Die Angaben zur Fläche, Einwohnerzahl und -dichte beziehen sich (sofern nicht anders angegeben) auf das gesamte Territorium der Französischen Republik einschließlich denÜberseegebieten.
Die Französische Republik mitsamt den Überseegebieten
In Übersee baute Frankreich zweimal einKolonialreich auf. Das erste umfasste u. a. große TeileNordamerikas und ging großenteils Mitte des 18. Jahrhunderts imSiebenjährigen Krieg verloren; das zweite mit Schwerpunkt inAfrika war im 19. und frühen 20. Jahrhundert das zweitgrößte der Welt. Im 21. Jahrhundert gilt Frankreich mit Deutschland alstreibende Kraft dereuropäischen Integration.
Das gesamte Territorium der Französischen Republik zählt 632.733,9 Quadratkilometer.[1] Das „französische Mutterland“ inEuropa, auchMetropolitan-Frankreich(France métropolitaine) genannt, hat eine Fläche von 543.939,9 Quadratkilometern.[14] Es wird wegen seiner Form alsHexagone (Sechseck) bezeichnet.
Als eines der größten Länder Europas weist Frankreich zahlreiche, zum Teil sehr unterschiedlich geprägte Landschaftsformen auf. Das Landschaftsbild wird überwiegend vonEbenen oder Hügeln geprägt. Im Südosten und an der Grenze zurIberischen Halbinsel ist das Landgebirgig. Hauptgebirge sind diePyrenäen im Südwesten, dasZentralmassiv im Zentrum der Südhälfte des Landes sowie im Osten (aufgezählt von Norden nach Süden) dieVogesen, derJura und dieAlpen. Der höchste Berg Frankreichs ist der 4805 Meter hoheMont Blanc in den Alpen; er wird oft auch als höchster Berg Europas angesehen. DerElbrus im europäisch-asiatischen Grenzbereich ist zwar höher, aber keinem Kontinent eindeutig zugeordnet.
Bevölkerungspyramide Frankreichs im Jahr 2016Bevölkerungsdichte im Jahr 2009
Frankreich hatte am 1. Januar 2022 67,8 Millionen Einwohner, wobei 65,2 Millionen Einwohner aufMetropolitan-Frankreich, den europäischen Teil Frankreichs, entfielen.[3] 2021 betrug das jährliche Bevölkerungswachstum + 0,3 %.
Die Bevölkerung Frankreichs im Jahre 1750 wurde auf etwa 25 Millionen geschätzt. Damit war es das bei weitem bevölkerungsreichste Land Westeuropas. Bis 1850 stieg die Einwohnerzahl bis auf 37 Millionen; danach trat eine im seinerzeitigen Europa einzigartige Stagnation derBevölkerungsentwicklung ein.[18] Als Ursache hierfür werden der relative Wohlstand und die fortgeschrittene Zivilisation Frankreichs angesehen. EmpfängnisverhütendesSexualverhalten wurde praktiziert und war weiter verbreitet als in anderen Ländern, zugleich war der Einfluss derkatholischen Kirche bereits geschwächt. So wuchs die Einwohnerzahl in knapp 100 Jahren nur um drei Millionen: 1940 zählte Frankreich, trotz starker Zuwanderung nach 1918, nur etwa 40 Millionen Einwohner. Diese Bevölkerungsstagnation wird als eine der Ursachen dafür angesehen, dass sich Frankreich während der beiden Weltkriege gegen den bevölkerungsstärkeren Nachbarn Deutschland nur mit großer Mühe behaupten konnte. Noch dazu hatte Frankreichs Armee imErsten Weltkrieg die relativ höchsten Verluste aller kriegführenden Staaten erlitten. Nach demZweiten Weltkrieg war dann nach langer Zeit wieder ein Geburtenzuwachs und Bevölkerungsanstieg zu verzeichnen, der zum Teil durch die transnationalegeburtenstarke Generation ebenso verursacht war wie durch verstärkteZuwanderung vor allem aus früherenfranzösischen Kolonien.
Zum Bevölkerungswachstum 2021 trug ein Geburtenüberschuss (Geburtenziffer: 10,9 pro 1000 Einwohner[3] vs. Sterbeziffer: 9,7 pro 1000 Einwohner[3]) bei.Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2020 statistisch bei 1,8 und damit über dem Wert der Europäischen Union von 1,5.[19] DieLebenserwartung der Einwohner Frankreichs ab der Geburt lag 2020 bei 82,2 Jahren[20] (Frauen: 85,3[21], Männer: 79,2[22]). DerMedian des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2020 bei 40,1 Jahren[3] und damit unter dem europäischen Wert von 42,5.[23]
Im Jahr 2021 wurden 3,2 Ehen pro 1000 Einwohner geschlossen. Zahlreiche Franzosen wählten alternativ denZivilen Solidaritätspakt als Form des Zusammenlebens. DiesePacs genannte Partnerschaft wurde 1999 eingeführt; 2009 wurden 175.000 Pacs geschlossen.[24]
Aufgrund des langsamen Bevölkerungswachstums kannte Frankreich bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Problem des Arbeitskräftemangels. Seit Beginn derIndustrialisierung kamen deshalbGastarbeiter aus verschiedenen europäischen Ländern (Italiener, Polen, Deutsche, Spanier, Belgier) nach Frankreich, etwa in den Großraum Paris oder in dieBergbaureviere undMontangebiete vonNord-Pas-de-Calais undLothringen. Ab 1880 lebten und arbeiteten somit etwa eine Million Ausländer in Frankreich; sie stellten sieben bis acht Prozent der Erwerbstätigen.[26] Das Phänomen einer Massenauswanderung, das gleichzeitig in Deutschland herrschte, kannte Frankreich nicht. Während des Ersten Weltkrieges waren etwa drei Prozent der Bevölkerung Frankreichs Ausländer, es kam zu ersten ausländerfeindlichen Tendenzen,[26] bis 1931 wuchs der Ausländeranteil auf 6,6 Prozent. Danach wurde die Einwanderung stark eingeschränkt, Flüchtlinge etwa aus demSpanischen Bürgerkrieg ausgewiesen oder interniert. Nach demZweiten Weltkrieg warb Frankreich wiederum Gastarbeiter vor allem aus Spanien und Portugal an und behielt bis 1974 eine sehr liberale Einwanderungspolitik bei. Europäer, vor allem Italiener und Polen, hatten 1931 mehr als 90 Prozent der ausländischen Bevölkerung ausgemacht,[26] in den 1970er-Jahren lag dieser Anteil nur noch bei etwa 60 Prozent, der größte Anteil waren nun Portugiesen.[26]
Der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung 2006 betrug 5,8 Prozent, dazu kamen 4,3 ProzentFrançais par acquisition, also Menschen, die im Ausland geboren sind und diefranzösische Staatsbürgerschaft angenommen haben.[27] Im Jahr 2008 lebten 5,23 Millionen Einwanderer in Frankreich, was 8,4 % der Gesamtbevölkerung ausmachte. Davon hatten 2,72 Millionen die französische Staatsbürgerschaft angenommen. Nachkommen von Einwanderern, bei denen mindestens ein Elternteil mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Ausland geboren wurde, wurden im Jahr 2010 auf etwa 10,4 % der Gesamtbevölkerung geschätzt.[28] Heute (2014) sind die meisten Einwanderer in Frankreichnordafrikanischen Ursprungs (Algerier,[29] Marokkaner, Tunesier), gefolgt vonSüdeuropäern (Portugiesen, Italiener, Spanier).[30]2018 wurden 273.000 Einwanderer registriert (davon 39 % aus Afrika und 35 % aus Europa).[31]Die höchste Konzentration von Einwanderern lebt imGroßraum Paris oder im Südosten Frankreichs (in derRegion Marseille).[30]Seit dem Beginn dereuropäischen Flüchtlingskrise ist die Zahl derAsylsuchenden in Frankreich angestiegen, die größte Gruppe kam dabei ausAfghanistan.[32]
DieVerfassung der Fünften Französischen Republik definiert, dass der Zugang zu Bildung, Ausbildung und Kultur für alle Bürger gleich zu sein hat und dass das Unterhalten eines unentgeltlichen undlaizistischen öffentlichen Schulwesens Aufgabe des Staates ist. Demnach ist das Bildungssystem Frankreichs zentralistisch organisiert; die Gebietskörperschaften müssen die Infrastruktur bereitstellen. Es koexistieren private und öffentliche Einrichtungen, wobei die größtenteils katholischen Privatschulen in der Vergangenheit mehrmals Gegenstand intensiver politischer Auseinandersetzung waren. Im Gegensatz zu den Schulsystemen der deutschsprachigen Länder liegt in Frankreich mehr Schwerpunkt auf Auslese und Bildung von Eliten, bzw. Ausbildung über Bildung. Seit 1967 herrschtUnterrichtspflicht bis zum 16. Lebensjahr;[33]Hausunterricht ist erlaubt. In Frankreich lag die mittlere Schulbesuchsdauer von über 25-Jährigen bei 11,6 Jahren (Stand: 2015).[34]
DerKindergarten heißt in FrankreichÉcole maternelle und bietet Vorschulerziehung für Kinder ab zwei Jahren an. Er wird von einem hohen Prozentsatz der Kinder besucht. Der Besuch ist ganztägig und gebührenfrei, nur optionale Zusatzangebote für Betreuung zu Randzeiten sowie die mittägliche Verpflegung müssen von den Eltern bezahlt werden. DieÉcole maternelle wird in Frankreich sehr viel stärker als Schule betrachtet, als dies bei den Kindergärten in deutschsprachigen und anderen Ländern der Fall ist. Die Betreuer in denMaternelles haben eine Lehrerausbildung und sind von der staatlichen SchulbehördeÉducation nationale angestellt, die auch die Lehrpläne festlegt.
Die auf dieMaternelle folgende, der deutschen Grundschule entsprechendeÉcole élémentaire dauert fünf Jahre. Nach ihrem Abschluss besuchen die Kinder dasCollège, eine vier Jahre dauerndeGesamtschule, und machen dort den AbschlussBrevet des collèges.
Hiernach hat der Jugendliche mehrere Möglichkeiten. Er kann in eine berufsbildende Schule eintreten, die er mit demCertificat d’aptitude professionelle abschließt; einduales Ausbildungssystem wie in Deutschland ist sehr wenig verbreitet. DasLycée entspricht in etwa demGymnasium. Es führt nach zwölf Schuljahren zumBaccalauréat. Mehrere Schulzweige wie naturwissenschaftlich, wirtschaftlich oder literarisch werden unterschieden. Wer einLycée professionnel oder einCentre de formation d’apprentis besucht, kann nach 13 Schuljahren mit einemBaccalauréat professionnel abschließen. ImFremdsprachenunterricht wird eher Englisch und Spanisch gelehrt alsDeutsch, das als „Intello-Idiom“ gilt.[35]
Die akademische Bildung wird geprägt von der Koexistenz derGrandes écoles und derUniversitäten. Die Grandes écoles haben gegenüber denUniversitäten Frankreichs eine höhere Reputation, niedrige Studentenzahlen und hohe persönliche Betreuung. Man kann sie meist erst nach dem Besuch derClasse préparatoire besuchen, die in der Regel vonLycées angeboten wird. Zu den bedeutenderen derGrandes écoles zählen dieÉcole polytechnique, dieÉcole normale supérieure, dieÉcole nationale d’administration, dieÉcole des hautes études en sciences sociales und dieÉcole Centrale Paris. Im Zuge der europaweiten Harmonisierung der Studienabschlüsse im Rahmen desBologna-Prozess wurde auch an französischen Hochschulen dasLMD-System eingeführt. LMD bedeutet, dass nacheinander dieLicence bzw.Bachelor (nach drei Jahren), derMaster (nach fünf Jahren) und das Doktorat (nach acht Jahren) erworben werden können. Die traditionellen nationalen Diplome (DEUG,Licence,Maîtrise,DEA undDESS) sollen im Rahmen dieses Prozesses entfallen. Ende 2009 studierten rund 2,25 Millionen Studentinnen und Studenten an französischen Hochschulen.[36]
ImPISA-Ranking von 2015 erreichen Frankreichs Schüler Platz 26 von 72 Ländern in Mathematik, Platz 16 in Naturwissenschaften und Platz 19 beim Leseverständnis. Frankreich liegt damit im Mittelfeld unter denOECD-Staaten.[37]
Gesundheitswesen
Das Gesundheitswesen ist Teil der öffentlichenSozialversicherungSécurité Sociale, die 1945 gegründet wurde und eine paritätische Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretung beinhaltet.[38] Die Organisation des Systems obliegt dem Staat sowie der gesetzlichen Krankenversicherung. Private Zusatzversicherungen sind aber weit verbreitet.[39] Nach Einschätzung desEuropäischen Verbraucherzentrums liegen die Ausgaben für Medikamente höher als in Deutschland, obwohl Arzneimittel in Frankreich vergleichsweise günstiger sind.[40]
Im Jahr 2019 praktizierten in Frankreich 32,7 Ärztinnen und Ärzte je 10.000 Einwohner.[41] Probleme der medizinischen Versorgung bestehen vor allem in den unzureichend finanzierten Krankenhäusern. Hinzu kommt Personalmangel, da das Einkommen der Pflegekräfte unter dem nationalen Durchschnitt liegt. Auf 1000 Einwohner kommen in Frankreich 5,6 Klinikbetten, in Deutschland liegt das Verhältnis bei 1000 zu 7,9. Insbesondere die Intensivstationen bieten nur mangelhafte Kapazitäten. Seit März 2019 kommt es zu Protesten von Mitarbeitern in Notaufnahmen sowie von Ärzten.[42]
Neben Französisch (dunkelrot) sind in Frankreich mehrere Regionalsprachen verbreitet. Hellrot (im Uhrzeigersinn): Flämisch um Dunkerque, Elsässisch im Nordosten, Korsisch auf Korsika, Katalanisch in Pyrénées-Orientales, Baskisch in den westlichen Pyrenäen, Bretonisch in der West-Bretagne. Schraffiert: Okzitanisch.Dialekte des Französischen und Okzitanischen sowie die übrigen Regionalsprachen
Diefranzösische Sprache entwickelte sich aus der Sprache des französischen Königshofes, die wahrscheinlich auf der romanischen Mundart derÎle-de-France (seit dem 19. Jahrhundert in derLinguistik alsfrancien bezeichnet) beruhte und zugleich Einflüsse der Mundarten angrenzender Gebiete (namentlich derChampagne) aufnahm. Diese Sprache wurde alsfrançoys ([frãswè]) bezeichnet und breitete ihren kulturellen Einfluss etwa in dem Maße aus, in dem die französischen Könige ihr Herrschaftsgebiet ausdehnten. Im Jahr 1539 verfügte KönigFranz I., dass die „französische Muttersprache“ („langage maternel françoys“) die Verwaltungssprache seines Königreiches sein sollte, womit vor allem das Lateinische zurückgedrängt wurde. Regionalsprachen kamen in den Provinzen z. B. als Gerichtssprache weiterhin zum Einsatz; sieheEdikt von Villers-Cotterêts. Zu dieser Zeit sprachen etwa 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung Frankreichs Französisch; im 18. Jahrhundert sollen es etwa 50 Prozent gewesen sein.[43] Nach derFranzösischen Revolution wurden die Regionalsprachen zurückgedrängt. Französisch, die Sprache derAufklärung, galt als Sprache der Vernunft und der Wissenschaft und wurde zur einzigen Sprache der Republik und mit Einführung der allgemeinen Schulpflicht zur einzigen Unterrichtssprache erhoben. Erst ein 1951 verabschiedetes Gesetz[44] erlaubte Unterricht in Regionalsprachen.[45] Auch heute legt Artikel 2 der Verfassung von 1958 Französisch als alleinige Amtssprache Frankreichs fest.[46] Es ist nicht nur die in Frankreich allgemein gesprochene Sprache, sondern auch Träger der französischen Kultur in der Welt. Die in Frankreich gesprochenen Regionalsprachen drohen aufgrund interner Wanderungen und der fast ausschließlichen Verwendung des Französischen in den Medien auszusterben. DieEuropäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen hat Frankreich zwar unterschrieben, jedoch nicht ratifiziert.[47] Unter anderem urteilte derVerfassungsrat im Jahr 1999, dass Teile der Charta mit der französischen Verfassung unvereinbar seien.[A 1] Seit 2008 erwähnt die Verfassung in Artikel 75-1 die Regionalsprachen als Kulturerbe Frankreichs.[46]
Anders als z. B. inItalien gibt es in Frankreich keine regionalen Amtssprachen.Auch bei denOrtsnamen undFlurnamen spiegeln sich regionale Einflüsse nur bedingt wider. So sind deutschsprachige Bezeichnungen imElsass noch sehr weit verbreitet, nicht jedoch inLothringen. Analog dazu blieben auf Korsika die italienischen Namen auch nach der Angliederung an Frankreich weitestgehend bestehen, dies ist bei den Gebieten auf dem Festland (Savoyen,Grafschaft Nizza bzw.Alpes-Maritimes), welche früher mit Italien assoziiert waren, dagegen nicht der Fall. Der Ortsname Nizza stammt zwar aus dem Italienischen (italienischNizza), vor Ort ist jedoch nur die französische BezeichnungNice die offiziell gebräuchliche.Im äußersten Norden Frankreichs, in denGrenzgebieten zuFlandern, gibt es einige niederländische Ortsnamen, wogegen in denGrenzgebieten zu Spanien baskische und katalanische Einflüsse zu erkennen sind.
