Genotoxizität

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AlsGenotoxizität bezeichnet man die Wirkungen vonchemischen Stoffen, die Änderungen im genetischen Material (Desoxyribonukleinsäure) vonZellen auslösen. Die verursachenden Stoffe bezeichnet man entsprechend alsGenotoxine. Dieser Bezeichnung liegt eine rein experimentelle Betrachtungsweise zugrunde, wie Substanzen sich in Experimenten(in vitro) verhalten. Substanzen, welche dabei als genotoxisch positiv getestet wurden, müssen jedoch nicht zwingend mutagen oderkarzinogen sein.

Die Bestimmung der Genotoxizität eines Stoffes ist Teil derToxizitätsbestimmung eines Stoffes.

Im Rahmen derArzneimittel­entwicklung sind Pharmaunternehmen gefordert, eine Risikobewertung über das Vorkommen möglicherweise genotoxisch wirksamer Verunreinigungen im Arzneimittel vorzunehmen. Solche Verunreinigungen können aus der Synthese derArzneistoffe stammen oder unter Umständen auch bei Weiterverarbeitung des Arzneistoffes entstehen. Die Risikobewertung ist der zuständigen Behörde mit demZulassung­santrag für ein Arzneimittel vorzulegen, bei bereits zugelassenen Arzneimitteln kann fallweise ebenfalls eine Risikobewertung erforderlich werden. Mit Ausnahme für Stoffe aus einigen wenigen als hochgradig karzinogen bekannten Stoffgruppen (N-Nitrosamine,Aflatoxine,Azoxyverbindungen) gilt allgemein die tägliche Zufuhr von maximal 1,5 Mikrogramm einer potentiell genotoxischen Verbindung als eintoxikologisch vertretbares Risiko. Dieser aus Tierversuchen abgeleitete Wert birgt das Risiko, dass einer von 100.000 behandelten Patienten im Laufe seines Lebens (unter Zugrundelegung einer Lebensdauer von 70 Jahren) zusätzlich an Krebs erkrankt. Wenn für eine als Verunreinigung auftretende Substanz spezifische pharmakologisch-toxikologische Daten bekannt sind, kann damit unter Umständen auch eine höhereExposition gerechtfertigt werden. Die maximal erlaubte Menge solcher Substanzen, der sich der Patient täglich durch die Arzneimitteleinnahme aussetzt (zulässige tägliche Belastung; englisch:permitted daily exposure, PDE[1]) ist dann auf Basis desjenigen Konzentrationslimits zu berechnen, bis zu dem im Tierversuch keine schädigende Wirkung erkennbar ist, dem sogenanntenNOAEL (englisch:no observed adverse effect level).[2]

Zur Erkennung und Quantifizierung mutagener Substanzen wird derAmes-Test verwendet.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Zur Definition siehe:Glossary (Memento vom 18. Juli 2013 imInternet Archive) Quelle:FDA (USA).
  2. Guideline on the Limits of Genotoxic Impurities. (PDF; 445 kB),Europäische Arzneimittelagentur 28. Juni 2006.
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