Goldene Aue
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DieGoldene Aue (veraltetGüldene Aue) ist eine Landschaft zwischenNordhausen undSangerhausen im Grenzbereich vonThüringen undSachsen-Anhalt (Deutschland).
Lage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Goldene Aue erstreckt sich zwischen dem Südrand desHarzes im Norden und derWindleite und demKyffhäuser im Süden und wird von derHelme durchflossen. Die Goldene Aue befindet sich vollständig in deren Einzugsgebiet. Bedeutende Zuflüsse zur Helme sind dieZorge,Thyra,Leine undGonna. Südlich von Sangerhausen schließt sich die Landschaft derDiamantenen Aue an. Die flachen Talauen der Helme, wie dasLange Rieth beiGörsbach, wechseln mit hügeligen Landschaften wie derHaardt (186 m) und derHeide (am Mittelkopf: 244 m)[1] an seinen Rändern. Naturräumlich wird die Goldene Aue zurGera-Unstrut-Helme-Niederung innerhalb desThüringer Beckens (mit Randplatten) gerechnet.[2]
Wichtige Städte in der Goldenen Aue sind die KreisstädteNordhausen undSangerhausen, aber auch kleinere Städte, wieHeringen (Helme),Kelbra,Allstedt; auch Ortschaften, wieWindehausen,Uthleben,Hamma, das EuropadorfAuleben,Urbach,Görsbach,Berga,Thürungen,Rossla,Tilleda,Wallhausen,Brücken,Martinsrieth,Riethnordhausen,Edersleben,Ober- undNiederröblingen,Katharinenrieth,Mönchpfiffel-Nikolausrieth,Voigtstedt,Heygendorf und viele andere. Auch gibt es sehr viele Wüstungen in der Goldenen Aue.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die mittlere und untere Goldene Aue bildeten lange Zeit einen See, der sich im Laufe der Zeit durch Schlickablagerungen und natürliche Erosionserscheinungen in ein undurchdringliches Sumpfgebiet verwandelte[3]. Das Gebiet wurde imMittelalter vor allem unter der Leitung desKlosters Walkenried durch hier angesiedelteFlamen trockengelegt und in fruchtbares Acker- und Weideland umgewandelt.
Die oberen 2/3 der Fläche (westlich des Sachsgrabens zwischen Wallhausen und Sangerhausen) gehörten zum mittelalterlichen thüringischenHelmegau, das untere Drittel (östlich des Sachsgrabens) zumFriesenfeld.
Ursprünglich wurde nur der Bereich um dieAumühle zwischenGörsbach undAuleben, in dem sich dieWüstung des DorfesLangenrieth befindet, alsGoldene Aue bezeichnet. Der Begriff tauchte erstmals in einer Urkunde desKlosters Walkenried auf, das 1144 in diesem Gebiet mitKultivierungsarbeiten begonnen hatte und einen KlosterhofOw, späterGüldene Aue genannt, angelegt hatte. Von dieser Ortsbezeichnung leitete sich seit Mitte des 13. Jahrhunderts der Landschaftsname ab, als durch den erwünschten Zuzugflämischer Siedler der größte Teil der Auenlandschaft fruchtbar gemacht werden konnte.VonMartin Luther geht die Überlieferung aus, dass der 1494 vom Pilgerzug nachJerusalem heimkehrende GrafBotho zu Stolberg verlauten ließ: „Er nehme lieber sein Land, die Güldene Aue genannt und wollte einem andern das gelobte Land lassen.“[4]
Heute wird unter dem BegriffGoldene Aue gewöhnlich nicht nur das mittlere, sondern oft auch das untere Helmetal verstanden. Das vorwiegendlandwirtschaftlich geprägte Gebiet war bis in die 1960er Jahre durch die aus den Harzflüssen stammenden Hochwasser stark überschwemmungsgefährdet. Als Gegenmaßnahme wurde daher die 1966 fertiggestellteTalsperre Kelbra errichtet, die zusammen mit einem vorgeschaltetenHochwasserrückhaltebecken denHochwasserschutz gewährleistet.
