DieFußball-Europameisterschaft 2021 (offiziell nach dem Jahr, in dem sie ursprünglich ausgetragen werden sollte,UEFA EURO 2020) fand – als 16. Austragung des Wettbewerbs – vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2021 in zehn europäischen Städten und der asiatischen StadtBaku statt. Wie schon2016 nahmen 24 Nationalmannschaften an der Endrunde teil. 20 Mannschaften wurden über dieEM-Qualifikation, vier weitere über das Play-off-Turnier derUEFA Nations League 2018/19 ermittelt.
Das Turnier sollte eigentlich vom 12. Juni bis 12. Juli 2020 stattfinden, wurde aufgrund derCOVID-19-Pandemie aber um ein Jahr verschoben. Die beiden Halbfinalspiele und das Finale wurden imWembley-Stadion inLondon ausgetragen.
Am 30. Juni 2012 äußerte der damalige UEFA-PräsidentMichel Platini die Idee, den Wettbewerb europaweit statt in einem oder zwei Ländern auszutragen.[1] Am 6. Dezember 2012 entschied die UEFA, dass die Endrunde 2020 in ganz Europa ausgetragen werden soll.[2] Der damalige DFB-GeneralsekretärHelmut Sandrock sagte in einem Interview, dass eine europaweite Europameisterschaft, die auch eine einmalige Sache wäre, anlässlich des dann 60-jährigen Bestehens des Wettbewerbs ausgetragen werden würde.[3] Die Spiele sollten ursprünglich in 13 Städten in 13 europäischen Ländern stattfinden, 12 Städte waren für jeweils drei Gruppenspiele und eine Achtel- oder Viertelfinalbegegnung vorgesehen, die beiden Halbfinalspiele und das Endspiel sollten in einer 13. Stadt ausgetragen werden.[4] Nach der Vergabe der Spielorte wurde Brüssel Anfang Dezember 2017 von der UEFA nachträglich als Spielort gestrichen. Stattdessen sollten die Spiele in London ausgetragen werden, das bereits als Gastgeber für die beiden Halbfinalspiele und das Finale ausgewählt worden war. Somit sollte die Endrunde in 12 statt 13 Städten gespielt werden.[5]
Aufgrund der COVID-19-Pandemie mussten im März 2020 fast alle Ligen innerhalb der UEFA ihren Spielbetrieb unterbrechen, darunter die vier „großen“ LigenBundesliga,Premier League,Primera División undSerie A. Am 17. März 2020 wurde das Turnier, das ursprünglich vom 12. Juni bis 12. Juli 2020 hätte stattfinden sollen, um ein Jahr (11. Juni bis 11. Juli 2021) verschoben.[6] Die Verschiebung eröffnete den Ligen die Möglichkeit, ihre Spielzeiten mit Verspätung zu beenden. DieBundesligasaison 2019/20 konnte sogar bis zum 30. Juni, an dem auslaufende Verträge von Spielern und Trainern enden, beendet werden. Auch die UEFA konnte so dielaufende Champions-League- undEuropa-League-Saison mit Finalturnieren im August zu Ende spielen.
Die MarketingbezeichnungUEFA EURO 2020 wurde von der UEFA beibehalten. Als Gründe nannte die UEFA, dass sie das Turnier so weiterhin als Jubiläumsfeier zum 60-jährigen Bestehen (1960–2020) veranstalten könne. Zudem würde der Name „für immer als Erinnerung an die geschlossene Reaktion der Fußballfamilie auf die außerordentlichen Umstände der COVID-19-Pandemie und die schwierige Situation, mit der Europa und die Welt im Jahr 2020 konfrontiert waren, dienen.“ Ferner werde die UEFA weniger Abfall produzieren, da bereits Material mit dem entsprechenden Branding produziert worden war, das bei einer Umbenennung hätte vernichtet und neu hergestellt werden müssen.[7]
Mitte Juni 2020 bestätigte die UEFA zunächst die 12 ursprünglichen Spielorte für den Sommer 2021. Alle Tickets sollten ihre Gültigkeit behalten. Alternativ gab es die Möglichkeit der Rückgabe und Rückerstattung.[8]
Am 17. März 2021 kündigte UEFA-PräsidentAleksander Čeferin an, dass Spiele nur in jenen Städten stattfinden werden, in denen trotz COVID-19-Pandemie Zuschauer ins Stadion dürfen.[9] Am 23. April 2021 gab die UEFA bekannt, dass Bilbao und Dublin aus diesem Grunde als Austragungsorte gestrichen werden. Die Spiele, die in Bilbao stattfinden sollten, wurden nachSevilla verlegt; die für Dublin vorgesehenen Spiele wurden auf die weiterhin bestehenden Spielorte Sankt Petersburg und London aufgeteilt.[10]
Die Bewerbungskriterien wurden am 25. Januar 2013 beschlossen. Jeder von den zu dem Zeitpunkt 54 Nationalverbänden konnte maximal zwei Bewerbungen einreichen: Eine für die drei Gruppenspiele und Achtel- oder Viertelfinalbegegnung sowie eine für die Halbfinalspiele und das Endspiel. Dabei konnte ein Verband beide Bewerbungen mit derselben Stadt einreichen oder zwei verschiedene Städte vorschlagen. Die Mindestkapazitäten für dieStadien betrugen 70.000 Plätze für die Halbfinalspiele und das Endspiel, 60.000 Plätze für jeweils drei Gruppenspiele und ein Viertelfinalspiel sowie 50.000 Plätze für jeweils drei Gruppenspiele und ein Achtelfinalspiel. Es wurden bis zu zwei Ausnahmen gewährt für Stadien mit einer Netto-Mindestkapazität von 30.000 Plätzen für Gruppen-/Achtelfinalspiele. Geplante Stadionneubauten waren im Bewerbungsverfahren zulässig, doch mussten die Bauarbeiten spätestens 2016 begonnen haben. Andernfalls hätten die Spiele nachträglich an eine andere Stadt vergeben werden können.[4]
Im April 2013 begann das Bewerbungsverfahren. Im September 2013 wurden die Bewerbungen der Kandidaten formell bestätigt. Bis April 2014 sollten die Bewerbungsunterlagen eingereicht werden, so dass schließlich im September 2014 die Austragungsstädte durch dasUEFA-Exekutivkomitee bestimmt werden konnten.[4]
Bewerberstädte: Zuschlag / Zuschlag, später verlegt / nicht berücksichtigt
Insgesamt 32 Mitgliedsverbände hatten bis zum ersten Stichtag am 12. September 2013 ihr Interesse an einer Ausrichtung bekundet. Von ihnen haben 19 Verbände bis zum 25. April 2014 eine Bewerbung eingereicht. Am 19. September 2014 benannte die UEFA die 12 Austragungsstädte (fett dargestellt). Im Dezember 2017 wurdeBrüssel nachträglich als Spielort gestrichen, und die Spiele wurden an London vergeben. Im Wembley-Stadion fanden somit zusätzlich zu den zwei Halbfinalspielen und dem Finale auch drei Gruppenspiele und ein Achtelfinale statt.
Da Brüssel von der UEFA im Dezember 2017 als Spielort gestrichen worden ist, ersetzt London Brüssel als Spielort für drei Gruppenspiele und ein Achtelfinale zusätzlich zu den Halbfinals und dem Finale.
