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Günter Grass

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Grass ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unterGrass (Begriffsklärung) aufgeführt.
Günter Grass (2006)

Günter Wilhelm Grass[1] (*16. Oktober1927 inDanzig-Langfuhr,Freie Stadt Danzig, alsGünter Wilhelm Graß;[2]13. April2015 inLübeck) war eindeutscherSchriftsteller,Bildhauer,Maler undGrafiker. Grass gehörte seit 1955[3] zurGruppe 47 und wurde mit seinem DebütromanDie Blechtrommel 1959 zu einem international geachteten Autor der deutschenNachkriegsliteratur.

Grass wurde in der Freien Stadt Danzig geboren und mit 17 Jahren zum Militärdienst eingezogen und diente ab Ende 1944 in derWaffen-SS. Am Ende des Krieges im Mai 1945 wurde er von denUS-Streitkräften als Kriegsgefangener genommen. Grass, der eine Ausbildung zumSteinmetz undBildhauer absolvierte, begann in den 1950er Jahren erste Kurzprosa, Gedichte und Theaterstücke zu veröffentlichen.

Grass’ Werk und Rolle als Autor und politischer Intellektueller war und ist Gegenstand umfangreicher Forschung sowie des Medieninteresses im In- und Ausland. Seine zentrale Motivation war der Verlust seiner Heimat Danzig und die Auseinandersetzung mit dernationalsozialistischen Vergangenheit, die sich vielfach in seinen Werken widerspiegelt. Seine Popularität als Schriftsteller nutzte er häufig, um das politische und gesellschaftliche Tagesgeschehen öffentlich zu kommentieren. Er war langjährig in Wahlkämpfen für dieSPD aktiv. Grass’ Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und teilweise verfilmt. Im Jahr 1999 erhielt er denNobelpreis für Literatur; er wurde mit einer Vielzahl weiterer Auszeichnungen geehrt.

Lebenslauf

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Herkunft und Familie

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Günter Grass wurde als erster Sohn des protestantischen Lebensmittelhändlers Wilhelm (Willy) Grass und dessen Frau Helene, geb. Knoff, einerKatholikinkaschubischer Abstammung, in Danzig geboren.[4] Hier verbrachte er, in einfachen Verhältnissen, einen Großteil seiner Kindheit. Die Eltern betrieben einKolonialwarengeschäft im Danziger StadtteilLangfuhr (heute:Wrzeszcz).

Durch seine katholische Mutter geprägt, war Grass als Jugendlicher unter anderem alsMessdiener tätig. Von derHitlerjugend zunächst nicht gerade begeistert[5] meldete er sich 1944 mit 17 Jahren – nach eigenen Angaben, um der familiären Enge zu entkommen – freiwillig zurWehrmacht.[6]

Jugend und Militärdienst

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Ein Teil von Günter Grass’ Kriegsgefangenenakte

Nach Einsätzen alsLuftwaffenhelfer und imReichsarbeitsdienst wurde er am 10. November 1944 im Alter von 17 Jahren alsLadeschütze zur10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ derWaffen-SS einberufen.[7]

Nach einer Verwundung am 20. April 1945 beiSpremberg wurde Grass am 8. Mai 1945 beiMarienbad gefangen genommen und war bis zum 24. April 1946 inamerikanischerKriegsgefangenschaft. In seiner autobiografischen ErzählungBeim Häuten der Zwiebel von 2006 schildert er ein fiktives Treffen mitJoseph Ratzinger inBad Aibling.[8] Grass gab sich bei seiner Gefangennahme als Angehöriger der Waffen-SS zu erkennen, verschwieg dies jedoch in seinen bis 2006 veröffentlichten Biografien. Dort hieß es stets, er sei 1944Flakhelfer geworden und danach als Panzersoldat in die Wehrmacht einberufen worden. InBeim Häuten der Zwiebel legte Grass offen, dass er sich freiwillig zur Wehrmacht gemeldet habe und daraufhin im Alter von 17 Jahren zur Waffen-SS eingezogen worden sei.[9]

Seit Oktober 2014 zeigt das LübeckerGünter-Grass-Haus als Teil der Dauerausstellung auch „Grass als Soldat“. Präsentiert werden unter anderem die Marschroute der SS-Panzerdivision, der Grass angehörte, sowie seine Kriegsgefangenenakte und Fotografien des Jugendlichen 1944 in Uniform des Reichsarbeitsdienstes. Eine Vitrine zeigt Seiten des Originalmanuskripts vonBeim Häuten der Zwiebel, sie verdeutlichen den Schreibprozess. Tagebuchnotizen vonKlaus Wagenbach aus dem Jahr 1963 belegen, dass Grass ihm damals von seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS erzählt hatte.[10]

Ausbildung und Familie

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In den Jahren 1947/1948 absolvierte er ein Praktikum bei demSteinmetz Julius Göbel amWerstener Friedhof inDüsseldorf.[11] Grass studierte von 1948 bis 1952 an derKunstakademie Düsseldorf Grafik und Bildhauerei beiJosef Mages undOtto Pankok. Seinen Lebensunterhalt verdiente er, indem er als Steinmetz „beim Wiederaufbau Düsseldorfs, bei der Restauration der großen Bankpaläste“[12] mitarbeitete, amWaschbrett alsJazzmusiker gemeinsam mitHorst Geldmacher, außerdem zusammen mit dem später bekannt gewordenen MalerHerbert Zangs alsTürsteher im LokalZum Csikós in der Düsseldorfer Altstadt. Später verewigte er Herbert Zangs, der wie Grass im Krieg Soldat war, als eigenwilligen Maler Lankes im RomanDie Blechtrommel. Das Studium setzte er von 1953 bis 1956 an derHochschule für Bildende Künste inBerlin als Schüler des BildhauersKarl Hartung fort. Danach lebte er bis 1959 in Paris. 1960 zog er erneut nachBerlin-Friedenau, wo er bis 1972 in der Niedstraße 13 wohnte. Von 1972 bis 1987 lebte er dann inWewelsfleth inSchleswig-Holstein.

Günter Grass im Jahr 1958 mit einem seiner Zwillingssöhne
Günter Grass mit einem seiner Zwillingssöhne, 1958

1954 heiratete Grass dieSchweizer Ballettstudentin Anna Margareta Schwarz (* 1932), aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Die Zeit von Anfang 1956 bis Anfang 1960 verbrachte er mit Anna Schwarz inParis und zeitweise auch inWettingen[13] in der Schweiz, wo auch das Manuskript fürDie Blechtrommel entstand. 1957 wurden dort die Zwillinge Franz und Raoul geboren. 1961, nach der Rückkehr nach Berlin, folgte die Tochter Laura, 1965 wurde der Sohn Bruno geboren. 1972 trennten sich Günter und Anna Grass, geschieden wurde die Ehe im Jahr 1978. Die SchauspielerinHelene Grass, geboren 1974, ist die gemeinsame Tochter mit der Architektin und Malerin Veronika Schröter (1939–2012), mit der Grass in den 1970er-Jahren eine mehrjährige Beziehung hatte. 1979 wurde Nele Krüger, Grass’ Tochter mit der Lektorin Ingrid Krüger, geboren. Im selben Jahr heiratete er in zweiter Ehe die Organistin Ute Grunert geb. Ehrhardt[14] (1936–2021), die selbst zwei Söhne in die Ehe mitbrachte. In dem autobiographischen RomanDie Box lässt Grass seine sechs leiblichen Kinder und die Söhne von Ute Grass als „seine acht Kinder“ auftreten.[15]

Von August 1986 bis Januar 1987 lebte Günter Grass zusammen mit Ute Grass inIndien, meist inKalkutta.

Schaffenszeit und politische Aktivitäten

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In den Jahren 1956/57 begann Grass neben ersten Ausstellungen von Plastiken und Graphiken inStuttgart und Berlin schriftstellerisch tätig zu werden. 1956 debütierte er als Lyriker, 1957 als Dramatiker undLibrettist vonBalletten.[16] Bis 1958 entstanden vor allem Kurzprosa, Gedichte und Theaterstücke, die Grass dem poetischen oder absurden Theater zuordnet. Schon mit seinem ersten RomanDie Blechtrommel, der während seiner Aufenthalte in Frankreich und der Schweiz entstanden war, gelang dem damals erst 31 Jahre alten Grass 1959 der literarische Durchbruch.

Am 19. Februar 1967 zogen in die Wohnung seines Nachbarn und Freundes inBerlin-FriedenauUwe Johnson, der sich gerade in New York aufhielt, die Mitglieder der am Anfang des Jahres gegründetenKommune I ein. Es war Johnsons West-Berliner Atelier- und Arbeitswohnung, die er neben seiner eigentlichen Wohnung in der Stierstraße 3 unterhielt und während seines Auslandsaufenthaltes anUlrich Enzensberger untervermietet hatte. Johnson erfuhr davon erst aus der Zeitung. In der Wohnung wurde das „Pudding-Attentat“ auf den US-VizepräsidentenHubert H. Humphrey geplant. Es flog auf, führte aber zu ausführlicher Medienberichterstattung. Auf Bitte Johnsons ließ Günter Grass die Wohnung von der Polizei räumen.

Im Anschluss an eine Lesung von Grass auf demEvangelischen Kirchentag 1969 in Stuttgart nahm sich ein ehemaliges SS-Mitglied mit Zyankali das Leben. Es handelte sich um den Vater der späteren Journalistin und PolitologinUte Scheub, der in Grass’Tagebuch einer Schnecke in die Figur des „Manfred Augst“ eingeht.[17]

Im November 1971 nahm Grass an einer Woche der Deutschen Kultur inTel Aviv teil und wurde von der israelischen MinisterpräsidentinGolda Meir zu einem Gespräch empfangen.[18]

Grass, BundeskanzlerWilly Brandt und dessen FrauRut, 1970

Grass unterstützte über Jahrzehnte dieSPD in den Wahlkämpfen und als Redenschreiber unter anderem fürWilly Brandt, dem er persönlich verbunden war. Er wurde erst 1982 Parteimitglied und blieb es bis 1993. 1965, 1969 und 1972 beteiligte er sich an Wahlkampftouren der SPD. Mittels offener Briefe und Reden zu politischen Themen verschaffte er sich über seine schriftstellerische Tätigkeit hinaus Gehör in der Öffentlichkeit.