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Durch die Goldene Aue führte die Heerstraße vonNordhausen nachMerseburg. Heute wird sie in ost-westlicher Richtung von derBundesstraße 80, derBundesautobahn 38 und derBahnstrecke Halle–Hann. Münden vollständig erschlossen. Am östlichen Rand beginnt dieA 71 Sangerhausen–Schweinfurt. Weitere in nord-südlich quer zur Längsachse der Goldenen Aue verlaufende Bundesstraßen sind die von Nordwesten kommendeBundesstraße 243Hildesheim – Nordhausen, dieBundesstraße 4Kiel –Nürnberg, welche durch Nordhausen undSondershausen führt, die inBerga beginnende und nach Passau führendeBundesstraße 85 (Bier- und Burgenstraße); und dieBundesstraße 86 vonHettstedt nachStraußfurt, welcheSangerhausen,Edersleben undArtern durchquert.
Sehenswertes
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zu den Sehenswürdigkeiten der Goldenen Aue zählt das kleine Heimatmuseum im Humboldtschen Schloss inAuleben. Gleich daneben befindet sich das Museum „Neuer Rüxleber Hof“. Nur wenige Kilometer entfernt liegt das SchlossHeringen/Helme, bekannt durch seinen mittelalterlichen Markt. Eine weitere Besonderheit bietet Heringen. Weil der Glockenturm zweimal hintereinander bei den verheerenden Feuern vernichtet wurde, wurde die Glocke einfach neben die Kirche gestellt. Weiter östlich befinden sich die Schlossanlagen inRoßla,Wallhausen.undAllstedt.
Ein touristisches Zentrum ist rund um den Stausee Kelbra entstanden, mit Strandbad, Campingplatz und Bootshafen.
An der Südseite ist die Goldene Aue vom Kyffhäusergebirge gerahmt. Hoch oben steht dieReichsburg Kyffhausen mit demKyffhäuserdenkmal, ebenso dieRothenburg, von welchen man einen guten Überblick auf die Goldene Aue hat.
Am Fuß des Kyffhäusers befindet sichTilleda mit der wiederaufgebautenPfalz Tilleda, ebenso die KleinstadtKelbra, mit der Kelbraer Burg, dem Heimatmuseum in der Alten Pfarre und dem Fachwerk-Rathaus von 1770.
Alle Dörfer um die Goldene Aue herum haben schöne alte Fachwerkhäuser, alte Dorfkirchen, typische Bauernhöfe und Rittergüter mit alten Scheunen und Ställen.
Natur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bekannt ist das Europadorf Auleben auch durch die naheliegendeGipskarstlandschaft, mit einer recht einmaligen Flora und Fauna, die in dieser Zusammensetzung schützenswert ist. Zur Zeit der Vogelzüge kann man am nahegelegenen Stausee Kelbra viele Vögel beobachten, weil der Stausee ein sehr geeigneter Rastplatz ist.Folgende Schutzgebiete befinden sich im Bereich der Goldenen Aue:
- NSGSchloßberg-Solwiesen östlich von Auleben, welstlch von Kelbra (Teile davon seit 1928)
- Vogelschutzgebiet Helmestausee Berga-Kelbra in Sachsen-Anhalt und das
- Vogelschutzgebiet Kyffhäuser-Badraer Schweiz-Helmestausee im benachbarten Thüringen
- Internationales Ramsar Schutzgebiet 176 Helmestausee Berga-Kelbra (Seit 1978)
Vom Europadorf Auleben und auch Hamma führen viele Wege über den im Süden gelegenen Bergrücken derWindleite nachSondershausen.
Der Boden besteht insbesondere ausBraunerde, teilweise verbunden mitRegosol undPararendzina. Er ist mit einerAckerzahl von 80 bis 100 sehr fruchtbar.[5]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Goldene Aue bei NordhausenWiki
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Karten und Daten desBundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑E. Meynen,J. Schmithüsen:Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960)
- ↑Vincent Eisfeld, Heinrich Kruse und weitere: Goldene Aue. Abgerufen am 6. Mai 2021.
- ↑Fritz Kirchner:Einige neue Erkenntnisse zur Geschichte der flämischen Siedlungen in der oberen Goldenen Aue. In: Meyenburg Museum (Hrsg.):Beiträge zur Heimatkunde aus Stadt und Kreis Nordhausen. Heft 13. Nordhausen 1988,S. 34–44.
- ↑Goldene Aue, auf thueringer-naturbrief.de
51.44511.045833333333Koordinaten:51° 26′ 42″ N,11° 2′ 45″ O