Internationaler Freiname

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DerInternationale Freiname (INN, Abkürzung vonenglischInternational Nonproprietary Name) ist der von derWeltgesundheitsorganisation vergebene,gemeinfreie Name für einenArzneimittelwirkstoff. Andere Bezeichnungen dafür sind auchgenerischer Name (englischGeneric Name) oderDCI (vonlateinischdenominatio communis internationalis).

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

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Der INN ermöglicht medizinischem Fachpersonal aus aller Welt, sich einfach über Medikamente zu unterhalten, die häufig unterschiedliche Markennamen in den jeweiligen Ländern haben. Da diese Namen gemeinfrei sind, unterliegt ihr Gebrauch in derLiteratur undForschung keinen Beschränkungen.[1] Ärzte, Apotheker und Patienten können sich so auch bei einer Vielzahl von gleichartigen Präparaten zurechtfinden, ohne mit umständlichen und langenIUPAC-Namen hantieren zu müssen. Zu beachten ist, dass manche Endungen von Land zu Land variieren, weil sie der Sprache angepasst werden, so wird im Deutschen häufig ein „e“ am Ende fallen gelassen, weil es meist den Plural signalisieren würde. In der INN-Datenbank der WHO werden der lateinische Freiname und seine Äquivalente auf Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Russisch angegeben.[2]

Generikahersteller verwenden häufig den INN, meist mit dem Zusatz desFirmennamens, als Handelsnamen für ihr Medikament.

Namensvergabe

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Die Festlegung eines internationalen Freinamens beginnt mit einer Veröffentlichung des Namensvorschlags („vorgeschlagener INN“; englisch:proposed INN,pINN) durch die WHO. Kommt es innerhalb einer Frist von vier Monaten nicht zu Einsprüchen, wird aus dem „vorgeschlagenen INN“ der „empfohlene INN“ (englisch:recommended INN,rINN), welcher in der Regel nicht mehr geändert wird. Er kann, nach der Veröffentlichung durch die WHO, bei der Etikettierung, in Veröffentlichungen und in Packungsbeilagen verwendet werden.[3]

Bei der Wahl des Namens hat der Entdecker der Substanz ein Vorschlagsrecht. Diesem Vorschlag wird in der Regel gefolgt. Dabei wird jedoch darauf geachtet, dass der Name nicht, auch nicht in Teilen,markenrechtlich geschützt ist, oder das Markenrecht anderer berührt wird.Weiter werden verschiedenePräfixe undSuffixe verwendet, um die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe zu zeigen, entweder aus chemisch-struktureller Sicht oder auf Grund der Wirkungsweise. Beispiele:[4]

Die für monoklonale Antikörper viele Jahre lang verwendete Endung-mab (englischmonoclonalantibody) wurde 2021 aufgegeben. Stattdessen werden seit 2022 die folgenden vier neuen Suffixe verwendet:[6]

  • -tug für monospezifische und vollständige, Fc-unmodifizierte Immunglobuline
  • -bart für monospezifische und vollständige, Fc-modifizierte Immunglobuline (artificial antibody)
  • -ment für monospezifische Immunglobulin-Fragmente
  • -mig für bi- undmultispezifischeImmunglobuline jeglicher Form („Multi-Immunoglobuline“)
Hauptartikel:Nomenklatur der monoklonalen Antikörper

Für Salze und Ester eines Arzneistoffes kann der „modifizierte INN“ (modified INN,INNm) verwendet werden.[7] FürGegenionen undfunktionelle Gruppen gibt es ebenfalls international anerkannte Kurzformen,[8] die zur Bildung des „modifizierten INN“ herangezogen werden. Ein Beispiel ist etwa die Kurzform „Mesilat“ für dasAnion der Methansulfonsäure (Methansulfonat).

Siehe auch

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Weblinks

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Allgemein

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WHO INN Books

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Leitlinien und Listen

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Einzelnachweise

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  1. Siegfried Ebel undHermann J. Roth (Herausgeber):Lexikon der Pharmazie, Georg Thieme Verlag, 1987, S. 339,ISBN 3-13-672201-9.
  2. SoINN. In: extranet.who.int. 20. Januar 2025, abgerufen am 3. Februar 2025 (englisch). 
  3. Guidance on the use of International Nonproprietary Names (INNs). In: who.int. World Health Organization (WHO), 12. Juli 2017, abgerufen am 29. Dezember 2023 (englisch). 
  4. The use of stems in the selection of International Nonproprietary Names (INN) for pharmaceutical substances („Stem-Book“ der WHO; PDF; 874 kB), 2013.
  5. World Health Organization: Addendum to "The use of stems in the selection of International Nonproprietary Names (INN) for pharmaceutical substances". WHO/EMP/RHT/TSN/2018.1. Abgerufen am 13. Juni 2022 (englisch). 
  6. New INN monoclonal antibody (mAb) nomenclature scheme (May 2022), www.who.int.
  7. International Nonproprietary Names Modified, INN Working Document 05.167/3, WHO, abgerufen am 9. Februar 2025 (PDF; 68 kB).
  8. International Nonproprietary Names (INN) for pharmaceutical substances – Names for radicals, groups & others,WHO 2015.
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