1974 trat Grass aus Protest gegen die Haltung der Bischöfe in der Frage des Abtreibungsrechts und der geforderten Abschaffung des § 218 aus der römisch-katholischen Kirche aus.[19]

Gemeinsam mitHeinrich Böll,Carola Stern und anderen gab er die viermal jährlich erscheinende ZeitschriftL’80 (Demokratie und Sozialismus. Politische und literarische Beiträge) heraus.

Eine Zusammenarbeit mit dem JazzmusikerGünter Sommer ab 1985 brachte mehrere Tonträger hervor, auf denen der Schriftsteller zuPerkussionsmusik von Sommer aus seinen Werken liest.

Tadeusz Różewicz und Grass, 2006

Günter Grass war offizieller Unterstützer derAktion 1:1. desLesben- und Schwulenverbands in Deutschland, die sich für gleiche Rechte und Pflichten bei einerLebenspartnerschaft einsetzt.[20] 1989 unterzeichnete er dieKampagneADAC Ade.

1996 war Grass Mitunterzeichner derFrankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform. Auch in neueren Werken verwendete Grass weiterhin die ältereRechtschreibung.

1997 gründete er dieStiftung zugunsten des Romavolks, die denOtto-Pankok-Preis vergibt, zu Ehren seines ehemaligen Lehrers und als Engagement zu Gunsten derSinti undRoma.

1999 erhielt Günter Grass im Alter von 72 Jahren denNobelpreis für Literatur für sein Lebenswerk. 2005 gründete er den AutorenzirkelLübeck 05.

Grass engagierte sich auch gegen Atomkraft, z. B. bei einer Lesung vor demKernkraftwerk Krümmel im April 2011.[21]

Günter Grass lebte von 1987 bis zu seinem Tod inBehlendorf imKreis Herzogtum Lauenburg in der Nähe der KreisstadtRatzeburg, etwa 25 Kilometer südlich vonLübeck. In Lübeck befindet sich dasGünter-Grass-Haus mit dem überwiegenden Teil seiner literarischen und künstlerischen Originalwerke.

Das Grab von Günter Grass auf dem Friedhof vonBehlendorf (Kreis Herzogtum Lauenburg)

Grass starb am 13. April 2015 im Alter von 87 Jahren in einem Lübecker Krankenhaus an den Folgen einer Infektion.[22] Er wurde am 29. April 2015 im engsten Familienkreis auf dem Friedhof von Behlendorf beigesetzt.[23][24] Die zentrale Gedenkfeier fand am 10. Mai 2015 in Anwesenheit von BundespräsidentJoachim Gauck imTheater Lübeck statt, die Hauptrede hieltJohn Irving.[25] Schleswig-Holstein ehrte Grass mit derTrauerbeflaggung öffentlicher Gebäude an diesem Tag.[26][27]

Werk und Wirken

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Motivation und Rolle als politischer Autor

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Grass selbst sah sich als SchülerAlfred Döblins. Er wollte, dass seine Bücher zum Nachdenken führen, ohne den Leser jedoch dazu zwingen zu wollen: Das Buch sei ein „Spätzünder: Gelöst vom Autor, explodiert es im Kopf des Lesers“.[28]

AlsIntentionen der Werke Grass’ ist unter anderem das „Schreiben gegen das Vergessen“ wie auch der Verlust seiner Heimat Danzig auszumachen. Seine Werke thematisieren denNationalsozialismus bzw. handeln von dessen Hintergrund und Folgen für die Bundesrepublik. Auch die Werke Grass’, die in der Nachkriegszeit spielen (beispielsweiseIm Krebsgang, 2002), behandeln die Thematik des Vergessens und die der Schuld, stellen aber – wie etwa inder Rättin – gleichzeitig die Zuverlässigkeit von persönlicher Erinnerung und kollektivem Gedächtnis in Frage. Laut Begründungsschrift des Komitees für seinen Nobelpreis wurde er dafür geehrt, dass er „in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet hat.“[29]

Rebecca Braun konstatiert bei den literarischen Werken und politischen Schriften nach 1970 eine durchgehende Tendenz von Grass, seine dauerhafte Präsenz in der medialen Öffentlichkeit mit seinen in seinen literarischen Werken bewusst eingefügten Selbstbildern abzustimmen.[30] Ähnlich sieht Monika Shafi eine durchgehende Tendenz, autobiographische Aspekte bewusst einzubauen wie auch gleichzeitig zu verschleiern.[31]

Stuart Taberners konstatiert imCambridge Companion to Günter Grass eine durchgehend demokratische Tendenz eines Gesamtwerks, das von Grass’ Abkehr von seiner jugendlichen Begeisterung für den Nationalsozialismus angetrieben war. Als öffentliche Figur übertrug er seine persönliche Erfahrung auf das Versagen der ganzen Nation, vermied dabei aber eindeutige und einseitige Festlegungen, wörtlichAs with all of Grass’s work, and testament to the essentially democratic tenor of his literary texts, artistic endeavours, essays and speeches, Peeling the Onion tenders an invitation to its reader to think in shades of grey rather than in black and white.[32]

Erzählende Werke

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Der RomanDie Blechtrommel (1959) ist in einer sehr bildlichen Sprache geschrieben. Er handelt von deminfantilen Sonderling Oskar Matzerath, der von seiner „Kinderperspektive“ aus die Erwachsenenwelt beschreibt und dank seiner Blechtrommel auch über Ereignisse berichten kann, an denen er nicht unmittelbar beteiligt war, wie zum Beispiel die Geburt seiner Mutter. Mit derBlechtrommel, in der Grass erstmals historische Ereignisse mit seiner surreal-grotesken Bildersprache konfrontierte, hatte er seinen Stil gefunden. Als einer der ersten deutschsprachigen Schriftsteller stellte er sich den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges und entschied sich bewusst für die gegenständliche Beschreibung des historischen Zusammenhangs. Auch dieKaschubei fand durch dieses Werk Aufnahme in die Weltliteratur.

Für den Roman erhielt Grass, nach Lesung aus dem noch unveröffentlichten Manuskript, 1958 den Preis derGruppe 47, deren Mitglied er seit 1955 war. 1960 wollte die Jury desBremer Literaturpreises Grass für die Blechtrommel prämieren, was aber vom Bremer Senat verhindert wurde. In diesem und dem folgenden Jahr wurde der Preis nicht verliehen.Die Blechtrommel wurde 1979 vonVolker Schlöndorffverfilmt.

Sein ebenfalls im Danzig des Zweiten Weltkrieges spielendes zweites BuchKatz und Maus (1961), in dem er die Geschichte des Jungen Joachim Mahlke erzählt, wurde dagegen zunächst Anlass eines Skandals. Hauptsächlich wegen einer „Onanierszene“ beantragte der hessische Minister für Arbeit, Volkswohlfahrt und Gesundheitswesen bei derBundesprüfstelle, die Novelle wegen unsittlichen Inhalts zu indizieren. Auf Protest der Öffentlichkeit und anderer Schriftsteller wurde der Antrag allerdings wieder zurückgezogen. Mit dem RomanHundejahre (1963) erschien zwei Jahre später das letzte Werk derDanziger Trilogie.

MitDie Plebejer proben den Aufstand erschien 1966 ein weiteres Drama von Grass, das sein bekanntestes Theaterstück wurde. Es thematisiert den Arbeiteraufstand vom17. Juni 1953 in der DDR und die Rolle der marxistischen Intellektuellen. Die Hauptfigur des „Chefs“ ist mit zahlreichen Zügen vonBertolt Brecht ausgestattet. Gegen eine Deutung, die das Drama auf ein Anti-Brecht-Stück reduziert, hat sich Grass jedoch stets verwahrt. 1968 veröffentlichte Grass das BuchBriefe über die Grenze, einen Dialog zwischen dem tschechischen SchriftstellerPavel Kohout und Grass zum Thema „Prager Frühling“.

1969 erschien Grass’ Romanörtlich betäubt. Hierin verteilte der Autor seine eigene (anarchistische und sozialdemokratische) politische Einstellung auf verschiedene Personen, im Mittelpunkt ein Zahnarzt, die sich mit aktuellen Problemen auseinandersetzen. Es war das erste Mal, dass Grass über ein aktuelles Thema schrieb (Studentenbewegung). Andere Bücher hatten immer einen starken Vergangenheitsbezug. In denUSA wurde das Buch euphorisch aufgenommen, während sich in Deutschland die Kritiker eher zurückhielten.[33] Nach dem Erscheinen der ErzählungAus dem Tagebuch einer Schnecke (1972), welche den Bundestagswahlkampf 1969 beschreibt, zog Grass sich vorübergehend aus dem politischen Leben zurück.

1977 wurde Grass’ RomanDer Butt veröffentlicht, der seinen internationalen Ruf als Epiker untermauerte. Zwei Jahre später brachte Grass die ErzählungDas Treffen in Telgte heraus. Einige Poeten der Barockzeit treffen sich dort im Jahr 1647 während der Verhandlungen zumWestfälischen Frieden. Das Treffen verläuft weitgehend nach den Gepflogenheiten der 300 Jahre später vonHans Werner Richter ins Leben gerufenen Gruppe 47. Die Erzählung ist Richter gewidmet. Der erste Satz vonDer Butt („Ilsebill salzte nach.“) wurde 2007 von einer Prominenten-Jury zumschönsten ersten Satz der deutschsprachigen Literatur gewählt.

Eine Asienreise inspirierte Grass 1980 zuKopfgeburten oder Die Deutschen sterben aus, einem erzählenden Werk, welches unter anderem damalige politische Ereignisse behandelt. 1986 folgte das ProsawerkDie Rättin, das 1997 verfilmt wurde und einapokalyptisches Feature über den Selbstmord der Menschheit zeichnet. 1992 erschien die ErzählungUnkenrufe, die Grass’ Bemühen um die Versöhnung der Deutschen mit sich und den östlichen Nachbarn zeigt.

