Im Jahr 1999 reisen die Wissenschaftler Dr. Ishiro Serizawa und Dr. Vivienne Graham von der Geheimorganisation Monarch auf diePhilippinen, um ein gigantisches versteinertes Skelett zu untersuchen, das bei Minenarbeiten entdeckt wurde. Daraus ist ein prähistorisches Riesenmonster geschlüpft, das wenig später einAtomkraftwerk inJapan zerstört. Hierbei stirbt Sandra Brody, die Frau des Ingenieurs Joe Brody, die beide im Kraftwerk arbeiten. Ihr Sohn Ford Brody muss den Einsturz des Kraftwerks aus der Ferne mit ansehen. Die Katastrophe wird als Erdbebenunglück vertuscht und das Kraftwerk samt der angrenzenden Stadt zum Sperrgebiet erklärt.
15 Jahre später dient der mittlerweile erwachsene Ford Brody als Soldat in derUS-Armee und hat eine Familie inSan Francisco gegründet. Er wird nach Japan gerufen, nachdem sein Vater illegal in das Sperrgebiet eingedrungen ist. Joe Brody, der den offiziellen Unglückshergang nie geglaubt hat und die Wahrheit herausfinden will, überredet seinen Sohn, mit ihm die Sperrzone erneut zu betreten. Sie werden aber erwischt und zum ehemaligen Kraftwerk, mittlerweile ein großer Forschungskomplex, gebracht. In der Ruine des Kernkraftwerks hat sich das Monsterverpuppt und sich von derRadioaktivität ernährt, doch nun ist es bereit zum Schlüpfen. Es bricht aus der Sperrzone aus und fliegt Richtung Osten davon. Dabei wird Joe schwer verletzt und stirbt später. Ford Brody wird von Dr. Serizawa um Hilfe gebeten. Sein Vater habe eine Art „Rufen“ des Monsters, das von nun an „Muto“ („Massiver unbekannter terrestrischer Organismus“) genannt wird, aufgezeichnet; ein Paarungsruf, wie sich herausstellt. Aus einer zweiten Puppe, die in einerAtommülldeponie inNevada lagerte und für tot gehalten wurde, schlüpft das Weibchen. Dr. Serizawa klärt Ford über die Organisation Monarch auf, die der Erforschung der Riesenmonster dient, und er erfährt von der Existenz eines noch mächtigeren Monsters, das zugleich der natürliche Feind der Mutos ist: Godzilla. Alsbald taucht Godzilla aus dem Meer auf. InHonolulu kommt es zwischen Godzilla und dem männlichen Muto zum ersten Kampf; danach verfolgt Godzilla seinen Kontrahenten.
Die Monster sind mit konventionellen Waffen nicht zu töten; das US-Militär plant – entgegen Dr. Serizawas Protest – den Einsatz vonAtombomben. Da die Mutoselektromagnetische Pulse freisetzen können, sind die Bomben mit mechanischen Zeitzündern versehen, doch eine mittlerweile tickende Bombe wird vom Muto-Männchen geschnappt. In San Francisco treffen beide Monster aufeinander und paaren sich. Das Weibchen baut ein Nest, in dem es seine Eier ablegt. Die Bombe dient als Nahrung für den Nachwuchs und bedroht mit ihrer Explosion nun die ganze Stadt. Sie kann nur vor Ort entschärft werden. AlsKampfmittelbeseitiger soll Ford dabei helfen. Ford wird mit einem kleinen Soldatentrupp per Fallschirmsprung über San Francisco abgesetzt. Seit vielen Stunden tobt zwischen Godzilla und den Mutos ein erbitterter Kampf. Das Entschärfungsteam erreicht das Nest, doch die Bombe kann nicht entschärft werden. Der Sprengkopf wird deshalb zu einem Boot im Hafen getragen und soll von dort aus aufs offene Meer gebracht werden. Ford gelingt es auch, einen havarierten Tanklastwagen zu öffnen und so das Nest in Brand zu stecken und den Muto-Nachwuchs zu töten. Er kann das Boot starten und von der Stadt wegsteuern, bricht dann aber verletzt und erschöpft zusammen. Er wird in letzter Sekunde von einem Militärhubschrauber gerettet, bevor die Atombombe auf dem offenen Meer, fern der Stadt, detoniert. Godzilla besiegt am Ende beide Mutos, doch kollabiert er nach seinem Kampf.
