Gerhard Ernst Merk

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Gerhard Ernst Merk (*8. Mai1931 inMannheim; †24. November2020 inSiegen[1][2]) war ein deutscherWirtschaftswissenschaftler,Sozialethiker und Lehrbuchautor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Gerhard Ernst Merk legte am Tulla-Realgymnasium seiner Heimatstadt das Abitur ab und studierte zunächst inHeidelbergVolkswirtschaftslehre, besuchte daneben aber auch Lehrveranstaltungen inGeschichte,Latein,Soziologie undTheologie. Dem Abschluss alsDiplom-Volkswirt 1955 und derPromotion im FachWirtschaftstheorie 1956 schloss er ein Studium derWirtschaftspädagogik in derUniversität Mannheim an, wo er 1957 den Grad einesDiplom-Handelslehrers erwarb.

Von 1958 bis 1964 war Gerhard Merk in der FachabteilungMarktforschung der KonzernleitungFried. Krupp inEssen tätig. Daneben unterrichtete er das Fach Volkswirtschaftslehre an der werkseigenen Berufsschule. Gerhard Merk schrieb in dieser Zeit mehrere Arbeiten zur Marktforschung. Sein BuchWissenschaftliche Marktforschung (1962) versuchte erstmals, die Marktforschung als eigenständige Disziplin im Rahmen derWirtschaftswissenschaften zu begründen; dieses Werk gilt heute weithin als Geburtsurkunde der akademischen Marktforschungslehre im deutschsprachigen Raum.

Anschließend war Gerhard Merk alsDozent für Volkswirtschaftslehre an derHöheren Wirtschaftsfachschule Siegen und deren Nachfolgeinstitution, der Fachhochschule Siegen-Gummersbach tätig. 1972 wurde er alsProfessor in die inzwischen neu gegründeteUniversität Siegen übernommen. Dort lehrte er bis zu seiner Pensionierung und blieb danach weiterhin ohne Bezahlung der Lehre verbunden.

Gerhard Merk war seit 1964 mit derApothekerin Martha Merk-Jansen ausAachen († 30. Juni 2010) verheiratet. Das Paar hatte zwei Kinder und sechs Enkel.

Wirken

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Dr. Gerhard Merk war ein Gründungsmitglied und fungierte als erster Vorstand von Oktober 1962 bis November 1970 im Institut für wissenschaftliche Marktforschung e.V. mit Sitz in Essen (Amtsgericht Essen VR 1577). Innerhalb des Institutes veröffentlichte er mehrere Zeitschriftenbeiträge und 1962 das Buch "Wissenschaftliche Marktforschung" mit 155 Seiten (Verlag Dunker & Humblot).

Gerhard Merk beschäftigte sich in Lehre und Forschung immer wieder mit denlogischen Grundlagen derSozialwissenschaften. Sein 1985 erschienenes LehrbuchGrundbegriffe der Erkenntnislehre für Ökonomen wurde durchweg beifällig aufgenommen und fand weite Verbreitung.

Angeregt nicht zuletzt durch Angriffe gegen die Grundaussagen der Wirtschaftslehre seitens vieler Studierender um das Jahr 1968, untersuchte Gerhard Merk den Aussagegehalt des Begriffes „Wohlstand“ und dessen nur reinquantitative Messung imSozialprodukt. Er schlug vor,Güter von Ungütern zu unterscheiden und stufte die letzteren als solche ein, die jetzt oder später den Menschen Schaden zufügen.

Ein weiterer Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit von Gerhard Merk lag auf derGeldtheorie und Geldethik. Er gab von 1977 bis 1980 das in Deutsch und Englisch geschriebene JahrbuchActa Monetaria zusammen mit zwei deutschsprachigen und zwei englischsprachigen Kollegen heraus. Hier zeigte Gerhard Merk in eigenen Beiträgen auf, dass eineInflation neben verschiedenen Ursachen auch unterschiedliche Wirkungen hat, die er anhand einzelner Geldfunktionen jeweils eigens herausarbeitete.