1995 erschien Grass’ RomanEin weites Feld. Er spielt in Berlin zwischen Mauerbau und Wiedervereinigung und ist ein Panorama deutscher Geschichte von der Revolution von 1848 bis zur Gegenwart. Eine bis heute nicht nachlassende Langzeitwirkung entfaltete der Roman durch den zum geflügelten Wort gewordenen Satz über die DDR: „Wir lebten in einer kommoden Diktatur.“ Für dieses heftig umstrittene, politisch orientierte Buch erhielt Grass denHans-Fallada-Preis. Der Protagonist des Romans,Fonty, ist an dasAlter Ego vonTheodor Fontane angelehnt und schlägt so den Bogen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Das Buch wurde in der Öffentlichkeit stark diskutiert, was unter anderem dazu führte, dass bereits nach acht Wochen die fünfte Auflage in Druck ging.

2002 erschien dieNovelleIm Krebsgang, die den Untergang des mit Flüchtlingen besetzten SchiffsWilhelm Gustloff am Ende des Zweiten Weltkrieges behandelt. Ein Jahr später erschienLetzte Tänze, eine Sammlung vorwiegend erotisch geprägter Gedichte und Zeichnungen.

Beim Häuten der Zwiebel, ein autobiografisch geprägtes Buch ohne explizite Gattungsbezeichnung, erschien im August 2006. In diesem Erinnerungsbuch „häutete“ sich der Autor, indem er Schichten seiner Jugenderinnerungen freilegte. Beim Freilegen einer dieser „Häute“ sorgte Grass damit für Aufsehen, dass er nach über 60 Jahren bekannt gab, im Herbst 1944 als 17-Jähriger zurWaffen-SS eingezogen worden zu sein.[34] Dieser Umstand wurde der Öffentlichkeit jedoch schon kurz vor Erscheinen des Buches durch ein Interview bekannt, das Grass derFrankfurter Allgemeinen Zeitung gab.[9]

Lyrische Werke

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Neben seinen Romanen schrieb Grass einige Gedichtbände, die er mit eigenen Bildern und Zeichnungen ergänzte. Später erklärte er, am meisten liege ihm die Lyrik, von der er eigentlich komme. Sie erschien ihm als die Form des Schreibens, die am klarsten und deutlichsten sei und mit der er sich selber am besten in Frage stellen und ausmessen könne. Sein literarischer Werdegang begann im Frühjahr 1955, als er Gedichte an einen Lyrikwettbewerb desSüddeutschen Rundfunks schickte und dort auf Anhieb den dritten Preis gewann. Von der Preisverleihung zurückgekehrt, fand er ein Telegramm vonHans Werner Richter vor, mit dem er zur Tagung derGruppe 47 in Berlin eingeladen wurde. Seine Lesung weckte das InteresseWalter Höllerers. In der Folge veröffentlichte der Luchterhand-Verlag 1956 sein erstes Buch.[35]

Die Vorzüge der Windhühner verkaufte sich in den ersten Jahren zwar nur 700-mal, doch beurteilten Kritiker das Buch recht positiv als einen „Weg zur realistischen Darstellung des Alltags“.

Im 1960 erschienenenGleisdreieck geht er auf die damals gerade erschieneneBlechtrommel ein. Neben große und düstere Kohlezeichnungen gesellen sich 55 Gedichte, die sehr stark die Wirklichkeit einbeziehen oder Gegenstände beschreiben. Er erzählt von Berlin.

Im nächsten Lyrikband,Ausgefragt von 1967, bezieht sich Grass besonders auf zwei Dinge: Biographisches und Politisches. Er dichtet über persönliche Erfahrungen und verarbeitet den 1965er Wahlkampf, in dem er für dieSPD undWilly Brandt eintrat.

Neben einigen weniger eminenten Werken (zum BeispielLiebe geprüft) und einigen Sammelbänden erschien 1983Ach Butt, dein Märchen geht böse aus. In diesem Werk wurden überwiegend die Gedichte aus den RomanenDer Butt undDie Rättin zusammengetragen. Inhaltlich beschreiben sie zum Teil detailliert Nahrungsmittel oder denKot (alsmenschliches Endprodukt).

Grass’ Gedichte sind realistisch geprägt, aber oft mit typisch scharfer Ironie gewürzt, wie auch sein kürzestes GedichtGlück:

Ein leerer Autobus
stürzt durch die ausgesternte Nacht.
Vielleicht singt sein Chauffeur
und ist glücklich dabei.

(Ironisches Schlüsselwort des Gedichtes ist das WortVielleicht. In dem Verbinden eines sinnlosen Geschehens mit einem Glücksgefühl des an diesem Geschehen Beteiligten verweist es auf religiöse, metaphysische Spekulationen, bei welchen trotz eines sinnlosen Erdendaseins auf ein jenseitiges Glück spekuliert wird.[36])

Im Jahr 2012 veröffentlichte Grass in verschiedenen Tageszeitungen die politischen GedichteWas gesagt werden muss undEuropas Schande.[37]

Grass als politisch aktiver Intellektueller

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Günter Grass mit Willy Brandt, 1972, Pressekonferenz mit Schülerzeitungsredakteuren in Bonn

Grass’ erste politische Intervention war ein offener Brief anAnna Seghers in Zusammenhang mit der Errichtung derBerliner Mauer am 13. August 1961.[38] Die sogenannteFrahmrede Konrad Adenauers in Regensburg am selben Tage veranlasste Grass, den dabei verunglimpften SPD-Politiker Willy Brandt aktiv zu unterstützen.

Grass’ enges Verhältnis zu Willy Brandt begann mit einem Treffen Brandts mit der Gruppe 47 1961. 1965 veröffentlichte er im Hermann Luchterhand Verlag das Taschenbuchdich singe ich demokratie – loblied auf willy. In den Wahljahren 1961, 1965, 1969 und 1972 war er unter anderem alsRedenschreiber für Brandt tätig und stand unter dem Titel „Es steht zur Wahl“ selbst als Redner und Unterstützer auf der Bühne. In dem BuchAus dem Tagebuch einer Schnecke berichtete Grass biografisch von seiner Rolle in den Wahlkämpfen, Teile des Briefwechsels mit Brandt wurden ebenso veröffentlicht. Seine eigenen politischen Ziele waren in viele kleine Forderungen untergliedert, so zum Beispiel die Abschaffung der5-%-Klausel, die nie zustande kam.

Grass rief 1965 mit anderen das „Wahlkontor deutscher Schriftsteller“ zur Unterstützung Brandts ins Leben.[39] 1967 initiierten Günter Grass undGünter Gaus in Abstimmung mit Horst Ehmke die Sozialdemokratische Wählerinitiative (SWI), in der auch zahlreiche Künstler, Journalisten und Intellektuelle vertreten waren.[40]

Es ging dabei vor allem um die Öffnung der SPD zu parteifernen Wählern und weniger darum, die Unterstützer auch in der Partei einzubinden.[41] Grass selbst wurde erst 1982 Mitglied der SPD, verließ sie aber wegen derAsylpolitik nach zehn Jahren wieder. Ein erster offener Konflikt mit Willy Brandt kam bei dessen Eintritt als Außenminister in dieGroße Koalition unterKurt Georg Kiesinger 1966 zu Tage. Die SPD erreichte damit eine erste Regierungsbeteiligung auf Bundesebene, die Zusammenarbeit von ehemaligen NSDAP-Mitgliedern, Widerstandskämpfern und – im Falle Herbert Wehners – eines ehemaligen KPD-Funktionärs, die sich untereinander seit 1945 erbittert bekämpft hatten, war ein tiefer Einschnitt und ein bedeutender wie wegen des Aufkommens der außerparlamentarischen Opposition risikoreicher historischer Kompromiss.[42] Grass kritisierte diese in einem Brief an Brandt alsmiese Ehe[42] und hielt Kurt Georg Kiesinger öffentlich dessen Rolle als Mitläufer im NS-Regime vor.[43] Grass verarbeitete seine Kritik später in dem Romanörtlich betäubt.

Grass begrüßte Brandts Regierungsübernahme 1969 und bemühte sich um eine Auslandsfunktion bei Brandt beziehungsweiseErhard Eppler, was Brandt jedoch zur Enttäuschung Grass’ ablehnte. Im Gegensatz zu einer Reihe von anderen, insbesondere journalistischen Mitgliedern der SWI gelang Grass nie die Übernahme eines politischen Amtes.[41][44] BrandtsKniefall von Warschau am 7. Dezember 1970 kommentierte er in mehreren Schriften.[45] Als Brandt wegen seiner Spionageaffäre zurücktreten musste, äußerte sich Grass enttäuscht und zornig über seinenpolitischen Lehrer, die SWI selbst verlor nach dem Verlust Brandts als zentraler Identifikationsfigur zunehmend an Schwung.

1990 sprach Grass sich (im Widerspruch zu Brandt) gegen diedeutsche Wiedervereinigung und für eineKonföderation der beiden deutschen Staaten aus. Dabei argumentierte er unter anderem, der von 1871 bis zumGroßdeutschen Reich des Nationalsozialismus bestehendeEinheitsstaat „war die früh geschaffene Voraussetzung für Auschwitz. Er wurde latentem, auch anderswo üblichem Antisemitismus zur Machtbasis.“[46] Dies wurde vonMartin Walser als „Instrumentalisierung des Holocaust“ kritisiert.[47]

1992 kündigte Grass aus Protest gegen denAsylkompromiss[48] seine SPD-Mitgliedschaft wieder auf. Grass engagierte sich dennoch weiter bei SPD-Wahlkämpfen, insbesondere 1998, 2002 und 2005 für Gerhard Schröder, dem er ähnlich wie Brandt persönlich verbunden war.[41] In der Folge organisierte Grass dasLübecker Literaturtreffen, überwiegend mit Schriftstellern, die sich vor der Bundestagswahl 2005 deutlich für eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition ausgesprochen hatten. Im Gegensatz zur Gruppe 47 können an den Treffen dort jedoch keine Literaturkritiker teilnehmen.

