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Frontalhirnsyndrom

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Klassifikation nachICD-10
F07.0Organische Persönlichkeitsstörung
F07.2Organisches Psychosyndrom nach Schädelhirntrauma
F07.8Sonstige organische Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen aufgrund einer Krankheit, Schädigung oder Funktionsstörung des Gehirns
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)
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Frontalhirnsyndrom ist die Sammelbezeichnung für denjenigenSymptomkomplex, der durch eine Schädigung der vorderen Anteile desStirnhirns hervorgerufen wird.

Es bestehen Ähnlichkeiten zumDysexekutiven Syndrom, das sich auf beeinträchtigteexekutive Funktionen bezieht. Sowohl „Dysexekutives Syndrom“ als auch „Frontalhirnsyndrom“ sind jedoch als Begriffe in der Fachwelt umstritten.

Eine Gleichsetzung sollte vermieden werden, da beide Begriffe unterschiedliche Dinge bezeichnen. So zielt die Bezeichnung „Dysexekutives Syndrom“ auf Störungen diverser kognitiver Funktionen mit deutlich unterschiedlicher Symptomatik von Patient zu Patient ab – während die Bezeichnung „Frontalhirnsyndrom“ die anatomische Lokalisation einer Schädigung angibt. Bei Schäden im Frontalhirn müssen jedoch nicht immer zwingend exekutive Funktionen betroffen sein. Und umgekehrt kommt es zu gestörten exekutiven Funktionen nicht nur bei Schäden im Frontalhirn, da auch die ungestörte Funktionsfähigkeit anderer Gehirnbereiche (z. B. des Thalamus) für die exekutiven Funktionen erforderlich ist. Ein prominenter Patient mit einem Frontalhirnsyndrom warPhineas Gage, welcher im Jahr 1848 eine Läsion impräfrontalen Kortex (besonders orbitofrontal) erlitt und diese überlebte.

Allgemein schreibt man diesem auch alspräfrontaler Cortex bezeichneten Hirnteil eine Analyse- und Überwachungsfunktion zu. Daher wurde für ihn auch der Begriff „supervisory attentional system“ (SAS) eingeführt. Es besteht ein dichtes Netzwerk zu vielen anderen Hirnteilen. Auf diese Weise können unterschiedlichste Informationen analysiert, bewertet, „verrechnet“ und die Ergebnisse wieder zurückgesendet werden – ähnlich dem zentralenProzessor (CPU) eines Computers. Aufgrund der zahlreichen präfrontalen Verbindungen („Projektionen“) zu anderen Gehirnstrukturen können auchLäsionen in anderen Hirnabschnitten zu einem Dysexekutiven Syndrom führen, z. B.Thalamus,kortikale odersubkortikalelimbische Strukturen,Basalganglien.

Bereiche des präfrontalen Cortex

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Lage der orbitofrontalen und dorsolateralen Bereiche im menschlichen präfrontalen Cortex (Seitenansicht).

Man unterscheidet ganz allgemein zwei Bereiche des präfrontalen Cortex (PFC):

  • Dorsolateraler präfrontaler Cortex (DLPFC): Hier befinden sich vorwiegend kognitive Funktionen, z. B. problemlösendes Denken, Vorausplanen oder zielgerichtetes Handeln
  • Orbitofrontaler Cortex (OFC): Dieser Hirnteil wird mit Persönlichkeitseigenschaften und der Fähigkeit zurEmotionsregulation in Verbindung gebracht.

Allgemein hat der PFC die Funktion, das Verhalten des Menschen flexibel und zweckmäßig an neue Anforderungen des Lebens anzupassen.Zudem ist er von herausragender Bedeutung, wenn es um die „zeitliche Organisation des Verhaltens“ geht.

Kognitive Störungen nach Schädigung des dorsolateralen präfrontalen Cortex

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DasSupervisory Attentional System (SAS) ist nicht mehr dazu in der Lage, Handlungen des Menschen flexibel auf neue Situationen einzustellen (kognitive Flexibilität). Das problemlösende Denken und eine vorausschauende Handlungsplanung sind z. T. massiv gestört. Irrelevante (Umwelt-)Reize können nicht mehr von relevanten unterschieden werden. Es findet keine ausreichende Analyse mehr statt.Bei Routinehandlungen dagegen zeigen sich in der Regel keinerlei Probleme. Personen mit einer Schädigung des Frontalhirns sind hier zumeist unauffällig: z. B. Einkaufen von alltäglichen Dingen, Frühstück- oder Abendessenrichten, Wahrnehmen von Arztterminen usw.

Folgende kognitive Störungen können im Rahmen eines dysexekutiven Syndroms auftreten und mit unterschiedlichen Tests erfasst werden:

  • UnzureichendeProblemanalyse
  • Unzureichende Extraktion relevanter Merkmale
  • Unzureichende Ideenproduktion (Verlust von divergentem Denken und Einfallsreichtum)
  • Verringerte Wortflüssigkeit und Reduktion der „Spontansprache“
  • Haften an (irrelevanten) Details
  • Mangelnde Umstellungsfähigkeit und Hang zuPerseverationen
  • Ungenügende Regelbeachtung und Regelverstöße (auch im sozialen Verhalten)
  • Einsatz planungsirrelevanter Routinehandlungen
  • VermindertePlausibilitätskontrollen
  • Keine systematische Fehlersuche
  • Alternativpläne werden kaum entwickelt
  • Handlungsleitendes Konzept geht verloren
  • Schwierigkeiten beim gleichzeitigen Beachten mehrerer Informationen (Arbeitsgedächtnis)
  • KeinMulti-Tasking mehr möglich
  • Handlungskonsequenzen werden nicht vorhergesehen
  • Kein Lernen aus Fehlern
  • Unbedachtes und vorschnelles Handeln (erhöhteImpulsivität)
  • Rasches Aufgeben bei Handlungsbarrieren (reduzierteBeharrlichkeit undWillensstärke)
  • Wissen kann nicht mehr in effektive Handlungen übersetzt werden („Knowing-doing-dissociation“)

