Garri Kimowitsch Kasparow

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Garri Kasparow (2023)
NameGarri Kimowitsch Kasparow
VerbandSowjetunion Sowjetunion (bis 1991)
Russland Russland (seit 1992)
Geboren13. April 1963
Baku,AsSSR
TitelInternationaler Meister (1979)
Großmeister (1980)
Weltmeister1985–2000
Aktuelle Elo‑Zahl2812 (März 2025)
BesteElo‑Zahl2851 (Juli 1999)
Karteikarte bei derFIDE (englisch)

Garri Kimowitsch Kasparow (russischГа́рри Ки́мович Каспа́ров, wiss.TransliterationGarri Kimovič Kasparov,kroatischGari Kimovič Kasparov, *13. April1963[1][2][3] alsGarik Weinstein inBaku) ist einsowjetischer bzw.russischerSchachweltmeister undSchachbuchautorarmenischer undjüdischer Abstammung. Er wuchs in derAserbaidschanischen SSR auf. 2014 nahm er diekroatische Staatsbürgerschaft an.[4]

Kasparow war von 1985 bis 1993 offizieller Weltmeister des WeltschachbundesFIDE. Nachdem er sich 1993 von dieser Organisation im Streit getrennt hatte, blieb er noch bis 2000 der vom Großteil der Schachwelt anerkannte Träger dieses Titels. Am 10. März 2005 beendete Kasparow, an der Spitze der Weltrangliste stehend, offiziell seine professionelle Schachkarriere. Er gilt als einer der stärksten Spieler derSchachgeschichte.

Seit dem Rückzug vom Schach ist Kasparow als russischer Oppositionsaktivist tätig. Er war Vorsitzender derVereinigten Bürgerfront und gründete unter anderem das oppositionelle Bündnis „Das andere Russland“, das mit der Begründung, es handele sich um keine Partei, nicht zu den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 2007/2008 zugelassen wurde. Am 13. Dezember 2008 gründete er zusammen mitBoris Nemzow die außerparlamentarische OppositionsbewegungSolidarnost.

Im Juni 2013 erklärte er, Russland für die weitere Zukunft aus Angst vor Verfolgung verlassen zu haben.[5] Nach seiner Flucht lebte er mit seiner Familie inNew York City in den USA.[6] 2014 erlangte er diekroatische Staatsbürgerschaft und unterhält seitdem einen Wohnsitz inPodstrana naheSplit.[7][8][9]

Inhaltsverzeichnis

Schachkarriere

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Kindheit und Jugend

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Kasparow im Alter von 11 Jahren.

Kasparow wurde am 13. April 1963 als Garik Weinstein inBaku geboren. Seine Mutter Klara Schagenowna Kasparjan (1937–2020) warArmenierin und stammte ausBergkarabach.Sie war Musiklehrerin. Sein jüdischer Vater Kim Moissejewitsch Weinstein (1931–1971) spielte Violine und war der Bruder des aserbaidschanischen KomponistenLeonid Weinstein. Beide Eltern hatten Hochschulbildung und ließen ihren Sohn bereits frühzeitig eine Atmosphäre von Intellekt und Bildung genießen.

Als Fünfjähriger lernte Kasparow, dessen Muttersprache Russisch ist, von seinem Vater dieSchachregeln. In Kasparows eigenen Worten: „Ich hatte noch nie Schach gespielt, aber ich sah gespannt zu, wie sie sich abmühten […] und schließlich resigniert aufgaben. Am nächsten Morgen zeigte ich ihnen den zur Lösung führenden Zug.“[10] Ab dem siebten Lebensjahr erhielt Garik Weinstein imPalast der Jungpioniere in Baku regelmäßig Schachunterricht.

1971 starb sein Vater im Alter von 39 Jahren an einemmalignen Lymphom.[11] Als Kasparow zwölf Jahre alt war, änderte die Mutter seinen Namen von Weinstein in Kasparow, dierussifizierte Variante ihres Mädchennamens Kasparjan (armenisch Գասպարյան).

Garri Kasparow alsJugend-Weltmeister 1980

Mit zehn Jahren kam er in die Schachschule des dreimaligen SchachweltmeistersMichail Botwinnik. Dieser wurde Kasparows Schach-Ziehvater und zugleich Vorbild,Trainer und Kritiker. 1976 und 1977 wurde er Juniorenmeister derSowjetunion. Mit 15 Jahren übernahm Kasparow in der Schachschule schon eine Art Assistentenfunktion und erhielt als Auszeichnung eine Ehrenurkunde des Präsidenten desObersten Sowjet derAserbaidschanischen SSR.

1979 erhielt Kasparow den TitelInternationaler Meister. Bereits 1980 erhielt der damals 17-Jährige den Titel einesGroßmeisters verliehen, noch im selben Jahr gewann er inDortmund überlegen dieJugend-Weltmeisterschaft. Der einflussreiche aserbaidschanische PolitikerHeydər Əliyev förderte Kasparow ab 1979.[12]

Der Weg zur Weltmeisterschaft

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Der RusseAnatoli Karpow hatte 1975 den AmerikanerBobby Fischer als Schachweltmeister abgelöst. Der sowjetische Schachverband erwartete, dass die übrigen sowjetischen Schachgroßmeister Karpow in seinen weiteren Weltmeisterschaftkämpfen unterstützten, aber nicht gegen ihn anträten. Dem widersetzte sich der junge Garri Kasparow. Er weigerte sich, seineSchachanalysen Anatoli Karpow für dessenWeltmeisterschaftskampf 1981 gegenViktor Kortschnoi zur Verfügung zu stellen. Um Kasparow im darauf folgenden Weltmeisterschaftszyklus an der Herausforderung des Weltmeisters Karpow zu hindern, verweigerte man ihm 1983 wegen angeblicher Sicherheitsbedenken die Ausreise zum Match im Kandidatenturnier gegen Viktor Kortschnoi. Damit war Kasparow aus dem Kandidatenturnier zur Herausforderung des Weltmeisters ausgeschieden. Kortschnoi wollte aber nicht kampflos weiterkommen und schlug daher ein neu zu vereinbarendes Match gegen Kasparow vor. Dieses Match kam zustande und wurde von Kasparow überzeugend gewonnen. Damit war der Weg frei für die Weltmeisterschaftskämpfe gegen Anatoli Karpow.

Weltmeisterschaftskämpfe

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FIDE-Weltmeisterschaften

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Weltmeisterschaftskampf 1985 gegen Anatoli Karpow.

Kasparow qualifizierte sich in denKandidatenkämpfen 1983/84 in überzeugender Manier als Herausforderer des Weltmeisters. Im Viertelfinale schlug er inMoskauAlexander Beliavsky mit 6:3, im Halbfinale inLondonViktor Kortschnoi mit 7:4 und im Finale inVilnius Ex-WeltmeisterWassili Smyslow mit 8,5:4,5. Kasparows Wettkampf gegen Anatoli Karpow um dieSchachweltmeisterschaft 1984 begann am 10. September 1984 in Moskau. Gespielt wurde nach dem Modus, der seit der Weltmeisterschaft 1978 üblich war: Weltmeister sollte werden, wer zuerst sechs Partien gewonnen hatte,Remispartien zählten nicht. Nachdem Karpow mit 4:0 Siegen in Führung gegangen war, wechselte Kasparow seine Wettkampftaktik. Anstatt weiter ungestüm und erfolglos anzugreifen, spielte er auf Remis und wollte möglichst lange standhalten. Karpow schaffte nach einer langen Remisserie den fünften Sieg, doch dann machten sich Erschöpfungserscheinungen beim Weltmeister bemerkbar. Er baute körperlich wie psychisch immer mehr ab, verlor 11 Kilogramm Gewicht und musste mehrmals ins Krankenhaus eingeliefert werden, während Kasparow fit blieb.

Kasparow bei der Krönungszeremonie zum Weltmeister 1985.

