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Gerda Hasselfeldt

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Gerda Hasselfeldt (2013)

Gerda Hasselfeldt (geboreneRainer, *7. Juli1950 inStraubing) ist einedeutschePolitikerin (CSU).

Sie war in den Jahren 1989 bis 1991Bundesministerin für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau und von 1991 bis 1992Bundesministerin für Gesundheit. Von 2005 bis 2011 war sieVizepräsidentin desDeutschen Bundestages, von März 2011 bis September 2017 Vorsitzende derCSU-Landesgruppe. Am 1. Dezember 2017 wurde sie durch die DRK-Bundesversammlung zur Präsidentin desDeutschen Roten Kreuzes gewählt. Seit 2024 ist sie zusätzlich Vorsitzende desZDF-Fernsehrates.

Leben und Beruf

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Gerda Hasselfeldt wuchs inHaibach imBayerischen Wald (Niederbayern) auf einem Bauernhof mit Metzgerei und Gasthaus gemeinsam mit ihren fünf Geschwistern auf.[1] Ihr VaterAlois Rainer (1921–2002) war Bürgermeister. Später gehörte er dem Landtag und von 1965 bis 1983 dem Deutschen Bundestag an.

Nach dem Abitur im Jahr 1969 absolvierte Hasselfeldt ein Studium derVolkswirtschaftslehre an derLudwig-Maximilians-Universität München und derUniversität Regensburg, das sie 1975 alsDiplom-Volkswirtin abschloss. Sie war dann bis 1987 Mitarbeiterin bei derBundesanstalt für Arbeit, zuletzt ab 1985 als Leiterin der AbteilungBerufsberatung imArbeitsamtDeggendorf.

Hasselfeldt istkatholisch,[2] war von 2004 bis 2019 in zweiter Ehe mit dem ehemaligen BundestagsabgeordnetenWolfgang Zeitlmann verheiratet[3] und ist Mutter von zwei Kindern.[4] Der PolitikerAlois Rainer, der im Mai 2025 zumBundeslandwirtschaftsminister ernannt wurde, ist ihr jüngerer Bruder.[5]

Partei

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Mit 18 Jahren begann Hasselfeldt ihre politische Laufbahn als Ortsvorsitzende derJungen Union in ihrem Heimatort.[6] Sie trat 1969 in die CSU ein[7] und gehörte ab 1989 dem CSU-Landesvorstand an. Von 1995 bis 2005 war sie Vorsitzende des CSU-KreisverbandesFürstenfeldbruck und von 1991 bis 1995 Landesvorsitzende derFrauen-Union. Im August 2005 wurde sie in dasKompetenzteam derCDU/CSU für die vorgezogeneBundestagswahl 2005 für die BereicheLandwirtschaft,Verbraucherschutz undUmwelt berufen.[8][9]

Am 18. Juli 2009 wurde Hasselfeldt in den Vorstand der CSU gewählt.

Abgeordnete

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Gerda Hasselfeldt imDeutschen Bundestag, 2014

Hasselfeldt gehörte von 1978 bis 1989 demKreistag desLandkreises Regen an, von 1996 bis 2004 dem Kreistag desLandkreises Fürstenfeldbruck.[10]

Sie rückte am 24. März 1987 für den ausgeschiedenen AbgeordnetenFranz Josef Strauß in den Bundestag nach und war bis 2017Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war sie von 1998 bis 2002 Vorsitzende der ArbeitsgruppeFinanzen und finanzpolitische Sprecherin[4] derCDU/CSU-Bundestagsfraktion. Von 2002 bis 2005 war Hasselfeldt schließlich stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion für die BereicheVerbraucherschutz, Ernährung undLandwirtschaft,Kommunalpolitik undTourismus.

Am 18. Oktober 2005 wurde sie zurVizepräsidentin des Deutschen Bundestages gewählt.[11][12]

Gerda Hasselfeldt auf dem CSU-Parteitag im November 2015

Hasselfeldt zog 1987 über dieLandesliste Bayern, danach stets als direkt gewählte Abgeordnete desWahlkreisesFürstenfeldbruck in den Bundestag ein.[12] Bei derBundestagswahl 2005 erreichte sie hier 55,5 %,2009 48,9 % und bei derBundestagswahl 2013[13] 55,6 % derErststimmen.

