Georg Treu

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Porträt und Signatur Treus
Georg Treu, um 1908

Georg Treu (* 17. Märzjul. /29. März 1843greg. inSankt Petersburg; †5. Oktober1921 inDresden) war einKlassischer Archäologe und Direktor derSkulpturensammlung im DresdnerAlbertinum.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Grab von Georg Treu auf dem Johannisfriedhof in Dresden.

Treu studierte ab 1861 Theologie an derKaiserlichen Universität Dorpat sowie Archäologie inBerlin. Er war ab 1866 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Antikensammlung derEremitage in Sankt Petersburg undpromovierte 1874 inGöttingen. Anschließend arbeitete er als Privatdozent an der Universität Berlin und war Direktorialassistent an denKöniglichen Museen zu Berlin.

Während der deutschen Ausgrabungen der klassischen Stätten inOlympia von 1875 bis 1881 war Georg Treu zeitweilig mit deren Leitung beauftragt. Von 1882 bis 1915 übernahm er als Nachfolger vonHermann Hettner die Leitung derSkulpturensammlung desAlbertinums, im ehemaligenDresdner Zeughaus. In dieser Funktion erweiterte er die bestehende Sammlung durch den Ankauf griechischer Originalskulpturen und antikerKleinkunst und vervollständigte diese Dokumentation durch zum Beispiel antike Vasen und Terrakotten. Mit der Auflösung derKurfürstlichen Kunstkammer integrierte er deren Renaissance- und Barockplastiken. Durch den engen Kontakt zu zeitgenössischen Künstlern wieAuguste Rodin,Constantin Meunier undMax Klinger, von denen er mehrerePlastiken erwarb, ergänzte er die Sammlung durch Beispiele derModerne und schaffte einen neuen Sammlungsschwerpunkt farbiger Plastiken mit Beispielen aus derAntike und der Moderne. Im Jahr 1891 eröffnete er die Abgusssammlung, die als Vorbild für die Gründung des MoskauerPuschkin-Museums durchIwan Wladimirowitsch Zwetajew diente. Im Jahr 1894 richtete er die „Sammlung der Originalbildwerke“ ein, die antike Originale umfasste, ergänzt durch zeitgenössische Werke. Schon um 1900 galt die Sammlung Treus als weltweit einzigartige Dokumentation zur Geschichte der Plastik.

Treu wirkte von 1882 bis 1909 auch als ordentlicher Professor für Kunstgeschichte amPolytechnikum Dresden, wo er auch Vorsteher der Sammlung für Ältere Kunstgeschichte war. Gleichzeitig war er als Professor an der Kunstakademie Dresden tätig. Georg Treu erhielt 1906 die Ehrendoktorwürde derUniversity of Aberdeen in Großbritannien. Im Jahr 1913 wurde er Ehrendoktor derTH Dresden.[1] Seit 1898 war er ordentliches Mitglied derSächsischen Akademie der Wissenschaften.[2]

Treu verstarb 1921 in Dresden. Sein Grab auf demJohannisfriedhof ziert ein Relief des BildhauersRobert Diez. Der zuvor unbenannte Platz zwischen zwei seiner wichtigsten Wirkungsstätten – Albertinum undKunstakademiegebäude – erhielt zu seinen Ehren den NamenGeorg-Treu-Platz.

Schriften

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  • Griechische Tongefäße in Statuetten- und Büstenform, 1875
  • Hermes mit dem Dionysosknaben, 1878
  • Sollen wir unsere Statuen bemalen? Berlin 1884.
  • Die Bildwerke von Olympia in Stein und Ton, 1894
  • Hellenische Stimmungen in der Bildhauerei, 1910

Literatur

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  • Erhard Hexelschneider, Alexander Baranov (Hrsg.):„In Moskau ein kleines Albertinum bauen“. Iwan Zwetajew und Georg Treu im Briefwechsel. Köln, Böhlau 2006.
  • Dorit Petschel:175 Jahre TU Dresden. Band 3:Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. vonReiner Pommerin, Böhlau, Köln u. a. 2003,ISBN 3-412-02503-8, S. 974–975.
  • Heiner Protzmann:Salome: Zur Polychromie in der Skulptur: Aus der Korrespondenz Max Klingers mit Georg Treu. In:Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, 14, 1982, S. 61–72.
  • Heiner Protzmann:Dokumente zur Beziehung Treus zu Klinger. In:Das Albertinum vor 100 Jahren, Die Skulpturensammlung Georg Treus, Katalog. Staatliche Kunstsammlungen, Dresden 1994.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Ehrenpromovenden der TH/TU Dresden. Technische Universität Dresden, abgerufen am 30. Januar 2015. 
  2. Mitglieder der SAW: Georg Treu. Sächsische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 8. Dezember 2016. 
Personendaten
NAMETreu, Georg
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Archäologe, Kunsthistoriker und Museumsleiter in Dresden
GEBURTSDATUM29. März 1843
GEBURTSORTSankt Petersburg
STERBEDATUM5. Oktober 1921
STERBEORTDresden
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