Französisch istArbeitssprache bei denVereinten Nationen, derOrganisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, derEuropäischen Kommission und derAfrikanischen Union. Um die französische Sprache vor der Vereinnahmung durchAnglizismen zu schützen, wurde 1994 dieLoi Toubon verabschiedet. Mit dem Durchführungsdekret von 1996 wurde ein Mechanismus zur Einführung neuer Wörter festgelegt, der von derDélégation générale à la langue française et aux langues de France und derCommission générale de terminologie et de néologie gesteuert wird. DiesesDekret verpflichtet die Behörden, die imAmtsblatt und im WörterbuchFranceTerme veröffentlichten Neuschöpfungen zu gebrauchen.
Die Einwanderer verschiedener Nationen, vor allem ausPortugal,Osteuropa, demMaghreb und dem restlichenAfrika, haben ihre Sprachen mitgebracht. Im Unterschied zu den traditionellen Sprachen konzentrieren sich diese Sprechergemeinden besonders in den großen Städten, sind aber keinem bestimmten geographischen Gebiet zuzuordnen.
Frankreich ist offiziell einlaizistischer Staat, das heißt, Staat und Religionsgemeinschaften sind vollkommen voneinander getrennt. Da von staatlicher Seite keine Daten über die Religionszugehörigkeit der Einwohner erhoben werden, beruhen alle Angaben über die konfessionelle Zusammensetzung der Bevölkerung auf Schätzungen oder den Angaben der Religionsgemeinschaften selbst und weichen deshalb oft erheblich voneinander ab, weshalb auch die folgenden Zahlen mit Vorsicht zu behandeln sind.
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In einer Umfrage vonLe Monde des religions bezeichneten sich 51 Prozent der Franzosen alskatholisch, 31 Prozent erklärten, keiner Religion anzugehören, und etwa 9 Prozent gaben an,Muslime zu sein. 3 Prozent bezeichneten sich alsProtestanten. Fast alle protestantischen Kirchen in Frankreich, von denen dieVereinigte Protestantische Kirche Frankreichs die mitgliederstärkste ist, arbeiten imFranzösischen Evangelischen Kirchenbund zusammen. Ein Prozent bezeichneten sich alsJuden. Dies entspricht auf die Bevölkerungszahl hochgerechnet 32 Millionen Katholiken, 5,7 Millionen Muslimen, 1,9 Millionen Protestanten und 600.000 Juden sowie 20 Millionen Nichtreligiösen. 6 Prozent machten andere oder keine Angaben. Unter den Katholiken ist laut Umfragen nur ein geringer Teil tatsächlich gläubig und praktizierend, allerdings sind umgekehrt auch Strömungen deskatholischen Traditionalismus in Frankreich stark vertreten. Außerdem leben in Frankreich, bedingt durch Zuwanderung aus Osteuropa und dem Nahen Osten, etwa eine MillionOrthodoxe und Angehörigeorientalisch-orthodoxer Kirchen. Vorrangig aus dem ehemaligenFranzösisch-Indochina stammten die Vorfahren der etwa 600.000Buddhisten. Weiterhin gibt es eine größere Zahl anHindus.
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission im Rahmen desEurobarometers ergab 2020, dass für 26 Prozent der Menschen in Frankreich Religion wichtig ist, für 25 Prozent ist sie weder wichtig noch unwichtig und für 48 Prozent ist sie unwichtig.[48]
Schätzungen der 2018 veröffentlichtenSwiss Metadatabase of Religious Affiliation (SMRE) gehen für den Zeitraum 2000 (1996 bis 2005) von 51,7 Prozent Katholiken, 2,3 Prozent Protestanten, 0,2 Prozent Orthodoxen, 0,5 Prozent Juden, 0,5 Prozent Muslimen, 44,2 Prozent Personen ohne Religionszugehörigkeit und 0,6 Prozent Anderen aus.[49] Für den Zeitraum 2010 (2006 bis 2015) gehen die Schätzung der SMRE von 40 Prozent Katholiken, 1,7 Prozent Protestanten, 0,3 Prozent Orthodoxen, 0,8 Prozent anderen Christen, 0,3 Prozent Juden, 5,1 Prozent Muslimen, 50,5 Prozent Personen ohne Religionszugehörigkeit und 1,3 Prozent Anderen aus.[50]
Historisch war Frankreich lange Zeit ein katholisch dominierter Staat. SeitLudwig XI. († 1483) trugen die französischen Könige mit Einverständnis des Papstes den Titel einesroi très chrétien (allerchristlichsten Königs). In der Reformationszeit blieb Frankreich immer mehrheitlich katholisch, auch wenn es starke protestantische Minderheiten (Hugenotten) gab. Diese mussten aber spätestens nach derBartholomäusnacht 1572 die Hoffnung auf ein protestantisches Frankreich aufgeben. Als der ProtestantHeinrich von Navarra Thronerbe Frankreichs wurde, trat er aus politisch-taktischen Gründen zum katholischen Glauben über (Paris vaut bien une messe, „Paris ist eine Messe wert“), garantierte aber gleichzeitig imEdikt von Nantes 1598 den Protestanten Sonderrechte und insbesondere Religionsfreiheit. Das Edikt von Nantes wurde 1685 unterLudwig XIV. wieder aufgehoben, was trotz schwerster Strafandrohungen zu einer Massenflucht der Hugenotten ins benachbarte protestantische Ausland führte. Erst kurz vor derFranzösischen Revolution erhielten die Protestanten eine begrenzte Glaubensfreiheit zugestanden. Die Französische Revolution hob dann alle Beschränkungen der Glaubensfreiheit auf. Es kam in den Jahren nach der Revolution in derErsten Französischen Republik zu einer kurzen Phase einer heftigen Kirchenfeindlichkeit, da die katholische Kirche als Vertreterin desAncien Régime gesehen wurde. Nicht nur die Privilegien der Kirche, sondern sogar der christliche Kalender und Gottesdienst wurden abgeschafft und durch einenRevolutionskalender bzw. einen „Kult des höchsten Wesens“ ersetzt. UnterNapoleon Bonaparte kam es mit demKonkordat von 1801 aber wieder zu einem Ausgleich zwischen katholischer Kirche und Staat. Unter derbourbonischenRestauration nach 1815 gewannen die katholisch-monarchistische Ideen wieder die Oberhand: So wurden die 1823 zur Niederschlagung derliberalen Revolution nach Spanien entsandten bourbonischen Truppen als die „100.000 Söhne des heiligen Ludwig“ bezeichnet, diejesuitische Mission in Übersee wurde gefördert.
In derDritten Republik ergab sich erneut ein Konflikt zwischen Kirche und Staat. Letztlich war dieser Konflikt Teil der Auseinandersetzungen zwischen den republikanischen, „liberalen“ Kräften auf der einen Seite und restaurativen,konservativen Strömungen, die einen autoritären Umbau des Staates bis hin zur Wiedereinführung der Monarchie anstrebten, auf der anderen. Die katholische Kirche als Institution wurde zu den letzten gerechnet, und viele Republikaner nahmen ausgesprochen antiklerikale Standpunkte ein. Mit dem am 9. Dezember 1905 verabschiedetenGesetz zur Trennung von Kirche und Staat wurden der Kirchenbesitz weitgehend enteignet und die strikte Trennung von Kirche und Staat festgeschrieben.[51] Da die heutigen dreiDépartementsMoselle,Haut Rhin undBas Rhin damals alsReichsland Elsaß-Lothringen zumDeutschen Kaiserreich gehörten, fand das Gesetz dort keine Anwendung und wurde auch später, als Elsaß-Lothringen nach dem Ersten Weltkrieg 1918 wieder zu Frankreich kam, dort nicht eingeführt. Dort gilt bis heute im Wesentlichen die Regelung von 1801. Katholische Priester, protestantische Pfarrer und jüdische Rabbiner werden in diesen drei Départements vom französischen Staat bezahlt und an öffentlichen Schulen wird katholischer und protestantischer Religionsunterricht angeboten. Außerdem sind die kirchlichen FeiertageKarfreitag undzweiter Weihnachtsfeiertag dort weiterhin arbeitsfreie Feiertage.
Die jüdische Gemeinschaft in Frankreich hat eine wechselhafte Geschichte. Seit der Römerzeit lebten Juden in Frankreich. Sie wurden jedoch in zwei Wellen 1306 unterPhilipp IV. und 1394 unterKarl VI. alle des Landes verwiesen. Über viele Jahrhunderte gab es danach kaum ein jüdisches Leben in Frankreich. Einzige Ausnahme blieben die im 18. und 19. Jahrhundert erworbenen Gebiete im Osten des Landes, insbesondere das Elsass, das lange einen Sonderstatus besaß. Die Französische Revolution gewährte schließlich den Juden die bürgerliche Gleichberechtigung. Frankreich blieb aber bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein Land mit vergleichsweise geringer jüdischer Bevölkerung. Nach dem Ersten, aber vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg setzte eine starke Zuwanderung ausOsteuropa und dem arabischen Mittelmeerraum ein, sodass Frankreich heute das Land Europas mit der größten jüdischen Bevölkerungsgruppe darstellt.
Im Zusammenhang mit einem rasant steigendenAntisemitismus und der stagnierenden Wirtschaft gibt es jedes Jahr Tausende von jüdischen Auswanderern. Es wird vermutet, dass zwischen den Jahren 2010 und 2015 mehr als 100.000 Juden das Land verlassen haben, so dass es nur noch etwa 400.000 Juden in Frankreich gibt.[52][53]
Ebenfalls seit Ende des Zweiten Weltkrieges ist eine starke Zunahme des Anteils an Muslimen zu verzeichnen, die auf Zuwanderung aus den ehemaligen Kolonien zurückgeht. Der französische Zentralstaat fördert eine „Gallikanisierung des Islam“; er traut ihmReformfähigkeit zu und fordert, dass der Islam eine Körperschaft als zentralen Ansprechpartner für den Staat benennt.[54]
Es wird geschätzt, dass das heutige Frankreich vor etwa 48.000 Jahren besiedelt wurde. Aus derAltsteinzeit sind in derHöhle von Lascaux bedeutende Felsmalereien erhalten geblieben. Ab 600 v. Chr. gründetenphönizische undgriechische Händler Stützpunkte an der Mittelmeerküste, während Kelten vom Nordwesten her das Land besiedelten, das später von den Römern alsGallien bezeichnet wurde. Die keltischen Gallier mit ihrerdruidischen Religion werden heute häufig als Vorfahren der Franzosen gesehen undVercingetorix zum ersten Nationalhelden Frankreichs verklärt, wenngleich kaum gallische Elemente in der französischen Kultur verblieben sind. (Siehe auchKeltomanie)
Zwischen 58 und 51 v. Chr. eroberteCaesar imGallischen Krieg die Region; es wurden die römischen ProvinzenGallia Belgica,Gallia cisalpina undGallia Narbonensis eingerichtet. In einer Periode von Prosperität und Frieden übernahmen diese Provinzen römische Fortschritte in Technik, Landwirtschaft und Rechtsprechung; große, elegante Städte entstanden. Ab dem 5. Jahrhundert wanderten vermehrt germanische Völker nach Gallien ein, die nach dem Zerfall des Römischen Reiches 476 eigene Reiche gründeten. Nach einer vorübergehenden Dominanz derWestgoten gründeten dieFranken unterChlodwig I. das Reich derMerowinger. Sie übernahmen zahlreiche römische Werte und Einrichtungen, u. a. denKatholizismus (496). Im Jahre 732 gelang es ihnen, in derSchlacht von Tours und Poitiers der von der iberischen Halbinsel ausgehendenIslamischen Expansion Einhalt zu gebieten. DieKarolinger folgten den Merowingern nach.Karl der Große wurde 800 zumKaiser gekrönt, 843 wurde dasFrankenreich mit demVertrag von Verdun unter Karls Enkeln geteilt; aus dem westlichen Teil entwickelte sich das Königreich Frankreich.
