Offizielles Logo der Stadt Frankfurt am MainDerRömer ist Frankfurts Rathaus und ein Wahrzeichen der StadtFrankfurter Wolkenkratzer (Blick von der Alten Brücke, Oktober 2022)Blick vomMain Tower auf einige Wolkenkratzer (Juli 2021)Stadtteil Höchst mit seinen 400 Fachwerkhäusern
Franconofurd[7] oder auchFrancorum vadus[8] lautet derName der Siedlung auf dem Domhügel in den ersten urkundlichen Erwähnungen 794 inaltfränkischer undlateinischer Sprache. Beides bedeutetFurt der Franken und bezieht sich auf eine Felsbarriere im Untergrund desMains, die es ermöglichte, an dieser wahrscheinlich etwas oberhalb der heutigenAlten Brücke gelegenen Stelle den Fluss – der damals viel breiter war als heute – bei normalem Wasserstand gefahrlos zu überqueren. Die Furt hatte in derRömerzeit wohl keine strategische Bedeutung gehabt, da die vonMogontiacum aus zumLimes und in dasInnere Germaniens führendenRömerstraßen wie dieElisabethenstraße den Domhügel und die sumpfige Mainniederung umgingen.
Nach dem Abzug der Römer um das Jahr 260 war der Domhügel von denAlamannen übernommen worden.[9] Etwa um 530 lösten dieFranken die Alamannen in der Herrschaft über das Untermaingebiet ab. Wahrscheinlich nutzten die neuen Herrscher die Furt nun als wichtigen Verkehrsweg, den ihre Handelspartner deshalb mit dem NamenFrankenfurt belegten.[10]
Die Entdeckung der Frankenfurt durch Karl den Großen, Aquarell von Leopold Bode (1888;Historisches Museum Frankfurt)
„Die Herkunft dieses Ortsnamens soll dir nicht länger unklar bleiben, lieber Leser. Deshalb will ich dir jetzt erzählen, was ich von glaubwürdigen Männern darüber gehört habe. Unter der Regierung Kaiser Karls des Großen, des Sohnes König Pippins, kam es zwischen den Seinen und unseren Vorfahren (den Sachsen) zum Kriege. In diesem Kampfe wurden die Franken von den Unsrigen besiegt. Als sie nun, unkundig einer Furt, über den Main zurück mussten, ging vor ihnen eine Hirschkuh hinüber und zeigte ihnen so durch Gottes Erbarmen gleichsam den Weg. Ihr folgten sie und erreichten frohen Mutes das rettende Ufer. Danach heißt der Ort Frankfurt. Als sich der Kaiser auf diesem Feldzuge schon von den Feinden überwunden sah, wich er als erster zurück und erklärte: ‚Es ist mir lieber, dass die Leute mich schmähen und sagen, ich sei von hier geflohen, als ich sei hier gefallen. Denn so lange ich lebe, darf ich hoffen, die mir angetane schwere Schmach zu rächen.‘“
–Thietmar von Merseburg:Chronicon VII, 75
Tatsächlich führte Karl der Große niemals in der Maingegend Krieg gegen die Sachsen. Die Geschichte der Entstehung des Namens vonSachsenhausen, als vermeintlicher Ort der Ansiedlung gefangener Sachsen durch den siegreichen Kaiser, ist eineLegende. Sie geht wahrscheinlich auf eine sagenhafte Vermischung mit der geschichtlichen Tatsache zurück, dass er kurz nach seiner Abreise 794 gegen aufständische Sachsen in Norddeutschland ins Feld zog.
Ein andererGründungsmythos Frankfurts war bis ins 18. Jahrhundert populär, beispielsweise inZedlers Universal-Lexicon. Heute ist er wenig bekannt:Helenos, ein Sohn desPriamos, soll sich nach seiner Flucht aus dem zerstörtenTroja am Main niedergelassen und eine Stadt namensHelenopolis gegründet haben. Frankfurt hätte demnach den gleichen mythischen Ursprung wieRom, dessen legendäre Gründer,Romulus und Remus, Nachfahren geflohener Trojaner waren. Um das Jahr 130 nach Christus soll schließlich ein gewisserFrancus, ein Herzog derHogier, die alte Stadt Helenopolis wiederhergestellt und nach seinem NamenFranckenfurt genannt haben.[12] Andere Autoren führten den Namen Helenopolis auf KaiserinHelena, die MutterKonstantins des Großen, zurück. Die älteste bekannte Erwähnung des Helenopolis-Mythos ist von demHumanistenJohannes Trithemius aus dem 15. Jahrhundert überliefert, andere Humanisten folgten wesentlich später. Helenopolis wurde bis ins 18. Jahrhundert häufig als Synonym für Frankfurt verwendet, beispielsweise als Druckort in Büchern, in der Numismatik und als Matrikelangabe von Studenten.