Am nächsten Tag findet Ford mit seiner Frau Elle und seinem Sohn Sam wieder zusammen. Godzilla erwacht und wird von den Menschen als „Retter der Stadt“ angesehen. Er verschwindet wieder in den Tiefen des Ozeans.
Bereits 1998 erschien ein US-amerikanischerGodzilla-Film in den Kinos, der unter der Regie vonRoland Emmerich entstand und vonTriStar Pictures, einer Tochterfirma derSony Pictures Entertainment, produziert wurde. Der Film sollte den Grundstein einer neuenGodzilla-Filmreihe legen, doch die Fortsetzungen kamen nie zustande und man ließ die vonTōhō erworbene Lizenz im Jahr 2003 ungenutzt auslaufen.[3]
Im August 2004 verkündete Yoshimitsu Banno, seinerzeit Regisseur desGodzilla-FilmsFrankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster (1971), seine Pläne, Godzilla als 3D-IMAX-Kurzfilm erneut in die Kinos bringen zu wollen. Als Produzent wurde Kenji Okuhira genannt.[4] Banno besaß die notwendigen Rechte und das japanische Team kam mit dem US-amerikanischen Produzenten Brian Rogers in Kontakt. Ab 2007 plante man nach Neuverhandlungen mit Tōhō, demRechteinhaber Godzillas, die Produktion eines abendfüllenden 3D-Spielfilms. Bei der Suche nach einerFilmproduktionsgesellschaft kam man schließlich zuLegendary Pictures, wo man den Stoff alsReboot umsetzen wollte.[5]
Am 29. März 2010 gab Legendary Pictures bekannt, dass man von Tōhō die erforderlichen Rechte zur Produktion einesGodzilla-Films in Form eines Reboots erworben hatte.[6] Der Film solle als Koproduktion mitWarner Bros. Pictures entstehen, deren Veröffentlichung man für das Jahr 2012 anstrebe. Neben Legendary Pictures würden Dan Lin,Roy Lee und Brian Rogers alsProduzenten und Yoshimitsu Banno, Kenji Okuhira und Doug Davison alsausführende Produzenten fungieren.[7] Im Januar 2011 wurdeGareth Edwards als Regisseur bekannt. Für Legendary Pictures übernahmenThomas Tull undJon Jashni die Produzentenrolle.[8] Ende 2011 wurde klar, dass der Kinostart für das Jahr 2012 nicht eingehalten werden konnte. Laut Edwards gab es zwar viele lose Ideen, die Produktion hatte aber immer noch keine klare Form angenommen und auch die völlige Einstellung schien ihm möglich.[9] Erst als ein rund eineinhalbminütigerTeaser bei derSan Diego Comic-Con International 2012 vorgeführt wurde und dieser begeisterte Reaktionen erntete, erhielt das Filmprojekt, so Edwards, den nötigen Vorwärtsschub.[9][10][11] Im September 2012 kündigte Legendary Pictures den US-Kinostart für den 16. Mai 2014 an und gab ferner bekannt, den Film auch in 3D in die Kinos zu bringen. Warner Bros. Pictures werde den weltweitenVerleih übernehmen, ausgenommen Japan, wo Tōhō für den Verleih zuständig sein werde. Als ausführende Produzenten kamenAlex Garcia und Patricia Whitcher hinzu.[12] Etwa zwei Monate später gab dieIMAX Corporation bekannt,Godzilla auch imIMAX-Format zu veröffentlichen.[13] DasFilmbudget von 160 Millionen US-Dollar trug Legendary Pictures zu 75 Prozent.[14]
Im Januar 2013 tratMary Parent als Produzentin seitens der Firma Disruption Entertainment in die Produktion ein, während die ursprünglichen Produzenten Dan Lin, Roy Lee und Doug Davison entlassen wurden. Dies sollte einen Rechtsstreit nach sich ziehen, da Legendary Pictures nur einen Bruchteil der ursprünglichen Vergütung, die laut den drei Produzenten mündlich vereinbart worden war, an diese auszahlen wollte.[10][15][16]