Die Expansion des Frankenreichs von 481 bis 814
Mittelalter
Jeanne d’Arc. Anonyme Miniaturmalerei, zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts
Das französischeMittelalter war geprägt durch den Aufstieg des Königtums im stetigen Kampf gegen die Unabhängigkeit desHochadels und die weltliche Gewalt der Klöster undOrdensgemeinschaften. DieKapetinger setzten, ausgehend von der heutigenÎle-de-France, die Idee von einem Einheitsstaat durch, die Teilnahme an verschiedenenKreuzzügen untermauerten dies. DieWikinger fielen ab der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts wiederholt in den Unterlauf der Seine ein und siedelten sich dort an. Nachdem im Jahr 911 derwestfränkische KönigKarl der Einfältige denNormannenführerRollo mit derGrafschaft Rouen betraut hatte, wurde das Gebiet alsNormandie bekannt. Im Jahre 1066 eroberten die romanisierten Normannen England. Unter KönigLudwig VII. begann eine lange Serie kriegerischer Auseinandersetzungen mit England, nachdem Ludwigs geschiedene FrauEleonore von Aquitanien 1152Heinrich Plantagenet, ab 1154 König von England, geheiratet hatte und damit etwa die Hälfte des französischen Staatsgebiets an England gefallen war.Philipp II. August konnte England zusammen mit denStaufern bis 1299 weitgehend aus Frankreich verdrängen; der englische KönigHeinrich III. musste zudemLudwig IX. von Frankreich alsLehnsherrn anerkennen. Ab 1226 wurde Frankreich zu einerErbmonarchie; im Jahre 1250 war Ludwig IX. einer der mächtigsten Herrscher desAbendlandes.
Nach dem Tod des letzten Kapetingers wurde 1328Philipp von Valois zum neuen König gewählt, er begründete die Dynastie derValois. Die Bevölkerung Frankreichs wird für diese Zeit auf 15 Millionen geschätzt. Das Land verfügte mit derScholastik, dergotischen undromanischen Architektur über bedeutende kulturelle Errungenschaften. Thronansprüche, dieEduard III. Plantagenet, König vonEngland und Herzog vonAquitanien, erhob, führen 1337 zumHundertjährigen Krieg. Nach großen Anfangserfolgen Englands, das den gesamten Nordwesten Frankreichs eroberte, konnte Frankreich die Invasoren zunächst zurückdrängen. Eine RebellionBurgunds und die Ermordung des Königs führten dazu, dass England sogar Paris und Aquitanien besetzen konnte. Erst der vonJeanne d’Arc entfachte nationale Widerstand führte zur Rückeroberung der verlorenen Gebiete (mit Ausnahme vonCalais) bis 1453. Zusätzlich zum Hundertjährigen Krieg raffte diePest von 1348 etwa ein Drittel der Bevölkerung dahin.
Frankreich 1477
Frühe Neuzeit
Der „Sonnenkönig“Ludwig XIV. ist der wohl bekannteste Bourbone
Mit der Eingliederung Burgunds und derBretagne in den französischen Staat befand sich das Königtum auf einem vorläufigen Höhepunkt seiner Macht, wurde jedoch während derRenaissance in dieser Position durchHabsburg bedroht – der habsburgische KaiserKarl V. beherrschte ein Reich, dessen Länder sich rund um Frankreich gruppierten. Ab derReformation im frühen 16. Jahrhundert breitete sich, vor allem durch das Wirken vonJohannes Calvin, derProtestantismus nach Frankreich aus. Die französischenCalvinisten, genanntHugenotten, wurden in ihrer Glaubensausübung stark unterdrückt. DieHugenottenkriege führten zu bis zu 4 Millionen Toten. Als Höhepunkt gilt dieBartholomäusnacht im Jahre 1572. Erst der erste Herrscher aus demHaus Bourbon,Heinrich von Navarra, gewährte den Hugenotten imEdikt von Nantes 1598 Religionsfreiheit.
Die Zeit der Renaissance war auch von einer stärkeren Zentralisierung geprägt, der König wurde von der Kirche und dem Adel unabhängig. Es gelang den leitenden Ministern und KardinälenRichelieu undJules Mazarin, einenabsolutistischen Staat zu errichten. Auf Betreiben Richelieus griff 1635 Frankreich aktiv in denDreißigjährigen Krieg in Mitteleuropa ein; im Zusammenhang damit kam es zumKrieg gegen Spanien. ImWestfälischen Frieden von 1648 erhielt Frankreich Gebiete imElsass zugesprochen; das Heilige Römische Reich und Spanien wurden geschwächt. Es begann das Zeitalter der französischen Dominanz in Europa. Alle Herrscher Europas orientierten sich am Vorbild der französischen Kultur. Das Französische wurde zur dominierenden Bildungssprache. Die teuren Kriege und die Adelsopposition führten jedoch zum Staatsbankrott und zum Aufstand (Fronde). Mit demEdikt von Fontainebleau 1685 hobLudwig XIV. die Religionsfreiheit derHugenotten wieder auf. Trotz schwerer Strafandrohungen flohen abermals zirka 200.000 Hugenotten. Mehr als 400.000 hintergebliebenen Protestanten konvertierten zum Katholizismus und weniger als 200.000 verblieben beimreformierten Glauben, zumeist imLanguedoc (überwiegend in denCevennen). Unter Ludwig XIV., dem sogenanntenSonnenkönig, der 1643 als Vierjähriger inthronisiert wurde und bis 1715 herrschte, erreichte der Absolutismus seinen Höhepunkt. In dieser Zeit wurde dasSchloss Versailles errichtet.
Zum Präsidenten der Zweiten Republik wurdeLouis Napoléon Bonaparte gewählt, der sich bereits 1852 als Napoleon III. zum Kaiser krönen ließ. Unter seiner Herrschaft wurde Opposition gewaltsam unterdrückt, außenpolitisch gelangen jedoch Unternehmen wie der Erwerb vonNizza undSavoyen, die Eingliederung von Äquatorialafrika und Indochina ins Kolonialreich und der Bau desSuezkanals. Seine Herrschaft fällt zusammen mit der Nationalstaatsbildung in Deutschland unter Führung desNorddeutschen Bundes. DerDeutsch-Französische Krieg, den Napoleon III. begann, um einen mächtigen Konkurrenten um die Hegemonie in Europa zu verhindern, endete mit einer Niederlage,Wilhelm I. ließ sich imSpiegelsaal von Versailles zum deutschen Kaiser proklamieren. DiePariser Kommune, ein Aufstand, der sich gegen die Kapitulation richtete, wurde mit Gewalt und zahlreichen Todesopfern niedergeschlagen.
Imperialismus, Kolonialismus, Erster und Zweiter Weltkrieg
Schon unter Karl X. wurde zur Ablenkung von innenpolitischen Schwierigkeiten unter einem Vorwand 1830Algier besetzt. 1831 wurde zur Absicherung die Fremdenlegion gegründet.Algerien wurde zur Kornkammer Frankreichs. Bis 1906 stieg der Anteil der französischen Siedler, später „Pieds-noirs“ genannt, auf 13 Prozent der Bevölkerung. 1854 wurden an der Küste desSenegal erste französische Stützpunkte errichtet. Bis zum Jahr 1891 kam das gesamte Gebiet des heutigen Senegal unter französische Kontrolle.
Zwischen Frankreich und demVereinigten Königreich kam es zu einemWettlauf um Afrika. Beide Länder praktiziertenImperialismus.[55] Höhepunkt des „Wettlaufs“ war dieFaschoda-Krise 1898 zwischen den beiden Ländern. Das Vereinigte Königreich hatte sich zum Ziel gesetzt, einen Nord-Süd-Gürtel von Kolonien in Afrika zu erobern, vomKap der Guten Hoffnung bisKairo („Kap-Kairo-Plan“). Frankreich wollte dagegen einen Ost-West-Gürtel vonDakar bisDschibuti. Die Ansprüche beider Staaten kollidierten schließlich in dem kleinensudanesischen OrtFaschoda. Frankreich gab letztlich kampflos nach; die beiden Länder steckten im März 1899 ihre Interessengebiete ab („Sudanvertrag“). Die Dritte Republik erlebte mit demPanamaskandal (1889–1893), der Faschoda-Krise und derDreyfus-Affäre (1894–1905) drei große Krisen innerhalb von zehn Jahren.
1904 schloss Frankreich mit demVereinigten Königreich das Abkommen „Entente cordiale“, das imErsten Weltkrieg eine der Kriegsparteien wurde. Nachdem Deutschland Frankreich 1914 den Krieg erklärt hatte, waren wesentliche Kriegsziele Frankreichs das ZurückgewinnenElsass-Lothringens und eine entscheidende Schwächung Deutschlands. Nach dem Krieg war Frankreich zwar auf der Siegerseite, Nordfrankreich war jedoch weitgehend verwüstet. Zu den 1,5 Millionen gefallenen Soldaten kamen 166.000 Opfer derSpanischen Grippe 1918/19.
DieZwischenkriegszeit war in Frankreich vor allem von politischer Instabilität gekennzeichnet. ImFriedensvertrag von Versailles wurde Deutschland 1919 verpflichtet, hoheReparationen an die Siegermächte zu leisten. Vor allem der französische Ministerpräsident und AußenministerPoincaré bestand auf einer kompromisslosen und pünktlichen Erfüllung der Leistungen. Französisches Militär nahm Verzögerungen der Lieferungen mehrfach zum Anlass, in unbesetztes Gebiet einzurücken. Beispielsweise besetzten am 8. März 1921 französische und belgische Truppen die StädteDuisburg undDüsseldorf in derEntmilitarisierten Zone. In der Folge wurde vorübergehend sogar dasRuhrgebiet besetzt.
Die ab 1934 regierende „Volksfront“ war vor allem auf den Erhalt desStatus quo aus, sodass Frankreich schlecht auf denZweiten Weltkrieg vorbereitet war: In ihremWestfeldzug umgingen die deutschen Truppen dieMaginot-Linie und marschierten in ein unverteidigtes Paris ein. Der französische GeneralCharles Huntziger musste am 22. Juni 1940 den „zweiten Waffenstillstand von Compiègne“ (in Frankreich:Armistice deRethondes) und am 24. Juni denfranzösisch-italienischen Waffenstillstand unterzeichnen. Frankreich wurde in eine besetzte Zone(zone occupée) und eine unbesetzte Zone (zone libre, „freie Zone“) geteilt, in der das von Deutschland abhängige, konservativ-autoritäreVichy-Regime regierte, bis Deutschland im November 1942 auch sie besetzte. Bereits kurz nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands bildeten sich Gruppen derRésistance, in London gründeteCharles de Gaulle die ExilregierungForces françaises libres. In der von den Alliierten durchgeführtenOperation Overlord wurde Nordfrankreich ab dem 6. Juni 1944, der Süden des Landes im Rahmen derOperation Dragoon ab dem 15. August 1944 zurückerobert. Einen Monat nach derBefreiung von Paris im August 1944 bildete de Gaulle eineprovisorische Regierung. Diese beschloss unter anderem im Oktober 1944 dasFrauenwahlrecht, das den Französinnen bis dahin verwehrt geblieben war.[56] Zur Anwendung kam es das erste Mal bei den Kommunalwahlen am 29. April 1945 und auf nationaler Ebene bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 21. Oktober 1945.
DieVerfassung derVierten Republik war bereits am 13. Oktober 1946 durch einenVolksentscheid beschlossen worden. Frankreich, das sich auf Seiten derSiegermächte wiederfand, wurde zum Gründungsmitglied derVereinten Nationen und erhielt imSicherheitsrat einVeto-Recht. Frankreich erhielt zur Förderung des Wiederaufbaus unter anderem Unterstützungsleistungen aus demMarshallplan;[57] unter Ökonomen ist umstritten, ob diese volkswirtschaftlich nennenswerte Wirkungen hatten.[58] Der nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzende lange wirtschaftlicheNachkriegsboom wurde alsTrente Glorieuses bezeichnet.[59] 1949 war Frankreich Gründungsmitglied derNATO; 1951 wurde mit der Gründung derEuropäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl der erste Schritt zur Europäischen Integration gesetzt. Im März 1957 wurden dieRömischen Verträge unterzeichnet; zum 1. Januar 1958 wurde dieEuropäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gegründet, aus der mittlerweile die Europäische Union geworden ist und in der Frankreich ein aktives und bedeutendes Mitglied ist.
Die Nachkriegszeit war auch durch den Zerfall desKolonialreiches geprägt. Dererste Indochinakrieg (1946–1954) endete mit derSchlacht um Điện Biên Phủ und dem Verlust aller französischen Kolonien in Südostasien. Einen noch tieferen Schnitt bedeutete derAlgerienkrieg (1954–1962), der mit großer Härte geführt wurde und an dessen EndeAlgerien in die Unabhängigkeit entlassen werden musste. HunderttausendePied-noirs flohen nach Frankreich, wo ihre Integration in die französische Gesellschaft nicht immer reibungslos verlief (siehe auchDekolonisation Afrikas).
Innenpolitisch wurde die instabileVierte Republik im Oktober 1958 durch die Fünfte Republik abgelöst, die einen starken, von der Legislative weitgehend unabhängigenPräsidenten vorsieht. Diese Fünfte Republik wurde durchStudentenproteste und einen Generalstreik im Mai 1968 im Rahmen der weltweiten68er-Bewegung erschüttert, was langfristig kulturelle, politische und ökonomische Reformen nach sich zog. Um 1971, also schon vor derÖlpreiskrise von 1973, beschloss Frankreich, sich durch Nutzung derKernenergie vom Erdöl unabhängiger zu machen (sieheKernenergie in Frankreich).
