Gpg4win

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Gpg4win

Basisdaten

EntwicklerGpg4win-Initiative
Erscheinungsjahr2006
Aktuelle Version4.3.1 (11. März 2024)
BetriebssystemWindows (ab Windows 7)
Programmier­spracheShellskript[1]
KategorieVerschlüsselungssoftware
LizenzGNU GPL und andere Freie-Software-Lizenzen
deutschsprachigja
www.gpg4win.de

Gpg4win (GNUPrivacyGuard forWindows) ist ein Installationspaket fürWindows zurE-Mail- und Datei-Verschlüsselung. Gpg4win ermöglicht das einfache und kostenfreie Ver- und Entschlüsseln von E-Mails, Dateien und Datei-Ordnern. Ebenso kann mittelsdigitaler Signaturen dieIntegrität und dieAuthentizität der verschlüsselten E-Mails und Dateien überprüft werden. Das Paket besteht aus verschiedenen Programmkomponenten und einem Handbuch.

Gpg4win wurde 2006 vomBundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Auftrag gegeben[2] und durch die UnternehmenIntevation GmbH,g10 Code GmbH undKDAB GmbH & Co. KG umgesetzt. Gpg4win selbst und die in Gpg4win enthaltenen Komponenten sindfreie Software. Es wurde aus dem im Jahre 2001 veröffentlichtenGnuPP entwickelt, das vomBundesministerium für Wirtschaft und Technologie und vomBundesinnenministerium gefördert wurde. Im Jahr 2019 hat das BSI Gpg4win und Gpg4KDE für die Verarbeitung vonVerschlusssachen freigegeben.[3]

Inhaltsverzeichnis

Ziel, Programmkomponenten und Versionshistorie

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Ziel von Gpg4win ist es, ein aktuell gehaltenes Windows-Installationspaket für die Verschlüsselungssoftware GnuPG sowie dazu zugehöriger Anwendungen und Dokumentationen zur Verfügung zu stellen. Die in der ersten Version gepflegten Handbücher „Einsteiger“ und „Durchblicker“ wurden für die zweite Version unter der Bezeichnung „Gpg4win-Kompendium“ zusammengeführt und umfassend überarbeitet.[4]

Im Zusammenspiel mit GnuPG in Version 2.0.x ist seit Gpg4win Version 2.0.0 die Nutzung der S/MIME-Codierung und damit neben OpenPGP beider verbreiteten E-Mail-Krypto-Standards möglich. Als gemeinsame Anwendung für die Verwaltung von Schlüsseln kommt der ZertifikatsmanagerKleopatra von KDE zum Einsatz.

Es gibt ein Bausystem („Gpg4win-Builder“), mit dem man sehr leicht selbst neue gpg4win.exe-Installer mit aktualisierten Komponenten herstellen kann.Am einfachsten geht das unter einerDebian-GNU/Linux-Installation; auf diesem Wege können fast alle in Gpg4win enthaltenen Softwarekomponenten automatisiert per Cross-Compilation für Windows erzeugt werden.

Mit der Version 2.2.0 wird nun dasPlugin „GpgOL“ auch fürMicrosoft Outlook in den Versionen 2010 und 2013 angeboten. Zudem unterstützt Gpg4win nun offiziellWindows 8 und das Explorer-Plugin „GpgEX“ auch64-Bit-Betriebssysteme.[5]

Gpg4win 2.3.0 wurde am 25. November 2015 veröffentlicht. Das Plugin „GpgOL“ ermöglicht für Outlook 2010, 2013 und 2016 das Lesen vonPGP/MIME- und S/MIME-E-Mails.Mozilla Thunderbird in Kombination mitEnigmail, GPGMail oder KMail versenden standardmäßig verschlüsselte Mails im MIME-Format.[6]

Am 5. April 2016 folgte Version 2.3.1. Gpg4win unterstützt seither die 64-Bit-Version von Microsoft Outlook.[7]

Am 19. September 2017 kam Version 3.0.0. Seither ist der OpenPGP/MIME-Standard vollständig unterstützt. Zudem wurde der WKD-Service implementiert und Unterstützung fürElliptische-Kurven-Kryptographie (ECC) implementiert.[8]

Am 21. Dezember 2021 wurde Version 4.0.0 veröffentlicht.[9] Zusätzlich wird mittlerweile eine weitere Version namens GnuPG VS-Desktop mit kommerzieller Unterstützung vertrieben, welche für die Verarbeitung von Verschlusssachen der Stufe „Nur für den Dienstgebrauch“ (VS-NfD) zugelassen wurde.[10] Durch die zahlreichen neuen Kunden von GnuPG VS-Desktop muss sich das GnuPG-Projekt mittlerweile nicht mehr durch freiwillige Spenden finanzieren.[11]

Vier Monate später, am 26. April 2022, erschien Gpg4win 4.0.2.[12] Dabei wurde unter anderem die Performance von Crypto-Operationen verbessert. Auch die Barrierefreiheit von Kleopatra hat in dieser Version Optimierungen erfahren. Außerdem wurde Kleopatra mit weiteren Funktionen ausgestattet, sodass es dort möglich wurde, Zertifikate zurückzurufen und die primäre Benutzerkennung zu ändern.