Kasparow verkürzte den Rückstand innerhalb weniger Partien auf 3:5, ehe das Match am 15. Februar 1985 nach 48 Partien mit über 300 Spielstunden ergebnislos abgebrochen wurde. Der Abbruch erfolgte unter bis heute ungeklärten Umständen durch den damaligenFIDE-PräsidentenFlorencio Campomanes, der ihn offiziell mit „Rücksichtnahme auf die Gesundheit beider Spieler“ begründete. In seinerAutobiografiePolitische Partie von 1987 beschuldigte Kasparow Campomanes, seinen Kontrahenten Karpow und die Schachverantwortlichen der UdSSR des Komplotts gegen ihn. Gleichzeitig gab er aber zu, dass seine Chancen auf den Titel durch den ergebnislosen Abbruch erheblich gestiegen seien. Die FIDE setzte für den Oktober 1985 wiederum in Moskau eine Wiederholung des Wettkampfes unter verändertem Modus an. Die Anzahl Partien war auf 24 begrenzt, Sieger sollte sein, wer als erster 12,5 Punkte erzielte, wobei Remispartien mitzählten. Ein Ergebnis von 12:12 sollte als Titelverteidigung des Weltmeisters gelten. In diesem zweitenWM-Kampf 1985 siegte Kasparow mit 13:11. Damit wurde er am 9. November 1985 der 13. und mit 22 Jahren jüngste Weltmeister der Schachgeschichte.

Garri Kasparow verteidigte seinen WM-Titel in drei weiteren Begegnungen mit Karpow: 1986 kam es in London (die ersten 12 Partien) und Leningrad (die letzten 12 Partien) zu einemRevanchewettkampf, nachdem die FIDE überraschend das 1963 abgeschaffte Revancheprivileg des Weltmeisters wieder eingeführt hatte. Kasparow verteidigte seinen Titel mit 12,5:11,5. 1987 spielten die beiden Kontrahenten ihren Wettkampf inSevilla: Mit einem Sieg in der 24. Partie gelang Kasparow ein 12:12 und durch den Gleichstand die Titelverteidigung. 1990 war Karpow über die Kandidatenkämpfe erneut qualifiziert. Den je zur Hälfte inNew York City undLyon ausgetragenenWettkampf gewann Kasparow mit 12,5:11,5.

PCA-Weltmeisterschaften

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Kasparow bei der WM 1995 gegen Viswanathan Anand. Das Foto entstand auf einer Terrasse vonWorld Trade Center 2, der eigentliche Spielort lag jedoch innerhalb des Gebäudes.

1993 kam es zu Streitigkeiten zwischen Kasparow und der WeltschachorganisationFIDE, die ihm den WM-Titel daraufhin entzog. Kasparow gründete im Anschluss daran mit dem als Herausforderer qualifizierten GroßmeisterNigel Short den neuen VerbandProfessional Chess Association (PCA) und gewann die PCA-Schachweltmeisterschaften1993 in London gegen Nigel Short (6 Siege, 1 Niederlage, 13 Unentschieden) und1995 in New York City gegenViswanathan Anand (4 Siege, 1 Niederlage, 13 Unentschieden).

Braingames als „Nachfolger“ der PCA

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Die PCA löste sich nach der Ausrichtung der Schachweltmeisterschaft 1995 wieder auf. Dem ebenfalls von Garri Kasparow im April 1998 als Nachfolgeorganisation gegründeten und nur kurzlebigenWorld Chess Council gelang es nicht, den finanziellen Rahmen für die Durchführung einer Weltmeisterschaft zu sichern. Auch in der Folgezeit fand sich weder eine Organisation noch ein Sponsor, der eine Weltmeisterschaft mit Kasparow ausrichten wollte. Im Jahr 2000 sponserte die FirmaBraingames Kasparowsletzten Weltmeisterschaftskampf. Zur Überraschung der Schachwelt verlor Kasparow diesen gegenWladimir Kramnik (2 Niederlagen, 13 Unentschieden). Dennoch dominierte er bis zu seinem Rückzug im Jahr 2005 weiterhin viele Turniere.

Die Prager Abmachung von 2002

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Im Zuge von Bestrebungen, die beiden konkurrierenden Weltmeistertitel wieder zu vereinigen, trafen sich im Mai 2002 Kasparow, Kramnik und Vertreter derFIDE inPrag und vereinbarten einen Vereinigungsplan, der vorsah, dass Kasparow mit dem Sieger der FIDE-Weltmeisterschaft 2001/2002 in Moskau,Ruslan Ponomarjow, einen Wettkampf bestreiten sollte, dessen Sieger auf den Gewinner von Kramniks Weltmeisterschaftskampf mit dem Sieger aus dem Braingames-Kandidatenturnier – dies wurdePéter Lékó – treffen sollte. Dieser Wettkampf kam aber nicht zustande.

Wettkämpfe gegen Schachprogramme

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Kasparow trat mehrmals in Wettkämpfen mitTurnierbedenkzeit gegenSchachprogramme an. In den 1980er Jahren hatte er behauptet, er werde niemals von einem Schachprogramm besiegt werden. 1989 spielte er gegen den vonIBM gebauten ComputerDeep Thought zwei Partien, die er beide gewann. 1996 besiegte Kasparow dessen NachfolgerDeep Blue in einem Match über sechs Partien mit 4:2, verlor aber mit der1. Wettkampfpartie als erster Schachweltmeister überhaupt unter Turnierbedingungen gegen ein Schachprogramm. Im Jahr darauf unterlag KasparowDeep Blue im Rückkampf mit 2,5:3,5. Kasparow erwog die Möglichkeit, dass unerlaubte menschliche Eingriffe stattgefunden haben könnten. Der Vorwurf war zum Teil darauf begründet, dass IBM ihm damals keinen Einblick in die Computerprotokolle gab. Diese wurden allerdings später veröffentlicht.

Im Jahr 2003 spielte Kasparow zwei Wettkämpfe mit Turnierbedenkzeit gegenPC-Schachprogramme. Der Wettkampf gegenDeep Junior über sechs Partien ging 3:3 aus, die Begegnung mitDeep Fritz über vier Partien endete 2:2.

Kasparow gegen die Welt

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Hauptartikel:Kasparov versus the World

Ein ähnlich medienträchtiges Ereignis war eine Partie „Kasparov versus the World“, die 1999 online über das InternetportalMSN ausgetragen wurde und bei der beide Seiten 24 Stunden Zeit für jeden ihrer Züge hatten. Eine Mannschaft aus den vier jungen SchachtalentenÉtienne Bacrot,Florin Felecan,Irina Krush undElisabeth Pähtz sowie GroßmeisterDaniel King analysierte und kommentierte die jeweils aktuelle Stellung und machte Zugvorschläge. Jedermann konnte imInternet über den nächsten Zug der Welt-Mannschaft abstimmen, wobei der Zug mit den meisten Stimmen ausgeführt wurde. Die hart umkämpfte Partie endete nach vier Monaten im 62. Zug mit dem Sieg Kasparows.

Kasparows Rückzug vom Schach

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Im November 2004 gewann Kasparow die russische Landesmeisterschaft. Ein für 2003 geplantes Match gegen den damaligenFIDE-WeltmeisterRuslan Ponomarjow kam ebenso wenig zustande wie ein für 2005 geplanter Wettkampf mit dem darauffolgenden FIDE-WeltmeisterRustam Kasimjanov. Kasparow machte für diese Umstände alleine die FIDE verantwortlich und erklärte nach dem Turnier vonLinares am 10. März 2005 seinen Rückzug vom professionellen Schach. Er erklärte, dass es ihm mit fast 42 Jahren immer schwerer falle, ein Turnier fehlerfrei durchzuspielen, und dass er fühle, nicht mehr dazuzugehören. Zu dieser Zeit führte Kasparow die Weltrangliste mit einerElo-Zahl von 2812 Punkten an.[13]

Im Mai 2010 bestätigte Kasparow, seinen Rückzug nicht zu bereuen.[14]

Spätere Partien, Trainertätigkeit und Schachpolitik

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Obwohl sich Kasparow vom Turnierschach zurückgezogen hatte, um sich derPolitik in Russland zu widmen, gab er einige weitere publikumswirksame Vorstellungen, so beispielsweise 2009 eineSimultanveranstaltung mit sieben weiteren Schach- und FIDE-Weltmeistern beim 200-Jahre-Jubiläumsturnier derSchachgesellschaft Zürich, wobei er 23 von 25 Punkten holte.[15]

Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums derSchachweltmeisterschaft 1984 spielte Kasparow im September 2009 inValencia einSchnell- und Blitzschachmatch gegen Anatoli Karpow. ImSchnellschach gewann Kasparow mit 3:1 (+3 =0 −1), imBlitzschach mit 6:2 (+5 =2 −1).[16][17][18][19][20][21][22][23] In der Pressekonferenz vor dem Match äußerte er sich zu der über viele Jahre bestehenden Rivalität mit Karpow. Beide hätten sich trotz aller Differenzen in professioneller Hinsicht stets geschätzt. Ihr persönliches Verhältnis habe sich 2007 verbessert, als Kasparow in Russland inhaftiert war und Karpow ihn im Gefängnis besucht habe.