Seit 1978 beschäftigte sich Gerhard Merk eingehend mit dem Leben und Werk desSiegerländer UniversalgelehrtenJohann Heinrich Jung-Stilling (1740–1817). Er gründete die Jung-Stilling-Gesellschaft e.V., die ab nun mehrere, verstreut an Jung-Stilling arbeitende Persönlichkeiten bündelte. Er selbst veröffentlichte eineBiographie über Jung-Stilling mit dem TitelJung-Stilling. Ein Umriß seines Lebens (sie erschien 2017 in fünfter Auflage und wurde auch ins Niederländische sowie ins Russische übersetzt) und gab fünfzehn Schriften von und über Jung-Stilling heraus. Darüber hinaus fasste Gerhard Merk in zwei Zitatensammlungen dasökonomische (Jung-Stilling-Lexikon Wirtschaft) undtheologische (Jung-Stilling-Lexikon Religion) Denken von Jung-Stilling zusammen.

Ehrungen und Auszeichnungen

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Gerhard Merk wurde zu seinem 50. Geburtstag 1981 mit einer Festschrift geehrt, zu der zwölf Fachleute aus sieben Ländern beitrugen:Gold. Rohstoff – Hortungsobjekt – Währungsmetall. Dieses Fachbuch blieb lange Zeit ein viel benutztes Auskunftswerk über alle Aspekte des internationalenGoldmarktes.

1991 erschienGüter und Ungüter, hrsg. von Hans Gerd Fuchs, Alfred Klose und Rolf Kramer. Eine Freundesgabe für Gerhard Merk zum 60. Geburtstag. In diesem Sammelband gehen zehn Autoren aus verschiedenen Disziplinen der Frage nach, ob und inwieweit die von Gerhard Merk eingeführte und im Haupttitel zum Ausdruck kommende Unterscheidung sinnvoll, zweckmäßig und erforderlich ist.

Im gleichen Jahr erschienBlicke auf Jung-Stilling. Festschrift zum 60. Geburtstag von Gerhard Merk. Mit der Jung-Stilling-Forschung beschäftigte Fachleute beschäftigten sich darin mit mehreren Aspekten der Person und des Werkes von Jung-Stilling.

Schriften (Auszug)

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  • Wissenschaftliche Marktforschung. Duncker & Humblot, Berlin 1962.
  • Einführung in die Geldlehre. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1974,ISBN 3-7819-2900-0.
  • Programmierte Einführung in die Volkswirtschaftslehre, 4 Bde. Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Gabler, Wiesbaden 1973–1975.
    • Bd. 1:Grundlagen
    • Bd. 2:Haushalte, Unternehmen und Markt
    • Bd. 3:Geldwesen, Makrogleichgewicht und Wachstumskräfte
    • Bd. 4:Wachstum, Staat und Verteilung
  • Grundlehren der Nationalökonomik, 2 Bde. Fritz Knapp Verlag, Frankfurt am Main 1975.
  • Mikroökonomik. Verlag Kohlhammer, Stuttgart 1976.
  • Zur Begrenzung der Offensivwerbung. Duncker & Humblot, Berlin 1977,ISBN 3-428-03958-0.
  • Grundbegriffe der Erkenntnislehre für Ökonomen. Duncker & Humblot, Berlin 1985,ISBN 3-428-05891-7 (Digitalisat, kostenfrei)

Daneben wirkte Gerhard Merk als Herausgeber mehrerer Werke mit und veröffentlichte an die 70 Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften zur Volkswirtschaftslehre, Marktforschung, Sozialethik und Wirtschaftspädagogik.Pseudonym erschienen aus seiner Feder mehrere literarische Werke.

Seit 1995 stellte Gerhard Merk zur kostenlosen Nutzung seinFinanzlexikon in das Internet. Das Lexikon enthält zu den jeweiligen Stichwörtern neben einer englischen Übersetzung auch Literaturhinweise auf entsprechende Veröffentlichungen derDeutschen Bundesbank und derEuropäischen Zentralbank. Auch seltene Ausdrücke der Finanzgeschichte sind in diese Sammlung aufgenommen.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Traueranzeige Gerhard Ernst Merk,Siegener Zeitung vom 5. Dezember 2020.
  2. Traueranzeige Gerhard Ernst Merk,FAZ vom 5. Dezember 2020.
Personendaten
NAMEMerk, Gerhard Ernst
ALTERNATIVNAMENMerk, Gerhard
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Wirtschaftswissenschaftler
GEBURTSDATUM8. Mai 1931
GEBURTSORTMannheim
STERBEDATUM24. November 2020
STERBEORTSiegen
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