DerGezer-Kalender ist ein inpaläo-hebräischer Schrift beschriebenerKalkstein (7 × 11 cm groß). Das Schriftstück wird in das 10. Jahrhundert v. Chr. datiert und gilt weithin als eines der ältesten bekannten Beispielehebräischer Sprache.[1] Es wurde bei Ausgrabungen der biblischen StadtGezer, ca. 50 km nordwestlich von Jerusalem, durchR. A. S. Macalister entdeckt. Diese Ausgrabungen fanden zwischen 1902 und 1907 statt.
1. ירחו אסף . ירחו ז 2. רע . ירחו לקש 3. ירח עצד פשת 4. ירח קצר שערם 5. ירח קצר וכל 6. ירחו זמר 7. ירח קץ II אבי[ה] III פניה
I 1. jrḥw ʼsp . jrḥw z 2. rʻ . jrḥw lqš 3. jrḥ ʻṣd pšt 4. jrḥ qṣr śʻrm 5. jrḥ qṣr wkl 6. jrḥw zmr 7. jrḥ qṣ II ʼbj[h] III pnjh
I 1. Zwei Monate der Ernte. Zwei Monate der Au2ssaat. 2. Zwei Monate der Spätsaat. 3. Ein Monat des Flachsziehens. 4. Ein Monat der Gerstenernte. 5. Ein Monat der Ernte und (ihres) Abschlusses. 6. Zwei Monate des Rebenschneidens 7. Ein Monat des Sommers. II Abihu III PNJH
Fachleute spekulieren über die Bedeutung des Textes. So meinen manche, es könnte sich um Aufzeichnungen eines Schülers handeln, oder um den Text eines beliebtenVolksliedes oder Kinderliedes. Möglich wäre aber auch, dass es sich um ein Schriftstück handelt, das in irgendeiner Weise mit der Steuereintreibung von Bauern zu tun haben könnte.
Josef Tropper:Nominativ Dual*yariḥau im Gezer-Kalender. In:Zeitschrift für Althebraistik 6 (1993), S. 228–231.
Daniel Sivan:The Gezer calendar and Northwest Semitic linguistics. In:Israel Exploration Journal 48 (1998), S. 101–105.
Dennis Pardee:A Brief Case for Phoenician as the Language of the “Gezer Calendar”. In: Robert D. Holmstedt, Aaron Schade (Hrsg.):Linguistic Studies in Phoenician in Memory of J. Brian Peckham. Eisenbrauns, Winona Lake 2013, S. 226–246.
↑Vgl. jedoch Dennis Pardee:A Brief Case for Phoenician as the Language of the “Gezer Calendar”, in: Robert D. Holmstedt, Aaron Schade (Hrsg.):Linguistic Studies in Phoenician in Memory of J. Brian Peckham. Eisenbrauns, Winona Lake 2013, S. 226–246.
↑Herbert Donner,Wolfgang Röllig:Kanaanäische und aramäische Inschriften. Band 1: 5. Auflage, Wiesbaden 2002, S. 43 (KAI 182).
↑Verschiedene Lesungenbasir mit der Bedeutung vonTraubenlese sind mit den tatsächlichen Kalenderabläufen nicht in Einklang zu bringen. Es folgt zunächst die Rebenblüte, das Rebenschneiden steht nun bevor.Zabar wird in diesem Zusammenhang von den Weingärtnernals das Abschneiden von schlechten Reben gebraucht. Vgl. hierzu Gustaf Dalman:Arbeit und Sitte in Palästina, Bd. 1, Jahreslauf und Tageslauf, Bertelsmann, Gütersloh 1928, S. 7.