Wirtschaftskreislauf
DerWirtschaftskreislauf (englischCircular flow of income) bezieht sich in derVolkswirtschaftslehre in Form einesModells auf den Umlaufprozess vonGütern oderDienstleistungen (Güterkreislauf) und korrespondierendenZahlungsmitteln (Geldkreislauf) imWirtschaftsprozess.
Allgemeines
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Realwirtschaft (Güterkreislauf) und die korrespondierendeFinanzwirtschaft (Geldkreislauf) stellen in einerVolkswirtschaft keine zwei voneinander getrennte Sektoren dar, sondern sind in vielfacher Weise durchkomplementäreInterdependenzen miteinander verknüpft.[1] WichtigsteTransaktion ist in derWirtschaft derKauf, bei dem die erworbenen Güter oder Dienstleistungen durchGeld bezahlt werden. Auf diese Weise berühren alle Transaktionsarten den Güterkreislauf und Geldkreislauf oder einen von beiden. Aus der Perspektive der ökonomischen Transaktion ist der Wirtschaftskreislauf die Gesamtheit aller ökonomischen Transaktionen, bei denenWirtschaftsobjekte mit oder ohneGegenleistung von einemWirtschaftssubjekt auf ein anderes übergehen.
Das Kreislaufmodell enthältStrömungsgrößen, die zwischen den Wirtschaftssubjekten zirkulieren. Dazu gehören dieGüterströme und die hiermit – aber nicht immer – korrespondierendenZahlungsströme. Sie verbinden die aus den Wirtschaftssubjekten bestehenden Pole.[2]
Beim Wirtschaftskreislauf kommt es im Hinblick auf den Sektor „Ausland“ nicht auf dieStaatsangehörigkeit von Wirtschaftssubjekten an, sondern auf den Schwerpunkt ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten. Ein in Deutschland ansässiger ausländischerArbeitnehmer gilt danach alsInländer, analog auch ein in Deutschland ansässigesUnternehmen, selbst wenn es eineTochtergesellschaft einer ausländischenMuttergesellschaft ist.[3] Die Transaktionen beider werden deshalb im inländischen Wirtschaftskreislauf berücksichtigt.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Richard Cantillon stellte bereits in seinem um 1730 verfassten und 1755 publizierten Buch kreislauftheoretische Überlegungen in Bezug auf die Verteilung des in einer Periode anfallendenBodenertrags an.[4] Er befasste sich als erster mit derUmlaufgeschwindigkeit des Geldes, denn je kürzer die Zeiträume, für welche dieLandpacht gezahlt wird, umso rascher zirkuliert das Geld im Kreislauf. Im selben Jahr 1755 präsentierteJohann Heinrich Gottlob von Justi sein Modell des Kreislaufs derStaatseinnahmen undStaatsausgaben analog zurBlutzirkulation.[5] Er begriff dieProduktion,Zirkulation,Distribution undKonsumtion von Gütern als einen geschlossenen Mechanismus und entwickelte erste Kreislaufmodelle sowie hieraus die Grundzüge desAkzelerator- undMultiplikatorprinzips.
Der Arzt und ÖkonomFrançois Quesnay übertrug 1758 die Vorgänge beimBlutkreislauf[6] auf den Wirtschaftskreislauf. Er teilte die Gesellschaft in drei Klassen ein, diePächter undLandwirte („produktive Klasse“;französischclasse productive),Handwerker,Gewerbe,Adel undKirche („Klasse, die keine Werte schafft“;französischclasse stérile) und dieGrundeigentümer undGroßgrundbesitzer (französischclasse propriétaire). In seinem erstmals 1758 publiziertenTableau économique stellte Quesnay den Wirtschaftskreislauf in einem Zick-zack-Schema (französischzigzag) dar.[7] Dieses Schema zeigte die Transaktionen zwischen den drei von ihm unterschiedenen Klassen, so dass im Ergebnis ein geschlossener Kreislauf entstand, der sich Jahr für Jahr wiederholt und damit einen stationären Zustand beschrieb. 1766 gestaltete er die Ursprungsfassung mit dem Zick-zack-Schema in eine demFlussdiagramm nahekommende Darstellung um.
