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Günter Ederer

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Günter Ederer (*27. Juli1941[1] inFulda) ist eindeutscherWirtschaftsjournalist,Filmemacher undPublizist.

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk

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Von 1966 bis 1969 arbeitete Ederer beimSüdwestfunk Baden-Baden, von 1969 bis 1990 für dasZDF. In den 1970er Jahren berichtete er vor allem aus Europa über die Wirtschaftskrisen und über die politischen Umbrüche hin zur Demokratie in Südeuropa. Ende der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre informierte Ederer für das ZDF-Magazinauslandsjournal unter anderem aus Mittelamerika (Kaffee, Chaos, Klassenkampf) und nach dem Sturz des Schahs aus demIran während des Iran-Irak-Krieges (Blut für Allah).

Von 1984 an berichtete er als Fernostkorrespondent sechs Jahre lang ausTokio über die Umbrüche in Asien, über denMachtwechsel auf denPhilippinen 1986, die DemokratisierungTaiwans und über die Studentenunruhen während derOlympischen Sommerspiele 1988 inSüdkorea. Aus der Pazifik-Südsee informierte er über die Folgen der Atomtests und der globalen Aufrüstung (Das verlorene Paradies).

Tätigkeit als Autor

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Im Zeitraum von 1991 bis 2011 veröffentlichte Ederer sieben Bücher. Ende 2008 beendete er seine Tätigkeit als Filmemacher, setzt seine publizistische Tätigkeit aber als Autor fort. Ab März 2009 druckte dieFuldaer Zeitung seine Kolumne „Was Ludwig Erhard dazu sagen würde…“.[2] Ferner publiziert er regelmäßig bei derAchse des Guten.[3]

Filmproduktion

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Ederer machte sich 1990 gemeinsam mit seiner Frau selbständig (Welt und Wirtschaft Filmproduktion Günter Ederer GmbH).[4]

Stil und Positionen

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Für Ederer bedeutet Journalismus nach eigenen Angaben, sich einzumischen. Er halte nichts von der Formel, dass sich Journalisten mit einer Sache nicht gemein machen dürften. „Das strotzt nur so vor Scheinheiligkeit und würde vor allem von denen verlangt, die fest in einer parteipolitischen Ausrichtung verankert seien“. Er bekenne sich „kompromisslos zu einer freiheitlichen Welt- und Wirtschaftsordnung“.[5]

In seinem 2011 erschienenen Buch „Träum weiter, Deutschland!“ kritisierte Ederer die deutsche Staatsgläubigkeit in Bereichen wie Bildung,Klimawandel und Staatsverschuldung. Seit Bismarcks Einführung derSozialversicherung werde nach dem Staat gerufen, obwohl Bismarcks Ziel gewesen sei, das Volk zu kontrollieren. Deshalb hätte auch das NS-Regime unter dem BegriffDaseinsvorsorge daran festgehalten.[6]

Laut einem Artikel von Fabian Schmidt inBento wurde Ederer auch durchKlimawandelleugnung bekannt. So sei unter anderem ein Kommentar von ihm in derWelt, in dem er die „CO2-Theorie“ als „geniale Propaganda“ bezeichnete,[7] in Klimaleugnergruppen im Internet häufig geteilt worden.[8] In einem weiteren Essay in derWelt bestritt Ederer 2011 unter Verweis auf den amerikanischenMerchant of Doubt und LobbyistenFred Singer, dass CO2 das Klima beeinflusst.[9] Einen Vortrag mit ähnlichem Inhalt hielt Ederer auch auf einer Konferenz von der KlimaleugnerorganisationEIKE.[10][11] Auch ein Beitrag der SendungReport München vom Juli 2007 stammt von Ederer[12] und wird auch heute noch von Klimaleugnern im Internet häufig geteilt.

Eine Broschüre desUmweltbundesamtes listete Ederer aufgrund dieser Positionen als einen von mehreren Klimaskeptikern in Deutschland, der denwissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel anzweifele.[13][14]

2017 und 2022[15] trat er als Gastredner bei Konferenzen auf, die vonEIKE undCFACT veranstaltet wurde, zwei Lobbyorganisationen, die die menschengemachte globale Erwärmung abstreiten.[16]

Kritik

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Im Jahr 2003 kritisierteVolker Lilienthal, dass ein Drittel der Produktionskosten einer dreiteiligen in der ARD ausgestrahltenFeature-Serie Ederers über „Märchen“ der Sozialpolitik und überReformstau durch den Erwerb der Videorechte von der LobbyorganisationInitiative Neue Soziale Marktwirtschaft getragen wurde.[17]

