Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Geschichte Washingtons

Dies ist ein als lesenswert ausgezeichneter Artikel.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der inzwischen durch eine Kopie ersetzteTotempfahl auf dem Pioneer Square in Seattle, 1907
DasBoeing-Werk Everett, die größte und wichtigste Produktionsstätte des US-Luft- und RaumfahrtkonzernsBoeing

DieGeschichte Washingtons umfasst die Entwicklungen auf dem Gebiet des US-amerikanischenBundesstaates Washington von der Urgeschichte bis zur Gegenwart. Sie reicht mit Blick auf die menschliche Besiedlung knapp 14.000 Jahre zurück. Die Nachkommen der ersten fassbaren Bewohner, auch wenn dies bei einigen der frühesten Funde umstritten ist, gehören heute zu denKüsten-Salish im Nordwesten, dazu kommenBinnen-Salish, wie dieSpokane, und andere Gruppen des Hinterlands. Insgesamt erkennt die zuständige Behörde desInnenministeriums heute 29 Stämme undReservatsgruppen innerhalb des Staates an.

Einige Orte, wie etwaFort Vancouver,Walla Walla undSpokane, gehen auf Handelsposten derPelzhandelsgesellschaften zurück, die nach 1800 bis zur Übernahme durch die Vereinigten Staaten die Region beherrschten. Das galt vor allem für die britischeHudson’s Bay Company, die sich gegen russische, amerikanische und spanische Konkurrenz durchsetzte. Dabei schleppten schon die ersten Europäer diePocken ein, die die lokalen Kulturen an den Rand des Zusammenbruchs brachten, vor allem während derEpidemien ab 1775 und1862.

1846 übernahmen die USA das Gebiet von der Hudson’s Bay Company, doch erst 1889 wurde ihm der Status eines Bundesstaats zuerkannt. Während dieser Zeit waren einerseits die Binnengrenzen der USA umkämpft, andererseits versuchten expansionistische Gruppen das britische bzw. kanadischeBritish Columbia zu annektieren, wenn nicht ganzKanada. Darüber hinaus wurden die Verwaltungseinheiten (Countys) eingerichtet und das heute vergleichsweise kleineOlympia zur Hauptstadt. Die Ureinwohner im Osten (Colville) und Süden (Yakama) wurden zu dieser Zeit, teils auch mit anderen Stämmen zusammen, in Reservate gedrängt, was mehrereIndianerkriege auslöste.

Zunächst kamen neben den Siedlern vor allem Goldsucher in die Region, später boomte die Holzindustrie, die jedoch bald an natürliche Grenzen stieß. Die transkontinentalen Eisenbahnverbindungen sorgten dann für eine sprunghaft anwachsende Zahl von Siedlern und Industriearbeitern. Die Wirtschaftskraft und das Kapital ballten sich in zuvor weniger bedeutenden Orten, vor allem inSeattle. Dabei profitierte die Region von den Weltkriegen, insbesondere von den Kämpfen im Pazifik während desZweiten Weltkriegs, und Washington wurde für Luftwaffe (Everett) und Flotte (Bremerton) ein bedeutender Standort. Daneben entstanden andere Industrien wie dieFlugzeugindustrie, die ersteNuklearfabrik der Welt und in derInformationstechnologie tätige Unternehmen. Zunehmend spielt derTourismus, der vor allem von denNationalparks lebt, und auch dieKasinos der Indianerreservate eine wichtige Rolle als bedeutende Arbeitgeber.

Urgeschichte, ethnische Gliederung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Der eiszeitlicheMissoula-See beseitigte durch etwa 40 Überschwemmungen viele potentielle frühgeschichtliche Überreste

Vor 15.000 Jahren lag der Norden Washingtons unter einem dicken Eispanzer. BeiBellingham dürfte er über 1000 m dick gewesen sein, und noch beiOlympia wird die Höhe der Eismassen auf mehr als 300 m geschätzt. Vor 14.000 Jahren begann das Ende der Eiszeit und die Gletscher schmolzen.[1]Erhebliche Teile Süd- und Ostwashingtons in RichtungMontana können aus diesem Grunde für diearchäologische Forschung der frühesten menschlichen Spuren nur wenig beitragen. Darüber hinaus hat ein See am Ende der letzten Eiszeit (etwa zwischen 13.000 und 11.000 v. Chr.) durch mehrfache Dammbrüche die tiefer liegenden Gebiete im Entwässerungsgebiet des unterenColumbia undWillamette tiefgreifend verändert (vgl.Missoula-Fluten). Dabei durchpflügte das Wasser die betroffenen Gebiete bis zu 100-mal bei Geschwindigkeiten von bis zu 130km/h, staute sich über 300 m hoch vor derColumbia-Schlucht und stürzte insWillamette-Tal.[2] Im Gegensatz zu diesen Zerstörungen der meisten Siedlungsspuren verdankt die Archäologie den dabei entstandenen Höhlen zahlreiche Funde, die sich dort erhalten haben.

Die Frühgeschichte des Gebietes, das heute der Bundesstaat Washington einnimmt, ist aus zweierlei Gründen von ungewöhnlicher Komplexität. Zum einen kann nur in groben Zügen die Geschichte der rund 125ethnischen Gruppen, die 50 verschiedene Sprachen und Dialekte entwickelten, dargestellt werden.[3] Zum anderen bilden die ältesten Funde menschlicher Überreste einen schwer deutbaren und umstrittenen Baustein in der Geschichte der Besiedlung Nordamerikas.

Die ethnische Vielfalt ist zum Teil durch die landschaftlichen Gegensätze und die Kleinräumigkeit bedingt, die völlig verschiedene Lebensweisen ermöglichten. So ernährten sich die Gruppen derKüsten-Salish, die vor allem um denPuget Sound lebten, und deren Wohnraum sich weit nachBritish Columbia erstreckte, überwiegend durch Fischfang. Dabei handelte es sich vor allem umLachs – das beste Fanggebiet waren dieKettle Falls – undHeilbutt, dazu kamen Schalentiere. Die meisten Stämme gingen nicht auf Waljagd, wenn man von denMakah an der äußersten Nordwestküste absieht, die zu den ansonsten nur aufVancouver Island lebendenNuu-chah-nulth zählen. In diesen küstennahen Regionen spielten vor allem die Baumarten desgemäßigten Regenwalds eine wichtige Rolle, denn aus den Fasern desRiesenlebensbaums wurden Kleidung, aus anderen Baumarten Nahrungsmittel, vor allem aber Baumaterial für Häuser und Kanus gewonnen. Die überaus wichtige Rolle dieser Materialien wurde noch durch den Metallmangel in der Region verstärkt. Die bedeutendsten Stämme waren hier dieChinook,Quinault,Lummi undSnohomish, dazu kamen anderen Sprachfamilien angehörende Stämme wie Makah,Hoh undQuileute, die die letzten Vertreter einer eigenen Sprachfamilie sind.

Ganz anders lebten die östlichen Stämme auf dem Plateau, die partiell der (hypothetischen) Familie derPenuti-Sprachen angehören, und die z. T. an ein Leben in den Gebirgszügen derCascade Range gewöhnt waren. Weiter ostwärts schlossen sich trockenere Gebiete mit inselartigen Siedlungskammern an. Hier dominiertenCayuse,Nez Percé,Okanogan,Palouse,Spokane,Wenatchi undYakama, an der KüsteChinook. Als die ersten Europäer das Gebiet erreichten, hatten sich viele der Stämme im Osten, bedingt durch die Einführung des Pferdes, auf den für die Präriestämme typischen Lebensstil umgestellt.

2003 stellte ein Bericht fest, dass es 14.000 archäologische Fundstätten gebe, von ganzen Dörfern bis hin zu Bäumen, an denen aus kulturellen Gründen Veränderungen vorgenommen worden sind (Culturally Modified Trees).[4]

Die ältesten Funde

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Vereisungsgrenze im Raum Seattle

Die Neuuntersuchung eines Mastodon-Fundes in derManis Mastodon Site (45CA218)[5] südlich vonSequim erwies, dass diesesMammut americanum vor 13.800 Jahren von einer Kompositwaffe aus Geweih und Mastodonknochen verletzt wurde.[6] Ähnlich alte Spuren wurden auf dem Enumclaw Plateau (45JE14) naheAuburn entdeckt, die etwa 13.000 Jahre alt sind.[7]

Ausgrabungen imMarmes Rockshelter[8] (45-FR-50), einer Höhle naheLyons Ferry imFranklin County, brachten Artefakte in Washington zu Tage, die derzeit (2011) als die ältesten menschlichen Spuren gelten. Sie zeigen bereits vor 9200 v. Chr. ein breites Spektrum von Beutetieren im Südosten Washingtons, aber auch von Nahrungspflanzen und solchen, die eher medizinischen oder rituellen Zwecken dienten. Hier wurden auch Muscheln gefunden, die zeigen, dass bereits mit den weit über 300 km entfernt lebenden Küstenbewohnern ein reger Handelsaustausch bestand (Olivella). Allerdings sind in dieser Region die ältesten Muschelhaufen (shell middens, Abfallhaufen von Meerestieren), die inBritish Columbia über 10.000 Jahre zurückreichen, nur 4000 bis 5000 Jahre alt. Dies lässt sich mit dem um 120 m gestiegenen Meeresspiegel erklären,[9] so dass verstärkt auf Unterwasserarchäologie gesetzt wird.

Skelett einer ausgestorbenenBisonart aus denTeergruben von La Brea inLos Angeles

Am 26. Juni 1996 wurden die sterblichen Überreste desKennewick-Mannes gefunden, ein fast vollständiges Skelett das auf etwa 7200 v. Chr. datiert worden ist. Der Tote weistgenetische und sonstige Merkmale auf, die möglicherweise ausschließen, dass er ein Vorfahr der heute im dortigen Gebiet lebendenIndianer ist.[10] Im Gegensatz dazu war der Fund der alsBuhl Woman bezeichneten Frau, die inzwischen wieder beigesetzt wurde, den heutigen Bewohnern ähnlich. Sie ist gut 1.300 Jahre älter und lebte im heutigenIdaho. Die junge Frau ernährte sich, wenn auch saisonal ungesichert, weniger von Fisch als von Fleisch, und ihr wurde eine eigens zum Begräbnis hergestellteObsidiannadel beigegeben.[11] Der Kennewick-Mann ist zu Lebzeiten von einerProjektilspitze vom TypClovis getroffen worden, die er noch im Körper trug. Schon diese wenigen Funde deuten auf unterschiedliche Lebensbedingungen, wahrscheinlich auch auf noch nicht rekonstruierbare Wanderungen hin.

Bis 1987 war in Washington kaum ein Dutzend Werkzeuge vom TypClovis bekannt.[12] In diesem Jahr wurden inEast Wenatchee gleich über 60 Spitzen dieses Typs gefunden, was darauf hindeutet, dass hier ein Jagdplatz bestand, an dem man sich regelmäßig traf, und wo man sich durch „Einlagerung“ fertiger Projektilspitzen das Mittragen ersparen wollte. An den Spitzen fand man Proteine von menschlichem Blut, aber auch vonRehen,Kaninchen und möglicherweise von einer ausgestorbenenBisonart (Bison b. antiquus). Bei Lind Coulee, unweit desMoses Lake, fand man ebenfalls Bisonüberreste, aber auch fein gearbeitete Nadeln, die wohl für die Herstellung von Lederkleidung geeignet waren. Auch Ockerpigmente fanden sich, die auf das Färben von Kleidung oder Körperbemalung hindeuten.

Küstenbewohner

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Angehörige der zu denKüsten-Salish gehörendenKlallam auf der Entenjagd, im Hintergrund der fast 4400 m hoheMount Rainier

Ausgrabungsstellen wieAvey’s Orchard imDouglas County und die5 Mile Rapids Site am Südufer des Columbia, deren Funde sich etwa auf 8300 bzw. 7900 v. Chr. datieren ließen, zeigen das man sich zu dieser Zeit schon sehr lange an die Lebensweise an Flüssen gewöhnt hatte, wobei sich dort vor allem Reste von Lachs und von einigenRobben fanden.