Die ursprüngliche NamensformFranconofurd entwickelte sich im Mittelalter zuFrankenfort oderFrankinfort, in der Neuzeit zuFranckfort undFranckfurth weiter.[13] Spätestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts hat sich die SchreibweiseFrankfurt gefestigt. Der Namenszusatzam Main findet sich bereits in den ältesten Urkunden, seit dem 14. Jahrhundert regelmäßig.[14] Umgangssprachlich wird der amtliche Name meist zuFrankfurt verkürzt, solange keine Verwechslungsgefahr, insbesondere mitFrankfurt (Oder), besteht. Die inoffiziellen NamensformenFrankfurt/Main oderFrankfurt a. M. finden sich häufig, im Eisenbahnverkehr istFrankfurt (Main) üblich. Weithin sind die AbkürzungenFfm oderFFM in Gebrauch, daneben derIATA-FlughafencodeFRA oder dasKraftfahrzeugkennzeichenF.
Die Stadt liegt am nördlichen Rand derOberrheinischen Tiefebene auf beiden Seiten desUntermains südöstlich desTaunus. Sie bildet mit ihrem Ballungsraum das Zentrum desRhein-Main-Gebiets. Etwa ein Drittel des Stadtgebiets ist als LandschaftsschutzgebietFrankfurter Grüngürtel ausgewiesen. Dazu gehört derFrankfurter Stadtwald, einer der größtenStadtwälder Deutschlands. Das Stadtgebiet erstreckt sich in Ost-West-Richtung über 23,4 Kilometer, in Nord-Süd-Richtung über 23,3 Kilometer.
Ihren höchsten natürlichen Punkt hat die Stadt an derBerger Warte auf demBerger Rücken im StadtteilSeckbach mit 212,6 Metern überNormalnull. Ihr tiefster Punkt liegt am Mainufer inSindlingen bei 88 Metern über Normalnull.
Der Flächenschwerpunkt sowie der geographische Mittelpunkt des heutigen Stadtgebietes liegen im Stadtteil Bockenheim in der Nähe desWestbahnhofes, also außerhalb des historischen Stadtkerns.[15] Dies geht auf die Eingemeindungen Richtung Westen zurück, entsprechend liegt das nicht eingemeindete Offenbach zur Stadtmitte näher als viele Stadtteile Frankfurts.
Das Frankfurter Stadtgebiet gehört größtenteils zur westlichenUntermainebene, im Osten zurHanau-Seligenstädter Senke, im äußersten Norden bereits zurWetterau.[16] Geologisch sind im Stadtgebiet die seit dem jüngerenPliozän und imPleistozän entstandenen vierFlussterrassen von Main undNidda erkennbar. Die höchste Terrasse setzt sich ausTaunusgesteinen zusammen und ist im Stadtgebiet nur im Bereich desBerger Rückens anzutreffen. Auf der oberen Terrasse von 170 bis 120 Meter liegen die nördlichen und nordöstlichen Stadtteile, die nach Nordwesten zur Nidda und nach Süden amBornheimer Hang und am Röderberg steil abfallen, sowie der Süden von Sachsenhausen mit dem Mühlberg und dem Sachsenhäuser Berg. Die mittlere Terrasse liegt in einer Höhenlage zwischen 100 und 115 Metern. Sie ist im Stadtgebiet zum Beispiel in derKelsterbacher Terrasse und im Steilufer der Altstadt von Höchst zu erkennen. Die unterste Terrasse zwischen 95 und 90 Metern entstand imHolozän. Sie begleitet den Main zu beiden Seiten. Auf ihr liegen der Domhügel, die historische Keimzelle der Stadt, und der Karmeliterhügel. An einigen Stellen im Stadtgebiet, beispielsweise in Bockenheim (Basaltstraße) und im Stadtwald amSchwarzsteinkautweg[17] finden sich im Untergrund Schichten vonVogelsberg-Basalt aus demMiozän, deren Mächtigkeit bis zu 14 Meter erreicht.
