Ghardaia

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غرداية (Ġardāya)
ⵜⴰⵖⵔⴷⴰⵢⵜ (Taɣerdayt)
Ghardaia
Ghardaia (Algerien)
Ghardaia (Algerien)
Koordinaten32° 29′ N,3° 40′ O32.4908333333333.6727777777778Koordinaten:32° 29′ N,3° 40′ O
Basisdaten
StaatAlgerien
ProvinzGhardaia
ISO 3166-2DZ-47
Höhe526 m
Einwohner93.423(2008[1])
Gründung11. JahrhundertVorlage:Infobox Ort/Wartung/Datum
Blick auf Ghardaia/Bounoura (Februar 1990)
Blick auf Ghardaia/Bounoura (Februar 1990)
Blick auf Ghardaia/Bounoura (Februar 1990)
Ausgetrockneter Flusslauf (Wadi) zwischen Ghardaia und Melika, umsäumt von Gärten, Palmenhainen und unzähligen Brunnen
Unter den schattigen Arkaden am Marktplatz

Ghardaia (arabisch غرداية Ghardaya,DMGĠardāya,tamazight ⵜⴰⵖⵔⴷⴰⵢⵜTaɣerdayt; auchGhardaïa) ist eineOasenstadt inAlgerien und Hauptort sowie Verwaltungszentrum dergleichnamigen Provinz (Wilāya Ġardāya). Die Stadt liegt imM'zab in der nördlichen Zentralsahara auf 526 m Höhe, gehört zur Gemeinde Ghardaia und bildet zusammen mit den südöstlich gelegenen StädtenBeni Isguen,Melika,Bou Noura (Has Bunur) undEl Atteuf (Tadjnint) diePentapolis des M'zab.

Zusammen mit den anderen Oasen desM'Zab-Tals steht Ghardaïa wegen seines exemplarischen Städtebaus seit 1982 auf der Liste desUNESCO-Weltkulturerbe.

Inhaltsverzeichnis

Namensherkunft

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Der Name Ghardaïa stammt von einer Heiligen namensDaïa, die in einer Höhle (ghār) in der Gegend wohnte. Später bauten dortibaditischeMuslime, die vor der Verfolgung durch orthodoxe Muslime im Norden flüchteten, eine Stadt.

Geschichte

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Der Hauptort des Mzab-Tals wurde im 11. Jahrhundert von ibaditischen Muslimen gegründet und ist seither weitgehend unverändert geblieben. Ghardaia ist eine befestigte Stadt, die aus drei ummauerten Sektoren mit labyrinthartigen Gassen besteht. Im Zentrum ist das historische Mozabitengebiet mit einer Moschee im Pyramidenstil und einem mit Arkaden umsäumten Haupt- und Marktplatz. Die markanten weiß, rosa und roten Häuser mit ihren Terrassen und Arkaden sind aus Sand, Lehm und Gips gebaut und mit Innenhöfen so konstruiert, dass das Sonnenlicht in alle Räume fluten kann.

1921 arbeitete hier der MalerAlbert Marquet.[2] Von 1954 bis 1962 währte derAlgerienkrieg. Bis zum Kriegsende und der Unabhängigkeit gehörte die Stadt zum 1956 neu eingeteilten französischen Verwaltungsgebiet Wilaya 1.[3] In ihrem BuchLa force des choses von 1963 beschriebSimone de Beauvoir Ghardaia als ein „wunderschön konstruiertes kubistisches Gemälde“.

Geographie und Klima

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Die Hügelstädte der Pentapolis liegen im nördlichen Mittelalgerien in der WüsteSahara, entlang der Westbank des normalerweise ausgetrocknetenWadiMzab. Die Gemeinde Ghardaia umfasst ein Gebiet von 590 km², zu der neben der Pentapolis der antikeKsar vonMetlili-Chaamba (42 km südwestlich) und außerhalb des Mzab TalesBerriane (Has Ibergane, 45 km nördlich) undGuerrara (Iguerraren, 110 km nordöstlich) gehören.

Das Klima der Region wird durch starke Tag- und Nacht- sowie Sommer- und Winter-Temperaturschwankungen zwischen 0 °C und 46 °C geprägt. Die Sommerwinde sind heiß und stark während die Winterwinde kalt und feucht sind. Sandstürme gibt es normalerweise von März bis Mai. Im Oktober 2008 wurde Ghardaia von einem durch heftigen Regen verursachten Hochwasser heimgesucht.