Seit Februar 2009 arbeitete Kasparow mit dem jungen norwegischen GroßmeisterMagnus Carlsen zusammen, um ihn auf dessen Weg an die Spitze der Weltrangliste zu unterstützen. Es kam im Laufe des Jahres zu mehreren Trainingssitzungen in Moskau, Oslo, Kroatien und Marokko. Darüber hinaus beriet Kasparow Carlsen bei der Turniervorbereitung und gewährte ihm Zugriff auf seineEröffnungsdatenbank. Um die Kosten für das Training zu decken, standen Carlsen Sponsorengelder in Höhe von 4 MillionenNOK zur Verfügung.[24][25] 2011 arbeitete Kasparow für eine kurze Zeit auch mitHikaru Nakamura zusammen.[26] 2009 wurde Kasparow der Titel FIDE Senior Trainer verliehen.

2010 unterstützte Kasparow seinen ehemaligen Rivalen Anatoli Karpow bei dessen letztlich erfolgloser Kandidatur für das Amt des FIDE-Präsidenten.[27] Im Juni 2011 rief er dieKasparov Chess Foundation Europe mit Sitz in Brüssel ins Leben. Die Organisation will das Schulschach in Europa fördern.[28]

Im Oktober 2013 kündigte Kasparow an, 2014 für das Präsidentenamt der FIDE zu kandidieren.[29] Diese Wahl verlor er am 11. August 2014 mit 61 zu 110 Stimmen gegen den bisherigen AmtsinhaberKirsan Iljumschinow.[30] Am 21. Oktober 2015 gab die FIDE bekannt, dass Kasparow aufgrund seiner Stimmenkauf-Versuche im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 2014 ein zweijähriges Verbot erhalte, Ämter oder Stellen innerhalb des Weltschachbundes zu bekleiden. Der ehemalige GeneralsekretärIgnatius Leong, der von Kasparow dem Urteil zufolge eine halbe MillionUS-Dollar für zehn plus eine Stimmen erhalten hatte, wurde zur gleichen Strafe verurteilt.[31]

Im Juli 2017 wurde bekannt gegeben, dass Kasparow eineWildcard für das Schnellschach- und Blitzturnier inSt. Louis erhielt. Das Turnier, das Teil derGrand Chess Tour 2017 war, wies ein sehr starkes 10-köpfiges Teilnehmerfeld auf, unter anderem VizeweltmeisterKarjakin,Caruana,Nakamura undAronjan, welcher das Turnier gewann. Es war Kasparows erste Teilnahme an einem Schachturnier unter Wettkampfbedingungen seit seinem Rücktritt 12 Jahre zuvor.[32] Während Kasparow im Schnellschach nur auf einen ernüchternden 8. Platz kam, erreichte er im Blitzschach immerhin ein ausgeglichenes Punktekonto und wurde Fünfter.[33]

Elo-Entwicklung

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Da Kasparow seit seinem Rücktritt 2005 nur Blitz- und Schnellschachpartien gespielt hat, die separat gewertet werden, ist seine Elo-Zahl seit 2005 unverändert bei 2812.

Elo-Entwicklung[34]
Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!

Beitrag zur Entwicklung des Schachs

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Spielstärke

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Kasparows Spielstärke ist in der Schachgeschichte herausragend. Kasparows im Jahr 1999 erreichteElo-Zahl 2851 wurde erst im Dezember 2012 vonMagnus Carlsen übertroffen, obwohl die Werte in der Weltspitze fortschreitend anstiegen (Elo-Inflation).Auch in Ranglisten rückwirkend berechneterhistorischer Elo-Zahlen stand Kasparow meist an erster Stelle, manchmal an zweiter hinterBobby Fischer, dem Weltmeister von 1972 bis 1975.

Spielstil

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Kasparows Schachstil ist dynamisch und aggressiv – hierin ähnelt er seinem schachlichen VorbildAlexander Aljechin, dem Weltmeister von 1927 bis 1935 und von 1937 bis 1946. Aufgrund seines angriffslustigen Schachstils und seines aufbrausenden Temperaments wurde Kasparow in der Schachwelt unter anderem als das „Biest von Baku“ bezeichnet.[35]

Auch für seine hervorragende Vorbereitung auf Zweikämpfe war Kasparow bekannt – hier ähnelte er seinem zweiten VorbildMichail Botwinnik, dem Weltmeister von 1948 bis 1957, von 1958 bis 1960 und von 1961 bis 1963.

Eröffnungsvorbereitung

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Kasparows Wissen zurEröffnungstheorie überragte vergleichbare Kenntnisse aller anderen zeitgenössischen Großmeister und früheren Weltmeister. Dadurch erreichte er in seinen Partien überdurchschnittlich oft bereits nach der Eröffnung vorteilhafte Stellungen. Er galt unter anderem als einer der besten Kenner derNajdorf-Variante in derSizilianischen Verteidigung.

Ein Beispiel für Kasparows Eröffnungsvorbereitung ist das von ihm selbst entwickelteKasparow-Gambit, das ihm einen wichtigen Sieg im Weltmeisterschaftskampf gegenAnatoli Karpow 1985 einbrachte. In seinen Weltmeisterschaftskämpfen gegen Karpow entwickelte sich in mehreren Eröffnungen, darunter derGrünfeld-Indischen Verteidigung, ein über viele Partien andauernder theoretischer Disput, der viel zur Weiterentwicklung der Varianten beitrug. Daneben wandte Kasparow gelegentlich aber auch weniger populäre Eröffnungen an, um seine Gegner zu überraschen. So besiegte er 1995Viswanathan Anand mit dem fast vergessenenEvans-Gambit in nur 25 Zügen.[36] Im Weltmeisterschaftskampf gegen Wladimir Kramnik im Jahr 2000 gelang es ihm jedoch nicht, eine erfolgversprechende Variante gegen dieBerliner Verteidigung derSpanischen Partie zu finden, was sich als mitentscheidend für seine Niederlage erwies.

Bei seiner letzten Turnierteilnahme in Linares 2005 spielte er mit Schwarz gegenRustam Kasimjanov im Meraner System derSlawischen Verteidigung1. d2–d4 d7–d5 2. c2–c4 c7–c6 3. Sb1–c3 Sg8–f6 4. e2–e3 e7–e6 5. Sg1–f3 Sb8–d7 6. Lf1–d3 d5xc4 7. Ld3xc4 b7–b5 nach den bekannten Zügen8. Lc4–d3 Lc8–b7 9. 0–0 a7–a6 10. e3–e4 c6–c5 11. d4–d5 Dd8–c7 12. d5xe6 f7xe6 13. Ld3–c2 c5–c4 14. Sf3–d4 Sd7–c5 15. Lc1–e3 e6–e5 16. Sd4–f3 Lf8–e7 17. Sf3–g5 den neuen Zug17. … 0–0!, den er zusammen mit seinemSekundantenJuri Dochojan und mit Unterstützung des SchachprogrammsJunior vorbereitet hatte. ImInformator Nr. 93 wurde dieser Zug als besteNeuerung ausgezeichnet.[37][38]

Beiträge zur Schachliteratur

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Kasparow verfasste zahlreiche Schachbücher. Von 2003 bis 2006 veröffentlichte er eine fünfbändige Buchreihe über die Geschichte der Schachweltmeister vor ihm unter dem TitelMy great Predecessors, deren deutsche Übersetzung in sieben Bänden unter dem TitelMeine großen Vorkämpfer erschien. Außerdem verfasste er unter dem GesamttitelKasparov on Modern Chess zunächst mitRevolution in the 70s einen Band über die Entwicklung verschiedener Eröffnungssysteme, danach zwei Bände (Kasparov vs Karpov 1975–1985 undKasparov vs Karpov 1986–1987) über die ersten vier Weltmeisterschaftskämpfe gegen Anatoli Karpow.