Auszeichnungen

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  • 1960: 1. Preis des hessischen Kultusministers für die beste jugendeigene Zeitschrift.
  • 1983:Deutsch-Französischer Journalistenpreis – Kategorie Fernsehen für den FilmDie Ehe mit Marianne (ZDF)
  • 1986: Roster of Heroes – Auszeichnung derphilippinischen Präsidentin für die Berichterstattung über die Revolution zum Sturz desDiktatorsFerdinand Marcos 1986.
  • 1990:Ernst-Schneider-Preis – Kategorie Fernsehen für die ReportageLand des Hechelns. Hoher Preis für Japans Wirtschaftsblüte (ZDF)
  • 1993: Ernst-Schneider-Preis – Kategorie Fernsehen für KurzbeitragTeurer Industriestandort Deutschland – Ist unser Wohlstand in Gefahr? (ARD, Studio 1)
  • 1995: Buch des Jahres desBundesverbandes deutscher Unternehmensberater fürDas Erbe der Egoisten – wie unsere Generation die Zukunft Deutschlands verspielt
  • 1996:Deutscher Wirtschaftsfilmpreis für ReportageDas Märchen vom König Kunde – Service in Deutschland (ARD/HR)[18]
  • 1997: Ernst-Schneider-Preis – Kategorie Fernsehen für ReportageDas Märchen vom König Kunde – Service in Deutschland (ARD/HR)
  • 1998: BdSt Journalistenpreis für die ReportageDie Verschwender der Nation (ARD)
  • 1998: Nominierung der ARD für denTelestar
  • 1999: Ernst-Schneider-Preis – Kategorie Fernsehen für die ReportageDie Trottel der Nation – Wer arbeitet wird abgezockt (ARD)
  • 2000:Herbert Quandt Medien-Preis für die DokumentationSchocktherapie – Wie die Hoechst-Manager ihren Konzern zerschlagen (ARD/HR)
  • 2000: Deutsch-Französischer Journalistenpreis – Sonderpreis ASKO Europa-Stiftung für Wirtschaftsthemen für die DokumentationSchocktherapie – Wie die Hoechst-Manager ihren Konzern zerschlagen (ARD/HR)
  • 2000: Nominierung der ARD für denDeutschen Fernsehpreis
  • 2001: MPW-Journalistenpreis für BeitragLeeres Land – Sterben die Deutschen aus? (ARD/WDR)
  • 2002: intermedia-globe SILVER Award für IndustriefilmMelitta – ein Portrait jenseits der Zahlen
  • 2002:Karl-Bräuer-Preis
  • 2002:Deutscher Fernsehpreis – Kategorie Reportage fürMenschen-Poker – Neue Wahrheiten über die Arbeitslosigkeit (ARD/HR)
  • 2003: Publizistik-Preis derStiftung Gesundheit für Hörfunk-BeitragWie geht's uns denn, Herr Doktor? – Eine Statusaufnahme des deutschen Gesundheitswesens (WDR 3)
  • 2003:Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik
  • 2004: Ernst-Schneider-Preis – Kategorie Fernsehen für Reportage-SerieDas Märchen von der gerechten Steuer,Das Märchen von der sicheren Rente,Das Märchen vom blühenden Arbeitsmarkt (ARD/HR)
  • 2006:Hayek-Medaille

Bücher

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Rezensionen (Auswahl)

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  • Die Trottel der Nation (Reportage)
Im Januar 1998 strahlte die ARD eine Reportage über die Lohnnebenkosten im internationalen Vergleich aus. DieFrankfurter Allgemeine Zeitung kommentierte: „Genauigkeit ist die Voraussetzung der Empörung. Das vor allem ist die Stärke von Ederers Reportage. Weil er die Finanzwissenschaftler und die Lohnbuchhalter immer und immer wieder hat rechnen lassen, darf er auch vom Irrsinn derUmverteilungsmaschinerie reden und behaupten, dass aus Ludwig Erhards Sozialer Marktwirtschaft unterdessen eine Staatswirtschaft geworden sei.“[19]
  • Die Sehnsucht nach einer verlogenen Welt – Unsere Angst vor Freiheit, Markt und Eigenverantwortung (Buch)
Gerd Habermann bezeichnete das Buch in der FAZ als „Ein Massengrab für heilige Kühe“. Es sei ein Glücksfall, wenn ein Fernsehjournalist nicht nur brillante ökonomische Reportagen im Geiste marktwirtschaftlicher Ordnungspolitik liefere, sondern auch ein faszinierender Bücherschreiber sei, kantig und erzliberal.[20][21]
  • Märchenreihe zu Steuern und Subventionen (Reportagen)
Diese Reportagen in der ARD (Erstausstrahlung am 14. Mai 2007) schriebHeike Göbel in der FAZ: „Amdeutschen Steuerrecht zu scheitern ist keine Schande. Man kann es nicht verstehen, jedes Klischee stimmt. Das wissen längst viele in diesem Land, ohne dass dieses Wissen irgendetwas änderte. Warum also noch einen Film über die Misere anschauen? Weil er von Günter Ederer stammt, weil er Trost spendet und weil man selten genug im Fernsehen mit Wirtschaftsthemen gut und qualifiziert unterhalten wird.“[22]
  • Das leise Lächeln des Siegers.
Ende der 1980er-Jahre blickte Ederer resignierend nach Asien. Japans Aufstieg zur ersten Wirtschaftsmacht schien unaufhaltsam. Er irrte sich.[23]