Grass hatte eine bedeutende Rolle in verschiedenen Schriftstellerverbänden. Als Mitgründer desVerbandes deutscher Schriftsteller (VS), heute inver.di, gehörte Grass zu den Kritikern der Verbandspolitik, die seiner Meinung nach unter Vorsitz vonBernt Engelmann gegen osteuropäische Diktaturen oft allzu duldsam war. Auf der Bundesdelegiertenkonferenz in Hamburg (24. bis 26. September 1987) ließ er sich in den Bundesvorstand wählen, trat aber auf dem Kongress in Stuttgart 1988 mit dem gesamten Vorstand zurück, weil eine Diskussion über Alternativen zum Beitritt des Verbandes in dieIG Medien – Grass hatte eine eigene Autorengewerkschaft unter dem Dach desDGB vorgeschlagen – ausblieb. Mit ihm verließen die VS-BundesvorsitzendeAnna Jonas und rund 50 weitere Autorinnen und Autoren den Verband.[49][50] Seit 1968 war Grass Mitglied desPEN-Zentrums Deutschland, dessen Ehrenpräsident er seit 2009 war.

1985 machte Grass seine Ablehnung gegen denBesuch eines Bitburger Soldatenfriedhofs durch den damaligen BundeskanzlerKohl (CDU) und den amerikanischen PräsidentenRonald Reagan deutlich.[51] Er bezeichnete dieMohammed-Karikaturen dänischer und französischer Zeitungen als gezielte Provokation und mit den Worten „Woher nimmt der Westen diese Arroganz, vorzugeben, was gemacht werden muss und was nicht?“.[52] Im April 2010 forderte Grass bei einer Rede inTarabya eine Anerkennung desVölkermordes an den Armeniern durch die Republik Türkei[53] und im Dezember 2010 gehörte er zu den Künstlern, die sich – erfolglos – bei der israelischen Regierung dafür einsetzten, dassMordechai Vanunu ausreisen dürfe, um dieCarl-von-Ossietzky-Medaille von derInternationalen Liga für Menschenrechte entgegenzunehmen.[54]

Zugehörigkeit zur Waffen-SS

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Als Grass im August 2006 bekanntmachte, mit siebzehn Jahren derWaffen-SS angehört zu haben, begann eine umfangreiche Debatte um seine Rolle als moralische Instanz im Nachkriegsdeutschland. Er sprach darüber zuerst in einem Interview aus Anlass des Erscheinens seines autobiographischen WerkesBeim Häuten der Zwiebel.[55]

In dem Buch schrieb Grass, er werde die Waffen-SS in seiner Jugend „als Eliteeinheit“ gesehen haben, „die doppelte Rune am Uniformkragen“ sei ihm „nicht anstößig“ gewesen.[56] Nach eigenen Angaben war er während seiner Zugehörigkeit zur Waffen-SS an keinenKriegsverbrechen des Zweiten Weltkrieges beteiligt, er habe nicht mal einen einzigen Schuss abgegeben. Denn alsLadeschütze im Panzer-Regiment der10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“ sei er nur mit dem Nachladen, nicht aber mit Schießen betraut gewesen.[57]

Er hatte seine SS-Mitgliedschaft auch bei seiner Gefangennahme am 8. Mai 1945 gegenüber der US-Army angegeben.[58] Bereits 20 Jahre vorBeim Häuten der Zwiebel hatte Grass mehreren Schriftstellerkollegen seine Zeit bei der Waffen-SS zur Kenntnis gegeben, darunter dem 1944 geborenen österreichischen Lyriker, Autor und RegisseurRobert Schindel und dem mit diesem gleichaltrigen TheaterautorPeter Turrini.[59]

In Reaktion auf das späte Geständnis seiner SS-Zugehörigkeit gab es zahlreiche, sowohl kritische aber auch verständnisvolle Kommentare.[60]Charlotte Knobloch (ehemalige Präsidentin desZentralrates der Juden in Deutschland) sah das Bekenntnis von Grass als PR-Maßnahme an und sagte: „Die Tatsache, dass dieses späte Geständnis so kurz vor der Veröffentlichung seines neuen Buches kommt, legt […] die Vermutung nahe, dass es sich dabei um eine PR-Maßnahme zur Vermarktung des Werkes handelt.“[61] Der Journalist und Hitler-BiografJoachim Fest äußerte sein Unverständnis, „wie sich jemand 60 Jahre lang ständig zum schlechten Gewissen der Nation erheben kann, gerade in Nazi-Fragen – und dann erst bekennt, dass er selbst tief verstrickt war“.[62] Verschiedene Autoren, vor allem solche aus dem Kreis derNeuen Frankfurter Schule, überzogen Grass aufgrund des hier behandelten Anlasses in dem SammelbandLiteratur als Qual und Gequalle. Über den Literaturbetriebsintriganten Günter Grass mit heftiger Polemik hinsichtlich seiner Person, wie auch der Qualität seines Werkes.[63] Hingegen wurde zu seinen Gunsten angeführt, Kritiker hätten Grass’ politische Positionen eigentümlich verzerrt, exemplarischHannes Stein undHenryk Broder folgenreich eine Interview-Äußerung ungenau und missverständlich, wenn nicht sogar verfälscht dargestellt.[64]Stefan Reinecke stellte in dertaz heraus, es werde so getan, „als hätte der Autor eine unsagbare persönliche Schuld verschwiegen – ohne dass es dafür ein Indiz gibt.“ Zudem werde „Grass zu einer Größe aufgepumpt“, die er nie gehabt habe.[65]Klaus Staeck, Präsident derAkademie der Künste, betonte, dass „das künstlerische Werk und auch seine politische und moralische Integrität auch nach seinem Bekenntnis außer Zweifel“ stünden.[6]

Verschiedentlich wurde auch die Aberkennung oder Rückgabe von verliehenen Auszeichnungen verlangt. So forderte der polnische PolitikerLech Wałęsa zunächst, Grass solle die Ehrenbürgerschaft der StadtDanzig ablegen.[66] Die CDU-PolitikerWolfgang Börnsen undPhilipp Mißfelder forderten ihn zur Rückgabe seines Nobelpreises auf.[67][68] Nach einem Reue bekennenden Schreiben an die Stadt Danzig und dem Anerkennen der Reue durch Lech Wałęsa verebbte die Diskussion. Wałęsa nahm seine Kritik ausdrücklich zurück.[69] Der Danziger BürgermeisterPaweł Adamowicz äußerte, dass das späte Bekenntnis von Grass nichts an der Qualität seiner Literatur und seinen Verdiensten für die deutsch-polnische Aussöhnung ändere.[70] Auch das Nobelpreiskomitee schloss eine Aberkennung des Nobelpreises aus.[71]

Im November 2007 erhob Grass durch seinen Anwalt Unterlassungsklage gegen die VerlagsgruppeRandom House, zu der derGoldmann Verlag gehört. Die Klage zielte gegen die Behauptung, Grass habe sich freiwillig zur Waffen-SS gemeldet, in einer aktualisierten, bei Goldmann erschienenen Fassung der Grass-Biografie vonMichael Jürgs.[72] Zu einer Gerichtsverhandlung kam es nicht. Grass und Random House einigten sich auf einen Vergleich, wonach sich Jürgs verpflichtete, den strittigen Passus in einer Neuauflage dahingehend zu ändern, dass Grass in seiner Autobiographie geschrieben habe, als Siebzehnjähriger im Herbst 1944 zurWaffen-SS-Division „Frundsberg“ eingezogen worden zu sein.[73] Dies entsprach auch der Darstellung von Robert Schindel, wonach Grass – nachdem er sich freiwillig zurU-Boot-Truppe gemeldet hatte und dort nicht angenommen worden war – zur Waffen-SS rekrutiert wurde.[59]

Beobachtung durch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR

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2010 veröffentlichte Kai Schlüter eine Dokumentation mit dem TitelGünter Grass im Visier. Die Stasi-Akte. Die Dokumentation enthält auch Kommentare von Günter Grass und von Zeitzeugen. Schlüter bereitet darin Grass’ „Stasi“-Akte auf. DasMinisterium für Staatssicherheit („Stasi“) begann diese Akte kurz nach demMauerbau im August 1961. Die Staatssicherheit ließ Grass bis Herbst 1989 nicht mehr aus den Augen, sammelte Material über ihn und die Gruppe 47 und überwachte ihn bei seinen Besuchen in der DDR.[74] Grass wäre im August 1961 beinahe von der Staatssicherheit in (Abschiebe-)Haft genommen worden.[75]

Verhältnis zum Springer-Konzern

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Um die seit 1967 bestehende Gegnerschaft zwischen derGruppe 47 und derAxel Springer AG beizulegen, unternahm deren VorstandschefMathias Döpfner 2006 einen Vorstoß bei Grass. Dieser hielt sich weiterhin an den von der Gruppe im Oktober 1967 beschlossenen Boykott von Springer-Zeitungen. Die Schriftsteller befürchteten eine „Einschränkung und Verletzung der Meinungsfreiheit“ und eine „Gefährdung der Grundlagen der parlamentarischen Demokratie in Deutschland“ durch die Marktmacht des Konzerns.

Grass hatte nach Jahrzehnten zu verstehen gegeben, von dem Boykott abrücken zu wollen, wenn sich der Konzern für die verletzende Art entschuldige, mit der die Zeitungen des Konzerns das Werk vonHeinrich Böll begleitet hätten. Grass erklärte sich bereit, Döpfner in seinem Haus in Behlendorf bei Lübeck zu empfangen. Das Treffen fand am 27. März 2006 statt. Über den Inhalt des Gesprächs gab es keine Auskunft, doch kam es Ende April 2006 zu einem weiteren Gespräch, das Grass und Döpfner wiederum in Behlendorf führten. Auszüge des Streitgesprächs, das der PublizistManfred Bissinger moderierte, wurden im Juni 2006 imSpiegel (25/2006) abgedruckt. Zwar blieb Grass bei seiner grundsätzlichen Kritik am Springer-Verlag, doch sei seine Ablehnung nichts Festgefügtes. Er wünsche sich, dass Döpfner „ein größeres Differenzieren“ im Verlag durchsetze. Döpfner erklärte sich bereit, „im Hinblick auf 1968 für den Axel Springer Verlag eine selbstkritische Revision zu führen“.[76]

Das Gespräch wurde im August/September 2006 imSteidl-Verlag unter dem TitelDie Springer-Kontroverse als Taschenbuch herausgegeben.