Klima
Die ältesten Temperaturmessungen stammen aus dem Dezember 1695 und sind in der Chronik desAchilles Augustus von Lersner überliefert. Seit 1826 existieren kontinuierliche Messreihen,[18] wenn auch für unterschiedliche Stationen.
In Frankfurt bestehen mehrere Wetterstationen desDeutschen Wetterdienstes. Die außerhalb der Kernstadt gelegene StationFlughafen zeichnet schon seit 1949 das Wetter auf.[19] Seit 1985 besteht zudem die StationWestend auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt, welche die dichter bebaute Innenstadt klimatisch repräsentiert. Bei dem Vergleich der Daten beider Stationen fällt auf, dass die Station Westend häufig höhere Temperaturen verzeichnet, denn durch denWärmeinseleffekt wird dafür gesorgt, dass es in der Innenstadt Frankfurts oft wärmer ist als im Umland.
Bedingt durch die Lage am nördlichen Rand derOberrheinischen Tiefebene gehört Frankfurt zusammen mit anderen Großstädten wieFreiburg,Karlsruhe,Mannheim oderDarmstadt zu den wärmsten Städten Deutschlands. Die Jahresmitteltemperatur lag an der Wetterstation Flughafen zwischen 1981 und 2010 bei 10,6 °C, an der WetterstationWestend zwischen 2017 und 2022 bei 12,1 °C.
Der Frühling erreicht die Region sehr früh, sodass die Apfelblüte hier häufig schon Anfang bis Mitte April beginnt. Im März werden üblicherweise 10 °C bis 15 °C am Tage erreicht, im Mai über 20 °C. Im März wurden schon Temperaturen um und über 25 °C, im April und Mai über 30 °C erreicht. Oft ist es trocken und sonnig.[20]
Im Sommer bewegen sich die Tagesdurchschnittstemperaturen im Schnitt um 18 bis 22 °C, die Tagestemperaturen erreichen normalerweise Werte zwischen 24 und 30 °C. Im Hochsommer sind längere Phasen mit über 30 °C am Tag nicht unüblich, dabei ist es im Sommer verhältnismäßig sehr sonnig. In der Regel gibt es im Jahr 60 bis 80Sommertage, 2018 waren es 108, und 10 bis 30Hitzetage. Der Rekord liegt bei 43, der ebenfalls 2018 erreicht wurde. Rund 5 bis 10Tropennächte sind im Jahr möglich. Die höchste Temperatur von 40,2 °C wurde am 25. Juli 2019 im Westend gemessen.[21]
Im Herbst sind, insbesondere im September, einige trockene, spätsommerlich warme Tage möglich. Die Höchsttemperaturen reichen von 8 bis 12 °C im November bis 20–24 °C im September, auch über 30 °C wurden im September gemessen.
Im Winter ist die Stadt eine der wärmsten Städte Deutschlands[22]. Die Höchsttemperaturen pendeln sich im mittleren einstelligen Bereich ein, Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind nicht so häufig wie in anderen Regionen. Im Westend wurden die letzten Jahre im Schnitt 20 bis 60Frosttage gemeldet.Eistage gibt es höchstens im niedrigen zweistelligen Bereich, seit 2013 ausschließlich unter 10. Die tiefste Temperatur von −23,8 °C wurde am 19. Januar 1940 im Westend gemessen; die Tiefsttemperatur seit 1985 lag bei −15,0 °C, gemessen am 9. Februar 1986. Schneetage kann es zwischen November und März geben. Die schneereichsten Monate seit 1985 waren der Januar 1997 und der Februar 1986 mit jeweils 23 Tagen. Wesentlich mehr Schneetage werden imTaunus gemessen.
Die umliegenden Mittelgebirge, insbesondere der Taunus, wirken für die Region oft als Schutzschild gegenüber Regen und Wolken, weshalb die Stadt Frankfurt mit einem durchschnittlichen Jahresniederschlag von um die 600 mm zu den trockeneren und mit 1600 bis 2000 Sonnenstunden im Jahr zu den sonnigeren Städten Deutschlands gehört. In der Region nordwestlich des Taunushauptkamms gibt es oft signifikant weniger Sonnenstunden als im Rhein-Main-Gebiet.[23]
Laut Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist das ein Klima des in Deutschland dominierenden TypenCfb[24].