Heidelbeeren (Vaccinium membranaceum)

An der Westküste entstanden erste große Dörfer, obwohl die Nahrung stark auf den gewaltigenLaichzügen derLachse basierte und sich keine ausgeprägte Landwirtschaft entwickelte. Sie wurden vorwiegend im Winter bewohnt, während die wärmere Jahreszeit zu Rundwanderungen Anlass gab. Ziele waren bekannte Sammelstätten und die gelegentliche Ernte (z. B. bei der in Küstennähe verbreitetenCamassia quamash) sowie häufig auch rituelle Stätten. Jede Gruppe wanderte in jährlich wiederkehrenden Zyklen, was auch die gewaltige Zahl an Fundstätten und ihre Verschiedenartigkeit erklärt. Es entstanden dadurch traditionelle Territorien, die diesen Wanderungsgebieten entsprachen. Dazu kommt eine Besonderheit: Die Küstenbewohner kannten keine Tongefäße, sondern man kochte in wasserdichten Holzbehältern oder Bodenvertiefungen, in die glühend heiße Steine gelegt wurden, um das Wasser zu erhitzen. Von der Hitze gesprengte Steine sind daher eine häufige Fundgruppe. Getrocknete Beeren, etwaBlaubeeren oder als (Western) Huckleberries bezeichneteVaccinium occidentale, sowie gelegentlich Heidelbeeren (Vaccinium membranaceum), wurden in Säcken von zahlreichen Sammelgruppen aus den Bergen zu Tal getragen, wobei diese Sammeltätigkeit Frauenarbeit war.[13] Es wird davon ausgegangen, dass während dieser Rundwanderungen die Küstengruppen mit solchen des Hinterlandes zusammentrafen.

Hinterland

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Seitlich eingekerbte Projektilspitze aus der Wilson Butte Cave in Idaho. Sie wird derDesert Archaic Tradition zugerechnet.

Im Hinterland wurde die wohl mindestens bis 9000 v. Chr. zurückreichende Besiedlung durch dieFrühe Plateaukultur überlagert.[14] Am Osthang der Küstenkette reichen die Spuren mindestens bis 6700 v. Chr. zurück.[15] Die hohen Gebirge, die Washington durchziehen, wurden spätestens seit 6000 v. Chr. regelmäßig zur Jagd, zum Sammeln und aus kultischen Gründen aufgesucht. Die von Archäologen dort aufgefundenen Lagerspuren weisen oftmals nur wenige Fundstücke auf, doch manche Lager wurden über enorm lange Zeiten immer wieder aufgesucht. So ließ sich zeigen, dass dasChester Mores Reservoir zwischen 6500 v. Chr. und 1300 n. Chr. immer wieder in Gebrauch war. Ähnlich sieht es mit den Stätten aus, an denen Steinwerkzeuge hergestellt wurden. DieDesolation Chert Quarry imWhatcom County wurde etwa von 7640 bis 290BP, also bis in das 17. Jahrhundert hinein aufgesucht. Diese Lager dürfen nicht mit Steinanhäufungen verwechselt werden, die Begräbnisstätten kennzeichnen.[16]

Im Gegensatz zu den Lagern standen die Dörfer meist in Tälern, an Flussläufen und Seen, die auch später genutzt und besiedelt wurden. Dementsprechend sind durch spätere Nutzungen meist alle Artefakte zerstört worden. Noch viel seltener sind Trockenplätze fürAmerikanische Heidelbeeren (huckleberries) auffindbar, die im Boden nur als rechteckige Vertiefungen erkennbar sind. Elf von ihnen konnten in derIndian Heaven Wilderness imGifford Pinchot National Forest in über 1000 m Höhe nachgewiesen werden.[17]

Ebenso unklar wie die Wege, auf denen die ersten Bewohner in die Region kamen, ist die sprachliche Zuordnung der küstenfernen Stämme. So sind etwaYakama,Umatilla undWalla Walla relativ nahe verwandte Sprachen, dochHoh undQuileute bilden eine eigene, sehr kleine Sprachfamilie. Diese Gruppen setzten sich wiederum meist aus mehreren nahe miteinander verwandten, aber häufig nicht beieinander wohnenden Gruppen zusammen. Das Konzept der festen Zugehörigkeit zu einem Stamm war allen diesen Gruppen bis zur Ankunft der Europäer und ihrer Definitionsgewalt eher fremd. Ähnliches gilt für die Vorstellung von einem festenHäuptlingstum, das schon eher bei den Küsten-Salish in Form des traditionellen Häuptlings in Gebrauch war.[18]

Küsten-Salish und südlichere Stämme

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Rekonstruiertes Plankenhaus der Chinook im Südwesten Washingtons, im heutigenRidgefield National Wildlife Refuge
Ein von Indianern bearbeiteter Baum, einer der so genanntenCulturally Modified Trees in derGoat Rocks Wilderness, einem Teil desGifford Pinchot National Forest

Schon früh lassen sich Artefakte den Vorfahren späterer Stämme zuweisen. Die Küsten-Salish um denPuget Sound führten saisonale Wanderungen in Abhängigkeit von Lachs, Wild und Vegetationszyklen durch. Daher wurden nur im Winter feste Häuser bezogen, die als Plankenhäuser bekannt sind. Mit ihren Kanus betrieben sie Handel im Puget Sound und bis zumFraser River im Norden, doch selten bis nachKalifornien im Süden. Ähnlich wie einige Stämme auf Vancouver Island sammelten sieCamas, die Zwiebeln einer Agavenart, und trieben damit einen weitläufigen Handel. Im Gegensatz zu den Kanus derNuu-chah-nulth (in Washington vor allem derMakah und derChinook) waren ihre Kanus nicht hochseetüchtig. Außerdem besaßen sie im Gegensatz zu den Stämmen des Hinterlands keine Pferde. Einige Stämme hielten jedoch zahlreicheHunde als Dorfwachen, und um deren Haar zu Kleidung und Decken zu verarbeiten.[19]

Der kennzeichnende Haustyp der Küstenregion und der Flussläufe war dasPit House, ein bis zu vier Meter eingetieftes Plankenhaus, das bis zu 50 m lang und 7 m breit sein konnte. Runde Pit-Häuser konnten einen Durchmesser von mehr als 17 m haben. Am häufigsten sind Überreste dort zu finden, wo Flüsse gelegentlich über die Ufer traten und die verlassenen Dörfer mit Schlamm überdeckten, wie etwa an derRattlesnake Creek Site imKlickitat County nordöstlich vonHusum.[20]

Bis etwa 2000 v. Chr. reichen die Funde an der West Point site imDiscovery Park, und bei Magnolia zurück, welche mit denDuwamish in Beziehung stehen. Spätestens im 6. Jahrhundert lebten Duwamish auf dem Boden des heutigen Seattle. AmSkagit River lässt sich menschliches Leben bereits für etwa 6500 v. Chr. nachweisen.

Die FundstätteTualdad Altu aus dem 4. Jahrhundert (1570 ± 90 Jahre BP[21]) zeigt ein wahrscheinlich nur aus einem Haus bestehendes Winterdorf imPuget Sound, südlich von Seattle nahe dem Delta des Black River. Das Haus dürfte etwa 17 mal 7 m gemessen haben. Innerhalb des Hauses verteilen sich die Artefakte und die vorgefundenen Tierüberreste derart, dass man eine Arbeitsteilung annehmen kann, zumindest eine feste funktionale Unterteilung.[22]

Makah

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Heutige Nuu-chah-nulth mit ihren traditionellen Gebieten, im Süden die Makah

Der einzige in den USA lebende Stamm derNuu-chah-nulth sind dieMakah im äußersten Nordwesten Washingtons, inNeah Bay. Sie bewohnten vor Ankunft der Europäer fünf Dörfer, die ältesten archäologischen Spuren sind knapp 4000 Jahre alt.[23] Die beiden bedeutendsten Fundstätten derNuu-chah-nulth-Kultur sind dieHoko River Archeological Site undOzette. Am früher bewohnten Fundort am Hoko fanden sich zahlreiche Artefakte, wie Reste von Körben, Fischgeräte, Steinklingen, dazu alsmicroblades bezeichnete winzige Klingen, vor allem aber zahlreiche organische Überreste, wie Holz, Speisereste und dergleichen, welche im unter Wasser liegenden Teil des Dorfes erhalten geblieben sind. Dabei zeigte sich, dass bereits um 1000 v. Chr. eine ausgeprägte Vorratshaltung, z. B. durch Trocknen der Fische, geläufig war. Ähnlich bedeutend für die Makah-Kultur ist die Fundstätte Ozette, wo wahrscheinlich ein südlicher Zweig der Makah lebte. Hier wurden 55.000 Artefakte sichergestellt,[24] darunter eineanthropomorphe Figur von etwa 800 v. Chr. Zudem ließ sich früher Fernhandel mitVancouver Island nachweisen.

Stämme des Ostens

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Im Osten Washingtons lebten verschiedene Stämme, wie dieSpokane und dieKutenai, die verschiedenen Sprachfamilien angehörten, ebenso wie die im zentralen Südosten lebendenYakama. Die Spokane fischten imgleichnamigen Fluss und versammelten sich alljährlich an den großen Wasserfällen im heute gleichfalls nach ihnen benanntenOrt, zu dem auch andere Gruppen zum Fischen kamen. Mit der Einführung des Pferdes im frühen 18. Jahrhundert änderten vor allem die Upper Spokane ihre Lebensweise und überquerten gemeinsam mit den östlicher lebendenFlathead, den benachbartenKalispel und denNez Percé dieRocky Mountains, umBisons zu jagen.[25] Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit denBlackfoot. Den Flathead gelang es dabei, eine Art Pufferzone zwischen den Binnen-Salish im Westen und den Reiternomaden des Ostens zu bilden. Dabei traten sie als Händler und Vermittler auf. Im Südosten und im zentralen Osten lebten die Yakama, dieCayuse, dieWenatchi.

Früheste europäische Entdeckungsfahrten, Landansprüche

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DassSir Francis Drake, wie er bei seiner Rückkehr behauptete, im Juni 1579 an der Küste des späteren Kalifornien oder Washington entlangsegelte, bevor er seine Weltumsegelung beendete, hatte keine Auswirkungen auf die regionale Geschichte, obwohl Drake das Gebiet alsNew Albion fürKönigin Elizabeth I. beanspruchte. Auch die Reise des in spanischen Diensten stehenden griechischen EntdeckersJuan de Fuca, der 1592 die späternach ihm benannte Wasserstraße entdeckte, hatte zunächst keinerlei Auswirkungen.[26] Und auch wennMartin Aquilar behauptete, 1603 einen großen Fluss gesichtet zu haben, der vielleicht derColumbia war, so wirkte sich dies ebenfalls nicht aus.[27] Dennoch hielten die beiden Kolonialmächte Großbritannien und Spanien an ihren Ansprüchen fest, wenn auch noch kein Anlass bestand, sie durchzusetzen. Erst Russlands Ansprüche, das sein Kolonialreich über Alaska weiter nach Süden ausdehnte, und vor allem die Gründung der USA eröffneten eine langwierige Auseinandersetzung um das bis dahin ökonomisch und politisch für diese Staaten unbedeutende Gebiet.

Frühe Kontakte mit Europäern, Epidemien

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Dies änderte sich in den 1770er Jahren schlagartig.Juan Pérez und DonBruno de Heceta waren 1774 bzw. 1775 die Kapitäne der spanischen Schiffe, deren Mannschaften wohl als erste die Küstenregion betraten. Sie sollten den spanischen Anspruch untermauern und zugleich den weit nach Süden strebenden russischen Pelzhändlern eine Grenze setzen. Hecetas Schiff, dieSantiago, trug wohl diePocken an Bord, als sie an der Mündung desQuinault River anlegte, um das Land für die spanische Krone zu reklamieren. Die durch diese Landung ausgelöstePockenepidemie dürfte die Stämme der Region um die Hälfte bis zwei Drittel dezimiert haben. Manche Stämme verschwanden gänzlich. Damit verschoben sich zugleich die regionalen Machtverhältnisse und dies gab den nördlichen Stämmen derKwakwaka'wakw,Haida undTsimshian, die zudem bald an europäische Waffen kamen, Gelegenheit zu häufigeren und leichteren Beutezügen. Wie vieleSalish als Sklaven nach Norden verschleppt wurden, ist nicht mehr zu ermitteln. Bei denLower Elwha Klallam fanden sich im Großdorf Tse-whit-zen im Jahr 2005 mindestens 335 Skelette von Bewohnern, die offenbar den Pocken zum Opfer gefallen waren.[28]

Fuca-Felsen am Cape Flattery
Mount Baker, skizziert von Gonzalo Lopez de Haro 1790

Zugleich veränderte sich durch europäische Militärtechnik die Art der Auseinandersetzungen zwischen den ethnischen Gruppen. Erste Waffenlieferungen erfolgten zunächst durch Handelskontakte zwischen Europäern und den Stämmen auf und umVancouver Island sowie weiter im Norden. Direkte Handelskontakte mit den Stämmen in Washington gab es erst später, zumal die Makah äußerst abweisend reagierten und die dort ansässigen Salish Kontakte mieden, vermutlich aufgrund ihrer Erfahrungen mit der besagten Epidemie.

