Fritz Haber

Fritz Jakob Haber, auchFritz Jacob Haber (*9. Dezember1868 inBreslau; †29. Januar1934 inBasel), war ein deutscherChemiker undNobelpreisträger für Chemie. Als Gründungsdirektor leitete er 22 Jahre lang dasKaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie inBerlin, das heute seinen Namen trägt.
Sein wissenschaftliches Werk umfasst Beiträge zurThermochemie, derOrganischen Chemie, derElektrochemie und derTechnischen Chemie. Zusammen mitMax Born entwickelte Haber denBorn-Haber-Kreisprozess zur quantitativen Ermittlung derGitterenergie inKristallen.
Habers Versuche mitPhosgen undChlorgas kurz nach dem Beginn desErsten Weltkriegs machten ihn zum „Vater desGaskriegs“. Unter seiner Leitung wurden diedeutschen Gastruppen formiert und später erstmalsGiftgas alsMassenvernichtungswaffe eingesetzt. Später erforschte er die Möglichkeiten zur Gewinnung vonGold ausMeerwasser, um diedeutschen Reparationszahlungen nach dem Ersten Weltkrieg zu finanzieren.
Seine Arbeiten zurkatalytischen Synthese vonAmmoniak aus denElementenStickstoff undWasserstoff legten den Grundstein für dasHaber-Bosch-Verfahren. Dies ermöglichte die Massenproduktion von Stickstoffdünger und damit die Ernährung eines großen Teils der Weltbevölkerung. Dafür erhielt er 1918 denNobelpreis für Chemie.
Nach derMachtergreifung derNationalsozialisten im Januar 1933 wurde Fritz Haber durch dasBerufsbeamtengesetz gezwungen, seine jüdischen Mitarbeiter zu entlassen. Aus Protest ließ er sich in den Ruhestand versetzen. Im August 1933 verließ er Deutschland.Chaim Weizmann bot ihm an, künftig inPalästina zu arbeiten. Im November 1933 emigrierte Haber nachEngland. Wenige Monate später starb er in einem Hotel in Basel.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Herkunft und Schulzeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fritz Haber wurde als Sohn des jüdischen Ehepaares Paula (1844–1868) und Siegfried Haber (1841–1920) inBreslau geboren.[1] ObwohlHaber in Breslau ein gebräuchlicher Familienname ist, geht die Familie auf einen Urgroßvater zurück, Pinkus Selig Haber, der ein Wollhändler aus Kempen (heute Kępno, Polen) war. Ein wichtiges preußisches Edikt vom 13. März 1812 bestimmte, dass Juden und ihre Familien, darunter auch Pinkus Haber, „wie Ortsbürger und Bürger Preußens zu behandeln“ seien. Durch diese Regelung konnten sich Mitglieder der Familie Haber in angesehenen Positionen in Wirtschaft, Politik und Recht etablieren.
Seine Eltern Paula und Siegfried Haber waren Cousins ersten Grades, die trotz erheblichen Widerstands ihrer Familien heirateten.[1] Sein Vater führte ein bekanntes Handelsgeschäft fürStoffe,Farben,Lacke undDrogen. Er war einer der größten Importeure von natürlichemIndigo in Deutschland,[2] und Fritz Haber selbst veröffentlichte später über die Indigoreaktion.[3] Bei seiner Geburt traten schwere Komplikationen auf, und seine Mutter starb drei Wochen später. Sein Vater heiratete in zweiter Ehe Hedwig Hamburger (1857–1912). Aus der Verbindung gingen Habers HalbschwesternElse, Helene und Frieda hervor. Der Gegensatz der Temperamente von Vater, „gänzlich phantasieloser Geschäftsmann“, und Sohn „von sprudelndem unbekümmerten Temperament“, führte im späteren Leben zu nie überbrückten Spannungen zwischen beiden.[4]
In seiner Jugend hatte Fritz Haber ein Faible für das Theater und später für alles Theatralische, er schrieb Verse und las zur Entspannung Krimis.[5] Sein Zugang zur Literatur war der eines Intellektuellen, so plante er einmal mit seinem FreundRichard Willstätter eine Ferienreise, die auf Bibelzitaten beruhte.
Haber besuchte erst das humanistischeJohannesgymnasium Breslau und anschließend dasGymnasium St. Elisabeth mit altsprachlicher und mathematischer Ausrichtung. Chemie als eigenständiges Fach war nicht vorgesehen. Nach demAbitur absolvierte er einekaufmännische Lehre.
Studienzeit
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ab 1886 studierte Haber zunächst ein Semester lang Chemie an der BerlinerFriedrich-Wilhelms-Universität, wo er bspw. Vorlesungen vonAugust Wilhelm von Hofmann besuchte. Hier wurde er beimAkademisch-naturwissenschaftlichen Verein aktiv. Bereits nach einem Semester wechselte Haber an dieRuprecht-Karls-Universität Heidelberg, zuRobert Wilhelm Bunsen.[6] Er schloss sich einerStudentenverbindung an, demNaturwissenschaftlichen Verein Studierender, der nach dem Ersten Weltkrieg mit derschwarzen schlagenden VerbindungKarlsruhensia Heidelberg imMiltenberger Ring fusionierte.[7]
1888/1889 unterbrach Haber sein Studium und absolvierte in Breslau seinen Militärdienst alsEinjährig-Freiwilliger, beim Feldartillerie-Regiment von Peucker (1. Schlesisches) Nr. 6. Gemäß der Beförderungsstatuten für Offiziersanwärter der Reserve erreichte er nach einigen Monaten den Dienstgrad einesVizewachtmeisters.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Militär setzte Haber sein Studium fort. Im Oktober 1889 wechselte er erneut nach Berlin, diesmal an die jungeTH Charlottenburg-Berlin.[8] Er wechselte in den ArbeitskreisCarl Liebermanns, wo er seine Dissertation in Organischer Chemie zum ThemaUeber einige Derivate desPiperonals anfertigte und im Jahr 1891promoviert wurde.[9][10] Er setzte seine Studien zunächst an derETH Zürich im Arbeitskreis vonGeorg Lunge, einem Freund der Familie Haber, und in Jena beiLudwig Knorr fort. Seine Versuche, als Assistent im Arbeitskreis vonWilhelm Ostwald aufgenommen zu werden, scheiterten jedoch.[11]
Konversion zum Protestantismus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Beim Militärdienst war Habers anstehende Beförderung zumLeutnant der Reserve an seinem jüdischen Glauben gescheitert. Obwohl ihn sein Kommandeur dem Offizierskorps des Regiments zurOffizierwahl vorgeschlagen hatte, verweigerten ihm die Offiziere dieKooptation, weil Haber den geforderten Übertritt zum Christentum ablehnte.[12] Damit erging es Haber ähnlich wie vielen anderen jüdischen Zeitgenossen. Zwei Jahre nach Haber wurde beispielsweise auchWalther Rathenau, der später Habers Arbeiten zur Salpeter- und Munitionsherstellung loben sollte, aus religiösen Gründen die Beförderung zum Offizier verweigert.[13][14][15]
Im November 1892 konvertierte Haber zum Protestantismus. Die Gründe dafür sind unbekannt. Möglicherweise wollte er mit diesem Schritt weiteren Diskriminierungen in seinem Berufsleben vorbeugen.[16] Aufgrund des herrschendenAntisemitismus bliebungetauften Juden bis zum Ende desDeutschen Kaiserreichs in der Regel eine Karriere im höheren Staatsdienst, in der Justiz oder an den Universitäten verschlossen.[17] Der mit Haber erst Jahre nach dessen Taufe bekannt gewordene MedizinerRudolf Stern behauptete dagegen privat-religiöse Motive. Die Konversion sei zu einem Zeitpunkt erfolgt, als Haber noch keine akademische Karriere angestrebt habe, sondern in das Familiengeschäft habe einsteigen wollen.[18][19] Haber stand möglicherweise auch unter dem Eindruck der Zurückweisung der antisemitischen EinstellungHeinrich von Treitschkes im nachhallendenBerliner Antisemitismusstreit durch den prominenten HistorikerTheodor Mommsen (1880). Er widmete sich auch leidenschaftlich dem Studium der griechischen Philosophie und speziellPlatons.[18]
Tätigkeiten in Karlsruhe
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Nach kurzen Tätigkeiten in der chemischen Industrie und an Hochschulen trat Haber im Jahr 1894 eine Assistentenstelle am Institut fürPhysikalische Chemie derTechnischen Hochschule Karlsruhe beiHans Bunte an und habilitierte sich dort im Jahr 1896. Zwei Jahre später veröffentlichte er das LehrbuchGrundriß der praktischen Elektrochemie und wurde im Jahr 1898 in Karlsruhe zum außerordentlichenProfessor fürTechnische Chemie ernannt.
Ab dem Jahr 1904 befasste Haber sich mit der katalytischen Bildung vonAmmoniak, was schließlich zur Entwicklung desHaber-Bosch-Verfahrens führte.[20]
Im Jahr 1905 erschien sein LehrbuchThermodynamik technischer Gasreaktionen, das die Grundlagen für die späteren thermochemischen Arbeiten enthielt. Im Jahr 1906 erhielt er als Nachfolger vonMax Le Blanc den Ruf auf den Lehrstuhl für Physikalische undElektrochemie in Karlsruhe.


Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]1911 wurde Haber zum Gründungsdirektor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für physikalische Chemie und Elektrochemie in Berlin-Dahlem und zum ordentlichen Honorarprofessor für Physikalische Chemie an derUniversität Berlin berufen. Habers Institut und dasKaiser-Wilhelm-Institut für Chemie waren die ersten beidenKaiser-Wilhelm-Institute. Sie wurden am 23. Oktober 1912 im Beisein des Kaisers zusammen eröffnet.
Das Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie erlangte unter Habers Leitung einen internationalen Ruf. Bedeutende Forschungsergebnisse wurden erzielt, zum Beispiel die Entdeckung und die Reindarstellung vonpara-Wasserstoff durchKarl-Friedrich Bonhoeffer undPaul Harteck im Jahr 1929.[21] Dieses Institut ist heute alsFritz-Haber-Institut derMax-Planck-Gesellschaft nach ihm benannt.
In den Jahren 1914 bis 1915 war Haber auch Vorsitzender derDeutschen Physikalischen Gesellschaft, in die er 1909 aufgenommen worden war.[22]
Planer des Gaskrieges im Ersten Weltkrieg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Haber meldete sich bei Kriegsausbruch 1914 freiwillig und war als wissenschaftlicher Berater im Kriegsministerium mit Forschungen zur Einsparung beziehungsweise Herstellung von Explosivstoffen sowie der Entwicklung neuer Produktionsverfahren zur Synthese von Ersatzstoffen kriegswichtiger Rohstoffe befasst, den sogenannten „Kriegschemikalien“ wieSalpeter, dessen Einfuhr aus Chile durch die englische Seeblockade zum Stillstand gekommen war.[23][24]
Habers Forschungen ermöglichten den Einsatz derGiftgaseChlor undPhosgen als Kriegswaffen imErsten Weltkrieg. War es ursprünglich um die Entwicklung einesReizgases gegangen, das Nebenwirkung eines sonst voll funktionsfähigen Sprenggeschosses sein sollte, hatte der Chef desGeneralstabes,Erich von Falkenhayn, im Dezember 1914 die Chemiker angewiesen, einen Stoff zu finden, der Menschen dauerhaft kampfunfähig machen würde. Haber wies dieOberste Heeresleitung (OHL) aufChlor hin, das aus Stahlflaschen auf den Feind abgeblasen werden sollte.[25] Er maß offenbar der Gaswaffe einen taktischen Wert bei, die wiederBewegung in denStellungskrieg bringen, den Krieg verkürzen und damit Menschenleben retten sollte.[26] Gift als Kriegswaffe war jedoch seit 1899 durch dieHaager Landkriegsordnung verboten, die das Deutsche Reich 1910 ratifiziert hatte.[27] Nach seinem Plan und unter seiner Aufsicht wurde Anfang 1915 eineSpezialtruppe für den Gaskampf gebildet, aus der im Frühjahr diePionierregimenter Nr. 35 und 36 hervorgingen. In den Gastruppen dienten unter anderemJames Franck,Otto Hahn,Gustav Hertz,Wilhelm Westphal,Erwin Madelung undHans Geiger.[28]
Ab Februar 1915 überwachte Haber persönlich an vorderster Front die Vorbereitungen für den ersten deutschen Gasangriff beiYpern. Er bestimmte selbst die Stellen, wo die Gasflaschen vergraben werden sollten. Am 22. April 1915 gegen 18 Uhr erfolgte der Angriff zum Auftakt derZweiten Flandernschlacht. Insgesamt wurden 150 Tonnen Chlorgas nach dem sogenannten Haberschen Blasverfahren eingesetzt.[29] Haber wurde offenbar wenige Tage später zum Hauptmann (ohne Bezüge) befördert, als sich die OHL für den Ausbau der Gaswaffe entschied und Haber damit betraute. Als bisheriger Artillerie-Vizewachtmeisterd. L. übersprang Haber damit gleich mehrereDienstgrade des preußisch-deutschen Heeres und wechselte zudem die Waffengattung, indem er sofort in das am 27. April aufgestellte Pionier-Regiment Nr. 35 eingereiht wurde.[30][31] Der HistorikerinMargit Szöllösi-Janze zufolge erhielt die chemische Kriegführung mit Habers Engagement eine neue Qualität. „Mit dem ersten deutschen Chlorgasangriff […] eröffnete Haber […] ohne Zweifel die Geschichte der modernen C-Waffen. Gas wurde zum ersten Massenvernichtungsmittel der Weltgeschichte“.[32]
Im Verlauf des Ersten Weltkriegs übernahm Haber die wissenschaftliche Verantwortung für das gesamteKampfgaswesen.Er argumentierte nach Kriegsende, der chemische Krieg sei nicht grausamer, sondern humaner als der sonst geführte Krieg. Vor Offizieren des Reichswehrministeriums erklärte er im November 1920: „Die Gaskampfmittel sind ganz und gar nicht grausamer als die fliegenden Eisenteile; im Gegenteil, der Bruchteil der tödlichen Gaserkrankungen ist vergleichsweise kleiner, die Verstümmelungen fehlen und hinsichtlich der Nachkrankheiten […] ist nichts bekannt, was auf ein häufiges Vorkommen schließen ließe.“[33]
Nach dem Ersten Weltkrieg
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Haber aufgrund des Verstoßes gegen dieHaager Landkriegsordnung von denAlliierten zeitweilig alsKriegsverbrecher gesucht und floh vorübergehend in dieSchweiz.
Für die Erfindung desHaber-Bosch-Verfahrens wurde Haber im Jahr 1919 nachträglich der Nobelpreis für Chemie des Jahres 1918 zugesprochen. Schon seit 1912 war er jedes Jahr für den Nobelpreis nominiert worden. Die Bekanntgabe der Preisverleihung im November 1919 stieß vor allem in Frankreich und Belgien auf Kritik, deren Presse die Ehrung des „Erfinders des Gaskrieges“ für skandalös hielt. In Schweden wurde hervorgehoben, dass Habers preisgekrönte Entdeckung der Ammoniaksynthese dazu geführt habe, dass Deutschland den Krieg so lange habe führen können. Wissenschaftler der alliierten und assoziierten Staaten erinnerten an Habers Unterzeichnung desManifests der 93 im Jahr 1914. Bei der Kandidatenkür des Nobelpreiskomitees spielten solche Überlegungen allerdings keine Rolle.[34] Carl Bosch erhielt den Chemie-Nobelpreis 1931.
Ab 1919 wurde das Haber-Kolloquium, sein Forschungsseminar, zu einem Anziehungspunkt für Wissenschaftler aus ganz Europa. Habers Beiträge fielen dabei durch Klarheit, Abstraktionsvermögen und große Konzentrationsfähigkeit (bei wissenschaftlichen wie nichtwissenschaftlichen Themen), Witz und eine satirische Ader auf. Er konnte sich mit gleicher Geistesschärfe und Kenntnis zu Vortragsthemen des Kolloquiums vom Wasserstoffatom bis zum Floh äußern. Haber war an seinem Institut offen für ausländische Studenten und Wissenschaftler, so war die Hälfte der Wissenschaftler an seinem Institut 1929 in Dahlem aus dem Ausland.[2] Viele herausragende Physikalische Chemiker der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts begannen bei ihm ihre Karriere.[2]
Ab 1919 versuchte Haber sechs Jahre lang vergeblich, aus dem MeerGold zu gewinnen, um diedeutschen Reparationen zu bezahlen. Dazu nahm er im Juli 1923 an einerHapag-Schiffsexpedition von Hamburg nach New York teil. Obwohl kein wirtschaftlicher Prozess zur Goldgewinnung gefunden wurde, konnten die Nachweismethoden extrem verbessert werden. Die Nachweisgrenze wurde auf 1 ng Gold pro Kilogramm verbessert.[35]
Fritz Haber war seit Gründung derI.G. Farben 1925 bis 1932 in derenAufsichtsrat. Im Jahr 1926 wurde er zum Mitglied derLeopoldina gewählt. Nachdem erJapan bereist hatte, wirkte Fritz Haber im Jahr 1926 maßgebend an der Gründung des Japan-Instituts mit. Dieses sollte dem Aufbau und der Pflege der Beziehungen zwischen Deutschland und Japan im wissenschaftlichen und kulturellen Bereich dienen. Zwischen 1922 und 1933 war er Mitglied des Senats derKaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.
Habers Protest gegen das Berufsbeamtengesetz
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach derMachtergreifung am 30. Januar 1933 setzten die Nationalsozialisten ihre „Arierparagraphen“ durch, insbesondere dasBerufsbeamtengesetz vom 7. April 1933, das auch die Kaiser-Wilhelm-Institute betraf. Für Haber bedeutete es, zwölf seiner 49 Mitarbeiter entlassen zu müssen. Er selbst war formal nicht betroffen, da er als Veteran des Ersten Weltkriegs mit Fronteinsatz unter eine Ausnahmeregelung fiel. Er versuchte die Entlassungen hinauszuzögern, damit die Betroffenen noch Zeit hatten, ihre Situation zu regeln. Am 29. April entließ Haber seine Assistenten Ladislaus Farkas undLeopold Frommer. Am nächsten Tag schrieb er aus Protest gegen das Gesetz Rücktrittsgesuche an den Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-GesellschaftMax Planck und an den preußischen KultusministerBernhard Rust, in denen er seine Absicht erklärte, zum 1. Oktober als Institutsdirektor und als Universitätsprofessor zurückzutreten.
Danach bemühte er sich weiterhin um Stellen für jüngere jüdische Wissenschaftler aus seinem Umfeld im Ausland und unterstützte sie teilweise aus seiner privaten Stiftung. Einige wanderten nach Palästina aus, so Ladislaus Farkas, der 1936 Professor für Physikalische Chemie an der Hebräischen Universität wurde, ein Lehrstuhl, der ursprünglich für Haber geschaffen worden war. Haber unterstützte auch die Sekretärinnen Rita Crakauer und Irene Sackur. Rita Crakauer war ab 1917 seine Sekretärin gewesen, sie wurde als das Gedächtnis und die Seele des Kaiser-Wilhelm-Instituts bezeichnet.[18]
Haber und Chaim Weizmann
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Erste Kontakte mit Weizmann
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Chaim Weizmann, der in England während des Ersten Weltkriegs durch seine Beiträge zur Munitionsherstellung (Aceton-Synthese fürKordit) sehr einflussreich geworden war, war ein überzeugterZionist. Er war im Jahr 1917 einer der Architekten derBalfour-Deklaration und von 1921 bis 1931 Präsident derZionistischen Weltorganisation. Damit befand er sich zunächst in einem schroffen Gegensatz zu Haber, der ein deutscher Patriot und lange Zeit einAntizionist war. Im Jahr 1921 riet Haber in Briefen seinem FreundAlbert Einstein davon ab, Weizmann bei einer USA-Reise nach der Inauguration des neuen PräsidentenWarren G. Harding zu begleiten und dort für die zionistische Sache zu werben. Weizmann empörte sich, als er davon erfuhr. Haber sah einen Kontakt mit Harding, wie er an Einstein schrieb, als Akt der Disloyalität gegenüber den im Ersten Weltkrieg auf deutscher Seite gefallenen Juden, da mit der Amtsübernahme von Harding als Nachfolger vonWoodrow Wilson die Hoffnung auf eine Abmilderung der harschen Regeln des in Verhandlung befindlichenVersailler Vertrages erloschen. Habers Anliegen blieb vergeblich, Einstein lehnte es in einem Antwortbrief brüsk ab.[18]
Erst nach dem Aufstieg der Nationalsozialisten, durch den das jüdische Leben in Deutschland bedroht war, kam es zu einer Annäherung zwischen Haber und Weizmann. Eine vermittelnde Rolle spieltenJosef Blumenfeld, Schwager von Weizmann und Chemiefabrikant in Paris, und Fritz Habers Sohn Hermann Haber, der in der Firma von Blumenfeld als Chemiker arbeitete und eine viel stärkere jüdische Identität fühlte als sein Vater. Weizmann und Haber trafen sich zum ersten Mal persönlich 1932 in London, wo Weizmann zu seiner eigenen Überraschung im Gespräch einen positiven Eindruck von Haber gewann. In der Folge begann ein Briefwechsel, der bis zu Habers Lebensende aufrechterhalten wurde.[36] Das zweite Treffen fand im Dezember 1932 in Berlin statt, als Weizmann auf Einladung von Haber das Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie in Dahlem besuchte, das ihm als Vorbild für das spätereWeizmann-Institut dienen sollte.
Pläne für Palästina
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am 5. August 1933 verließ Haber Deutschland, ohne zu wissen, dass er nicht mehr zurückkehren würde. Sein Ziel warSantander, wo er an den Vorbereitungen des für 1934 geplantenIUPAC-Kongresses teilnehmen wollte. Begleitet wurde er von seinem FreundRichard Willstätter. Am 10. August trafen sie auf der Durchreise Weizmann und dessen AssistentenErnst David Bergmann in Paris. Weizmann sprach detailliert über sein geplantes Institut inPalästina. Er schlug Haber und Willstätter vor, sich ihm dort anzuschließen. Außerdem bot er an, seine Kontakte zum britischen Außenministerium zu nutzen, um Haber dabei zu helfen, Deutschland ohne Entrichtung der obligatorischenReichsfluchtsteuer verlassen zu können. Haber verstand das Angebot so, dass er regelmäßig die Winterzeit in Palästina verbringen sollte, um dort Weizmann zu unterstützen. Er war aufgeschlossen, wollte aber vor einer Zusage Palästina persönlich besuchen, um sich ein Bild zu machen. Willstätter wollte Deutschland nicht verlassen und lehnte ab. Weizmann machte mit Vermittlung von Haber auch Angebote an weitere Chemiker in Deutschland, sich dem Aufbau des Weizmann-Instituts anzuschließen.
Haber schrieb in einem Brief an Einstein, sich nie jüdischer gefühlt zu haben als in der jetzigen Zeit. Einstein gratulierte ihm, dass seine „Liebe zum blonden Biest“ etwas abgekühlt sei,[37] riet ihm aber von einer Reise nach Palästina dringend ab (Einstein hatte sich inzwischen mit Weizmann über Fragen im Zusammenhang mit derHebräischen Universität Jerusalem und dem Zionismus zerstritten).[38] Haber empfand die Antwort Einsteins als „schrecklichen Brief“, symptomatisch für die gegenwärtige „Apokalypse des Misstrauens“ unter Juden.
Da er Weizmann vor seinem Aufenthalt in Palästina noch einmal treffen wollte, reiste Haber im August 1933 zu ihm in die Schweiz, obwohl seine Ärzte – darunterRudolf Stern – ihn wegen seines Herzleidens vor Aufenthalt in großen Höhen gewarnt hatten. In Zermatt drängte er Weizmann, den 18.Zionistenkongress in Prag zu besuchen, was dieser zunächst wegen politischer Konflikte nicht wollte. In einer Rede, die Weizmann in seinen Memoiren wiedergab, zog Haber eine Lebensbilanz und verglich sich mit Weizmann. Er sagte, er habe ganze Industrien gegründet und sei einer der angesehensten und mächtigsten Männer Deutschlands gewesen – mehr als ein Oberbefehlshaber der Armee oder ein Industrieller. Damit reiche er aber nicht an Weizmann heran, der die Würde des jüdischen Volkes wiederherstelle und in Palästina aus dem Nichts etwas zu schaffen versuche. Seiner Einschätzung nach werde Weizmann erfolgreich sein. Er selber stehe am Ende seines Lebens dagegen vor dem persönlichen Bankrott.[39] Nach dem Treffen mit Weizmann erlebte er einen gesundheitlichen Zusammenbruch. Er erholte sich in der Schweiz in einem Sanatorium, blieb aber gesundheitlich angeschlagen.
Emigration nach England
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im November 1933 emigrierte Haber nach England.William Jackson Pope, an den er sich zuvor brieflich um Hilfe gewandt hatte, hatte ihn eingeladen, an derUniversität Cambridge zu lehren. In Cambridge blieb Haber mit Weizmann in Kontakt, der sich weiter für ihn einsetzte, insbesondere als bekannt wurde, dass den Nationalsozialisten Habers Treffen in London und anti-nationalsozialistische Äußerungen bekannt wurden. Sie drängtenMax Planck als Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, eine Stellungnahme Habers einzufordern. Haber erklärte, dass er zwar Liberaler sei, aber keine politische Aktivitäten entfalte. Damals verhandelte Haber noch um eine Emigration ohne obligatorische Vermögensabgaben. Seine finanzielle Zukunftsplanung war noch stärker bedroht, nachdem er im Dezember 1933 über seinen Anwalt erfuhr, dass dieIG Farben ihm drohten, die Verbindung zu kappen, falls er eine Stellung an einer Universität in einem Land der ehemaligen Kriegsgegner annähme, was seine Verhandlungen mit den nationalsozialistischen Behörden verkomplizierte. NachdemCarl Bosch ihm einen Brief mit Glückwünschen zum Geburtstag geschrieben hatte, bat Haber ihn in seinem Antwortbrief um Hilfe, wobei er annahm, Bosch habe von diesen Vorgängen keine Kenntnis.
In Cambridge veröffentlichte Haber mit seinem ehemaligen AssistentenJosef J. Weiss seine letzte wissenschaftliche Arbeit über die katalytische Zerlegung vonWasserstoffperoxid. Er hielt im Hotel ein Seminar mit ehemaligen Kollegen und Freunden. Im Januar 1934 hielt er in Cambridge seine letzte Vorlesung.
Aufgrund seiner zunehmenden gesundheitlichen Probleme wurde Habers geplante Reise nach Palästina zurückgestellt. Er machte sein Testament, in dem er wünschte, nach Möglichkeit neben seiner ersten Frau Clara inDahlem begraben zu werden. Haber traf Weizmann ein letztes Mal in London, als er schon sehr schwach war. Danach wollte er zur Erholung in ein Sanatorium beiLocarno. Beim Zwischenstopp inBasel bezog er ein Zimmer im Hotel Euler. Er traf dort noch seinen Sohn Hermann mit Ehefrau, seine Stiefschwester Else Freyhan, die ihn zuletzt oft begleitet hatte, und seinen Arzt Rudolf Stern mit Ehefrau. Haber starb am 29. Januar 1934 im Alter von 65 Jahren an einem Herzanfall im Hotel Euler.[40]
In seinem Nachruf inNaturwissenschaften, Ausgabe 22 (1934) verglich ihnMax von Laue mitThemistokles:
- „Themistokles ist in die Geschichte eingegangen nicht als der Verbannte [...], sondern als der Sieger vonSalamis. Haber wird in die Geschichte eingehen als der geniale Erfinder, desjenigen Verfahrens, Stickstoff mit Wasserstoff zu verbinden.“[40]

Habers Urne wurde auf demHörnlifriedhof in Basel beigesetzt. 1937 wurde die Urne seiner ersten Frau Clara auf Veranlassung ihres Sohnes in das Grab von Fritz Haber umgebettet.
Habers Tod verhinderte seine Rolle beim wissenschaftlichen Aufbau in Palästina sowohl beim Weizmann-Institut inRehovot als auch an der Hebräischen Universität. Der Vorläufer des Weizmann-Instituts wurde im April 1934 gegründet, wobei Willstätter bei der Einweihung eine Rede hielt und an Haber erinnerte. Habers private Bibliothek bildete den Grundstock der Bibliothek im Weizmann-Institut. Habers Sekretärin Rita Crakauer war von 1935 bis 1948 Weizmanns Sekretärin am Weizmann-Institut. Weizmann selbst hatte zeitlebens die Fotos von Haber und Willstätter nebeneinander in seinem Büro.
Als imHarnack-Haus am 29. Januar 1935 eine Gedächtnisfeier für Haber abgehalten wurde, verbot der ErziehungsministerBernhard Rust die Teilnahme von staatlichen Angestellten und Beamten und damit von vielen Professorenkollegen. Auch derVerein Deutscher Chemiker verbot seinen Mitgliedern die Teilnahme. Viele schickten stattdessen ihre Frauen. Einige setzten sich über das Verbot hinweg: Unter anderemOtto Hahn,Richard Willstätter,Lise Meitner,Max Delbrück,Fritz Straßmann undHermann Franz Mark nahmen teil.Carl Bosch erschien mit allen verfügbaren Direktoren der I.G. Farben.[41]Karl Friedrich Bonhoeffer durfte nicht teilnehmen und ließ seine Gedächtnisrede von Otto Hahn verlesen.[42]
Ehen und Kinder
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ehe mit Clara Immerwahr
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Am 3. August 1901[43] heiratete Haber Clara Immerwahr (1870–1915), die erste in Deutschland promovierte Chemikerin, die er bereits während seiner Abiturzeit kennengelernt hatte.[44] Haber war damals Professor für Technische Chemie in Karlsruhe und 32 Jahre alt. Aus der Ehe ging im folgenden Jahr der Sohn Hermann Haber (1902–1946) hervor, der ebenfalls Chemiker wurde.[18] Die Ehe verlief unglücklich.
Clara Haber empfand dieVerwendung von Giftgas im Ersten Weltkrieg, für die ihr Mann als Wissenschaftler verantwortlich war, als Perversion der Wissenschaft. Am 1. Mai 1915, neun Tage nach dem ersten Giftgaseinsatz am 22. April, fand eine Abendgesellschaft in der Villa des Ehepaars Haber statt. Unter den Gästen war auch Charlotte Nathan, die später Habers zweite Ehefrau wurde. Am frühen Morgen des nächsten Tages erschoss sich Clara Haber mit der Dienstwaffe ihres Mannes im Garten des Hauses. Gerit von Leitner vermutet als Motiv einen Protest gegen den Giftgaseinsatz unter Leitung ihres Mannes.[45] Margit Szöllösi-Janze kritisiert Leitners Quellenbasis als dünn und ihren Zugriff als selektiv.[46] Bretislav Friedrich und Dieter Hoffmann argumentieren, dass Fritz Habers Liebeleien, der Tod naher Freunde Immerwahrs, die Schrecken des Gaskrieges und ihr eigenes unerfülltes Leben ihren Entschluss zum Suizid herbeigeführt hätten.[47]
Ehe mit Charlotte Nathan
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am 25. Oktober 1917 heiratete Fritz Haber in Berlin Charlotte Nathan (1889–1979),[43][48][49] Generalsekretärin derDeutschen Gesellschaft 1914. Haber war bei der Eheschließung 48 Jahre alt, seine Frau war 21 Jahre jünger. Aus dieser zweiten Ehe gingen die Tochter Eva Charlotte und der SohnLudwig Fritz Haber hervor. 1927 wurde die Ehe geschieden. Charlotte Haber veröffentlichte im Jahr 1970 eine Autobiografie mit dem TitelMein Leben mit Fritz Haber.[50]
Werk
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fritz Haber war in vielen Gebieten der Chemie als Forscher sowie als Wissenschaftsmanager tätig.
Arbeiten zur Elektrochemie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fritz Haber begann seine wissenschaftliche Karriere mit der Untersuchung elektrochemischer Methoden, etwa der Frage derOxidation undReduktion organischer Substanzen wieNitrobenzol zuPhenylhydroxylamin.[51] Neben den technischen Aspekten wie der Darstellung von Chemikalien untersuchte er dabei grundlegende elektrochemische Vorgänge wie die Auswirkung der Polarisation und desElektrodenpotentials auf die chemischen Abläufe. Zwischen 1902 und 1908 veröffentlichte Haber verschiedene elektrochemische Abhandlungen, etwa über die elektrochemische Metallabscheidung oder das Kohleelement.[52]
Neben den elektrochemischen Grundlagenuntersuchungen widmete er sich der Untersuchung technischer Probleme wie der anodischen Korrosion von erdverlegten Leitungsrohren. Er entwickelte sogenannte Tastelektroden zur Datensammlung und schlug diePassivierung durch schützende Oxidschichten als Lösung des Problems vor.[53]
Ammoniaksynthese
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Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts war bekannt, dass die Aufnahme vonStickstoff eine der Grundlagen für die Entwicklung vonNutzpflanzen ist. Es war bekannt, dass die Pflanze den elementaren Stickstoff nicht aus der Atmosphäre aufnimmt, sondern zum Beispiel ausNitrat.[54] In einer Rede vor der British Association for the Advancement of Science im Jahre 1898 drückte deren Präsident, SirWilliam Crookes, die Besorgnis aus, dass die zivilisierten Nationen vor der Gefahr stünden, nicht genügend Nahrungsmittel produzieren zu können. Gleichzeitig zeigte er einen möglichen Lösungsweg auf, die damals sogenannte Fixierung des Stickstoffs aus der Luft. Er nannte dies eine der großen Entdeckungen, die auf den Einfallsreichtum der Chemiker warten.[55] Es war absehbar, dass die natürlichen Vorkommen vonChilesalpeter den ständig steigenden Bedarf an Stickstoffdünger nicht decken konnten. So stieß die Rede von Crookes auf breite Zustimmung, und die Umwandlung des Luftstickstoffs in eine von Pflanzen aufnahmefähige Verbindung, griffig als „Brot aus Luft“ definiert, wurde einer der Forschungsschwerpunkte der damaligen Zeit.[56]
Fritz Haber begann im Jahr 1904 mit Versuchen zurAmmoniaksynthese (später nach ihmHaber-Bosch-Verfahren genannt). Die gefundene Gleichgewichtskonstante für die Synthese aus den ElementenStickstoff undWasserstoff entsprach bei einer Temperatur von 1000 °C und Normaldruck einer Ausbeute von unter 0,01 % und war damit zu niedrig für einen technischen Prozess. Erst bei Temperaturen von unter 300 °C und einem geeigneten Katalysator hielt er die Überführung in die Technik für möglich.[57] Auf Grund der zu erwartenden Schwierigkeiten stellte er die Arbeiten auf diesem Gebiet vorübergehend ein.
Der Forscher beantragte am 13. Oktober 1908 beimKaiserlichen Patentamt in Berlin Patentschutz für ein „Verfahren zur synthetischen Darstellung von Ammoniak aus den Elementen“, den dieses am 8. Juni 1911 mitPatent Nr. 235.421 gewährte.[58] Zwischenzeitlich hatte Haber einen Mitarbeitervertrag mit derBASF geschlossen und ihr das Patent zur wirtschaftlichen Verwertung überlassen.[59] In der Folge entwickelteCarl Bosch bei der BASF dasHaber-Bosch-Verfahren, das 1910 zum Patent angemeldet wurde. Dieses Verfahren ermöglichte die synthetische Herstellung von Ammoniak als Grundstoff für die Herstellung vonSalpeter zur Herstellung vonDüngemitteln undSprengstoff. Im Jahr 1913 nahm die BASF erstmals eine Anlage nach dem Haber-Bosch-Verfahren im Werk Ludwigshafen-Oppau in Betrieb.
Schlagwetterpfeife
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Kurz nach der Eröffnung des Kaiser-Wilhelm-Instituts erteilteKaiser Wilhelm im Jahr 1912 Haber den Auftrag, ein Warngerät für das Auftreten vonSchlagwettern zu konstruieren. Innerhalb eines Jahres entwickelte Haber die sogenannteSchlagwetterpfeife und stellte sie dem Kaiser in einem Vortrag am 28. Oktober 1913 vor.[41] Haber versuchte seine Erfindung zu vermarkten, letztlich ohne Erfolg.
Schädlingsbekämpfung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Habers Institut beschäftigte sich ab 1915 nicht nur mit der Entwicklung vonKampfgasen für den Kriegseinsatz, es erforschte auch die Verwendung von Giftgasen zur Bekämpfung vonSchädlingen (Nagetieren und Insekten) beispielsweise inMühlen sowie von Läusen in Massenunterkünften. Im April 1917 gründete Haber einen Technischen Ausschuss fürSchädlingsbekämpfung (TASCH), dessen LeitungWalter Heerdt übernahm. Die Mitarbeiter des TASCH führten mitBlausäure Begasungen von Getreidesilos, Militäranlagen und Grenzübergängen durch. Kurz vor der Auflösung des TASCH im März 1919 initiierte Haber die Gründung derDeutschen Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (Degesch) als gemeinnütziges Wirtschaftsunternehmen, um die Verfahren zur Schädlingsbekämpfung mit Blausäure allgemein zugänglich zu machen.[60] Er trug damit maßgeblich dazu bei, dass die industrielle Produktion von Schädlingsbekämpfungsmitteln in Gang kam.[61]
Habers frühere MitarbeiterFerdinand Flury undAlbrecht Hase entwickelten für die Degesch ein Schädlingsbekämpfungsmittel, das „Zyklon“ genannt und 1920 patentiert wurde (sieheCyanameisensäuremethylester). Im selben Jahr schied Haber aus der Degesch aus, Heerdt übernahm die Leitung. Heerdt,Bruno Tesch und weitere Chemiker entwickelten das Produkt zuZyklon B weiter.[62] Das Verfahren zur Herstellung von Zyklon B wurde im Juni 1922 von der Degesch zumPatent angemeldet und im Dezember 1926 patentiert. Zyklon B wurde ab 1942, acht Jahre nach Habers Tod, von denNationalsozialisten für denMassenmord im industriellen Maßstab an Juden und anderen Opfern missbraucht.[63]
Born-Haber-Kreisprozess
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach dem Krieg widmete sich Haber einige Zeit der reinen Forschung, speziell der Entwicklung neuer Modelle für die Struktur vonFeststoffen.[64] Der Physiker und späterePhysiknobelpreisträgerMax Born, derJames Franck am Institut öfter besuchte, stand Haber wegen seiner Beteiligung am Gaskrieg zunächst skeptisch gegenüber. Haber gewann aber sein Vertrauen und sie vereinbarten eine Zusammenarbeit, die schließlich zur Entwicklung desBorn-Haber-Kreisprozesses führte. Born hatte bereits mitAlfred Landé über Kristallgitterenergie geforscht. Haber hatte zu dieser Zeit erste Versuche zur Berechnung der makroskopischen Eigenschaften von Kristallen unternommen.[64]
Im Laufe ihrer Zusammenarbeit entwickelten Born und Haber einen Kreisprozess zur Analyse der Gesamtbildungsenthalpie eines Ionenkristalls aus der Summe der Energien der dazu notwendigen Teilschritte wie derIonisationsenergie und derVerdampfungsenthalpie. Mit Hilfe des Born-Haber-Kreisprozesses ist es möglich, die nicht direkt bestimmbareGitterenergie zu berechnen.[64] Der Kreisprozess in seiner ursprünglichen Form ist geeignet, um die Gitterenergie überwiegend ionischer Stoffe wie vielerAlkalihalogenide, bei denen einkovalenter Bindungsanteil vernachlässigt werden kann, zu berechnen.[65]
Gold aus Meerwasser
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1920 eröffnete Haber einem kleinen Kreis von Mitarbeitern, dass er umfangreiche Untersuchungen auf dem Gebiet derGoldgewinnung ausMeerwasser anstellen wolle.[66] Nach dem Ersten Weltkrieg sah Haber durch dieReparationsforderungen der Siegermächte von über 200 Milliarden Goldmark sowohl Deutschland bedroht als auch die Fortführung eines konstruktiven Wissenschaftsbetriebs an seinem Institut. Haber kannte einige Literatur über Goldgewinnungsverfahren. Er erörterte das Thema mitSvante Arrhenius, den er anlässlich der Nobelpreisverleihung in Stockholm besuchte.[66] Basierend auf den damals angenommenen Goldkonzentrationen von drei bis zehn Milligramm pro Kubikmeter Meerwasser berechnete Arrhenius einen Gesamtgehalt von bis zu acht Milliarden Tonnen Gold im Meerwasser.[66] Die gesamteGoldweltfördermenge des Jahres 1920 dagegen betrug nur 507 Tonnen.[67] Schon die Gewinnung eines sehr kleinen Teiles dieses Goldvorrates hätte ausgereicht, die deutschen Reparationskosten zu begleichen.
Nach umfangreichen Vorarbeiten im Labor beschloss Haber, das Verfahren derKupellation zur Goldgewinnung zu nutzen. Zur Finanzierung seines Vorhabens gewann er dieDegussa sowie die FrankfurterMetallbank. Da das Edelmetall bereits in gelöster Form vorlag, schienen die Voraussetzungen für eine Abtrennung aus dem Meerwasser günstig zu sein, denn bei den herkömmlichen Verfahren war der Aufschluss des Goldes der teuerste Schritt.[66]
Im Zuge des Projekts wurden etwa 5.000 Proben von Meerwasser untersucht. Die gefundenen Konzentrationen lagen immer um den Faktor 100 bis 1000 unter der erwarteten Konzentration. Eine wirtschaftliche Gewinnung von Gold war bei diesen geringen Konzentrationen nicht möglich. Im Jahr 1926 beendete Haber daher die Suche „nach der zweifelhaften Stecknadel im Heuhaufen“.[68]
Japaninstitut
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fritz Haber reiste 1924 im offiziellen Auftrag desReichspräsidentenFriedrich Ebert nachJapan, um Kontakte im wissenschaftlichen und kulturellen Bereich zu knüpfen. Unterstützt wurde er dabei vonWilhelm Solf, dem deutschen Botschafter in Tokio von 1920 bis 1928. Dieser förderte zusammen mit dem japanischen PolitikerGotō Shimpei, der unter anderem in Berlin beiRobert Koch und an derLudwig-Maximilians-Universität München beiMax von Pettenkofer studiert hatte, die kulturelle, politische und wissenschaftliche Annäherung zwischen Japan und Deutschland.[69]
Aus Habers Besuch entstand die Idee, ein Kulturinstitut in Berlin undTokio einzurichten. Dieses wurde schon im Jahr nach seinem Besuch am 18. Mai 1925 in Berlin als „Institut zur wechselseitigen Kenntnis des geistigen Lebens und der öffentlichen Einrichtungen in Deutschland und Japan (JapanInstitut) e. V.“ gegründet und im Dezember 1926 mit UnterstützungAdolf von Harnacks in den Räumen derKaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Berliner Schloss eröffnet. Im Juni 1927 wurde im Gegenzug das deutsche Kulturinstitut in Tokio eröffnet. Das Ziel der Institute war die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Japan auf den Gebieten der Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft, zum Beispiel durch Vorträge und Publikationen.[70]
Darstellung Habers in Film und Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Lebensgeschichte Fritz Habers im Spannungsfeld zwischen dem Segen der Forschung für das Wohlergehen der Menschheit und der Erfindung von chemischen Waffen, die Freundschaft des Nobelpreisträgers mitAlbert Einstein, der Selbstmord seiner Ehefrau, dieKonversion vom jüdischen zum christlichen Glauben und sein glühender deutsch-nationaler Patriotismus sowie die Vertreibung durch das Naziregime aufgrund seiner jüdischen Abstammung wurden vielfach beschrieben.
Im Jahr 1969 veröffentlichte der SchriftstellerHermann Heinz Wille den RomanDer Januskopf über das Leben Fritz Habers.[71] 2003 schrieb der kanadische DramatikerVern Thiessen eine fiktive Lebensgeschichte Habers unter dem TitelEinstein’s Gift. Haber wird als eine tragische Figur geschildert, die sich erfolglos bemüht, sowohl ihrer jüdischen Abstammung als auch den moralischen Folgen ihrer wissenschaftlichen Beiträge auszuweichen. DasBBC-Radio strahlte zwei Folgen aus dem Leben Habers aus. Die erste Folge,Bread from the Air, Gold from the Sea, strahlte der Sender 2001 aus. Sie beschäftigte sich mit Habers Verdiensten um sein Vaterland und der späteren Vertreibung durch die Nazis aufgrund seiner jüdischen Abstammung.[72] Eine zweite Folge,The Greater Good, ausgestrahlt 2008, thematisierte seine Arbeiten im Ersten Weltkrieg und den Selbstmord seiner Ehefrau. Ein französischer Verlag gab 2005 eine vierbändigeComic-Reihe zum Leben Fritz Habers heraus.[73]
Der RegisseurDaniel Ragussis drehte 2008 den KurzfilmHaber mitChristian Berkel undJuliane Köhler in den Hauptrollen, der mehrere Preise gewann.[74][75] Im selben Jahr erschien der FilmEinstein und Eddington, in dem Haber vonAnton Lesser gespielt wurde.[76] 2013 wurde amStaatstheater Darmstadt das TheaterstückFritz Haber Deutsch oder Stimmt die Chemie? vonPeter Schanz uraufgeführt.[77] 2014 erschien das TV-DramaClara Immerwahr von RegisseurHarald Sicheritz mitKatharina Schüttler in der Titelrolle undMaximilian Brückner als Fritz Haber. Der Film beschreibt das Leben Clara Immerwahrs vom Abitur bis zu ihrem Selbstmord aufgrund der Entwicklung des Weltkrieges und ihrer Ablehnung der Giftgas-Entwicklung ihres Mannes und Arbeitskollegen Haber.
Ehrungen und Auszeichnungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Auszeichnungen
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- Auswärtiges Mitglied derAmerican Academy of Arts and Sciences (1914)[78]
- Liebig-Denkmünze desVereins Deutscher Chemiker (1914)
- Eisernes Kreuz (1915)
- Korrespondierendes Mitglied derBayerischen Akademie der Wissenschaften (1917)
- Mitglied derGöttinger Akademie der Wissenschaften (korrespondierendes Mitglied seit 1918, auswärtiges seit 1927)[79]
- Nobelpreis für Chemie (1918)[80]
- Bunsen-Medaille derDeutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie, zusammen mitCarl Bosch (1918)[81]
- Präsident derGesellschaft Deutscher Chemiker (1923)
- Harnack-Medaille derKaiser-Wilhelm-Gesellschaft (1926)
- Wilhelm-Exner-Medaille (1929)
- Ehrenmitglied der Société Chimique de France (1931).
- Ehrenmitglied der Chemical Society of England (1931).
- Ehrenmitglied der Society of Chemical Industry, London, (1931).
- Rumford-Medaille, American Academy of Arts and Sciences (1932)
- Auswärtiges Mitglied derNational Academy of Sciences, USA (1932)
- Ehrenmitglied derRussischen Akademie der Wissenschaften (1932)
- Vorstand derInternational Union of Pure and Applied Chemistry, 1929 bis 1933; Vize-Präsident, 1931
- Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft
Im Jahr 2011 wählten die Leser der ZeitschriftThe Chemical Engineer (das Magazin derInstitution of Chemical Engineers) Fritz Haber und Carl Bosch zu den „weltweit einflussreichsten Chemieingenieuren aller Zeiten“.[82]
Benennungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1953 wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie inFritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft umbenannt.
- Seit 1959 vergibt dieDeutsche Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie den „Nernst-Haber-Bodenstein-Preis“ für hervorragende wissenschaftliche Leistungen junger Forscher im Bereich derphysikalischen Chemie.[83]
- Die Bibliothek des Weizmann-Instituts ist nach Haber benannt.
- 1981 wurde an derHebräischen Universität Jerusalem das „Fritz Haber Center for Molecular Dynamics“ gegründet.[84]
- Im Jahr 2009 wurde der MondkraterHaber nach ihm benannt.
Schriften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Grundriss der technischen Elektrochemie auf theoretischer Grundlage. R. Oldenbourg, München 1898.
- Thermodynamik technischer Gasreaktionen. R. Oldenbourg, München 1905.
- mit E. Ramm und N. Caro:Aus Luft durch Kohle zum Stickstoffdünger, zu Brot und reichlicher Nahrung. R. Oldenbourg, München 1920.
- Fünf Vorträge aus den Jahren 1920–1923. J. Springer, Berlin 1924; Comino, Berlin 2020,ISBN 978-3-945831-26-7.urn:nbn:de:urmel-69458e90-bcd0-4480-9e11-56f2d6f6c5760
- Aus Leben und Beruf. Aufsätze, Reden, Vorträge. J. Springer, Berlin 1927.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Jörg Albrecht:Brot und Kriege aus der Luft. In:Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 41/2008, S. 77.
- Jo Angerer:Chemische Waffen in Deutschland. Mißbrauch einer Wissenschaft. Luchterhand, Darmstadt 1985,ISBN 3-472-88021-X.
- Ute Deichmann:Dem Vaterlande – solange es dies wünscht. Fritz Habers Rücktritt 1933, Tod 1934 und die Fritz-Haber-Gedächtnisfeier 1935. In:Chemie in unserer Zeit. Jg. 30, Nr. 3, 1996, S. 141–149,doi:10.1002/ciuz.19960300306.
- Magda Dunikowska, Ludwik Turko:Fritz Haber: The Damned Scientist. In:Angewandte Chemie. International Edition. 50, 2011, S. 10050–10062. Deutsche Ausgabe in:Angewandte Chemie. 123, 2011, S. 10226–10240,doi:10.1002/ange.201105425.
- Adolf-Henning Frucht, Joachim Zepelin:Die Tragik der verschmähten Liebe. In:Mannheimer Forum 1994/95. Piper, München 1995.
- Adolf-Henning Frucht:Fritz Haber und die Schädlingsbekämpfung während des 1. Weltkrieges und in der Inflationszeit. In:Dahlemer Archivgespräche. Band 11, 2005, S. 141–158.
- Morris Goran:Haber, Fritz,Dictionary of Scientific Biography, Band 5, S. 620–623
- Morris Goran:The Story of Fritz Haber, Norman 1967
- Ralf Hahn:Gold aus dem Meer – Die Forschungen des Nobelpreisträgers Fritz Haber in den Jahren 1922–1927. GNT-Verlag, Diepholz 1999,ISBN 3-928186-46-9.
- Erna undJohannes Jaenicke: Haber, Fritz Jacob. In:Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966,ISBN 3-428-00188-5, S. 386–389 (Digitalisat).
- Gerhard Kaiser:Wie die Kultur einbrach. Giftgas und Wissenschaftsethos im Ersten Weltkrieg. In:Merkur. 56, 2002, Heft 635, S. 210–220,urn:nbn:de:bsz:25-freidok-5065.
- Hans-Erhard Lessing:Brot für die Welt, Tod dem Feind. in: Stephan Leibfried et al. (Hrsg.):Berlins Wilde Energien – Porträts aus der Geschichte der Leibnizschen Wissenschaftsakademie. de Gruyter, Berlin, 2015,ISBN 978-3-11-037598-5
- Christof Rieber: Albert Einstein. Biografie eines Nonkonformisten. Thorbecke, Ostfildern 2018,ISBN 978-3-7995-1281-7
- Fritz Stern:Fünf Deutschland und ein Leben: Erinnerungen. Beck, München 2007,ISBN 978-3-406-55811-5.
- Dietrich Stoltzenberg:Fritz Haber: Chemiker, Nobelpreisträger, Deutscher, Jude. Wiley-VCH, Weinheim, 1998,ISBN 3-527-29573-9.
- Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber. 1868–1934. Eine Biographie. Beck, München 1998,ISBN 3-406-43548-3.
- Stefan L. Wolff:Als Chemiker unter Physikern. Der Chemiker Fritz Haber (1868–1934) spielte auch in der Physik eine wichtige Rolle. In:Physik Journal. Jg. 17, 2018, S. 30–34 (Artikel in Researchgate, mit Download-Möglichkeit)
- Stefan L. Wolff:Fritz Habers letzte Amtshandlung. In:Kultur und Technik. Jg. 43, 2019, Heft 3,ISSN 0344-5690, S. 56–59.
Essay:
- Benjamin Labatut:Das blinde Licht. Suhrkamp Verlag Hamburg 2020.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Fritz Haber im Katalog derDeutschen Nationalbibliothek
- Zeitungsartikel über Fritz Haber in denHistorischen Pressearchiven derZBW
- Fritz Haber bei GEPRIS Historisch
- A short biography of Fritz Haber, by Bretislav Friedrich (englisch; PDF; 3,12 MB)
- Reichskanzleiakte Fritz Haber beimBundesarchiv
- Hans-Volkmar Findeisen: Audiofeature über Leben und Werk von Fritz Haber. (mp3) In: podster.de. Mediathek auf SWR2 Abteilung Wissen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2014; abgerufen am 10. Dezember 2018 (Schwerpunkt: Giftgas-Forschung).
- Irene Meichsner: Fritz Haber – „Vater des Gaskriegs“. (mp3; 4:58 Min.) Vor 150 Jahren geboren. In: deutschlandfunk.de. Deutschlandfunk, 10. Dezember 2018; abgerufen am 10. Dezember 2018 (ReiheKalenderblatt).
- Sven Preger:09.12.1868 - Geburtstag des Chemikers Fritz Haber.WDRZeitZeichen vom 9. Dezember 2018 (Podcast)
- Erinnerung an Fritz Haber im GemeinschaftsprojektTSURIKRUFN! vomArbeitskreis selbständiger Kultur-Institute, 2021
- Informationen zu undakademischer Stammbaum vonFritz Haber bei academictree.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abMargit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 26.
- ↑abcMorris Goran:Haber, Fritz, inDictionary of Scientific Biography, Band 5, S. 620–623
- ↑Haber, Zur Theorie der Indigoreaktion, Zeitschrift für Elektrochemie, Band 9, 1903, S. 607–608
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 26 f. Der sofortige Wegzug aus Breslau nach Volljährigkeit und die Konversion zum protestantischen Glauben, so Szöllösi-Janze, sind als Zeichen der Distanzierung des Sohnes vom Vater interpretierbar.
- ↑Goran, Fritz Haber, Dictionary of Scientific Biography, Band 5, S. 623
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 44.
- ↑Liste berühmter Korporierter. In: frankfurter-verbindungen.de. Abgerufen am 5. Juli 2014.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 48.
- ↑Biografie Fritz Habers. In: Nobelprize.org. Abgerufen am 5. Juli 2014.
- ↑Fritz Haber:Ueber einige Derivate des Piperonals. In:Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft. 24, 1891, S. 617–626.
- ↑Bretislav Friedrich:Fritz Haber: Chemist, Nobel Laureate, German, Jew. By Dietrich Stoltzenberg. In:Angewandte Chemie International Edition. 44, 2005, S. 3957–3961,doi:10.1002/anie.200485206.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 45–47.
- ↑Harry Graf Kessler:Das Tagebuch 1880–1937, Bd. 7 (1919–1923), hrsg. von Roland Kamzelak, Ulrich Ott, Cotta Verlag, Stuttgart 2004, S. 60.
- ↑Gerhard Hecker:Walther Rathenau und sein Verhältnis zu Militär und Krieg (=Wehrwissenschaftliche Forschungen: Abteilung Militärgeschichtliche Studien, Bd. 30), Militärgeschichtliches Forschungsamt, Harald Boldt Verlag, Boppard am Rhein 1983,ISBN 978-3-7646-1836-0, S. 41.
- ↑Jörg Hentzschel-Fröhlings:Walther Rathenau als Politiker der Weimarer Republik. (=Historische Studien. Band 490). Matthiesen, Husum 2007,ISBN 978-3-7868-1490-0, S. 40
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 58–62.
- ↑Barbara Strenge:Juden im preußischen Justizdienst 1812–1918. Der Zugang zu den juristischen Berufen als Indikator der gesellschaftlichen Emanzipation (=Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 81; zugl. Berlin, Humboldt-Universität, Dissertation 1993), München u. a. 1996,ISBN 3-598-23225-X, S. 319 f.
- ↑abcdeTom Bielik, Bretislav Friedrich,Far apart and close together: Fritz Haber and Chaim Weizmann, Israel Journal of Chemistry, Band 60, 2020, S. 1–17.
- ↑Rudolf Stern,Fritz Haber: Personal Recollections, The Leo Baeck Institute Year Book, Band 8, Heft 1, 1963, S. 70–102
- ↑F. Haber, R. Le Rossignol:Über das Ammoniak-Gleichgewicht. In:Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft. 40, 1907, S. 2144–2154,doi:10.1002/cber.190704002129.
- ↑Die Entdeckung des para-Wasserstoffs. In: mpibpc.mpg.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. November 2020; abgerufen am 16. November 2014.
- ↑Stefan L. Wolff:Als Chemiker unter Physikern. Der Chemiker Fritz Haber (1868–1934) spielte auch in der Physik eine wichtige Rolle. In: Physik Journal. Jg. 17, 2018, S. 30–34.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 257.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 268–271.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 324.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 327.
- ↑Art. 23 Punkt a) i. d. Fassg. v. 1907.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 328.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 329 f.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 329–331.
- ↑vgl. Szöllösi-Janze (1998), S. 262, Abb. und Bildunterschrift (Bu): „Fritz Haber in der Uniform eines Hauptmanns, 1916“. Die indent. Abb. in besserer Qualität mit abweichender Bu. beiSimon Jones:Understanding chemical warfare in the First World War, zweites Fotos von oben. Die Bu. hier: „Fritz Haber, in the uniform of the 35th Pioneer Regiment.“ Das auf dem Foto erkennbareSchulterstück zeigt deutlich die Regimentsziffer „35“, zwischen den beiden Rangsternen eines Hauptmanns.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 317.
- ↑Die Chemie im Kriege (Vortrag, gehalten vor den Offizieren des Reichswehrministeriums am 11. November 1920), in: Ders.:Fünf Vorträge aus den Jahren 1920–1923. Springer, Berlin 1924, S. 25–41, hier: S. 35. Erhard Geißler:Biologische Waffen – nicht in Hitlers Arsenalen. Biologische und Toxin-Kampfmittel in Deutschland von 1915 bis 1945. LIT, Münster 1999, S. 177.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. C.H. Beck, München 1998, S. 430–435.
- ↑F. Haber:Das Gold im Meerwasser. In:Zeitschrift für Angewandte Chemie. 40, 1927, S. 303–314,doi:10.1002/ange.19270401103.
- ↑29 Briefe aus den Jahren 1932 bis 1934 im Archiv des Weizmann-Instituts. Teilweise abgedruckt inHaber, Letters to Chaim Weizmann, The Leo Baeck Institute Yearbook, Band 8, 1963, S. 103–113.
- ↑Brief von Einstein an Haber vom 9. August 1933. Zitiert in Friedrich Bielek,Israel Journal of Chemistry, Band 60, 2020, S. 7.
- ↑Bielik, Friedrich,Israel Journal of Chemistry, Band 60, 2020, S. 7, Fußnote 13.
- ↑Zitiert in: Tom Bielik, Bretislav Friedrich,Israel Journal of Chemistry, Band 60, 2020, S. 8.
- ↑abMax von Laue:Fritz Haber gestorben In:Die Naturwissenschaften. 22, 1934, S. 97–97,doi:10.1007/BF01495380.
- ↑abUlrike Kohl:Die Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus: Max Planck, Carl Bosch und Albert Vögler zwischen Wissenschaft und Macht. Steiner, Stuttgart 2002,ISBN 3-515-08049-X, S. 92–94.
- ↑Klaus Beneke:Hermann Franz Mark: Mitbegründer der Polymerwissenschaften. Universität Kiel, Januar 2005, S. 11 (PDF; 2,6 MB).
- ↑abAngaben zu Fritz Haber bei genealogieonline.nl.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 124–125: „Nach Charlotte Haber, gefolgt von Leitner, wollte schon der Abiturient seine frühere Tanzstundenliebe heiraten und verfolgte daraufhin zäh diesen Plan, gegen den heftigen Widerstand des Vaters.“
- ↑Gerit von Leitner:Der Fall Clara Immerwahr. Leben fur eine humane Wissenschaft. 2. Auflage. C.H. Beck Verlag, München 1994,ISBN 3-406-38256-8.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber 1868–1934. Eine Biographie. Verlag C.H. Beck, 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 395–399.
- ↑Bretislav Friedrich und Dieter Hoffmann:Clara Immerwahr. A Life in the Shadow of Fritz Haber. In: Ders. et al. (Hrsg.):One Hundred Years of Chemical Warfare: Research, Deployment, Consequences. Springer, Cham 2017, S. 45–66, hier S. 63.
- ↑Haber, Charlotte, in:Gudrun Wedel:Autobiographien von Frauen. Ein Lexikon. Köln : Böhlau, 2010, S. 302.
- ↑In diesem Artikel findet sich ein Bild des Ehepaars am Tag der Eheschließung zusammen mit dem Sohn Hermann aus erster Ehe, aufgenommenvor der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin. Indiesem spanischen Artikel ist ein weiteres Bild enthalten, Bildtext:Charlotte Nathan, su segunda esposa (deutsch: seine zweite Ehefrau).
- ↑Charlotte Haber:Mein Leben mit Fritz Haber. Spiegelungen der Vergangenheit. Econ, Düsseldorf 1970.
- ↑Fritz Haber:Über die elektrolytische Reduction der Nitrokörper. In:Angewandte Chemie. 13.18, 1900, S. 433–439,doi:10.1002/ange.19000131802.
- ↑Fritz Haber, Ludwik Bruner:Das Kohlenelement, eine Knallgaskette. In:Zeitschrift für Elektrochemie und angewandte physikalische Chemie. 10.37, 1904, S. 697–713,doi:10.1002/bbpc.19040103702.
- ↑Georg v. Hevesy, Otto Stern:Fritz Habers Arbeiten auf dem Gebiete der physikalischen Chemie und Elektrochemie. In:Naturwissenschaften. 16, 1928, S. 1062–1068,doi:10.1007/BF01507091.
- ↑F. Haber, G. van Oordt:Über die Bildung von Ammoniak den Elementen. In:Zeitschrift für anorganische Chemie. 44, 1905, S. 341–378,doi:10.1002/zaac.19050440122.
- ↑William Crookes:The Report of the 68th Meeting of the British Association for the Advancement of Science. London/Bristol 1898.
- ↑Gerhard Ertl:„Brot aus Luft“ – Zum Mechanismus des Haber-Bosch-Verfahrens. In:Akademie-Journal.Nr. 1, August 2003,S. 14–18 (akademienunion.de [PDF]).
- ↑Bretislav Friedrich:Fritz Haber: Chemist, Nobel Laureate, German, Jew. By Dietrich Stoltzenberg. In:Angewandte Chemie International Edition. 44, 2005, S. 3957–3961,doi:10.1002/anie.200485206.
- ↑Patent DE235421: Verfahren zur synthetischen Darstellung von Ammoniak aus den Elementen. Angemeldet am 13. Oktober 1908, veröffentlicht am 8. Juni 1911. Anmelder: Badische Anilin- und Sodafabrik, Erfinder: Badische Anilin- und Sodafabrik
- ↑Günther Luxbacher:Brot und Sprengstoff. (Memento vom 2. Februar 2009 imInternet Archive) In:EXTRA Lexikon,Wiener Zeitung.
- ↑Peter Hayes:Die Degussa im Dritten Reich. Von der Zusammenarbeit zur Mittäterschaft. C.H. Beck, München 2004,ISBN 3-406-52204-1, S. 284 f.
- ↑Margit Szöllösi-Janze:Fritz Haber. 1868–1934. Eine Biographie. Beck, München 1998,ISBN 3-406-43548-3, S. 456.
- ↑Peter Hayes:Die Degussa im Dritten Reich. Von der Zusammenarbeit zur Mittäterschaft. C.H. Beck, München 2004,ISBN 3-406-52204-1, S. 285 f.
- ↑Michael Berenbaum:Holocaust. European history. In:Encyclopædia Britannica online. Encyclopædia Britannica, Inc., 14. Januar 2020, abgerufen am 28. Juni 2020,archivierte Version.
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- ↑Siehe Datensatz in der Deutschen Nationalbibliothek:DNB458655910.
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- ↑Nobelstiftelsen – The Nobel Foundation:Les Prix Nobel en 1919–1920. Norstedt, Stockholm 1922,S. 38: Chemischer Nobelpreis 1918 (Verleihungsrede; deutsche Übersetzung) –Internet Archive;(Anhang) S. 1–16: Nobel-Vortrag, gehalten am 2. Juni 1920 in Stockholm von Fritz Haber –Internet Archive;(Anhang) S. 121: Lebenslauf von Fritz Haber –Internet Archive.
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- ↑Haber and Bosch Named Top Chemical Engineers Mitteilung der Institution of Chemical Engineers (IChemE), 22. Februar 2011, zitiert bei biospace.com. Siehe auchTen chemical engineers that shaped our world (Day 356) im IChemE-Blog, 18. Mai 2015, Nr. 3: Carl Bosch.
- ↑Nernst-Haber-Bodenstein-Preis. Deutsche Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Oktober 2015; abgerufen am 18. Dezember 2014.
- ↑Bretislav Friedrich:Fritz Haber: Chemist, Nobel Laureate, German, Jew. By Dietrich Stoltzenberg. In:Angewandte Chemie International Edition. 44, 2005, S. 3957–3961,doi:10.1002/anie.200485206.
Personendaten | |
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NAME | Haber, Fritz |
ALTERNATIVNAMEN | Haber, Fritz Jakob (vollständiger Name); Haber, Fritz Jacob (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker und Nobelpreisträger für Chemie |
GEBURTSDATUM | 9. Dezember 1868 |
GEBURTSORT | Breslau |
STERBEDATUM | 29. Januar 1934 |
STERBEORT | Basel |
- Fritz Haber
- Nobelpreisträger für Chemie
- Chemiker (20. Jahrhundert)
- Physiker (20. Jahrhundert)
- Physikochemiker
- Wissenschaftliches Mitglied der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
- Hochschullehrer (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Hochschullehrer (Karlsruher Institut für Technologie)
- Träger der Wilhelm-Exner-Medaille
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der National Academy of Sciences
- Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
- Mitglied der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
- Person (I.G. Farben)
- Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus
- Korporierter (Studentenverbindung)
- Person (Breslau)
- Geheimrat
- Mitglied der Leopoldina (20. Jahrhundert)
- Person als Namensgeber für einen Mondkrater
- Ehrenmitglied des Physikalischen Vereins
- Person im Ersten Weltkrieg (Deutsches Reich)
- Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Deutscher
- Geboren 1868
- Gestorben 1934
- Mann
- Absolvent der Technischen Universität Berlin
- Ehrenmitglied der Deutschen Bunsen-Gesellschaft