Der vom Land Hessen aufgestellteLuftreinhalteplan für Frankfurt stammt aus dem Jahr 2005 und wurde 2011 erstmals fortgeschrieben.[28] Nach der Bioklimakarte desDeutschen Wetterdienstes[29] liegt Frankfurt in einembelasteten Verdichtungsraum. Aus lufthygienischer Sicht sind vor allem die oft niedrigen Windgeschwindigkeiten und im Zusammenhang damit die Häufigkeit von Zeiten mit ungünstigem Luftaustausch charakteristisch. Wesentlicher Teil des Luftreinhalteplans war die Einrichtung einer großen Teile des Stadtgebiets umfassendenUmweltzone zum 1. Januar 2012. Der Luftreinhalteplan konnte bis 2018 die Belastungen durchStickoxide, vor allemStickstoffdioxid, nicht unter die seit 2010 geltenden Grenzwerte der39. BImSchV reduzieren.[30] „Hauptemittent ist in Frankfurt am Main der Kfz-Verkehr, gefolgt von Anteilen aus dem Flugverkehr, der Industrie sowie den Gebäudeheizungen. Die vorherrschenden Grenzwertüberschreitungen werden vor allem durch den Kraftfahrzeugverkehr verursacht. An vielbefahrenen Straßen sind dieselbetriebene Personenkraftwagen mit bis zu 80 % Hauptverursacher.“[31] Der Grenzwert für Stickstoffdioxid kann daher im Stadtgebiet Frankfurt an verkehrsreichen Stellen oft nicht eingehalten werden.[28] DasVerwaltungsgericht Wiesbaden hatte deshalb am 5. September 2018 entschieden: „In den Luftreinhalteplan für die Stadt Frankfurt am Main sind zonenbezogeneFahrverbote für Kraftfahrzeuge mit benzin- oder gasbetriebenen Ottomotoren unterhalb derAbgasnorm Euro 3, sowie für alle Fahrzeuge mit Dieselmotoren unterhalb der Abgasnorm Euro 5 ab dem 1. Februar 2019, sowie für Kraftfahrzeuge mit Dieselmotoren der Abgasnorm Euro 5 ab dem 1. September 2019 neben einem Konzept zur Parkraumbewirtschaftung und zur kurzfristigen Nachrüstung der im Innenstadtbereich verkehrenden Busflotte mit SCRT-Filtern aufzunehmen.“[32] Das Dieselfahrverbot träfe etwa 200.000 Fahrzeuge im Ballungsraum Frankfurt.[33] Stadt und Land konnten einBerufungsverfahren beimHessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel gegen das Fahrverbotsurteil erwirken und ein Dieselfahrverbot vorläufig abwenden.[34] Mit der am 28. Dezember 2020 in Kraft getretenen zweiten Fortschreibung des Luftreinhalteplans ist ein umfassendes Maßnahmenpaket verbunden, das unter anderem verbesserteParkraumbewirtschaftung, Austausch von kommunalen Fahrzeugen, Einrichtung von Bus- und Fahrradspuren und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 km/h innerhalb des Anlagenrings vorsieht. Falls die Maßnahmen nicht die Einhaltung der Grenzwerte bewirken, werden mit Wirkung zum 1. Oktober 2021 Verkehrsbeschränkungen für ältere Diesel- und Benzinfahrzeuge in besonders belasteten Bereichenangeordnet.[28]
Stadtgliederung und deren Entwicklung
Stadtbezirke, Stadtteile und Ortsbezirke
Frankfurt am Main nach Ortsbezirken und zugehörigen Stadtbezirke im Jahr 2020
Frankfurt hat 43Stadtteile. Die drei Stadtteile Nordend, Westend und Sachsenhausen werden statistisch jeweils in zwei Stadtteile geteilt. Die Stadtteile sind von 1 bis 47 nummeriert, wobei die Nummer 23 ausgelassen wird, aus technischen Gründen jedoch dem StadtteilPraunheim zugeordnet ist. Die Stadtteile setzen sich wiederum aus 124Stadtbezirken, 448Wahlbezirken und 6.130 Blöcken zusammen.[35]
Politisch ist die Stadt in 16Ortsbezirke aufgeteilt, die jeweils einenOrtsbeirat mit einemOrtsvorsteher als Vorsitzenden haben. Die Ortsbezirke 1 bis 11 bestehen jeweils aus mehreren Stadtteilen, während die in den 1970er Jahren eingemeindeten Stadtteile nach wie vor eigene Ortsbezirke (12 bis 16) bilden.