Partiebeispiele

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Liste der Turnierergebnisse (ohne Schnell- und Blitzschach)

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TurnierOrtErgebnis/PunktezahlRang
1975
UdSSR-JugendmeisterschaftVilnius5,5/9 (+4 =3 −2)7.–10. Platz
1976
UdSSR-JugendmeisterschaftTiflis7/9 (+5 =4 −0)1. Platz
Regionales Meisterturnier der AsSSRBaku6,5/13 (+4 =5 −4)
Kadetten-Weltmeisterschaft (heute: U18)Wattignies6/9 (+5 =2 −2)3.–6. Platz
1977
UdSSR-JugendmeisterschaftRiga8,5/91. Platz
UdSSR-Jugendspartakiade (Mannschaftsturnier)Leningrad4/7 (+3 =2 −2)am 1. Brett fürAserbaidschan
Kadetten-Weltmeisterschaft (heute: U16)Cagnes-sur-Mer8,5/11 (+7 =3 −1)3. Platz
1978
Sokolski-GedenkturnierMinsk13/17 (+11 =4 −2)1. Platz
Halbfinale (Otborotschnij) zur UdSSR-MeisterschaftDaugavpils9/13 (+6 =6 −1)1. Platz
46. UdSSR-MeisterschaftTiflis8,5/17 (+4 =9 −4)9. Platz
1979
Internationales TurnierBanja Luka11,5/151. Platz
UdSSR-Spartakiade (Mannschaftsturnier)Moskau5,5/8am 2. Brett fürAserbaidschan
47. UdSSR-MeisterschaftMinsk10/173.–4. Platz
1980
Internationales TurnierBaku11,5/151. Platz
Jugendweltmeisterschaft (heute: U20)Dortmund10,5/131. Platz
SchacholympiadeMalta9,5/12am 4. Brett für die UdSSR
EuropamannschaftsmeisterschaftSkara5,5/6am 8. Brett für die UdSSR
1981
Prawda-Turnier der NationalmannschaftenMoskau4/6am 1. Brett für die UdSSR-Jugendmannschaft
Internationales TurnierMoskau7,5/132.–3. Platz
UdSSR-Spartakiade (Mannschaftsturnier)Moskau6,5/9am 1. Brett für Aserbaidschan
Jugendmannschaftsweltmeisterschaft (U26)Graz9/10am 1. Brett für die UdSSR[39]
Internationales TurnierTilburg5,5/116.–8. Platz
48. UdSSR-MeisterschaftFrunse12,5/171.–2. Platz
1982
Internationales TurnierBugojno9,5/131. Platz
UdSSR-Meisterschaft für KlubmannschaftenKislowodsk4/7am 2. Brett für Spartak
Interzonenturnier der FIDEMoskau10/131. Platz
SchacholympiadeLuzern8,5/11am 2. Brett für die UdSSR
1983
UdSSR-Spartakiade (Mannschaftsturnier)Moskau1/2am 1. Brett für Aserbaidschan
Viertelfinale der Kandidaten: Wettkampf mitAlexander BeliavskyMoskau6/96:3-Sieg für Kasparow
Internationales TurnierNikšić11/141. Platz
Halbfinale der Kandidaten: Wettkampf mitViktor KortschnoiLondon7/117:4-Sieg für Kasparow
1984
Finale der Kandidaten: Wettkampf mitWassili SmyslowVilnius8,5/138,5:4,5-Sieg für Kasparow
MannschaftsturnierUdSSR gegen den Rest der WeltLondon2,5/4am 2. Brett für die UdSSR (Gegner in allen Partien warJan Timman)
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegenAnatoli KarpowMoskau23/48 (+3 =40 −5)Wettkampf ergebnislos abgebrochen
1985
Wettkampf mitRobert HübnerHamburg4,5/64,5:1,5-Sieg für Kasparow
Wettkampf mitUlf AnderssonBelgrad4/64:2-Sieg für Kasparow
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegenAnatoli KarpowMoskau13/24 (+5 =16 −3)13:11-Sieg für Kasparow
Wettkampf mitJan TimmanHilversum4/6 (+3 =2 −1)4:2-Sieg für Kasparow
1986
Wettkampf mitTony MilesBasel5,5/6 (+5 =1 −0)5,5:0,5-Sieg für Kasparow
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegenAnatoli KarpowLondon undLeningrad12,5/24 (+5 =15 −4)12,5:11,5-Sieg für Kasparow
SchacholympiadeDubai8,5/11am 1. Brett für die UdSSR
Internationales TurnierBrüssel7,5/101. Platz
1987
Internationales TurnierBrüssel8,5/111.–2. Platz
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegenAnatoli KarpowSevilla12/24 (+4 =16 −4)12:12-Unentschieden, womit Kasparow Weltmeister blieb
1988
Internationales TurnierAmsterdam9/121. Platz vor Karpow[40]
Internationales TurnierBelfort11,5/151. Platz vor Karpow undJaan Ehlvest[41]
55. UdSSR-MeisterschaftMoskau11,5/171.–2. Platz
Internationales TurnierReykjavík11/151. Platz
SchacholympiadeThessaloniki8,5/10am 1. Brett für die UdSSR
1989
Internationales TurnierBarcelona11/161.–2. Platz
Internationales TurnierSkellefteå9,5/151.–2. Platz
Internationales TurnierTilburg12/141. Platz
Internationales TurnierBelgrad9,5/111. Platz
1990
Internationales TurnierLinares8/111. Platz
Wettkampf mitLew PsachisMurcia5/6 (+4 =2 −0)5:1-Sieg für Kasparow
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegenAnatoli KarpowNew York undLyon12,5/24 (+4 =17 −3)12,5:11,5-Sieg für Kasparow
1991
Internationales TurnierLinares9/132. Platz
Internationales TurnierAmsterdam5,5/93.–4. Platz
Internationales TurnierTilburg10/141. Platz
Internationales TurnierReggio nell’Emilia5,5/92.–3. Platz
1992
Internationales TurnierLinares10/131. Platz
Internationales TurnierDortmund6/91.–2. Platz
SchacholympiadeManila8,5/10 (+7 =3 −0)am 1. Brett fürRussland
EuropamannschaftsmeisterschaftDebrecen6/8 (4-0=4)am 1. Brett fürRussland
1993
Internationales TurnierLinares10/131. Platz
Endrunde der Französischen MannschaftsmeisterschaftAuxerre3/4 (2-0=2)am 1. Brett
Wettkampf um die Weltmeisterschaft (Ausrichter: PCA) gegenNigel ShortLondon12,5/20 (+6 =13 −1)12,5:7,5-Sieg für Kasparow
1994
Internationales TurnierLinares8,5/132.–3. Platz
Internationales TurnierAmsterdam4/61. Platz
Internationales TurnierNowgorod7/101.–2. Platz
Internationales TurnierHorgen8,5/111. Platz
Endrunde um den Europacup für VereinsmannschaftenLyon1,5/3 (+1 =1 −1)am 1. Brett fürBosna Sarajevo
SchacholympiadeMoskau6,5/10 (+4 =5 −1)am 1. Brett fürRussland
1995
Tal-GedenkturnierRiga7,5/101. Platz
Internationales TurnierAmsterdam3,5/61.–2. Platz
Internationales TurnierNowgorod6,5/91. Platz
Wettkampf um die Weltmeisterschaft (Ausrichter PCA) gegenViswanathan AnandNew York10,5/18 (+4 =13 −1)10,5:7,5-Sieg für Kasparow
Internationales TurnierHorgen4,5/95. Platz
Endrunde um den Europacup für VereinsmannschaftenLjubljana1,5/2 (+1 =1 −0)am 1. Brett fürBosna Sarajevo
1996
Wettkampf mit demIBM-ComputerDeep BluePhiladelphia4/6 (+3 =2 −1)4:2-Sieg für Kasparow
Internationales TurnierAmsterdam6,5/91.–2. Platz
Internationales TurnierDos Hermanas5,5/93.–4. Platz
SchacholympiadeJerewan7/9 (+5 =4 −0)am 1. Brett fürRussland
Internationales TurnierLas Palmas6,5/101. Platz
1997
Internationales TurnierLinares8,5/111. Platz
Wettkampf mit demIBM-ComputerDeep BlueNew York2,5/6 (+1 =3 −2)3,5:2,5-Sieg für Deep Blue
Internationales TurnierNowgorod6,5/101. Platz
Internationales TurnierTilburg8/111. Platz
1998
Internationales TurnierLinares7,5/143.–4. Platz
Wettkampf mitJan TimmanPrag4/64:2-Sieg für Kasparow
1999
Internationales TurnierWijk aan Zee10/131. Platz
Internationales TurnierLinares10,5/141. Platz
Internationales TurnierSarajevo7/91. Platz
2000
Internationales TurnierWijk aan Zee9,5/131. Platz
Internationales TurnierLinares6/101.–2. Platz
Internationales TurnierSarajevo8,5/111. Platz
Wettkampf um die Weltmeisterschaft gegen Wladimir KramnikLondon6,5/15 (+0 =13 −2)8,5:6,5-Sieg für Kramnik
2001
Internationales TurnierWijk aan Zee9/131. Platz
Internationales TurnierLinares7,5/101. Platz
Internationales TurnierAstana7/101. Platz
Botwinnik-Gedenkturnier, ausgetragen als Wettkampf mit Wladimir KramnikMoskau2/4 (+0 =4 −0)2:2-Unentschieden nach Turnierpartien, es wurden noch Schnellschach- und Blitzpartien gespielt.
2002
Internationales TurnierLinares8/121. Platz
SchacholympiadeBled7,5/9 (+6 =3 −0)am 1. Brett fürRussland
2003
Wettkampf mit dem Computer Deep JuniorNew York3/6 (+1 =4 −1)3:3-Unentschieden
Internationales TurnierLinares6,5/123.–4. Platz
Endrunde um den Europacup für VereinsmannschaftenRethymno4,5/6 (+4 =1 −1)am 1. Brett für Ladya Kasan-1000
Wettkampf mit dem ComputerDeep FritzNew York2/4 (+1 =2 −1)2:2-Unentschieden
2004
Internationales TurnierLinares6,5/122.–3. Platz
Mannschaftsturnier Russland gegen Rest der WeltMoskau3,5/6 (+1 =5 −0)am 1. Brett fürRussland
Endrunde um den Europacup für VereinsmannschaftenIzmir3,5/7 (+1 =5 −1)am 1. Brett fürMax Ven Ekaterinburg
57. Meisterschaft von RusslandMoskau7,5/10 (+5 =5 −0)1. Platz
2005
Internationales TurnierLinares8/121.–2. Platz

