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Gil Scott-Heron

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Gil Scott-Heron, 2010
Gil Scott-Heron, 2010
Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[1][2]
The First Minute of the New Day
 US2629.03.1975(4 Wo.)
I’m New Here
 CH9728.02.2010(1 Wo.)
 UK3920.02.2010(3 Wo.)
We’re New Here(mitJamie xx)
 UK3305.03.2011(2 Wo.)
We’re New Again – A Reimagining by Makaya McCraven(mitMakaya McCraven)
 DE9714.02.2020(1 Wo.)
 CH5823.02.2020(2 Wo.)
Singles
Re-Ron
 UK8901.09.1984(4 Wo.)
Space Shuttle
 UK7717.02.1990(3 Wo.)

Gil Scott-Heron (*1. April1949 inChicago; †27. Mai2011 inNew York[3]) war einUS-amerikanischerMusiker undDichter.

In Scott-Herons Musik vereinen sich Elemente ausFunk,Jazz,Soul undlateinamerikanischer Musik. Er arbeitete in seinen Stücken häufig mit Sprechgesang (Spoken Word) und gilt daher als einer der wichtigsten Wegbereiter derHip-Hop- undRap-Musik. Seine Texte sind meist von politischen oder sozialen Inhalten geprägt.

Zu seinen bekanntesten Stücken gehörenThe Revolution Will Not Be Televised,We Almost Lost Detroit,Whitey on the Moon,Johannesburg,Home Is Where the Hatred Is undLady Day and John Coltrane.[4]

Werdegang

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Kindheit und Jugend

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Schon früh brachte ihm sein Vater Gil Heron (1922–2008)[5] das Klavierspielen und Lesen bei. Dieser war der erste schwarze Fußballspieler beiCeltic Glasgow. Seine Eltern trennten sich bald, und Scott-Heron wuchs bei seiner Großmutter im BundesstaatTennessee auf. Hier lernte er die ländlicheafroamerikanische Kultur und Lebensweise derSüdstaaten kennen, aber auch einen starkenRassismus. So war er eins von drei nicht-weißen Kindern, die zum Zwecke derIntegration in eine weiße Grundschule inJackson geschickt wurden.

Da er diesen Druck nicht mehr ertrug, zog er zu seiner Mutter, einer Bibliothekarin, die mittlerweile in derBronx (New York) lebte. Dort ging er zur High School, wo er Arbeiten desHarlem-Renaissance-PoetenLangston Hughes und des von denBeatpoeten, aber auch der afroamerikanischenBürgerrechtsbewegung beeinflusstenLeRoi Jones (später Amiri Baraka) kennenlernte. Diese sollten seine Art zu schreiben sowohl inhaltlich als auch stilistisch stark prägen. Später zog er mit seiner Mutter in einelateinamerikanisch geprägte Nachbarschaft im New Yorker Viertel Chelsea.

Scott-Heron wurde an derLincoln University in Oxford,Pennsylvania angenommen. Hier lernte erBrian Jackson kennen, mit dem er später lange Jahre zusammenarbeitete. Er war aber nach eigenen Aussagen die ganze Zeit mit den Arbeiten an seinem ersten Roman,The Vulture (Der Aasgeier), beschäftigt und verließ die University nach einem guten Jahr wieder. Kurzfristig besuchte er auch dieJohns-Hopkins-Universität inBaltimore. 1970 veröffentlichte er seinen Debütroman, der viel Anerkennung fand.

Beginn der musikalischen Karriere

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Durch die guten Besprechungen seines Debütromans lernte Scott-Heron den Jazz-ProduzentenBob Thiele kennen, der schon mit Legenden wieLouis Armstrong undJohn Coltrane gearbeitet hatte. Dieser ermöglichte ihm im Jahre 1970, sein erstes AlbumSmall Talk at 125th & Lenox Ave. aufzunehmen, auf dem er sozialkritische Texte aus seinem gleichnamigen Gedichtband rezitierte. Er kombinierte sie mit Conga-Rhythmen und anderen percussiven Elementen.

Im Jahre 1971 veröffentlichte er den NachfolgerPieces of a Man. Zum ersten Mal war Scott-Heron mit einer vollen Band im Studio, Thiele konnte für den Soundtrack zu Scott-Herons Texten einige renommierte Jazz-Musiker wieRon Carter (Bass),Eddie Knowles undCharlie Saunders (Percussion) versammeln. Das Album enthielt eines von Scott-Herons bis heute bekanntesten Stücken, das medien- undkapitalismuskritische LiedThe Revolution Will Not Be Televised.