Am 30. August 2013 gab das DFB-Präsidium bekannt, dass sich für DeutschlandMünchen für die Austragung der EM bewerben wird. Die Bewerbung vonBerlin wurde abgelehnt.[12] Am 3. September 2014 gab der DFB bekannt, auf eine Bewerbung Münchens um die Final- und Halbfinalspiele zugunsten Londons verzichten zu wollen, wenn im Gegenzug derenglische Fußballverband Deutschlands Bewerbung um die Ausrichtung derEM 2024 unterstützt. Der DFB will in der Folge wiederum die Engländer bei der Bewerbung um die Ausrichtung der EM 2028 unterstützen.[13]
Am 5. September 2013 wurde bekannt, dassBasel sich als Schweizer Spielort für die EM bewerben wird. Basel war die einzige Stadt in der Schweiz, welche Interesse an einer Ausrichtung bekundet hatte. ImSt. Jakob-Park wurden 2008 bereits einige Spiele der damaligenFußball-Europameisterschaft ausgetragen.[14]
Aserbaidschan undGeorgien hatten ursprünglich eine gemeinsame Bewerbung ins Auge gefasst,[15] zum Ablauf der Meldefrist gab jedoch nur Georgien seine Bewerbung ab.[16] Nachdem Aserbaidschans HauptstadtBaku bei der Vergabe um dieOlympischen Spiele 2020 gescheitert war, schloss sich das Land doch wieder der georgischen Bewerbung an.[17]
Irland,Schottland undWales bewarben sich gemeinsam um die Austragung des Wettbewerbs.[16] Eine gemeinsame Bewerbung von Irland und Schottland für dieEuropameisterschaft 2008 war zuvor gescheitert.
Am 17. April 2012 gab der türkische Verband seine Bewerbung für die Europameisterschaft bekannt.[18] DieTürkei war zuvor mit ihren Bewerbungen für2008 (gemeinsam mit Griechenland),2012 und2016 gescheitert. Da die Türkei als hoher Favorit für die alleinige Ausrichtung 2020 galt, versprach UEFA-Präsident Platini Istanbul, auch nach der Nichtvergabe der Olympischen Spiele die Finalspiele ausrichten zu dürfen. Am 25. April 2014 teilte der türkische FußballverbandTFF mit, dass man die Kandidatur zur EM 2020 zugunsten einer neuen Bewerbung zur EM 2024 zurückziehe, bei welcher man mit 4:12 Stimmen der Bewerbung Deutschlands unterlag.
Die ursprünglich geplanten Spielorte wurden am 19. September 2014 bekannt gegeben.[19] Nach Streichung bzw. Ersatz von drei Spielorten im Dezember 2017 und April 2021 waren nun die folgenden elf Arenen Spielorte der Europameisterschaft. Dabei musste nach UEFA-Vorgabe vor dem Turnier durch die jeweils ausrichtenden Länder aufgrund der COVID-19-Pandemie eine maximale Auslastung an Zuschauern festgelegt werden.[20]
Mitte Juni 2021, etwa nach der Hälfte der Vorrundenspiele, kam wegen der zunehmenden Verbreitung der sogenanntenDelta-Variante desSARS-CoV-2-Virus imVereinigten Königreich die Diskussion auf, ob die Finalrundenspiele aus London wegverlegt werden sollen, wobei als möglicher Ersatzort Budapest im Gespräch war.[21]
Anfang Dezember 2017 wurdeGrimbergen in Belgien von der UEFA als Spielort gestrichen; Grund waren fehlende Zusicherungen zur planmäßigen Fertigstellung des neuen belgischen Nationalstadions.
Im April 2021 wurdenBilbao undDublin von der UEFA als Spielorte gestrichen; Grund war, dass beide Austragungsorte keine Garantie abgaben, unabhängig von der weiteren Entwicklung der COVID-19-Pandemie Zuschauer zu den EM-Partien zuzulassen.
Am 7. Dezember 2017 wurden bei einem Treffen des UEFA-Exekutivkomitees inNyon einige Entscheidungen bezüglich der Austragungsorte und des Spielplans getroffen:[22]
Das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft 2021 wird imOlympiastadion inRom stattfinden.
Da dasEurostadion-Projekt in Brüssel die vom UEFA-Exekutivkomitee bei seiner Sitzung am 20. September 2017 festgelegten Bedingungen nicht erfüllt hat, werden die vier ursprünglich dort geplanten Begegnungen gemäß einer Abstimmung im Exekutivkomitee nun imWembley-Stadion inLondon stattfinden (drei Gruppenspiele, ein Achtelfinale). Dies bedeutet, dass in Wembley insgesamt sieben Spiele ausgerichtet werden, da London bereits als Austragungsort für die Halbfinalbegegnungen und das Endspiel vorgesehen war.
Die Paarungen der Austragungsstädte für die jeweiligen Vorrundengruppen wurden mittels Zufallsprinzip aus den sechs verschiedenen Listen mit möglichen Städtepaaren, die basierend auf sportlichen und geografischen Kriterien erstellt worden waren, wie folgt bestimmt:
Jeder qualifizierte Ausrichterverband wird in der Gruppenphase automatisch in die Gruppe seiner Austragungsstadt eingeteilt (z. B. Deutschland in Gruppe F) und wird mindestens zwei Spiele zu Hause bestreiten.[23] In der Finalrunde geht das Heimrecht verloren. Es kann im weiteren Verlauf noch vorkommen, dass eine Nationalmannschaft in ihrem Heimatland spielt; dies hängt jedoch von ihrer Platzierung in der Gruppenphase ab.