Karl Marx befasste sich 1867 mit dem Kreislauf desKapitals, um die Frage nach derReproduktion des Kapitals zu klären. Hierbei verdichtete er den Kapitalkreislauf zu der Formel[8]
- .
Sie sagt aus, dass ein Geldvorschuss (Kredit) eine Ware durch Handel oder Produktion hervorbringt, woraus ein Geldrückfluss () resultiert und dabei vorausgesetzt wird, dass ist.
John Rogers Commons unterschied 1931 eine physische Tauschebene und eine Transaktionsebene.[9] Eine Weiterentwicklung erfuhr die Kreislaufanalyse durch die Arbeiten vonJohn Maynard Keynes. Den Anstoß für seine Überlegungen bildete dieMassenarbeitslosigkeit während derWeltwirtschaftskrise ab 1929. Keynes führte neben dem bisherigen Güterkreislauf der Klassiker im Jahre 1932 auch den Geldkreislauf ein,[10] denn für die Klassiker wie Quesnay spielte Geld keine eigenständige Rolle bei der gesamtwirtschaftlichenProduktionswirtschaft (Geldschleier).[11] Die Grundlage für den Geldkreislauf bildet Keynes zufolge dieGeldnachfrage.[12] Sein Kreislaufschema geht von derErsparnis aus, die den Güterkreislauf durchInvestitionsausgaben undKonsumausgaben in Gang setzt.Zinssatz undVolkseinkommen bilden dieSchnittstelle zum Geldkreislauf, der aus einerspekulativen und einertransaktiven Geldnachfrage besteht, die letztlich zumGeldangebot aggregiert werden.[13] Veränderungen im Geldkreislauf haben Keynes zufolge Einfluss auf den Güterkreislauf.
Auf dieser Basis schufRichard Stone ab 1945 für dieUN und dieOECD die Grundlage der heute international verwendeten Systeme.
Arten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Unterschieden wird zwischen dem einfachen, erweiterten, vollständigen und dem Wirtschaftskreislauf einer offenen Volkswirtschaft.
Einfacher Wirtschaftskreislauf
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Dieses Modell beschränkt sich auf die Beziehungen zwischen den SektorenKonsumenten undProduzenten. Der Wirtschaftskreislauf stellt die wesentlichen Geldströme und Güterströme zwischen beiden dar. Einflüsse vonStaat,Kreditinstituten,Kapitalsammelstellen sowie desAuslands werden dabei nicht betrachtet.
DerGeldstrom besteht aus demEinkommen undKonsumausgaben der Haushalte sowie denEinnahmen undAusgaben derUnternehmer. ImGüterstrom fließenWirtschaftsgüter (Waren und Dienstleistungen) von den Unternehmen zu den Konsumenten und dieProduktionsfaktoren (Arbeit,Boden,Kapital) von den privaten Haushalten zu den Unternehmen.
Bei dieser Betrachtungsweise stellen die Haushalte den Unternehmen die Produktionsfaktoren, insbesondere den Faktor Arbeit, zur Verfügung und produzieren keine Güter. Dafür erhalten die Haushalte von den Unternehmen Einkommen (Lohn, Zins, Grundrente). Da es sich hierbei um Entgelte für die Produktionsfaktoren (Lohn, Zinsen, Miete, Pacht) handelt, bezeichnet man sie alsFaktoreinkommen.
Die Einkommen fließen für Käufe von Konsumgütern von den Haushalten teilweise an die Unternehmen zurück. Die Unternehmen liefern ihrerseits Konsumgüter an die Haushalte. Zwischen Haushalten und Unternehmen fließen also zwei Güterströme (Produktionsfaktoren, Konsumgüter) und jeweils gegenläufig zwei Geldströme (Einkommen, Ausgaben für Konsumgüter). Somit ist der Kreislauf geschlossen, statisch (nicht wachsend).
