Gerhard Kromschröder (*1941 inFrankfurt am Main) ist ein deutscherJournalist undFotograf. MitGünter Wallraff zusammen entwickelte er die Methode derUndercover-Recherche. So mischte sich Kromschröder unerkannt unter Neonazis, lebte eine Zeit lang als türkischer Arbeiter oder führte getarnt Test-Aktionen durch, umPR-Behauptungen auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen.
Nach dem Studium derGermanistik,Soziologie undKunstgeschichte war er von 1963 bis 1967 Lokalredakteur inLingen und bei derEms-Zeitung inPapenburg. Ab Mitte 1967 arbeitete er für die politisch-satirischeZeitschriftPardon in Frankfurt am Main, zuletzt alsArt Director und stellvertretenderChefredakteur.
1979 wurde er Redakteur und Reporter desStern in Hamburg, wo er seinen Ruf als investigativer Journalist begründete. ImStern erschienen seine Reportagen überNeonazis,Giftmüll-Skandale oder zurFlick-Spendenaffäre. 1983 brachte Kromschröder seinen Erlebnisbericht als türkischer Arbeiter unter dem TitelAls ich ein Türke war heraus, drei Jahre vor Günter WallraffsGanz unten. Im selben Jahr berichtete er aus dem Inneren derBorussenfront, einer extremistischen Truppe von Neonazis im Fußballfan-Milieu. 1985 gelang ihm der Zugang zum inneren Zirkel deutscher Altnazis umOtto Ernst Remer.[1]
Ab 1989 war Kromschröder Nahost-Korrespondent desStern mit Wohnsitz in Kairo; in dieser Zeit während desersten Irak-Kriegs arbeitete er als einziger deutscher Journalist und Fotoreporter im bombardiertenBagdad.[2] Zum zweitenIrak-Krieg erschien sein BuchBilder aus Bagdad – Mein Tagebuch, in dem er seine Erfahrungen alsKriegsreporter beschrieb.
Seit 1993 arbeitete er in der Medienberatung für Unternehmen und Verlage. Seine Vorlesungen im Sommersemester 2005 an derUniversität Wien im Rahmen derTheodor-Herzl-Dozentur für Poetik des Journalismus erschienen unter dem TitelAch, der Journalismus.
Personendaten | |
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NAME | Kromschröder, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Fotograf |
GEBURTSDATUM | 1941 |
GEBURTSORT | Frankfurt am Main |