


Diefranzösischen Kronjuwelen waren dieRegalien desKönigreichs Frankreich sowie desErsten undZweiten Kaiserreichs. Die Sammlung ausKronen,Szeptern,Diademen undJuwelen wurde 1530 vonFranz I. begründet und unterLudwig XIV. sowieNapoleon Bonaparte erheblich erweitert. Nach derFranzösischen Revolution wurden die Kronjuwelen staatliches Eigentum und befinden sich heute überwiegend imLouvre.
Die Sammlung wurde 1530 vonFranz I. begründet, der acht farbige Steine, damals als „Diamanten“ bezeichnet, in Ringe einfassen ließ. Die meisten davon waren Schmuckstücke vonAnne de Bretagne, die sie von ihrer Mutter,Margarete von Foix, geerbt hatte. Das erste Inventar dieses Schatzes wurde in Bordeaux im Juni 1530 erstellt, drei Wochen vor der Hochzeit von Franz I. mit Eleonore von Österreich. Die zu dem Anlass verfassten Patentbriefe legten die Zusammensetzung der Sammlung und insbesondere eine Unveräußerlichkeitsklausel fest: Die von Königinnen getragenen Juwelen mussten nach dem Tod ihres Mannes an die königliche Schatzkammer zurückgegeben werden. Von dieser ersten Sammlung ist nur die „Côte-de-Bretagne“ erhalten geblieben, ein unterLudwig XV. neu geschliffenerSpinell, der in die Mitte des goldenen Vlieses des farbigen Sets eingesetzt werden sollte. Tatsächlich zwangen die finanziellen Schwierigkeiten aufgrund der ReligionskriegeHeinrich III., sie zu verpfänden. Die ursprüngliche Sammlung, mit Ausnahme der „Côte-de-Bretagne“, verschwand somit.
Im Folgenden vergrößerte sich die Sammlung insbesondere unterLudwig XIV. Während der Revolution standen die Staatsgüter nicht mehr in der freien Verfügung des Königs. Die Kronjuwelen, die sich in Versailles befanden, wurden in das Garde-meuble de la Couronne an der Place Louis XV (heutePlace de la Concorde) zurückgebracht. Dieverfassunggebende Versammlung beschloss, ein Inventar der Diamanten und Edelsteine der Krone zu erstellen. Das Inventar umfasst 9.547 Diamanten, 506 Perlen, 230Rubine und Spinelle, 71Topase, 150Smaragde, 35Saphire und 19 Steine. Der Wert der Juwelen wurde auf 23.922.197 Pfund geschätzt. Allein der „Régent“ wurde auf 12 Millionen geschätzt, der „Bleu de France“ auf 3 Millionen und der „Sancy“ auf 1 Million. Im September 1792 stahl eine Bande Diamanten aus dem Hôtel du Garde-Meuble de la Couronne, die dort nicht ausreichlich bewacht wurden. Bei 1792 und 1794 durchgeführten Ermittlungen wurden zwei Drittel der Juwelen gefunden, darunter der „Régent“, der „Sancy“ und die meisten „Mazarins“. Die Sammlung, die beim Staatsschatzamt hinterlegt wurde, wurde damals auf 17 Millionen Pfund geschätzt. Im Rahmen der Konvention wurde die Sammlung um Steine aus der Beschlagnahmung von Emigrantenbesitz und Juwelen des Königs von Sardinien erweitert. Um 1795 hatte die Sammlung einen geschätzten Wert von 21 Millionen Pfund.
Nachdem es demKonsulat gelungen war, die Staatsfinanzen Frankreichs zu sanieren, brachteNapoleon Bonaparte die verpfändeten Juwelen nach Frankreich zurück: den „Régent“ beim Bankier Ignace-Joseph Vanlerberghe, andere Steine, die sich im Besitz des Berliner Kaufmanns Treskow befanden, und jene, die die Erben des Marquis d’Iranda verkauft hatten, jedoch nicht den „Sancy“. Napoleon brachte 1802 Juwelen im Wert von 400.000 Francs 254.198 Francs ein. Die Sammlung wurde am Ende des Konsulats auf 13.950.000 Goldfranken geschätzt. Sie umfasste den „Regent“, den „Diamanten des Hauses Guise“, den rosa Diamanten „Hortensia“, der nach der Tochter der Kaiserin benannt war, den „Grand Mazarin“ und drei weitere Steine von Mazarin. Nach seiner Krönung 1804, insbesondere aber nach seiner Hochzeit mitErzherzogin Marie-Louise 1810, erweiterte der französische Kaiser seine Kronjuwelensammlung beträchtlich. Im Jahr 1814 umfasste sie 65.072 Steine und Perlen, die meisten davon in Schmuck gefasst, nämlich 57.771 Diamanten, 5.630 Perlen und 1.671 farbige Steine (424 Rubine, 66 Saphire, 272 Smaragde, 235Amethyste, 547 Türkise, 24Kameen, 14Opale, 89 Topase).
In derDritten Französischen Republik wurde die Sammlung 1885 geteilt, und viele Gegenstände der Französischen Kronjuwelen wurden verkauft. Die nicht veräußerten Bestandteile der Sammlung befinden sich überwiegend in derGalerie d’Apollon imLouvre inParis. Neben den verbliebenen historischen Kronen und Diademen befinden sich dort die DiamantenRegent undSancy sowie der roteSpinellCôte-de-Bretagne, der in Form einesDrachen geschliffen ist. Weitere Schmucksteine und Juwelen, wie der SmaragdLudwigs IX., der SaphirRuspoli und die Diamantennadeln vonMarie-Antoinette, werden imMuséum national d’histoire naturelle in Paris aufbewahrt.
Am Morgen des 19. Oktober 2025 gegen 09:30 Uhr wurden aus derGalerie d’Apollon des Louvre Schmuckstücke gestohlen, u. a. Exponate aus der Sammlung Napoleons – darunter eine Halskette, eineBrosche und zweiDiademe. Bei dem insgesamt siebenminütigen Raub seien die Täter mit einem mobilen Korbaufzug eingedrungen und anschließend auf Motorrollern geflohen; ein Lkw mit der Hebeeinrichtung blieb stehen.[1][2] Die gestohleneKrone der Kaiserin Eugénie wurde noch am selben Tag in einer Seitenstraße aufgefunden.
Am 25. Oktober 2025 wurde bekannt, dass einige Schmuckstücke aus dem Louvre seit dem Vorfall vorsorglich in einem besonders sicheren Tresor derFranzösischen Zentralbank verwahrt werden.[3]
Am 26. Oktober wurden an zwei unterschiedlichen Orten in derRegion Paris zwei Verdächtige aufgrund von am Tatort gefundenen DNA-Spuren festgenommen, einer davon amFlughafen Paris-CDG (er plante einen Flug nach Algerien).[4]