Der größte Stadtteil nach Fläche und Einwohnerzahl istSachsenhausen; es folgen nach EinwohnerzahlNordend undBockenheim. Die wenigen Einwohner des StadtteilsFrankfurt-Flughafen werden im statistischen Jahrbuch dem Stadtteil Sachsenhausen-Süd zugerechnet. Der kleinste Stadtteil nach Fläche ist dieAltstadt.
Bevölkerung in den 46 Stadtteilen am 31. Dezember 2024[36]
Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main von 1387 bis 2018
Angaben über die Einwohnerentwicklung Frankfurts basieren bis ins 19. Jahrhundert auf ungenauen Schätzungen, erst ab etwa 1810 aufVolkszählungsergebnissen und amtlichen Statistiken. Im Mittelalter gehörte Frankfurt mit rund 10.000 Einwohnern zu denmittelgroßen deutschen Städten. Im 17. Jahrhundert überschritt die Einwohnerzahl 20.000, Mitte des 18. Jahrhunderts 30.000 und um 1810 40.000. Bis zum Ende der Freien Stadt Frankfurt 1866 stieg die Stadtbevölkerung auf über 90.000, von denen rund 78.000 innerhalb der Wallanlagen wohnten. Dort leben heute etwa 7000 Menschen.
1875 hatte Frankfurt 100.000 Einwohner. Etwa ab 1880 gehörte es zu den zehn größten Städten Deutschlands. 1910 stand es mit 414.576 Einwohnern an neunter Stelle in Deutschland und an vierter unter den preußischen Großstädten. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs stieg die Stadtbevölkerung auf 553.464.
Im Zweiten Weltkrieg kamen mehr als 4800 Zivilisten und 12.700 Frankfurter Soldaten ums Leben, fast 12.000 jüdische Einwohner Frankfurts (von ehemals 30.000) wurden imHolocaust ermordet. Ende 1945 lebten 358.000 Menschen in der Stadt, in der etwa die Hälfte der Wohnungen durch den Krieg zerstört worden war.
1951 überschritt die Einwohnerzahl wieder den Stand von 1939 und erreichte 1963 mit 691.257 einen vorläufigen Höchststand. Durch Wanderungsverluste ins Umland nahm die Zahl der Einwohner bis 1986 auf 592.411 ab, seitdem stieg sie wieder an auf 756.021 (Stichtag 31. Dezember 2024).[1] Das Bevölkerungswachstum ist eine Folge der wirtschaftlichen Dynamik der Stadt, der Ausweisung neuer Siedlungs- und Wohngebiete sowie der Veränderung der Altersstruktur durch den Zuzug junger Familien.
Nach der im Juni 2015 veröffentlichtenRegionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung bis 2040[38] erwartet dasBürgeramt Statistik und Wahlen eine Fortsetzung des starken Bevölkerungswachstums der letzten Jahre. Am 18. Februar 2019 hatte Frankfurt erstmals über 750.000 Einwohner.[39] 2020 werden etwa 764.000 Einwohner erwartet, 2030 etwa 810.000 und 2040 etwa 830.000. Durch den anhaltenden Zuzug vorwiegend junger Menschen sinkt dasDurchschnittsalter Frankfurts nach einer Studie desInstituts der deutschen Wirtschaft (IW) deutschlandweit am schnellsten. 2017 lag es bei 40,6 Jahren.[40]
30 Prozent der am 31. Dezember 2024[41] in Frankfurt mit Hauptwohnsitz gemeldeten 782.416 Einwohner haben keinedeutsche Staatsangehörigkeit. Abgesehen von einigen Umlandgemeinden ist das der höchsteAusländeranteil allerhessischen Kommunen. Laut dem im Juni 2017 vorgestellten Bericht zum Integritäts- und Diversitätsmonitoring des städtischen Amts für multikulturelle Angelegenheiten hatten 2015 51,2 Prozent der Frankfurter einenMigrationshintergrund, von denen jedoch etwa ein Drittel nicht selbst zugewandert ist.[42] Die Einwohner der Stadt stammten 2024 aus rund 180 Nationen.[43]
Ab 1877 wurden die Gemeinden des Stadtkreises, 1910 auch des 1885 gebildetenLandkreises Frankfurt, nach und nach in die Stadt Frankfurteingemeindet. Die letzte Eingemeindung erfolgte 1977. Von den ehemaligen Frankfurter Dörfern gehört nur Dortelweil nicht wieder zum Stadtgebiet. Im heutigen Frankfurter Stadtgebiet liegen einigeWüstungen, also ehemalige Siedlungen bzw. Dörfer, die im Laufe der Zeit aufgegeben wurden.
