weniger als 1960. 1999 fand die Einweihung derFatih-Moschee in derStapelfeldtstraße im Ortsteil Gröpelingen statt. 1999 wurde dieStadtteilbibliothek West in einem eigens errichtetem Gebäude in derLindenhofstraße eröffnet. Die Eröffnung des Torhauses Nord als neues Kulturzentrum in Gröpelingen fand 2001 statt. Um 2002 entstand das 44.000 m² große Bremer Space-Center für 170 Millionen Euro; ein Fahrgeschäft und Vergnügungs-, Freizeit- und Einkaufszentrum, das auf 1,4 Millionen Besucher im Jahr hoffte. Ein großer Teil der Läden konnte nicht vermietet werden. Das moderne Erlebniscenter hatte nicht den erwarteten Erfolg und es musste im Oktober 2004 wegen mangelnden Besucherzuspruchs neun Monate nach seiner Eröffnung wieder geschlossen werden. Im Oktober 2008 eröffnete in dem umgebauten Gebäudekomplex das nunmehr reine EinkaufszentrumWaterfront Bremen den Betrieb.
Seit 2007 findet mit denFeuerspuren ein internationales Erzählfest in derLindenhofstraße statt, das jährlich mehrere Tausend Besucher zählt.
Die katholische St.-Nikolaus-Kirche, Beim Ohlenhof, wurde 2012 profaniert und von der Pfarrei St. Marien zum Gemeindezentrum umgebaut. Im Rahmen dieser Baumaßnahme wurde ein neues Gebäude als Haus für Kinder und Familien errichtet.[13]
| Orts-/Stadtteil | 1812 | 1842/55 | 1885 | 1905 | 1939 | 1955/60 | 1975 | 1995 | 2007 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Gröpelingen | 802 | 613 | 1.710 | 5.335 | 36.537 | 10.480 | 8.947 | 8.975 | |
| Oslebshausen | 199 | 256 | 736 | 1.461 | 10.700 | 13.351 | 8.492 | 9.029 | 8.585 |
| Lindenhof | 8.387 | 7.744 | 7.963 | ||||||
| Ohlenhof | 10.677 | 9.395 | 9.475 | ||||||
| In den Wischen | 369 | 59 | 15 | ||||||
| Stadtteil | – | – | – | – | – | 48.744 | 38.403 | 35.174 | 35.013 |
Ortsteil Gröpelingen: für 1812 unterschiedliche Quellen, Angabe für 1842, bei 1960 auch für die Ortsteile Lindenhof, Ohlenhof und In den Wischen
DerBeirat Gröpelingen ist ebenfalls zuständig für den Ortsteil Industriehäfen im StadtteilHäfen.[14] Er tagt regelmäßig und in der Regel öffentlich im Ortsamt oder in anderen Einrichtungen wie z. B. Schulen. Der Beirat setzt sich aus den auf Stadtteilebene gewählten Vertretern der politischen Parteien oder Einzelkandidaten zusammen. Die Beiratswahlen finden alle vier Jahre statt, zeitgleich mit den Wahlen zurBremischen Bürgerschaft. Der Beirat diskutiert über alle Belange des Stadtteils, die vonöffentlichem Interesse sind, und fasst hierzu Beschlüsse, die an die Verwaltung, die Landesregierung und die Stadtbürgerschaft weitergeleitet werden. Für seine Arbeit bildet er Fachausschüsse. Dem Beirat stehen für stadtteilbezogene Maßnahmen eigene Haushaltsmittel zur Verfügung.
Seit 2008 unterstützt der Stadtteilbeirat auch die Bildung eines Jugendbeirates.
Beiratssprecher ist Martin Reinekehr (SPD). Seine Stellvertreterin ist Ute Pesara (CDU).