Wirtschaftliche Tätigkeit

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Kasparow lizenzierte mehrereSchachprogramme verschiedener Firmen, die unter seinem Namen vermarktet wurden:[42]

  • Kasparov’s Gambit (1993)
  • Virtual Kasparov (2001)
  • Kasparov Chessmate (2003)
  • Garry Kasparov teaches chess (2005)

1995 gründete er zusammen mit seinem langjährigen Manager Andrew Page und dem früherenAir-Europe-Direktor Peter Smith die FirmaKasparov Consultancy. Schwerpunkt war dieUnternehmensberatung vonJoint Ventures russischer und anderer europäischer Firmen im Bereich desLuftverkehrs.[43]

Als langjähriger Werbepartner desZentrums Mikroelektronik Dresden setzte er sich erfolgreich dafür ein, dass dieSchacholympiade 2008 inDresden stattfand.[44]

Chronologiekritik

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Neben der Vorbereitung auf Schachturniere widmete er sich auch schon während seiner aktiven Laufbahn vielen anderen Interessen. Unter anderem interessiert er sich für Geschichte. Nach eigenen Angaben fielen ihm Unstimmigkeiten in der wissenschaftlich akzeptiertenChronologie auf. Er wurde bald ein Anhänger und finanzieller Förderer der in Fachkreisen nicht anerkanntenChronologiekritikFomenkos und hat dazu auch Aufsätze geschrieben.[45]

Politisches Engagement

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Demokratisierung

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1984 trat Kasparow derKommunistischen Partei der Sowjetunion bei. Diese verließ er 1990 wieder und beteiligte sich an der Gründung derDemokratischen Partei, deren stellvertretender Vorsitzender er wurde. Ein Jahr später trat er nach Auseinandersetzungen über das Programm auch aus dieser Partei aus.

Im Jahr 1993 war Kasparow an der Gründung der ParteiRusslands Wahl beteiligt. Bei denrussischen Präsidentschaftswahlen 1996 setzte er sich für die Wiederwahl vonBoris Jelzin ein.[46]

Ab 1999 veröffentlichte Kasparow eine Reihe von politischen Kommentaren in US-Zeitungen, so demThe Wall Street Journal, ab 2004 als „contributing editor“ der Zeitung, worin er die amerikanische Politik lobt und die russische Politik kritisiert.[46]Im Jahr 2006 führte die Internetseite der neokonservativen amerikanischen OrganisationCenter for Security Policy Kasparow als Mitglied ihresBeiratsNational Security Advisory Council (NSAC).[47] Anfang April 2007 gab es öffentliche Berichte über diese Mitgliedschaft. Doch im gleichen Monat bezeichnete Kasparow sie als „bürokratisches Kuriosum“[46] und dementierte, jemals für die Organisation tätig gewesen zu sein.[48] Kurz darauf wurde sein Name von der Mitgliederliste des NSAC entfernt.[49]

Aktivitäten in Russland und Verhältnis zur russischen Regierung

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Nach seinem Rücktritt vom professionellen Schachsport im März 2005 kündigte Kasparow an, seine Zeit nun der Politik und dem Schreiben zu widmen. Er gründete dieVereinigte Bürgerfront und wurde Mitglied beim regierungskritischen ParteienbundDas andere Russland.

WährendWladimir Putins erster Amtszeit alsPräsident Russlands engagierte sich Kasparow in der russischen Politik und profilierte sich als Kritiker des russischen Präsidenten. Er wurde Mitbegründer und Vorsitzender des im Januar 2004 gegründeten „Komitees 2008: Freie Wahlen“, das sich zum Ziel gesetzt hatte, eine weitere Amtszeit von Wladimir Putin zu verhindern. Im April 2005 kündigte Kasparow gemeinsam mit dem russischenDuma-AbgeordnetenWladimir Ryschkow die Gründung einer neuenliberalen Partei an. Bei einem öffentlichen Auftritt in Moskau am 17. April 2005 wurde Kasparow ein Schachbrett auf den Kopf geschlagen – ein Mitglied einer Putin nahestehenden Jugendorganisation war damit auf ihn zugetreten, um angeblich ein Autogramm auf diesem Brett zu erbitten. Wladimir Ryschkow trat kurz danach am 23./24. April 2005 dem politischen Rat der sozialdemokratischen Republikanischen Partei (RPR) bei, nicht jedoch Kasparow.

