Gnetum
Gnetum | ||||||||||||
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Gnetum gnemon, Blätter und unreife Samen | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Gnetaceae | ||||||||||||
Lindl. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Gnetum | ||||||||||||
L. |
Gnetum ist die einzigeGattung derFamilie derGnetaceae innerhalb der OrdnungGnetales. Die etwa 30 Arten sind tropische, verholzendenacktsamige Pflanzen.
Beschreibung
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Vegetative Merkmale
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]AlleGnetum-Arten sind verholzende Pflanzen, die meisten sindLianen, einige sind kleineBäume oderSträucher. Das Sekundärholz enthältTracheen.Gnetum haben echteLaubblätter, wie die Blätter derAngiospermen. Sie haben breite Blattspreiten mit Netzaderung.
Generative Merkmale
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieGnetum-Arten sind getrenntgeschlechtige Pflanzen, es gibt einhäusige (monözische) oder zweihäusige (diözische) Arten. DieBlüten eines Geschlechtes stehen zu mehreren in traubigenBlütenständen. DerNucellus derSamenanlage ist von drei Hüllen umgeben. DieSamen enthalten zwei Keimblätter (Kotyledonen).





Systematik und Verbreitung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die GattungGnetum wurde 1767 durchCarl von Linné aufgestellt.[1] Synonyme fürGnetumL. sindGnemonRumph. ex Kuntze nom. illeg.,ThoaAubl.,AbutuaLour.,ArthostemaNeck.
Die GattungGnetum besitzt eine rein tropische Verbreitung, mit Arten in derNeotropis, inWestafrika,Indien undSüdostasien bisFidschi.
Die GattungGnetum wird in zwei Sektionen und vier Untersektionen gegliedert.[1] Es gibt 30 bis 40 Arten; molekulargenetische Stammbäume schließen bereits die meisten dieser Arten ein:
- SektionGnetum: Sie enthält drei Untersektionen:[1]
- UntersektionGnetum: Die zwei Baum-Arten sind in Südostasien verbreitet:[1]
- Gnetum gnemonL.: Sie wird angebaut und vielfältig genutzt (engl.: Spanish Joint Fir; span.: Malinjo, Melinjo); tritt in mindestens zwei Varietäten auf:
- Gnetum gnemonL. var.gnemon (Syn.:Gnetum gnemon var.ovalifolium(Poir.) Blume): Sie ist inTibet, auf demMalaiischen Archipel, denPhilippinen,Neuguinea und den Inseln im westlichen Pazifik bisFidschi verbreitet.[2]
- Gnetum gnemon var.brunonianum(Griff.) Markgr.: Sie kommt vonAssam bis zum westlichenBorneo vor.[2]
- Gnetum gnemon var.gracileMarkgr.: Dieser Endemit kommt nur inSulawesi vor.[2]
- Gnetum gnemon var.griffithii(Parl.) Markgr.: Sie kommt von Assam bis zur Malaiischen Halbinsel vor.[2]
- Gnetum gnemon var.tenerumMarkgr.: Sie kommt inThailand,Malaysia undBorneo vor.[2]
- Gnetum gnemonL.: Sie wird angebaut und vielfältig genutzt (engl.: Spanish Joint Fir; span.: Malinjo, Melinjo); tritt in mindestens zwei Varietäten auf:
- UntersektionMicrognemones: Die zwei Lianen-Arten sind im tropischen Westafrika verbreitet:[1]
- Gnetum africanumWelw.: Sie ist im tropischen Zentralafrika bisAngola verbreitet.[2]
- Gnetum buchholzianumEngl.: Sie ist vonNigeria bis zum tropischen West- und Zentralafrika vor.[2]
- UntersektionAraeognemones: Die etwa neun Lianen-Arten sind in der Neotropis verbreitet (span.: Ituá):
- Gnetum camporum(Markgr.) D.W.Stev. & Zanoni: Sie gedeiht in derGran Sabana in Höhenlagen von 1350 bis 1500 Metern, das ist eine Hochebene in Venezuela. Das Verbreitungsgebiet reicht vom südlichenKolumbien bis zum südlichenVenezuela undGuayana.[2]
- Gnetum leyboldiiTul.: Sie gedeiht in Höhenlagen von 0 bis 500 Metern im nördlichenBrasilien, von Amazonas bis Bolivar in Venezuela, im östlichenEcuador undKolumbien verbreitet. Sie kommt auch inCosta Rica,Panama,Bolivien undPeru vor.[2]
- Gnetum nodiflorumBrongn. (Syn.:Gnetum amazonicumTul.): Sie gedeiht in weiten Teilen des tropischen Südamerika vom Tiefland bis zum Guiana-Hochland, bevorzugt in der Nähe von Flüssen.