DasOrtsamt ist seit 1946 eine örtliche Verwaltungsbehörde. 1979 wurde dasOrtsamt West eingerichtet für die Beiräte Gröpelingen, Walle und Findorff. Es unterstützt den Beirat bei seiner politischen Arbeit. Es soll bei allen örtlichen Aufgaben, die von öffentlichen Interesse sind, mitwirken. Es wird von einem vom Beirat vorgeschlagenen und vom Senat bestätigten Ortsamtsleiter geführt.
Ortsamtsleiterin ist Cornelia Wiedemeyer (SPD).







Anlagen
Sportvereine
Gröpelingen selbst ist im Wesentlichen ein Wohnstandort mit einem Zentrum für Einkaufen und Dienstleistungen im Ortsteil Lindenhof und entlang der Gröpelinger Heerstraße.Die Wirtschaft wird geprägt durch den angrenzenden StadtteilHäfen mit derÜberseestadt und mit seinen industriellen und gewerblichen Betrieben der Hafenwirtschaft.
2008 eröffnete das EinkaufszentrumWaterfront auf dem GewerbegebietUse Akschen beim Werfthafen.
In Gröpelingen befindet sich dasDiako-Krankenhaus derBremer Diakonie. Beim Autobahnzubringer Industriehäfen befindet sich ein Gewerbegebiet.
Wochenmärkte bestehen in den Ortsteilen Gröpelingen (Pastorenweg) und Oslebshausen (Regine-Hildebrandt-Platz).
Gröpelingen ist über dieAutobahn A 27, AbfahrtHB-Oslebshausen/Gröpelingen im Nord-Westen und AbfahrtHB-Überseestadt im Süd-Osten (über Walle) erreichbar. DieAutobahn A 281 ist noch im Bau und hat bereits eine AbfahrtHB-Burg-Grambke, die zur Hafenrandstraße (Beim Industriehafen) nach Oslebshausen und Gröpelingen führt.
Die Haupterschließungsstraßen des Stadtteils in Längsrichtung sind dieOslebshauser- und dieGröpelinger Heerstraße sowie am Hafen die sogenannteHafenrandstraße mit den StraßenBeim Industriehafen,Stapelfeldtstraße, Werftstraße undBremerhavener Straße in Walle.
In West-Ost-Richtung führt durch eine längsgestreckte Grünzone ein zentraler Rad- und Fußweg von Oslebshausen durch Ohlenhof und den Ortsteil Gröpelingen nach Walle zum Stadtzentrum. Beliebte Ziele für Radfahrer sind das Blockland mit dem Wümme-Radweg und derBlocklander Hemmstraße an der Kleinen Wümme sowie die KleingartenanlageIn den Wischen bis zumWaller Feldmarksee.
Seit 2013 verbindet an Samstagen, Sonn- und Feiertagen dieWeserfähre wieder Gröpelingen mit Woltmershausen. Ein weiterer Anlegepunkt ist in der Überseestadt derMolenturm (ehem. Zollanleger). Die Saison geht von Mitte März bis September.Geschichte: In den 1950er und 1960er Jahren fuhr die FähreGröpeln zum Sandstrand von Bremen-Lankenau. DieGröpeln fuhr ab 1964 von der Werft AG-Weser auf die andere Seite der Weser und wurde danach in Bremen-Blumenthal eingesetzt. 1981 verschenkt Bremen die Fähre nachNicaragua als Aufbauhilfe. DieGröpeln wurde um 1982 vorEl Castillo von Ex –Sandinisten beschossen, 1983 dokumentiert in dem DokumentarfilmDie nackten Füße Nicaraguas von Rolf Neddermann undManfred Vosz nach einem Drehbuch vonGünter Wallraff. Das Schiff wurde 2010 abgewrackt.[27]
Seit Frühjahr 2013 existiert wieder eine saisonale Wochenendverbindung zwischen dem Lankenauer Höft auf der linken Weserseite, der Überseestadt und dem EinkaufszentrumWaterfront in Gröpelingen.[28] Als Weserfähre dient das SchiffPusdorp der Bremer ReedereiHal över.
Alphabetisch geordnet