1778 erreichteJames Cook zwarCape Flattery, doch ging niemand an Land. Am 14. Mai 1792 notierteGeorge Vancouver: „Die bedauerliche Krankheit ist nicht nur allgemein verbreitet, sondern man muss verstehen, dass sie unter ihnen höchst tödlich ist, da ihre unzerstörbaren Anzeichen bei vielen zu sehen sind; viele haben das Sehvermögen auf einem Auge verloren…“[29] Ähnliches beobachtetePeter Puget im später nach ihm benanntenSound.[30] An der Ostseite desPuget Sound trafen die Männer ein verlassenes Dorf derSemiahmoo leer an, das für 400 bis 500 Einwohner ausreichte.

New York Times vom 16. April 1911.Edward Curtis vermerkt zu einem Foto eines Chinook-Mädchens, sie trage über hundert Jahre alte chinesische Münzen als Stirnschmuck

Cooks später veröffentlichte Journale lösten geradezu einen Pelzrausch aus. So erschienen zahlreiche Händler in der Region, umFischotter zu jagen oder bei den Nuu-chah-nulth und Salish Pelze zu kaufen. Ihr Weiterverkauf nachMacau brachte verlockend hohe Gewinne, die wiederum in chinesische Waren wiePorzellan undSeide investiert werden konnten, welche in Europa hohe Preise erzielten. Möglicherweise kamen auf diese Art auch chinesische Münzen an die Küste, welche bei den Chinook als Haarschmuck auftauchten. 1787 erschien der HändlerCharles William Barkley in der Region, im Jahr darauf auchJohn Meares, dem Barkley von seiner Fahrt berichtet hatte. Meares hatte schon Handelserfahrungen mit den Nuu-chah-nulth gemacht, doch löste er, nachdem eine spanische Flotte seine Schiffe gekapert hatte, eine schwere diplomatische Krise zwischen Spanien und Großbritannien aus. Weitere spanische Schiffe unter Leitung vonManuel Quimper undFrancisco de Eliza landeten 1790 bzw. 1791 an der Küste und beschlagnahmten britische Schiffe.

Eine erste detaillierte Untersuchung und Kartierung des Küstengebietes nahm der BriteGeorge Vancouver ab 1792 vor.[31] Auf seine Karten geht heute die Benennung zahlreicher Inseln, Gewässer und Berge zurück. Dazu zählen dieSan Juan Islands,Puget Sound,Mount Rainier undMount Baker. Die drei letztgenannten sind beispielsweise nach Mitgliedern seiner Besatzung benannt. Da sich Großbritannien und Spanien in einem Wettlauf um den Nordpazifik sahen – die Spanier besaßen einen Handelsposten imNootka Sound aufVancouver Island, kurzzeitig auch in Neah Bay im Nordwesten Washingtons –, ließen 1775 auch der SpanierJuan Francisco de la Bodega y Quadra oder der Italiener in spanischen DienstenAlessandro Malaspina di Mulazzo Karten der Region erstellen. Letzterer verhandelte unmittelbar mit dem bedeutendsten Häuptling der Region,Maquinna. Als sich Malaspina 1792 in Mexiko aufhielt, entsandte er zwei Schiffe in dieJuan-de-Fuca-Straße und dieStraße von Georgia. Dabei unterstand dieSutílDionisio Alcalá Galiano und dieMexicanaCayetano Valdés y Flores, Malaspinas Offizieren.[32] Als letzter Spanier beanspruchteSalvador Fidalgo, in Unkenntnis des Abkommens zwischen Großbritannien und Spanien von 1790, die Küste Washingtons und errichtete beiNeah Bay einen Handelsposten, an der äußersten Nordwestecke des späteren US-Territoriums. Jedoch kam es zu Auseinandersetzungen mit den dort ansässigenMakah, so dass der Posten wieder geräumt werden musste.

Robert Gray, Weltumsegler, Erstbefahrer des Mündungsgebietes des Columbia
Route der Lewis-und-Clark-Expedition

KapitänRobert Gray erforschte 1792 die Mündung desColumbia, den er nach seinem Schiff, derColumbia Rediviva benannte. Die territorialen Ansprüche der USA basierten später, obwohl Gray ihnen kaum diese Bedeutung zugemessen haben wird, auf seinen Seereisen. Die mit ähnlicher Absicht von der US-Regierung ins Werk gesetzteLewis-und-Clark-Expedition erreichte Washington im Oktober 1805 von Osten. Sie gelangte beim heutigenIlwaco an den Pazifik.

Neben den Entdeckern und Pelzhändlern, die Russland, Spanien, Großbritannien sowie die USA vertraten, traten diePelzhandelskompanien in der Region als eigene politische Kräfte auf.David Thompson von derNorth West Company (mit Sitz in Montreal) gründete 1810 mit demSpokane House den ersten Handelsposten im Osten Washingtons.David Stuart von der amerikanischenPacific Fur Company errichtete 1811 die erste Siedlung beiOkanogan, und im Namen der Pacific Fur Company wurde 1811Astoria an der Columbia-Mündung errichtet, benannt nach dem Besitzer des UnternehmensJohn Jacob Astor. Diese errichtete auchFort Spokane als Konkurrenz zum britischenSpokane House, ein kleiner aber an einem wichtigen indianischen Handelspfad vonOregon zum Fraser gelegener Posten. Infolge desKrieges zwischen Großbritannien und den USA (1812 bis 1815) errang die britische Hudson’s Bay Company die regionale Vormacht,[33] und 1821 erzwang London die Vereinigung der Company mit der konkurrierenden North West Company. 1826 wurde der Handelsposten an dieKettle Falls verlegt, Wasserfälle am Columbia, deren Lachswanderungen alljährlich Tausende von indianischen Fischern anlockten. Da fast ausschließlich junge Männer dort tätig waren, kam es zu zahlreichen Verbindungen mit indianischen Frauen, deren Nachkommen eine wichtige Rolle bei der Kulturvermittlung spielten.[34] Zum wichtigstenFort wurde jedoch das 1824 gegründeteFort Vancouver am Columbia, und zur weiteren Sicherung entstand flussaufwärts im nächsten Jahr dasFort Colville.

Bereits 1790/1794 hatte Spanien auf seine Ansprüche im späterenKanada verzichtet und seinen einzigen Handelsposten inBritisch-Nordamerika wieder aufgegeben. Ähnlich gab Spanien 1819 imAdams-Onís-Vertrag seine Ansprüche aufOregon zugunsten der USA auf. 1824 einigten sich die USA auch mit Russland. Hingegen verständigten sich Großbritannien und die USA 1818 auf eine gemeinsame Kontrolle des riesigen Gebietes, ein Vertrag, der 1827 erneuert wurde. 1818 gründete die North West Company FortWalla Walla.

Währenddessen ging die Zahl der Indianer weiterhin drastisch zurück. Dazu trug neben den Pocken, die etwa einmal jede Generation trafen, bis genügend Menschen resistent geworden waren, dieMalaria bei. Sie wütete vor allem am unteren Columbia und erreichte ihren Höhepunkt im Jahr 1830, als Fort Vancouver von Hunderten Erkrankter umlagert war, die nur noch hofften, von den dortigen Händlern begraben zu werden. 1831 und 1832 kehrte die Malaria zurück, von der auch viele Angestellte der Handelsgesellschaften befallen wurden. Diese fürchteten weitere Infektionen und vertrieben die Kranken mit Waffengewalt aus der Umgebung der Forts. Obwohl auch Weiße an der Krankheit starben, war die Sterblichkeit bei den Indianern deutlich höher. Sie wurde auf 85 % geschätzt. 1833 lebte auf der einst dicht besiedelten, 105 km² großen Wapato-Insel (heuteSauvie Island) in der Mündung des Columbia noch ein einziger Mann, viele indianische Geisterstädte wurden von den Händlern registriert. Da jedermann fürchtete krank zu werden, brach auch der Handel auf dem Plateau ab, das eigentlich zu trocken war, um der die Krankheit übertragendenAnopheles-Mücke hinreichend feuchte Biotope zu bieten. Noch im Osten starben etwa 20 bis 50 % der Nez Perce zwischen 1824 und 1837. Dazu trug neben Pocken und Malaria die gefürchtete „Winterkrankheit“ bei, wie man die Kombination vonTyphus,Cholera und Erkältungskrankheiten nannte.[35]

Rivalitäten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Flagge der Hudson’s Bay Company (1882)

Die britische Hudson’s Bay Company beherrschte zunächst den Handel mit den Indianern, insbesondere nachdem sie mit der North West Company 1821 zwangsweise vereint worden war. Jedoch gelang es dem AmerikanerJedediah Smith eine Expedition vonKalifornien in den Nordwesten zu führen – wenn auch unter schwersten Verlusten – und damit den Anspruch der USA auf das Gebiet aufrechtzuerhalten. 1831 ersuchte sogar eine vierköpfige Delegation derFlathead oder derNez Perce (das ist unklar)William Clark inSt. Louis um die Entsendung katholischer Missionare. Dies kam Leuten derMethodist Episcopal Church zu Ohren und so erschienen bereits im September 1834 Jason Lee (1803–1845), sein Neffe Daniel Lee sowieNathaniel Wyeth und einige Helfer in Fort Vancouver.[36] Sie kamen ausNew York und missionierten vor allem imWillamette-Tal. Schon im nächsten Jahr erreichte eine Rinderherde von 650 Tieren das Tal. 1837 kamen die ersten jesuitischen Missionare zu denKettle Falls und errichteten 1845 unter Mithilfe derSinixt und derColville eine Missionsstation. 1839 entstand eine katholische Missionsstation inCowlitz Landing, 1840 aufWhidbey Island. Protestanten missionierten im Osten Washingtons,Methodisten ab 1839 inNisqually.

Dem Missionar François Norbert Blanchet 1840 überreichtes Kreuz vom Häuptling Tslalakum, derSkagit aufWhidbey Island.

Doch entwickelte sich nicht nur ein Wettlauf zwischen den Konfessionen, zu dem sich auch noch katholische Geistliche für die französischsprachigen Angestellten der Hudson’s Bay Company gesellten, sondern vor allem zwischen Großbritannien und den USA. Als 1833 CaptainBenjamin Bonneville (nach ihm ist derBonneville-Staudamm benannt) auf seiner zweijährigen Forschungs- und Handelsreise mit seinen mehr als 100 Leuten in Walla Walla ankam, wurde er als Konkurrent von den Briten höchst unfreundlich behandelt. Dennoch zogen seine Berichte weitere Amerikaner in die Region. Die Company wiederum versuchte ihre wirtschaftliche Basis zu stärken, indem sie diePuget Sound Company gründete, eine Landwirtschaftsgesellschaft, die Viehzucht und Ackerbau förderte und bald zahlreiche Farmen unterhielt.

Jedoch konnte dies nicht verhindern, dass ab 1840 Wagenkonvois westwärts fuhren, die so zahlreiche Siedler brachten, dass die Briten bald in der Minderheit waren. 1841 führte eine Expedition unter der Leitung vonCharles Wilkes erstmals wissenschaftliche Untersuchungen durch und legte Sammlungen an. Diese führte zunächst zur Columbia-Mündung, dann segelten die Schiffe weiter nachPort Discovery, nahe dem heutigenPort Townsend, und bei Fort Nisqually wurde das Hauptquartier errichtet. Von dort schickte Wilkes Expeditionen zum Puget Sound, über dieKaskadenkette nach Fort Colville, und eine weitere Gruppe fuhr denChehalis River nachGrays Harbor, dann durchWillapa Bay bis zum Columbia. Wilkes selbst führte eine Gruppe zu denCowlitz Farms und weiter nachFort Vancouver. Damit hatten die USA ihren Anspruch auf das Gebiet deutlich untermauert. Welche Bedeutung diese Forderung inzwischen gewonnen hatte, zeigte sich im Wahlkampf des späteren PräsidentenJames K. Polk, der mit dem Slogan „Fifty-four forty or fight“ („Vierundfünfzig-vierzig oder Kampf“, womit der nördliche Breitengrad gemeint war) antrat. Polk beanspruchte damit nicht nur Washington, sondern stellte Landforderungen, die erheblich weiter in den Norden reichten. Die Briten schickten ihrerseits Geheimagenten in den Nordwesten, um einen eventuellen Krieg vorzubereiten.