Am 24. Mai 2018 wurden bei einem Treffen des UEFA-Exekutivkomitees inKiew folgende Details zum Endrunden-Spielplan festgelegt:[24]
Termine aller Endrundenspiele
Anstoßzeit des Eröffnungsspiels, der Viertelfinals, der Halbfinals und des Endspiels
Spielorte für bestimmte Achtel- und Viertelfinals
Die restlichen Spielpaarungen und Anstoßzeiten wurden nach der Auslosung der Endrunde am 30. November 2019 festgelegt.[25]
DieUEFA hat beschlossen, dass alle Mannschaften den Qualifikationswettbewerb zu bestreiten haben. Folglich sind die Mannschaften der zwölf Austragungsländer nicht automatisch für die Endrunde qualifiziert. In dieser dürfen während der Gruppenphase pro Gruppe maximal zwei qualifizierte Ausrichterverbände vertreten sein, die zusätzlich mindestens zwei Heimspiele bestreiten dürfen. In der K.o.-Phase gibt es kein Recht auf Heimspiele.[4]
Die Qualifikationsspiele zur EM 2021 fanden zwischen März und November 2019 statt. Die Sieger und Zweitplatzierten aller zehn Qualifikationsgruppen qualifizierten sich direkt für die Endrunde. Vier weitere Plätze wurden noch in den Play-off-Spielen derUEFA Nations League 2018/19 vergeben.[26]
Die Qualifikationsgruppen wurden erst nach Abschluss der Nations-League-Gruppenphase ausgelost, da die Lostöpfe auf Grundlage der Ergebnisse der Nations-League-Gruppenphase gebildet wurden.[26] Die Auslosung fand am 2. Dezember 2018 imConvention Centre inDublin statt.[27]
An denNations League Play-offs nahmen 16 Mannschaften (vier aus Nations-League-Division D und B, einer aus Division A und sieben aus Division C) teil. Die vier Teilnehmer eines Play-off-Weges spielten in Halbfinale und Finale um ein EM-Ticket. Startberechtigt sind die Gruppensieger innerhalb der Divisionen. Sollte ein Gruppensieger bereits für die EM 2021 qualifiziert sein, rückte das nächstbeste nicht qualifizierte Team nach, gegebenenfalls auch Mannschaften aus einer niedrigeren Division, was in Pfad A der Fall war. Die Play-off-Spiele in den Gruppen wurden im K.-o.-System ausgetragen, mit zwei Halbfinals und einem Endspiel um das EM-Ticket. Somit nimmt auch mindestens eine Mannschaft aus der niedrigsten Division mit den potentiell schwächsten Mannschaften an der EM teil.[26] DiePlay-offs wurden am 22. November 2019 ausgelost.[23]
DieAuslosung der Endrunde fand am 30. November 2019 um 18 Uhr (MEZ) in Bukarest statt.[29] Die Einteilung in die vier Lostöpfe erfolgte basierend auf dem Abschneiden in der Qualifikation – die vier Sieger der Playoffs wurden Topf 4 zugeteilt. Da die Play-offs zu diesem Zeitpunkt noch nicht gespielt waren, standen bei der Auslosung nur 20 der 24 Mannschaften fest. Deswegen hätte am 1. April 2020 im Bedarfsfall eine weitere Auslosung stattgefunden.[23] Die UEFA bestätigte jedoch, dass eine zusätzliche Auslosung nicht erforderlich ist, nachdem die 20 direkt qualifizierten Teams und die 16 Play-off-Teams bekannt waren.[30]
Die 24 qualifizierten Mannschaften wurden auf vier Töpfe mit jeweils sechs Mannschaften aufgeteilt. Basis dafür war die Abschlusstabelle derQualifikation:
Topf mit den sechs besten Gruppensiegern (Platz 1 – 6 der Abschlusstabelle)
Topf mit den anderen vier Gruppensiegern und den zwei besten Gruppenzweiten (Platz 7 – 12)
Topf mit den nächsten sechs Gruppenzweiten (Platz 13 – 18)
Topf mit den letzten beiden Gruppenzweiten (Platz 19 – 20) und den vier Gewinnern der Play-offs
Im Gegensatz zu den bisherigen Austragungen wurde der Titelverteidiger nicht automatisch Topf 1 zugeordnet.
Bei der Auslosung wurden folgende Regeln angewendet:
Jeder Gruppe der Vorrunde wurde aus jedem Lostopf genau eine Mannschaft zugelost.
Gastgeber, die sich qualifiziert haben oder über die Play-offs noch qualifizieren können, waren in der Gruppe ihrer Austragungsstadt gesetzt.
Hätten sich die beiden Gastgeber einer Gruppe in demselben Lostopf befunden, was nicht passierte, hätte die UEFA über eine der folgenden Korrekturmöglichkeiten entschieden:
Ein Gastgeber tauscht mit dem Letzten des nächsthöheren Topfes die Position.
Ein Gastgeber tauscht mit dem Ersten des nächstniedrigeren Topfes die Position.
Der Zeitplan wurde von der UEFA am 24. Mai 2018 veröffentlicht. Die genauen Ansetzungen des Turniers wurden nach der Endrunden-Auslosung am 30. November 2019 festgelegt.[25][31]
Die Mannschaften durften für die Endrunde wegen derCOVID-19-Pandemie 26 statt der sonst üblichen Zahl von 23 Spielern nominieren, dabei müssen drei Torhüter in jedem Kader sein. Für jedes Spiel dürfen aber nur 23 Spieler gemeldet werden. Es dürfen maximal 5 Spieler eingewechselt werden, wozu maximal drei Spielunterbrechungen genutzt werden dürfen. Einwechslungen in der Halbzeitpause zählen dabei nicht mit.
c) höhere Anzahl der erzielten Tore im direkten Vergleich;
d) wenn nach der Anwendung der Kriterien a) bis c) immer noch mehrere Mannschaften denselben Platz belegen, werden die Kriterien a) bis c) erneut angewendet, jedoch ausschließlich auf die Direktbegegnungen der betreffenden Mannschaften, um deren definitive Platzierung zu bestimmen.
Hat dieses Vorgehen wiederum keine Entscheidung herbeigeführt, werden die Kriterien e) bis h) angewendet:
e) bessere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen;
f) höhere Anzahl der erzielten Tore in allen Gruppenspielen;
g) höhere Anzahl von Siegen aus allen Gruppenspielen (wurde 2016 nicht herangezogen);
i) höherer Rang in der Abschlusstabelle derQualifikation.
Treffen jedoch im letzten Gruppenspiel zwei Mannschaften aufeinander, die bis dahin dieselbe Anzahl an Punkten, die gleiche Tordifferenz und dieselbe Anzahl an Toren aufweisen, und endet dieses Spiel unentschieden, wird zur Ermittlung ihrer endgültigen Platzierung anschließend ein Elfmeterschießen durchgeführt. Voraussetzung dabei ist aber, dass keine weitere Mannschaft derselben Gruppe nach Abschluss der Gruppenspiele dieselbe Punktezahl hat. Ist dies der Fall, werden die oben aufgeführten Kriterien a) bis i) angewandt.
Bei der Bewertung einesHandspiels steht nun im Vordergrund, ob eine Absicht des Spielers erkennbar ist. Zuvor war entscheidend, ob die „Körperfläche“ dabei vergrößert wurde.
Neben den sechs Gruppensiegern und sechs Gruppenzweiten qualifizieren sich vier der Gruppendritten für das Achtelfinale. Für den Vergleich der Gruppendritten gelten nacheinander höhere Punktzahl, bessere Tordifferenz, größere Anzahl erzielter Tore, größere Anzahl Siege, Fair-Play-Wertung und zuletzt die Wertung in der EM-Qualifikation.[33]
Die Zuordnung der für das Achtelfinale qualifizierten Gruppendritten zu den vier vorher festgelegten Achtelfinalspielen mit Gruppendritten hängt davon ab, aus welchen Gruppen sich die Dritten qualifizieren. Für jede der 15 Möglichkeiten *) legt eine Tabelle in den offiziellen Regularien[33] die unten stehende Zuordnung fest.
In der Finalrunde kamen jeweils die Sieger weiter; für die unterlegenen Mannschaften war das Turnier beendet. Weitere Platzierungen wurden nicht ausgespielt. Ein „Kleines Finale“ um Platz 3 wie bei den Weltmeisterschaften fand nicht statt.