Im darauf folgenden Jahr veröffentlichte er seinen zweiten Roman,The Nigger Factory, und sein drittes AlbumFree Will. Dieses sollte sein letztes für das Label Flying Dutchman sein, mit dem er sich zerstritt. Das folgende Album,Winter in America, nahm er fürStrata East auf. Dieses veröffentlichte er gemeinsam mit seinem langjährigen musikalischen Partner, dem Pianisten und Songwriter Brian Jackson, der bereits auf den vorigen Alben gewirkt hatte. Das Album enthielt den TitelThe Bottle, das in den Clubs New Yorks und später auch im Radio zum Hit wurde und eines seiner beliebtesten Stücke wurde. Scott-Heron und Jackson formten in den folgenden Jahren eine enge musikalische Partnerschaft, Jackson leitete praktisch Scott-Herons Midnight-Band.

Kommerzieller Erfolg

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Gil Scott-Heron, 2009

1975 wurde er vonClive Davis als der erste Künstler für das neue LabelArista Records verpflichtet, wo er für zehn Jahre blieb. Hier wurde mehr darauf geachtet, Songs in die Charts zu bringen, was mit der SinglesJohannesburg (1975; Platz 29 der R&B-Charts) mäßig gelang. 1978 nahm sich der ProduzentMalcolm Cecil Scott-Herons Musik an. Dieser hatte in den frühen 1970ern, der Hochphase des Funk, unter anderem mit denIsley Brothers undStevie Wonder gearbeitet.

1980 trennte sich Scott-Heron von Brian Jackson, im selben Jahr veröffentlichten sie ihr letztes gemeinsames Album mit dem Titel1980. In den folgenden Jahren arbeitete Scott-Heron mit Produzenten wieNile Rodgers undBill Laswell zusammen. 1985 wurde er nach der Veröffentlichung einesBest Of-Albums von seiner Plattenfirma Arista entlassen.

Rückzug und Kultstarstatus

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Er zog sich aus dem Musikgeschäft zurück, tourte aber weiter um die Welt, wo er im Rahmen derRetromusikwelle, aber auch von Rap- und Hip-Hop-Fans wieder gefeiert wurde. 1993 unterschrieb er wieder einen Vertrag mit der Firma TVT-Records und veröffentlichte das hochgelobte AlbumSpirits (1994), das unter anderem den TrackMessage to the Messengers enthielt, in dem er die jungen Rapper dazu aufrief, Verantwortung für ihre Kunst und die Community zu übernehmen.

1994 trat er in einem „Spoken-Word“-Special vonMTV auf.

Sein letztes Buch, der GedichtbandNow & Then (2001), erschien in seinem eigenen Verlag, Brouhaha Books. 2001 kam er wegen des Besitzes von einem GrammKokain für ein Jahr ins Gefängnis. Nachdem er im Oktober 2002 entlassen worden war, arbeitete er unter anderem wieder mit dem Kollegen Brian Jackson. 2003 filmteDon Letts im Auftrag der BBC eine Dokumentation über Scott-Herons Leben. Im selben Jahr kam Scott-Heron erneut wegen Besitzes illegaler Drogen ins Gefängnis, aus dem er ein Jahr später wieder entlassen wurde. Im Dezember 2005 wurde er in New York erneut wegen Drogenbesitzes verhaftet. Scott-Herons langjährige Kokainabhängigkeit ist Gegenstand zahlreicher Kontroversen.

Am 8. Februar 2010 erschien mitI’m New Here sein erstes Album seit 1994.[6] Im Februar 2011 veröffentlichte der Londoner ProduzentJamie xx eine Remixversion des Albums unter dem TitelWe’re New Here.

Gil Scott-Heron starb im Mai 2011 im Alter von 62 Jahren an den Folgen von Aids.[7]

Politik

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Scott-Heron beschäftigte sich in seinen Songs vor allem mit den sozialen Realitäten derAfroamerikaner und der gesellschaftlichen Situation in den USA. Er sympathisierte mit der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre. Ab 1975 wandte er sich in seinen Texten den Problemen der „Dritten Welt“ zu, so beispielsweiseSüdafrikas. Anfang der 1980er wandte er sich scharf gegen die PolitikRonald Reagans, explizit in Songs wieB-Movie undRe-Ron. Von Anfang an textete er auch über die Probleme der Gesellschaft mit Drogen.