Vom Oregon-Kompromiss (1846) bis zum Bundesstaat Washington

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Das Oregon-Territorium 1848 und die Grenzen der heutigen Bundesstaaten
Mit dem Bau des Kapitols in der Hauptstadt des Bundesstaats, der nach dem Vorbild der Bundeshauptstadt erfolgte, untermauerten die USA auch symbolisch ihren Anspruch auf den Nordwesten.

Am 5. August 1846 teilte derOregon-Kompromiss das Gebiet entlang des 49. Breitengrads, und dieHudson’s Bay Company musste ihre Handelsposten südlich dieser Linie – abgesehen von der SüdspitzeVancouver Islands – aufgeben. Der Kompromiss wurde vom Senat mit 41 zu 14 Stimmen angenommen, obwohl viele Parteigänger des US-Präsidenten damit nicht einverstanden waren und sie noch immer das komplette Gebiet besetzen wollten.[37] Das nun zu den USA zählendeOregon Territory bestand aus dem Gebiet der späteren Staaten Washington,Oregon undIdaho, dazu kamen Teile vonMontana undWyoming. Es erweiterte das US-Gebiet um eine Fläche von 700.000 km². 1848 übernahmen die Amerikaner den Handelsposten der Company in Fort Vancouver als Militärbasis.

Um die Besiedlung zu fördern, öffnete derDonation Land Claim Act[38] ab 1850 das Territorium von Oregon für die Siedler, die jeweils 160Acre Land erwerben durften, dazu die gleiche Fläche für ihre Frauen. Da zu dieser Zeit noch keineReservate bestanden, stand diese Bestimmung bis 1854/55, als die ersten Verträge mit Indianern geschlossen wurden, auch nicht im Widerspruch zumIntercourse Act von 1834, der weißen Siedlern den Zutritt zu Reservaten untersagte. Diese in den Augen der Indianer unrechtmäßige Besetzung ihres Landes hatte schon 1847 zumWhitman-Massaker geführt. Dabei hatten Cayuse-Indianer 14 Bewohner der Missionsstation (10 km westlich von Walla Walla) getötet, weil man ihnen nicht nur vorwarf, die Landräuber zu unterstützen, sondern sie auch mit den tödlichenMasern angesteckt zu haben, die unter den Indianern grassierten. Darüber hinaus nahmen sie 54 Frauen und Kinder gefangen. Die Ursachen lagen sowohl in persönlichen Fehleinschätzungen und schlechter Vorbereitung, als auch in der Verachtung für die Kulturen der Indianer und im Landhunger der Siedler und Goldsucher. Dieser Gewaltausbruch war der Auftakt zum ersten Indianerkrieg in der Region, dem sich über sieben Jahre erstreckendenCayuse-Krieg (1848 bis 1855).

Das Gebiet Washingtons ist auch heute noch sehr ungleichmäßig bevölkert.

1851 forderten die im heutigen West-Washington, also westwärts der Kaskadenkette lebenden Siedler erstmals ein eigenes Territorium, abermals 1852. 1853 wurde das riesige Gebiet aufgeteilt, und dasWashington-Territorium entstand, das immer noch neben Washington Teile vonIdaho undMontana umfasste. Die Siedler im Osten verlangten eine Verlegung der Hauptstadt vonOlympia nachWalla Walla, denn der Westen war für sie nur schwer zu erreichen. Sechs Jahre später wurde Oregon zum Bundesstaat erhoben, doch fiel damit der gesamte Ostteil wieder an das Washington-Territorium. 1863 trennte man schließlich die östlichen Gebiete insgesamt ab, und sie gingen überwiegend imIdaho-Territorium auf. Weitere Aufteilungen folgten, die die Verkehrsverhältnisse, die Siedlungsstruktur und die Partizipationsbedürfnisse der Siedler widerspiegeln. Jenseits einer gewissen zeitlichen Grenze durfte die maximale Distanz zur Hauptstadt nicht liegen. Das seit 1863 nicht mehr veränderte Gebiet entsprach annähernd diesen Bedürfnissen und Washington wurde 1889 zum 42. Bundesstaat der USA erklärt.[39]

Erste Siedlungen, Reservate, Indianerkriege

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Lager der Nez Perce vor Fort Walla Walla, 1853

Auch bei der Besiedlung durch Amerikaner entwickelten sich West- und Ostwashington verschieden. Im Osten waren die Vorreiter Missionare, die vor allem imWalla Walla Valley tätig waren. Als im Zuge der ersten Besiedlung Konflikte auftraten, wurden 1847 amerikanische Missionare getötet (Whitman-Massaker). Eine Freiwilligenarmee verlor am 8. Januar 1848 beiThe Dalles am Columbia 300 Pferde, dennoch besiegte sie die Indianer. Im Frühjahr sammelten sich 500 Freiwillige in Walla Walla, die jedoch eine schwere Niederlage gegen die Palouse erlitten. Am 16. März kam eine Armeeeinheit in Fort Vancouver an und marschierte Richtung Walla Walla. Die Cayuse erklärten sich zum Frieden bereit und lieferten die fünf Mörder aus.

Doch damit waren die Spannungen so zugespitzt, dass sich weitere Kriege wie derYakima-Krieg anschlossen. Sie erstreckten sich über mehr als zehn Jahre. Die Armee, ohne Kenntnis der örtlichen Verhältnisse, provozierte kriegerische und friedliche Stämme gleichermaßen und trieb die verbliebenen Stammesangehörigen der Cayuse in dieUmatilla Indian Reservation im Nordosten von Oregon.

Karte mit den traditionellen Territorien der Washingtoner Stämme
Reservate der Konföderationen und Stämme in Washington

Mit den Verträgen vonMedicine Creek, Walla Walla und vonPoint Elliott wurden die meisten Stämme ab 1854/55 in Reservate umgesiedelt. Dabei nahm man auf kulturelle Grenzen zwischen den Stämmen wenig Rücksicht – im Gegensatz zu Kanada – und zwang etwa 14 Stämme in dieYakama Indian Reservation im Süden. Ähnlich verfuhr man mit denNez Perce im Osten. Als auf dem Reservatsgebiet derYakama 1858 Gold gefunden wurde und es erneut zu Konflikten kam, verbanden sich Yakama und Cayuse gegen die USA imYakima-Krieg. Die Armee schlug die verbündeten Indianer in derSchlacht an den Vier Seen.

Die meisten Siedler kamen über denOregon Trail, doch zweigten einige von ihnen RichtungPuget Sound ab. Der erste Siedler an diesemFjord war derSchwarzeGeorge Washington Bush, der schon für dieHudson’s Bay Company gearbeitet hatte, und seine Frau Isabella James Bush ausMissouri bzw.Tennessee.[40] Sie siedelten ihre vier Familien 1846 beim heutigenTumwater an, um den rassistischen Gesetzen Oregons zu entgehen. 1847 baute Michael Simmons die erste Sägemühle aus Restbeständen des von den Briten aufgegebenen Fort Vancouver. 1850 erfasste eine Volkszählung 1.049 weiße Bewohner auf dem Gebiet des heutigen Washington, im gesamten Oregon-Territorium zählte man 13.249.[41] 1860 waren es bereits 11.594 allein in Washington.[42] Doch war der Männerüberschuss so stark, dassAsa Mercer 1864 mehr als 300 Witwen und Waisen des amerikanischen Bürgerkriegs nach Seattle brachte, die alsMercer Girls bekannt wurden.[43]

Erst die indianerfeindliche Politik des GouverneursIsaac Ingalls Stevens brachte die Stämme 1853 wieder in Aufruhr.[44] Noch am 25. Januar 1856 versprach der Gouverneur den rund 50 Bewohnern des drei Jahre zuvor gegründeten Seattle vollmundig, dass „Städte wie New York und San Francisco genauso bald angegriffen würden, wie Seattle“. Am nächsten Morgen griffen über 200Duwamish den Ort an, und nur das Eingreifen der Marine verhinderte die Eroberung.

Gesandte von vier Indianerstämmen beimCommissioner of Indian Affairs, 1890. Ganz links in der hinteren Reihe John McBain, daneben der Cayuse-Häuptling Showaway (nicht in traditioneller Kleidung), der Palouse-Häuptling Wolf Necklace, ganz rechts Lee Moorhouse, Umatilla-Indianeragent. Vorne der Umatilla-Häuptling Peo, daneben der Häuptling derWalla Walla Hamli und der Cayuse-HäuptlingYoung Chief [Tauitau].

Die Indianer gerieten in den nächsten Jahren immer mehr in die Minderheit. Um den Prozess derAssimilation durchführen zu können, sollten die Indianer anfangs ihre Fisch- und Jagdrechte behalten und auf unbesetztem Land weiter sammeln und Vieh halten dürfen.[45] Wenn sie sich entsprechend angepasst hätten, sollte das Land an sie vergeben werden, aber nicht an den Stamm, sondern an Einzelpersonen. Damit sollten die Individuen zu Amerikanern, das Stammesgebiet aufgelöst und die Stämme ausgelöscht werden. Zudem wurden der Handel und die halbnomadische Lebensweise unterbunden, sobald sie die Grenze nach Kanada überschritt. Damit wurden ökonomische und Verwandtschaftsbeziehungen zerschnitten. Ab 1855 wurden Verträge, wie dervon Point Elliott geschlossen, doch ihre Ratifizierung verzögerte sich bis 1859. Dies führte zu Aufspaltungen der Gruppen in widerstehende und sich fügende Gruppen, andere verlagerten entsprechend ihrer Gewohnheit ihren Siedlungsschwerpunkt, so dass 1859 eine kaum überschaubare Situation entstanden war, als die Verträge endlich ratifiziert wurden. Manche Stämme erhielten kein Reservat, wieder andere wurden mit Stämmen zusammengefasst, mit denen sie wenig zu tun hatten, oder mit denen sie sich überhaupt nicht verständigen konnten, so dass Gruppen einsickerten oder wieder verschwanden. Manche Gruppen wurden erst über 100 Jahre später als Stämme anerkannt, andere kämpfen bis heute darum. Das Recht auf Fischerei und die anderen Bestimmungen der frühen Verträge konnte erst 1979 vor demObersten Gerichtshof durchgesetzt werden. Während dieser Zeit wehrten sich die Spokane im Osten Washingtons besonders energisch. Sie fügten im August 1858 einer Armeeeinheit eine Niederlage zu. Daraufhin führte OberstGeorge Wright eine 700 Mann umfassende Truppe von Walla Walla aus gegen sie, und dank neuer, weit tragender Gewehre besiegte er sie am 1. September 1858 in der Schlacht an den Vier Seen (Battle of Four Lakes), ohne einen Mann zu verlieren. Eine Woche später ließ er ihre 800 Pferde abschlachten.[46]

Doch nicht nur Indianer sollten „weißer Arbeit“ Platz machen, sondern auch andere ethnische Gruppen. So waren aus Kalifornien Chinesen nordwärts gezogen, um Arbeit zu finden. 1864 erhob Washington eine Art Kopfsteuer, die von jedemSheriff eingetrieben werden konnte, ein Gesetz mit dem bezeichnenden Titel „Act to Protect Free White Labor Against Competition with Chinese Coolie Labor“ (Gesetz zum Schutz freier weißer Arbeit gegen den Wettbewerb mit chinesischerKuliarbeit) – daher wurde es auch „Anti-Coolie Act“ genannt.

1876 wies die Armee die Nez Perce an, ihr Wohngebiet imWallowa Valley zu verlassen. Die Indianer versuchten 1877 über dieBitterroot Mountains nach Kanada zu fliehen, doch wurden sie kurz vor der Grenze abgefangen. Nur ein Teil von ihnen kehrte nach Washington, ins ReservatColville zurück (vgl.Chief Joseph,Nez-Percé-Krieg).