Wie bei anderen deutschen Großstädten hat sich Frankfurts Stadtbild nach demZweiten Weltkrieg teils radikal geändert, obwohl heute über 40 % der Stadt aus Gebäuden aus der Zeit von vor dem Zweiten Weltkrieg bestehen.[44] Dies war bedingt durch dieBombenschäden derLuftangriffe auf Frankfurt am Main und den darauf folgenden, den alten Stadtgrundriss oft ignorierenden Wiederaufbau, dem die Stadt einautogerechtes Straßennetz und eine eher vorstädtisch wirkende Altstadtbebauung im Stil der 1950er und 1960er Jahre verdankt.
Von einer der ehemals größten zusammenhängendenAltstädte Deutschlands, die seit demHochmittelalter nie durch Kriege oder Großfeuer verwüstet worden war, blieb nur wenig übrig. Von rund 1250Fachwerkhäusern überlebten nur zwei weitgehend unversehrt, dasHaus Wertheim amFahrtor und das HausMainkai 40, das wie die meisten Frankfurter Fachwerkhäuser früher kein Sichtfachwerk zeigt, sondern verputzt ist. Doch schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis zumErsten Weltkrieg wurden Straßendurchbrüche geschaffen(Braubachstraße) und ganze Quartiere abgerissen(Judengasse). Im Zentrum der historischen Altstadt liegt derRömerberg, einer der bekanntesten Stadtplätze der Bundesrepublik. Die den Platzrand säumenden Gebäude sind Wiederaufbauten oder Neubauten der 1950er und 1980er Jahre.
Die Grenzen des StadtviertelsFrankfurt-Altstadt entsprechen dem Verlauf der alten Stadtmauer des 12. Jahrhunderts, der sogenanntenStaufenmauer. Dies entspricht etwa den StraßenzügenNeue Mainzer Straße-Kaiserstraße-Roßmarkt-Zeil-Kurt-Schumacher-Straße. In der Altstadt befinden sich der FrankfurterKaiserdom und die als Tagungsort der deutschen Nationalversammlung von 1848 bekanntePaulskirche. Ein Grafiker, der das alte Frankfurt des 17. Jahrhunderts detailgetreu in Stadtansichten darstellte, warMatthäus Merian. Für die genaue fotografische Dokumentation Frankfurts war im 19. JahrhundertCarl Friedrich Mylius sehr bedeutend.
Die heutigeInnenstadt, ab 1333 alsNeustadt erweiterter Teil der Altstadt, erlebte im frühen 19. Jahrhundert starke Veränderungen. Diebarocke Stadtbefestigung mit ihren großen Bastionen, die seit dem 17. Jahrhundert dieAlt- und dieNeustadt umfassten, wurde geschleift und stattdessen dieWallanlagen als ringförmiger Park um die alte Stadt geschaffen. Das sumpfige Fischerfeld wurde trockengelegt und einheitlich bebaut. Der StadtplanerGeorg Heß verfasste ein Statut, in dem geregelt wurde, wie die Neubauten aussehen sollten. Er verlangte, dass sich die Bauherren an den Stil desKlassizismus zu halten hätten. In diesem ebenfalls weitgehend zerstörten Stadtquartier haben sich nur wenige Beispiele für den Frankfurter Klassizismus erhalten, so der ab 1835 entstandene Neubau des Hospital zum Hl. Geist und die 1820 bis 1825 entstandene und 1944 teilweise zerstörteAlte Stadtbibliothek, die als „Literaturhaus“ 2005 originalgetreu wiederaufgebaut worden ist. In derWallservitut wurde 1827 festgelegt, dass die in Spazierwege umgewandelten Wallanlagen nicht bebaut werden dürften. Diese Bestimmung gilt nach wie vor, auch wenn die Stadt einzelne Ausnahmen zugelassen hat (Alte Oper,Schauspielhaus, das ursprünglich alsStadtbad Mitte erbaute Hilton-Hotel).