Diskografie

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Studioalben

  • 1970:Small Talk at 125th & Lenox Ave (1970; Flying Dutchman Records)
  • 1971:Pieces of a Man (Flying Dutchman Records)
  • 1972:Free Will (Flying Dutchman Records)
  • 1974:Winter in America (Strata-East Records)
  • 1975:The First Minute of a New Day – The Midnight Band (Arista Records)
  • 1976:From South Africa to South Carolina (Arista Records)
  • 1976:It’s Your World (Arista Records) (teilweise live)
  • 1977:Bridges (Arista Records)
  • 1978:Secrets (Arista Records)
  • 1980:1980 (Arista Records)
  • 1980:Real Eyes (Arista Records)
  • 1981:Reflections (Arista Records)
  • 1982:Moving Target (Arista Records)
  • 1994:Spirits (TVT Records)
  • 2010:I’m New Here (XL Recordings)[8]
  • 2020:We’re New Again – A Reimagining by Makaya McCraven[9]

Gastauftritte /Features

  • 1996:Ron Holloway – Scorcher (Titel:Is That Jazz?, Blue Collar)
  • 2000:Talib Kweli &Hi-Tek – Train Of Thought (Titel:The Blast)
  • 2009: Malik & the OG’s – Rhythms of the Diaspora (Titel:Black and Blue)

Livealben

  • 1990:Tales of Gil Scott-Heron and His Amnesia Express (Arista Records)
  • 1994:Minister of Information (Peak Top Records)
  • 2004:Save the Children – Live in Concert (Delta Music)
  • 2023: Legend In His Own Mind (feat. Amnesia Express) - Live Bremen 1983

Kompilationen

  • 1974:The Revolution Will Not Be Televised (Flying Dutchman Records)
  • 1979:The Mind of Gil Scott-Heron (Arista Records)
  • 1984:The Best of Gil Scott-Heron (Arista Records)
  • 1990:Glory – The Gil Scott-Heron Collection (Arista Records)
  • 1998:The Gil Scott-Heron Collection Sampler: 1974–1975 (TVT Records)
  • 1998:Ghetto Style (Camden Records, UK:SilberSilber)
  • 1999:Evolution and Flashback: The Very Best of Gil Scott-Heron (RCA)
  • 2005:Gil Scott-Heron & Brian Jackson - Messages

Buchveröffentlichungen

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Filme mit und über Gil Scott-Heron

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  • 1982:Black Wax. Live-Video und -DVD mit einem Konzertmitschnitt von Robert Mugge, aufgenommen 1982 in Washington D.C.
  • 1991:Gil Scott-Heron and his Amnesia Express - Tales of Gil. Konzertmitschnitt und Interview mit Kevin Le Gendre
  • 1988:Freedom Beat. The Video Image Entertainment
  • 1979:No Nukes. Produktion: CBS, Fox Video
  • 1989:Jazz Shorts. Produktion: Rhapsody Films Inc.
  • 2003:The Revolution Will Not Be Televised. Fernseh-Dokumentation, Großbritannien, Regie: Don Letts, Produktion:BBC,Filmseite der BBC.
  • 2007:Gil Scott-Heron & Amnesia Express - The Paris Concert. Recorded live at the New Morning - Paris - July 23rd 2001, DVD, 120 Min.

Weblinks

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Commons: Gil Scott-Heron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachrufe

Musikbeispiele

Einzelnachweise

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  1. Chartquellen:DECHUKUS
  2. Auszeichnungen für Musikverkäufe:UK
  3. „Gil Scott-Heron, Voice of Black Protest Culture, Dies at 62“,AP /New York Times, 28. Mai 2011
  4. sieheBillie Holiday bzw.John Coltrane
  5. Roddy Forsyth:„Celtic’s first black player, Gil Heron, dies“,Daily Telegraph, 30. November 2008, Nachruf
  6. Soulpoet Gil Scott-Heron – Guck mal, wer da grollt!,Spiegel Online, 7. Februar 2010
  7. Gil Scott-Heron in derNotable Names Database (englisch)
  8. Die Rückkehr des Spoken Word-Hero Gil Scott-Heron (Memento vom 14. Februar 2010 imInternet Archive)
  9. Besprechung (Musikexpress)
Personendaten
NAMEScott-Heron, Gil
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanischer Musiker und Dichter
GEBURTSDATUM1. April 1949
GEBURTSORTChicago,Illinois, USA
STERBEDATUM27. Mai 2011
STERBEORTNew York, USA
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