Grenzen, politische Parteien, Bevölkerungsverschiebungen, Bundesstaat

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hügellandschaft nordöstlich vonWalla Walla
Lager im Cache-Tal, Idaho, das lange zu Washington gehörte, 1871

Östlich vonWalla Walla begann die Besiedlung erst ab 1860, alsFranklin im damals noch zu Washington gehörenden Teil desCache Valley naheSalt Lake City entstand.[47] Als in diesem Jahre beiPierce und dann zahlreiche Goldfunde, vor allem amClearwater undSalmon River, gemacht wurden, lebten im Osten plötzlich mehr Weiße, als im Westen. Walla Walla machte sich bereits Hoffnungen, Hauptstadt eines eigenen Staates zu werden, zumalNevada 1864 diesen Status erreichte. Auch wurde hier 1869 die erste Bank Washingtons eröffnet, die im Besitz von Dr. Dorsey Baker war. MitLewiston, einer weiteren Explorationsmetropole, trat zwar neue Konkurrenz auf, doch vor allemOlympia wehrte sich erfolgreich gegen eine Teilung.

1862 konnte sich Olympia insofern durchsetzen, als dass es auf die östlichsten Gebiete verzichtete, um dann darauf hinweisen zu können, die verbleibenden Bewohner seien eine Minderheit. Nun sah sich Walla Walla als Hauptort eines Territoriums um Nord-Idaho und Montana – die Stadt liegt nur 10 km von der heutigen Ostgrenze Washingtons entfernt –, doch West-Montana winkte ab. Diese Grenzstreitigkeiten waren es vor allem, die die Erhebung zum Bundesstaat jahrzehntelang verzögerten.

Dazu trug auch bei, dass sich mit der Gründung Kanadas (1867) und dem Kauf Alaskas im selben Jahr dieAnnexationists ihrem Ziel näher sahen, ganz Nordamerika zu gewinnen. 1869 verabschiedete die Territorialversammlung (Territorial Legislature) einMemorandum an denKongress, in dem die Besetzung British Columbias gefordert wurde. Auch jenseits der Grenze hatte diese Forderung starke Unterstützung, etwa durchJohn Sebastian Helmcken, der zu dieser Zeit als einer der einflussreichsten Männer der Provinz galt. Doch 1871 entschied sich die Provinz unter seiner Führung für den Anschluss an Kanada. Außerdem erhielt dieHudson’s Bay Company 1869 eine Entschädigung von 650.000 Dollar für die Puget Sound Company, die sie hatte aufgeben müssen.

Dampfgetriebener Zug der Northern Pacific Railway, um 1900

Derweil schwelte der Streit um die Grenzen innerhalb der USA weiter. Für Olympia arbeitete in gewisser Weise jede Verbesserung der Infrastruktur, die die Reisezeiten verkürzte. Das galt vor allem für dieNorthern Pacific Railway, deren ZielortPortland sein sollte, ein Projekt, das die West-Ost-Verbindungen stärken würde – auch wenn das Unternehmen späterTacoma als Endstation wählte (1873). Dafür stand im Osten auch Lewistons Politiker, Zeitungsherausgeber und Anti-Sklaverei-AktivistAlonzo Leland. Die konstituierende Versammlung Washingtons fand 1878 in Walla Walla statt, doch auch hier konnte er den Anschluss Nord-Idahos an Washington nicht durchsetzen. Trotz eines sehr eindeutigen Referendums (1208:2) im Jahr 1880 gelang auch diesmal der Anschluss nicht, so dass der Westen Washingtons sein Übergewicht wahrte. Olympia, das von der Eisenbahnverbindung ausgeschlossen war, entschloss sich 1878, wenigstens eine Schmalspurbahn auf eigene Kosten zu bauen und engagierte zahlreiche chinesische Hilfsarbeiter dazu. So wahrte sich die Stadt die Chancen, doch noch Hauptstadt des angestrebten Bundesstaats zu werden.

Zwei Jahre später wurde der Senat inWashington, D.C. von denDemokraten kontrolliert, ein Zustand, der bis 1888 anhielt, und dafür sorgte, dass die vonRepublikanern dominierten Territorien Washington und Dakota keine Anerkennung als Staaten fanden. So konnte man politische Gegner von den Präsidentschaftswahlen fernhalten. Die anschlusswilligen Gruppen in Nord-Idaho versuchten zudem vergebens, das Gebiet an das Washington-Territorium anzuschließen, um auf diese Art gemeinsam zum erstrebten Status zu gelangen.

Wenige Jahre später sahen die Chancen wieder besser aus, doch nun veränderte sich schlagartig die Bevölkerung Nord-Idahos, denn die Metallfunde beiCoeur d’Alene sorgten für einen neuen Bevölkerungszustrom, der die politischen Mehrheiten veränderte. Zudem waren die Verkehrsverbindungen in den Süden Idahos nun deutlich verbessert worden, die Animositäten zwischen Nord und Süd gingen um 1886 zurück, und Idaho hoffte nun selbst als Staat anerkannt zu werden.

Die Präsidentenwahlen von 1888 brachten mitBenjamin Harrison wieder einen Republikaner ins Amt. Damit war der Weg zur Staatlichkeit für alle Territorien frei, die republikanisch wählten. So wurdeDakota in Form von gleich zwei Staaten zugelassen (Nord- und Süddakota), Washington ebenfalls.[48] SelbstWyoming mit gerade einmal 62.000 Einwohnern wurde zum Staat erhoben.

Washington hatte 1870, als das Yakima-Tal unter weißen Siedlern aufgeteilt wurde, 23.955 weiße, und damit wahlberechtigte Einwohner, 1880 bereits 75.116,[49] wobei 60.000 als Minimum zur Anerkennung als Staat galten. Als 1881 die Eisenbahnverbindung Spokane erreichte, 1883 den Puget Sound und 1887 Tacoma, stieg die Zuwandererzahl steil an. So zählte man 1890 bereits 357.232 Nicht-Indianer, 1900 bereits 518.103.

Industrialisierung und Segregation, Boomstädte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Railroad Avenue (heute Alaskan Way) in Seattle, Anders Beer Wilse ca. 1898. Anhand der Schilder ist erkennbar, dass sich hier hauptsächlich Läden für Bekleidung, Landmaschinen, Lebensmittel, Bergbauausrüster, ein Hotel, aber auch eine Buchbinderei befanden

Am 11. November 1889 wurde Washington zum 42. Staat der USA, Olympia seine Hauptstadt. Währenddessen lag Seattle nach einem verheerenden Stadtbrand am 6. Juni 1889 in Schutt und Asche.[50] Doch mit demGoldrausch am Klondike wurde das 1865 zur Stadt erhobene Seattle zum Hauptanlaufpunkt für Zehntausende von Goldsuchern, die dort ihren Ausrüstungsbedarf deckten. Die Bevölkerung wuchs stark an und 1910 überflügelte Seattle mit 237.194 Einwohnern bereitsPortland, das 207.714 Einwohner zählte. 1920 zählte Seattle bereits 315.312 Einwohner.[51]

Die ersten Industrieansiedlungen dienten der Ausbeutung der Rohstoffe Holz und Kohle, Letzteres vor allem umSpokane. Daneben war die Landwirtschaft in der kleinteiligen Region von großer Bedeutung, insbesondere imYakima-Tal (seit 1870) und um denPuget Sound. Der regenreiche Westen bot dabei anfangs riesige Wälder, so dass Washington schon 1905 der größte Holzproduzent in den USA war.[52] Dazu trug erheblich bei, dassWeyerhaeuser 1900 einer der größten Waldlandkäufe in den USA aller Zeiten gelang. 1903 entstand inEverett eine entsprechende Sägemühle. 1923 wurde mitLongview am Columbia eine Stadt nur zum Zweck der Holzgewinnung gebaut, von der man erwartete, sie werde 75.000 Einwohner haben – es wurden allerdings nur 40.000.[53] Doch die Wälder wurden schlecht gepflegt und schwere Waldbrände führten dazu, dass Staatsforste eingerichtet wurden, wie derTillamook State Forest in Oregon. Dieser 1470 km² große Wald entstand nach dem von 1933 bis 1951 wütendenTillamook Burn. Dabei forstete man von 1949 bis 1973 die riesigen Flächen rund 65 km westlich von Portland wieder auf. Es zeigten sich die ersten Grenzen der natürlichen Ressourcen. Weyerhaeuser zog 1941 die Konsequenz und nahm die erste Baumschule in Betrieb, eine so genannte „tree farm“ inMontesano im Westen Washingtons.[54]

Umgestürzter Baumriese im Olympic-Nationalpark
Goldbagger im Sumpter Valley

DerMining Act von 1872[55] gestattete die Gewinnung von Edelmetallen an praktisch jedem Ort, ohne Rücksicht auf die Umwelt, wie etwa im Sumpter Valley; derTimber & Stone Act von 1878 verschaffte jedem Siedler Waldland im Umfang von bis zu 160Acre zu einem Preis von 2,50 Dollar pro Acre. Auf diese Art konnten die großen Holzkonzerne zu äußerst günstigen Preisen vorgeblichen Siedlern ihr Land abkaufen.

Ebenso wurden die Indianerstämme je nach Landbedarf hin- und hergeschoben. So schuf die Regierung 1879 das Moses-Reservat amMethow undOkanogan,[56] löste es aber nach Landforderungen der Siedler bereits vier Jahre später wieder auf. Die Indianer wurden erst mit demIndian Citizenship Act vom 2. Juni 1924 zu US-Bürgern.[57] 1882 beendete derChinese Exclusion Act[58] zudem die chinesische Einwanderung, vier Jahre später wurde ihnen der Landbesitz untersagt. So flohen viele nachKalifornien.

Gegen die rücksichtslose Ökonomisierung entstanden Gegenbewegungen, wieFreeland, eineutopische Gemeinschaft aufWhidbey Island oderAurora am Columbia. Auch versuchte man erstmals 1904 Waldgebiete unter Schutz zu stellen, wie denColville National Forest.[59] Dennoch drang die Holzindustrie in Gebiete vor, die von wachsender Bedeutung für das regionale Selbstbild der Bevölkerung waren, und die große Hoffnungen auf den aufkommenden Tourismus weckten. 1938 setzte PräsidentRoosevelt gegen lokale Widerstände durch, dass das Gebiet desOlympic-Nationalparks nicht nur vom Bundesstaat geschützt wurde, sondern alsNationalpark höheren Schutz genoss – heute zählt er zumWeltnaturerbe.

Das Boeing-Modell 40A, das erstmals am 20. Mai 1927 flog

Tacoma war das Zentrum der Edel- und Nichtedelmetallverarbeitung, vor allem während der beiden Weltkriege. Bereits 1886 verband die Stadt eine Eisenbahnlinie mit Kalifornien. Erst 1892 wurde Seattle angeschlossen. Dort wurde der FlugzeugbauerBoeing der größte Arbeitgeber der Region. Charles K. Hamilton (1886–1914) flog 1910 als erster von Seattle aus, Boeing startete erstmals 1915. 1917 änderte das Unternehmen seinen Namen vonPacific Aero-Products inBoeing Airplane Co. Im September 1927 landeteCharles Lindbergh in Seattle und inSpokane, Anfang des Jahres hatte Boeing die Fluglinie Seattle-Chicago eröffnet. Damit war Seattle eine der wenigen Städte von großer Kontinuität, während andere Städte aus verschiedenen Gründen ein beinahe schlagartiges Wachstum verzeichneten, um meist schnell wieder ihre Bedeutung einzubüßen.

Die Flotte kaufte 1891 einen Stützpunkt inBremerton, was der Gemeinde einen schnellen Boom einbrachte, doch 1902 verlagerte die Marine ihren Stützpunkt für Reparaturarbeiten nach Kalifornien. Heftige interne Machtkämpfe stürzten den kleinen Ort in eine politische Krise; 1910 hatte die Stadt nur noch 2693 Einwohner. Während des Zweiten Weltkriegs wuchs die Stadt bis auf 80.000 Einwohner an, die mit 40.000 Mitarbeitern ganz überwiegend in der Kriegsproduktion beschäftigt waren. Schon um 1950 war die Stadt wieder auf 27.678 Einwohner zusammengeschrumpft. In der Hauptstadt Olympia entwickelte sich seit 1885 durch Leopold Schmidt dieOlympia Brewing Company, und auchWein,Hopfen undLavendel wurden bald großflächig angebaut. 1893 wurde die Stadt ans Eisenbahnnetz angeschlossen. Auch Olympia konnte sich vergleichsweise kontinuierlich entwickeln.