Software

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Das Kernstück von Gpg4win ist GnuPG, welches für die kryptografischen Operationen zuständig ist. Darüber hinaus ist folgende Software enthalten:

  • Kleopatra“: Ein Zertifikatsmanager für OpenPGP undX.509 (S/MIME); stellt einheitliche Benutzerführung für alle Krypto-Dialoge bereit,
  • „GpgOL“: Eine Programmerweiterung für Microsoft Outlook 2003, 2007, 2010, 2013 und 2016 (sowohl 32- als auch 64-Bit) zurE-Mail-Verschlüsselung,
  • „GpgEX“: Eine Programmerweiterung für den Microsoft Explorer (Dateiverschlüsselung) und
  • „Gpg4win-Kompendium“: Handbuch zur Installation und Benutzung von Gpg4win sowie Erklärung von kryptografischen Hintergründen.

Die Gpg4win-Initiative wurde 2006 gegründet.[13]Als Unterschied zu den damaligen Alternativen wie demGNU Privacy Projekt wollte Gpg4win die Pflege des Produkts durch ein besseresBausystem erleichtern.[14]

Bis einschließlich Version 2.2.5 (2015) war mit „Claws Mail“ eine vollständige E-Mail-Anwendung enthalten.[15]

Seit Version 4.1.0 ist GPA, ein weiterer Zertifikatsmanager für OpenPGP und X.509 (S/MIME), kein Bestandteil von Gpg4win mehr.[15]

Dokumentation

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  • Gpg4win-Kompendium: Eine Dokumentation über Kryptografie und Gpg4win für Einsteiger und Fortgeschrittene.

Verarbeitung von Verschlusssachen

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Im November 2019 wurde eine kommerzielle Variante von Gpg4win und Gpg4KDE (jeweils Version 3.x) namens VS-Desktop zum Übertragen und Verarbeiten nationalerVerschlusssachen bis Geheimhaltungsgrad VS-NUR FÜR DEN DIENSTGEBRAUCH (VS-NfD) freigegeben. Unter Linux ist die Kombination ausGnuPG undKMail alsKDE-Mailprogramm freigegeben. Die Freigabeempfehlung gilt für die ProtokolleS/MIME undOpenPGP sowie für die passwortbasierte symmetrische Verschlüsselung. Es liegt eine Zulassung für die Verarbeitung von Verschlusssachen vor, die den Einsatz einerSmartcard zum Speichern privater Schlüssel erfordert, sowie eine Freigabeempfehlung, bei der keine Smartcard vorausgesetzt ist.[16]

Durch die Zulassung und Freigabeempfehlung kann GnuPG die Software Chiasmus ersetzen. OpenPGP und S/MIME haben gegenüberChiasmus Vorteile. Man braucht nicht für jede Kommunikation einen eigenen Schlüssel.[3]

Weblinks

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Wikibooks: Der GNU Privacy Guard – Lern- und Lehrmaterialien

Quellen

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  1. The gpg4win Open Source Project on Open Hub: Languages Page. In:Open Hub. (abgerufen am 6. September 2018).
  2. Gpg4win – Sichere E-Mail- und Datei-Verschlüsselung. Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, archiviert vom Original; abgerufen am 16. Juni 2022. 
  3. abPgp4win für Dienstgeheimnisse nutzbar. In: IT Administrator. 7. Januar 2020, archiviert vom Original; abgerufen am 16. Juni 2022. 
  4. Das Gpg4win-Kompendium
  5. Gpg4win 2.2.0 mit Unterstützung für Outlook 2010/2013 und Windows 64bit. Intevation, abgerufen am 21. August 2013. 
  6. Emanuel Schütze: [Gpg4win-announce-de] Gpg4win 2.3.0 veröffentlicht. 25. November 2015, abgerufen am 25. November 2015. 
  7. Jochen Saalfeld: [Gpg4win-announce-de] Gpg4win 2.3.1 veröffentlicht. 5. April 2016, abgerufen am 27. April 2016. 
  8. Jochen Saalfeld: [Gpg4win-announce-de] Gpg4win 3.0.0 veröffentlicht. 20. September 2016, abgerufen am 21. September 2019. 
  9. Andre Heinecke: [Gpg4win-announce-de] Gpg4win 4.0.0 veröffentlicht. 21. Dezember 2021, abgerufen am 6. Januar 2022. 
  10. GnuPG VS-Desktop Webseite. Abgerufen am 6. Januar 2022. 
  11. GnuPG Blog. Abgerufen am 6. Januar 2022. 
  12. [Gpg4win-announce-de] Gpg4win 4.0.2 veröffentlicht. Abgerufen am 16. Juni 2022. 
  13. GnuPG spielt Zukunftsmusik. 4. Juni 2006, abgerufen am 4. September 2014. 
  14. Archivierte erste, vorläufige Webseite www.gpg4win.de. 13. Januar 2006, archiviert vom Original am 13. Januar 2006; abgerufen am 4. September 2014. 
  15. abÄnderungshistorie von Gpg4win. Abgerufen am 22. August 2023. 
  16. Ablösung von Chiasmus. BSI, 25. Januar 2023, abgerufen am 21. August 2023. 
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