Erweiterter Wirtschaftskreislauf (einschließlich Kreditvergabe)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der erweiterte Wirtschaftskreislauf schließt die Möglichkeit ein, dass Haushalte nicht ihr gesamtes Einkommen konsumieren, sondern auch einen Teil davonsparen. Darunter ist jede Form vonVermögensbildung bzw.Vermögensverwaltung zu verstehen, z. B. auchRücklagen in den Unternehmensbilanzen. Aus der Ersparnis fließen (scheinbar automatisch) ebenfalls Einkommen, nämlichZinserträge. Zinserträge bedeuten einen Einnahmeüberschuss, der jedoch von einer Komplementärgruppe mittels Ausgabenüberschuss finanziert werden muss.
In klassischen Lehren (orthodoxeKredittheorie) wird häufig dargestellt, dass von Kreditinstituten verwalteteSparguthaben an Wirtschaftssubjekte in Form vonKrediten verliehen würden (Theorie des klassischen Kapitalmarkts). Das ist tatsächlichso aber nicht der Fall.[16]Kreditvergabe benötigt in der Bankbilanz zunächst keine Gegenposition in Form von Spareinlagen.Buchgeld wird per Kreditvergabe geschaffen[17] (Giralgeldschöpfung) und perTilgung vernichtet (dieBilanz verkürzt) – aus derMechanik der Kreditgewährung werden dem privaten (wie auch teilweise dem öffentlichen) SektorKreditgeld für Investitionen und/oder Konsumausgaben vorübergehend (gegen Geldverbindlichkeiten) zur Verfügung gestellt.

In einer Volkswirtschaft muss (nicht nachfragendes) Geldsparen mittels Ausgabeüberschüssen, also mittels gesamtsektoralerNettokreditaufnahme kompensiert werden: Werden z. B. nicht ausreichend neue Kredite nachgefragt (oder sogar mehr Kreditvolumen getilgt als neu vergeben), stehen der Konjunktur eben nicht weiter ausreichend Geldmittel (sinkende Nachfrage) zur Verfügung (bei sonst gleichen Bedingungen), da das Geld für Kredittilgung (exkl. Verzinsung) nicht wieder zurück in den Kreislauf fließt.
Können also geplanteInvestitionen mangels Bankkrediten nicht finanziert werden, sinkt die Wirtschaftstätigkeit,[18] die Unternehmen reduzieren ihre Ausgaben und verringern damit auch die Höhe der Einnahmen innerhalb der Ökonomie.
Sofern keineVerringerung der Abweichung vom gesamtwirtschaftlichenAusgabengleichschritt stattfindet (und kumulierte Einnahmeüberschüsse, also Geldsparvermögen innerhalb der jeweiligen Ökonomie auchnicht reduziert werden),[19] ist es notwendig, um den störungsfreien Wachstumsprozess der Volkswirtschaften zu gewährleisten, kreditfinanzierte Investitionen sogar mittels Erweiterung des Zahlungsmittelumlaufs zu forcieren.[20][21]
Werden die Geldströme zwischen den privaten Nichtunternehmern und den privaten Unternehmen in einer geschlossenen Volkswirtschaft gesamtwirtschaftlich betrachtet, ist jedenfalls eine Budgetlücke der Unternehmen in der Höhe der Einnahmeüberschüsse der privaten Nichtunternehmer und damitFinanzierungsbedarf zu erkennen[22] – somit würde (sofern sich die Unternehmenin Höhe der Finanzierungslücke nicht laufend selbst verschulden[23] bzw. durch andere Sektorennicht kompensiert wird) derWirtschaftskreislauf unterbrochen (ex post).[24]

- Investitionen der Unternehmer (Business to Business)
Jede zusätzliche Investition innerhalb des Unternehmenssektors erhöht das Einkommen eines anderen Unternehmers, womit dieser, der Einnahmen aus der Investition des ersten erhält, wiederum Investitionen tätigen kann und ein weiteres Unternehmen daraus Einkommen generieren kann – insofern, wenn die Gesamtheit der Unternehmer, also diese imAusgabengleichschritt Investitionen tätigen, finanzieren sich deren zusätzliche Investitionen sogar selbst und insofern entstehe den Unternehmen (untereinander) daraus kein Kreditbedarf.[25]Wilhelm Lautenbach formuliert dieses scheinbare Paradoxon auch wie folgt: „Die Nachfrage der Unternehmer ist nicht eine Funktion ihres Einkommens, sondern ihr Einkommen ist eine Funktion ihrer Nachfrage.“[26]
Bilden die Unternehmen vermehrt Rücklagen (Sparen an den Ausgaben), wirkt dies auf dieKonjunktur freilich abkühlend und setzt sich weiter fort, wenn weiterePrivathaushalte verringerte Einnahmen (in Relation zum gewohnten Niveau) erzielen und selbst beginnen (aufgrund des reduzierten Einnahmeniveaus), sich in ihren Ausgaben einzuschränken.[27]
Vollständiger Wirtschaftskreislauf (einschließlich Staat)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Staat beeinflusst den Wirtschaftskreislauf in mehrfacher Hinsicht. Einerseits nimmt erSteuern undSozialabgaben von den Wirtschaftssubjekten ein. Sowohl Haushalte als auch Unternehmen zahlendirekte und indirekte Steuern. Andererseits zahlt erEinkommen (Löhne undTransfereinkommen) an die Haushalte und tätigt bei denUnternehmen Käufe (Staatskonsum), wobei er auch die Möglichkeit hat,Subventionen an Unternehmen zu leisten. Hier steht dem Geldstrom keine direkte Gegenleistung in Form eines Güterstroms gegenüber.