Doch nicht nur Bodenschätze, Holzeinschlag und Gold waren Faktoren, die die Bevölkerungszahlen kurzzeitig emporschnellen ließen, sondern auch staatliche Maßnahmen. Von 1893 bis 1897 befand sich die USA in eine Wirtschaftskrise, so dass auch die Investitionen in Washington stark zurückgingen. Doch 1896 begann der Handel mitJapan, 1897 wurde das erste Stromkraftwerk an denSnoqualmie-Fällen errichtet. Die Bevölkerungszahl stieg, 1910 hatte Washington bereits 1.141.990 Einwohner.[60]

Populisten, Demokraten, Republikaner, Frauenbewegung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Während des Ersten Weltkriegs suchte das Arbeitsministerium mit Hilfe von Plakaten nach Arbeitswilligen, ca. 1917

John R. Rogers, der Kandidat der 1891 gegründetenPeople's oderPopulist Party, die sich gegen die Dominanz der Eisenbahnunternehmen, der Bankiers und Großgrundbesitzer richtete und Unterstützung für die kleinen Farmer forderte, wurde 1897 zum dritten Gouverneur Washingtons gewählt. Seine beiden Vorgänger warenRepublikaner gewesen. Er setzte sich für die Kreditversorgung der Kleinbauern ein und für einen Finanzausgleich zwischen denCountys, um eine gleichmäßige Bildung in den Schulen zu erreichen, unabhängig davon, wie hoch das Steueraufkommen des einzelnen Countys war (School Boy Act). Außenpolitisch unterstützte er die militärische Expansion, insbesondere denSpanisch-Amerikanischen Krieg ab 1898. Einen erheblichen Bevölkerungs- und Wirtschaftsschub brachte derKlondike-Goldrausch, der Seattle stark anwachsen ließ. Wie die meisten Anhänger seiner Partei wurde er Mitglied derDemokratischen Partei und wurde 1900 wiedergewählt. Doch starb er 1901, so dass sein NachfolgerHenry McBride seine Amtszeit zu Ende führte. Mit Hilfe eines Eisenbahnausschusses versuchte er, die Macht der Eisenbahngesellschaften zu beschränken. 1902 begann die Trockenlegung zweier Täler (Yakima und Okanogan), um Ackerland zu gewinnen.

1905 übernahmen die Republikaner unter Führung vonAlbert E. Mead die Regierung, doch beharrte er auf der Fortführung des von seinem demokratischen Vorgänger eingesetzten Eisenbahnausschusses. EineHighway Commission sollte sich um den Ausbau des Straßennetzes kümmern. Ebenso wenig wie die Eisenbahnkonzerne hatten die Bankiers damit gerechnet, dass ihr Gouverneur sie stärkerer staatlicher Kontrolle unterwerfen würde. So entstand eine Bankaufsichtsbehörde (Bank Examiner). Meads Nachfolger verstarb kurz nach der Wahl, ihm folgteMarion E. Hay im Amt. Er ließ einen Untersuchungsausschuss zur Aufdeckung von Korruption im öffentlichen Dienst einsetzen, Bürgerbegehren wurden zugelassen und 1910 wurde dasFrauenwahlrecht eingeführt.

Kurz vor demErsten Weltkrieg lösten die Demokraten unterErnest Lister, einem früheren Mitglied der Populisten, die Republikaner ab. Lister förderte Bewässerungsanlagen und die Rodung zur Gewinnung von Ackerland. Er befürwortete eine staatliche Versicherung gegen Unfälle im Industriebereich und verhinderte durch sein Veto eine Gesetzesvorlage, die den Mitgliedern derIndustrial Workers of the World die Bürgerrechte entziehen sollte. Auch setzte er den Achtstundentag durch.

1916 wurde Lister wiedergewählt, doch war seine zweite Amtszeit vom Krieg überschattet. In Washington wurde die Produktion auf den Rüstungsbedarf umgestellt. 1917 entstand Fort Lewis, Bremerton wuchs rapide.Die Industrialisierung brachte zum einen eine ausgeprägte Wachstumsphase der Städte, zum anderen einIndustrieproletariat hervor, das gewerkschaftlich bald gut organisiert war. Bekannt wurde der Seattle-Generalstreik vom 6. bis 11. Februar 1919, bei dem über 60.000 Arbeiter mitwirkten.

Außerdem war dieFrauenrechtsbewegung schon früh eine bedeutende politische Kraft.Bertha Knight Landes wurde 1926 Bürgermeisterin von Seattle und damit die erste Frau an der Spitze einer größeren Stadt in den USA.[61] Zwar hatten Frauen bereits 1883 erstmals das Wahlrecht errungen, doch wurde es ihnen 1887 wieder entzogen. Dennoch war Washington 1910 der erste Bundesstaat, der dieses Recht endgültig festsetzte. Schon 1914 wurde Reah Whitehead als erste Frau Friedensrichterin. 1976 wurdeDixy Lee Ray zur ersten weiblichen Senatorin Washingtons, von 1977 bis 1981 war sie Gouverneurin.

1891 gründeten Jesuiten eine Hochschule in Seattle, aus der dieSeattle University hervorging, während sich aus demWashington Agricultural College dieWashington State University entwickelte. DieWestern Washington University inBellingham ging hingegen auf eine Schule, dieWhatcom Normal School von 1899 zurück.

Weltwirtschaftskrise und Zweiter Weltkrieg

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Polizisten in Seattle versuchen sich mit Atemschutz vor der Spanischen Grippe zu schützen, Dezember 1918

DerErste Weltkrieg brachte für viele Regionen zunächst Rüstungsaufträge und einen allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung, aber mit der Rückkehr der Kriegsteilnehmer, im Verbund mit der rückläufigen Kriegsindustrie, kam es zu erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Problemen. Dazu kam die von den Heimkehrern mitgebrachteSpanische Grippe, von der vornehmlich die Städte betroffen waren, allen voran Seattle, wo Ende 1918 die Polizei sogar mit Atemschutz ausgestattet wurde.

DerGrand Coulee Dam, eingeweiht im September 1941
DieTacoma-Narrows-Brücke nach dem Einsturz am 7. November 1940

Nach einer bescheidenen wirtschaftlichen Erholung in Washington läutete derSchwarze Freitag am 29. Oktober 1929 dieWeltwirtschaftskrise ein. In Seattle entstand zum Beispiel in dieser Zeit ein fast nur von arbeitslosen Männern bewohnterSlum, ein nach dem damaligen Präsidenten genanntesHooverville, wo schon 1920 eine Schiffswerft geschlossen worden war.[62] Durch die günstige Lage des Bundesstaates wurde seit 1919, bis zum Ende derProhibition 1933, von Kanada herAlkohol eingeschmuggelt. Wie fast überall in den USA wurden auch in Washington Beschäftigungsprogramme aufgelegt, und so wurden zur Stromgewinnung zahlreiche Staudämme gebaut. Der erste war 1932 derRock Island Dam, welchem 1938 derBonneville-Staudamm folgte. Weitere Bauvorhaben wurden dann während desZweiten Weltkriegs in Angriff genommen, wozu der 1941 fertiggestellteGrand Coulee Dam zählt, welcher zu dieser Zeit der größte in den USA war. 1940 entstand mit derTacoma-Narrows-Brücke nach 19 Monaten Bauzeit die drittlängste Hängebrücke der Welt (853 m). Sie geriet bei starkem Wind in Schwingung und erhielt wegen ihres Auf- und Abschwingens den Spitznamen „Galloping Gertie“. Sie stürzte am 7. November 1940 ein und der Neubau wurde 1950 fertiggestellt.

1934 kam es ausgehend vonSan Francisco zu einer Streikwelle der Hafenarbeiter, welche fast die gesamte Westküste bis nach Seattle erfasste.[63] 1935 wurde die linksliberaleWashington Commonwealth Federation gegründet. 1939 kam es zu einem Streik der Fährenarbeiter. 1930 hatte Washington 1.563.396 Einwohner, 1940 bereits 1.736.391.[64]

Während des Krieges gegenJapan ab 8. Dezember 1941, dessen Hauptlasten die Pazifikstaaten zu tragen hatten, entstanden inSeattle, aber auch inBremerton,Vancouver undTacoma Produktionsstätten für die Kriegsindustrie. In Tacoma wurde zudem das McChord Field desArmy Air Corps (später Air Force) errichtet, und ebenso entstand eine Basis auf Whidbey Island. Im Osten Washingtons entstand 1943 die erste Nuklearfabrik der Welt, dieHanford Site. Das dort erbrütetePlutonium wurde für den Bau vonAtombomben benutzt, insbesondere für die Angriffe aufHiroshima undNagasaki (vgl.Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki). DieHanford Site wurde 1971 geschlossen, wobei es bis 1989 dauerte, dass sich die Regierung bereitfand die radioaktiven Verseuchungen anzuerkennen und zu beseitigen (Abschluss geplant bis 2030).[65]

Aus dem kleinen 1916 gegründeten Flugzeugwerk desBill Boeing entstand 1928 zusammen mitUnited Airlines einTrust, welcher aber durch dieAnti-Trust-Gesetze ab 1938 zerschlagen wurde. 1927 hatte Boeing den Gütertransport auf der Strecke Chicago–San Francisco übernommen und 1928 den Flugplatz Seattle ausgebaut, wo 1933 eine ersteBoeing 247 startete.

Während die USA 1941 in denZweiten Weltkrieg eintraten und ökonomisch alles der Kriegsproduktion untergeordnet wurde, womit die alten Trusts wieder auflebten, wurden die Japaner ab dem 19. Februar 1942 des Landes verwiesen (Executive Order 9066) bzw. im Hinterland interniert. Im Mai 1942 wurden sie dann per Ultimatum zum Verlassen Washingtons gezwungen. Am 18. Mai 2008 gedachte dieUniversity of Washington ihrer 450 ehemaligen Studenten.[66]

Kalter Krieg und jüngste Vergangenheit

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
DieSpace Needle in Seattle in den 1960er Jahren
Die Space Needle und Seattle 2007
Die ersteBoeing 787 bei Tests auf demFlughafen Everett Ende 2009.

Die Bevölkerung des Bundesstaats stieg nach dem Krieg weiter stark an, zumal Washington von der militärischen Aufrüstung im Zusammenhang mit dem Kalten Krieg profitierte. So zählte man 1950 genau 2.378.963, zehn Jahre später 2.853.214 und 1970 bereits 3.409.169 Einwohner.[64] Die zunehmende Verstädterung des Bundesstaats und die Abhängigkeit von wechselnden Industrien brachten die Wirtschaft in eine starke Abhängigkeit von den Preisschwankungen des Weltmarkts. Solange Rohstoffe zu niedrigen Preisen zu erwerben waren, profitierte etwa die Flugzeugindustrie stark von günstigen Öl- oderAluminiumpreisen. 1948 wurde derSeattle-Tacoma (Sea-Tac) International Airport eröffnet.Boeing, als eines der größten Unternehmen der USA, dominierte lange Zeit den Norden Washingtons und spielt auch heute noch eine bedeutende Rolle. 1954 startete der erste Prototyp einerBoeing 707 und 1966 begann Boeing mit dem Bau der747 imBoeing-Werk Everett, welches eigens dafür fertiggestellt wurde. Im selben Werk wird heute unter anderem die Endmontage derBoeing 787 durchgeführt. Zwischenzeitlich geriet das Unternehmen 1969 – Boeing entließ 60.000 Mitarbeiter – und nochmals in derÖlkrise von 1973 in einen Abschwung. 1997 verschmolz das Unternehmen mitMcDonnell Douglas und 2000 zog das Hauptquartier nachChicago um. Die Luftfahrtindustrie profitierte zum einen von der sprunghaft anwachsenden zivilen Luftfahrt, zum anderen vom Bedarf der Luftwaffe, insbesondere imKorea-,Vietnam- undZweiten Golfkrieg, bzw. dem 2003 begonnenenIrakkrieg.

1962 fand die WeltausstellungCentury 21 Exposition in Seattle statt, mit dem Schwerpunkt Weltraumtechnik. Die Ausstellung stand ganz im Zeichen des in den 1950er und 1960er Jahren stattfindendenWettlaufs ins All, was besonders in dem zu diesem Anlass errichteten und zum Wahrzeichen der Stadt gewordenen AussichtsturmSpace Needle zum Ausdruck kommt.