Das Finale des paneuropäischen Turniers wurde zum Heimspiel der englischen Mannschaft.[34] Bis auf das Viertelfinale gegen die Ukraine in Rom haben alle Spiele des englischen Teams in Wembley stattgefunden.[35] Vor und nach dem Spiel kam es zu Ausschreitungen.[36] Dabei gelang es gewaltsamen Fans, Sicherheitszäune zu durchbrechen und das Wembley-Stadion zu stürmen, in Videos waren Schlägereien an den Eingängen zum Stadion zu sehen, zahlreiche Zivilpersonen und Polizisten wurden verletzt. Auf dem Wembley Way (zwischen derU-Bahn-Station Wembley Park und dem Wembley-Stadion) sowie auf beliebten Londoner Plätzen wie demPiccadilly Circus undLeicester Square feierten zehntausende Fans mit viel Alkohol und ohne jeglichen Abstand und ohne Masken.[37]
England ging bereits nach zwei Minuten durch ein Tor vonLuke Shaw in Führung. In der zweiten Halbzeit war Italien jedoch die aktivere Mannschaft.Leonardo Bonucci erzielte in der 67. Minute den Ausgleichstreffer. Vor dem Elfmeterschießen wechselteGareth Southgate mitMarcus Rashford undJadon Sancho zwei Spieler ein, die als sichere Elfmeterschützen gelten. Rashford traf jedoch nur den Pfosten, Sanchos Schuss wurde vonGianluigi Donnarumma pariert. Da letztlich der ebenfalls eingewechselte 19-jährigeBukayo Saka an Donnarumma scheiterte, ging Italien als Sieger aus dem Elfmeterschießen hervor, obwohl auch der englische TorhüterJordan Pickford zwei Elfmeter halten konnte.[38]
SchiedsrichterBjörn Kuipers wurde nach dem Spiel vielfach für seine hervorragende Spielführung gelobt.[39]
Die Rangfolge entspricht den offiziellen Regeln der UEFA, nach denen zur Ermittlung des Torschützenkönigs bei gleicher Toranzahl die Zahl der Vorlagen und die Spielminuten ausschlaggebend sind.[40] Die drei bestplatzierten Torschützen wurden mit einer Trophäe in Gold, Silber bzw. Bronze ausgezeichnet.[41]
Am 21. April 2021 ernannte dieUEFA die 19 Schiedsrichter, die bei der Europameisterschaft zum Einsatz kommen.[46] Jeder Schiedsrichter wird von zwei Assistenten an der Seitenlinie unterstützt. Dazu wurden 22 Video-Assistenten und 12 unterstützende Schiedsrichter (Support Match Officials) nominiert. MitFelix Brych undDaniel Siebert wurden erstmals seit 1996 wieder zwei Schiedsrichter aus Deutschland nominiert; als Video-Assistenten wurdenBastian Dankert,Christian Dingert,Marco Fritz undChristian Gittelmann nominiert. Im Rahmen eines Austauschprogramms der UEFA mit dem südamerikanischen VerbandCONMEBOL wurde mit dem ArgentinierFernando Rapallini und seinen Assistenten erstmals ein südamerikanischer Schiedsrichter für die EM nominiert; im Gegenzug repräsentierte der SpanierJesús Gil Manzano die UEFA bei derCopa América 2021 in Brasilien. Mit der FranzösinStéphanie Frappart wurde zudem erstmals eine Frau für eine Europameisterschaft der Männer nominiert; sie wurde alsSupport Match Official eingesetzt und wäre zudem Nachrückerin gewesen, falls ein nominierter Kollege ausgefallen wäre.
Im April 2021 nominierte die UEFA insgesamt 22 Schiedsrichter, die ausschließlich alsVideo-Assistenten oderVideo Assistant Referees (VAR) eingesetzt wurden. In jedem Spiel kam ein vierköpfiges Team zum Einsatz, bestehend aus einem Haupt-VAR der für die Beurteilung der Eingriffsnotwendigkeit und der Kommunikation mit dem Feldschiedsrichter zuständig ist, einem Assistenz-VAR, der das Spiel verfolgt während der Haupt-VAR eine Szene prüft (AVAR1), einem ausschließlich für die Abseitsbeurteilung zuständigen Offiziellen (AVAR2) sowie einem weiteren Schiedsrichter, der Koordinations- und Unterstützungsaufgaben wahrnimmt (AVAR3). Alle Spiele wurden zentral aus dem UEFA-Hauptquartier inNyon begleitet.[47]
Der PrivatsenderRTL sicherte sich am 28. Mai 2016 die Übertragungsrechte für die Qualifikationsspiele der deutschen Nationalmannschaft.[48] Laut Medienberichten soll der Privatsender für die exklusiven Übertragungsrechte etwa vier bis fünf Millionen Euro pro Spiel gezahlt haben. Der Sender selbst machte zur Höhe der Ausgaben keine Angaben.[49] Die Qualifikationsspiele inklusive Play-offs ohne deutsche Beteiligung wurden wiederum exklusiv beim StreamingdienstDAZN ausgestrahlt.[50]
Die Spiele der Endrunde 2021 wurden sowohl von den öffentlich-rechtlichen FernsehsendernDas Erste undZDF (gemeinsam 41 Spiele) als auch vonMagentaTV (alle 51 Spiele) übertragen.[51] DieRundfunkanstalten der ARD übertrugen außerdem alle Spiele im Radio live – inklusive Reportagen, Interviews und Nachberichterstattung.[52] Am 5. Oktober 2016 gaben die ARD und das ZDF bekannt, dass sie in Deutschland die Europameisterschaft übertragen werden. Die Sendeanstalten selbst machten zur Höhe der Ausgaben keine Angaben.[53] Laut Medienberichten zahlten beide Sender für die Übertragungsrechte geschätzte 150 Millionen Euro.[54] Am 9. März 2021 wurde bekannt, dass sich die Telekom sowie die Sender ARD und ZDF nach langen Verhandlungen auf den Erwerb von Sublizenzen geeinigt haben. Die Teilung der Übertragungsrechte zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendern Das Erste und ZDF sowie der Telekom ist Teil einer größeren Vereinbarung, bei welcher die Telekom im Gegenzug teilweise Übertragungsrechte für dieEM 2024 abtritt.[55] Das Unternehmen Telekom sowie die beiden Sendeanstalten selbst machten zur Höhe der Ausgaben keine Angaben. Laut dem FachmagazinMedienkorrespondenz zahlte Telekom für die Sublizenzierung an dieser Europameisterschaft 15 Millionen Euro.[56] Dass mit MagentaTV einPay-TV-Sender sämtliche Spiele der Europameisterschaft zeigte, ist ein Novum in derdeutschen Fernsehgeschichte.[57]
Das Erste strahlte das Eröffnungsspiel zwischen der Türkei und Italien aus, während das ZDF das Finale übertrug. Die K.-o.-Spiele wurden innerhalb der beiden Sender kurzfristig verteilt. Insgesamt wurden von ihnen 41 Spiele übertragen (21 Spiele bei Das Erste und 20 Spiele beim ZDF). MagentaTV konnte alle 51 Spiele übertragen, darunter exklusiv zehn Vorrundenspiele, die nur beim Pay-TV-Sender zu sehen waren. Die Parallelspiele am letzten Gruppenspieltag wurden kurzfristig verteilt. Das Erste und ZDF besaßen für diese Partien ein sogenanntes Vorwahlrecht.[58][61] Während Das Erste und ZDF die Spiele inHD (720p via Satellit/Kabel/IPTV;1080p viaDVB-T2) übertragen werden, wird MagentaTV die Übertragungen inFull-HD (1080p) undUltra-HD (nur via Media Receiver der Telekom) anbieten.[62][63]
DieSRG-SSR-AnstaltenSRF,RTS,RSI sowieRTR werden die Qualifikationsspiele und die Nations-League-Spiele mit Beteiligung derA-Nationalmannschaft wie auch die Fußball-EM exklusiv im Fernsehen, Radio und multimedial begleiten. Über die vertraglichen Details haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.[70] Die FernsehsenderSRF zwei undSRF info übertragen alle 51 Livespiele, während auf dem RadiosenderSRF 3 nur die Spiele mit Schweizer Beteiligung und der Final kommentiert werden.[71]
DerORF sicherte sich die Übertragungsrechte für die Qualifikationsspiele mit österreichischer Beteiligung und für die Endrunde der Euro 2021.[72] Am 29. April 2021 gab die Mediengruppe Österreich bekannt, dass sie vom ORF die Zweitrechte für Live-Übertragungen von neun Spielen der Fußball-EM 2021 erworben hat. Sechs Spiele davon werden live und exklusiv auf oe24.tv übertragen, die restlichen drei in Kooperation mit dem ORF. Als Experten bei oe24.tv sind unter anderem die ehemaligen österreichischen TeamspielerToni Polster,Hans Krankl sowieFrenkie Schinkels undAndreas Ogris eingeplant. Kommentieren wirdRobert Seeger. Ebenso hätteEdi Finger junior für oe24.tv kommentieren sollen, wozu es durch seinen Tod aber nicht mehr kommen sollte. Für den ORF sind als Moderatoren, ebenso wie bei derFußball-WM 2018,Rainer Pariasek,Bernhard Stöhr undAlina Zellhofer eingeplant. Neu dazu kommtKristina Inhof, welche bei der Fußball-EM 2016 und der Fußball-WM 2018 als Reporterin aktiv war. Die Experten bleiben unverändert zu den letzten Jahren mitHerbert Prohaska,Roman Mählich undHelge Payer sowie Schiedsrichter-ExperteThomas Steiner. Bei den Kommentatoren gebenAnna Lallitsch undDaniel Warmuth ihr Debüt bei einem Fußball-Großereignis. Die restlichen Kommentatoren sindMichael Bacher,Boris Kastner-Jirka,Thomas König,Oliver Polzer,Michael Roscher undDietmar Wolff. Der Begleiter der ÖFB-Elf istRoland Hönig.