Im Rahmen derEurokrise werden seit etwa 2010 Frankreichs Netto-Neuverschuldung,Staatsquote, Reformfähigkeit und anderes kritisch diskutiert.[60][61]
2015 war Paris von mehreren islamistischen Terroranschlägen betroffen: Am 7. Januar kamen bei einem Attentat auf die Redaktion der SatirezeitschriftCharlie Hebdo zwölf Menschen ums Leben. Am 9. Januar wurden bei derGeiselnahme an der Porte de Vincennes in einem koscheren Supermarkt vier Menschen ermordet. Am Abend des 13. November verübten Terroristen an sechs verschiedenen Orten in der StadtAnschläge, bei denen 130 Menschen starben. Zu diesen Anschlägen bekannte sich die Terrororganisation„Islamischer Staat“ (IS). Am Folgetag wurde derAusnahmezustand verhängt. Nach sechsmaliger Verlängerung[62] wurde der Ausnahmezustand zum 1. November 2017 offiziell beendet. An seine Stelle trat ein neues Anti-Terror-Gesetz, das den Sicherheitskräften mehr Befugnisse verleiht; insbesondere kann seither ohne Richterbeschluss die Bewegungsfreiheit von Gefährdern drastisch eingeschränkt werden.[63][64][65]
Seit der Annahme einerneuen Verfassung am 5. Oktober 1958 wird in Frankreich von der Fünften Republik gesprochen. Diese Verfassung macht Frankreich zu einerzentralistisch organisiertenDemokratie mit einemsemipräsidentiellen Regierungssystem. Gegenüber früheren Verfassungen wurde die Rolle der Exekutive und vor allem jene des Präsidenten weitgehend gestärkt. Dies war die Reaktion auf die politische Instabilität in derVierten Republik. Sowohl Präsident als auch Premierminister spielen eine aktive Rolle im politischen Leben, wobei der Präsident nur dem Volk gegenüber verantwortlich ist. Die Macht des Parlaments wurde in der Fünften Republik eingeschränkt. Seit den 1980er-Jahren wurde die Verfassung modernisiert, vor allem durch dieDezentralisierung.
Absolventen der 1946 gegründetenElitehochschuleENA konnten sich in politischen Ämtern, in Schlüsselpositionen der Verwaltung und im Management großer französischer Unternehmen durchsetzen.[66]
LautVerfassung ist derdirekt vom Volk gewählte Staatspräsident das höchste Staatsorgan. Er steht über allen anderen Institutionen. Er wacht über die Einhaltung der Verfassung, sichert das Funktionieren der öffentlichen Gewalten, die Kontinuität des Staates, die Unabhängigkeit, die Unverletzlichkeit des Staatsgebietes und die Einhaltung von mit anderen Staaten geschlossenen Abkommen. Er tritt als Schiedsrichter bei Streitigkeiten zwischen staatlichen Institutionen auf.[67] Er verkündet Gesetze (Art. 10) und hat das Recht, sie demVerfassungsrat zur Prüfung vorzulegen. Er darf Gesetze oder Teile davon an das Parlament zur Neuberatung zurückweisen,[68] hat aber keinVetorecht. Dekrete und Verordnungen werden vomMinisterrat, dessen Vorsitz der Präsident führt, beschlossen; gegenüber diesen hat der Präsident ein aufschiebendes Veto.[69] Bei der Außen- und Sicherheitspolitik verfügt der Staatspräsident sowohl über dieRichtlinien- als auch über dieRatifikationskompetenz, sodass er sowohl die Außenpolitik gestaltet als auch völkerrechtliche Vereinbarungen für Frankreich verbindlich eingeht. Diese Praxis schälte sich in der Regierungszeitde Gaulles heraus und ist nicht zwingend derVerfassung zu entnehmen.[70] Auf Antrag der Regierung oder des Parlamentes darf der PräsidentVolksabstimmungen initiieren.[71] Er ernennt Mitglieder wichtiger Gremien, etwa drei der neun Mitglieder desVerfassungsrates, alle Mitglieder desObersten Rates für den Richterstand sowie die Staatsanwälte. Der Staatspräsident ist keiner Kontrolle durch die Judikative unterworfen, dem Parlament gegenüber ist er nur beiHochverrat verantwortlich. Außerdem befiehlt der Staatspräsident über die Streitkräfte und den Einsatz derAtomwaffen; im Falle der Ausrufung desNotstandes hat der Präsident fast unbeschränkte Autorität. Dem Präsidenten steht dasPräsidialamt als Berater und Unterstützer zur Seite.
DerPräsident leitet die ihm verliehene staatliche Autorität an denPremierminister und dieRegierung weiter, wobei die Regierung die vom Präsidenten vorgegebenen Richtlinien umzusetzen hat. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Präsidenten und Premierminister, die in einerCohabitation schwierig sein kann, also wenn Präsident und Premierminister aus zwei entgegengesetzten politischen Lagern kommen. Der Präsident ernennt formell ohne jegliche Einschränkungen einen Premierminister und, auf Vorschlag des Premierministers, die Regierungsmitglieder. Die Regierung hängt in der Folge vom Vertrauen des Parlamentes ab, der Präsident kann eine einmal ernannte Regierung formal nicht entlassen. Die Regierung besteht aus Ministern, Staatsministern,ministres délegués, also Ministern mit speziellen Aufgaben, und Staatssekretären. Regierungsmitglieder dürfen in Frankreich kein anderes staatliches Amt, keine sonstige Berufstätigkeit oder Parlamentsmandat ausüben. Sie sind in ihrer Funktion dem Parlament verantwortlich.[72]
DasParlament der V. Republik besteht aus zwei Kammern. DieNationalversammlung(Assemblée nationale) hat 577 Abgeordnete, die direkt auf fünf Jahre gewählt werden. DerSenat hat 348 Mitglieder (seit 2011, Stand 2015). Diese werden indirekt für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Die Wahl des Senats wird auf Ebene derDépartements durchgeführt, wobei das Wahlkollegium aus den Abgeordneten des Départements, den Generalräten und Gemeindevertretern besteht.Die Wahlen zur Nationalversammlung 1967, 1973, 1978, 1986,2002,2007,2012 und2017 fanden turnusgemäß statt, die übrigen waren vorgezogene Wahlen.
Die Initiative für Gesetze kann vom Premierminister oder einer der beiden Parlamentskammern ausgehen. Nach der Debatte in den Kammern muss der Gesetzestext von beiden Kammern gleichlautend verabschiedet werden, wobei das Weiterreichen des Textes alsnavette bezeichnet wird. Nach der Annahme durch das Parlament hat der Präsident nur einmal das Recht, einen Gesetzestext zurückzuweisen. Das Parlament hat zudem die Aufgabe, die Arbeit der Regierung durch Anfragen und Aussprachen zu kontrollieren. Die Nationalversammlung hat die Möglichkeit, die Regierung zu stürzen. Das Parlament hat nicht die Befugnis, den Staatspräsidenten politisch herauszufordern.[73] Der Staatspräsident darf jedoch die Nationalversammlung auflösen; von diesem Recht wurde in der Vergangenheit wiederholt Gebrauch gemacht, um schwierige Phasen derCohabitation zu beenden.[74] Um der bis dahin weit verbreitetenÄmterhäufung entgegenzuwirken, dürfen gemäß einem 2014 verabschiedeten Gesetz Senatoren und Mitglieder der Nationalversammlung seit 2017 nicht mehr zugleichBürgermeister, Präsident einesDépartements- oderRegionalrates oder bestimmterGemeindeverbände sein.[75][76]
Nach einer wechselvollenGeschichte des Rechts in Frankreich übernimmt heute, in der Fünften Republik, derVerfassungsrat(Conseil constitutionnel) die Kontrollfunktion innerhalb des politischen Systems. In einem nicht erneuerbaren Mandat ernennen der Staatspräsident und die Präsidenten der Nationalversammlung und des Senats jeweils drei Abgeordnete für eine Amtszeit von neun Jahren. Der Rat überprüft Gesetze auf Anfrage, überwacht die Gesetzesmäßigkeit von Wahlen undReferenden. Für eine Überprüfung von Gesetzen sind jeweils 60 Abgeordnete der Nationalversammlung (10,4 Prozent der Abgeordneten) oder des Senats (18,1 Prozent der Senatoren) nötig.
DieTodesstrafe wurde in Frankreich 1981 abgeschafft.
1974 hatte derStaatshaushalt zum letzten Mal keine Neuverschuldung; er war ausgeglichen.[82] 2016 umfasste er Ausgaben von 1369 Milliarden US-Dollar, dem standen Einnahmen von 1288 Milliarden US-Dollar gegenüber. DasHaushaltsdefizit betrug 81 Milliarden US-Dollar beziehungsweise 3,3 Prozent desBruttoinlandsprodukts (BIP).[83]
DieStaatsverschuldung betrug 2010 1591 Milliarden Euro oder 82,3 Prozent des BIP.[84] Damit lagen Neuverschuldung und dieStaatsschuldenquote in Frankreich weit über der in denEU-Konvergenzkriterien („Maastricht-Kriterien“) genannten Obergrenzen von 3 Prozent pro Jahr bzw. 60 Prozent (Art. 126 AEU-Vertrag). Im Jahr 2021 betrug die Neuverschuldung 5,2 Prozent des BIP. Die Staatsverschuldung betrug in diesem Jahr 1717,3 Milliarden Euro.[85]
Ende 2012 stieg der Schuldenstand auf rund 89 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Der größte Posten im Budget 2012 waren die Zinszahlungen: insgesamt rund 48,8 Milliarden Euro. Das Schatzamt (siehe auchAgence France Trésor) hat die Ermächtigung, Staatsanleihen im Wert von 179 Milliarden Euro auszugeben, um die Schuldenlast zu finanzieren. Im Rahmen derEurokrise wurde Frankreich ab 2012 von denKreditbewertungsagenturenStandard & Poor’s,Moody’s undFitch Ratings teils mehrfach herabgestuft; Präsident Sarkozy hatte angekündigt, in den kommenden fünf Jahren rund 65 Milliarden Euro im Haushalt einzusparen, falls er bei denFranzösischen Präsidentschaftswahl 2012 wiedergewählt worden wäre.[82] Unter PräsidentFrançois Hollande stiegen die Staatsschulden weiter an. Anfang 2015 gab dieEuropäische Kommission bekannt, dass sie auch 2015 und 2016 Haushaltsdefizite oberhalb der imVertrag von Maastricht vorgesehenen Obergrenze von 3 % dulden würde.[86][87]2015 hatte Frankreich ein Defizit von 3,5 Prozent des BIP; nur 4 der 28 EU-Länder wiesen höhere Quoten auf.[88] Frankreich wird auch 2016 und 2017[veraltet] die Defizitobergrenze nicht erfüllen.[89] Im Jahr 2020, dem ersten Jahr derCOVID-19-Pandemie, stieg die Staatsverschuldung auf über 100 Prozent des BIP.2023 betrug das Haushaltsdefizit 5,5 Prozent. Die Staatsschulden stiegen auf rund 111 Prozent.[90]
Die französische Parteienlandschaft zeichnet sich durch einen hohen Grad derZersplitterung und hohe Dynamik aus. Neue Parteien entstehen und existierende Parteien ändern häufig ihre Namen. Die Namen der Parteien geben nur sehr bedingt über ihreideologische Ausrichtung Aufschluss, denn es ist zu einer gewissen Begriffsentfremdung gekommen. Französische Parteien haben in der Regel relativ wenige Mitglieder und eine schwache Organisationsstruktur, die sich häufig auf Paris als den Ort, wo die meisten Entscheidungen getroffen werden, konzentriert.[95]
2016 gründete Emmanuel Macron für seine Präsidentschaftskampagne die politische BewegungEn Marche! und betonte, die Teilnahme sei mit der Mitgliedschaft in anderen Parteien vereinbar. Der Charakter einer offenen Bewegung ging jedoch verloren, inzwischen ist sie eine Partei wie andere. Im Jahr 2022 erfolgte die Umbenennung inRenaissance. Die Partei positioniert sich zentristisch.
Frankreich ist eine Atommacht sowie Vetomacht im UN-Sicherheitsrat und betreibt eine aktive Außenpolitik. Mit Botschaften in 160 Ländern hatte Frankreich 2017 die dritthöchste Anzahl an ausländischen Botschaften hinter den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China.[96]
Nach demZweiten Weltkrieg gaben Deutschland und Frankreich die seit 1870/71 währendeErbfeindschaft auf; unter anderem vor dem Hintergrund des Kalten Krieges. Zwischen den beiden Ländern entstandenenge Beziehungen.Beide Länder waren Gründungsmitglieder der Europäischen Union. Zeitweise wurde ein „Europa der zwei Geschwindigkeiten“ diskutiert mit Deutschland, Frankreich und einigen weiteren Staaten in einem Kerneuropa.
Generell folgen Frankreichs Grundinteressen in der Europäischen Union jedoch demintergouvernementalen Ansatz, welcher zunächst keine Übertragung weiterer Kompetenzen auf die EU-Ebene vorsieht. Zentrales Ziel der französischen Europapolitik ist, die Führungsrolle Frankreichs in Europa zu festigen. Aufgeweicht wird diese Position jedoch teilweise durch neue pragmatische Ansätze. Besonders in der Klima- und Energie-, der Wirtschafts- und Finanz- sowie der Sicherheits- und Verteidigungspolitik ist Frankreich vermehrt Vorreiter europäischer Positionen. Der grundsätzliche Fokus auf nationalen Interessen bleibt allerdings erhalten.[97]
In derEurokrise setzten sich Frankreich und Deutschland weitgehend für gemeinsame Positionen ein. Dies spiegelt sich in häufigen bilateralen Gesprächen zwischen BundeskanzlerinAngela Merkel undFrançois Hollande, auch im Vorfeld offizieller Gipfeltreffen, wider. Ein wichtiges Anliegen Frankreichs auf EU-Ebene ist (Stand 2008) der Aufbau einereuropäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik.[98]
Frankreich ist zudem ständiges Mitglied imUNO-Sicherheitsrat mitVetorecht. Über die Vereinten Nationen koordiniert es seine internationale Entwicklungszusammenarbeit und sein humanitäres Engagement.
Frankreich war 1949 Gründungsmitglied desNordatlantikvertrages (NATO) und erhielt militärischen Schutz durch dieVereinigten Staaten. Mit der Machtübernahme vonde Gaulle 1958 änderten sich dieBeziehungen zu den Vereinigten Staaten und zu der von den USA dominierten NATO dahingehend, dass Frankreich 1966 seine militärische Integration in die Strukturen der NATO aufgab und ausschließlich politisch integriert blieb. Im März 2009 kündigte Präsident Sarkozy die vollständige Rückkehr Frankreichs in die Kommandostruktur der NATO an. Das französische Parlament bestätigte am 17. März 2009 diesen Schritt, indem es Sarkozy das Vertrauen aussprach.[102]
Unter de Gaulles Führung entwickelte sich Frankreich 1960 zu einerAtommacht und verfügte ab 1965 mit derForce de dissuasion nucléaire française überAtomstreitkräfte, die zunächst 50 mitKernwaffen (Atombomben) ausgestattete Flugzeuge in Dienst stellte. 1968 hatte Frankreich bereits 18 Abschussrampen fürMittelstreckenraketen aufgestellt, die 1970 und 1971 mit Atomsprengköpfen ausgestattet wurden. In den 1970er-Jahren erweiterte Frankreich seine Atommacht auch auf See. VierAtom-U-Boote tragen je 16 atomar bestückte Mittelstreckenraketen.