Am 16. Dezember 2006 veranstaltete Kasparow in Moskau eine Demonstration gegen die Putin-Regierung, an der etwa 2.000 Menschen teilnahmen. Wenige Tage zuvor waren im Zusammenhang hiermit die Räume des von Kasparow geleiteten Komitees durchsucht worden. Für kritische Medienberichte in Deutschland hatte zuvor seine Ausladung aus der Talkshow vonSabine Christiansen am 10. Dezember 2006 gesorgt, an der er per Videoschaltung teilnehmen sollte. Kasparow warf der Christiansen-Redaktion vor, man habe ihn auf Druck der russischen Regierung ausgeladen und technische Probleme nur vorgeschoben.[50]

Im April 2007 organisierte Kasparow eine Oppositionskundgebung in Moskau. Auf dem Weg zu dieser nicht genehmigten Kundgebung nahm die Polizei ihn und seine Begleiter fest. Einige Stunden später kam er gegen Bezahlung einer Geldstrafe von 1.000Rubel (ca. 30Euro) wieder frei.[51] Der PhilosophAndré Glucksmann schrieb am 25. April 2007 inLe Figaro, dass „die Seele Europas nicht in ein paar Divisionen, sondern im Anderen Russland und in Garri Kasparow liegt“.[52]

Am 18. Mai 2007 fand im russischenSamara derEU-Russland-Gipfel statt, zu dem auch einige Kritiker, darunter Kasparow, anreisen wollten. Laut eigenen Aussagen hielt man Kasparow am Moskauer Flughafen fest, indem man ihm seinen Pass und das Flugticket abnahm. Er nannte Russland daraufhin einen „Polizeistaat“.[53] Die deutsche BundeskanzlerinAngela Merkel übte offen Kritik am Vorgehen der russischen Behörden.[54] DerEuropäische Gerichtshof für Menschenrechte urteilte im Oktober 2016, das Vorgehen gegen Kasparow sei unrechtmäßig gewesen.[55]

Im Juli 2007 verglich Kasparow inThe Wall Street Journal dieRegierung Putin mit derMafia, wie sie in Romanen vonMario Puzo beschrieben wird.[56]

Im September 2007 bezeichnete Kasparow dentschetschenischen PräsidentenRamsan Kadyrow als „Banditen“, worauf er vom tschetschenischen Parlament wegen Beleidigung verklagt wurde.[57]

Im gleichen Monat gewann Kasparow eineVorwahl für die Nominierung alsPräsidentschaftskandidat des OppositionsbündnissesDas andere Russland in Moskau gegenMichail Kassjanow und den früheren ZentralbankchefWiktor Geraschtschenko.[58] Er erhielt im ersten Wahlgang 379 von 498 Stimmen.

Im Oktober 2007 hatte Kasparow mehrere Auftritte bei bekannten Fernsehsendungen in den USA, so demThe Colbert Report,Real Time withBill Maher undCNN Late Edition.

Am 24. November 2007, eine Woche vor der Parlamentswahl in Russland, wurde Kasparow in Moskau nach einer genehmigten Kundgebung bei einem nicht genehmigtem Protestmarsch verhaftet.[59]Amnesty International bezeichnete ihn als „politischen Gefangenen“ und forderte seine sofortige Freilassung.[60] Nach fünftägiger Haft an einem geheim gehaltenen Ort kam Kasparow wieder frei.[61]

Kasparows Partei galt im Vorfeld der Wahl als unpopulär und chancenlos, weil die Mehrheit der Bevölkerung das wirtschaftsliberale Programm als Rückschritt in Richtung Privatisierungsphase der 1990er Jahre ansah.[62] Am 12. Dezember 2007 gab Kasparow seinen Rücktritt von der Kandidatur bekannt, da er von den Behörden massiv behindert werde.[63]

Am 4. Mai 2012 wurde er zum Vorsitzenden des internationalen Rates derHuman Rights Foundation (HRF) gewählt.[64] Die Polizei verhaftete ihn am 17. August 2012 während einer Demonstration gegen die Verurteilung von drei Mitgliedern der Punk-Rock-GruppePussy Riot, zusammen mit rund 60 anderen Demonstranten.[65] Dabei wurde er geschlagen und verletzt.[66] Er wurde zunächst wegen Verstoßes gegen das Demonstrationsrecht angeklagt und am 24. August 2012 freigesprochen.[67]

Anfang Juli 2013 sagte Kasparow, er sei seit Februar 2013 nicht nach Russland zurückgekehrt, weil er befürchtete, dass gegen ihn wegen politischer Proteste ermittelt wird und er an einer Wiederausreise gehindert werden könnte.[68] Im März 2014 wurde seine Webseite wegen „Aufrufs zu illegalen Handlungen“ in Russland gesperrt.[69]

Nach der Ermordung des oppositionellen PolitikersBoris Jefimowitsch Nemzow Anfang März 2015 in Moskau gab Kasparow mehrere Interviews[70] und gab als Vorsitzender der HRF vor dem Unterausschuss desSenats der Vereinigten Staaten für Europa und regionale Sicherheitszusammenarbeit eine Stellungnahme mit dem Titel „Russische Aggression in Osteuropa: Wohin geht Putin nach der Ukraine, Georgien und Moldawien als nächstes?“ ab.[71] Kasparow erklärte im August 2015: „Solange Putin im Kreml ist, gibt es keine Chancen für den Frieden, denn der Frieden bedeutet für Putin das Ende seiner Macht.“[72]

Im Mai 2022 wurde Kasparow vom russischen Justizministerium als „ausländischer Agent“ eingestuft.[73]

Im Oktober 2022 sagte Kasparow vor dem Hintergrund der russischen Misserfolge imKrieg in der Ukraine einen Zusammenbruch der unter Wladimir Putins Führung stehenden Russischen Föderation für das Jahr 2023 voraus und erklärte, dassMichail Chodorkowski der Mann der Stunde für die Zeit nach Putin sein werde. Er selbst strebe kein politisches Amt mehr in Russland an, sei aber bereit, Zeit, Energie und Ruf zu investieren, „um Russland zu helfen, als Mitglied der zivilisierten Welt zurückzukehren.“[74]

Im Februar 2023 wurde die von Kasparow mitbegründete OrganisationForum Freies Russland in Russland zurunerwünschten Organisation erklärt und damit verboten.[75]

Im März 2024 wurde Kasparow von der Putin-Administration als Terrorist/Extremist eingestuft.[75]

Gründung von Solidarnost

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Kundgebung gegen Putin, Moskau 2012

Am 13. Dezember 2008 gründeten Kasparow undBoris Nemzow eine neue Oppositionsbewegung unter dem NamenSolidarnost. An dem Gründungskongress in einem Hotel nahe Moskau nahmen mehr als 150 Delegierte von Organisationen, Bürgerbewegungen und Parteien teil, darunter auch der liberalenJabloko-Partei.

Kasparow rief dabei die Delegierten auf, das angekratzte Image der russischen Demokratie mit einem gemeinsamen Vorgehen gegen die Kreml-Führung zu retten. Er kritisierte, die politische Führung Moskaus habe „unter dem Mantra liberaler Prinzipien eine vollständige Diktatur geschaffen“.[76]

Russische Medien berichteten im Vorfeld über zahlreiche Störversuche, zum Beispiel eine Demonstration von Mitgliedern einer regierungsfreundlich eingestellten Jugendorganisation.