Die Handlung und den ersten Drehbuchentwurf verfassteDave Callaham.[17] Der Entwurf wurde später vonDavid S. Goyer innerhalb von drei bis vier Wochen in der Funktion einesScript Doctors überarbeitet.[18] Im November 2011 wurde bekannt, dass Max Borenstein das eigentliche Drehbuch zuGodzilla schreiben werde.[19] Borenstein stand dabei in engem Austausch mit Edwards und man wählte einen realistischen, geerdeten Ansatz. Es sollte ein ernsthafter Film werden, gemäß dem Motto, was passieren würde, sollte Godzilla tatsächlich in der realen Welt auftauchen. Damit entschied man sich bewusst gegen einen allzu witzigen oder (selbst-)ironischen Tonfall (siehe auch AbschnittThemen und Motive).[20] Ende 2012 beauftragte man Drew Pearce mit der Vornahme kleinerer Korrekturen, um das Alter der Figuren an den Cast anzupassen.[21] Im Januar 2013 – zwei Monate vor Drehbeginn – wurdeFrank Darabont mit der Erstellung der finalen Drehbuchfassung betraut.[15] Laut Darabont werde Godzilla als „riesige, erschreckende Naturgewalt“ in Erscheinung treten.[22]
Von links nach rechts: Gareth Edwards, Elizabeth Olsen, Aaron Taylor-Johnson und Bryan Cranston (San Diego Comic-Con International 2013).
Man verpflichteteGareth Edwards als Regisseur, wie im Januar 2011 bekannt wurde.[8] Edwards hatte mitMonsters, ebenfalls einMonsterfilm, erst einen Spiel- bzw. Kinofilm gedreht. Hierbei betrug das Budget nur 500.000 US-Dollar und er kreierte die visuellen Effekte selbst auf seinem Laptop. Der Produzent Thomas Tull war beeindruckt, dass Edwards mit so geringen Mitteln einen visuell aufwändigen Film geschaffen hatte, und bot ihm den Regieposten an.[10][14][23] Da Edwards nun bei einem 160 Millionen US-Dollar teurenTentpolefilm Regie führen sollte, waren sich beide Seiten eines gewissen Risikos bewusst.[10][11][23]
Für die Hauptrolle sah man ursprünglichJoseph Gordon-Levitt vor, der jedoch aufgrund terminlicher Probleme die Rolle nicht annehmen konnte. Als Ersatz warenHenry Cavill,Scoot McNairy undCaleb Landry Jones im Gespräch.[24] Rollenfavorit wurde dann aberAaron Taylor-Johnson, wie man am 10. Januar 2013 erfuhr.[25] Anfang Februar 2013 wurde bekannt, dassBryan Cranston undElizabeth Olsen mitspielen sollen,[26] und Ende Februar 2013, dassJuliette Binoche in Rollenverhandlungen steht.[27] In einer Pressemeldung vom 18. März 2013 (am Tag des Drehbeginns) bestätigten Legendary Pictures und Warner Bros. Pictures diesen Cast und gaben fernerKen Watanabe als weiteren mitspielenden Schauspieler bekannt.[28] Godzilla wurde zu einem gewissen Grad perMotion Capture von T.J. Storm „gespielt“.[29][30]Andy Serkis hatte als bekannter Spezialist für diese Technologie eine beratende Funktion inne.[31] Die Motion-Capture-Arbeit geschah erst während derPostproduktion und diente nur als Bewegungsvorlage für die Animatoren; die Figur wurde dann sehr wohl klassisch perKeyframeanimation animiert.[32]
Für Akira Takarada, einer der Hauptdarsteller deserstenGodzilla-Films (1954), war einCameoauftritt geplant. Die Szene schaffte es aber nicht in den fertigen Film. Es war Takaradas siebte Beteiligung an einemGodzilla-Film.[33]
Die Dreharbeiten begannen am 18. März 2013 inVancouver[28] und dauerten bis 13./14. Juli 2013.[34] AlsKameramann fungierteSeamus McGarvey. Gedreht wurdeGodzilla im Bildseitenverhältnis 2,39 : 1 mit derdigitalen KinokameraArri Alexa Plus 4:3 in Kombination mitanamorphotischen Linsen der Serie Panavision C.[35] Für dieTitelsequenz verwendete McGarvey Vintage-Objektive aus den frühen 1960er Jahren.[36]Godzilla wurde in 2D gedreht und nachträglich in 3D konvertiert. Die Konvertierung nahmen die Studios Gener8 und Stereo D vor.[37]