- Gnetum paniculatumSpruce ex Benth.: Sie gedeiht im Tiefland in weiten Teilen des nördlichen Südamerika.[2]
- Gnetum schwackeanumTaub. ex A.Schenk: Sie kommt von Kolumbien und Venezuela bis zum nördlichenBrasilien vor.[2]
- Gnetum urens(Aubl.) Blume: Sie gedeiht in weiten Teilen des nördlichen Tieflands von Südamerika, bevorzugt in der Nähe von Flüssen.
- Gnetum venosumSpruce ex Benth.: Sie kommt von Venezuela bis zum nördlichen Brasilien vor.[2]
- UntersektionGnetum: Die zwei Baum-Arten sind in Südostasien verbreitet:[1]
- SektionCylindrostachys: Es gibt nur eine Untersektion:[1]
- UntersektionCylindrostachys: Die etwa 20 Lianen-Arten sind im südlichen Asien und im indomalayischen Raum verbreitet:[1]
- Gnetum arboreumFoxw.: Dieser Endemit kommt nur auf der philippinischen InselLuzon vor.[2]
- Gnetum catasphaericumH.Shao: Sie kommt in den chinesischen ProvinzenYunnan und südlichesGuangxi vor.[2]
- Gnetum contractumMarkgr.: Die Heimat ist das südlicheIndien.[2]
- Gnetum costatumK.Schum.: Sie kommt vom östlichenNeuguinea bis zu denSalomonen vor.[2]
- Gnetum cuspidatumBlume: Ihr Verbreitungsgebiet reicht vonIndochina bis Neuguinea.[2]
- Gnetum diminutumMarkgr.: Die Heimat istBorneo.[2]
- Gnetum edule(Willd.) Blume (Syn.:Gnetum ulaBrongn.): Sie kommt im südwestlichen Indien vor.[2] DieChromosomenzahl beträgt 2n = 22.[3]
- Gnetum giganteumH.Shao: Sie kommt nur im chinesischen Autonomen GebietGuangxi vor.[2]
- Gnetum gnemonoidesBrongn.: Ihr Verbreitungsgebiet reicht vonMalesien bis zumBismarck-Archipel.[2]
- Gnetum gracilipesC.Y.Cheng: Die Heimat sind die chinesischen Provinzen Yunnan und Guangxi.[2]
- Gnetum hainanenseC.Y.Cheng ex L.K.Fu, Y.F.Yu & M.G.Gilbert: Sie kommt vom südlichen China bisHainan vor.[2]
- Gnetum klossiiMerr. ex Markgr.: Die Heimat ist das nördlicheBorneo.[2]
- Gnetum latifoliumParl.: Sie kommt in sechs Varietäten vonAssam bis Papuasien vor.[2]
- Gnetum latifolium var.funiculareMarkgr.: Sie kommt von Thailand bis zum westlichenMalesien vor.[2]
- Gnetum latifolium var.latifolium: Sie kommt von Assam bis Neuguinea vor.[2]
- Gnetum latifolium var.laxifrutescens(Elmer) Markgr.: Sie kommt von denPhilippinen bis zumBismarck-Archipel vor.[2]
- Gnetum latifolium var.longipes(Markgr.) T.H.Nguyên: Sie kommt in Indochina, auf den Philippinen und in Neuguinea vor.[2]
- Gnetum latifolium var.macropodum(Kurz) Markgr.: Sie kommt auf denAndamanen und denNicobaren vor.[2]
- Gnetum latifolium var.minus(Foxw.) Markgr.: Sie kommt von Indochina bis ins zentrale Malesien vor.[2]
- Gnetum leptostachyumBlume: Sie kommt in vier Varietäten in Indochina und auf Borneo vor:[2]
- Gnetum leptostachyum var.abbreviatumMarkgr.: Sie kommt in Borneo vor.[2]
- Gnetum leptostachyum var.elongatumMarkgr.: Sie kommt in Indochina vor.[2]
- Gnetum leptostachyum var.leptostachyum: Sie kommt im nördlichen Thailand und in Borneo vor.[2]
- Gnetum leptostachyum var.robustumMarkgr.: Sie kommt in Borneo vor.[2]
- Gnetum loerzingiiMarkgr.: Die Heimat ist das nördlicheSumatra.[2]
- Gnetum luofuenseC.Y.Cheng: Die Heimat ist das südöstliche China.[2]
- Gnetum macrostachyumHook. f.: Sie kommt von Indochina bis ins westliche Malesien und in Neuguinea vor.[2]
- Gnetum microcarpumBlume: Sie kommt vom südlichen Indochina bis isn westliche Malesien vor.[2]
- Gnetum montanumMarkgr.: Sie kommt vomHimalaja bis ins südliche China und in Indochina vor.[2] DieChromosomenzahl beträgt 2n = 44.[3]