Kontroverse um das GedichtWas gesagt werden muss

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Hauptartikel:Was gesagt werden muss

Am 4. April 2012 löste Grass’ in derSüddeutschen Zeitung veröffentlichtesProsagedichtWas gesagt werden muss eine breite gesellschaftliche und mediale Diskussion aus. In diesem Text wirft erIsrael vor, mit seinen Kernwaffen den „ohnehin brüchigenWeltfrieden“ zu gefährden und einen „Erstschlag“ gegen denIran zu planen, „der das … iranische Volk auslöschen könnte“, und kritisiert die Lieferung deutscherUnterseeboote an Israel. Zugleich setzt sich Grass mit einer von ihm behaupteten Tabuisierung eines unkontrolliertenKernwaffenarsenals Israels auseinander; die Missachtung dieses Tabus würde alsAntisemitismus beurteilt.[77]

Am Folgetag gab Grass mehrereInterviews. So sagte er zur israelischen Politik imWestjordanland: „Es gibt nur wenige Länder, die UNO-Resolutionen so missachten wie Israel. Es ist oft genug von der UNO darauf hingewiesen worden, dass diese Siedlungspolitik beendet werden muss. Sie geht weiter.“ Er führte weiter aus: „Dieses Aussparen, dieses feige sich Wegducken, das schlägt schon inNibelungentreue. ‚Ja keine Kritik an Israel‘ ist das schlimmste, was man Israel antuen kann“ und: „Israel ist nicht nur eineAtommacht, sondern hat sich auch zur Besatzungsmacht entwickelt.“[78]

Das Gedicht wurde von israelischer Seite, Vertretern desJudentums in Deutschland, deutschen Politikern[79] sowie den meisten deutschen Medien ablehnend aufgenommen und zum Teil als israelfeindlich und antisemitisch kritisiert.[80][81] Am 8. April 2012 erklärte die israelische Regierung Günter Grass, offiziell wegen seiner Mitgliedschaft in derWaffen-SS, zurPersona non grata und verhängte einEinreiseverbot.[82] Die Reaktion wurde in der israelischen ZeitungHaaretz als übertrieben und hysterisch bezeichnet.[83]

Dasdeutsche P.E.N.-Zentrum lehnte im Mai 2012 einen Antrag auf Aberkennung der Ehrenpräsidentschaft von Grass ab. Da man sich der Freiheit des Wortes verschrieben habe, werde sie sich auch nicht inhaltlich zu dem Gedicht äußern.[84]

Rezeption

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Günter Grass’ Werk wird als bedeutsamer Teil des deutschen literarischenKanons betrachtet. Sein Erstling,Die Blechtrommel, wurde zum Maßstab seiner folgenden Romane, welche ebenfalls weltweite Bekanntheit erlangten. Die deutsche Kritik fiel, einer AnalyseHeinz Ludwig Arnolds gemäß, gemischt aus.[85]Heinrich Vormweg etwa bemängelte unter anderem einen obszönen und teilweise blasphemischen Schreibstil bei Grass.[85] Auf der anderen Seite wurde Grass’ Darstellung des Danzigs seiner Jugendzeit in eine Reihe mitJames JoyceDublin,Marcel ProustsCombray undWilliam FaulknersJefferson in Mississippi – Verewigungen einer Stadt oder Region als literarisches Denkmal – gestellt und ebenso anerkannt, Grass gebe den damaligenZeitgeist passend wieder.[85] Grass habe die NS-Zeit im Gegensatz zu Mann demythologisiert, deheroisiert und dedämonisiert.[85] An seinen „pikaresken“ Schreibstil knüpften unter anderem solche Autoren wieJohn Irving undSalman Rushdie an. Letzterer setzte sich insbesondere auch mit Grass’ Verarbeitung des Heimatverlustes auseinander, was sich zum Beispiel in Rushdies RomanMitternachtskinder zeigt, der deutlichen Bezug auf dieBlechtrommel nimmt – etwa in der Verarbeitung der Geburtsszene, die wiederum auf einer Verfremdung der goetheschen Darstellung seiner Geburt inDichtung und Wahrheit beruht.

Sein zweiter Roman,Hundejahre, wurde von einer bis dato in Deutschland nicht erlebten umfangreichen Medienkampagne begleitet. Schon vor der Auslieferung auf dem Buchmarkt las Grass Abschnitte im Fernsehen, Vorauszüge wurden besprochen, derSpiegel machte die Romanveröffentlichung zu einer Coverstory.[85] Der Roman Hundejahre war der Durchbruch Grass’ auf der internationalen Bühne.[85] Die internationale Rezeption, beginnend mit einer Rezension imThe Times Literary Supplement 1963, fiel positiver noch aus als die deutschen Kritiken. Danach war ihm die literarische Verarbeitung des Nationalsozialismus deutlich besser gelungen als beispielsweiseThomas Mann in dessen 1948 erschienenenDoktor Faustus.[85]

Die Bekanntheit Grass’ auch außerhalb literarischer Zirkel bildete sich in einer 1965 erschienenen, vonDavid E. Scherman kommentiertenHomestory imMagazin Life ab.[85] Seine Popularität zeigt auch das positive und umfangreiche amerikanische Medienecho einer Lesereise Grass’ an der Ostküste der USA im selben Jahr.[85] Im Magazin Newsweek wurde Grass als der Autor beschrieben, der die deutsche Nachkriegsliteratur auf die internationale Bühne gebracht habe.[85]

In der Folge wurden Neuerscheinungen von Grassromanen regelmäßig zu besonderen Ereignissen auf dem Buchmarkt und in den Medien. Seine öffentliche Wirkung zeigte sich auf derCicero-Liste der führenden 500 Intellektuellen im deutschsprachigen Raum, auf der er 2013 auf dem ersten Platz rangierte.[86] Grass’ durchaus betonte Selbststilisierung als politischer Autor mit Oberlippenbart, Lesebrille und dem stets zum Protestieren geöffneten Mund[87] wie seine tatsächlich dominierende Rolle für die Nachkriegsliteratur wurde aber auch negativ bewertet. Stuart Taberners sprach von einer Tendenz Grass’, sich im Spätwerk zumDenkmal seiner selbst zu stilisieren.[88]

Grass wurde mehrfach zum Gegenstand von Parodien und Karikaturen. 1986 erschienGünter Ratte Der Grass als Parodie aufDie Rättin. Das Werk selbst wurde in deutschen wie ausländischen Kritiken recht negativ bewertet, Grass reagierte äußerst enttäuscht auf die entsprechenden Verrisse. Grass’ Spätwerk stand im Schatten seiner frühen Erfolgswerke.

2012 wurde das Erscheinen von Grass’ PolitgedichtEuropas Schande in der Süddeutschen Zeitung seitensVolker Weidermann in derFAZ alsScoop des SatiremagazinTitanic dargestellt. Grass’ politische Aussagen in Gedichtform wurden zum Gegenstand von Spott in den sozialen Netzwerken und Thema einer regelrechten Medienfarce.[89][90]

InVonne Endlichkait, seinem nachgelassenen Buch von 2015, zeigt sich Grass ungewohnt selbstironisch.[91]

Auszeichnungen

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Günter Grass, 2004

Günter Grass erhielt im Jahr 1999 den Nobelpreis für Literatur, weil er – so die Begründung der Jury – „in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet hat“ (englisch[he is the author] whose frolicsome black fables portray the forgotten face of history). Darüber hinaus hat Grass noch etliche Auszeichnungen erhalten, von denen im Folgenden einige genannt werden.

1958 erhielt Grass den Förderpreis desKulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e. V.,[92] 1965 wurde ihm derGeorg-Büchner-Preis verliehen, „für sein Werk in Lyrik und Prosa, worin er kühn, weitausgreifend und kritisch das Leben unserer Zeit darstellt und gestaltet.“ 1967 wurde er mit derCarl-von-Ossietzky-Medaille ausgezeichnet, 1968 mit demFontane-Preis. 1969 erhielt er denTheodor-Heuss-Preis, 1970 wurde er in dieAmerican Academy of Arts and Sciences gewählt. 1977 erhielt er den italienischenPremio Mondello,[93] 1980 denWeinpreis für Literatur.[94] 1988 zeichnete ihn der Hamburger Senat mit derMedaille für Kunst und Wissenschaft aus. 1994 verlieh ihm die Bayerische Akademie der Schönen Künste ihrenGroßen Literaturpreis. 1995 wurde Grass mit derHermann-Kesten-Medaille ausgezeichnet, im Jahr darauf mit demThomas-Mann-Preis der Stadt Lübeck, demSamuel-Bogumil-Linde-Preis und 1996 auch mit demHans-Fallada-Preis. 1998 verlieh dieHumanistische Union ihm denFritz-Bauer-Preis für seine Verdienste um die Verteidigung derMenschenrechte. 1999 ehrte ihn Spanien mit demPrinz-von-Asturien-Preis für Geisteswissenschaften und Literatur.

Günter Grass warEhrendoktor desKenyon College (1965), derHarvard University (1976), derAdam-Mickiewicz-Universität Posen (1990), derUniversität Danzig (1993), derUniversität Lübeck (2003)[95] und derFreien Universität Berlin (2005).

2006 wurde ihm derInternationale Brückepreis verliehen, dessen Annahme er jedoch ablehnte, weil CDU-Kommunalpolitiker die Entscheidung der unabhängigen deutsch-polnischen Jury infrage stellten. Auch die Annahme desAntonio-Feltrinelli-Preises 1982 hatte er abgelehnt.

Grass ist seit 1993Ehrenbürger seiner GeburtsstadtDanzig und Ehrendoktor der dortigen Universität. 2007 erhielt er denErnst-Toller-Preis.

Die 1960 vorgesehene Ehrung mit demBremer Literaturpreis scheiterte am Widerspruch desBremer Senats. Im selben Jahr erhielt er jedoch denDeutschen Kritikerpreis.

Der deutsche AstronomFreimut Börngen schlug für seinen 1989 entdecktenAsteroid den Namen(11496) Grass vor.

2005 erhielt Günter Grass den Eckart Witzigmann Preis für das Kulturthema Essen in Literatur, Wissenschaft und Medien.[96]

2009 wurde in seiner GeburtsstadtDanzig ein Günter-Grass-Museum eröffnet.