In Nachfolge des zum Innenminister ernanntenHans-Peter Friedrich wurde sie am 14. März 2011 als erste Frau zur Vorsitzenden derCSU-Landesgruppe im Bundestag gewählt.[14] Am 13. April 2013 wurde sie schließlich als erste Frau zur Spitzenkandidatin der CSU für eine Bundestagswahl gewählt und führte die CSU damit in den Bundestagswahlkampf 2013.[15]Bei derBundestagswahl 2017 kandidierte sie nicht erneut für den Bundestag.[4][16]

Öffentliche Ämter

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Bundesgesundheitsministerin Gerda Hasselfeldt (Mitte) mit Vertretern des Bundesverbandes Pharmazie, Bonn 1991

Anlässlich einer Kabinettsumbildung wurde Hasselfeldt am 21. April 1989 alsBundesministerin für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau in die vonBundeskanzlerHelmut Kohl geführteBundesregierung berufen. Nach derBundestagswahl 1990 forderte die erstarkteFDP dieses Ressort fürIrmgard Schwaetzer ein. Hasselfeldt wurde daraufhin am 18. Januar 1991 zurBundesministerin für Gesundheit ernannt.[11] Am 5. Mai 1992 trat sie von diesem Amt wieder zurück. Als Gründe wurden Auseinandersetzungen mit Kanzler Kohl und der Vorwurf, ihr wichtigster Ratgeber, Ministerialrat Reinhard Hoppe, arbeite als Agent für den polnischen Geheimdienst, genannt.[17]

Seit September 2021 ist Hasselfeldt stellvertretende Kuratoriums-Vorsitzende derBundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung.[18]

Am 1. Dezember 2017 wurde sie durch die DRK-Bundesversammlung zur Präsidentin desDeutschen Roten Kreuzes gewählt. Von 2019 bis 2021 war sie Präsidentin derBundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege.[19][20] Am 5. Juli 2024 wurde sie zusätzlich zur Vorsitzenden desZDF-Fernsehrates gewählt.[21]

Politische Positionen

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Hasselfeldt erklärte Anfang 2013, sie halteVorratsdatenspeicherung weiterhin für „unabdingbar“, um der „Kriminalität im Internet“ zu begegnen.[22]

Kurz nach Einführung desgesetzlichen Mindestlohns kritisierte Hasselfeldt angeblich damit zusammenhängende „bürokratische Belastungen“. So positionierte sie sich gegen die obligatorische Aufzeichnung von Arbeitszeiten, für die Ausweitung von Ausnahmeregelungen und für eine Einschränkung der Auftraggeberhaftung, wenn Teile eines Auftrags an Subunternehmer übertragen werden.[23]

Hasselfeldt ist kritisch gegenüber einer Frauenquote, da diese sehr bürokratisch und eine „Einschränkung der Entscheidungsmöglichkeiten der Unternehmen“ sei.[24]

Während derFlüchtlingskrise in Deutschland 2015/2016 agierte Hasselfeldt als Vermittlerin zwischen KanzlerinAngela Merkel und CSU-ChefHorst Seehofer.[25]

Sie sprach sich Ende 2021 für eine allgemeineImpfpflicht gegen COVID-19 aus.[26]

Ehrungen

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Siehe auch

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Literatur

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  • Hannes Burger:Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt. In:Michael F. Feldkamp (Hrsg.):Der Bundestagspräsident. Amt – Funktion – Person. 16. Wahlperiode. Olzog-Verlag, München 2007, S. 179–188,ISBN 978-3-7892-8201-0.
  • Deutscher Bundestag (Hrsg.):Innenansichten unseres Parlaments: Der siebzehnte Deutsche Bundestag. Berlin 2010,ISBN 978-3-930341-83-2.
  • Ralf Frenzel (Hrsg.):Das Parlament kocht. Was Politiker so anrichten … Tre Torri Verlag, Wiesbaden 2007,ISBN 978-3-937963-70-9.
  • Gerda Hasselfeldt:„Gerda mach du das doch!“ In: Ulrike Siegel (Hrsg.):Kein Rindvieh – bloß kein Rindvieh. Persönlichkeiten unserer Zeit erinnern sich an ihre ländlichen Wurzeln. Landwirtschaftsverlag, Münster 2007,ISBN 978-3-7843-3470-7, S. 44–52.
  • Gerda Hasselfeldt:Gerda Hasselfeldt, Diplom-Volkswirtin und Bundestagsvizepräsidenten. „Zurückhaltend, aber zielstrebig“. In: Schwester Angela Veit OSU (Hrsg.):Was aus uns geworden ist. Ehemalige Gymnasiastinnen der Ursulinen in Straubing erzählen. Verlag Attenkofer, Straubing 2010, S. 106–116,ISBN 978-3-936511-80-2.
  • Georg Paul Hefty:Generalistin. In:Frankfurter Allgemeine Zeitung. 16. März 2011, S. 10 (online).
  • Helmut Stoltenberg:Abschied vom Präsidium. Gerda Hasselfeldt – Eine Frau führt die CSU-Landesgruppe. In:Das Parlament. Nr. 12, 21. März 2011, S. 11 (online (Memento vom 5. Oktober 2013 imInternet Archive)).