Ein beträchtlicher Teil wurde inVancouver und Umgebung aufgrund der dort ansässigen Filmstudios gedreht.[38] Das Vancouver Convention Centre diente als Kulisse für die Flughäfen Tokio und Honolulu und dasBC Place Stadium als das zur Notunterkunft umfunktionierte Stadion gegen Ende des Films. Der High View Lookout im Cypress Provincial Park war Drehort für die „Taktische Operationszentrale,Oakland, Kalifornien“. InRichmond drehte man die Mobilmachungsszene (im Film mit der Ortsangabe „Lone Pine“ versehen).[39] Anfang Juli 2013 wurdeon location aufHawaii gedreht.[40] Für die Aufnahme der Tsunamiszene inWaikiki engagierte man über dreihundert Statisten, die die fliehende Bevölkerung darstellen.[41] Der Film entstand unter der Mitwirkung derUnited States Navy, die Dreharbeiten auf denFlugzeugträgernCarl Vinson,Nimitz undRonald Reagan gestattete.[42]
Für dasSzenenbild warOwen Paterson zuständig. Insgesamt wurden 95 Sets gebaut.[11] Die größten Studio-Sets waren das hohle Godzilla-Skelett (zu Filmbeginn) und das Muto-Nest.[38]
Roland Emmerichs Godzilla erntete seinerzeit harsche Kritik dafür, dass dieser wenig mit dem japanischen Original gemein habe. Schon bei der Ankündigung des Reboots ließ man daher durchklingen, dass man mit der Originalvorlage respektvoller umgehen werde.[7] Tōhō legte eine Liste mit Figureneigenschaften vor, die berücksichtigt werden mussten.[10][43] Im Gegensatz zu den japanischen Filmen, wo Godzilla traditionell von einem Darsteller im Kostüm gespielt wird, ist jener in der US-Verfilmung vollständigcomputeranimiert.
Beim Design ließ man sich von Bären, Komodowaranen, Eidechsen, Löwen und Wölfen inspirieren.[44] Das Design des Gesichts wurde unter anderem von Drachen, Hunden, Katzen und Adlern beeinflusst.[43] Die Struktur der Haut bzw. Schuppen orientierte sich an erstarrter Lava.[38] Besonders großen Wert legte Edwards auf eine ausdrucksstarkeSilhouette.[10][38] Am Ende sollte das vonWeta Workshop erstellte digitale 3D-Godzilla-Modell von allen Seiten das optimale Aussehen zeigen.[38] Zur Festlegung der Figurengröße ließ man verschieden große Godzilla-Modelle durch ein 3D-Stadtmodell laufen und sah sich die Wirkung an.[45] Mit 107 (108) Metern wurde es der größte Godzilla von allenGodzilla-Filmen.[10][45] Edwards nannte hierfür einen pragmatischen Grund: Die Städte und Wolkenkratzer seien im Laufe der Zeit auch immer größer geworden.[10] Die Moving Picture Company übertrug dann dieConcept Art in diefotorealistischeCGI-Version Godzillas im fertigen Film.[44] Am Godzilla-Schrei arbeiteten dieSounddesignerErik Aadahl und Ethan Van Der Ryn etwa sechs Monate. Die endgültige Version ist die Fünfzigste, die das Team produzierte.[46]
Die Mutos stammen nicht aus dem Monster-Fundus des Studios Tōhō, sondern wurden für diesen Film neu entworfen. Dennoch dienten die klassischen Tōhō-Monster als Vorbild. Als Designgrundlage kamen unter anderem Moskitos, Insekten und Vögel in Betracht; die Stromlinienform schaute man sich von Flugzeugen ab. Die Laute der Mutos sollten sich mit eigenen Klick- und Schnattergeräuschen klar von denen Godzillas unterscheiden.[38]