Die Beziehungen des Staates zu den Kreditinstituten verdeutlichen dieAmbivalenz staatlicher Aktivitäten. Weist in einer Volkswirtschaft dieNeuverschuldung durch Private in Bezug zu gewohnten Vorperioden eine sinkendeTendenz auf und wird der Ausgabenrückgang nicht durchEntsparen kompensiert,[29] so kann staatliche Schuldenaufnahme (Inland/Ausland) ein Gleichgewicht herstellen.
Wirtschaftskreislauf einer offenen Volkswirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Wirtschaftskreislauf deroffenen Volkswirtschaft wird zu den vorhandenen Sektoren der SektorAusland mit hinzugenommen. Er kann jeden Haushaltssektor beeinflussen. Die Haushalte können beispielsweise ausländische Faktoreinkommen erhalten (z. B. Arbeiter ist im Ausland beschäftigt und wohnt im Inland, sein Einkommen fließt also vom Ausland zu den inländischen Haushalten) und umgekehrt können inländische Faktoreinkommen von den Unternehmen ins Ausland fließen (z. B.Gastarbeiter im Inland nehmen ihren Lohn/Gehalt mit ins Ausland). Des Weiteren können Sparleistungen vom Ausland in die inländischen Kapitalsammelstellen fließen (z. B. legt das Ausland Geld im Inland an, um Zinserträge zu bekommen), oder Sparleistungen von den inländischen Haushalten ins Ausland (z. B. versuchen Inländer im Ausland höhere Zinserträge zu erwirtschaften). Der wichtigste Teil in diesem Wirtschaftskreislauf ist der (positive/negative) Außenbeitrag. Dieser ergibt sich aus den beiden StrömenExport undImport. Beispiel: Wenn die Exporte die Importe übertreffen, so entsteht im Inland ein positiverAußenbeitrag, d. h., es fließt zusätzlich Geld vom Ausland ins Inland (Nettoexport). Umgekehrt liegt ein negativer Außenbeitrag vor, wenn die Exporte kleiner als die Importe sind (Leistungsbilanzdefizit). DieGeldmenge im Inland sinkt, da Geld ins Ausland fließt.
Wirtschaftskreislauf als Subsystem der Umgebung
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In jüngeren Ansätzen, etwa demStock-Flow Consistent Model, werden vermehrtRessourcen,Abfall,Energie undErderwärmung in Modelle des Wirtschaftskreislaufs zu integrieren versucht. BeimStock-Flow Consistent Model werden sämtliche Finanzströme erfasst, so dass jeder Ausgabe eines Wirtschaftssubjekts gleichzeitig die Einnahme eines anderen sein und jede Änderung einerBestandsgröße (etwaKapitalstock) gleichzeitig in einerStromgröße (zusätzlicheInvestitionsausgaben) wiederzufinden sein muss.[30]
Wirtschaftliche Aspekte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Kreislaufanalyse bildet die Grundlage dervolkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und damit auch derMakroökonomie. Der Wirtschaftskreislauf ist die Folge zunehmenderArbeitsteilung und in seinem Umfang von deren Entwicklung abhängig.[31] Am Wirtschaftskreislauf sind alle Wirtschaftssubjekte (Unternehmen, Privathaushalte und der Staat) beteiligt. Verändert sich die Anzahl der Wirtschaftssubjekte, so wirkt sich dies auf den Umfang des Wirtschaftskreislaufs aus. Wird das Ausland aus dem Wirtschaftskreislauf ausgeklammert, spricht man von einergeschlossenen Volkswirtschaft, bei dessen Berücksichtigung liegt eine offene Volkswirtschaft vor.