DasMaskottchen wurde am 24. März 2019 vor demEM-Qualifikationsspiel zwischen den Niederlanden und Deutschland in der AmsterdamerJohan-Cruyff-Arena vorgestellt. Es hat den NamenSkillzy und ist einFreestyler, der viele Fußballtricks beherrscht. Sein Name basiert auf demenglischen Wort „skills“ und soll die verschiedenen fußballerischen Kniffe und Fähigkeiten herausstellen.[77][78]
Die UEFA-EM-HymneWe Are the People stammt vom niederländischen MusikerMartin Garrix sowie vonBono undThe Edge, zwei Mitgliedern der irischen RockbandU2. An der Komposition und dem Liedtext waren sieben Autoren beteiligt, darunter auch Garrix, der ebenfalls mitGiorgio Tuinfort für die Produktion verantwortlich war.[79]
Die ursprünglichen Preisgelder wurden im Februar 2018 bekanntgegeben.[80] Aufgrund der veränderten wirtschaftlichen Lage durch die COVID-19-Pandemie reduzierte die UEFA die Preisgelder vor Beginn des Turniers. Die Antrittsprämie von 9,25 Millionen Euro für jedes Team blieb unverändert, die Preisgelder für Siege und Unentschieden in der Vorrunde sowie für das Erreichen bestimmter Turnierrunden wurden hingegen gesenkt. Der Europameister kann daher (bei drei Siegen in der Gruppenphase) maximal 28,25 Millionen Euro (vorher: 34 Millionen Euro) bekommen. Die Gesamtsumme aller Prämien beträgt 340 Millionen Euro (vorher: 371 Millionen) und liegt damit immer noch über dem Niveau vergangener Turniere.[81]
erreichte Runde
Preisgeld (neu)
Preisgeld (alt)
Teams
Antrittsprämie
9.250.000 €
09.250.000 €
24
Gruppenphase
1.000.000 € für jeden Sieg 0.500.000 € für jedes Unentschieden
01.500.000 € für jeden Sieg 00.750.000 € für jedes Unentschieden
Der Spielball zur EM 2021 hießUniforia und wurde am 6. November 2019 vom Hersteller Adidas vorgestellt. Das WortUniforia setzt sich aus den beiden Begriffenunity (Einheit) undeuphoria (Euphorie) zusammen und sollte vor allem die Tatsache repräsentieren, dass das Turnier zum ersten Mal in elf verschiedenen Staaten gleichzeitig ausgetragen wurde.[82] DerUniforia Finale in silber war eine Sonderform des sonst weißen Balls dar, welcher in den Halbfinalspielen und dem Finale eingesetzt wurde.[83]
Beim 1:0-Sieg von England gegen Kroatien am 13. Juni 2021 wurdeJude Bellingham in der 82. Minute für England eingewechselt und damit zum bisher jüngsten Spieler der EM-Geschichte (17 Jahre 349 Tage).[84]
Dieser Rekord wurde nur wenige Tage später am 19. Juni vonKacper Kozłowski im Spiel Spanien gegen Polen erneut gebrochen: Bei seiner Einwechslung in der 55. Minute war der Pole 17 Jahre und 246 Tage alt.[85]
Bellingham ist mit 18 Jahren und 4 Tagen der jüngste Spieler in einem EM-K.-o.-Spiel (Viertelfinale).
Jubiläumstore
Beim 3:1-Sieg der Österreicher gegen Nordmazedonien am 13. Juni 2021 erzielteMichael Gregoritsch das 2:1 für Österreich in der 78. Minute und somit das 700. Tor einer EM-Endrunde.[86]
Beim 3:3 n. V. im Achtelfinale zwischen Frankreich und der Schweiz am 28. Juni erzielteHaris Seferović das 800. Tor einer EM-Endrunde (zwischenzeitliches 3:2 in der 81. Minute).[87]
Zweitschnellste Tore
Das 1:0 vonYussuf Poulsen (Dänemark gegen Belgien am 17. Juni 2021) war nach einer Minute und 39 Sekunden (99 Sekunden) das zweitschnellste Tor der EM-Geschichte (hinterDmitri Kirichenko, eine Minute und sieben Sekunden (67 Sekunden), 2004 für Russland gegen Griechenland).[88]
Das 1:0 vonEmil Forsberg für Schweden gegen Polen am 23. Juni war nach 83 Sekunden das zweitschnellste Tor der EM-Geschichte, da er seinen Vereinskameraden vomRB Leipzig Yussuf Poulsen unterbot (siehe Punkt zuvor).[89]
Finalrekorde
Luke Shaws Tor nach 116 Sekunden ist das schnellste Tor in einem EM-Finale.
Giorgio Chiellini wurde der älteste Kapitän eines Europameisters (36 Jahre und 331 Tage)
Leonardo Bonucci ist mit 34 Jahren und 71 Tagen der älteste Torschütze in einem Finale.
Im Zusammenhang mitEigentoren gab es mehrere Rekorde:
Das erste Tor der EM war erstmals ein Eigentor (1:0, 53. Minute,Merih Demiral im Spiel Italien gegen die Türkei mit Endstand 3:0).[90]
Der polnische SpielerWojciech Szczesny verursachte am 14. Juni im Spiel gegen die Slowakei als erster Torhüter ein Eigentor während einer EM.[91] AuchLukáš Hrádecký (21. Juni im Spiel Finnland gegen Belgien) undMartin Dúbravka (23. Juni im Spiel Slowakei gegen Spanien) lenkten als Schlussmänner ihrer Teams im weiteren Turnierverlauf den Ball ins eigene Netz.