Für dievisuellen Effekte warJim Rygiel alsVFX Supervisor verantwortlich, der vor allem durch seine Arbeit an derHerr-der-Ringe-Trilogie als profilierter Effektespezialist galt. Godzilla, die Mutos und ihre Kampfszenen wurden von der Moving Picture Company (MPC) animiert, die VFX-Arbeit an derBockbrückenszene und dem Muto-Kokon stammt von Double Negative (Dneg) und die Tsunami-Animation von Scanline.[47] Um natürlich wirkende Bewegungen zu erhalten, entwarf man für Godzilla eigens eine Anatomie mit Skelett, Fett und Muskulatur.[11][44] Für realistische Bewegungs- und Verhaltensweisen bei den Monsterkämpfen studierte man Filmaufnahmen von Tierkämpfen zwischen Bären bzw. zwischen Komodowaranen.[11][47] Die MPC baute für den finalen Kampf die Innenstadt von San Francisco digital nach, in der man diekeyframeanimierten Monster frei bewegen konnte.[44] Zuvor unternahm man Touren in die Stadt und fertigte mit Gigapixelkameras hochauflösende Panoramafotos an, die als Vorlage dienten.[47] Als besonders schwierig erwies sich die Simulation von Rauch, Schutt und Trümmern und die Interaktion der Monster mit diesen Elementen, während sie sich durch die Stadt bewegen.[47] Die MPC verwendete hierfür eine hauseigene Simulationssoftware, die hochauflösende Simulationen von Gebäudeeinstürzen und Staubverwirbelungen ermöglichte.[44]
DerSoundtrack zuGodzilla umfasst 20 Titel und wurde vonAlexandre Desplat komponiert.[48] Im Wissen, dass es ein lauter Film werden würde, stellte Desplat ein großes Orchester für einen wuchtigen, voluminösen Soundtrack zusammen; auf elektronische Musikelemente sollte verzichtet werden.[49][50] Im starken Maße setzte er auf Geigen, Blechblasinstrumente und Hörner,[50] die letztendlich den stampfenden, polternden Soundtrack ergeben. Eine Sonderstellung nimmt die Fallschirmsprungszene ein, in der die KompositionLux Aeterna vonGyörgy Ligeti verwendet wird. Laut Edwards ergab sich das per Zufall: Noch während er an der Prävisualisierung der Szene arbeitete, kam ihm die Idee dazu, als er spazieren ging und sein Handy zufällig diese Musik spielte.[38]
Die Promotion des Films begann mit derSan Diego Comic-Con International im Juli 2012. Hier präsentierte man das erste Teaser-Filmposter, das aber nur den Film-Schriftzug zeigte. Auch ein extra angefertigter Teaser wurde hier vorgeführt (siehe AbschnittProjektentwicklung).[51] Noch bis Ende 2012 erfuhr man nur wenig Neues über den Film.[52]
Mit Drehbeginn im März 2013 verstärkte sich das Marketing. Am zweiten Drehtag meldete sich Edwards mit einem „Grußvideo“ an die Fans und erste Fotos vom Set wurden veröffentlicht.[53] Während der Dreharbeiten veröffentlichte man gelegentlich immer wieder Bilder und Filmaufnahmen vom Set.[54][55][56] Die ersten Filmposter präsentierte man bei derSan Diego Comic-Con International 2013.[57] Die erstenStandbilder[58] und der erste offizielle, englischsprachigeTrailer wurden am 10. Dezember 2013 veröffentlicht;[59] derselbe Trailer in deutscher Fassung am 13. Dezember 2013.[60] Weitere offizielle Trailer folgten am 25. Februar 2014[61] (in deutscher Fassung am 27. Februar 2014[62]), am 18. März 2014[63] (in deutscher Fassung am 27. März 2014[64]) und am 7. April 2014.[65] Daneben produzierte man noch eigene Trailer-Variationen für Japan[66][67] und für TV-Ausstrahlungen.[68][69] Die Trailer zeigen Godzilla nie komplett bzw. nur schemenhaft hinter Rauch und Staub erkennbar.