Monatliche Durchschnittstemperaturen für Ghardaia
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Tagesmax. (°C)17202528333842413630221829,2
Mittl. Tagesmin. (°C)58121520252727241810716,5
Sonnenstunden (h/d)79991011121198889,3
Regentage (d)114142114332Σ27
Luftfeuchtigkeit (%)57453630312622233343535738
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Quelle:fehlt

Bevölkerung

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Die Gemeinde hat 104.645 Einwohner und die Pentapolis 82.500 (2005). Die Bevölkerung setzt sich zu einem Gutteil aus Mozabiten zusammen, die eine eigene Berbersprache, Mzab-Wargla, sprechen.Ein wichtiger Aspekt des gesellschaftlichen Lebens und der Werte der Menschen in der Region ist, dass es weder Betteln noch Diebstahl gibt. Die Mozabiten haben enge Beziehungen zur Gemeinschaft, die alle wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Angelegenheiten bestimmt. Jeder hat das Geburtsrecht, dass ihm die Gemeinschaft für Ausbildung, Arbeit, Hochzeit und ein Haus sorgt. Für den Hausbau organisiert die Gemeinschaft Freiwilligengruppen (Touiza).

Wasserversorgung

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Das tausend Jahre alte Wasserversorgungssystem wurde von den Mozabiten unter Ausnützung der seltenen Wasservorkommen in den Flüssen (oueds) gebaut. Wegen der Knappheit dieser natürlichen Ressource entwickelten die Mozabiten ein einzigartiges Bewässerungssystem mit Tunneln, um Regenwasser einzusammeln und es in die Oasen umzuleiten. Es erlaubt eine gerechte Wasserverteilung an alle Gärten und bietet gleichzeitig einen guten Hochwasserschutz. Die Wasserversorgung wird durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem mit vielen Brunnen sichergestellt. Die Brunnenbohrungen sind zwischen 110 und 150 m tief und werden vom kontinentalen Grundwasserbecken derAlbium Schichten gespeist.

Wirtschaft

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Ghardaia ist ein Zentrum der Dattel- (60.000 Palmen), Teppich- und Tücherproduktion und ein wichtiges algerisches Handelszentrum mit eigenem Flughafen. Im Süden der Stadt wird Erdöl und Erdgas gefördert. Es hat zweisprachige Berufsschulen mit Pflichtfach Französisch, eine Glasmanufaktur und eine Stahlröhrenfabrik.

Der internationaleFlughafen Noumérat - Moufdi Zakaria liegt in einer Entfernung von etwa 18 km südöstlich der Stadt.

  • Ghardaia – Mozabitenfrauen im traditionellen Umhang, der nur ein Auge zum Sehen freilässt
    Ghardaia –Mozabitenfrauen im traditionellen Umhang, der nur ein Auge zum Sehen freilässt
  • Präsentation der Berber-Kavallerie bei der Hochzeit
    Präsentation derBerber-Kavallerie bei der Hochzeit
  • Markt auf dem Hauptplatz (1970)
    Markt auf dem Hauptplatz (1970)
  • Lichtdurchflutete Innenhöfe in Beni Isguen, der heiligen Stadt der Mozabiten
    Lichtdurchflutete Innenhöfe in Beni Isguen, der heiligen Stadt der Mozabiten
  • Ghardaia - Marktplatz auf dem Altstadthügel (1986)
    Ghardaia - Marktplatz auf dem Altstadthügel (1986)
Panoramablick auf Ghardaïa

Weblinks

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Commons: Ghardaïa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Einwohnerzahlen 2008. (englisch) (Memento desOriginals vom 27. Juni 2011 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geohive.com
  2. Dominique Hoeltschi:Suzanne Valadon ou les déstinées singulières. In: Aurélie Couvreur, Florence Friedrich, Dominique Hoeltschi (Hrsg.):Au fil des collections – de Tiepolo à Degas.Fondation de l’Hermitage/5 Continents, Lausanne/Milano 2012,ISBN 978-88-7439-574-3,S. 134–157, hier S. 152. 
  3. Benjamin Stora:Appelés en guerre d’Algérie (= Pierre Marchand, Elisabeth de Farcy [Hrsg.]:Collection Découvertes Gallimard). Éditions Gallimard, Paris 1997,ISBN 2-07-053404-9,S. 37. 
Normdaten (Geografikum):GND:4086717-1(lobid,OGND,AKS)
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