Eine weitere Säule der französischen Außenpolitik ist die internationale Kooperation auf dem Gebiet derSicherheitspolitik und derEntwicklungszusammenarbeit bei ständiger Wahrung der französischen Souveränität. Dazu ist Frankreich Mitglied in zahlreichen sicherheitspolitischen Organisationen wie derOSZE und nimmt amEurokorps teil. Frankreich hat bisher (Stand 2020) nicht verlautbaren lassen, auf das Potenzial seiner Atomwaffen verzichten zu wollen.
Ebenfalls von großer Bedeutung für die französischen Außenbeziehungen ist die französische Kulturpolitik und die Förderung derFrankophonie. International hat diefranzösische Sprache mit ungefähr 140 Millionen Sprechern einen hohen Stellenwert. Dies unterstützt das französische Außenministerium mit einer Unterabteilung namens AEFE, deren etwa 280 Schulen in ungefähr 130 Ländern von rund 16.000 Jugendlichen besucht werden. Die Leistungen der knapp 1000 Lokalitäten derAgence française nehmen ungefähr 200.000 Studenten in aller Welt in Anspruch.[103]
Hinzu kommt ein Engagement auch nach Ende derKolonialherrschaft inAfrika, wo Frankreich bis heute in einigen Ländern die bestimmende Ordnungsmacht geblieben ist („Françafrique“). In den Jahren 2020 und 2021 waren je rund 17.500 bis 18.500 Soldaten im Ausland und inÜbersee-Departements stationiert.[104]
Frankreich hat einen der höchsten Rüstungsetats der Welt und gehört zu den führenden Militärmächten sowie zum Kreis der offiziellenAtomwaffenstaaten. Diefranzösischen Streitkräfte sind seit Ende der 1990er-Jahre eineBerufsarmee und umfassen 350.000 Männer und Frauen.[105] Frankreich gab 2017 knapp 2,3 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 57,8 Milliarden US-Dollar für seine Streitkräfte aus und lag damit weltweit auf dem sechsten Platz.[106] International liegen die französischen Streitkräfte auf dem siebten Platz der schlagkräftigsten Streitkräfte, in der NATO sind sie das zweitstärkste Militär. 20.000 Soldaten sind in denÜbersee-Départements und -territorien stationiert, weitere 8.000 in afrikanischen Staaten, mit denen Verteidigungsabkommen vereinbart wurden. Die Streitkräfte teilen sich dabei in die drei klassischen SektorenHeer(Armée de terre),Luftwaffe(Armée de l’air et de l’espace) undMarine(Marine nationale). Frankreichs Nuklearstreitkräfte(Force de dissuasion nucléaire) mit ca. 350 Sprengköpfen stellen die Marine und zum kleineren Teil die Luftwaffe. Weiterhin ist die PolizeitruppeGendarmerie nationale dem Verteidigungsministerium unterstellt. Militärisches und populärkulturelles Aushängeschild des französischen Militärs ist dieFremdenlegion(Légion étrangère).
Administrative Gliederung
Regionen (seit 2016) und Départements (ohne überseeische Gebiete)
Frankreich gilt spätestens seitLudwig XIII. undKardinal Richelieu als Inbegriff des zentralisierten Staates. Zwar wurden später Maßnahmen zur Dezentralisierung ergriffen, diese hatten jedoch eher den Zweck, die Zentralgewalt näher zum Bürger zu bringen. Erst seit der Verwaltungsreform der Jahre 1982 und 1983 wurden Kompetenzen von der Zentralregierung auf die Gebietskörperschaften verlagert.[107]
Auf oberster Ebene ist Frankreich seit dem 1. Januar 2016 in 18Regionen(régions) gegliedert, zuvor waren es 27. Regionen gibt es erst seit 1964, seit 1982/83 haben sie den Status einerCollectivité territoriale (Gebietskörperschaft). Jede Region verfügt über einen vom Volk gewählten Regionalrat(Conseil régional), der wiederum einen Präsidenten wählt. Weiterhin ist der vomfranzösischen Staatspräsidenten ernannte Präfekt des Hauptortes auch Präfekt der gesamten Region, womit er über den anderen Präfekten der Départements steht. Regionen sind zuständig für die Wirtschaft, die Infrastruktur der Berufs- und Gymnasialausbildung und finanzieren sich über Steuern, die sie erheben dürfen, und über Transferzahlungen der Zentralregierung.[108]Korsika hat unter den Regionen einen Sonderstatus und wird alsCollectivité territoriale bezeichnet. Fünf Regionen (Französisch-Guayana,Guadeloupe,Martinique,Mayotte undRéunion) befinden sich in Übersee und hatten bis zur Verfassungsänderung 2003 den Status einesÜbersee-Départements. Die Regionen bilden die europäische StatistikebeneNUTS-2 (auf der übergeordneten Ebene NUTS-1 bestehen 8+1 Zones d’études et d’aménagement du territoire (ZEAT, Raumplanungs- und -ordnungszonen)).
95 der 103 französischenDépartements liegen in Europa. Die Regionen zeigen die Einteilung Frankreichs vor der Reform von 2016.
Eine Region ist ihrerseits inDépartements unterteilt. Départements ersetzten 1790 die traditionellen Provinzen, um den Einfluss der lokalen Machthaber zu brechen. Von den heute103 Départements liegen 95 in Europa.[109] Die hohe Zahl dieser relativ kleinen Verwaltungseinheiten ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Départements wählen einenDépartementrat(Conseil départemental), der einen Präsidenten als Exekutivorgan wählt. Erster Mann im Département ist jedoch der vom französischen Staatspräsidenten ernanntePräfekt. Départements haben die Aufgabe, sich um das Sozial- und Gesundheitswesen, dieCollèges, Kultur- und Sporteinrichtungen, Departementsstraßen und den Sozialbau zu kümmern.[110][111] Sie dürfen Steuern erheben und erhalten Transferzahlungen der Zentralregierung. Die Départements bilden die europäische StatistikebeneNUTS-3.
Die 335Arrondissements, davon 13 in Übersee, stellen keine eigene Rechtspersönlichkeit dar. Sie dienen vorrangig der Entlastung der Départementsverwaltung, in jedem Arrondissement liegt eineSous-Préfecture.
Ebenso dienen die 2054Kantone (Cantons), 72 in Übersee, (Zahlen ab 2014) nur noch als Wahlbezirk für die Wahl derDépartementräte. Die Arrondissements der Städte Paris, Lyon und Marseille haben den Status von Kantonen.[112][113]
Die kleinste und gleichzeitig älteste organisatorische Einheit des französischen Staates sind dieGemeinden(communes). Sie folgten 1789 denPfarreien und Städten nach. In den letzten Jahren hat die enorm hohe Zahl der Kommunen leicht abgenommen. Waren es 2012 noch 36.700 Gemeinden, so ist die Zahl zu Beginn des Jahres 2017 auf 35.498[114] und zum 1. Januar 2022 auf 34.955 zurückgegangen,[115] davon 129 in Übersee.[112] Trotz der hohen Zahl der Gemeinden, die größtenteils nur sehr wenige Einwohner haben, kommen Bemühungen um eine Gemeindereform nur sehr schleppend voran. Jede Gemeinde wählt einenGemeinderat(Conseil municipal), der dann aus seiner Mitte einen Bürgermeister wählt. Seit 1982 haben die Gemeinden deutlich mehr Rechte und werden vom Staat weniger bevormundet. Auf Gemeindeebene werden Grundschulbildung, Stadtplanung, Abfallbeseitigung, Abwasserreinigung und Kulturaktivitäten organisiert; auch sie finanzieren sich über eigene Steuern und Transferzahlungen.[116][117]
Die hohe Anzahl von z. T. sehr kleinen Gemeinde erschwerte die Verwaltung, daher hat man sich bemüht, die Anzahl durch Zusammenlegung zu reduzieren. Ein erster Versuch war 1971 die Commune Associée (Assoziierte Gemeinde), die beiden Gemeinden behielten ihre Identität, die Gemeinderäte tagten zusammen, der Bürgermeister des kleineren wurde stellvertretender Bürgermeister. Dies fand nur wenig Anklang.[118] 1999 hat man mit derCommunauté de Communes (Verbandsgemeinde) eine neue Ebene zwischen dem Departement und der Gemeinde geschaffen. In der Communauté de Communes sind die umliegenden Gemeinden vertreten und verwalten gemeinsam die Angelegenheiten, die sie zusammen betreffen, hauptsächlich Straßen, Wasserversorgung und -entsorgung u. ä. Außerdem kann die Communauté de Communes ihre Anliegen besser beim Staat vertreten. 2022 gab es 1254 Communautés de Communes, in denen die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung lebt.[119][120]
Frankreich sowie seine Überseeregionen und -départements und Saint-Martin sind Teil der Europäischen Union. Die restlichen Überseegebiete sind keine Mitglieder der Europäischen Union. In Frankreich erlassene Gesetze gelten in denCOM (Collectivités d’outre-mer) nur, wenn dies ausdrücklich erwähnt ist.
Frankreich ist Teil desEuropäischen Binnenmarkts. Zusammen mit 19 weiteren EU-Mitgliedstaaten (blau) bildet es eine Währungsunion, dieEurozone.
Traditionell betreiben staatliche Akteure in Frankreich eine intensiveWirtschaftspolitik undIndustriepolitik; es gibt vergleichsweise starke staatliche Eingriffe. Die Ideen desMerkantilismus – speziell desColbertismus – wirken in Frankreich bis heute nach.
1946 begann diedamalige Regierung Frankreichs ein System staatlicher Planung der Volkswirtschaft, die sogenanntePlanification. Der Finanzsektor wurde weitgehend verstaatlicht, der Staat kontrollierte fast 60 % aller Banken und über die Hälfte der Investitionsfinanzierung.[122] 1981 kam mitFrançois Mitterrand der erste sozialistische Staatspräsident an die Regierung; er regierte[123] bis Mai 1995 und betrieb zahlreicheVerstaatlichungen.
DasBruttoinlandsprodukt (BIP) stieg in den Jahren 1995 bis 2005 um durchschnittlich 2,1 Prozent jährlich und erreichte 2005 den Wert von 1689,4 Milliarden Euro. Im Vergleich mit dem BIP der Europäischen Union, ausgedrückt inKaufkraftstandards, erreichte Frankreich im Jahr 2014 einen Index von 107 (EU-28: 100).[125]
Frankreich war, laut einer Studie der BankCredit Suisse aus dem Jahre 2017, das Land mit demsechst-größten nationalen Gesamtvermögen weltweit. Der Gesamtbesitz der Franzosen an Immobilien, Aktien und Bargeld belief sich auf insgesamt 12.969 Milliarden US-Dollar. Das Vermögen pro erwachsene Person beträgt 263.399 Dollar im Durchschnitt und 119.720 Dollar imMedian (Deutschland: 203.946 bzw. 47.091 Dollar). DerGini-Koeffizient bei der Vermögensverteilung lag 2016 bei 72,0 was auf eine mittlere Vermögensungleichheit hindeutet.[126]
Die Erwerbstätigenstruktur hat sich gegenüber früher grundlegend gewandelt. So arbeiteten 2003 nur noch vier Prozent der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft und Fischerei. In der Industrie waren es 24 Prozent und im Dienstleistungsbereich 72 Prozent.
Frankreich exportierte 2016 16,1 Prozent seines Exportvolumens nach Deutschland, das seinerseits am Import mit 19,6 Prozent beteiligt war. Deutschland ist seit vielen Jahren der wichtigste Handelspartner Frankreichs. Frankreich importierte 2016 Waren im Wert von etwa 517,2 MilliardenEuro und exportierte Waren im Wert von ca. 452,8 Milliarden Euro und hat damit einHandelsbilanzdefizit.[127][128]2001 hatte das Defizit erst 5,8 Mrd. Euro betragen; 2016 betrug es 64,7 Mrd. Euro.[129] Die EU-Kommission veröffentlichte im Februar 2016 einen Bericht, laut dem Frankreich seit der Jahrtausendwende ein Viertel seines Exportmarktanteils verloren hat; seineWettbewerbsfähigkeit hat nachgelassen.[130]
Wirtschaftspolitisch bedeutend ist Frankreichs Teilnehmerschaft an der Europäischen Union. Das Land ist Gründungsmitglied aller EU-Vorgängerinstitutionen seit den 1950er-Jahren. Mit zusammen rund 500 Millionen Einwohnern erwirtschaftete die Europäische Union 2011 ein nominales Bruttoinlandsprodukt von 17,6 Billionen US-Dollar und war der größteBinnenmarkt der Welt. Frankreich ist auch Teil derEurozone, einer Währungsunion von insgesamt 20 EU-Staaten, die 2023 etwa 340 Millionen Einwohner umfasst. Offizielles Zahlungsmittel in der Eurozone ist derEuro; seineWährungspolitik wird von derEuropäischen Zentralbank gesteuert. Die vorherige Währung war bis 2002 derFranzösische Franc.