In mehrereneuropäischen Ländern startete der Film am 14. Mai 2014. Derdeutsche Kinostart war am 15. Mai 2014. In den Vereinigten Staaten kam der Film am 16. Mai 2014 in die Kinos.[70] Die Heimveröffentlichung (deutschsprachigeDVD,BD und 3D-BD) war am 25. September 2014.[71] Die Erstausstrahlung im deutschsprachigenFree-TV erfolgte amNeujahrstag 2017 aufORF eins undProSieben.[72][73]
Bei Produktionskosten von 160 Millionen US-Dollar spielte der Film am Startwochenende weltweit 196 MillionenUS-Dollar ein, davon 93 Millionen US-Dollar in den Vereinigten Staaten und Kanada.[74] Die Gesamteinnahmen beliefen sich weltweit auf rund 529 Millionen US-Dollar, davon 201 Millionen US-Dollar in den USA und Kanada.[75] DenBreak-even-Point gab Legendary Pictures mit rund 380 Millionen US-Dollar an.[76] Aufgrund des kommerziellen Erfolges arbeitet Legendary Pictures an der Fortführung in Form einesFranchises, demMonsterVerse (siehe AbschnittFortsetzungen (MonsterVerse)).
In der Liste der weltweit kommerziell erfolgreichsten Filme des Jahres 2014 belegtGodzilla den 14. Platz.[77] In Deutschland zählte man knapp 960.000 Kinobesucher (Rang 36 des Jahres 2014).[78]
Gareth Edwards wollteGodzilla realistisch inszenieren, weshalb er viel mittels Handkamera drehen ließ. Die Kamera sollte vor allem Positionen einnehmen, von denen auch ein natürlicher Beobachter das Geschehen hätte sehen können (vom Boden, Hubschrauber etc. aus). „Unmögliche“ Perspektiven wollte er vermeiden. Oft sind Menschen im Vordergrund zu sehen, um dem Zuseher einen Größenvergleich zu geben. Der Fallschirmsprung hingegen sollte (unterlegt von György LigetisLux Aeterna) wie ein „Sprung in die Hölle“ wirken – einschließlich Gebet des Militärpfarrers.[38]
Godzilla wird bewusst nur sparsam gezeigt. Erst nach rund einer Stunde ist dieser erstmals vollständig zu sehen und alle Godzilla-Szenen machen in Summe nur 8 bis 11 Minuten (je nach Zählweise) des Films aus.[79] Vielmehr wollten die FilmemacherSuspense-Momente nach dem Vorbild vonSteven Spielbergs FilmklassikerDer weiße Hai schaffen.[20] Auch mehrere Filmkritiker[80][81][82][83] sahen Einflüsse von Spielbergs Filmen inGodzilla.
Für Max Borenstein stellte sich beim Schreiben des Drehbuchs die Frage, was Godzilla thematisch repräsentiert. Er sah den gemeinsamen Nenner der im Laufe der Zeit entstandenen Filme (trotz verschiedenster Themen wie Atomkriege, Alien-Invasionen, Natur- und Umweltkatastrophen oder Bioengineering) darin, dass Godzilla sich gleich einer Naturgewalt außerhalb der menschlichen Kontrolle bewege. Das wollte er aufgreifen. Trotz moderner Waffen bleibe die Menschheit machtlos und werde so an ihre Kleinheit erinnert.[20] Edwards bezeichnete seinen Film als „Mensch-gegen-Natur“-Geschichte, in der Godzilla eine Naturgewalt repräsentiert.[84][85] Er sah die Figur nicht als gut oder böse, sondern eher alsAntihelden.[85] Der KritikerPhilipp Stadelmaier schrieb: „Dieser Godzilla aber ist kein Ausdruck des kollektiven Atombombentraumas oder irgendeiner öko-politischen Botschaft mehr […]. Er ist einfach ein Wesen, das mit dem Menschen die Erde teilt und nicht zu bezwingen ist.“ Menschen bleiben nur „Zuseher von etwas Größerem“, die Monster machen „ihren Kampf allein unter sich aus“.[86]
Dass die Zerstörungsbilder an Katastrophen aus jüngerer Zeit erinnern, sei laut Edwards „kein Unfall“: „Andere Generationen hatten dieTitanic oder denBlitz. Für uns sind es die Tsunamis und der11. September.“[9] Viele Kritiker sahen die Zerstörung des Atomkraftwerks in der fiktiven japanischen Stadt Janjira als Referenz auf dieNuklearkatastrophe von Fukushima.[80][87][88][89][90] Dazu sagte Edwards: „Unser Film handelt überhaupt nicht von Fukushima […], aber ich wollte, dass er die Fragen widerspiegelt, die der Vorfall in Fukushima aufgeworfen hat.“[9] Laut dem KritikerChristian Buß sei der Film wie die frühenGodzilla-Filme mitkollektiven Traumata aufgeladen: „In Hochhäuser stürzende Fluggeräte wecken Erinnerungen an 9/11; die Bilder von dem Wellenberg, der sich […] in Honolulu auftürmt, ähneln frappierend Aufnahmen von derTsunami-Katastrophe 2004, und natürlich denkt man bei den Trümmern des (fiktiven) AKW unweigerlich an Fukushima.“[87] Die Titelsequenz mit Atombombentests in den 1950er Jahren verweise laut Philipp Stadelmaier auf den ursprünglichen Kontext derGodzilla-Reihe.[86]
Von der deutschsprachigen Kritik erhieltGodzilla positive bis gemischte Rezensionen.
