Futtermauer

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Futtermauer am Fuß einer Böschung

EineFuttermauer ist eineStützwand, mit der steile Hänge verkleidet werden. Sie dient dem Schutz gegenErdrutsch undSteinschlag. Anders als freistehendeMauern und Wände von Häusern stehen Futtermauern auf einer Seite in Kontakt mit dem Erdreich. Je nach Konstruktion können Futtermauern erhebliche seitliche Lasten aufnehmen.

Inhaltsverzeichnis

Bauformen

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Stützmauern einer Hangaufschüttung, links aus Betonbohlen, rechts als Steinschlichtung

Futtermauern, die keine große seitliche Belastung aushalten müssen, können als einschalige Stützmauer ausgeführt sein. Dabei wird eine äußere Schicht aus relativ großen, widerstandsfähigen Steinen zum Hang hin mit kleineren Steinen verfüllt. Die Futtermauer ist in einem Winkel von 20 bis 30 Grad zur Senkrechten zum Hang geneigt. In der Vergangenheit wurde diese Technik nach handwerklichem Brauch erstellt und ohne Berechnung bis etwa 2 Meter Höhe angewandt. DieEinbindetiefe beträgt in der Regel mehr als 40 cm.

Größere Höhen und erhebliche seitliche Belastung können mit einer massiven, in sich stabilen Futtermauer abgefangen werden. Dabei wirkt das Gewicht und eine Neigung zum Hang der waagerechten Belastung durch denErddruck entgegen. Bei dieser Bauform ist ein trapezförmiger Querschnitt der Mauer üblich. Im 19. Jahrhundert kam diese Technik ingenieurmäßig berechnet bei großen Bauvorhaben wie derGotthardbahn zum Einsatz.[1]

Zuvor publizierte der Braunschweiger EisenbahningenieurHermann Scheffler 1857 eine auf demKontinuumsmodell basierende vereinfachte Erddrucktheorie[2] und entwickelte im Anschluss nicht nur für die wichtigsten Fälle die entsprechenden Formeln zur Bestimmung des Erddrucks, sondern gibt auch Tabellen zur Bemessung von Stützwänden an (die damals als Futtermauern bezeichnet wurden), welche er aus Ausführungen der Herzoglich Braunschweigischen Eisenbahnverwaltung ableitete; auch gibt er Instruktionen zur konstruktiven Gestaltung von Futtermauern ihrer Hinterfüllung an[3].

Eine weitere Technik besteht darin, die Futtermauer mit dem dahinter liegenden Erdreich zu verankern. Diese Mauern dienen dem Schutz gegen einzeln herausbrechende Steine. Zudem können sie in einem kürzeren, oberen Teil ein Abrutschen eines locker auf dem Hang aufliegenden Bodens verhindern.[4]

Man kann weiter mitMörtel errichtete Futtermauern von ohne Mörtel erstellten sogenanntenTrockenmauern unterscheiden. Letztere werden heute mit großen Blöcken als Steinschlichtungen gebaut.

Anwendung

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Der Baugrund vonBurgen wurde häufig mit Hilfe von Futtermauern nach unten abgesichert. Dies vergrößerte zum einen die für die Burg zur Verfügung stehende Fläche. Zum anderen war die entstehende, steile, glatte Wand für potentielle Angreiferein zusätzliches Hindernis. Siehe zu Futtermauer im Festungsbau:Eskarpemauer.

Parallel zu einem steilen Hang verlaufende Straßen werden teils in den Hang gegraben, teils aufgeschüttet. Je nach Beschaffenheit des Bodens muss anschließend der Anschnitt gegen Steinschlag und die Aufschüttung gegen Abrutschen gesichert werden.

Literatur

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Weblinks

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Commons: Stone walls – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stützmauern in Trockenmauerwerk (Memento desOriginals vom 7. September 2012 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stonewalls.ch (PDF; 1,7 MB), Gerhard Stoll, Ausbildungsunterlagen des Schweizer Trockenmaurerverbands.
  2. Achim Hettler undKarl-Eugen Kurrer:Erddruck.Ernst & Sohn, Berlin 2019,ISBN 978-3-433-03274-9, S. 55ff
  3. Hermann Scheffler:Theorie der Gewölbe, Futtermauern und Eisernen Brücken. Verlag der Schulbuchhandlung, Braunschweig 1857, S. 361ff
  4. Grundbau-Taschenbuch, Verlag Ernst&Sohn, 6. Auflage, 2001, Teil 3, Abschnitt 3.27,Stützbauwerke und konstruktive Hangsicherungen,Heinz Brandl
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