Da in einer modernen Volkswirtschaft Güter gegen Geld getauscht werden, gibt es einenGüterkreislauf und einen ihm entgegen gerichtetenGeldkreislauf.[32] Im Güterkreislauf kombinieren Unternehmen Produktionsfaktoren undtransformieren diese inEndprodukte; sie zahlen an die Privathaushalte für die Überlassung des Faktors Arbeit dieArbeitskosten (Lohn, Gehalt), die wiederum durch dieGüternachfrage von den Haushalten teilweise an die Unternehmen zurückfließen.[33] Der Geldkreislauf ist dem Güterkreislauf entgegengesetzt, weil die Güter auf demGütermarkt gegen Geld zumMarktpreis getauscht werden. Deshalb steht jedemGüterstrom in entgegengesetzter Richtung einGeldstrom gegenüber.[34] Im geschlossenen Wirtschaftskreislauf entspricht daher die Summe der Güterabflüsse der Summe der Geldzuflüsse (Kreislaufaxiom).[35][36]
Der Begriff des Wirtschaftskreislaufs darf nicht mit derKreislaufwirtschaft verwechselt werden.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Carl Föhl:Geldschöpfung und Wirtschaftskreislauf. (1. Auflage 1937) Berlin 1997.
- Emery K. Hunt, Howard J. Sherman:Volkswirtschaftslehre. Band 2. Makroökonomie. Frankfurt 1993. Insbesondere S. 47 ff.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Wirtschaftskreislauf im Katalog derDeutschen Nationalbibliothek
- Ralf Wagner:Leitfaden Volkswirtschaftslehre: Wirtschaftskreislauf
- G.J. Krol:(Präsentation) (Memento vom 17. Mai 2014 imInternet Archive) (PDF; 31 kB)
- Rolf Hüpen:Wirtschaftskreislauf und Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (PDF; 214 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Armin Günther,Complementor Relationship Management, 2015, S. 146
- ↑Heinz-Dieter Hardes/Alexandra Uhly,Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 2007, S. 265
- ↑Wolfgang Cezanne,Allgemeine Volkswirtschaftslehre, 2005, S. 257
- ↑Richard Cantillon,Essai sur la nature du commerce en général, 1755, S. 157
- ↑Johann Heinrich Gottlob von Justi,Staatswirtschaft oder systematische Abhandlung aller ökonomischen und Cameralwissenschaft, 1755, S. 45 ff.
- ↑William Harvey beschrieb den Blutkreislauf erstmals 1628
- ↑François Quesnay,Tableau économique, 158, S. 397 ff.
- ↑Karl Marx,Das Kapital: Kritik der politischen Ökonomie, 1867, o. S.
- ↑John R. Commons,Institutional Economics, in: American Economic Review, vol. 21, 1931, S. 652 (Memento desOriginals vom 2. Mai 2015 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.efm.bris.ac.uk
- ↑John Maynard Keynes,Vom Gelde, 1932, S. 105 und S. 401–415
- ↑Michael Frenkel/Klaus Dieter John/Ralf Fendel,Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, 2016, S. 20
- ↑John Maynard Keynes,Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes, 1936, S. 54 ff., 68 ff., 205 ff.