Mögliche Verhaltensstörungen nach Schädigung des orbitofrontalen Cortex

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Bei Schädigungen des orbitofrontalen Cortex oder damit assoziierter Hirnareale kann es zu unterschiedlichen Verhaltensauffälligkeiten kommen. Man spricht auch vonneuropsychiatrischen Störungen. Die Fachliteratur unterscheidet zwischen inhibitorischen und disinhibitorischen Symptomen. Diese können wiederum auf verschiedenen Ebenen beschrieben werden. Welche Symptomkonstellation auftritt, hängt von Ausmaß und Art der frontalen Hirnschädigung ab. Als grobe Unterteilung gilt die Unterscheidung eines oberen gegenüber einem unteren Frontalhirnsyndrom, wobei dasobere Frontalhirnsyndrom im Wesentlichen durch die Antriebsarmut gekennzeichnet ist (inhibitorisch), während sich dasuntere Frontalhirnsyndrom hauptsächlich durch Störungen des Affekts und der Kritikfähigkeit auszeichnet (disinhibitorisch).

Depressiv-inhibitorischer Symptomkomplex („Pseudodepression“)

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  • Motorisch
    • Motorische Verlangsamung
    • Sprechverarmung
  • Sensorisch
    • Mangelnde Reagibilität auf Umgebungsreize
    • Apathie (Teilnahmslosigkeit)
  • Emotional-affektiv
    • Niedergedrückte Grundstimmung
    • Geringes Selbstwertgefühl
    • Selbstablehnung
    • Gefühllosigkeit und Gleichgültigkeit
  • Verhalten
    • Appetit- und Gewichtsverlust
    • Energie- und Interessenverlust
    • Verlust von Initiative und sexuellem Verlangen
    • Vernachlässigung des äußeren Erscheinungsbilds
    • Sozialer Rückzug
  • Kognitiv
    • Abulie (Entscheidungs- und Entschlussunfähigkeit)
    • „Pseudodemenz
    • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
  • Biozyklisch

Disinhibitorischer Symptomkomplex („Pseudopsychopathie“)

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Siehe auch

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Literatur

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  • S. V. Müller, T. Klein:Kurzfassung der S2e-Leitlinie „Diagnostik und Therapie von exekutiven Dysfunktionen bei neurologischen Erkrankungen“ (AWMF-030/125). In:Zeitschrift für Neuropsychologie. (2020), 31 (3), Seiten 135–147,DOI 10/1024/1016-264X/a000300
  • B. Kopp, S. Tabeling, C. Moschner, K. Wessel:Kognitive Hirnleistungen des präfrontalen Kortex. Neurowissenschaft und Klinik. In:Der Nervenarzt. 79/2008, Springer Medizin Verlag, Seiten 143–152,DOI 10.1007/s00115-007-2319-8
  • M. Herrmann, S. E. Starkstein, C. W. Wallesch:Neuropsychiatrische Störungen in der Neurorehabilitation. In: Peter Frommelt, Holger Grötzbach (Hrsg.):NeuroRehabilitation. Grundlagen, Praxis, Dokumentation. Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin 1999,ISBN 3-89412-321-4.
  • Joachim Koch:Neuropsychologie des Frontalhirnsyndroms. Beltz, Weinheim 1994,ISBN 3-621-27205-4.
  • Gabriele Matthes-von Cramon:Exekutivfunktionen. In: Peter Frommelt, Holger Grötzbach (Hrsg.):NeuroRehabilitation. Grundlagen, Praxis, Dokumentation. Blackwell Wissenschafts-Verlag, Berlin 1999,ISBN 3-89412-321-4.
  • G. Matthes-von Cramon, D. Y. von Cramon:Störungen exekutiver Funktionen. In: W. Sturm, M. Hermann, C.-W. Wallesch:Lehrbuch der klinischen Neuropsychologie : Grundlagen, Methoden, Diagnostik. Swets & Zeitlinger, Lisse 2000,ISBN 90-265-1612-6, S. 392–401.
  • Hans Förstl (Hrsg.):Frontalhirn – Funktionen und Erkrankungen. Springer, Berlin,ISBN 3-540-20485-7.
  • Elkhonon Goldberg:Die Regie im Gehirn – wo wir Pläne schmieden und Entscheidungen treffen. Übersetzt von Andrea Viala, mit einem Vorwort vonOliver Sacks. VAK, Kirchzarten bei Freiburg 2002,ISBN 3-935767-04-8.
  • Elkhonon Goldberg:The New Executive Brain. Oxford University Press, 2009,ISBN 978-0-19-532940-7.
  • Kapitel 14:Der Frontallappen In: Bryan Kolb, Ian Whishaw:Neuropsychologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1996,ISBN 3-8274-0052-X.

Weblinks

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