Giftnattern

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Giftnattern

Schwarze Tigerotter (Notechis scutatum) aufKing Island

Systematik
Überordnung:Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung:Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang:Toxicofera
Unterordnung:Schlangen (Serpentes)
Überfamilie:Elapoidea
Familie:Giftnattern
Wissenschaftlicher Name
Elapidae
F. Boie, 1827

DieGiftnattern (Elapidae) sind eineFamilie derSchlangen (Serpentes), die über 380 Arten[1] umfasst. Es handelt sich bei ihnen um die zweite große Gruppe vonGiftschlangen neben denVipern (Viperidae). Innerhalb der Giftnattern finden sich sehr viele Arten mit hochwirksamenNervengiften, zum Beispiel dieTaipane,Kobras,Mambas,Tigerottern oderBraunschlangen. Anders als dieNattern (Colubridae) produzieren Giftnattern eingiftiges Sekret, welches durch vorn im Kiefer stehendeGiftzähne über den Giftapparat in ein Beutetier oder in einen potentiellen Feind injiziert werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

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Giftnattern unterscheiden sich von den nahe verwandtenNattern durch die speziellen Giftzähne, durch die seitlich liegenden Nasenlöcher und das Fehlen einesLoreale. Eine Reihe von Gattungen hat einen spreizbaren Nackenschild, der in der Drohhaltung ausgebreitet wird.Seeschlangen zeigen einen an das Leben im Meer angepassten Körperbau mit verschiedenen Modifikationen der inneren und äußeren Anatomie.

Proteroglyphe Giftzähne einerKönigskobra

Der wichtigste Unterschied zu den Nattern besteht im Aufbau des Giftapparates und der Giftzähne. Diese stehen vorn im Kiefer und sind proteroglyph (vorderständige, feststehende Furchenzähne) gebaut, besitzen also eine Giftrinne, in der dasSchlangengift fließt. Bei einigen Arten wie derSüdafrikanischen Speikobra (Hemachatus haemachatus) sind diese Zähne so modifiziert, dass die Schlangen das Gift auch mehrere Meter weit speien können.

Verbreitung

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Giftnattern leben in fast allen tropischen und subtropischen Regionen und kommen auf allen Kontinenten mit Ausnahme Europas und der Antarktis vor. Zudem sind die zu ihnen zählenden Seeschlangen in großen Teilen der warmen Meeresgebiete, insbesondere imIndischen Ozean undPazifischen Ozean zu finden. Die Familie bildet nur in Australien die artenreichste Gruppe unter den vorkommenden Schlangen, auf anderen Kontinenten sind Vipern meist und die Echten Nattern immer artenreicher vertreten.

Systematik

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Porträt einerRotbäuchigen Schwarzotter, Totfund

Die Giftnattern sind eine von acht Familien innerhalb der ÜberfamilieElapoidea. Als wichtigsteAutapomorphie der Giftnattern wird der Bau des Giftapparates mit den vorn im Kiefer stehenden, proteroglyphenGiftzähnen angesehen. Die ebenfalls mit Giftdrüsen versehenenTrugnattern gehören den Giftnattern entsprechend nicht an, weil ihre Giftzähne sich weit hinten im Maul befinden – sie werden denNattern (Colubridae) zugeordnet. Nach Zaheret al. ergibt sich folgende Systematik:[2][3]

 Nattern- und Vipernartige 

Höckernattern (Xenodermatidae)


   

Pareidae


   

Vipern (Viperidae)


   

Wassertrugnattern (Homalopsidae)


   
 Elapoidea 

Cyclocoridae


   

Giftnattern (Elapidae)


   




 Colubroidea 

Nattern (Colubridae)







Vorlage:Klade/Wartung/Style

Die Giftnattern werden im Regelfall in zwei Taxa aufgeteilt, denen jeweils der Rang der Unterfamilie gegeben wird. Dabei handelt es sich zum einen um dieEchten Giftnattern (Elapinae) und zum anderen um dieSeeschlangen und australoasiatische Giftnattern (Hydrophiinae).[3] Seit 2016 werden diePlattschwänze (Laticauda) in eine eigenständige Unterfamilie Laticaudinae gestellt. Sie haben sich unabhängig von den Seeschlangen der Unterfamilie Hydrophiinae an ein Leben im Meer angepasst.[4]

Die folgende Liste gibt die bekannten Gattungen der Gruppe wieder:

Texas-Korallenotter (Micrurus tener)
Königskobra
(Ophiophagus hannah)
Laticauda colubrina
Östliche Kleinaugenotter (Cryptophis nigrescens)
Inlandtaipan
(Oxyuranus microlepidotus)
Östlicher Bandy-Bandy (Vermicella annulata)
Plättchenseeschlange (Hydrophis platurus)

Literatur

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  • Roland Bauchot (Hrsg.):Schlangen. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998,ISBN 3-8289-1501-9.
  • G. M. Storr, L. A. Smith, R. E. Johnstone:Snakes of Western Australia. Perth, 1986,ISBN 0-7309-0399-0, S. 55.
  • Chris Mattison:Enzyklopädie der Schlangen. BLV Verlagsgesellschaft mbH, 2007,ISBN 978-3-8354-0360-4.

Einzelnachweise

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  1. Elapidae In:The Reptile Database
  2. Hussam Zaher, Robert W. Murphy, Juan Camilo Arredondo, Roberta Graboski, Paulo Roberto Machado-Filho, Kristin Mahlow, Giovanna G. Montingelli, Ana Bottallo Quadros, Nikolai L. Orlov, Mark Wilkinson, Ya-Ping Zhang, Felipe G. Grazziotin:Large-scale molecular phylogeny, morphology, divergence-time estimation, and the fossil record of advanced caenophidian snakes (Squamata: Serpentes). PLOS ONE, Mai 10, 2019,doi:10.1371/journal.pone.0216148.
  3. abThe Reptile Database:Higher Taxa in Extant Reptiles – Ophidia (Serpentes) – Snakes.
  4. abMichael S. Y. Lee, Kate L. Sanders, Benedict King und Alessandro Palci:Diversification rates and phenotypic evolution in venomous snakes (Elapidae). Royal Society Open Science, Januar 2016,doi: 10.1098/rsos.150277.

Weblinks

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Commons: Giftnattern (Elapidae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Normdaten (Sachbegriff):GND:7535807-4(lobid,OGND,AKS)
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