2012 wurde Grass von der dänischen Europäischen Bewegung(Europabevægelsen) mit dem Ehrentitel „Europäer des Jahres 2012“ ausgezeichnet. Gewürdigt wurden unter anderem seine europapolitischen Debattenbeiträge.[97]

2013 erhielt Günter Grass gemeinsam mit seiner Ehefrau Ute die Auszeichnung „Schleswig-Holsteinischer Meilenstein“ des Verbandes Deutscher Sinti und Roma e. V. – Landesverband Schleswig-Holstein für sein jahrelanges Engagement für die Minderheit der Sinti und Roma.[98]

Grass hatte zu Lebzeiten Einwände gegen ein Denkmal in seiner Geburtsstadt gehabt, weshalb bis zu seinem Tod in der Nähe seines Geburtshauses im heutigen StadtteilWrzeszcz (früherLangfuhr) nur eine auf einer Parkbank platzierte Bronzefigur von Oskar Matzerath an den Schriftsteller erinnerte. Am 16. Oktober 2015, ein halbes Jahr nach seinem Tod und gleichzeitig sein 88. Geburtstag, wurde eine größere Bronzefigur von Grass – mit einem Buch und einer Pfeife in der Hand – auf die andere Seite der Parkbank gesetzt. Sie war 13 Jahre zuvor errichtet, aber den Wunsch des Autors respektierend nie aufgestellt worden.[99]

Laut eigener Aussage sollte Grass in den 1970er-Jahren dasBundesverdienstkreuz erhalten. Er lehnte jedoch mit dem Hinweis ab, dass er Bürger einerHansestadt (siehe auch:Hanseaten und Auszeichnungen) sei. Der wahre Grund sei jedoch gewesen, dass auch viele ehemalige Nationalsozialisten den Orden bekommen hatten.[100]

Werke

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Romane, Novellen und Erzählungen

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Dramen

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  • Die bösen Köche. Ein Drama. 1956.
  • Hochwasser. Ein Stück in zwei Akten. 1957.
  • Noch zehn Minuten bis Buffalo. Ein Spiel in einem Akt. 1957
  • Onkel, Onkel. Ein Spiel in vier Akten. 1958.
  • 32 Zähne. Eine Farce in fünf Akten. 1958
  • Die Plebejer proben den Aufstand. Ein deutsches Trauerspiel. 1966.
  • Davor. Ein Stück in 13 Szenen. 1969

Lyrik

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Grafik, Skulpturen, Plastiken

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Butt im Griff. Plastik von Günter Grass
  • Butt im Griff. Bronzeplastik in zwei Versionen:Butt im Griff I (Butt in rechter Hand), 2,3 Meter Höhe, fünf Exemplare[105] (im Skulpturen-Garten desGünter Grass-Hauses in Lübeck, am Gemeindehaus inBehlendorf, vor demOtto-Pankok-Museum inGildehaus, vor dem GöttingerKollegiengebäude, im Hafen vonSønderborg);Butt im Griff II (Butt in linker Hand), 1,3 Meter Höhe, sieben Exemplare[106]
  • Zeichnungen und Schreiben. Das bildnerische Werk des Schriftstellers Günter Grass. Band I:Zeichnungen und Texte 1954–1977. Hrsg. vonAnselm Dreher. Darmstadt/Neuwied 1982
  • Zeichnungen und Schreiben II. Radierungen und Texte 1972–1982. Hrsg. von Anselm Dreher. Darmstadt/Neuwied 1984.
  • In Kupfer, auf Stein. Die Radierungen und Lithographien 1972–1986. Göttingen 1986.
  • Graphik und Plastik. Bearbeitet von Werner Timm. Regensburg 1987 (Ausstellungskatalog).
  • Hundert Zeichnungen 1955–1987. Ausstellungskatalog der Kunsthalle Kiel. Hrsg. vonJens Christian Jensen. Kiel 1987,ISBN 3-923701-23-3
  • Spiegelbilder. Farblithographie, 2006.

Sonstiges

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  • „O Susanna“. Ein Jazzbilderbuch. Blues, Balladen, Spirituals, Jazz. Bilder: Horst Geldmacher. Deutsche Texte: Günter Grass. Musikarbeit: Herman Wilson. Mit einem Nachwort vonJoachim-Ernst Berendt. Köln und Berlin: Kiepenheuer & Witsch 1959.
  • mitPavel Kohout:Briefe über die Grenze. Versuch eines Ost-West-Dialogs. 1968
  • Über das Selbstverständliche. Reden – Aufsätze – Offene Briefe – Kommentare. 1968.
  • Die Vogelscheuchen. Ballettlibretto (UA 1970)
  • Der Bürger und seine Stimme. Reden Aufsätze Kommentare. 1974.
  • Denkzettel. Politische Reden und Aufsätze 1965–1976. 1978.
  • Widerstand lernen. Politische Gegenreden 1980–1983. 1984.
  • Zunge zeigen. Ein Tagebuch in Zeichnungen. 1988.
  • Rede vom Verlust. Über den Niedergang der politischen Kultur im geeinten Deutschland. 1992.
  • Ein Schnäppchen namens DDR. Letzte Reden vorm Glockengeleut. 1993.
  • Günter Grass,Ōe Kenzaburō:Gestern vor 50 Jahren. Ein deutsch-japanischer Briefwechsel. 1. Auflage. Steidl Verlag, Göttingen 1995,ISBN 3-88243-386-8,S. 108. 
  • Rede über den Standort. 1997.
  • Zeit, sich einzumischen. Die Kontroverse um Günter Grass und die Laudatio auf Yasar Kemal in der Paulskirche (1998)
  • Vom Abenteuer der Aufklärung. Werkstattgespräche mit Harro Zimmermann. 1999.
  • Günter Grass – Helen Wolff. Briefe 1959–1994. Steidl Verlag, Göttingen 2003,ISBN 3-88243-896-7.
  • Der Schatten. Hans Christian Andersens Märchen – gesehen von Günter Grass. Steidl Verlag, Göttingen 2004,ISBN 3-86521-050-3.
  • Uwe Johnson – Anna Grass – Günter Grass. Der Briefwechsel 1961–1984. 2007,ISBN 978-3-518-41935-9.
  • Martin Kölbel (Hrsg.):Willy Brandt und Günter Grass – Der Briefwechsel. Steidl Verlag, Göttingen 2013,ISBN 978-3-86930-610-0.
  • Günter Grass,Heinrich Detering:In letzter Zeit – Ein Gespräch im Herbst. Steidl Verlag, Göttingen 2017,ISBN 978-3-95829-293-2.

Hörbücher

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  • Feder & Flöte. Geburtstagsständchen Willy Brandt. Dreizehn Gedichte wie StegreifKompositionen. Günter Grass spricht & Horst Geldmacher flötet. Schallplatte. Verlag NBB o. J. [1963]
  • Günter Grass:Es steht zur Wahl. Rede im Bundestagswahlkampf 1965. Schallplatte. Produktion Hermann Luchterhand Verlag o. J. [1965]
  • Günter Grass …liest, …in Bremen, …antwortet, …zur Person. CD-ROM. RedaktionJörg-Dieter Kogel u. Kai Schlüter. Produktion Radio Bremen / Steidl Verlag 1998.
  • Günter Grass liest „Mein Jahrhundert“. 6 CD. Redaktion Jörg-Dieter Kogel u. Kai Schlüter. Produktion Radio Bremen / Steidl Verlag / Deutsche Grammophon, 1999.
  • Heinrich Böll, Günter Grass:Reden anlässlich der Verleihung des Nobelpreises für Literatur 1972 und 1999. 2 CD. Redaktion Kai Schlüter. Produktion Radio Bremen/Deutsche Grammophon, 2000. Auch in: Freipass. Forum für Literatur, Bildende Kunst und Politik. Schriften der Günter und Ute Grass Stiftung Bd. 2. Berlin: Ch. Links Verlag 2016. 2 CD-Beilagen.
  • Günter Grass:„Als ich 32 Jahre alt war, wurde ich berühmt.“ Eine akustische Collage aus Originaltönen. Von Gabriele Intemann, Dorothee Schmitz-Köster u. Walter Weber. Produktion Radio Bremen/Der Audio Verlag, 2001.
  • Günter Grass, Günter „Baby“ Sommer:Mein Jahrhundert. Eine Text- und Toncollage. 2 CD. Redaktion Jörg-Dieter Kogel. Produktion Radio Bremen / Steidl Verlag, 2001.
  • Günter Grass liest „Im Krebsgang“. 9 CD. Produktion Der Hörverlag, 2002.
  • Günter Grass liest „Lyrische Beute“. 140 Gedichte aus fünfzig Jahren. 3 CD. Produktion Steidl Verlag, 2004.
  • Günter Grass, Helene Grass, Stephan Meier: Des Knaben Wunderhorn oder Die andere Wahrheit. Ein literarisch-musikalischer Abend. 2 CD. Produktion Steidl Verlag, 2004.
  • Günter Grass liest „Ein weites Feld“. 24 CD. Redaktion Jörg-Dieter Kogel, Kai Schlüter u. Harro Zimmermann. Produktion Radio Bremen / Steidl Verlag, 2006.
  • Günter Grass, Hermann Kant: „Ich mache Sie mitverantwortlich…“. Das Streitgespräch zur DDR-Vergangenheit am 21. März 2010 im Berliner Ensemble. Redaktion Kai Schlüter u.Ralph Schock. Produktion Saarländischer Rundfunk / Radio Bremen, 2010 (SR2 Edition No. 05).
  • Günter Grass liest „Grimms Wörter. Eine Liebeserklärung“. 11 CD. Produktion NDR/Steidl Verlag, 2010.
  • Günter Grass liest „Der Butt“. 24 CD. Redaktion Jörg-Dieter Kogel u. Harro Zimmermann. Produktion Radio Bremen/Steidl Verlag 2011.
  • Günter Grass: „Ich klage an“. Die Cloppenburger Wahlkampfrede. 14. September 1965. Hg. v. Kai Schlüter. Produktion Radio Bremen/Ch. Links Verlag, 2011.
  • Günter Grass: Die Wut über den verlorenen Milchpfennig. Eine satirische Wahlkampfrede mit Musik. Hg. v. Kai Schlüter. Koproduktion Radio Bremen/NDR Kultur/Ch. Links Verlag 2017.
  • mitMartin Walser:

Verfilmungen

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  • Die Blechtrommel. Spielfilm, Deutschland, Polen, Frankreich, Jugoslawien, 1980, 142 Min., Regie:Volker Schlöndorff, u. a. mitMario Adorf als Alfred Matzerath,Angela Winkler als Agnes Matzerath,David Bennent als Oskar,Katharina Thalbach als Maria Matzerath
  • Katz und Maus. Spielfilm, BRD, 1967, 88 Min., Regie: Hansjürgen Pohland, u. a. mit Wolfgang Neuss als Pilenz
  • Mein Jahrhundert. Fernsehlesung. Günter Grass liestMein Jahrhundert im Deutschen Theater Göttingen. Produktion Radio Bremen/3sat 1999.
  • Die Rättin. Fernsehfilm, Deutschland, 87 Min., Regie: Martin Buchhorn, Erstausstrahlung:ARD, 14. Oktober 1997, u. a. mitMatthias Habich als Markus Frank
  • Unkenrufe – Zeit der Versöhnung. Spielfilm, Deutschland, Polen, 2005, 98 Min., Regie: Robert Glinski

Siehe auch

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Literatur

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Leben und Werk

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Biografische Aspekte

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  • Margarethe Amelung:Fünf Grass’sche Jahreszeiten. Von dem Mädchen, das immer so leicht errötete. Herausgegeben von Manfred E. Berger. Langen Müller, München 2007,ISBN 978-3-7844-3123-9 (Erinnerungsband über fünf Jahreszeiten als Haustochter in der Familie Grass).
  • Kai Schlüter:Günter Grass im Visier – Die Stasi-Akte. Ch. Links, Berlin 2010,ISBN 978-3-86153-567-6.
  • Kai Schlüter: Günter Grass auf Tour für Willy Brandt. Die legendäre Wahlkampfreise 1969. Ch. Links, Berlin 2011,ISBN 978-3-86153-647-5.
  • Kai Schlüter (Hrsg.): Günter Grass: Das Milch-Märchen. Frühe Werbearbeiten. Mit einer DVD von Radio Bremen. Berlin: Ch. Links Verlag 2013,ISBN 978-3-86153-739-7.

Werkaspekte

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Kultur- und Literaturbetrieb und Medien

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Dokumentarfilme

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Weblinks

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Commons: Günter Grass – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Wikiquote: Günter Grass – Zitate
Biografisches
Linksammlung