- ↑Guenter Hobbensiefken/Bodo Gebhardt,Ökologieorientierte Volkswirtschaftslehre, 1991, S. 63
- ↑Vgl.Wilhelm Lautenbach:Kapitalbildung und Kapitalverwendung, Berlin 1932: „[…] dass aber die gewünschte Belebung der Wirtschaft ausgeblieben ist. […] die unerhörten Anstrengungen und Vorkehrungen das Kreditangebot zu verbilligen und zu vermehren, waren ein Schlag ins Wasser, weil der Kreditnehmer ausblieb, auf den man gerechnet hatte. Es wurde nicht neuer, zusätzlicher Produktionskredit in Anspruch genommen, sondern nahezu ausschließlich Kredit zur Umschuldung, namentlich für Farmer, Eisenbahngesellschaften und illiquide Banken.“
Vgl.Hans Gestrich:Neue Kreditpolitik, Stuttgart und Berlin 1936, S. 40: „Besteht eine starke eingefrorene Verschuldung der wirtschaftlichen Unternehmungen, so werden die neu entstehenden Girogelder in der ersten Periode einer Kreditausweitung zunächst von den Empfängern zum Abbau ihrer Schulden benutzt.“
Vgl.Heinrich Rittershausen:Bankpolitik. Frankfurt 1956. S. 32.
Vgl.Bilanzrezession. - ↑Frank Decker, Charles A.E. Goodhart (2021):Wilhelm Lautenbach’s credit mechanics – a precursor to the current money supply debate, Taylor & Francis, p. 8, DOI:10.1080/09672567.2021.1963796.
- ↑Hans Gestrich,Kredit und Sparen, Jena, 1944, (1. Auflage), S. 73.
- ↑Deutsche Bundesbank, 2012:Geld und Geldpolitik (Memento vom 29. Juli 2013 imInternet Archive) (PDF) S. 72.
- ↑Deutsche Bundesbank, 2012:Geld und Geldpolitik (Memento vom 29. Juli 2013 imInternet Archive) (PDF) S. 101.
- ↑Wilhelm Lautenbach (Hrsg. Wolfgang Stützel):Zins, Kredit und Produktion (PDF; 1,2 MB), Tübingen 1952, S. 62: „Wenn die ersparten Beträge als Depositen bei den Banken gehalten werden, verschlechtert sich ceteris paribus die Liquidität [des Gesamtbankensystems]. Das Kreditvolumen wächst bei gleicher Kasse, so dass das Verhältnis von Gesamteinlagen zu Kasse sich verschlechtert. Denn hätten die Sparer nicht gespart, sondern ihr Einkommen verausgabt, so wären die Geldbeträge genau so nach Durchfluss durch den Einzelhandel unweigerlich im Kreislauf an die Banken gekommen; der Barmittelbestand der Banken wäre also der gleiche gewesen, das Kreditvolumen aber geringer, weil die zum Konsum verausgabten Beträge von Unternehmern vereinnahmt worden wären mit der Folge, dass ihr Kreditbedarf entsprechend geringer, ihr Umsatz aber höher gewesen wäre. Das ist ein nach jeder Richtung hin paradoxes Ergebnis. Verdienst, Liquidität und infolgedessen Neigung zu investieren, sind größer, wenn Lohn- und Gehaltsempfänger weniger sparen. Das Sparen erzeugt gerade erst Kreditbedarf bei verringertem Umsatz, umgekehrt wird, wenn Sparer frühere Ersparnisse verzehren, die Liquidität sowohl der Banken wie der Unternehmungen, gesteigert und zugleich das Unternehmereinkommen.“
- ↑Alexander Mahr,Gesammelte Abhandlungen zur ökonomischen Theorie, Berlin, 1967. (online) S. 151:
„Es gehört geradezu zu den Voraussetzungen eines störungsfreien Wachstumsprozesses, dass die Investitionen höher sind als die Ersparungen, wobei das Mehr an Investitionen durch Erweiterung des Zahlungsmittelumlaufs finanziert wird.“ - ↑Deutsche Bundesbank, 2012:Geld und Geldpolitik (Memento vom 29. Juli 2013 imInternet Archive) (PDF) S. 78:
„Kreditvergabe und die damit verbundeneGeldschöpfung führen deshalb in der Tendenz zu Investitionen und vorgezogenem Konsum – und auf diese Weise zu erhöhter Produktion und volkswirtschaftlicher Wertschöpfung.“ - ↑Wolfgang Stützel,Volkswirtschaftliche Saldenmechanik, (Nachdruck der 2. Auflage) Tübingen 2011, S. 80:
„Die Unternehmergewinne bleiben stets nur genau um jenen Betrag hinter dem Unternehmeraufwand für Konsum und Investition zurück, um den die Nichtunternehmer Einnahmeüberschüsse bilden.“ - ↑Erich Schneider,Geld, Kredit, Volkseinkommen und Beschäftigung, Tübingen 1964, 8. Auflage, S. 129:
„Wenn die beabsichtigte Ersparnis aus dem Einkommen die Höhe hat, so kann dieses Einkommen dann und nur dann bestehen bleiben, wenn die Unternehmer freiwillig Investitionen in einer der beabsichtigten Ersparnis gleichen Höhe durchführen.“ - ↑Wilhelm Lautenbach,Zins, Kredit und Produktion, (Hrsg. Wolfgang Stützel), Tübingen 1952. (PDF (Memento vom 17. Oktober 2013 imInternet Archive)) S. 49:
„Der Kreditbedarf der Unternehmer entsteht hier also gerade dadurch, dass Nichtunternehmer sparen, einerlei, ob es Private sind oder ob es die öffentliche Hand ist […].“ - ↑Wolfgang Stützel,Volkswirtschaftliche Saldenmechanik. Ein Beitrag zur Geldtheorie, Tübingen 2011, (Nachdruck d. 2. Auflage). S. 73.
- ↑Wilhelm Lautenbach,Zins Kredit und Produktion, (Hrsg. Wolfgang Stützel), Tübingen, 1952. S. 22.
- ↑Erich Schneider,Geld, Kredit, Volkseinkommen und Beschäftigung, Tübingen 1964, (8. Auflage), S. 128:
„Ist die beabsichtigte Nettoersparnis aus einem bestimmten Einkommen größer als die beabsichtigte Nettoinvestition, so wird ein das Volkseinkommen beschränkender Prozess ausgelöst.“ - ↑Ewald Nowotny:Gründe und Grenzen der öffentlichen Verschuldung. In: Ökonomie in Theorie und Praxis. Berlin u. Heidelberg 2002. (online) S. 261:
„Typischerweise weisen dabei die privaten Haushalte erhebliche Überschüsse (Nettoersparnisse) auf. […] Wirtschaftspolitisch bedeutungsvoll ist dabei die zwingendesaldenmechanische Beziehung, …“ - ↑Leonhard Gleske,Die Liquidität in der Kreditwirtschaft, Frankfurt 1954, S. 64:
„Das Ansammeln liquider Mittel, die der Wirtschaft als Erlösüberschüsse zugeflossen und auf Depositenkonten „angelegt“ worden sind sowie die Ersparnisbildung der Produktionsfaktoren, soweit sie sich auf Sparkonten im Kreditsystem vollzieht, bedeuten zunächst die Stilllegung von Geld, das bisher im Geldkreislauf gebunden war. Die Fortsetzung des Produktionsprozesses auf dem bisherigen Niveau ist bei einer solchen Geldstillegung nur durch eine „kompensatorische“Geldschöpfung des Banksystems möglich, denn diese ist notwendig, um die „aktive“, der Befriedigung des zirkulatorischen Geldbedarfs dienende Geldmenge auf ihrem alten Stand zu halten.“ - ↑Mathias Binswanger,Der Wachstumzwang, 2019, o. S.
- ↑Dr. Th. Gabler Verlag (Hrsg.),Gabler Wirtschafts-Lexikon, Band 6, 1984, Sp. 2288 ff.
- ↑Dr. Th. Gabler Verlag (Hrsg.),Gabler Wirtschafts-Lexikon, Band 6, 1984, Sp. 2288 ff.
- ↑Springer Fachmedien Wiesbaden (Hrsg.),Kompakt-Lexikon Wirtschaftstheorie, 2013, S. 431
- ↑Horst Siebert/Oliver Lorz,Einführung in die Volkswirtschaftslehre, 2007, S. 209
- ↑Gerhard Gehrig,Input-Output-Analyse, in: Willi Albers (Hrsg.),Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft, Band IV, 1978, S. 217
- ↑Wilhelm Krelle,Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, 1959, S. 17