Seine Stromversorgung sicherte sich die Region nicht nur durchWasserkraftwerke – mit derThe-Dalles-Talsperre entstand 1956 ein weiterer Staudamm am Columbia – undKernkraftwerke, sondern auch durch Stromlieferungen aus Kanada, wie etwa im Rahmen des am 2. April 1984 unterzeichnetenSkagit River Treaty, oder schon früher im Rahmen desColumbia River Treaty, in dem sich das kanadische UnternehmenBC Hydro verpflichtete, aus vier Dammbauprojekten Strom in die USA zu liefern. 2006 schloss dagegen die letzte Kohlegrube in Washington,[67] wie schon 1996 der Bau des 1974 begonnenenKernkraftwerks Satsop eingestellt worden war.

1951 nahmen dieWashington State Ferries ihren Betrieb auf. Sie verbanden die Inseln und das benachbarte Kanada mit den Häfen des Bundesstaates. Gleichzeitig verstärkten sich die Bemühungen, die natürlichen Ressourcen besser zu schützen, zumal der Tourismus zunehmend an Bedeutung gewann. Dem Senator von Washington,Henry Jackson, gelang 1970 die Durchsetzung desNational Environmental Policy Act (Nationales Umweltpolitikgesetz),[68] dazu kam 1973 ein Gesetz zum Schutz bedrohter Arten. Im selben Jahr wurde Seattles Nahverkehrssystem wesentlich ausgebaut und innerhalb der Innenstadt verkehrten die Busse kostenlos.

Ausbruch desMount St. Helens 1980

Da Washington auf einertektonisch sehr unruhigen Region liegt, kam es schon in früheren Zeiten zu gewaltigen Vulkanausbrüchen, aber auch zu Seebeben. Am 18. Mai 1980 explodierte der VulkanSt. Helens und zerstörte im Umkreis von 25 km die Landschaft. Dabei starben 57 Menschen, und es kam zu Sachschäden von rund 4 Milliarden Dollar.[69] Die ökologischen Schäden, wie ein massenhaftes Fischsterben und Waldbrände sind nie beziffert worden. Die Asche bedeckte in einem Umkreis von 200 km den Boden und wurde bis zu 1500 km weit getragen. Zwei Jahre lang geriet die Wirtschaft Washingtons in eine Rezession. Das hing auch damit zusammen, dass die Holzindustrie 1979 in eine ihrer zahlreichen Baissen geriet. Ihre politische Bedeutung nahm immer mehr ab, auch wenn sie 1991 noch versuchte, die Unterschutzstellung derOld Growth Forests, der noch nie abgeholzten Wälder, zu verhindern. Oregon folgte in dieser Entwicklung, als 1996 mehr Beschäftigte in der Elektro- als in der Holzindustrie arbeiteten. Die Bevölkerung stieg bis 1990 auf 4.866.692 Einwohner an[64] und zählte im Jahr 2000 bereits 5.894.121.[70] Seattle wuchs hingegen inzwischen erheblich langsamer und zählte 1990 516.259 Einwohner, zehn Jahre später 563.374.[71]

Ende der 1980er Jahre begann in Seattle ein neuer Boom, der derInformationstechnologie, deren bekanntester ExponentMicrosoft ist. Am 13. März 1986 ging das inRedmond, einer Stadt östlich von Seattle, ansässige Unternehmen an die Börse, und binnen zehn Jahren wurde es zu einem der größten Unternehmen der Welt. 1999 gründetenBill undMelinda Gates die größte private Stiftung der Welt, dieBill & Melinda Gates Foundation. Auch derInternethandel ist mitamazon.com durch eines der größten Unternehmen in Seattle vertreten.

Die Abhängigkeit von Großindustrien, aber auch zunehmende Zuwanderung, machte die Bevölkerung von Seattle sensibel für globale Zusammenhänge. 1999 kam es anlässlich des Zusammentreffens derWelthandelsorganisation zurSchlacht von Seattle, als sich rund 40.000 Menschen zu Protesten versammelten.

Erst 1924 erhielten die Indianer allgemeine Bürgerrechte, womit sie an Wahlen teilnehmen konnten.[72] Sie erlebten seit den 1930er und vor allem seit den 1970er Jahren eine veränderteIndianerpolitik. Zunehmend konnten sie sich selbst regieren und mit der Einrichtung vonIndianerkasinos und dem anwachsenden Tourismus konnten viele Stämme eigene Arbeitsplätze schaffen. Daneben kämpften ihre Kulturorganisationen für den Erhalt ihres Erbes, wozu sie auch die Begräbnisstätten und die Toten selbst rechneten. Am 16. November 1990 verabschiedete der Kongress denNative American Graves Protection and Repatriation Act (NAGPRA). Er sah z. B. die Rückgabe der sterblichen Überreste von archäologisch bedeutsamen Funden, wie der über 10.000 Jahre altenBuhl-Frau vor. Daher ist es so bedeutsam, ob derKennewick-Mann (s. o.) als Vorfahr der lokalen Indianerstämme gilt, oder etwa als Vorfahr derAinu in Japan. Da nur die formale Anerkennung als Indianerstamm zu diesen Rechten verhilft, streiten zahlreiche Gruppen um die Anerkennung. 2000 gelang es denDuwamish, die 1856 Seattle belagert hatten, diese Anerkennung durchzusetzen, doch büßten sie diese Anerkennung aufgrund formaler Fehler wieder ein. Den Lower Elwha Klallam gelang es, eine für ihre Geschichte zentrale archäologische Stätte, das Dorf Tse-whit-zen, gegen die Ausbaupläne des Hafens vonPort Angeles zu sichern. Dies gelang 2003, obwohl, trotz Warnungen, bereits 70 Millionen Dollar investiert worden waren.[73]

Gary Locke, ersterUS-Gouverneur chinesischer Abstammung

Auch gegenüber anderen Minderheiten setzt sich trotz zäher Widerstände der Versöhnungsprozess fort. 1993 verabschiedete etwa Tacoma dieChinese Reconciliation Resolution.[74] Dazu trug auch das inzwischen liberalere Klima Washingtons bei. Es wurde zudem meist vonDemokraten regiert. 1997 wurdeGary Locke erstmals ein Amerikaner chinesischer Abstammung zumGouverneur eines US-Bundesstaats gewählt (bis 2005). 2004 wählte Washington den Kandidaten der DemokratenJohn Kerry. 2005 wurdeChristine Gregoire zur Gouverneurin gewählt. Sie unterzeichnete 2006 ein seit 1977 mehrfach gescheitertes Gesetz, dasHomosexuellen alle bürgerlichen Rechte zuerkannte.[75]

Die Wirtschaftskrise, in die die USA ab 2007 gerieten, traf auch Washington. Sie ließ zunächst die Häuserpreise fallen. Das Übergreifen der von dort ausgehenden Kreditkrise auf die Banken wurde in Seattle offenkundig, als die Regulierungsbehörden am 25. September 2008 dieWashington Mutual schlossen, eine Art Sparkasse. Dies war die bis dahin größte Bank, die in Washington Konkurs anmeldete.[76]

Republikaner und Demokraten wechselten sich immer wieder im Amt des Gouverneurs ab.Arthur B. Langlie von den Republikanern war von 1941 bis 1945 und von 1949 bis 1957 Gouverneur, von 1957 bis 1965 war der DemokratAlbert Rosellini, der erste Amerikaner italienischer Abstammung, der dieses Amt innehatte. Der republikanische GouverneurDaniel J. Evans wurde von 1965 bis 1977 drei Mal wiedergewählt. ihm folgte bis 1981 die DemokratinDixy Lee Ray, die erste Frau im Amt. Ihr folgte wiederum bis 1985 bzw. 1993 der RepublikanerJohn Spellman und der DemokratBooth Gardner. MitMike Lowry kam nicht nur der erste Chinese ins Amt, sondern die Demokraten konnten erstmals einen Wechsel verhindern. Dies gelang auchChristine Gregoire in einer knappen Wahl im Jahr 2004, die bis 2013 im Amt blieb. Die Wähler in Washington votierten 2009 ganz überwiegend für die Demokraten unterBarack Obama und bestätigten die demokratische Gouverneurin Gregoire. Ihr ebenfalls demokratischer Nachfolger wurdeJay Inslee, der die Wahlen von 2012 und 2016 gewann.

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Jacilee Wray:Native Peoples of the Olympic Peninsula. Who We are, University of Oklahoma Press, 2015.ISBN 978-0-8061-4670-6
  • Robert H. Ruby, John A. Brown:A Guide to the Indian Tribes of the Pacific Northwest, University of Oklahoma Press, 1992.ISBN 0-8061-2479-2
  • Randall Schalk:The Evolution and Diversification of Native Land Use Systems on the Olympic Peninsula. A Research Design, Institute for Environmental Studies, University of Washington, 1988 (online (Memento vom 2. September 2013 imInternet Archive))
  • Alan D. McMillan:Since the Time of the Transformers. The Ancient Heritage of the Nuu-chah-nulth, Ditidaht, and Makah, Vancouver 2000.ISBN 0-7748-0701-6
  • Coll Thrush:Native Seattle: Histories from the Crossing-Over Place, University of Washington Press, 2007.ISBN 978-0-295-98812-2
  • David J. Weber:The Spanish Frontier in North America, Yale University Press, 2009.ISBN 978-0-300-14068-2
  • Kurt R. Nelson:Fighting for Paradise. A Military History of the Pacific Northwest, 2007.ISBN 978-1-59416-045-5
  • Lawrence Kip:Army Life on the Pacific, Applewood 2009.ISBN 978-1-4290-2099-2
  • Robert E. Ficken:Washington Territory, Washington State University Press, 2002.ISBN 0-87422-249-4
  • Astra Apsitis, David W. Hastings:Washington's Road to Statehood, 1853–1889, Office of the Secretary of State, Division of Archives and Records Management, Olympia 1989.
  • Robert E. Ficken:Washington State. The Inaugural Decade, 1889–1899, Washington State University Press, 2007.ISBN 978-0-87422-288-3
  • Raymond D. Gastil, Barnett Singer:The Pacific Northwest. Growth of a Regional Identity, McFarland, Jefferson, North Carolina 2010.ISBN 978-0-7864-4540-0
  • Sandra Haarsager:Organized Womanhood. Cultural Politics in the Pacific Northwest, 1840–1920, University of Oklahoma Press, Norman 1997.
  • Shanna Stevenson:Women's Votes, Women's Voices. The Campaign for Equal Rights in Washington, Washington State Historical Society, 2009.ISBN 978-0-917048-74-6
  • Kit Oldham, Peter Blecha, HistoryLink:Rising Tides and Tailwinds. The Story of The Port of Seattle 1911–2011, Seattle 2011.ISBN 978-0-295-99131-3
  • Lillian Alice Ackerman:A Necessary Balance. Gender and Power among Indians of the Columbia Plateau, University of Oklahoma Press, 2003,ISBN 0-8061-3485-2
  • Julian Hawthorne:History of Washington. The Evergreen State, from Early Dawn to Daylight, American Historical Publishing, 1893 (einer der ersten historiographischen Versuche).
  • Robert I. Vexler, William F. Swindler:Chronology and Documentary Handbook of the State of Washington, Oceana Publications, New York 1979.ISBN 0-379-16172-9
  • Cecil Pearl Dryden:Dryden's History of Washington, Binfords & Mort, Portland 1968 (partiell veraltet).

