Gebirgstruppe
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DieGebirgstruppe gehört zu denBodenstreitkräften, die speziell für den Kampf in schwierigem Gelände (imGebirge) und unter ungünstigen klimatischen Bedingungen ausgebildet und ausgerüstet ist.
Besonderheiten und Organisation
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Besonderheiten sind die Zerlegbarkeit von Waffen und Gerät in Traglasten, die zweckmäßigeBekleidung und Ausrüstung der Soldaten (Bergstiefel, Sicherungsausrüstung für den Marsch im Gebirge,Skiausrüstung,Schneeschuhe usw.) sowie eine teilweise alpinistische Befähigung. Die Gebirgstruppe kann auch in schwierigem Mittelgebirgsgelände und im Flachland, in wegelosem und unübersichtlichem, stark bewaldetem sowie in bebautem Gelände eingesetzt werden.
In den meisten Staaten bildet die Gebirgstruppe keine Truppengattung, sondern setzt sich aus mehrerenTruppengattungen wie Gebirgs-Pionieren und Gebirgs-Sanitätern, Gebirgs-Artillerie und der Gebirgs-Heeresaufklärungstruppe zusammen. Ihren Kern bildenleichte Infanteristen, die inDeutschland undÖsterreich alsGebirgsjäger bezeichnet werden. Spezialisierte Kräfte der Heereslogistiktruppe versorgen die Kampf- und Kampfunterstützungstruppen auch im Hochgebirge, insbesondere mit dem Einsatz von Tragtieren.

In Deutschland, Österreich und Polen tragen die Gebirgstruppen dasEdelweiß als Abzeichen.
Auftrag
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Allgemeine Einsatzgrundsätze
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Gebirgstruppe ist besonders geeignet zum Einsatz
- in schwierigem Klettergelände,
- im bewaldeten und bebauten Gebiet,
- in tief verschneitem Gelände,
- in (sub-)arktischen Gebieten und
- nach Lufttransport.
Ihre Ausbildung und Ausrüstung befähigt sie besonders zum Einsatz in gebirgigem Gelände und bei extremen Witterungsverhältnissen zu Fuß oder aufSki.
Die Gebirgsjäger führen wie dieJägertruppe das Gefecht in denGefechtsarten Verteidigung und Angriff im für sie günstigen Gelände und beibesonderen Gefechtshandlungen, überwiegend in stark bedecktem und durchschnittenem Gelände gegen feindliche Infanterie. Sie sind besonders geeignet um Engen und Gewässer zu kämpfen, und imJagdkampf und Räume für nachfolgende Kräfte offen zu halten.
Kampf im Hochgebirge
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Das Hochgebirge stellt außergewöhnliche Anforderungen an die Gebirgstruppe. Fahrwege führen in Mitteleuropa beispielsweise meist nur in den Bereich der Almwirtschaft, darüber hinaus kann man nur Steige benutzen. Alle Lasten, eigene Waffen und Ausrüstung, Verpflegung und besonders Munition sind dann von den Soldaten zu tragen. Das Gleiche gilt für den gesamten Nachschub. Unterschiede zwischen Mannschaften und Vorgesetzten werden nicht gemacht. Besonders schwierig ist unter solchen Bedingungen der Verwundetentransport. Nach wie vor wird die Truppe durch den Einsatz vonTragtieren unterstützt. Erlauben Wetter- und Gefechtslage den Einsatz vonHubschraubern, übernehmen diese die Aufgabe. Bereits während des Zweiten Weltkriegs konnten im Kaukasus bei den Gebirgstruppen damit erste Erfahrungen gemacht werden.
Die größten Herausforderungen stellen das Gelände und das Wetter dar. In alpinen Höhen kann sich die Wetterlage fast viertelstündlich ändern und man muss mit starken Temperaturschwankungen (von bis zu 45 °C Temperaturunterschied im Sommer) zwischen Tag und Nacht rechnen. Oberhalb der Waldgrenze ist wenig Deckung zu finden, Stellungsbau oft nur mit Hilfe von Sprengungen möglich. Im Fels wird die feindliche Waffenwirkung durch Querschläger und bei Artilleriebeschuss durch Gesteinssplitter verstärkt. Steinschlag und im Winter Lawinen fordern oft große Opfer unter den Soldaten.
Die körperlichen Anforderungen an die Gebirgstruppe sind enorm. In großen Höhen (ab ca. 2000 m ü. NN.) wird dieser Faktor noch durch die dünne Luft und den damit verbundenen Sauerstoffmangel verstärkt.
Zu den besonderen Herausforderungen sieheGebirgskrieg 1915–1918.
Die Gebirgstruppe in verschiedenen Staaten
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Die ersten speziell für denGebirgskrieg ausgebildeten und ausgerüsteten Truppen wurden 1872 in Italien aufgestellt, zahlreiche Armeen folgten dem Beispiel.
- Deutschland sieheGebirgstruppe (Deutschland)
- Italien sieheAlpini
- Österreich siehek.k. Gebirgstruppe undGebirgstruppe (Österreich)
- Schweiz sieheGebirgstruppen (Schweiz)
- Frankreich sieheChasseurs alpins
- Polen siehePodhale-Schützen
- Rumänien siehe2. Gebirgsbrigade "Sarmizegetusa" und61. Gebirgsbrigade "Virgil Bădulescu"
- Türkei sieheHakkari Gebirgs-Kommando-BrigadeHakkâri (Provinz) AusbildungszentrumEğirdir
- USA siehe10. US-Gebirgsdivision
- Chile sieheChilenische Armee III. Gebirgsdivision
- Argentinien sieheArgentinische Armee 5., 6. und 8. Gebirgsbrigade
- Peru siehePeruanische Armee 4. und 5. Gebirgsbrigade
- Israel sieheAlpinistim
- In denbritischen Streitkräften, die regelmäßig Teilnehmer zum deutschen Heeresbergführer-Lehrgang abkommandieren, sind die Fähigkeiten für den Gebirgskampf beimSpecial Air Service (SAS) und bei denCommandos derRoyal Marines angesiedelt, da die britischen Inseln kaumGebirge aufweisen und dort alpinistische Kenntnisse primär beiLandungsoperationen an felsigen Küsten gefordert sind.
- Pakistan sieheNorthern Light Infantry Regiment
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Heinz von Lichem:Der einsame Krieg. Erste Gesamtdokumentation des Gebirgskrieges 1915-1918 von den Julischen Alpen bis zum Stilfser Joch. Hornung, München 1974,ISBN 3-87364-031-7.
- Michael Forcher:Tirols Geschichte in Wort und Bild, Haymon, Innsbruck 1984,ISBN 3-85218-006-6.
- Vorschrift H.Dv. 374, Ausbildungsvorschrift für die Gebirgstruppen (A.V.G.), 1938,ISBN 978-3-75199-969-4.