Gaumen

1Papilla incisiva, 2 harter Gaumen, 3 Gaumenstaffeln, 4 Gaumennaht, 5 Gaumensegel, 6 Gaumensegelmandel

DerGaumen (lateinischpalatum) ist bei denKiefermäulern die obere Wand oder die Decke derMundhöhle, wodurch diese von derNasenhöhle und bei denSäugetieren teilweise auch vomRachen geschieden ist. Das Munddach ist ein Widerlager für die Zunge und hat dadurch große Bedeutung bei der Nahrungsaufnahme und beim Sprechen.
Knöcherne Grundlage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der eigentliche oder harte Gaumen wird von den Knochenplatten gebildet, die sich vomOberkiefer aus in die Tiefe der Mundhöhle erstrecken und aus den waagerechten Teilen beider Oberkiefer- (Processus palatini) undGaumenbeine (Laminae horizontales), also aus vier, durchNähte miteinander verbundenenKnochenteilen bestehen.
Harter Gaumen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der harte Gaumen (lateinischPalatum durum) ist von einer gut durchbluteten (dichteVenengeflechte), drüsenhaltigenSchleimhaut überzogen, die bei Tieren meistpigmentierte Gebiete aufweist. Die Gaumenschleimhaut geht vorn und seitlich in dasZahnfleisch über.
Die Schleimhaut des Gaumens besitzt Querleisten, dieGaumenstaffeln (lateinischRugae palatine). In der Mittellinie ist die Verwachsungslinie der während der embryonalen Gaumenbildung verschmelzenden Gaumenfortsätze auch bei Erwachsenen alsGaumennaht (lateinischRaphe palati) mehr oder weniger gut sichtbar. Unterbleibt diese Fusion, dann entsteht eine Gaumenspalte (Palatoschisis), die häufig mit einer Spaltbildung in Lippe und Kiefer vergesellschaftet ist (sieheLippen-Kiefer-Gaumenspalte).
Am vorderen Ende des Gaumens befindet sich eine kleine Erhöhung, diePapilla incisiva, auf der derDuctus incisivus mündet. Die Blutversorgung erfolgt vor allem über dieArteria palatina descendens. Die hinteren zwei Drittel werden durch denNervus palatinus major innerviert.
Bei denFischen,Amphibien,Schlangen undEidechsen können hier außerdem nochZähne angebracht sein, deren Anzahl und Stellung für die systematischeZoologie von Bedeutung ist.
Weicher Gaumen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zum Rachen hin setzt sich der harte Gaumen bei Säugetieren in dasGaumensegel (lateinischVelum palatinum oder weicher Gaumen,lateinischPalatum molle) fort. Vom Gaumensegel gehen zwei Schleimhautfalten aus, die zum Zungengrund bzw. zur seitlichen Rachenwand führen. Sie werdenGaumenbogen genannt. In der Mitte des Gaumensegels befindet sich beim Menschen dasGaumenzäpfchen(Uvula).
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Franz-Viktor Salomon et al. (Hrsg.):Anatomie für die Tiermedizin. 2. Auflage, Enke-Verlag, Stuttgart 2008,ISBN 978-3-8304-1075-1.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Gaumen im Katalog derDeutschen Nationalbibliothek