Die Flugzeugindustrie ist für die französische Wirtschaft bedeutend, so hat etwaAirbus seine Konzernzentrale inToulouseAuch die Automobilindustrie spielt eine wichtige Rolle in der französischen Wirtschaft (hier einPeugeot 508 auf dem Pariser Autosalon 2018)Weinbau ist ein wichtiger Bereich der französischen Landwirtschaft
In Frankreich wuchs das realeBruttoinlandsprodukt (BIP) in den Jahren 1999 bis 2008 in Frankreich durchschnittlich um 2 Prozent (zum Vergleich: Italien plus 1,2 Prozent, Deutschland plus 1,5 Prozent).[133] ImKrisenjahr 2009 ging es um 2,9 Prozent zurück; 2007 und 2008 war es um jeweils um 2,4 Prozent gewachsen.[134] 2018 wuchs das BIP um 1,9 Prozent und 2019 um 1,8 Prozent (sieheWirtschaft Frankreichs#Aktuelle wirtschaftliche Lage). Das durchschnittliche Wachstum im Zeitraum 2005 bis 2010 betrug 0,6 Prozent.[135] Die Arbeitslosigkeit betrug im Juli 2014 mit 3,3 Millionen Menschen 10,2 Prozent,[136] ein Allzeithoch seit Aufzeichnungsbeginn 1955. 2014 waren gut 500.000 Menschen mehr arbeitslos als 2004.[137] Im Juni 2018 lag die Arbeitslosigkeit immer noch bei 9,2 Prozent.[138] Im Jahr 2017 betrug die Jugendarbeitslosigkeit 23,6 Prozent.[139] 2016 arbeiteten 2,8 Prozent aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 20 Prozent in der Industrie und 77,2 Prozent im Dienstleistungssektor. Die Gesamtzahl der Beschäftigten im Jahr 2017 wurde auf 30,68 Millionen geschätzt; davon waren 47 Prozent Frauen.[140] DieStaatsverschuldung betrug 2021 2,8 Billionen Euro (sieheWirtschaft Frankreichs#Aktuelle wirtschaftliche Lage). Die Staatsverschuldung stieg von 2008 bis 2014 64 Prozent auf 94 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.[141] Seit der Einführung des Euro hat Frankreichs Export ein Drittel seiner Weltmarktanteile verloren. Der Industrieanteil am französischen Bruttoinlandsprodukt ging von 18 Prozent auf 12,6 Prozent zurück.[142] Frankreichs Anteil an den weltweiten Exporten ist von mehr als 6 Prozent im Jahr 2000 auf 4 Prozent 2012 gesunken.[143] In Frankreich ist dieDeindustrialisierung weit fortgeschritten: der Anteil der Industrie am Bruttoinlandsprodukt sank von 24 Prozent im Jahr 1980 auf 10 Prozent im Jahr 2021.[144] Der Anteil der Staatsausgaben in Prozent des Bruttoinlandsproduktes betrug 2012 in Frankreich 57 Prozent.[143] Sie gehören damit zu den höchsten in den Industrieländern. 23 Prozent aller Beschäftigten arbeiten in Frankreich für den öffentlichen Dienst. Die französischeAutomobilindustrie war 2013 in einer schwierigen Lage: 2013 wurden mit knapp 1,8 Millionen Fahrzeugen so viele Einheiten verkauft wie 1997.[145] Die Europäische Union unterstützte diesen Wirtschaftszweig massiv.[146] Die RatingagenturStandard & Poor’s stufte Frankreichs Bonität 2012 vonAAA aufAA+ zurück und im November 2013 vonAA+ aufAA.[147] Der 2017 ins Amt gewählte neue Präsident Emmanuel Macron versprach strukturelle Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes wieder zu erhöhen.[148] Ende Mai 2024 stufte Standard & Poor’s Frankreichs Bonität vonAA aufAA– zurück.[149] Nach derParlamentswahl in Frankreich 2024, als keiner der drei politischen Blöcke die absolute Mehrheit erringen konnte, drohte die RatingagenturMoody’s mit einer Herabsetzung der Bonität Frankreichs.[150]
In Frankreich hat die Kulturwirtschaft einen erheblich größeren Anteil als in anderen Staaten. Das Gesamtvolumen beträgt 74 Milliarden Euro (Stand 2012), davon werden 61,4 Milliarden direkt erwirtschaftet. Die französische Kulturindustrie ist mit den direkten Erlösen größer als der Automobilwirtschaftszweig oder die Produzenten von Luxusgütern und liegt nur knapp hinter der Telekommunikation.[153]
In zentralen Bereichen der Kultur haben große Unternehmen ihren Sitz in Frankreich. 2013 war dieUniversal Music Group der größte Musikverlag der Welt,Groupe Lagardère (früherHachette) stand an Nummer zwei der Buchverlage undUbisoft war der drittgrößte Anbieter von Computerspielen. Frankreich stand auf Platz zwei der Filmproduktionsländer und war der viertgrößteKunstmarkt der Erde.[154]
Die Energiewirtschaft Frankreichs beschäftigte 2008 194.000 Personen (0,8 Prozent der Erwerbsbevölkerung) und trug 2,1 Prozent zum BIP bei.[156] Frankreich hatte früher reiche Kohlevorkommen. Die Kohleförderung erreichte 1958 mit der Förderung von 60 Millionen Tonnenihr Maximum; dann begannen eine Phase günstigen Öls und eineKohlekrise. 1973 förderte man noch 29,1 Millionen Tonnen, 2004 schloss mitLa Houve inLothringen die letzteKohlegrube Frankreichs. Kohle wird heute (2008) vor allem aus Australien, den USA und Südafrika importiert und in der Stahlindustrie undWärmekraftwerken (6,9 GW installierte Leistung) verwendet.[157]
Frankreich hat sehr geringe Vorkommen anErdöl undErdgas; sie könnten rechnerisch den Gesamtverbrauch des Landes zwei Monate lang decken. Neben den knapp einer Million Tonnen Öl, die 2008 in Frankreich selbst gefördert wurden, wurde Erdöl aus dem Nahen Osten (22 Prozent), den Nordsee-Anrainerstaaten (20 %), Afrika (16 Prozent) und der früheren Sowjetunion (29 Prozent) importiert. Insgesamt verbrauchte Frankreich 2008 82 MillionenÖleinheiten an Erdölprodukten, davon knapp die Hälfte für den Verkehr. Die 13 Raffinerien des Landes können 98 Millionen Tonnen Öl jährlich verarbeiten.[158] 22 Prozent des Energieverbrauches wird von Erdgas abgedeckt, vor allem im Wohnbereich und in der Industrie. Frankreich importierte 2008 Erdgas vor allem aus Norwegen, Russland, Algerien und den Niederlanden; Frankreich zahlte dafür 26 Milliarden Euro.[159]
DieÖlpreiskrise der 1970er-Jahre veranlassten die Regierung, einNuklearprogramm zu initiieren, nachPierre Messmer auch bekannt alsMessmer-Plan. Der Bau der ersten drei Kernkraftwerke (Tricastin,Gravelines undDampierre) begann 1974. DieWiederaufarbeitungsanlage La Hague wurde 1976 der StaatsfirmaCogema übergeben, um abgebrannte Brennelemente nach demPUREX-Prozess zu recyceln. Mit dem Bau der Gasdiffusionsanlage Georges Besse I wurde 1975 begonnen, der Betrieb wurde 1979 aufgenommen. Bereits 15 Jahre später waren 56 Kernreaktoren in Betrieb. Von den 44 MillionenÖleinheiten an Energie, die Frankreich 1973 produzierte, stammten noch neun Prozent aus Atomkraftwerken. 2008 wurden 137 Millionen Öleinheiten produziert, davon waren 84 Prozent aus Atomkraftwerken. Zu Beginn des Jahres 2009 waren in Frankreich21 Kernkraftwerke mit 59 Reaktoren und einer Gesamtleistung von 63,3 Gigawatt am Netz.
Die Kernkraftwerke Frankreichs basieren auf vier unterschiedlichen Entwürfen. Die ersten sind Kraftwerke vom Typ CP0, CP1 und CP2, welche etwa 900 Megawatt elektrischer Leistung haben und hauptsächlich zwischen 1970 und 1980 errichtet wurden. Gegenüber der CP0- und CP1-Serie wurde bei der CP2-Serie dieRedundanz erhöht, ab CP1 kann in Notfällen auch Wasser insContainment gesprüht werden. Dieser Reaktortyp wurde mehrfach exportiert, zum Beispiel für dasKernkraftwerk Koeberg undHanul (bis 2013Uljin) oder die chinesische CPR-1000-Reaktorbaureihe. Die nachfolgende Baureihe P4 und P’4 liefert etwa 1300 Megawatt elektrischer Leistung, dasKernkraftwerk Cattenom gehört zu dieser Bauart. Davon abgewandelt wurde das N4-Design inCivaux undChooz mit 1450 Megawatt. Die neuste Baureihe ist derEPR, welcher sich mit Kernfänger, Doppelcontainment und gesteigertemAbbrand von den P4- und N4-Kraftwerken unterscheidet. Wegen des hohenAtomstromanteils von etwa 80 Prozent müssen die Kernkraftwerke auch imMittellastbetrieb betrieben werden. Frankreich besitzt deshalb eines der größten Leitungsnetze in Europa; mehrere Kraftwerke können so gemeinsam Bedarfsschwankungen ausgleichen.
Für die Entsorgung radioaktiver Abfälle ist dieAgence Nationale pour la Gestion des Déchets Radioactifs verantwortlich.Électricité de France berechnet dafür 0,14 Cent pro Kilowattstunde auf den Atomstrompreis, was mit anderen europäischen Ländern vergleichbar ist. Die Entsorgung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen findet in Soulaines und dem Endlager Morvillier imDépartement Aube statt, welches etwa 650.000 Kubikmeter aufnehmen kann. Für die Entsorgung des hochradioaktiven Abfalls (hauptsächlichGlaskokillen aus der Wiederaufarbeitung) wird das Tongestein nahe dem Ort Bure imgleichnamigen Felslabor untersucht.[160]
Frankreich nimmt auch in der Nuklearforschung eine führende Rolle ein: So beteiligt es sich amGeneration IV International Forum und arbeitet auch an der kommerziellen Nutzung derschnellen Spaltung undKernfusion. Die Aktivitäten sind hauptsächlich inCadarache gebündelt. An einer Weiterentwicklung der Wiederaufarbeitungstechnik wird ebenfalls gearbeitet, um in Zukunft auch andereActinoide abtrennen zu können.[160]
Laut einem Bericht desRechnungshofes vom Januar 2012 kosteten die Erforschung, Entwicklung sowie der Bau der französischen Kernkraftwerke insgesamt 188 Milliarden Euro. Diese Kosten konnten bisher durch den Verkauf der Elektrizität zu etwa 75 Prozent amortisiert werden. Da die Kraftwerke größtenteils noch in Betrieb sind, werden diese Kosten aber vermutlich gedeckt werden können, jedoch gebe es kaum Rückstellungen für Folgekosten sowie die nur schwer zu schätzenden Folgen derEndlagerung desAtommülls.[161] Durch den hohen Atomstromanteil profitiert Frankreich erheblich vomEU-Emissionshandel. Von den 442 Terawattstunden elektrischer Energie, die 2008 in Frankreich erzeugt wurden, wurden 65 Prozent in den Privathaushalten und imDienstleistungssektor verbraucht, weitere 27 Prozent in der Industrie (ohneStahlindustrie).
Ende November 2011 machte dasFranzösische Institut für nukleare Sicherheit auf die Notwendigkeit der Sanierung aller in Frankreich stehenden Atomkraftwerke aufmerksam. Nur so könnten mögliche Naturkatastrophen ohne größeres Unheil überstanden werden. Daraufhin wurden von grüner und sozialistischer Seite her Forderungen nach einem vollständigenAtomausstieg laut. Laut Einigung im Jahr 2011 sollten bis 2025 nun 24 der 58 Atommeiler vom Netz gehen.[162] Der 2012 neu gewählte PräsidentFrançois Hollande beabsichtigte, den Anteil von Atomkraft von damals etwa 75 Prozent auf 50 Prozent zu reduzieren. In Umfragen sprach sich eine große Mehrheit der Franzosen für den Ausbau der erneuerbaren Energien aus. In einer jährlichen repräsentativen Umfrage der französischen Umwelt- und Energiebehörde ADEME lag die Zustimmung zum Ausbau erneuerbarer Energien in Frankreich bei 96 Prozent (2011).[163]
Stromhandelsbilanz
Marktführer bei der Erzeugung elektrischer Energie ist der staatlich dominierte KonzernÉlectricité de France. Frankreich ist im Jahresmittel Nettostromexporteur, 2008 wurden 50 Terawattstunden an die Nachbarländer verkauft, größte Abnehmer sind Italien und Großbritannien.[164] Da in Frankreich sehr vieleElektroheizungen installiert sind, steigt der Strombedarf während der kalten Jahreszeit stark an. Während derKältewelle 2012 erreichte die Stromnachfrage einen Höchststand von 102,1 Gigawatt, wovon knapp die Hälfte auf Elektroheizungen entfiel.[165] Auch während derKältewelle in Europa im Januar 2017 importierte das Land große Mengen Strom aus Deutschland und weiteren Nachbarstaaten, zumal damals mehrere französische Kernkraftwerke wegen technischer Probleme stillstanden. Unter anderem wurden in Deutschland Kraftwerke aus derKaltreserve hochgefahren undRedispatch-Maßnahmen durchgeführt, um die Versorgungssicherheit in Frankreich zu gewährleisten.[166]
Im Winter importiert das Land deshalb insbesondere während der Jahreshöchstlast netto mehr Strom aus anderen Staaten wie Deutschland, als es dorthin exportiert. Frankreich importierte 2012 per Saldo 8,7 Terawattstunden aus Deutschland. Zu Spitzenlastzeiten ist der Strom aus deutschen Photovoltaikanlagen für Frankreich günstiger als aus seinen eigenen, oft überlasteten Atomreaktoren. Das der französischen Regierung unterstellte „Zentrum für strategische Analysen“ (Centre d’analyse stratégique, CAS) kam 2012 zu dem Schluss, der Ausbau dererneuerbaren Energien in Deutschland sichere neben dem Klimaschutz die energetische Unabhängigkeit Deutschlands.[167]
Erneuerbare Energieträger spielen in Frankreich bisher nur im Bereich derWasserkraft eine Rolle, die Nutzung derWindenergie undPhotovoltaik wurden erst in den letzten Jahren politisch gefördert. 2009 wurden 5,5 Prozent derPrimärenergie ausWasserkraftwerken, 8,7 Prozent ausHolz, 2,1 Prozent aus sonstigerBiomasse, 1,2 Prozent ausAbfall und 0,49 Prozent aus Windenergie gewonnen.[168] 2012 betrug der Anteil der Windenergie 2,7 Prozent.[169] 2017 warenWindkraftanlagen mit einer Nennleistung von etwa 13,8 Gigawatt installiert.[170] Im Jahre 2011 lieferte Frankreich unter denMitgliedstaaten der Europäischen Union 15 Prozent (44,8 Terawattstunden) der insgesamt in den EU-Ländern erzeugten Energie aus Wasserkraft. Rund 13 Prozent der elektrischen Energie stammten aus erneuerbaren Energiequellen.[171] Das Wasserkraftwerk derRoselend-Talsperre produziert jährlich 1070 Gigawattstunden. DasPumpspeicherkraftwerk an der TalsperreGrand-Maison ist mit einer Pumpleistung von 1200 Megawatt eines der größten weltweit.