- Gnetum neglectumBlume: Die Heimat ist Borneo.[2]
- Gnetum oblongumMarkgr.: Sie kommt vonBangladesch bisMyanmar vor.[2]
- Gnetum oxycarpumRidl.: Die Heimat ist Sumatra.[2]
- Gnetum parvifolium(Warb.) Cheng: Sie kommt vom südlichen China bis Indochina vor.[2]
- Gnetum pendulumC.Y.Cheng: Sie kommt vonTibet bis ins südliche China vor.[2]
- Gnetum rayaMarkgr.: Die Heimat ist Borneo.[2]
- Gnetum ridleyiGamble: Die Heimat ist Malaysia.[2]
- Gnetum tenuifoliumRidl.: Sie kommt vonThailand bis Sumatra vor.[2]
- UntersektionCylindrostachys: Die etwa 20 Lianen-Arten sind im südlichen Asien und im indomalayischen Raum verbreitet:[1]
Ohne Zuordnung zu einer Sektion:
- Gnetum interruptumBiye: Sie wurde 2013 aus westlich-zentralen tropischen Afrika erstbeschrieben.[2]
- Gnetum latispicumBiye: Sie wurde 2013 erstbeschrieben und kommt vonKamerun bis zur Zentralafrikanischen Republik vor.[2]
Nutzung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von vielenGnetum-Arten werden Pflanzenteile gegessen. Die stärkereichen Samen werden geröstet oder sie werden gemahlen; aus dem Mehl werden in Fett Fladen gebacken. Die Blätter werden alsBlattgemüse zubereitet. Einige Arten werden als Heilpflanzen genutzt. Die Rinde liefert hochwertige Fasern, zum Beispiel für Saiteninstrumente.
Quellen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Christopher J. Earle: Gnetum Linnaeus 1753. In: The Gymnosperm Database. 1. März 2019, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).
- H. Won, S. S. Renner:The internal transcribed spacer of nuclear ribosomal DNA in the gymnosperm Gnetum. In:Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 36, 2005, S. 581–597.doi:10.1016/j.ympev.2005.03.011
- H. Won, S. S. Renner:Dating dispersal and radiation in the gymnosperm Gnetum (Gnetales) – clock calibration when outgroup relationships are uncertain. In:Systematic Biology, Volume 55, Issue 4, 2006, S. 610–622.Volltext onlinedoi:10.1080/10635150600812619
- Maarten J. M. Christenhusz, James L. Reveal, Aljos Farjon, Martin F. Gardner, Robert R. Mill, Mark W. Chase:A new classification and linear sequence of extant gymnosperms. In:Phytotaxa, Volume 19, 2011, S. 55–70.Volltext-PDF.
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abcdefgChristopher J. Earle: Gnetum Linnaeus 1753. In: The Gymnosperm Database. 1. März 2019, abgerufen am 6. April 2019 (englisch).
- ↑abcdefghijklmnopqrstuvwxyzaaabacadaeafagahaiajakalamanaoapaqarasatauavawaxayGnetum. In:POWO =Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew:Kew Science, abgerufen am 6. Mai 2019.
- ↑abGnetum bei Tropicos.org. In:IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gnetum. In: U. Brunken, M. Schmidt, S. Dressler, T. Janssen, A. Thiombiano, G. Zizka:West African plants – A Photo Guide. Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt am Main 2008.
- Gnetum bei Tropicos.org. In:Flora Mesoamericana. Missouri Botanical Garden, St. Louis
Weiterführende Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Chen Hou, Aelys M. Humphreys, Olle Thureborn, Catarina Rydin:New insights into the evolutionary history of Gnetum (Gnetales). In:Taxon, Volume 64, Issue 2, 2015, S. 239–253.doi:10.12705/642.12
- Chen Hou:Evolutionary studies of the Gnetales. Thesis for PhD degree, Stockholm Juni 2016.online.