Mehrmals wurde Edwards‘Godzilla als Verbeugung vor der berühmten Filmfigur gelobt.Christian Buß befand den Film aufSpiegel Online als „ethisch und ästhetisch ganz nah an der Urechse“, gleichzeitig aber frei von Nostalgie.[87] FürJörg Buttgereit (epd Film) sei Edwards ein „sensibler Fan, der die japanischen Wurzeln und die atomare Kinderstube der Monsterikone“ bewahre.[91] Er bleibe, soDietmar Dath in derFrankfurter Allgemeine Zeitung, dem Gojira-Kanon treu und erweise dem Monster „in jeder Hinsicht die Achtung“.[89] Einige Kritiker sahen im Animationsstil des computeranimierten Godzillas eine Hommage an das Gummikostüm der Originalfilme.[80][88][89] Besonderen Anklang fand auch Edwards’ Inszenierung.Philipp Stadelmaier schrieb in derSüddeutsche Zeitung vom „wunderbaren Auftauchen und Verschwinden der Monster im Nebel und […] tollen Variation der Distanzen“. Der Film habe „einige schlicht umwerfende Actionpanoramen“ zu bieten, so Drehli Robnik (filmgazette). Er hob die besondere Atmosphäre hervor:
„Insgesamt präsentiert sich ‚Godzilla‘ als der nicht allzu häufgige [sic!] Fall eines Blockbusters, der nicht nur malerisch ist […], sondern oft regelrecht traumwandlerische Noten hat: frontaler Monsterauftritt in lang gehaltener, grauer Totaleinstellung mit roten Lampions im Vordergrund, dazu ein Ton auf dem Klavier; Fallschirmsoldaten im freien Fall, dies nicht als Bungeejump oder sonstiger Sport inszeniert […], sondern als ein Dämmern vor einem Inferno, […]. Vieles hier ist gewagt und gewaltig.“
–Drehli Robnik:filmgazette
Christian Buß mochte die Herangehensweise an den Stoff:
„Denn das ist ja das Brillante an der Blockbusterfabel des jungen Regisseurs Gareth Edwards […]: Wie Edwards Retro-Chic und Fabulierwahnsinn in eine Geschichte bringt, die ihren fantastischen Stoff absolut ernst nimmt und daraus ein Apokalypsenszenario mit räumlicher Tiefe und verstörender Sogwirkung entwickelt.“
Nicht jeder Kritiker sah das positiv. Für Christoph Huber von derPresse werde der Film durch den „demonstrativ ernsten Ton“ zum depressiv-aggressiven Spektakel[92] und Harald Peters sah ihn in derWelt als „weiteres Beispiel für dieNolanisierung des Actionkinos“.[93] Bemängelt wurde auch das Drehbuch. Dies sei lautSüddeutsche Zeitung das Schwächste am Film.[86] Für Björn Becher (Filmstarts.de) gebe es „einigen Leerlauf“.[80] Christoph Huber nannteGodzilla „einen eher einfallslosen Hollywood-Katastrophenfilm“, der hinter seinem KonkurrentenPacific Rim zurückbleibe.[92]
Ein häufiger Kritikpunkt war mangelhafte Figurenzeichnung: Die Schauspieler werden „zwangsläufig zu ungläubigen Nebendarstellern degradiert“,[91] für sie gebe es oft „kaum Gelegenheiten zu brillieren“.[80] Keine Figur vermöge „wirklich zu interessieren“[92] und Aaron Taylor-Johnson bleibe ein „farbloser“[92] bzw. „reichlich hölzerner Held“.[88] Bryan Cranston versuche laut Björn Becher (Filmstarts.de) noch, die „stärksten Akzente“ zu setzen,[80] für Harald Peters ist dessen Figur sogar „so eindimensional“ angelegt, dass er „sich nicht anders zu helfen weiß, als seine Zeilen zu schreien, flehen oder zu wimmern.“[93] Peters’ Kritik in derWelt fiel negativ aus:
„Andererseits macht das Zerdeppern aber nur dann Freude, wenn einem auch die Leute […] etwas bedeuten. In ‚Godzilla‘ hat man aber längst das Interesse an ihnen verloren, weil so, wie Gareth Edwards den Film erzählt, er weder inhaltlich noch emotional oder dramaturgisch irgendeinen Sinn ergibt.“
Caspar Shallerverriss in derZeit den Film: Godzilla werde mit Amerika und Amerika mit dem Militär gleichgesetzt. Die „riesigen Mottenmonster“ stünden für das Feindbild Asien/China. Der Film sei „plumpeAgitation“ und „krudePropaganda“.[94]
Todd McCarthys Kritik imHollywood Reporter fiel – trotz einiger Abstriche – positiv aus.Godzilla sei in handwerklicher und technischer Hinsicht ausgezeichnet gemacht, leide aber unter langweiligen Charakteren. Edwards würde seiner Titelfigur schon „zu viel“ Respekt zollen: „[…] als wäre er ein älterer Bühnenstar, der respektvoll behandelt wird, taucht der Titelheld kaum bis zum zweiten Akt auf.“[95] Eric Henderson vergab imSlant Magazine 3,5 von 4 möglichen Punkten: In seiner stetigen Steigerung seiGodzilla das filmische Äquivalent zuRavelsBoléro, ein „kontemplatives Crescendo der Zerstörung“.[82] Ebenfalls mit 3,5 von 4 möglichen Punkten bewertete Matt Zoller Seitz aufRogerEbert.com den Film und bezeichnete ihn als eine Kombination aus epischem Horrorfilm und Parabel über die revoltierende Natur. Er meinte: „Ich würde dem Film ernsthafte Minuspunkte geben, wenn er nicht so brillant inszeniert wäre, […] und wenn die Filmemacher nicht alles daran setzen würden, den Randstatus der Menschen zum Teil des Weltbildes des Films zu machen […].“[81]Peter Debruge fragte sich in derVariety, wozu es Stars in einem Zerstörungsfilm wieGodzilla brauche. Er fand die Gewichtung zwischen den Monstern und den menschlichen Charakteren nicht gelungen. Zudem verschwende der Film zu viel Energie für eine plausible Darstellung der Ereignisse.[83]
Godzilla stellt den Auftakt einer Reihe von Monsterfilmen dar, die einfiktives filmisches Universum, das so genannteMonsterVerse, bilden. Zu dieser von Legendary Pictures produzierten und Warner Bros. Picturesverliehenen Reihe zählen weiters:
Als Joe und Ford Brody im Sperrgebiet Tokio ihre ehemalige Wohnung aufsuchen, ist in dieser Szene kurzzeitig einTerrarium zu sehen, das die Aufschrift „Ford’s Moth“ (zudeutsch „FordsMotte“) trägt, wobei die Buchstaben „RA“ ergänzt wurden, was somit „Mothra“ bedeutet.
Das „Project Monarch“ bzw. die gleichnamige Geheimorganisation im Film ist nicht zu verwechseln mit dem angeblich realenProject Monarch, einerVerschwörungstheorie.
Es gab Spekulationen über einCrossover zwischenGodzilla (bzw. demMonsterVerse) undPacific Rim. Der thematisch ähnlich gelagerte Film – ebenfalls eine Produktion von Legendary Pictures – kam im Jahr zuvor in die Kinos. Später ging diePacific-Rim-Marke aber zuUniversal Pictures über, was Crossoverpläne unwahrscheinlich machte.[96]