Weblinks

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Commons: Gerda Hasselfeldt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. deutschlandfunk.de: CSU-Politikerin Gerda Hasselfeldt - "Ich hätte mich verstellen müssen, wenn ich draufhaue". 29. Oktober 2020, abgerufen am 15. Juli 2025. 
  2. Meine Vita. Gerda Hasselfeldt, archiviert vom Original am 9. September 2017; abgerufen am 8. September 2017. 
  3. Gerda Hasselfeldt: Ehe-Aus! www.bild.de, 31. Oktober 2020, abgerufen am 18. Mai 2024. 
  4. abcIch wollte nie der bessere Mann sein. In: Zeit Online. 15. September 2018, abgerufen am 5. Januar 2023. 
  5. Der „schwarze Metzger“ will die Fleischwende: Alois Rainer übernimmt das Agrarressort mit einer Mission. In:Der Tagesspiegel Online.ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 6. Mai 2025]). 
  6. Katharina Hamberger: CSU-Politikerin Gerda Hasselfeldt – „Ich hätte mich verstellen müssen, wenn ich draufhaue“. In: www.deutschlandfunk.de. Deutschlandfunk, abgerufen am 30. Oktober 2020 (Gerda Hasselfeldt im Gespräch mit Katharina Hamberger). 
  7. Gerda Hasselfeldt lernte im Gasthaus des Vaters fürs Leben. In: Westfälische Nachrichten. 11. August 2017, abgerufen am 5. Januar 2023. 
  8. Gerda Hasselfeldt setzt sich durch. In: Stern.de. 15. März 2011, abgerufen am 5. Januar 2023. 
  9. Hasselfeldt: Eichels Sparliste weniger Verbraucherschutz, Kahlschlag bei den Bauern! In: presseportal.de. CDU/CSU-Bundestagsfraktion, 16. September 2005, abgerufen am 13. Januar 2023. 
  10. Süddeutsche Zeitung: Grande Dame der CSU. 8. Juli 2020, abgerufen am 5. Januar 2023. 
  11. abGerda Hasselfeldt. Biografie WHO'S WHO. Abgerufen am 13. Januar 2023. 
  12. abDeutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Gerda Hasselfeldt: Neues Amt für ehemalige Gesundheitsministerin. 15. Dezember 2017, abgerufen am 13. Januar 2023. 
  13. Vorläufiges Ergebnis der Bundestagswahlen 2013. Abgerufen am 4. Dezember 2013. 
  14. Nico Fried: Eine Frau folgt Friedrich. In: Süddeutsche Zeitung. 14. März 2011, abgerufen am 27. September 2011. 
  15. Gerda Hasselfeldt Spitzenkandidatin der CSU zur Bundestagswahl. CSU-Landesgruppe, 13. April 2013, abgerufen am 4. September 2013. 
  16. Gerda Hasselfeldt hört 2017 auf. In: Süddeutsche Zeitung. 5. April 2016, abgerufen am 28. Februar 2017. 
  17. Der Eimer ist voll. In:Der Spiegel.Nr. 19, 1992 (online). 
  18. Startschuss für die Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung. In: bundesregierung.de. 21. September 2021, abgerufen am 14. Oktober 2021. 
  19. Hasselfeld ist Präsidentin der BAGFW. politik & kommunikation, 14. Januar 2019, abgerufen am 2. Juli 2025. 
  20. Ulrich Lilie neuer Präsident der BAGFW. BAGFW, 4. Januar 2021, abgerufen am 2. Juli 2025. 
  21. Gerda Hasselfeldt ist neue Vorsitzende des ZDF-Fernsehrats. Zeit, 5. Juli 2024, abgerufen am 2. Juli 2025. 
  22. CSU will Vorratsdatenspeicherung und keine Haftungsfreistellungen für WLAN-Netze auf heise.de, abgerufen am 5. Januar 2013
  23. Generalangriff auf den Mindestlohn. Inver.di Publik, Nr. 2/2015, S. 10
  24. Katharina Hamberger: Merkel bekennt sich zur Frauenquote. In: Deutschlandfunk. 15. Oktober 2014, abgerufen am 25. Dezember 2021. 
  25. Robert Roßmann: Die Vermittlerin zwischen Merkel und Seehofer hört auf. In: Süddeutsche Zeitung. 7. April 2016, abgerufen am 25. Dezember 2021. 
  26. DRK-Chefin Gerda Haselfeldt: Wir sind kein Volk von Egoisten. In: ga.de. Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH, 21. Dezember 2021, abgerufen am 19. April 2025. 
  27. Gerda Hasselfeldt. In: Bundeskanzler Helmut Kohl Stiftung. Abgerufen am 13. Januar 2023 (deutsch). 
  28. Verfassungsmedaille in Gold für Gerda Hasselfeldt. In: merkur.de. 21. Juli 2011, abgerufen am 16. Oktober 2023. 
  29. Ordensverleihung zum Tag der Deutschen Einheit. In: bundespraesident.de. Der Bundespräsident, 9. Oktober 2023, abgerufen am 12. Oktober 2023. 
Bauminister der Bundesrepublik Deutschland