Im Oktober 2014 wurde in der französischenNationalversammlung mit 314 zu 219 Stimmen einEnergiewende-Gesetz beschlossen. Es sieht vor, den Anteil der Kernenergie am Strommix von 75 Prozent bis 2025 auf 50 Prozent zu reduzieren. Die Gesamtleistung der Kernkraftwerke wurde auf maximal 63,2 Gigawatt gedeckelt. Zudem soll die Gebäudeisolation stark verbessert werden; eine Million Ladestationen für Elektroautos sollen geschaffen werden und die erneuerbaren Energien stark ausgebaut werden. Dadurch soll dieCO2-Emission bis 2030 um 40 Prozent sinken. Der Gesamtenergieverbrauch soll bis 2050 halbiert werden.[172]
Verkehr
Straßenverkehr
Autobahnnetz in Frankreich (2012)
Ein dichtesAutobahnnetz verbindet in erster Linie den Großraum Paris mit den Regionen. Zu seiner Erschaffung seit den 1960er-Jahren wurde zunächst in erster Linie das auf Paris zulaufendeNetz der Nationalstraßen ausgebaut. Nach und nach werden in jüngerer Zeit auch Querverbindungen zwischen den einzelnen Großräumen geschaffen. Die Verkehrswege Frankreichs gehören dem Staat, die meisten Autobahnstrecken werden seit 2006 aber privat betrieben, an Mautstellen müssen alle BenutzerMaut zahlen.[173] Nur wenige Abschnitte sind mautfrei, zum Beispiel die neueA 75 oder die elsässischeA 35. Ebenso verfügt dieBretagne über ein Netz mautfreierautobahnähnlicher Schnellstraßen. Zudem sind die Autobahnen im Bereich großer Ballungszentren normalerweise nicht mautpflichtig; dabei gilt aber wiederum die Ausnahme, dass bestimmte, besonders aufwendige Abschnitte auch innerhalb des Großstadtbereichs Maut kosten (z. B. Nordumgehung von Lyon oder im Raum Paris dieA 14 und der Doppelstocktunnel im westlichen Teil derA 86).
Der Straßenverkehr des Landes gilt als weitestgehend sicher. 2013 kamen in Frankreich insgesamt 5,1 Verkehrstote auf 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland waren es im selben Jahr 4,3 Tote. Das Land hat eine im weltweiten Vergleich hohe Motorisierungsrate. 2014 kamen im Land 578 Kraftfahrzeuge auf 1000 Einwohner.[174]
Der öffentliche Nahverkehr ist in großen Zentren hervorragend ausgebaut. In Paris ist kein Ort weiter als 500 Meter von einer Station derMétro entfernt. Auch in anderen Städten werden dieU-Bahnen mit großem Aufwand ausgebaut, zum Beispiel inLyon,Lille,Marseille oderToulouse. Außerhalb der großen Zentren wird der Nahverkehr hingegen nur spärlich betrieben. Frankreich war auch ab den 1980er- und 1990er-Jahren ein Zentrum derRenaissance der Straßenbahn – binnen weniger Jahre wuchsen die drei Netze, die die Stilllegungswellen früherer Jahrzehnte überlebt hatten, auf mehrere Dutzend an – ein Trend, der bis heute anhält und auch auf andere Länder Europas sowie nach Nordamerika und Nordafrika ausstrahlt.
Landesweit wurde seit Anfang der 1980er-Jahre das Netz des HochgeschwindigkeitszugsTrain à grande vitesse (TGV) konsequent ausgebaut. Das Netz wird weiter ausgebaut und erreicht dabei auch zunehmend die Nachbarländer. Für Deutschland ist vor allem der Neubau derLigne à grande vitesse (LGV, deutschHochgeschwindigkeitsstrecke)Est européenne RichtungStraßburg undSüddeutschland beziehungsweise RichtungSaarbrücken undMannheim relevant. DerEurostar (bis 2023Thalys) verbindet Paris mitBrüssel,Aachen undKöln, teilweise weiter überDüsseldorf,Duisburg undEssen bisDortmund.
Terminal 1 von Paris-Charles-de-GaulleFlughafen von Nizza
Der Luftverkehr ist in Frankreich stark zentralisiert: Die beiden Flughäfen der Hauptstadt Paris (Charles de Gaulle undOrly) fertigten 2008 gemeinsam 87,1 Millionen Fluggäste ab.[175] Charles de Gaulle ist dabei der zweitgrößte Flughafen Europas und zentrales Drehkreuz derAir France. Er wickelt praktisch den gesamten Langstreckenverkehr ab. Die größten Flughäfen außerhalb von Paris sind jene vonNizza mit zehn Millionen Passagieren, danach folgenLyon undMarseille. Air France, die führendes Mitglied der AllianzSkyTeam ist, fusionierte 2004 mitKLM zuAir France-KLM und ist seitdem eine der größten Fluggesellschaften der Welt. Der innerfranzösische Verkehr wird seit Einführung des TGV nach und nach durch den Hochgeschwindigkeitsverkehr der Eisenbahn ersetzt, die Eröffnung einer neuen LGV führt oft binnen weniger Monate oder Jahre zu einer Streichung von Flügen durch zurückgehende Passagierzahlen.
Frankreich hat die natürlichen und künstlichenBinnenwasserstraßen (Flüsse und Kanäle) aus wirtschaftlichen und militärischen Beweggründen in seiner Geschichte stark entwickelt und ausgebaut. Seine Hochblüte erlebte das Wasserwegenetz im 19. Jahrhundert mit einer Länge von 11.000 Kilometern. Durch Konkurrenz von Schiene und Straße ist es bis heute auf rund 8500 Kilometer zurückgegangen. Es wird zum Großteil von der staatlichen WasserstraßenverwaltungVoies navigables de France (VNF) verwaltet und betrieben.
2007 wurden von derFrachtschifffahrt auf Frankreichs Wasserstraßen Güter mit einem Gesamtgewicht von 61,7 Millionen Tonnen befördert. Bezieht man die Distanz in die Statistik ein, ergibt sich ein Wert von 7,54 Milliarden Tonnen-Kilometer. Über die letzten zehn Jahre bedeutet dies eine Steigerung um 33 Prozent. DiePersonenschifffahrt hat heute nur nochtouristische Bedeutung, ist aber ein aufstrebender Wirtschaftsfaktor.
DerCanal Seine-Nord Europe (CSNE) war das Projekt eines 106 Kilometer langen Kanals in Süd-Nord-Richtung durch Nordfrankreich zwischen den Einzugsgebieten der FlüsseSeine undSchelde. Das Projekt war in den Verkehrswegeplan der Europäischen Union aufgenommen, wurde jedoch 2013 eingestellt.
Frankreich leitet seinen Rang in Europa und der Welt auch aus den Eigenheiten seiner Kultur ab, die sich auch über die Sprache definiert (Sprachschutz- und -pflegegesetzgebung). Frankreich sieht sich selbstnicht alsGrande Nation.[176] In der Medienpolitik wird die eigene Kultur und Sprache durch Quoten für Filme und Musik gefördert. Frankreich verfolgt in der Europäischen Union, derUNESCO und derWelthandelsorganisation (WTO) mit Nachdruck seine Konzeption der Verteidigung der kulturellen Vielfalt („diversité culturelle“): Kultur sei keine Ware, die schrankenlos frei gehandelt werden kann. Der Kultursektor bildet daher eine Ausnahme vom restlichen Wirtschaftsgeschehen („exception culturelle“).
Landesweite Pflege und Erhalt des reichen materiellen kulturellen Erbes wird als Aufgabe von nationalem Rang angesehen. Dieses Verständnis wird durch staatlich organisierte oder geförderte Maßnahmen, die zur Bildung eines nationalen kulturellen Bewusstseins beitragen, wirksam in die Öffentlichkeit transportiert. Im jährlichen Kulturkalender fest verankerte Tage des nationalen Erbes, der Musik oder des Kinos beispielsweise finden lebhaften Zuspruch in der Bevölkerung. Großzügig zugeschnittene kulturelle Veranstaltungen entsprechen dem Selbstverständnis Frankreichs als Kulturnation und von Paris als Kulturmetropole. Die Förderung eines kulturellen Profils der regionalen Zentren in der Provinz wird verstetigt.
Die französische Küche(Cuisine française) gilt seit der frühenNeuzeit als einflussreichste Landesküche Europas. Sie ist sowohl für ihre Qualität als auch ihre Vielseitigkeit weltberühmt und blickt auf eine lange Tradition zurück. Das Essen ist in Frankreich ein wichtiger Bereich des täglichen Lebens und die Pflege der Küche ein unverzichtbarer Bestandteil der nationalen Kultur. Dasgastronomische Mahl der Franzosen wurde 2010 alsimmaterielles Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt.[177][178]
Als die Renaissance auch in Frankreich aufkam, interpretierten die französischen Architekten diese Kunstform auf ihre Weise und errichteten zahlreiche Schlösser im ganzen Land. DasChâteau d’Ancy-le-France blieb das einzige vollständig von Italienern durchgeführte Bauwerk. DerAbsolutismus führte dazu, dass derklassizistische Barock in ganz Frankreich bestimmend wurde, um die Macht des Königs zu symbolisieren. Zu den bedeutendsten Bauwerken dieser Zeit zählen derLouvre undSchloss Versailles, diese wurden auch zu Vorbildern für Bauwerke im Ausland, etwaSchloss Sanssouci. Der technische Fortschritt ermöglichte es, Gebäude wie dasPanthéon zu errichten, das für damalige Verhältnisse sehr wenig Baumaterial im Verhältnis zum umfassten Raum benötigte.
In der Zeit nach der Französischen Revolution herrschte derKlassizismus mit kühler, disziplinierter und eleganter Architektur; Beispiele hierfür sind derArc de Triomphe oder die KircheLa Madeleine in Paris. 1803 wurde dieAcadémie des Beaux-Arts gegründet, französische Architektur wurde erneut in zahlreichen Ländern imitiert, besonders in den USA, gleichzeitig wurden in Frankreich neue Baumaterialien eingeführt; es entstanden Monumente wie derEiffelturm oder diePariser Markthallen und man begann mit der Restaurierung von Baudenkmälern.
Französisches Werbeplakat aus dem Jahr 1896: Beworben wird nicht ein einzelner Film, sondern das Erlebnis der Filmvorführung
Frankreich gilt als der Geburtsort des Filmes. Im Jahre 1895 veranstalteten dieBrüder Lumière in Paris die erste kommerzielle Filmvorführung. Industrielle wieCharles Pathé undLéon Gaumont investierten große Summen in die Technik und Herstellung, sodass französische Unternehmen den Weltmarkt für Filme dominierten; in Paris gab es 1907 bereits mehr als 100 Vorführungshallen, 1920 waren es in Frankreich schon mehr als 4500. Auf Pathé geht auch die bis heute übliche Praxis des Filmverleihs zurück, seit er 1907 entschied, Filme nicht mehr als Meterware zu verkaufen.[180] Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der damit verbundenen Flucht zahlreicher Filmschaffender in die USA sowie die Einführung der Tonfilm-Technik, die in Frankreich zunächst nicht eingeführt wurde, führten dazu, dass sich der Schwerpunkt der Filmproduktion in die Vereinigten Staaten verlagerte.
Die 1930er-Jahre gelten alsGoldenes Zeitalter des französischen Films. Die Weltwirtschaftskrise bedingten niedrige Budgets, junge Regisseure wieJean Renoir,René Clair undMarcel Carné und Stars wieJean Gabin,Pierre Brasseur undArletty brachten sehr kreative und teils auch sehr politische Werke hervor (Poetischer Realismus). Auch nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges florierte der Film; die Vichy-Regierung gründete mit derComité d’organisation de l’industrie cinématographique die Vorläuferorganisation des heutigenCNC. Trotz Mangelwirtschaft, Zensur und Emigration entstanden etwa 220 Filme, die sich vor allem auf die Ästhetik des gezeigten konzentrierten.
Nach 1945 setzt sich die französische Regierung das Ziel, die Filmindustrie wieder aufzubauen. Um die Dominanz des amerikanischen Films zu brechen, werden imBlum-Byrnes-Abkommen Einfuhrquoten festgelegt. DieInternationalen Filmfestspiele von Cannes werden gegründet, eine Zusammenarbeit mit Italien vereinbart und gesetzliche und finanzielle Unterstützungen beschlossen. In den 1950er-Jahren wurden vor allem Literaturverfilmungen mit großem Augenmerk auf die Qualität(cinéma de papa) produziert, bis 1956 die weibliche Sexualität mit dem Auftauchen eines neuen Stars,Brigitte Bardot, filmfähig gemacht wurde.
DieNouvelle Vague, die ab dem Ende der 1950er-Jahre von einer Generation junger Regisseure wieJean-Luc Godard,François Truffaut,Jacques Rivette,Claude Chabrol undLouis Malle getragen wurde, brachte Anti-Helden auf die Leinwand, thematisierte deren intime Gedanken, machte Filme mit hohem Tempo und offenen Enden. Neue Technik ermöglichte eine neue Ästhetik und erlaubte es Halb-Profis, mit niedrigem Budget Filme zu verwirklichen. Die Kreativität der Nouvelle Vague war international äußerst einflussreich und wurde durch die Einrichtung derCinémas d’art et d’essai noch gefördert. Popularität erlangten auch die Protagonisten zahlreicher Filme der Nouvelle Vague, vor allemJean-Pierre Léaud undJean-Paul Belmondo. Das Jahr 1968 brachte auch im französischen Film eine Zäsur, die zu stark politischen Filmen und zu einer stärkeren Präsenz von Frauen im Metier führte. Gleichzeitig setzte sich das Fernsehen durch; dies brachte neue Strukturen bei der Finanzierung und Distribution von Filmen mit sich.