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Geschichte Washingtons – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. M. Leland Stilson, Dan Meatte und Robert G. Whitlam:A Field Guide to Washington State Archaeology. 2003, S. 53.
  2. Eine interaktive Karte zu den Scablands findet sich hier:Explore the Scablands.
  3. Im Jahr 2002 waren auf dem Gebiet des Bundesstaates Washington nur 29 Gruppen (vgl.Federally Recognized Indian Tribes) als Stämme (tribes) oder an ein Reservat gebundene Konföderationen (confederations) anerkannt. Das hängt nicht nur mit dem komplizierten Anerkennungsverfahren zusammen, sondern vor allem damit, dass häufig mehrere Stämme in ein Reservat gedrängt wurden, und sich diese Stämme als gemeinsame ethnische Gruppe anerkennen ließen.
  4. M. Leland Stilson, Dan Meatte und Robert G. Whitlam:A Field Guide to Washington State Archaeology. 2003, S. 14.
  5. Alle Fundorte werden in den USA nummeriert. Dabei stehen die beiden ersten Ziffern für den Staat (45 für Washington), dann folgt ein zweibuchstabiges Kürzel für dasCounty, dann eine fortlaufende Nummer in der Reihenfolge des Fundzeitpunkts.
  6. Ruth Kirk, Richard D. Daugherty:Archaeology in Washington. University of Washington Press 2007, S. 10.
  7. Prehistory of Olympic National Park.
  8. Brent A. Hicks:Marmes Rockshelter: A Final Report on 11,000 Years of Cultural Use. Pullman: Washington State University Press 2004,ISBN 0-87422-275-3.
  9. Timothy Pauketat:The Oxford Handbook of North American Archaeology. Oxford University Press 2012, S. 152f.
  10. Kennewick Man, HistoryLink.
  11. Thomas J. Green, Bruce Cochran u. a.:The Buhl Burial: A Paleo Indian Woman From Southern Idaho. In: American Antiquity 63/3 (1998) 437-456.
  12. M. Leland Stilson, Dan Meatte und Robert G. Whitlam:A Field Guide to Washington State Archaeology. 2003, S. 9.
  13. Allan H. Smith:Takhoma. Ethnography of Mount Rainier National Park. Washington State University Press 2006, S. 106 ff.
  14. Guy E. Gibbon, Kenneth M. Ames:Archaeology of prehistoric native America: an encyclopedia. Taylor & Francis, 1998, S. 118 und E. James Dixon:Bones, Boats & Bison. Archeology and the First Colonization of Western North America, University of New Mexico 1999, 119f.
  15. M. Leland Stilson, Dan Meatte und Robert G. Whitlam:A Field Guide to Washington State Archaeology. 2003, S. 16.
  16. M. Leland Stilson, Dan Meatte und Robert G. Whitlam:A Field Guide to Washington State Archaeology. 2003, S. 22f.
  17. M. Leland Stilson, Dan Meatte und Robert G. Whitlam:A Field Guide to Washington State Archaeology. 2003, S. 23.
  18. Brian Thom:Coast Salish Transformation Stories: Kinship, Place and Aborigingal Rights and Title in Canada. Diskussionspapier für das Annual Meeting of the Canadian Anthropology Society, Toronto 1998 passim.
  19. Barbara Huck:The hair of the dog: was it a sheep or a dog? A canine with an identity complex, the wool dog was prized by the Salish of British Columbia for the thick, soft, white hair they could transform into magnificent blankets. In: The Beaver: Exploring Canada's History (April 2007) und Dies.:In Search of ancient British Columbia, Band 1, Heartland, Winnipeg, 2006, S. 139f.
  20. M. Leland Stilson, Dan Meatte und Robert G. Whitlam:A Field Guide to Washington State Archaeology. 2003, S. 27f.
  21. R. G. Matson, Gary Coupland:The Prehistory of the Northwest Coast. Left Coast Press 1994, Walnut Creek, Kalifornien 2009, S. 221.
  22. James C. Chatters, Virginia L. Butler:Tualdad Altu (45KI59). A 4th Century Village on the Black River, King County, Washington. First City Equities, Seattle 1988, S. 174.
  23. Alan D. McMillan:Since the Time of the Transformers. The Ancient Heritage of the Nuu-chah-nulth, Ditidaht, and Makah. Vancouver 2000, S. 99.
  24. Archaeology, Makah Cultural and Research Center Online Museum.
  25. European horses arrive on the Columbia plateau in the early 1700s. HistoryLink.
  26. Geschichte Washingtons. In:Dictionary of Canadian Biography. 24 Bände, 1966–2018. University of Toronto Press, Toronto (englisch,französisch). 
  27. Lancaster Pollard, Lloyd Spencer:A history of the state of Washington. Band 1, American Historical Society 1937, S. 17.
  28. Unearthing Tse-whit-zen. In: Seattle Times 22.-25. Mai 2005.
  29. Vancouver, Band 2, S. 241–242 nachSmallpox epidemic ravages Native Americans on the northwest coast of North America in the 1770s. (Memento vom 10. April 2012 imInternet Archive), HistoryLink.
  30. Peter Puget, Pacific North West Quarterly, 198.
  31. Vgl. dieKarte Vancouvers
  32. Captain Alexandro Malaspina (Memento vom 19. September 2016 imInternet Archive), Vancouver Island University.
  33. Don Popejoy, Penny Hutten:Early Spokane. Arcadia Publishing, Charleston, South Carolina 2010, S. 42.
  34. Sylvia Van Kirk:The Role of Native Women in the Creation of Fur Trade Society in Western Canada, 1670–1830. In: Women in Pacific Northwest History, hrsg. von Karen J. Blair. Seattle: University of Washington Press 1998, passim.
  35. Larry Cebula:Plateau Indians and the quest for spiritual power, 1700–1850. S. 73–75.
  36. Larry Schweikart, Bradley J. Birzer:The American West. John Wiley & Sons 2003, New York, S. 190f.
  37. Glenn P. Hastedt:Encyclopedia of American Foreign Policy. Infobase Publishing, New York 2004, S. 371.
  38. Der Text des Gesetzes
  39. Astra Apsitis, David W. Hastings:Washington's Road to Statehood, 1853–1889, Office of the Secretary of State, Division of Archives and Records Management, Olympia 1989, passim.
  40. Ihr Vater war Baptist deutscher Abstammung.
  41. Cecil Pearl Dryden:Dryden's history of Washington, Binfords & Mort, 1968, S. 110.
  42. Preliminary report on the eighth census, 1860, of the United States, Washington 1862, S. 2.
  43. Lawrence Milton Woods:Asa Shinn Mercer. Western Promoter and Newspaperman, 1839–1917. Arthur H. Clark, 2003, S. 40.
  44. Robert E. Ficken:Washington Territory. Pullman: Washington State University Press 2002, S. 50.
  45. Robert E. Ficken:Washington Territory. Pullman: Washington State University Press 2002, S. 46f.
  46. U.S. Army defeats Native Americans at Battle of Four Lakes on September 1, 1858 (Memento vom 18. Mai 2011 im Webarchivarchive.today), HistoryLink.
  47. Dies und das Folgende nachMerle Wells:The Long Wait for Statehood. Why it took Washington 36 years and Idaho 26 years to achieve their goals. In: Columbia Magazine 1988 (Memento vom 4. Juli 2008 imInternet Archive) (archive.org, Version vom 14. Juli 2008).
  48. Der Text der Verfassung Washingtons findet sichhier.
  49. Richard L. Forstall:Population of States & Counties of the United States 1790–1990. Diane Publishing, Washington D.C. 1996, S. 177.
  50. Coll Thrush, William Cronon:Native Seattle: Histories from the Crossing-over Place. University of Washington Press 2008, S. 81.
  51. Statistical abstract of the United States. S. 23.
  52. Zur Holzindustrie um Spokane vgl. W. Hudson Kensel:The Early Spokane Lumber Industry, 1871–1910. Idaho Yesterdays, Band 12, Nr. 1, 1968.
  53. History (Memento vom 29. April 2016 imInternet Archive), Longview, Washington.
  54. James LeMonds:Deadfall. Generations of Logging in the Pacific Northwest. Mountain Press Publishing, 2001, S. 39.
  55. Dazu: Gordon Morris Bakken:The Mining Law of 1872. Past, Politics and Prospect. University of New Mexico 2008.
  56. Indian Affairs. Laws and Treaties, kompiliert von Charles J. Kappler, Band 1, Washington 1904, S. 904f.
  57. DieQuileute brachten von 1908 bis 1910 erstmals ihre Vorstellungen in einer Zeitung zu Gehör. Vgl.Heather McKimmie: Quileute Independent and Quileute Chieftain, 1908–1910. A Seattle Ethnic Press Report, Website desSeattle Civil Rights and Labor History Project der University of Washington, 1999. Von 1922 bis etwa 1924 erschien derReal American. A National Paper for Indians and their Friends, vgl.Erin Plummer: The Real American. „A National Paper for Indians and their Friends“, Website desSeattle Civil Rights and Labor History Project der University of Washington, 2005
  58. Dazu: John Soennichsen:The Chinese Exclusion Act of 1882. Santa Barbara, Kalifornien 2011.
  59. Website des Colville National Forest
  60. Statistical abstract of the United States, Band 963, Washington 1954, S. 18.
  61. Doris H. Pieroth:The Woman Who Was Mayor. In: Karen J. Blair (Hrsg.):Women in Pacific Northwest History, überarbeitete Fassung der Ausgabe von 1988, University of Washington Press, Seattle 2001, S. 135–157.
  62. Greg Lange: Census of Seattle's Depression-era shantytown, Hooverville, is taken in March 1934. HistoryLink.org Online Encyclopedia of Washington State History, 18. Januar 1999, abgerufen am 21. Juni 2012 (englisch). 
  63. Detlef Wienecke-Janz (Hrsg.):Die große Chronik Weltgeschichte. Band 16:Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg: 1933–1945. Wissen Media Verlag GmbH, Gütersloh/München 2008,ISBN 978-3-577-09076-6, S. 93.
  64. abcRichard L. Forstall:Population of States & Counties of the United States 1790–1990. Diane Publishing, Washington D.C. 1996, S. 2.
  65. Die Geschichte der Anlage untersuchte Michele Stenehjem Gerber:On the Home Front. The Cold War Legacy of the Hanford Nuclear Site. University of Nebraska Press, Lincoln 1992, New Bison Books 2007.
  66. University of Washington honors Japanese American students of World War II on May 18, 2008.
  67. Last coal mine in Washington closes on November 27, 2006.
  68. Matthew J. Lindstrom, Zachary A. Smith:The National Environmental Policy Act. Judicial Misconstruction, Legislative Indifference, and Executive Neglect. 2. Auflage. Texas University Press 2008, S. 11.
  69. Frank Parchman:Echoes of Fury. The 1980 Eruption of Mount St. Helens and the Lives it Changed Forever. Epicenter Press, S. 380.
  70. Official Congressional Directory, 2009–2010: 111th Congress, Convened January 2009, hrsg. vom Kongress, Washington D.C. 2010, S. 279.
  71. John Melvin DeGrove:Planning Policy and Politics. Smart Growth and the States. Lincoln Institute of Land Policy 2005, S. 284.
  72. Der Text findet sichhier.
  73. Den Vorgang untersuchte Lynda Mapes:Breaking Ground. The Lower Elwha Klallam Tribe and the Unearthing of Tse-whit-zen Village. University of Washington Press 2009. Allgemein zur Rechtsstellung vgl. Penny A. Hazelton:Indian Law Research in Washington (= Washington Legal Researcher's Deskbook, Chapter 3d), Seattle 2002, S. 211–234 (University of Washington School of Law Research Paper, (Digitalisat)).
  74. Tacoma City Council approves Chinese Reconciliation Resolution on November 30, 1993, HistoryLink.
  75. Governor Christine Gregoire signs bill extending civil rights laws to gays and lesbians on January 31, 2006, HistoryLink.
  76. Federal bank regulators seize Washington Mutual on September 25, 2008.
Geschichte derBundesstaaten, desBundesdistrikts und derAußengebiete derVereinigten Staaten
Bundesstaaten:

Alabama |Alaska |Arizona |Arkansas |Colorado |Connecticut |Delaware |Florida |Georgia |Hawaii |Idaho |Illinois |Indiana |Iowa |Kalifornien |Kansas |Kentucky |Louisiana |Maine |Maryland |Massachusetts |Michigan |Minnesota |Mississippi |Missouri |Montana |Nebraska |Nevada |New Hampshire |New Jersey |New Mexico |New York |North Carolina |North Dakota |Ohio |Oklahoma |Oregon |Pennsylvania |Rhode Island |South Carolina |South Dakota |Tennessee |Texas |Utah |Vermont |Virginia |Washington |West Virginia |Wisconsin |Wyoming

Bundesdistrikt:

Washington, D.C.

Außengebiete:

Amerikanisch-Samoa |Amerikanische Jungferninseln |Bakerinsel |Guam |Howlandinsel |Jarvisinsel |Johnston-Atoll |Kingmanriff |Midwayinseln |Navassa |Nördliche Marianen |Palmyra (Atoll) |Puerto Rico |Wake

Dieser Artikel wurde am 29. März 2012 indieser Version in die Liste derlesenswerten Artikel aufgenommen.
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Geschichte_Washingtons&oldid=257850164
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp