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Friedel Apelt

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Friedel Malter am 22. Juli 1950 auf dem III. Parteitag der SED in Berlin

Frieda Apelt, geboreneFrieda Anna Charlotte Raddünz, in erster EheFrieda Franz, in zweiter EheFrieda Malter, SpitznameFriedel (*1. November1902 inBreslau; †12. Dezember2001 inBerlin-Friedrichshagen) war einedeutschePolitikerin (KPD/SED) undFDGB-Funktionärin. Während derNS-Zeit leistete sieWiderstand gegen den Nationalsozialismus und war in mehrerenKonzentrationslagern inhaftiert.

Leben

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Frieda Raddünz, deren VaterSchriftsetzer war, absolvierte nach dem Besuch derVolksschule eine Ausbildung zurWeberin und war als Hausangestellte und Weberin u. a. in ihrer Heimatstadt tätig. Sie heiratete 1925 Adolf Franz, einen Bergarbeiter und KPD-Ortsgruppenleiter.[1] Frieda Franz trat 1925 der GewerkschaftDeutscher Textilarbeiter Verband (DTV), 1926 der KPD und 1929 derRevolutionären Gewerkschafts-Opposition (RGO) bei. Von 1926 bis 1933 war Franz Mitglied desProvinziallandtages derProvinz Niederschlesien. Zudem war sie kurzzeitig Angehörige der KPD-Unterbezirksleitung inWaldenburg. Bei der KPD-Bezirksleitung Schlesien war sie von 1930 bis 1933 Frauenleiterin in Breslau.[2] Sie war für die KPD ab April 1932 imLandtag des Freistaats Preußen tätig und war die jüngste von 31 Abgeordneten der KPD.[3]

Nach derMachtergreifung derNationalsozialisten setzte sie ihre politische Arbeit in der Illegalität fort. Im Juni 1933 wurde sie festgenommen und aufgrund von „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu drei JahrenZuchthaus verurteilt. Franz war zunächst im Zuchthaus Jauer inhaftiert und wurde danach zunächst insKZ Moringen eingewiesen und von dort insKZ Lichtenburg überstellt. Nach ihrer Entlassung aus dem KZ war sie ab 1938 beiEdeka beschäftigt und nach einer Weiterbildung zur Kontoristin in Breslau tätig. Auflage der Haftentlassung war die Scheidung von ihrem Mann, der nach Moskau geflohen war, wo er vermutlich 1942 anTyphus verstarb.[4] Am 22. August 1944 wurde Franz wegen illegaler politischer Betätigung erneut verhaftet und insKZ Ravensbrück eingewiesen.[2]

In Ravensbrück war Franz in der Position einesFunktionshäftlings Häftlingsschreiberin desLagerkommandanten.[5] Franz war in KZ-Außenkommandos eingesetzt, so bei denAuerwerken inOranienburg und dem Daimler-Benz-Werk inGenshagen. Im Zuge der „Evakuierung“ des Konzentrationslagers konnte Franz am 4. Mai 1945 von einemTodesmarsch fliehen.[5]

„Wir waren frei. Mit noch drei aus meiner Gruppe kamen wir in Wittenberge an. Ich meldete mich im Rathaus, eigentlich nur, um Lebensmittelkarten zu erhalten. Man sagte mir, in meine Heimatstadt Breslau könnte ich sowieso nicht zurück. Der Kommandant beauftragte mich, das Ernährungsamt zu übernehmen. Ich lehne erst einmal ab. Ich sei Weberin und verstehe nichts von Verwaltungsarbeit…Sie sollen dafür sorgen, dass die Menschen nicht verhungern. Und dabei werde ich Ihnen helfen. So wurde ich, wie so viele andere, ein Aktivist der ersten Stunde. Im Juli 1945 begannen wir in Wittenberge mit der Bildung von Ortsgruppen der KPD. Ich hielt in mehreren Gründungsveranstaltungen das Referat…“

Friedel Malter:Helmut Bauer:Portrait Friedel Malter – „Es fehlt manchmal noch was im Leben“.[5]

1946 heiratete sie Andreas Malter. Die Ehe bestand jedoch nur drei Jahre.[6] Nach dem Krieg war sie Frauensekretärin beim ZK der KPD und gehörte dem Zentralen Frauenausschuss an. Nach derZwangsvereinigung von SPD und KPD wurde Malter 1946 Mitglied derSED. Sie begründete denDemokratischen Frauenbund Deutschlands (DFD) mit und gehörte dem Bundesvorstand des DFD von 1948 bis 1955 an. Von 1957 bis 1960 war sie Präsidiumsmitglied des DFD. Von 1946 bis 1989 gehörte Malter dem Bundesvorstand desFreien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) an und von 1946 bis 1950 zusätzlich dem geschäftsführenden Bundesvorstand des FDGB. Zudem war sie beim FDGB von 1946 bis 1948 Frauensekretärin. Bis 1954 war sie auch Mitglied des Präsidiums des FDGB-Bundesvorstandes. DerVolkskammer sowie deren VorläuferVolksrat gehörte Malter von 1948 bis 1954 an. Zwischenzeitlich war Malter noch von 1950 bis 1951 Sekretärin für Gesamtdeutsche Arbeit. Im DDR-Ministerium für Arbeit bekleidete Malter von 1949 bis Mai 1956 das Amt einer Staatssekretärin und Ersten Stellvertreterin des Ministers.[7] Von Mai 1959 bis 1989 saß Malter demDDR-Komitee für Menschenrechte vor.[2]

Malter gehörte ab 1947 derVVN und ab 1953 der Nachfolgeorganisation in der DDRKomitee der antifaschistischen Widerstandskämpfer an.[2] Im November 1952 heiratete sieFritz Apelt.[8] Apelt, die ihre letzten Lebensjahre in der Senioreneinrichtung Clara-Zetkin-Heim in Friedrichshagen verbrachte, nahm am 50. Jahrestag derMahn- und Gedenkstätte Ravensbrück teil und engagierte sich 1999 für Wiedergutmachung an ehemaligen Häftlingen durch Daimler-Benz.[5]

Auszeichnungen

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Literatur

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Weblinks

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Commons: Friedel Malter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Siegfried Mielke (Hrsg.):Gewerkschafterinnen im NS-Staat: Verfolgung, Widerstand, Emigration. Klartext Verlag: Essen 2008,ISBN 978-3-89861-914-1. S. 62.
  2. abcdDieter Dowe, Karlheinz Kuba, Manfred Wilke (Hrsg.):FDGB-Lexikon, Breslau 2009, Eintrag: Malter, Friedel
  3. Siegfried Mielke (Hrsg.):Gewerkschafterinnen im NS-Staat: Verfolgung, Widerstand, Emigration. Klartext Verlag: Essen 2008,ISBN 978-3-89861-914-1. S. 64.
  4. Siegfried Mielke (Hrsg.):Gewerkschafterinnen im NS-Staat: Verfolgung, Widerstand, Emigration. Klartext Verlag: Essen 2008,ISBN 978-3-89861-914-1, S. 66.
  5. abcdHelmut Bauer:Portrait Friedel Malter – „Es fehlt manchmal noch was im Leben“. (ravensbrueckblaetter.de (Memento desOriginals vom 12. April 2015 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ravensbrueckblaetter.de).
  6. Siegfried Mielke (Hrsg.):Gewerkschafterinnen im NS-Staat: Verfolgung, Widerstand, Emigration. Klartext Verlag: Essen 2008,ISBN 978-3-89861-914-1. S. 69.
  7. Protokoll Nr. 22/56 der Sitzung des Politbüros des ZK der SED vom 9. Mai 1956 – BArch DY 30/J IV 2/2/476.
  8. Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur:Apelt, Fritz
Personendaten
NAMEApelt, Friedel
ALTERNATIVNAMENRaddünz, Frieda (Geburtsname); Franz, Frieda (Ehename, erste Ehe); Malter, Frieda (Ehename, zweite Ehe); Apelt, Frieda
KURZBESCHREIBUNGdeutsche Politikerin (KPD, SED), MdV, FDGB-Funktionärin, Widerstandskämpferin und KZ-Häftling
GEBURTSDATUM1. November 1902
GEBURTSORTBreslau
STERBEDATUM12. Dezember 2001
STERBEORTBerlin-Friedrichshagen
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