Gaberl

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Gaberl
Passhöhe (Richtung Osten)
Passhöhe (Richtung Osten)
Himmels­richtungWestOst
Passhöhe1547 m ü. A.
BundeslandSteiermark,Österreich
Wasser­scheideStüblerbach →FeistritzbachGranitzenbachMur bzw.Lobmingbach → MurSallabachGradnerbachKainach → Mur
TalorteFeistritzKöflach
AusbauGaberl Straße (B 77)
GebirgeGleinalpe /Stubalpe
Profil
Ø-Steigung5,5 %
(854 m / 15,5 km)
4,6 %
(1098 m / 24,0 km)
Karte (Steiermark)
Gaberl (Steiermark)
Gaberl (Steiermark)
Koordinaten47° 6′ 27″ N,14° 55′ 0″ O47.107514.9166666666671547Koordinaten:47° 6′ 27″ N,14° 55′ 0″ O
REGION1-BEZ=REGION2-BEZ

DasGaberl ist einGebirgspass und einSkigebiet in derSteiermark. DieGaberl Straße führt auf bis zu1547 m ü. A.[1] (nach anderen Angaben1551 m[2]) zwischenGleinalpe im Norden undStubalpe im Süden vonKöflach insobere Murtal. Bei Teilen der Westrampe handelt es sich um eine ehemaligeRömerstraße, eine historische Salz- und Weintransportroute[3], die über dasAlte Almhaus in die Weststeiermark führte und beim Stüblergut auf der Westseite des Passes noch erkennbar ist (Lage47.11944444444414.896666666667).[4]

Auf der Passhöhe steht dasGaberlhaus, das auf mehr als 150 Jahre Geschichte zurückblicken kann. Der damalige Besitzer Gabriel Klauzer, „Gaberl“ genannt, wurde Namenspatron des Passüberganges.[5] Das Gaberlhaus war zeitweise im Besitz der Sektion Köflach desÖAV und wurde alsSchutzhütte betrieben.[6] Heute ist das Gaberlhaus einÖAV-Vertragshaus.[7]

Südlich des Gaberls verbindet der etwa gleich hoheHirschegger Sattel ebenfalls das Murtal mit Köflach.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Bereits in römischer Zeit gab es vermutlich einen Verbindungsweg, welcher vonPiber undMaria Lankowitz kommend über das Gebiet desAlten Almhauses in denKnittelfelder Raum führte. Um 1420 werden drei Gehöfte mit demVulgonamenStübler auf derPiberalm in einemUrbar derGrafen von Montfort erwähnt, welche mit Salz aus der Obersteiermark handelten. Aus dem mittleren der drei Gehöfte entstand das spätereStüblergut mit Gasthaus. Durch das Stüblergut wurde die Passhöhe auch alsStubalpe bezeichnet. Die Montforter besaßen in ihrem 1420 alsFreiung genannten AmtSalla eigene Gerichtsrechte, wodurch dem Landesrichter hier keine Rechte zustanden.[8]

In der Zeit um 1790 gab es noch keine direkten Weg von Salla in das obere Murtal, sondern die Straße verlief von Maria Lankowitz über das Alte Almhaus und das Stüblergut. Das Kreisamt vonGraz beschloss im Jahr 1822 den Bau der heutigen Gaberl Straße vonKöflach über Salla und die Nestleralpe, welcher vom Bezirkskommissär Peter Tunner aus Salla geleitet wurde. Der Bau war im Jahr 1831 noch nicht vollständig abgeschlossen. Um 1860 wurde ein Viehhalterhaus auf der Passhöhe von einem Gabriel Klautzer bewirtschaftet, welcher es auch als Wirtshaus betrieb. Da er zu Bekanntheit unter den Wanderern und Handwerksburschen gelangte, wurde die Gegend baldbeim Gaberl genannt. Ab der Zeit um 1900 kamen auch Touristen auf das Gaberl, so dass die Sektion Köflach desDuÖAV im Jahr 1909 das Gaberlschutzhaus errichtete, welches ab dem März 1914 über einen eigenen Telefonanschluss verfügte. Ab etwa 1910 kam der Wintertourismus auf dem Gaberl auf und das Schigebiet wurde weiter ausgebaut, bis es 1963 fünf Skilifte umfasste.[8]

Um 1914 begann der Verkehr über die Gaberl Straße stark zuzunehmen, und die Strecke vonSöding über das Gaberl wurde zu einer der Hauptverkehrsadern des Bezirkes Voitsberg. Man begann auch über eine Verstaatlichung der Straße nachzudenken, wodurch sie ab Salla zu einer Bezirksstraße II. Klasse wurde. Im Jahr 1929 sollte der Verbindungsweg zum Alten Almhaus für Autos befahrbar gemacht werden. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgten mehrere Transporte von Gefangenen und Juden über das Gaberl in die Obersteiermark, wobei es zwischen Salla und der Passhöhe zu mehreren Erschießungen kam. Nach dem Zweiten Weltkrieg und vor allem nach der Fertigstellung desGleinalmtunnels nahm das reguläre Verkehrsaufkommen stark ab. Dafür wurde das Gaberl ab etwa 1950 zu einem beliebten Ausflugsziel. Im Oktober 1962 wurde die Hochspannungsleitung über das Gaberl fertig gestellt. Am 1. März 1963 wurde die von der Wasserversorgungsgenossenschaft Stubalpe errichtete Wasserversorgungsanlage eingeweiht. Zwischen 1981 und 1983 wurde die Straße aufs Gaberl ausgebaut und neutrassiert.[8]

