DasGeneral Electric YF120 war einMantelstromtriebwerk mitNachbrenner, das in den 1980er Jahren speziell für das„Advanced-Tactical-Fighter“-Programm entwickelt wurde, aus dem später dieF-22 Raptor hervorging. Nachdem aber 1991 dasYF119 vonPratt & Whitney für die Serienproduktion ausgewählt worden ist, wurde die Entwicklung des YF120 eingestellt. Später wurde es noch in der Zusammenarbeit mitRolls-Royce für dasJSF-Programm zumF136-Triebwerk weiterentwickelt, wobei auch dieses nicht in die Serienproduktion ging, sowie als technologische Grundlage für das „Advanced Technology Engine Gas Generator“ (ATEGG) und das „Joint Technology Demonstration Engine“ (JTDE) Programm genutzt.
Die technische Besonderheit des YF120 war das variableNebenstromverhältnis (engl. Variable Cycle Engine). General Electric entwickelte diese Technik speziell für die Anforderungen im Bereich desSupercruise, also dem Fliegen im Überschallbereich ohne Nachbrenner. Im Überschallbereich oder in großen Flughöhen wurde der Nebenstrom beinahe auf null reduziert, womit sich das YF120 ähnlich wie einTurbojet verhielt. Im Unterschallbereich dagegen wurde der Nebenstrom wieder vergrößert, um denspezifischen Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Obwohl im Rahmen der ATF-Erprobung mit Hilfe des variablen Nebenstroms bessere Flugleistungen erreicht werden konnten, stellte die Technik ein erhöhtes Entwicklungsrisiko dar, was vermutlich zusammen mit dem höheren Gewicht der Hauptgrund war, weshalb das YF120 die ATF-Ausschreibung verloren hat.