Deutschland ist die erste Mannschaft der EM-Geschichte, die während eines Turnierverlaufs sowohl mindestens ein Eigentor verursachte (Mats Hummels am 15. Juni gegen Frankreich, das erste deutsche Eigentor bei einer EM), als auch von mindestens einem profitierte (zwei Eigentore am 19. Juni von Portugal, vgl. nächster Punkt).[92]
Im Spiel Portugal gegen Deutschland am 19. Juni erzieltenRúben Dias undRaphaël Guerreiro jeweils ein Eigentor. Damit wurden erstmals in der EM-Geschichte zwei Eigentore in einem Spiel erzielt.[93] Am 23. Juni erzielte auch die Slowakei gegen Spanien zwei Eigentore durchMartin Dúbravka undJuraj Kucka.
Insgesamt wurde mit elf Treffern ins eigene Netz auch der Rekord für die Anzahl an Eigentoren pro Turnier übertroffen, der zuvor bei drei Treffern lag (bei derEM 2016). Damit wurde mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller Eigentore der EM-Geschichte bei der Euro 2020 erzielt (insgesamt 20).[94]
Meiste Tore bei EM- und WM-Endrunden
Mit seinem Treffer zum 0:1 am 19. Juni 2021 erzielteCristiano Ronaldo sein 19. Tor bei EM- und WM-Endrunden (12 EM- und 7 WM-, geteilter Rekord mitMiroslav Klose, 3 EM- und 16 WM-Treffer).[95]
Mit seinen Treffern 20 und 21 beim 2:2-Unentschieden der Portugiesen gegen Frankreich am 23. Juni wurde Cristiano Ronaldo zum alleinigen Rekordhalter (14 EM- und 7 WM-Tore) vor Miroslav Klose (siehe Punkt zuvor).[96]
Meiste Länderspieltreffer
Cristiano Ronaldo wurde beim 2:2-Unentschieden von Portugal gegen Frankreich am 23. Juni durch seine Länderspieltreffer 108 und 109 Rekord-Länderspieltorschütze (gemeinsam mitAli Daei für denIran).[96]
Spielminuten ohne Gegentor
Italien stellte vor und während der EM einen Rekord auf, indem die Mannschaft 1168 Minuten mitGianluigi Donnarumma im Tor ohne Gegentreffer blieb. Der alte Rekord aus den Jahren 1972 bis 1974 wurde ebenfalls von einer italienischen Auswahl mit TorhüterDino Zoff gehalten (1143 Minuten).[97] Im Spiel gegen Österreich am 26. Juni 2021 wurde die seit dem 14. Oktober 2020 laufende Serie durch den Treffer vonSasa Kalajdzic in der 114. Minute beendet.[98]
Weitere Besonderheiten:
Das 3:0 zwischen Italien und der Türkei war der höchste Sieg in einem EM-Eröffnungsspiel und der erste EM-Sieg Italiens mit drei Toren.
Dänemark wurde als erste Mannschaft der EM-Geschichte mit einem Sieg und zwei Niederlagen (3 Punkte) Gruppenzweiter.
England wurde als erste Mannschaft mit 2 Toren Gruppensieger und blieb als erste Mannschaft in 5 Spielen ohne Gegentor
Spanien konnte als erste Mannschaft in zwei aufeinander folgenden Spielen 5 Tore erzielen
Erstmals in der EM-Geschichte gab es einen Sieg mit vier Toren gegen den Titelverteidiger (am 19. Juni 2021 Deutschland gegen Portugal 4:2).[95]
Federico Chiesa ist der erste EM-Torschütze, dessen Vater (Enrico Chiesa) ebenfalls bei einer EM-Endrunde ein Tor erzielte (1996 gegen Tschechien)
Aufgrund derCOVID-19-Pandemie konnten nicht alle Stadien voll ausgelastet werden. Im Laufe des Turniers haben sich in einigen Stadien die Auslastung verändert.
Erklärung: Max = Maximale Auslastung, % = Prozentuale Auslastung, Diff = Differenz zur vorherigen maximal Auslastung (Spieltag 1–3 im Vergleich zu vor Beginn; Achtel- & Viertelfinale im Vergleich zu vor KO-Phase)
Vor allem die inmitten derCOVID-19-Pandemie im Frühjahr 2021 durch die UEFA von den Austragungsländern für eine Zulassung der Spielstätten geforderte zwingende Pflicht, dass die Austragungsländer der Europameisterschaft innerhalb einer Frist versprechen mussten, bei der EM auf jeden Fall Zuschauer zuzulassen, stieß auf größere Kritik. Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen und des noch unklaren Pandemie-Geschehens im Sommer 2021 sei eine Garantie für größere Zuschauerzahlen eine „Form der Erpressung“ durch die UEFA, sagte SPD-GesundheitspolitikerKarl Lauterbach.[101] Zudem habe man für Fußballspiele mit 10.000 bis 20.000 Zuschauern „schlicht keine Testerfahrung“, dies sei „nicht machbar“. „Wir wissen nicht, wie gefährlich das ist. Und dann wird auch noch gereist. Ich halte das für medizinisch nicht vertretbar.“
So wurden laut finnischer Behörden ca. 300 Zuschauer nach dem Vorrunden-Spiel Finnland gegen Belgien in St. Petersburg positiv auf Corona getestet.Eine Woche später vermeldete St. Petersburg einen neuen Höchststand bei den täglichen Corona-Todesfällen.Ein UEFA-Sprecher behauptete, die Infektionslage würde für die Teams „keinen Unterschied“ machen, obwohl für die Finalrunde weit mehr Zuschauer erwartet werden.So waren es in Budapest in drei Vorrundenspielen sowie im Achtelfinale 55.000 Zuschauer, fürs Viertelfinale in St. Petersburg werden 26.000 erwartet, in London (Wembley) 45.000 (Achtelfinale) bzw. jeweils 60.000 Zuschauer für Halbfinale und Finale.Grünen-GesundheitspolitikerJanosch Dahmen sagte: „Inzwischen sind ja sogar Nationalspieler mehrerer Mannschaften infiziert. Wir machen so alles kaputt, was wir uns an niedrigen Fallzahlen aufgebaut haben.“ Baden-Württembergs MinisterpräsidentWinfried Kretschmann sagte „Dieser Leichtsinn macht mich fassungslos.“ Die für Wembley geplanten Zuschauerzahlen seien „eigentlich nicht zu verantworten“.[102]
Besonders kritisiert wurde die Erhöhung der Auslastung imWembley-Stadion für die beiden Halbfinals und das Finale Anfang Juli durch die britische Regierung. Statt 21.500 Zuschauern (wie in der Gruppenphase) sollten 60.000 Zuschauer die drei Finalspiele besuchen dürfen. Diese mussten negativ getestet oder geimpft worden sein, die Maskenpflicht am Sitzplatz entfiel jedoch komplett. Zusätzlich durften 1.000 italienische Fans aus Italien per Flugzeug zum Finale einreisen. Sie durften sich dabei nur 12 Stunden in Großbritannien aufhalten. (Der Finalgegner war England, so dass für die Fans des Gegners keine Regelung geschaffen werden musste.) Außerdem durften ab dem Halbfinale Funktionäre der UEFA und der FIFA, Vertreter der Sponsoren und Vorstandsmitglieder der beteiligten Nationalverbände eine nach der Einreise nach England erforderliche Quarantäne zum Besuch der Halbfinale und des Finales unterbrechen.[103][104]