Eberhard Wildermuth(FDP, 1949–1952) |Fritz Neumayer(FDP, 1952–1953) |Victor-Emanuel Preusker(FDP/FVP, 1953–1957) |Paul Lücke(CDU, 1957–1965) |Ewald Bucher(FDP, 1965–1966) |Bruno Heck(CDU, 1966) |Lauritz Lauritzen(SPD, 1966–1972) |Hans-Jochen Vogel(SPD, 1972–1974) |Karl Ravens(SPD, 1974–1978) |Dieter Haack(SPD, 1978–1982) |Oscar Schneider(CSU, 1982–1989) |Gerda Hasselfeldt(CSU, 1989–1991) |Irmgard Schwaetzer(FDP, 1991–1994) |Klaus Töpfer(CDU, 1994–1998) |Eduard Oswald(CSU, 1998) |Franz Müntefering(SPD, 1998–1999) |Reinhard Klimmt(SPD, 1999–2000) |Kurt Bodewig(SPD, 2000–2002) |Manfred Stolpe(SPD, 2002–2005) |Wolfgang Tiefensee(SPD, 2005–2009) |Peter Ramsauer(CSU, 2009–2013) |Barbara Hendricks(SPD, 2013–2018) |Horst Seehofer(CSU, 2018–2021) |Klara Geywitz(SPD, 2021–2025) |Verena Hubertz(SPD, seit 2025)

Elisabeth Schwarzhaupt(CDU, 1961–1966) |Käte Strobel(SPD, 1966–1972) |Katharina Focke(SPD, 1972–1976) |Antje Huber(SPD, 1976–1982) |Anke Fuchs(SPD, 1982) |Heiner Geißler(CDU, 1982–1985) |Rita Süssmuth(CDU, 1985–1988) |Ursula Lehr(CDU, 1988–1991) |Gerda Hasselfeldt(CSU, 1991–1992) |Horst Seehofer(CSU, 1992–1998) |Andrea Fischer(B90/Grüne, 1998–2001) |Ulla Schmidt(SPD, 2001–2009) |Philipp Rösler(FDP, 2009–2011) |Daniel Bahr(FDP, 2011–2013) |Hermann Gröhe(CDU, 2013–2018) |Jens Spahn(CDU, 2018–2021) |Karl Lauterbach(SPD, 2021–2025) |Nina Warken(CDU, seit 2025)

siehe auch:Amtsinhaber seit 1961 beider deutscher Staaten

Kabinett Kohl III – 12. März 1987 bis 18. Januar 1991
Kabinett Kohl IV – 18. Januar 1991 bis 17. November 1994
Vorsitzende der CSU-Landesgruppe in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Personendaten
NAMEHasselfeldt, Gerda
ALTERNATIVNAMENRainer, Gerda (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNGdeutsche Politikerin (CSU), MdB
GEBURTSDATUM7. Juli 1950
GEBURTSORTStraubing
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