Vom 31. Mai bis 3. Juni 2012 nahm Kasparow als Vertreter derVereinigten Bürgerfront an derBilderberg-Konferenz teil, die inChantilly (US-BundesstaatVirginia) stattfand.[77]

Anfang April 2013 trat Kasparow aus dem Vorstand von Solidarnost zurück, blieb aber Mitglied der Organisation.[78] Im November 2013 beantragte Kasparow dielettische Staatsbürgerschaft, da er in Russland politische Verfolgung fürchtete.[79] Im Februar 2014 erhielt Kasparow diekroatische Staatsbürgerschaft.[80]

Auszeichnungen

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Im Jahr 1991 erhielt Kasparow die AuszeichnungKeeper of the Flame Award derneokonservativen amerikanischen OrganisationCenter for Security Policy für seinen „antikommunistischen Widerstand“ und die „Verbreitung der Demokratie“.[46]

Das NachrichtenmagazinTime führte Kasparow 2007 in ihrer Liste der 100 einflussreichsten Personen. Der Herausgeber Richard Stengel nannte ihn einen „Helden“, der einen „einsamen Kampf für mehr Demokratie in Russland“ führe.[81][82]

Am 19. September 2007 wurde Kasparow inKopenhagen mit dem neu gestifteten und mit 100.000Kronen dotiertenPundik-Freiheitspreis ausgezeichnet.[83]

Die ZeitschriftForeign Policy führte ihn im Juli 2008 auf Platz 18 ihrer Liste derWorld’s Top 20 Public Intellectuals.[84]

Im November 2012 erhielt Kasparow „für sein Engagement für Kinder in der von ihm gegründeten Schach-Stiftung“ dieMartin-Buber-Plakette.[85]

Am 5. Juni 2013 wurde Kasparow in Genf für seinen gewaltlosen Einsatz für die Menschenrechte in Russland mit demMorris B. Abram Human Rights Award der OrganisationUN Watch ausgezeichnet.[86]

Im Mai 2023 wurde Kasparow stellvertretend für die demokratische Opposition in Russland, von derWeimer Media Group mit demFreiheitspreis der Medien ausgezeichnet.[87]

The Blueprint

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Sein zusammen mitPeter Thiel undMax Levchin geschriebenes und 2012 erschienenes BuchThe Blueprint diagnostiziert eine Stagnation destechnologischen Fortschritts und plädiert für umfassendere Investitionen inForschung und Entwicklung, um den globalen Wohlstand zu erhöhen.[88]

Privates

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Als Kasparow sieben Jahre alt war, verstarb sein Vater Kim Weinstein. Anschließend legte Kasparow den Familiennamen seines Vaters ab und nahm den Namen seiner Mutter Klara Kasparowa an, da dieser russischer klang.[89]

1990 kam es zuanti-armenischen Pogromen in Kasparows HeimatstadtBaku, bei denen er die Stadt verlassen musste. Er lebte danach vor allem inRussland, gelegentlich besuchte er aber auchArmenien. Seit 2013 hat er seinen Wohnsitz inNew York City.[90]

Kasparow hat mindestens vier Kinder und heiratete dreimal. Von 1985 bis 1987 war er mit der 16 Jahre älteren SchauspielerinMarina Nejolowa liiert. 1987 gebar Nejolowa eine Tochter, deren Vaterschaft Kasparow jedoch damals dementierte.[91] Von 1989 bis Juni 1995 war Kasparow mit der Philologin und Dolmetscherin Marija Arapowa verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter wurde im April 1993 inHelsinki geboren. Kasparows zweite Ehe, mit Julia Wowk, dauerte von 1996 bis 2005. Ihr gemeinsamer Sohn wurde 1996 geboren. Seit 2005 ist Kasparow mit Darija Tarassowa verheiratet; diese ist nicht mit der gleichnamigenWushu-Sportlerin zu verwechseln. Eine gemeinsame Tochter wurde im Dezember 2006 geboren.[92] Im Juli 2015 bekam das Paar einen Sohn.[93]

Trivia

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Kasparow ließ sich 1987 drei Tage lang in einer vomSpiegel organisierten Prüfung unterziehen, die u. a. drei Intelligenz- sowie Gedächtnis-, Schach- und weiterekognitiveLeistungstests umfasste. In einem vom PsychologenHans Jürgen Eysenck für diesen Anlass zusammengestelltenIntelligenztest erreichte Kasparow 135 Punkte, inRavensprogressiven Matrizentests 123 Punkte. Unterdurchschnittlich schnitt er im BereichEinfallsreichtum desBerliner Intelligenzstrukturmodells ab.[94]

Siehe auch

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Literatur

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Werke

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  • Von der Zeit geprüft. Partien bis zur Weltmeisterschaft 1984/85. Rau, Düsseldorf 1986,ISBN 3-7919-0251-2.
  • Politische Partie. Droemer Knaur, München 1987,ISBN 3-426-26314-9.
  • Schach als Kampf. Meine Spiele und mein Weg. Aktualisierte Ausgabe. Falken-Verlag, Niedernhausen 1989,ISBN 3-8068-0729-9.
  • Ich setze auf Sieg. Rau, Düsseldorf 1989,ISBN 3-7919-0266-0.
  • Ich gewinne immer. Weltmeisterschaft 1990. Rau, Düsseldorf 1991,ISBN 3-7919-0442-6.
  • Gewinnen beim Schach in 24 Lektionen. 3. Auflage. Rau, Düsseldorf 1992,ISBN 3-7919-0265-2.
  • mit Dmitri Plisetski:My Great Predecessors, Part I-V (englisch), London 2003–2006 (über die Schachweltmeister von Steinitz bis Karpow).
  • Schachmatt! Mein erstes Schachbuch.Edition Olms, Zürich,ISBN 3-283-00388-2.
  • Meine großen Vorkämpfer – Die bedeutendsten Partien der Schachweltmeister, Band 1–7, Verlag „Edition Olms“, Zürich.
  • Garry Kasparov on Modern Chess: Revolution in the 70's. Everyman, London 2007,ISBN 978-1-85744-422-3.
  • Garry Kasparov on Modern Chess, Part 2: Kasparov vs. Karpov 1975–1985. Everyman, London 2008,ISBN 978-1-85744-433-9.
  • Garry Kasparov on Garry Kasparov, Part 1: 1973–1985. Everyman, London 2011.ISBN 978-1-85744-672-2.
  • Garry Kasparov on Garry Kasparov, Part 2: 1985–1993. Everyman, London 2013.ISBN 978-1-78194-024-2.
  • Garry Kasparov on Garry Kasparov, Part 3: 1993–2005. Everyman, London 2015.ISBN 978-1-78194-183-6.
  • Garri Kasparow:Strategie und die Kunst zu leben. Piper, München 2007,ISBN 978-3-492-04785-2.
  • Russland nachAnna Politkowskaja. Passagen Verlag, Wien 2007,ISBN 978-3-85165-811-8.
  • Winter is coming. Why Vladimir Putin and the enemies of the Free World must be stopped. Atlantic Books, London 2015.ISBN 978-1-78239-786-1.
  • Warum wir Putin stoppen müssen. Die Zerstörung der Demokratie in Russland und die Folgen für den Westen, DVA, München 2015,ISBN 978-3-421-04727-4.
  • Deep Thinking: Where Machine Intelligence Ends and Human Creativity Begins. Public Affairs, New York 2017.ISBN 978-1-61039-786-5.

Weitere Publikationen

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  • Garri Kasparow:Schach oder Maschine. Das königliche Spiel zwischen Kreativität und programmierter Intelligenz. In: Lettre International Nr. 91, Winter 2010, S. 90–93.

Sekundärliteratur

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  • Tibor Károlyi, Nick Aplin:Kasparov: How His Predecessors Misled Him About Chess. Batsford, London 2009,ISBN 978-1-906388-26-3.
  • Tibor Károlyi, Nick Aplin:Kasparov’s Fighting Chess 1999–2005. Batsford, London 2006,ISBN 978-0-7134-8984-2.
  • Tibor Károlyi, Nick Aplin: Kasparov’s Fighting Chess 1993–1998. Batsford, London 2003,ISBN 978-0-7134-8994-1.
  • Igor Štohl:Garri Kasparows beste Schachpartien. 2 Bände. Gambit Publications, London 2006.
  • Robert Hübner:Kasparows neuester Beitrag zur Schachgeschichte. ZeitschriftSchach 2003/Heft 11, S. 24–35 undSchach 2003/Heft 12, S. 34–48 (Hier setzt Hübner sich mit KasparowsMy Great Predecessors (Part I) kritisch auseinander).
  • Alexander Nikitin:Mit Kasparow zum Schachgipfel. Sportverlag, Berlin 1991.ISBN 3-328-00394-0.