Bis zum Ende der dritten Turnierwoche wurden laut der EU-Gesundheitsbehörde (ECDC) mehr als 2.500 Corona-Fälle aus sieben Ländern im Zusammenhang mit EM-Spielen registriert (aus Schottland, Finnland, Dänemark, Frankreich, Schweden, Kroatien und den Niederlanden), davon alleine knapp 2.000 Fälle in Schottland und 436 in Finnland; aus den übrigen europäischen Ländern gab es keine Daten.[105]
Außerdem wurde die Austragung von Fußballspielen inAserbaidschan aufgrund der Menschenrechtslage vor Ort stark kritisiert.[106] So werde der Sport (neben EM-Spielen wurde und werden in Aserbaidschan unter anderem das Europa-League-Finale 2019,jährliche Formel-1-Rennen sowie dieEuropaspiele 2015 ausgetragen) von Machthaberİlham Əliyev (seit 2003 Präsident als Nachfolger seines Vaters) als politische Bühne genutzt.Amnesty International beurteilte die Menschenrechtslage in Aserbaidschan als „unverändert schlecht“. Der Staat habe die COVID-19-Pandemie als Vorwand genutzt, noch härter gegen Kritiker und Oppositionelle vorgehen zu können. Auch die Presse- und Versammlungsfreiheit sei stark eingeschränkt.Reporter ohne Grenzen listet Aserbaidschan weltweit auf Platz 167 von 180 hinsichtlich der Pressefreiheit. Darüber hinaus werden dem aserbaidschanischen Militär Kriegsverbrechen während desKriegs um Bergkarabach 2020 vorgeworfen.[107]
Unter den Sponsoren der EM 2020 waren nur wenige europäische Konzerne; ein Drittel der Sponsoren sind chinesische Unternehmen (Alipay,AntChain,Hisense,TikTok,Vivo), dazu kommenQatar Airways undGazprom.[108] Während sich europäische Firmen aufgrund des Images der UEFA immer mehr zurückzögen, versuche China über seine Unternehmen den wirtschaftlichen Einfluss in Europa weiter auszubauen.[109]
Trotz Einsatz desVideo-Assistenten spielten bei beiden Finalteilnehmern strittige Elfmeterentscheidungen eine Rolle. Spanien wurde im Halbfinale gegen Italien in der Verlängerung ein Elfmeter verwehrt, bei dem sich auch der Video-Assistent nicht einschaltete,[110] England hingegen wurde im Halbfinale gegen Dänemark ein strittiger Elfmeter zugesprochen, der zum entscheidenden Tor führte.[111] Dies lag an der Bewertung der Video-Assistenten, die die Entscheidungen der Schiedsrichter nicht als klare Fehlentscheidungen ansahen.
Beim ersten Gruppenspiel der dänischen Nationalmannschaft gegenFinnland brach der DäneChristian Eriksen in der 43. Spielminute ohne Fremdeinwirkung zusammen. Er wurde umgehend vom anwesenden Ärzteteam medizinisch versorgt und erlangte nachThoraxkompressionen sowie einer Defibrillation – noch auf dem Feld – das Bewusstsein wieder. Anschließend wurde er ins naheRigshospitalet transportiert. Von dort ermunterte Eriksen perFaceTime die dänische Mannschaft dazu weiterzuspielen. Das Spiel wurde nach einer knapp zweistündigen Unterbrechung fortgesetzt. Dänemark unterlag Finnland schließlich mit 0:1. Die Spielfortsetzung sorgte in den folgenden Tagen für Kritik an derUEFA, da als einzige Alternative zu einer unmittelbaren Wiederaufnahme nur die Fortführung um 12 Uhr am Folgetag angeboten worden war. Dänemarks TrainerKasper Hjulmand äußerte, er habe das Gefühl gehabt, „dass wir und die Spieler unter Druck gesetzt wurden.“[112][113] Auch die Liveübertragung während des Zwischenfalls stieß auf Kritik, da die Kameras mehrmals zwischen die dänischen Spieler zoomte, die um Eriksen und den Rettungskräften einen Sichtschutz bildeten. Der Vorsitzende desDeutschen Journalisten-VerbandesFrank Überall bezeichnete dies als „unerträglich“ und mahnte, dass Journalismus „nicht derart voyeuristisch sein“ dürfe.[114][115] Nachdem Eriksen einDefibrillator implantiert wurde, konnte er das Krankenhaus schon sechs Tage nach seinem Zusammenbruch wieder verlassen.[116] Das nächste Spiel der Dänen gegen Belgien am 17. Juni 2021 (1:2) wurde in Anlehnung an Eriksens Rückennummer „10“ nach zehn Minuten für eine Minute unterbrochen. Währenddessen gab es seitens der Spieler, der Spieloffiziellen und Zuschauerstehende Ovationen in Richtung Christian Eriksen.[117] Vor dem Achtelfinale zwischen Wales und Dänemark übergab der walisische Kapitän Gareth Bale ein vom Team signiertes Wales-Trikot mit Eriksens Rückennummer „10“ an den dänischen KapitänSimon Kjær.[118] Vor dem Viertelfinale der Tschechen gegen Dänemark am 3. Juli übergab KapitänTomáš Souček ebenfalls ein vom Team unterschriebenes Tschechien-Trikot mit Eriksens „10“ an Simon Kjær.[119] AuchHarry Kane, der Kapitän der Engländer, tat es seinen Vorgängern gleich und übergab vor dem Halbfinale gegen Dänemark ein vom Team unterschriebenes England-Trikot mit Eriksens Rückennummer „10“ an Simon Kjær.[120]
Am 6. Juli wurde zudem bekannt, dass UEFA-PräsidentAleksander Čeferin Christian Eriksen und seine Frau Sabrina Kvist Jensen zum EM-Finale am 11. Juli 2021 ins Londoner Wembley-Stadion eingeladen hat.[121]
Bei Österreichs Sieg gegen Nordmazedonien am 13. Juni 2021 beleidigte der ÖsterreicherMarko Arnautović nach seinem Tor zum 3:1 den nordmazedonischen SpielerEzgjan Alioski und dessen Familie. Arnautović ist serbischer Abstammung, Alioskis Familie stammt ursprünglich aus Albanien; beide Länder stehen seit Jahrzehnten im politischen Konflikt. Der nordmazedonische Fußballverband legte nach dem Spiel Beschwerde bei der UEFA ein und forderte eine klare Strafe. Die UEFA-Kontrollkommission leitete daraufhin eine Untersuchung ein. Arnautović wurde schließlich durch die UEFA wegen „Beleidigung eines anderen Spielers“ für ein Spiel gesperrt und durfte im zweiten Gruppenspiel gegen die Niederlande nicht auflaufen.[122]
Cristiano Ronaldo stellte am 14. Juni 2021 bei einer Pressekonferenz vor dem ersten Spiel PortugalsCoca-Cola-Flaschen vom Tisch und hielt danach eine Wasserflasche vor die Kamera.[123][124] Nach dem ersten Spiel Frankreichs gegen Deutschland stelltePaul Pogba bei einer PressekonferenzHeineken-Bierflaschen vom Tisch. Nach diesen zwei Aktionen hielt die UEFA an jede Teilnehmermannschaft der EM 2021 eine Ansprache, in der sie auf die Bedeutung von Sponsoren hinwies.[125]
Da kurz nach der Aktion Ronaldos die Aktie Coca-Colas leicht einbrach, wurde über einen möglichen Zusammenhang spekuliert. Die Spekulationen wurden wenige Tage später verneint. Stattdessen wurde der Kursverlust damit begründet, dass am gleichen Tag die Aktien ohne dasBezugsrecht für die bevorstehendeDividendenausschüttung gehandelt wurden.[123]