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Happy Birthday, Günter! In: Die Achse des Guten. achgut.com, 27. Juli 2021, abgerufen am 27. Juni 2022. 
  2. Fuldaer Zeitung, S. 3, 7. März 2009,Kolumne (Memento vom 4. September 2012 im Webarchivarchive.today)
  3. Günter Ederer – DIE ACHSE DES GUTEN. ACHGUT.COM. Archiviert vom Original am 27. Juli 2024; abgerufen am 18. März 2025. 
  4. Günter Ederer - Kurtbiographie. Archiviert vom Original am 16. Februar 2009; abgerufen am 18. März 2025. 
  5. Website der Filmproduktionsfirma Ederers, aufgerufen am 27. April 2008
  6. Silvio Duwe: Faschistische Tendenzen allüberall. 15. März 2011, abgerufen am 12. Juli 2025. 
  7. Günter Ederer: Die CO2-Theorie ist nur geniale Propaganda. In: WELT. Axel Springer SE, 4. Juli 2011, abgerufen am 12. Juli 2023. 
  8. Fabian Schmidt:Klimawandel-Leugner: Wo sich ihre Argumente verbreiten und sie ihre Unterstützer finden. In:Der Spiegel. 3. Mai 2019,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 18. März 2025]). 
  9. Günter Ederer: Die große Luftnummer. In: welt.de. 5. Juli 2011, abgerufen am 18. März 2016. 
  10. guenter-ederer: Vorträge und Veranstaltungen. In: private homepage. Abgerufen am 18. März 2016. 
  11. Silvio Duwe: EIKE-Konferenz in Berlin: Das Treffen der Dinosaurier. In: heise.de. 5. Dezember 2010, abgerufen am 18. März 2016. 
  12. Report München führt Zuschauer in die Irre | LobbyControlLobbyControl. 13. Juli 2007, abgerufen am 29. April 2021 (deutsch). 
  13. Karin Lehmphul:Und sie erwärmt sich doch – Was steckt hinter der Debatte um den Klimawandel? Umweltbundesamt, 12. Juni 2013 (umweltbundesamt.de [abgerufen am 18. März 2025]). 
  14. Joachim Wille: Debatte um Klimawandel: Umweltamt brandmarkt „Klimaskeptiker“. In: fr-online.de. 24. Mai 2013, abgerufen am 18. März 2016. 
  15. CDU-Politiker Erwin Rüddel irritiert mit Klima-Aussagen. In: ZDF. 11. Juli 2023, abgerufen am 12. Juli 2023. 
  16. CFACT Ed: CFACT co-sponsors climate and energy conference with EIKE. In: CFACT. 9. November 2017, abgerufen am 18. März 2025 (amerikanisches Englisch). 
  17. siehe Artikel desEvangelischen Pressediensts unterepd.de (Memento vom 23. Oktober 2004 imInternet Archive), abgerufen am 17. September 2010
  18. FAZ, 19. Dezember 1996
  19. Frankfurter Allgemeine Zeitung. 16. Januar 1998, Nr. 13, S. 36
  20. Frankfurter Allgemeine Zeitung. 5. März 2001, Nr. 54, S. 16
  21. Günter Ederer - Die Sehnsucht nach einer verlogenen Welt - Perlentaucher.de, Kultur und Literatur Online. Archiviert vom Original am 15. Januar 2005; abgerufen am 18. März 2025. 
  22. Frankfurter Allgemeine Zeitung. 21. Mai 2007, Nr. 116, S. 42
  23. Prognos-Studie: Deutschland bleibt Exportmacht - auf Dauer. 30. März 2016, archiviert vom Original; abgerufen am 18. März 2025. 
Personendaten
NAMEEderer, Günter
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Wirtschaftsjournalist, Filmemacher und Publizist
GEBURTSDATUM27. Juli 1941
GEBURTSORTFulda
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