Verfilmungen

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  • Game Over: Kasparov and the Machine, Filmdokumentation (2003)
  • Garri Kasparow - Rebell und König des Schachspiels. 54-minütige Filmdokumentation von Tancrède Bonora und Laurent Follea (Frankreich 2022).
  • Rematch, Miniserie (2024)

Weblinks

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Commons: Garri Kasparow – Sammlung von Bildern
Wikiquote: Garri Kimowitsch Kasparow – Zitate

Einzelnachweise

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  1. Kasparov feierte 40. Geburtstag In: de.chessbase.com. 14. April 2003, abgerufen am 13. November 2019.
  2. Garry Kasparov wird 50 In: de.chessbase.com. 13. April 2013, abgerufen am 24. Oktober 2019.
  3. André SchulzGarry Kasparov zum 55. Geburtstag In: de.chessbase.com. 13. April 2018, abgerufen am 13. November 2019.
  4. Kasparow wird Kroate
  5. Garry Kasparov not returning to Russia out of fear of prosecution In:Financial Times, 6. Juni 2013. Abgerufen am 26. Dezember 2020 (englisch). 
  6. Max Boot: The political center is fighting back In:The Washington Post, 25. April 2018. Abgerufen am 23. April 2019 (englisch). 
  7. Gari Kasparov dobio hrvatsko državljanstvo. Vecernji list, 27. Februar 2014, abgerufen am 26. Dezember 2020 (kroatisch). 
  8. GARI KASPAROV: 'Vladimir Putin ima previše problema da bi nastavio svoje agresivne politike na podrucju Balkana'Nacional, 22 December 2020, # 1183, p. 51.
  9. Je li se legendarni šahist Gari Kasparov trajno preselio u Podstranu pokraj Splita? U Dalmaciju se 'sklonio' nakon pandemije koronavirusa. Slobodna Dalmacija, 15. Januar 2021, abgerufen am 7. Februar 2022 (kroatisch). 
  10. Zitiert nach G. Kasparow: Politische Partie (1987), S. 27.
  11. Garry Kasparov on Garry Kasparov, Part 1 (2011), S. 11.
  12. ChessPro, 2010
  13. fide.com:Top 100 Players April 2005 – Archive. Abgerufen am 13. Dezember 2011.
  14. Chessbase, abgerufen am 21. März 2015.
  15. Rochade Europa 10/2009, S. 10 und S. 78-79.
  16. Dagobert Kohlmeyer:Kasparov mit Biss In: de.chessbase.com. 23. September 2009, abgerufen am 28. Juli 2019.
  17. Dagobert Kohlmeyer:Vor zehn Jahren: Das Kasparov-Karpov-Revival-Match In: de.chessbase.com. 23. September 2019, abgerufen am 14. November 2020.
  18. Kasparov vs Karpov Match in Valencia 2009 In:The Week in Chess. 24. September 2009, abgerufen am 28. Juli 2019.
  19. Kasparov and Karpov to play 12 games match in Valencia (Memento vom 12. Juli 2009 imInternet Archive) In: chessdom.com. 8. Juli 2009, abgerufen am 28. Juli 2019.
  20. Kasparow schlägt Karpow im Jubiläumsduell In: Spiegel Online. 25. September 2009, abgerufen am 28. Juli 2019.
  21. Video bei Chessvibes.com, 22. September 2009
  22. Ergebnisse des Schnellschachmatches bei chessgames.com
  23. Ergebnisse des Blitzschachmatches bei chessgames.com
  24. Kasparov trainiert Carlsen, Chessbase.de, 7. September 2009
  25. Stefan Löffler: Jede Menge unverbrauchter Ideen, FAZ vom 30. Dezember 2009
  26. Cooperation between Nakamura and Kasparov already over, Chessvibes.com, 16. Dezember 2011
  27. Kasparov's speech at the Russian Federation Supervisory Board meeting, 15. Mai 2010
  28. Kasparov Chess Foundation Europe launched, Chessvibes.com, 8. Juni 2011
  29. Garry Kasparow 2014 FIDE Election, abgerufen am 8. Oktober 2013.
  30. Kirsan Ilyumzhinov re-elected as FIDE President. Artikel bei FIDE.com, 11. August 2014. Abgerufen am 12. August 2014 (englisch).
  31. FIDE Hands Two Year Ban to Garry Kasparov, aufgerufen am 22. Oktober 2015
  32. Artikel auf chess.com, abgerufen am 6. Juli 2017.
  33. Pairings & Results | Blitz | Grand Chess Tour. Abgerufen am 3. April 2024. 
  34. Zahlen gemäß Elo-Listen der FIDE. Datenquellen:fide.com (Zeitraum seit 2001),olimpbase.org (Zeitraum 1971 bis 2001)
  35. „Ich bin gern das Biest“, November 2002Gary Kasparov el ogro de BakuTributo a Garry Kasparov@1@2Vorlage:Toter Link/new.taringa.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2025.Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  36. Kasparow – Anand zum Nachspielen
  37. Rustam Kasimdzhanov vs Garry Kasparov, die Partie zum Nachspielen,chessgames.com (Java-Applet, englisch)
  38. Milan Bjelajac:The Most Important Novelty of Chess Informant 93 (Memento vom 8. März 2013 imInternet Archive) (17 Seiten pdf; 373 kB), 18. Januar 2006,Chesscafe.com
  39. ChessPress:Junioren-Mannschafts-Weltmeisterschaft in Graz – Klarer Sieg der sowjetischen Mannschaft!Schach-Echo 1981, Heft 18, Titelseite.
  40. Jan C. Roosendaal:Kasparow deklassierte die Konkurrenz.Schach-Echo 1988, Heft 6, Seiten 223 bis 225 (Bericht, Tabelle, Partien, Foto).
  41. Caroline Winkler:Weltpokal in Belfort gestartet.Schach-Echo 1988, Heft 7, Seiten 259 bis 263 (Bericht, Tabelle, Partien).
  42. Kasparov licensees. Abgerufen am 3. April 2024 (englisch). 
  43. Chess master moves in.Flightglobal, 22. Februar 1995
  44. ZMD freut sich auf Schacholympiade (Memento vom 27. September 2007 imInternet Archive), Pressemitteilung vom 2. November 2004.
  45. Mathematics of the Past (Memento vom 4. März 2016 imInternet Archive)
  46. abcdModerator Garri Kimowitsch Kasparow (Memento vom 4. März 2016 imInternet Archive),russland.ru, 7. Mai 2007
  47. Webseite, Stand 24. Mai 2006 (Memento vom 26. April 2006 imInternet Archive)
  48. Interview mit Kasparow (russisch)
  49. hanswernerklausen: Washingtons Fünfte Kolonne in Rußland – Schachgenie Garri Kasparow, seine Bundesgenossen und seine westlichen Gönner. In: hanswernerklausen. 30. Dezember 2011, abgerufen am 3. April 2024 (deutsch). 
  50. Sabine Christiansen: Moskauer Technik. 12. Dezember 2006, abgerufen am 21. Oktober 2024. 
  51. tsarchive: Russische Polizei prügelt Demonstranten nieder. In: tagesschau.de-Archiv. 16. April 2007, abgerufen am 3. April 2024 (deutsch). 
  52. Wieviele Divisionen hat Garri Kasparow? Übersetzung beiPerlentaucher
  53. n-tv NACHRICHTEN: Schwere Vorwürfe an Putin. Abgerufen am 3. April 2024. 
  54. EU-Russland-Gipfel: Offener Streit zwischen Merkel und Putin. In:Der Spiegel. 18. Mai 2007,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. April 2024]). 
  55. Garry Kasparov wins human rights case against Russia,The Guardian, 11. Oktober 2016
  56. Don Putin: To understand today's Russia, read „The Godfather“, 29. Juli 2007
  57. RIA Novosti - Panorama - Tschetschenisches Parlament verklagt Garri Kasparow wegen Beleidigung Kadyrows. 3. Dezember 2007, archiviert vom Original am 3. Dezember 2007; abgerufen am 3. April 2024.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.rian.ru 
  58. Kasparow soll für das russische Präsidialamt kandidieren,Neue Zürcher Zeitung, 25. September 2007
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Personendaten
NAMEKasparow, Garri Kimowitsch
ALTERNATIVNAMENКаспаров, Гарри Кимович (russisch); Kasparov, Garry (englisch); Kasparov, Garri Kimovič (Transliteration); Weinstein, Garik
KURZBESCHREIBUNGrussischer Schachspieler, Schachweltmeister und Politiker
GEBURTSDATUM13. April 1963
GEBURTSORTBaku
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