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Gewissæ

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DieGewissæ (auchGewisse) waren einesächsische Volksgruppe, die gegen Ende des 5. Jahrhunderts an der oberenThemse inEngland siedelte. Namensgeber war womöglichGewis, ein mythischer Vorfahre der Könige aus demHaus Wessex.[1] Nach anderer Auffassung ist der Name vomaltenglischen Wortgewiss („gewiss, sicher, zuverlässig“) abgeleitet.[2]

Geschichte

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England um 540

Nach derAngelsächsischen Chronik gingenCerdic undCynric um das Jahr 495 in Britannien an Land und sollen nach langen Kämpfen um 519 ihr Königtum begründet haben.[3] Um 577 unternahmen die Gewissæ unterCeawlin einen Vorstoß nach Nordwesten und konnten in derSchlacht von Deorham[4] vermutlich den südlichen Teil vonGloucestershire erobern. Es ist nicht möglich, das Einflussgebiet der frühen Könige genau zu bezeichnen, zumal es sicherlich immer wieder Grenzverschiebungen gab.[2] Ceawlins Einfluss war so bedeutend, dass er alsBretwalda („Oberkönig“) bezeichnet wurde.[5]

Auch archäologische Funde aus der Zeit um 600 weisen auf ein für diese Zeit bedeutendes Königtum hin. Fundstücke belegen Kontakte zumKönigreich Kent, insFrankenreich und sogar bis nachByzanz.[2] 614 gelang KönigCynegils (611–642) und seinem SohnCwichelm ein wichtiger Sieg gegen dieBriten beiBeandun (vermutlichBampton inOxfordshire), in dessen Folge er das östlicheCornwall gewann.[6] Um 617 kam es aus unbekannten Gründen zu offenbar erfolgreichen Kämpfen gegen dasKönigreich Essex.[5] Die Schlacht vonCirencester 628 gegen den aufstrebendenPenda vonMercia endete für König Cynegils mit einem Verhandlungsfrieden und dem Verlust der Vorherrschaft über dasKönigreich Hwicce.[7] Um das Jahr 634 erlaubte König Cynegils dem MissionarBirinus[8] in seinem Reich zu predigen und 635 inDorcic ein Bistum zu errichten. In den späten 660er Jahren verloren die Gewissæ die Gebiete nördlich der Themse an Mercia und der Siedlungsschwerpunkt verschob sich nach Südwesten.[1]

UnterCaedwalla (685–688) eroberten die GewissæSurrey, dieIsle of Wight und erlangten die Vorherrschaft überSussex undEssex. Sein BruderMul (686–687) war kurzzeitig König vonKent.[7] Caedwalla war der letzte Herrscher der als „König der Gewissæ“ bezeichnet wurde.[1] Die BezeichnungSeaxe („Sachsen“) hatte im Laufe des 7. Jahrhunderts den alten Stammesnamen verdrängt, der im frühen 8. Jahrhundert endgültig dem NamenWestseaxe („West-Sachsen“,Wessex) wich. Diese Namensänderungen spiegeln die politische Entwicklung vom Stammeskönigtum zur Territorialherrschaft wider.[9][2]

Quellen

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Literatur

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Einzelnachweise

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  1. abcBarbara Yorke:Gewisse. In: Lapidge et al. (Hrsg.):The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001,ISBN 978-0-6312-2492-1, S. 203–204.
  2. abcdBarbara Yorke:Wessex in the early Middle Ages (Studies in the Early History of Britain), Continuum, 1995,ISBN 978-0718518561, S. 34–35.
  3. Angelsächsische Chronik zum Jahr 495 bis 519
  4. The Anglo-Saxon Chronicle zum Jahr 577 imProject Gutenberg (englisch)
  5. abBeda:HE 2,5
  6. Angelsächsische Chronik zum Jahr 614
  7. abBarbara Yorke:Wessex in the early Middle Ages (Studies in the Early History of Britain), Continuum, 1995,ISBN 978-0718518561, S. 57–59.
  8. R. C. Love:Birinus. In: Lapidge et al. (Hrsg.):The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001,ISBN 978-0-6312-2492-1, S. 67.
  9. Simon Keynes:Kings of the West Saxons. In: Lapidge et al. (Hrsg.):The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001,ISBN 978-0-6312-2492-1, S. 511–514.
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