Gerhard von Wippingen
Gerhard von Wippingen (*1262/67; †17. März1325 vermutlich inDelémont) war von 1302 bis 1309Bischof vonLausanne und von 1309 bis zu seinem Tod Bischof vonBasel.

Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gerhard entstammte der Adelsfamiliede Vuippens aus der Gegend vonFreiburg im Üechtland. Seine Eltern waren Ulrich von Wippingen und Agnes vonGrandson. Durch seinen OnkelOtton de Grandson wurde er am englischen Hof eingeführt. Er hatte zahlreichePfründen in England. So wurde er 1286Rektor vonWaddington undDomherr vonYork, 1289 Rektor von Greystoke undKanoniker vonLichfield und 1290Archidiakon von Richmond. Zwischen 1299 und 1302 unternahm er im Auftrag von KönigEduard I. von England diplomatische Missionen zu KönigPhilipp dem Schönen von Frankreich und PapstBonifaz VIII. 1302 wurde er durch den Einfluss seines Onkels zum Bischof von Lausanne ernannt. Während seiner Amtszeit kam es wiederholt zu Konflikten mitLudwig II., Herr der Waadt. Einen noch aus der Zeit seines Vorgängers herrührenden Streit mit der Stadt Lausanne konnte er durch das Akzeptieren eines Vergleichs beilegen. Als der Basler BischofOtto von Grandson auf der Rückreise vonAvignon in seine Diözese starb, wurde Gerhard 1309 vom Papst zum Bischof von Basel ernannt. Jedoch hatte unterdessen das BaslerDomkapitel denDompropstLüthold II. von Rötteln zum Bischof gewählt. Das resultierende zweijährige Schisma wurde im Mai 1311 durch den Verzicht Lütholds beendet. Gerhard, der sich unterdessen am päpstlichen Hof in Avignon aufhielt, konnte sein Bistum 1312 in Besitz nehmen. Er residierte vorwiegend auf dem bischöflichen Schloss in Delémont und ließ sich in Basel von seinemGeneralvikar, dem Lausanner Domherrn Otto von Avenches vertreten. 1296 begann ein Krieg mit denGrafen von Neuenburg, der die Finanzen des verschuldeten Bistums noch weiter belastete. Erst eine Intervention des Papstes, der Gerhard mit Entzug des Bistums drohte, konnte 1317 den Konflikt beenden. In Basel verfolgte der Bischof die derHäresie verdächtigtenBeginen undMinoriten, was 1320 zu Unruhen in der Stadt führte. Der Papst hob 1321 das von Gerhard verhängteInterdikt wieder auf. 1324 ging die Lehnsherrschaft über dieGrafschaft Pfirt anHabsburg verloren. Gerhard starb 1325 vermutlich auf seinem Schloss in Delémont. Er wurde imBasler Münster beigesetzt.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Martin Schmitt:Mémoires historiques sur le diocèse de Lausanne. Tome deux. Fribourg 1859,S. 72 ff. (online)
- Marco Innocenti: Gerhard von Wippingen. In:Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Bautz, Herzberg 2000,ISBN 3-88309-080-8, Sp. 450–455 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
- Markus Ries:Gerhard von Wippingen. In:Erwin Gatz (Hrsg.):Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 2001,ISBN 3-428-10303-3,S. 62.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Gerhard von Wippingen auf www.altbasel.ch
- Marianne Rolle: Vuippens, Gérard de. In:Historisches Lexikon der Schweiz.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Guillaume II. de Champvent | Bischof von Lausanne 1302–1309 | Othon de Champvent |
Otto von Grandson | Bischof von Basel 1309–1325 | Hartung Münch von Landkron Johann I. von Chalon-Arlay |
Personendaten | |
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NAME | Gerhard von Wippingen |
ALTERNATIVNAMEN | Gérard de Vuippens |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Lausanne und Basel |
GEBURTSDATUM | zwischen 1262 und 1267 |
STERBEDATUM | 17. März 1325 |
STERBEORT | unsicher:Delémont |