In den 1980er-Jahren investierte die neue sozialistische Regierung stark in die Kultur; Budgets für Filmproduktionen stiegen, während gleichzeitig die amerikanische Vorherrschaft bekämpft wurde. Es kam zu aufwendigen Verfilmungen von Literaturklassikern. Parallel kam die Strömung des unpolitischencinéma du look auf, in dem Farben, Formen und Stil die Handlung überdeckten.[181]
Mit der Einrichtung eines Ministeriums für Jugend und Sport (1958) zu Zeiten der Präsidentschaft vonCharles de Gaulle unter dem MinisterMaurice Herzog nahm der Breiten- und der Spitzensport in Frankreich einen erheblichen, vom Staat gestützten Aufschwung.[182] Anders als in vielen anderen Ländern Europas ist derFußball in Frankreich bis heute nicht die unangefochtene Nummer eins unter den Sportarten. Besonders Rugby ist im Südwesten des Landes populärer. Das Interesse am Fußball hängt sehr stark mit der Leistung französischer Mannschaften auf internationaler Ebene zusammen. Als identitätsstiftendes Band gerade zwischen den verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen Frankreichs gilt diefranzösische Fußballnationalmannschaft. DieÉquipe Tricolore (in Frankreich meistles Tricolores genannt) trägt ihre Heimspiele meist imStade de France in Saint Denis bei Paris aus. 1998 wurde in Frankreich dieFußball-Weltmeisterschaft ausgetragen. Im Endspiel gegenBrasilien gewann der Gastgeber das Turnier. 2016 war Frankreich nach 1960 und 1984 zum dritten Mal Gastgeber derFußball-Europameisterschaft. 2018 gewann Frankreich ein zweites Mal die Fußball-Weltmeisterschaft.
Rugby genießt große Beliebtheit in Frankreich. Hier Frankreich – Tonga 2011RWC
Ähnlich populär dem Fußball istRugby Union. Gerade in den südlichen und südwestlichen Regionen istRugby tatsächlich der weitaus beliebteste Sport. Die höchste Liga ist dieTop 14. Das Meisterschaftsendspiel findet jährlich imStade de France statt. DieNationalmannschaft, von den FansLes Bleus genannt, was später auch auf die Fußballequipe übertragen wurde, gilt seit Jahrzehnten kontinuierlich als eines der besten Teams der Welt und ist bislang bei jeder Weltmeisterschaft mindestens ins Viertelfinale vorgedrungen. Insgesamt wurde sie dreimal Vizeweltmeister und errang einmal den dritten Platz. Wie im Fußball gilt dasStade de France inSt. Denis nahe Paris als Nationalstadion. Frankreich war auch einer der Gastgeber der Weltmeisterschaften1991 und1999, während dasTurnier 2007 überwiegend in Frankreich stattfand. Dabei zählte manLes Bleus zu den Hauptfavoriten auf den Titel. Allerdings kamen sie nicht über den vierten Platz hinaus. Weltmeister wurde Südafrika. Bei der 2023 ebenfalls in Frankreich ausgetragenenRugbyweltmeisterschaft war der Gastgeber einer der Titelfavoriten, schied jedoch im Viertelfinale gegen den Titelverteidiger und späteren Weltmeister Südafrika aus. Zudem war Frankreich Ausrichter derFrauen-Weltmeisterschaft 2014. Wie die Männer nimmt diefranzösische Frauen-Nationalmannschaft an jährlichenSix Nations der Frauen teil und qualifiziert sich regelmäßig fürWeltmeisterschaften.
Großer Beliebtheit erfreut sich auch derTennissport. DenDavis Cup gewann Frankreich von 1927 bis 1932 jedes Jahr, außerdem in jüngerer Zeit 1991, 1996, 2001 und 2017. 1997, 2003 und 2019 konnten die französischen Tennisdamen denBillie Jean King Cup (ehemals Fed Cup) gewinnen. Die seit 1891 in Paris stattfindendenFrench Open zählen als eines der vierGrand-Slam-Turniere zu den Höhepunkten der internationalen Tennissaison.
ImMotorsport ebenfalls erwähnenswert sind das legendäre 24-Stunden-Rennen vonLe Mans, der MotoGP-Grand Prix von Le Mans, die ehemalige Formel-1-RennstreckeCircuit Paul Ricard vonLe Castellet naheAvignon sowie die Grasbahn vonMarmande und die Sandbahn von Morizes, wo im Rahmen der Langbahn-Weltmeisterschaft der Grand Prix von Frankreich ausgefahren wird.
Frankreich ist seit dem Mittelalter ein Zentrum der westlichen Musiktradition. Eine der frühesten Quellen ist dieMusica Disciplina vonAurelian von Réôme aus dem 9. Jahrhundert. DieTroubadours waren eine Schule von Komponisten und Sängern höfischer Lieder im Mittelalter. Im 15. Jahrhundert nahm die französische undfranko-flämische Musik eine führende Stellung ein, zu ihren Vertretern zählenJosquin Desprez undJohannes Ockeghem.[183] Auch die französischeChanson-Tradition kann bis in das 15. Jahrhundert zurückverfolgt werden.[184]
Seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts befindet sich die populäre Musik im Aufwind. Das bekannteste einheimische Genre ist dasChanson, eine Liedgattung mit starker Konzentration auf den Text. Zu den wichtigsten Künstlern des Chanson zählenCharles Trenet,Édith Piaf,Gilbert Bécaud,Boris Vian,Georges Brassens,Charles Aznavour oderYves Montand. Ausländische Musikstile finden ihren Widerhall in Frankreich: Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges begann derJazz die französische Musik zu beeinflussen, mitDjango Reinhardt oderStéphane Grappelli stellte Frankreich auch bedeutende Künstler des Jazz.
Lokal verbreitete Musikstile sind diebretonische Musik, deren bedeutendster KünstlerAlan Stivell ist, oder die korsische Musik mit Bands wieI Muvrini. Zahlreiche afrikanische und maghrebinische Künstler leben und arbeiten in Frankreich, so gibt es eine lebendigeRaï-Szene und zahlreiche Veranstaltungen mit afrikanischer Musik.
Bei der Rangliste der Pressefreiheit 2017, die vonReporter ohne Grenzen herausgegeben wird, belegteFrankreich Platz 39 von 180 Ländern.[189]
Die wichtigsten französischenDruckmedien sind die nationalenTageszeitungenLe Figaro (konservativ, Auflage: 315.400 Exemplare),Le Monde (linksliberal, Druckauflage 2009 bis 2010: 285.500 Exemplare),Libération (linksorientiert, 111.700 Exemplare),La Croix (katholisch, 95.100 Exemplare),L’Humanité (kommunistisch, 50.000 Exemplare),Les Échos undLa Tribune (Wirtschaft, 120.400 bzw. 68.100 Exemplare) undL’Équipe (Sport, 310.000 Exemplare). Die wichtigstenNachrichtenmagazine in Frankreich sindL’Obs (400.000 Exemplare),L’Express (438.700 Exemplare),Le Point (407.700 Exemplare) undMarianne. Die größte Regionalzeitung ist dieOuest-France mit einer Druckauflage von 758.500 Exemplaren. Bedeutend ist auch das jeweils mittwochs erscheinende Investigations- und SatireblattLe Canard enchaîné mit einer Auflage von 550.000 Exemplaren.[190]
Wie in vielen anderen europäischen Ländern besteht auch in Frankreich eine Co-Existenz vonöffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsendern. Zur 1992 gegründeten öffentlich-rechtlichen RundfunkanstaltFrance Télévisions gehören die SenderFrance 2,France 3,France 4,France 5 undFrance Ô. Der größte Fernsehsender Frankreichs ist jedoch der PrivatsenderTF1, der bis 1987 noch öffentlich-rechtlich war. TF1 ist außerdem alleiniger Gesellschafter des SportsendersEurosport. Seit Dezember 2006 betreiben TF1 und France Télévisions den mehrsprachigenAuslandssenderFrance 24. Weiterhin gibt es mitTV5 Monde undARTE zwei weitere Sender, an denenFrance Télévisions beteiligt ist. TV5 Monde ist ein französischsprachiges Gemeinschaftsprogramm der Staaten Frankreich, Belgien, dem französischsprachigen TeilKanadas und derSchweiz. ARTE ist ein deutsch-französischer Sender, der von ARTE France zusammen mit den deutschen RundfunkanstaltenARD undZDF betrieben wird.France Télévisions ist darüber hinaus an dem NachrichtensenderEuronews beteiligt.
Dem öffentlich-rechtlichenRadio France steht eine Vielzahl kommerzieller Anbieter gegenüber. Sowohl Radio France als auch die Kommerziellen bieten überregionale und regionale bzw. lokale Dienste an.
Im Jahr 2023 nutzten 86,8 Prozent der Einwohner Frankreichs das Internet.[191] Der Nutzung vonsozialen Medien kommt eine immer bedeutendere Rolle zu. Die Bruttoreichweite sozialer Netzwerke betrug per Januar 2011 24,8 Millionen Personen.[192]
Lothar Baier:Firma Frankreich: eine Betriebsbesichtigung (= Wagenbachs Taschenbücherei.Nr.155). Klaus Wagenbach, Berlin 1989,ISBN 3-8031-2155-8 (über Frankreich in den 1980er-Jahren).
Dietmar Hüser; Christine Göttlicher (Hrsg.):Frankreichs Empire schlägt zurück: Gesellschaftswandel, Kolonialdebatten und Migrationskulturen im frühen 21. Jahrhundert. Kassel University Press, Kassel 2010,ISBN 978-3-89958-902-3,urn:nbn:de:0002-9037.
Adolf Kimmel, Henrik Uterwedde (Hrsg.):Länderbericht Frankreich. Geschichte, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft. Lehrbuch. 2., aktualisierte und neu bearbeitete Auflage.Springer VS, Wiesbaden 2005,ISBN 3-531-14631-9.[A 3]
Andrea Kother:Alltag in Frankreich. Auswandern, leben und arbeiten Conbook Verlag, Meerbusch 2016,ISBN 978-3-934918-79-5.
Günter Liehr:Frankreich – ein Länderporträt. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Ch. Links Verlag, Berlin 2017,ISBN 978-3-86153-901-8.
Wilfried Loth:Von der 4. zur 5. Republik. In: Adolf Kimmel, Henrik Uterwedde (Hrsg.):Länderbericht Frankreich. BpB, Bonn 2005,ISBN 3-89331-574-8, S. 63–85.[A 4]
Bernhard Schmidt, Jürgen Doll, Walther Fekl, Siegfried Loewe, Fritz Taubert:Frankreich-Lexikon. Schlüsselbegriffe zu Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Geschichte, Kultur, Presse- und Bildungswesen. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Schmidt, Berlin 2006,ISBN 3-503-07991-2.
Karl Stoppel (Hrsg.):La France. Regards sur un pays voisin. Eine Textsammlung zur Frankreichkunde. Quellen und Originaltexte, in frz. Sprache, Vokabular. Reclam, Ditzingen 2000. (2., durchgesehene Auflage, Stuttgart 2008. Reclams Universalbibliothek, RUB Nr. 8906, Reihe Fremdsprachentexte.)
↑Auch online beiBpB einsehbar, jedoch ohne die Karten und Bilder; Archiv-Version vom 12. Januar 2016.
↑Stark veränderte Neuauflage 2012 nur bei der Bundeszentrale für politische Bildung, siehe Anmerkung zu Loth zu den entfallenen Essays.
↑Nicht in der 3. Auflage 2012. Außer Loths Essay sind in der 3. Aufl. 2012 (gegenüber 2005) vollständig fortgefallen: Marieluise Christadler zur politischen Kultur; Dietmar Hüser zur Geschichtspolitik und Erinnerungskultur; Patrick Cabanel zu Religion undLaizität; Laurence Barthelmess zum Rechtssystem, dieses taucht nicht einmal mehr als StichwortRecht im Stichwortverzeichnis auf. Cabanels Beitrag zur Religion stehtonline in ergänzter Form, nämlich mit zahlreichen Abbildungen und Weblinks.
↑Die französischen Regionen. Französische Republik, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Februar 2015; abgerufen am 31. März 2015.
↑Yasmine Bouagga, Giulia Scalettaris, Albena Tcholakova:A reliance on diversified delivery: the case of asylum seekers and refugees in France. In: The European Trade Union Institute (Hrsg.):Betwixt and between: Integrating refugees into the EU labour market. Brüssel 2021,ISBN 978-2-87452-586-5,S.111.
↑Günther Haensch, Hans J. Tümmers:Frankreich: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. München 1993,ISBN 3-406-37491-3, S. 256ff.
↑Patrick Cabanel:Laizität und Religion im heutigen Frankreich. In: Adolf Kimmel/Henrik Uterwedde (Hrsg.):Länderbericht Frankreich. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2005,ISBN 3-89331-574-8, S. 149.
↑SieheWinfried Baumgarts Überblicksdarstellung„Das Größere Frankreich“. Neue Forschungen über den französischen Imperialismus 1880–1914. In:Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Band 61.2, 1974, S. 185–198;hbz-nrw.de (Memento vom 5. Oktober 2013 imInternet Archive; PDF).
↑Jad Adams:Women and the Vote. A World History. Oxford University Press, Oxford 2014,ISBN 978-0-19-870684-7, S. 438
↑Gisela Müller-Brandeck-Bocquet: Sarkozys Europapolitik. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. März 2012; abgerufen am 11. Oktober 2011.
↑David A. Hanser:Architecture of France. Westport 2006,ISBN 0-313-31902-2, S. 22 ff.
↑Jean-Pierre Jeancolas:Histoire du cinéma français. éd. Nathan 2000,ISBN 2-09-190742-1, S. 19.
↑Jill Forbes, Sue Harris:Cinema. In: Nicholas Hewit (Hrsg.):The Cambridge Companion to modern French culture. Cambridge 2003,ISBN 0-521-79123-5, S. 319–336.
↑Thierry Terret: France.James Riordan,Arnd Krüger (Hrsg.):European Cultures in Sport: Examining the Nations and Regions. Intellect, Bristol 2003,ISBN 1-84150-014-3, S. 103–122.
↑BOURCIER, PAUL, HERBERT SCHNEIDER, JEAN-YVES BOSSEUR, SIBYLLE DAHMS, SL, JEAN GRIBENSKI, MICHEL FAURE, GEORGES DELARUE, CHRISTIAN MEYER, GEORGES DELARUE, FRANK DOBBINS, PETER BLOOM, FRANK DOBBINS, MARIE MOUREY, YVES GUILCHER.:Frankreich. In: Laurenz Lütteken (Hrsg.):Musik in Geschichte und Gegenwart. RILM, Bärenreiter, Metzler, 2016 (mgg-online.com).
↑BOURCIER, PAUL, HERBERT SCHNEIDER, JEAN-YVES BOSSEUR, SIBYLLE DAHMS, SL, JEAN GRIBENSKI, MICHEL FAURE, GEORGES DELARUE, CHRISTIAN MEYER, GEORGES DELARUE, FRANK DOBBINS, PETER BLOOM, FRANK DOBBINS, MARIE MOUREY, YVES GUILCHER.:Chanson. In: Laurenz Lütteken (Hrsg.):Musik in Geschichte und Gegenwart. RILM, Bärenreiter, Metzler, 2016 (mgg-online.com).