Im Vorfeld der Partie zwischen Deutschland und Frankreich am 15. Juni 2021 in München blieb ein Mann mit einemMotorschirm beim Flug über der Allianz-Arena an einem fix installierten Seil hängen, geriet in Sinkflug, streifte die Zuschauerränge und landete auf dem Spielfeld. Bei der als Protest vonGreenpeace gegenVolkswagen geplanten Aktion, bei der eigentlich nur ein großer Ball mit einer Aufschrift auf das Spielfeld geworfen werden sollte, erlitten zwei Personen auf den Rängen Kopfverletzungen und mussten medizinisch versorgt werden.[126] Die Aktion rief aufgrund der Gefährdung von Zuschauern starke Kritik hervor. So kritisierte die UEFA sie als eine „rücksichtslose und gefährliche Aktion“, die schwerwiegende Folgen für viele Menschen hätte haben können.[127] Auch der DFB, der bayerische MinisterpräsidentMarkus Söder und weitere Politiker äußerten sich ähnlich; Greenpeace entschuldigte sich. Für die Zeit der EM war über der Allianz-Arena ein totales Flugverbot erlassen worden. Die Polizei München ermittelt gegen den Motorschirmflieger wegen gefährlicher Körperverletzung,Hausfriedensbruchs sowie Verstoßes gegen dasLuftverkehrsgesetz.[128]
Im Zusammenhang mit demPride-Month verwendete die deutsche Fußballnationalmannschaft damit zusammenhängende Symbolik. Nachdem der deutsche MannschaftskapitänManuel Neuer bereits seit dem Testspiel gegen Lettland am 7. Juni 2021 mit einer Kapitänsbinde inRegenbogenfarben aufgelaufen war, folgte während der Vorrunde eine Untersuchung der UEFA. Diese wertete die Regenbogenbinde als „Zeichen der Mannschaft für Vielfalt“ und damit als „guten Zweck“. Die UEFA entschied sich dafür, keine Strafe wegen der von Neuer gebrochenen Regel, die EM-Mannschaftskapitäne zum Tragen von UEFA-Kapitänsbinden verpflichtet, zu verhängen.[129] Beim Spiel gegen Deutschland trug der ungarische TorhüterPéter Gulácsi eine gelbe Armbinde mit der Aufschrift „Gegen Rassismus“, während Manuel Neuer unverändert seine Kapitänsbinde in Regenbogenfarben trug.
Illuminierung des Münchner EM-Stadions in Regenbogenfarben
Beleuchtung der Allianz Arena in Regenbogen-Farben (2016)Gebäude mit Beleuchtung in Regenbogenfarben während der EM als Zeichen des Protests
Vor dem Vorrundenspiel Deutschland gegen Ungarn am 23. Juni 2021 beantragte derMünchner Stadtrat bei der UEFA, die Außenhülle des Stadions bei jenem Spiel als Zeichen für Vielfalt und Toleranz inRegenbogenfarben leuchten zu lassen. Da das Vorhaben als Protest gegen ein vomungarischen Parlament verabschiedetes Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen hinsichtlichHomosexualität undGeschlechtsänderungen beschränkt, verstanden wurde,[130] lehnte die UEFA den Antrag mit Verweis auf ihre Satzung als politisch und religiös neutrale Organisation ab.[131] Der DFB hatte sich nach anfänglicher Befürwortung der Illuminierung des Stadions in Regenbogenfarben der Position der UEFA angeschlossen. Der Münchner OberbürgermeisterDieter Reiter kritisierte diese Entscheidungen und bezeichnete die Illuminierung nicht als politische Maßnahme, sondern als Zeichen der Menschlichkeit und als Symbol für die Akzeptanz der Gleichberechtigung von Menschen.[132] Im Gegensatz dazu begrüßte der ungarische AußenministerPéter Szijjártó die Entscheidung der UEFA, „sich nicht für eine politische Provokation gegenüber Ungarn einspannen zu lassen“.[133] Zahlreiche Reaktionen von fast allen politischen Parteien in Deutschland verurteilten das Verbot durch die UEFA. Bundesweit wurden hingegen andere Fußballstadien, wie in Köln, Augsburg, Frankfurt am Main, Wolfsburg, Berlin und Darmstadt in den Regenbogenfarben beleuchtet, München bestrahlte dasRathaus, denOlympiaturm sowie dasWindrad gleich neben der Fußballarena. Aus Protest gegen das Verbot der UEFA zeigten auch große Wirtschaftsunternehmen ihre Firmenlogos auf Social-Media-Plattformen wie Twitter und Facebook in Regenbogenfarben, darunter etwa BMW, VW, die Telekom, Siemens und die Sparkasse. Die Münchner Polizei und Feuerwehr sowie die Messe München zeigten sich auf Social Media ebenfalls bunt. Die deutschsprachigen Sender derRTL Group sowieProSieben,Tele 5 undComedy Central änderten am Tag des Spiels ihrCornerlogo oder Teile davon.Amnesty International undCSD Deutschland kündigten an, bis zu 11.000 Fähnchen, 5000 Klapp-Pappen und 4500 Aufkleber mit der Aufschrift „Don’t Kick LGBTIQ Rights“ an Fans vor dem Stadion zu verteilen. Unter vielen Anderen trug auch der Bayerische MinisterpräsidentMarkus Söder während des Spiels eineFFP2-Maske in Regenbogenfarben. Als Gegenaktion hatGábor Kubatov, Präsident des ungarischen FußballklubsFerencváros Budapest und Vizepräsident derFidesz-Partei, dazu aufgerufen, die Stadien in Ungarn in den ungarischen Nationalfarben beleuchten zu lassen. Ungarns RegierungschefViktor Orbán sagte seinen ursprünglich geplanten Spielbesuch in München ab.[134][135]
Nachdem zahlreiche Sponsoren ihre Werbebanden für die Spielorte der Achtelfinals und Viertelfinals in Regenbogenfarben gestaltet hatten, untersagte die UEFA dies für die SpielorteBaku undSt. Petersburg. Aufgrund von „Bedenken“ der UEFA im Hinblick auf die „rechtlichen Rahmenbedingungen an den Spielorten in Russland und Aserbaidschan“ habe die UEFA Volkswagen darüber informiert, dass eine Bandenwerbung in Regenbogenfarben in den Stadien von Baku und St. Petersburg nicht möglich sei, teilte VW mit. Seit 2013 gibt es in Russland ein Gesetz über „homosexuelle Propaganda“.[136] Aserbaidschan steht laut einem ILGA-Ranking europaweit auf dem letzten Platz bzgl. der Situation für LGBT-Personen, noch hinter Russland und der Türkei.[137]
Eine Woche zuvor hatte die Bandenwerbung für die UEFA noch kein Problem dargestellt. „Eine Botschaft der Toleranz und Gleichstellung zu übermitteln“ werde absolut unterstützt, teilte die UEFA damals mit.[138]
Mit demCONMEBOL-UEFA-Pokal der Champions 2022 wurde der interkontinentale Wettbewerb zwischen den Siegern der südamerikanischenCopa América und derFußball-Europameisterschaft wieder ins Leben gerufen. Am 1. Juni 2022 traten Argentinien und Italien im Londoner Wembley-Stadion gegeneinander an.[139] Argentinien gewann mit 3:0, und bei dessen dritter Auflage, den Pokal zum zweiten Mal.[140]