Tourismus

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Das Gaberl ist für das angrenzende Umland ein vielbesuchtes Naherholungsgebiet. Im Sommer eignet sich das Gebiet für ausgedehnte Wanderungen.[3] In Nord-Süd-Richtung führt derNord-Süd-Weitwanderweg (05) über den Pass. Im Winter werden in derSchiregion Gaberl mehrere Schlepplifte betrieben. Das ehemalige Schigebiet Wiedneralm, heute der Standort vielerWochenendhäuser, zeugt aber auch vom Wandel im Tourismus.[9]

Verkehr und Handel

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Das Gaberl ist vonKöflach aus mit der Linie 726 desÖBB-Postbus erschlossen, die an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen dreimal täglich von Köflach zum Gaberl und zurück fährt.[10]

Jedes Jahr am 26. Juli findet mit dem Annamarkt ein Viehmarkt auf dem Gaberl statt.[8]

Windkraftanlagen

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2006 wurde am Gaberl ein kleinerWindpark mit zweiWindkraftanlagen und einer Gesamtleistung von 1600 kW in Betrieb genommen (Lage47.097514.9175). Der erzeugte Strom wird in das Netz der StadtwerkeKöflach eingespeist.[11]

Hauptartikel:Windenergie-Vorrangzone Gaberl

Bauwerke und Sehenswürdigkeiten

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Das Gaberlhaus 2023

DasGaberlschutzhaus (ursprünglich:Stubalpenhaus „Gaberl“), von 1882 bis 1906 eine vonIgnaz Schmölzer (* 1. Februar 1830, † 30. Mai 1919) und danach bis 1908 von dessen Sohn geführte einfache Almhütte,[12] wurde im Frühsommer 1908 von der SektionKöflach desDeutschen und Österreichischen Alpenvereins in Betrieb genommen und in der Folge von Stadtbaumeister Alois Kri(e)chbaum anhand von Plänen des Baumeisters Richard Payer um- und ausgebaut.[13] Die feierliche Eröffnung des Hauses fand am 11. Juli 1909 statt.[14][7] In den Jahren 1962/63 wurde das Schutzhaus renoviert sowie erweitert, und in den nachfolgenden Jahrzehnten erfolgten weitere Um- und Zubauten.

DieGaberlkirche wurde am 11. Oktober 1970 vom BischofJohann Weber eingeweiht.

DasWöcherlkreuz wurde am 20. September 1936 eingeweiht und nach seiner Zerstörung durch ein Hochwasser im Jahr 1950 neu errichtet. Daneben gibt es am Morasutti-Weg einen Herz-Jesu-Bildstock und das Jodlbauerkreuz.[8]

Weblinks

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Commons: Gaberl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gaberl und Umgebung auf ÖK50. Abgerufen am 21. November 2015. 
  2. lautTafel auf der Passhöhe
  3. abGünter und Luise Auferbauer:Über den Rappoldkogel 1928 m. In:Grazer Hausberge: mit Mur- und Mürztal. 52 ausgewählte Höhenwanderungen.S. 70 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 21. November 2005]). 
  4. Römerweg westlich des Gaberls auf ÖK50. Abgerufen am 21. November 2015. 
  5. Gaberlhaus. Abgerufen am 21. November 2015. 
  6. W. Kramer: Gaberlhaus (1551 m) der Sektion Köflach des Ö.A.V. Abgerufen am 21. November 2015 (Ansichtskarte). 
  7. abGaberlhaus. In: Hüttenfinder des Alpenvereins. Abgerufen am 21. November 2015. 
  8. abcdeWalter Brunner (Hrsg.):Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg.Band 2. Steiermärkisches Landesarchiv, Graz 2011,S. 45–46. 
  9. Franz Göbl Gedenksteig. In: bergfex.at. Abgerufen am 22. August 2018. 
  10. Verbundlinie: Fahrplan Line 726 Köflach – Salla – Gaberl und zurück. Abgerufen am 25. Februar 2023. 
  11. Bio Energie Köflach: Windkraftwerk Gaberl. Abgerufen am 21. November 2015. 
  12. Josef Steiner-Wischenbart: Der „alte Gaberl“ auf der Stubalpe. In: G.K.B.-Zeitung für Eisenbahn u(nd) Bergbau, Nr. 3/1938 (IX. Jahrgang), 12. März 1938, S. 34 f. (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gkb
  13. Stubalpenhaus „Gaberl“. In: Grazer Tagblatt, Morgenausgabe, Nr. 143/1908 (XVIII. Jahrgang), 24. Mai 1908, S. 5, Spalte 3. (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gtb
  14. Alpine Chronik. Schutzhauseröffnungen. (…) Das Stubalpenhaus. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ, Nr. 201/1909 (XLIII. Jahrgang), 23. Juli 1909, S. 16, Spalte 1 (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg

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