Einzelnachweise

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  1. Tim Woods:Who's Who of Twentieth Century Novelists. Routledge, 2008,ISBN 978-1-134-70990-8 (google.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  2. Handschriftlich verwandte er immer die FormGraß (siehe obigen Namenszug), während alle seine Veröffentlichungen (schon vor der Rechtschreibreform) unter der NamensformGrass erfolgten.
  3. Lettau, Reinhard (Hrsg.):Die Gruppe 47. Bericht, Kritik, Polemik. Luchterhand Verlag, Neuwied/Berlin 1967,S. 537. 
  4. Günter Grass. In: Munzinger Biographie. Abgerufen am 16. Oktober 2024. 
  5. Michael Jürgs: Wer ist Günter Grass? In: Tagesspiegel. 13. August 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. März 2023. 
  6. abDer Fall Günter Grass. In:Stern, Nr. 34/2006.
  7. Klaus Wiegrefe:SPIEGEL exklusiv: Grass räumte als Kriegsgefangener Waffen-SS-Mitgliedschaft ein. In:Der Spiegel. 15. August 2006,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  8. Patrick Bahners:Mit siebzehn Heldenmut und Jugendwahn: Die Grass-Debatte tobt weiter. In:Frankfurter Allgemeine Zeitung. 18. August 2006, Nr. 191, S. 33.
  9. abWarum ich nach sechzig Jahren mein Schweigen breche. Eine deutsche Jugend: Günter Grass spricht zum ersten Mal über sein Erinnerungsbuch und seine Mitgliedschaft in der Waffen-SS. In:Frankfurter Allgemeine Zeitung. 12. August 2006, Nr. 186, S. 33.
  10. Hubert Spiegel:Günter Grass als SS-Kämpfer: Von Marschrouten und Proteststürmen. In:FAZ.NET.ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 11. März 2023]). 
  11. Dorothee Krings:In Düsseldorf wurde Grass zum Künstler. In:Rheinische Post. 14. April 2015 ([1] [abgerufen am 12. November 2021]). 
  12. Günter Grass im Gespräch, 06.05.1965. Abgerufen am 6. September 2025. 
  13. Pirmin Kramer: Spurensuche - «Blechtrommler» war ein Wettinger – so inspirierte er Günter Grass. Abgerufen am 11. März 2023. 
  14. Rolf Köpcke:Die Verarbeitung der Wiedervereinigung Deutschlands im Wende- und Berlin-Roman >Ein weites Feld< (1995) von Günter Grass – die Versuche der Einflussnahme des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) auf ihn, Berlin, Freie Universität, Dissertation 2003,Kapitel 7, S. 130
  15. Frank Müller: Die Zustimmungsmaschine. Abgerufen am 11. März 2023. 
  16. Anselm Weyer:Der Tanz des Günter Grass. Vogelscheuchen, Motten, fünf Köche und eine Gans: Der große Literat hatte eine Schwäche fürs Ballett. Tanz die europäische Zeitschrift für Ballett, Tanz und Performance (Mai 2010), S. 50ff. (Memento vom 14. August 2011 imInternet Archive)
  17. Das war Zyankali, mein Fräulein! In:FAZ.NET.ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 11. März 2023]). 
  18. Deutsch-Israelische-Gesellschaft (Memento vom 4. Juni 2004 imInternet Archive)
  19. Günter Grass und die Religion. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. Abgerufen am 11. März 2023. 
  20. Aktion 1:1:Testimonials – Statements der Unterstützer der Aktion 1:1 (Memento vom 4. Mai 2007 imInternet Archive)
  21. Ole Reißmann:Protestlesung in Krümmel: Günter Grass poltert gegen Lobbyisten. In:Der Spiegel. 10. April 2011,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  22. Hannah Pilarczyk/dpa: Literaturnobelpreisträger: Günter Grass ist tot. In:Spiegel Online vom 13. April 2015 (abgerufen am 13. April 2015);Literaturnobelpreisträger Günter Grass im Alter von 87 Jahren gestorben. In:FAZ.NET, 13. April 2015. (online)
  23. Günter Grass in Behlendorf beigesetzt. Lübecker Nachrichten, 30. April 2015, S. 19.
  24. Schriftsteller 22. Abgerufen am 11. März 2023. 
  25. John Irving verabschiedet Günter Grass. Lübecker Nachrichten vom 25. April 2015, S. 18.
  26. Trauerbeflaggung für Günter Grass. Lübecker Nachrichten, 9. Mai 2015, S. 18.
  27. NDR Kultur: Nachrichten zu Büchern, Filmen, Musik und Kunst. NDR, abgerufen am 11. März 2023. 
  28. G. Grass:Über meinen Lehrer Döblin. In:Akzente. 14. Jg. (1967), H. 4, S. 292.
  29. The Nobel Prize in Literature 1999. Abgerufen am 11. März 2023 (amerikanisches Englisch). 
  30. Rebecca Braun:Constructing Authorship in the Work of Günter Grass. Oxford University Press, Oxford 2008,ISBN 978-0-19-954270-3, S. 57, Zitat:Only very loosely engaging with the real novel, it focuses instead on how an oversized Grass storms through the Berlin underworld showering all and sundry with his half-baked political ideas
  31. Monika Shafi:Günter Grass’ Beim Häuten der Zwiebel. In: Stuart Taberner:The Novel in German since 1990. Cambridge 2011, S. 270–280, hier: 271 und 273. Vgl. auch Stuart Taberner:„Kann schon sein, daß in jedem Buch von ihm etwas Egomäßiges rauszufinden ist“: „Political“ Private Biography and „Private“ Private Biography in Günter Grass’s Die Box (2008). In:German Quarterly. 82, 4, 2009, S. 504–521.
  32. Stuart Taberner:The Cambridge Companion to Günter Grass. Stuart Taberner, Cambridge University Press 2009, S. 150.
  33. Örtlich anders betäubt. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Dezember 2015; abgerufen am 11. März 2023. 
  34. Günter Grass-Biografie auf dem Biografien-Portalwww.die-biografien.de
  35. Heinz Ludwig Arnold:Die Gruppe 47. Rowohlt, Reinbek 2004,ISBN 3-499-50667-X, S. 7–8.
  36. Dieter Stolz:Vom privaten Motivkomplex zum poetischen Weltentwurf. Konstanten und Entwicklungen im literarischen Werk von Günter Grass (1956–1986). Würzburg 1994, S. 91.
  37. Gedicht von Günter Grass zur Griechenland-Krise Europas Schande Süddeutsche Zeitung vom 25. Mai 2012. Abgerufen am 25. Mai 2012;Grass dichtet über Griechenland: Mit nachgefüllter Tinte. In:Spiegel Online. 25. Mai 2012. Abgerufen am 25. Mai 2012.
  38. Stuart Taberner (Hrsg.):The Cambridge companion to Günter Grass. Cambridge u. a. 2009, S. xvi.
  39. Klaus Roehler, Rainer Nitsche (Hrsg.):Das Wahlkontor deutscher Schriftsteller in Berlin 1965. Versuch einer Parteinahme. Politisch-literarische Revue mit Beiträgen von Friedrich Christian Delius, Günter Grass, Peter Härtling, Günter Herburger, Klaus Roehler, Karl Schiller, Peter Schneider, Günter Struve und Klaus Wagenbach. Transit, Berlin 1990,ISBN 3-88747-061-3.
  40. SWI Eintrag beim Hajekmuseum (Memento vom 21. Oktober 2014 imInternet Archive)
  41. abcSiehe die Beiträge in Kai Schlüter (Hrsg.):Günter Grass auf Tour für Willy Brandt. Die legendäre Wahlkampfreise 1969. Berlin 2011.
  42. abHeinrich August Winkler:Der lange Weg nach Westen. Deutsche Geschichte vom „Dritten Reich“ bis zur Wiedervereinigung. Band 2, München 2000, S. 241 ff.
  43. Handelsblatt – Nachrichten aus Finanzen, Wirtschaft und Politik. Abgerufen am 11. März 2023. 
  44. Jan Fleischhauer:S.P.O.N. - Der Schwarze Kanal: Abschied von einer moralischen Instanz. In:Der Spiegel. 5. September 2011,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  45. Vgl.:Volker Neuhaus:Günter Grass: Mein Jahrhundert – 1970. In: Werner Bellmann, Christine Hummel (Hrsg.):Interpretationen. Deutsche Kurzprosa der Gegenwart. Reclam, Stuttgart 2006 (RUB), S. 244–249.
  46. GÜNTER GRASS Kurze Rede eines vaterlandslosen Gesellen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2012; abgerufen am 11. März 2023. 
  47. Martin Doerry,Volker Hage:Spiegel-Gespräch: „Einsam ist man sowieso“. In:Der Spiegel.Nr. 19, 2015,S. 136 ff. (online). 
  48. Unke an Schnecke. In:Der Spiegel. 3. Januar 1993,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  49. Auszug des Löwen. In:Der Spiegel.Nr. 51, 1988 (online – Der Verband deutscher Schriftsteller steht ohne handlungsfähige Führung da. Prominente treten aus, die Flügel sind verzankt – ist der Verband am Ende?). 
  50. Renate Chotjewitz, Carsten Gansel (Hrsg.):Verfeindete Einzelgänger. Schriftsteller streiten über Politik und Moral. Aufbau Verlag, Berlin 1977,ISBN 3-7466-8023-9 sowie die Darstellung des VS-Landesverbands BayernWer wir sind: Zur Geschichte des VS. Teil 5: Die 80er: Weitere Kongresse, Themen, Ziele, Auseinandersetzungen, Krisen. VS Bayern, abgerufen am 15. April 2019. 
  51. Günter Grass: Geschenkte Freiheit. In: Die Zeit. 10. Mai 1980, abgerufen am 11. März 2023. 
  52. Karikaturenstreit: Grass kritisiert Karikaturen als gezielte Provokation. In:FAZ.NET.ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 11. März 2023]). 
  53. Grass und die Türken. Abgerufen am 11. März 2023. 
  54. Nobel Laureates Urge Israel to Let Vanunu Receive Int'l Rights Award. In:Haaretz. (haaretz.com [abgerufen am 11. März 2023]). 
  55. Günter Grass im Interview: „Warum ich nach sechzig Jahren mein Schweigen breche“. In:FAZ.NET.ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 11. März 2023]). 
  56. Textpassagen aus "Beim Häuten der Zwiebel". In: WELT. Abgerufen am 11. März 2023. 
  57. Lothar Schröder: Während seiner Dienstzeit keinen Schuss abgefeuert: Grass, der Waffen-SS-Mann. In: Rheinische Post. 14. August 2006, abgerufen am 29. August 2018. 
  58. Klaus Wiegrefe:SPIEGEL exklusiv: Grass räumte als Kriegsgefangener Waffen-SS-Mitgliedschaft ein. In:Der Spiegel. 15. August 2006,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  59. abInterview mit Robert Schindel: "Es ist ein Armutszeugnis, wie Grass behandelt wird". In:Der Spiegel. 15. August 2006,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  60. SS-Vergangenheit von Grass. Abgerufen am 11. März 2023. 
  61. Netzeitung:Zentralrat der Juden wirft Grass PR-Aktion vor (Memento vom 22. August 2006 imInternet Archive). 15. August 2006.
  62. Reaktionen auf Günter Grass’ SS-Beichte – „Das Beste wäre, wenn er von selbst darauf verzichten würde“. (Memento vom 20. April 2010 imInternet Archive) In:Süddeutsche Zeitung. 14. August 2006.
  63. Klaus Bittermann (Hrsg.):Literatur als Qual und Gequalle. Über den Literaturbetriebsintriganten Günter Grass. Berlin 2007.
  64. Klaus Priesucha:Halali auf einen Nobelpreisträger. Eine selbstbewusste Nation bläst zur Jagd. (Memento vom 11. Dezember 2012 imInternet Archive).
  65. Stefan Reinecke:Warum die Affäre Grass immer weitergehen muss: Hofdichter mit Parteibuch. In:Die Tageszeitung: taz. 30. September 2006,ISSN 0931-9085,S. 11 (taz.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  66. SS-Vergangenheit: Walesa macht Grass Ehrenbürgerwürde streitig. In:Der Spiegel. 13. August 2006,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  67. CDU-Politiker fordert Rückgabe des Nobelpreises. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 11. März 2023. 
  68. Zu spätes Eingeständnis von Günter Grass ist beschämend. Abgerufen am 11. März 2023. 
  69. Debatte: Walesa: „Habe keinen Konflikt mehr mit Herrn Grass“. In:FAZ.NET.ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 11. März 2023]). 
  70. Ein blasses Streiflicht von Grass im scharfen Schatten des Krantors. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Mai 2012; abgerufen am 11. März 2023. 
  71. Grass' Literatur-Nobelpreis: „Die Vergabe ist endgültig“. In:FAZ.NET.ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 11. März 2023]). 
  72. Thorsten Dörting:Streit um Biografie: Günter Grass klagt gegen SS-Vorwurf. In:Der Spiegel. 23. November 2007,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  73. Thorsten Dörting:Klage wegen SS-Vorwurf: Grass und Jürgs einigen sich auf Vergleich. In:Der Spiegel. 11. Februar 2008,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  74. Stasiakte Grass www.mauerfall-berlin.de, abgerufen am 23. Oktober 2016.
  75. Markus Decker: Stasi-Studie: Strittmatter «verhinderte» 1961 die Festnahme von Grass. Abgerufen am 11. März 2023. 
  76. Wir Deutschen sind unberechenbar. In:Der Spiegel.Nr. 25, 2006 (online). 
  77. Was gesagt werden muss. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 11. März 2023. 
  78. Günter Grass: "Was gesagt werden muss"-Interview in den "Tagesthemen". In:Der Spiegel. 5. April 2012,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  79. Israel wirft Grass Antisemitismus vor. Abgerufen am 11. März 2023. 
  80. Günter Grass kritisiert israelische Politik gegenüber Iran. In:Der Spiegel. 4. April 2012,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  81. Grass schreibt Gedicht gegen Israel Was gesagt werden musste? (Memento vom 7. April 2012 imInternet Archive) Tagesschau de., 4. April 2012. Abgerufen am 4. April 2012.
  82. Israel erklärt Grass zur Persona non grata. (Memento vom 10. April 2012 imInternet Archive)Tagesschau.de, 8. April 2012.
  83. Israel Has Reacted With Hysteria Over Gunter Grass. In:Haaretz. (haaretz.com [abgerufen am 11. März 2023]). 
  84. Grass bleibt PEN-Ehrenpräsident. Süddeutsche Zeitung, abgerufen am 11. März 2023. 
  85. abcdefghijSiegfried Mews:Günter Grass and his critics. From „The tin drum“ to „Crabwalk“. Rochester 2008, S. 77–81.
  86. Cicero Ranking 2012 – Günter Grass und Alice Schwarzer spitze. In: Cicero Online. Abgerufen am 11. März 2023. 
  87. Carolin John-Wenndorf:Der öffentliche Autor. Über die Selbstinszenierung von Schriftstellern. Bielefeld 2014, S. 330.
  88. Stuart Taberner:Aging and old-age style in Günter Grass, Ruth Klüger, Christa Wolf, and Martin Walser. The mannerism of a late period. Rochester 2013, S. 40–91.
  89. Farce um neues Gedicht: Grass wird zum Gespött. In:Der Spiegel. 27. Mai 2012,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. März 2023]). 
  90. Volker Weidermann:Noch’n Gedicht: Wo wäre Günter Grass ohne Griechenland? In:FAZ.NET.ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 11. März 2023]). 
  91. Burkhard Müller:Zarter Schluss-Strich. In seinem nachgelassenen Buch ‹Vonne Endlichkait› zeigt Günter Grass sich ungewohnt selbstironisch. In:Süddeutsche Zeitung, 29./30. August 2015, S. 18.
  92. Förderbereiche. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Februar 2023; abgerufen am 11. März 2023. 
  93. L'Albo d'Oro dei vincitori - La storia del premio - Premio letterario internazionale Mondello. Abgerufen am 20. Juni 2024 (italienisch). 
  94. Weinpreis für die "Kopfgeburten". (PDF) Abgerufen am 11. März 2023. 
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  98. Ehrung „Meilenstein“. Abgerufen am 11. März 2023. 
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  100. Lübecker Nachrichten. 8. Oktober 2014, S. 3.
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  102. Göttinger Verlag veröffentlicht frühe Grass-Werke. In: hna.de. 15. Mai 2019, abgerufen am 11. Juni 2025. 
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  106. Butt im Griff II – Großskulptur. In: Kunsthaus Lübeck. Abgerufen am 17. Januar 2024. 
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  108. Eine Lange Nacht über Günter Grass – Wörter auf Abruf. In: Deutschlandfunk Kultur. Abgerufen am 25. Juli 2022. 

Theodor Mommsen (1902) |Rudolf Eucken (1908) |Paul Heyse (1910) |Gerhart Hauptmann (1912) |Carl Spitteler (1919) |Thomas Mann (1929) |Hermann Hesse (1946) |Nelly Sachs (1966) |Heinrich Böll (1972) |Elias Canetti (1981) |Günter Grass (1999) |Elfriede Jelinek (2004) |Herta Müller (2009) |Peter Handke (2019)

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Personendaten
NAMEGrass, Günter
ALTERNATIVNAMENGrass, Günter Wilhelm (vollständiger Name); Graß, Günter Wilhelm (Geburtsname); Graß, Günter; Knoff, Artur (Pseudonym)
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Schriftsteller, Bildhauer, Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM16. Oktober 1927
GEBURTSORTDanzig-Langfuhr,Freie Stadt Danzig
STERBEDATUM13. April 2015
STERBEORTLübeck
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