

Conte Goffredo „Freddie“ Zehender (*27. Februar1901 inReggio Calabria; †7. Januar1958 inRom) war einitalienischerAutomobilrennfahrer.
Die größten Erfolge im internationalen Motorsport erzielte Zehender, der auch an Grand-Prix-Rennen fürMonoposto-Rennwagen teilnahm, beiSportwagenrennen. Seinen ersten internationalen Auftritt hatte er1925 beim24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. Gemeinsam mitGiulio Foresti wurde er auf einemOM 665 Superba 19. in der Gesamtwertung und Dritter in seiner Wertungsklasse.1927 fuhr er wieder in Spa und wurde diesmal Gesamtsechster.1928 gab er sein Debüt beim24-Stunden-Rennen von Le Mans auf einemChrysler 72, fiel jedoch nach einem Kühlerschaden schon nach fünf Runden aus. InSpa, beim dortigen 24-Stunden-Rennen, erreichte er mit dem dritten Gesamtrang sein erstes Podium. Als Fahrzeug diente der wieder in Stand gesetzte Chrysler 72.
1929 wurde ZehenderWerksfahrer beiAlfa Romeo. Beim legendären Dreifachsieg der italienischen Werksmannschaft beim24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps steuerte er seinenAlfa Romeo 6C 1750 SS mit PartnerLouis Rigal an die dritte Stelle. Es folgten Siege beimGroßen Preis von Guipozcoa und beimCircuit des Rouges Pavées und ein weiterer dritter Gesamtrang in Spa1930.
1931 folgte dann nach drei Podien der Sieg in Spa, den er auf demMercedes-Benz SSK des im Exil lebenden russischen PrinzenDimitri Djordjadze, der auch sein Teamkollege war, einfuhr. Zu diesem Zeitpunkt war Zehender schon als Grand-Prix-Pilot aktiv und seine Einsätze bei Sportwagenrennen wurden weniger. Seine letzten großen Rennen betritt er nach demZweiten Weltkrieg, bei derMille Miglia 1953 und1956 in Le Mans, wo er als Partner vonJean Lucas durch einen Unfall ausschied.
Durch den Werksvertrag bei Alfa Romeo kam der Italiener1929 auch mit dem Grand-Prix-Sport in Berührung und wurde ab1930 zu einem regelmäßigen Starter bei Monoposto-Rennen. BeimGroßen Preis von Tunesien 1933 wurde Zehender Dritter hinterTazio Nuvolari undBaconin Borzacchini und imselben Jahr Sechster beimGroßen Preis von Monaco, dort allerdings auf einemMaserati. Nach einigen Erfolgen für Maserati, so wurde er1935 Dritter beimGroßen Preis von Frankreich wurde er Ende 1935 von britischenMercedes-Importeur als Demonstrationsfahrer verpflichtet. Dies führte in weiterer Folge zu einem Vertrag als Test- und Ersatzfahrer beimMercedes-Benz-Werksteam unter der Führung vonAlfred Neubauer. Zehender hatte jedoch nur wenige Renneinsätze; Seine einzige Platzierung war der fünfte Rang beimGroßen Preis von Monaco 1937. 1939 trat er vom Grand-Prix-Sport zurück.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bestritt Zehender nur mehr sporadisch Sportwagenrennen und wurde Teamchef der Gruppo Inter. Diese war eine Rennmannschaft, die 1948 von den beiden AdeligenPrinz Igor Trubezkoi undConte Bruno Sterzi gegründet wurde. Das Team mietete beiEnzo Ferrari dreiFerrari 166, um damit Rennen zu bestreiten. Ein erster Einsatz war dieMille Miglia 1948, wo Troubetzkoy und Sterzi die Wagen fuhren. Doch schon bald kam es zum Konflikt zwischen den Teameignern und dem Teamchef. Die Vereinbarung mitFerrari sah vor, dass die drei Wagen von Ferrari gewartet und nur von der Gruppo Inter eingesetzt werden. Mit dem Wissen von Enzo Ferrari, aber ohne die Teambesitzer einzuweihen, vermietete Zehender die Wagen auch an andere Fahrer. Zehender wurde im Streit entlassen und die Gruppo Inter erwarb schließlich die drei Wagen. Zehender begann wieder Rennen zu fahren, war bis 1956 als Fahrer aktiv, und hatte damit eine der längsten Fahrerkarrieren im internationalen Motorsport.
| Jahr | Team | Fahrzeug | Teamkollege | Platzierung | Ausfallgrund |
|---|---|---|---|---|---|
| 1928 | Frankreich | Chrysler 72 Six | Belgien | Ausfall | Kühler |
| 1931 | Italien 1861 | Alfa Romeo 8C 2300 LM | Italien 1861 | Ausfall | Kraftübertragung |
| 1956 | Frankreich | Talbot-Lago Sport 2500 | Frankreich | Ausfall | Unfall |
| Jahr | Team | Fahrzeug | Teamkollege | Platzierung | Ausfallgrund |
|---|---|---|---|---|---|
| 1925 | Italien 1861 | OM Tipo 665S Superba | Italien 1861 | Rang 19 | |
| 1927 | Frankreich | Georges-Irat Type 4A Sport | Belgien | Rang 6 | |
| 1928 | Frankreich | Chrysler 72 Six | Frankreich | Rang 3 | |
| 1929 | Italien 1861 | Alfa Romeo 6C 1750 SS | Frankreich | Rang 3 | |
| 1930 | Italien 1861 | Alfa Romeo 6C 1750 SS | Italien 1861 | Rang 3 | |
| 1931 | Georgien Sozialistische Sowjetrepublik | Mercedes-Benz SSK | Georgien Sozialistische Sowjetrepublik | Gesamtsieg | |
| 1936 | Frankreich | Delahaye 135CS | Frankreich | Ausfall | Getriebeschaden |
| Saison | Team | Rennwagen | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1953 | Aga Khan III. | Alfa Romeo 1900 | Vereinigte Staaten | Italien | Frankreich | Belgien | Deutschland | Vereinigtes Konigreich | Mexiko |
| DNF |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Zehender, Goffredo |
| ALTERNATIVNAMEN | Zehender, Count Goffredo (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | italienischer Autorennfahrer |
| GEBURTSDATUM | 27. Februar 1901 |
| GEBURTSORT | Reggio Calabria |
| STERBEDATUM | 7. Januar 1958 |
| STERBEORT | Rom |