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich dieHauptwache zum Mittelpunkt der Stadt. DieZeil wurde zur Hauptgeschäftsstraße. Die 1678–1681 am Eingang der Zeil errichtete barockeKatharinenkirche, heute die größte evangelische Kirche Frankfurts, ist eng mit der FamilieGoethe verbunden.
Wiederholte, radikale bauliche Veränderungen prägen die Frankfurter Innenstadt und geben bisher unzugängliche Bereiche der öffentlichen – vor allem merkantilen – Nutzung zurück. So wurde an der Einkaufsstraße Zeil im Februar 2009 auf dem ehemaligen Gelände derHauptpost Frankfurt am Main und der Telekom zwischenEschenheimer Tor und Zeil das EinkaufszentrumMyZeil eröffnet, flankiert von zwei Hochhäusern mit Büro- und Hotelnutzung, sowie das zwischen 1737 und 1741 erbaute, stadtgeschichtlich wichtige und 1944 zerstörtePalais Thurn und Taxis in etwas verkleinerter Form originalgetreu rekonstruiert. Für dasPalaisquartier genannte Projekt wurde unter anderem dasFernmeldehochhaus, eines der ersten Frankfurter Hochhäuser aus dem Jahr 1956, abgerissen. DasGebäudeensemble wurde Mitte 2010 fertiggestellt. Auf dem direkt nördlich angrenzenden Grundstück wurde das 1953 errichteteRundschau-Haus der Frankfurter Rundschau abgerissen, um Wohn- und Geschäftshäusern Platz zu machen. Das ehemaligeDegussa-Gelände zwischen Mainkai,Neuer Mainzer Straße und Weißfrauenstraße wurde 2010–2018 komplett umgestaltet. 2018 wurde damit begonnen, das ehemalige Areal der Deutschen Bank am Roßmarkt mit einem von vier Hochhäusern überragten neuen Quartier zu überbauen. Hier wird mit demDeutsche-Bank-Hochhaus ein Frankfurter Hochhaus der ersten Generation Opfer der Neubebauung. DasFour genannte Projekt soll 2024 abgeschlossen sein, die ersten Gebäude sollen bereits Ende 2023 bezogen werden.[45]
Eine weitere große Veränderung leitete 2010 der Abriss desTechnischen Rathauses im Altstadtkern zwischen Dom und Römerberg ein. Hier entstand von 2014 bis 2018 im Rahmen desDom-Römer-Projekts der historische Grundriss mit den StraßenzügenMarkt undHühnermarkt über 70 Jahre nach seiner Zerstörung wieder neu. Unter den 35 Neubauten sind 15 alsschöpferische Nachbauten bezeichnete Rekonstruktionen ehemaliger Altstadthäuser, darunter städtebaulich bedeutende Gebäude wie dasHaus zur Goldenen Waage, dasNeue Rote Haus, dasGoldene Lämmchen, ein Teil desRebstockhofs und dasHaus zum Esslinger. DerArchäologische Garten mit den Ausgrabungen einerrömischen Niederlassung und derkarolingischen Königspfalz wurde mit demStadthaus am Markt überbaut, um die ältesten Siedlungsspuren Frankfurts dauerhaft vor der Witterung zu schützen und zugänglich zu halten.
Seit etwa 1830 entstanden außerhalb der Wallanlagen die StadtteileWestend,Nordend undOstend. Nach dem Bau desHauptbahnhofes entstand in den 1890er Jahren dasBahnhofsviertel auf dem Gelände der drei zuvor direkt westlich an den Anlagenring angrenzendenWestbahnhöfe.
AlsWohngebiete wuchsen vor allem die drei erstgenannten Stadtteile sowie das südlich des Mains gelegeneSachsenhausen besonders nach derAnnexion durch Preußen außerordentlich stark. Ein Prozent der Bevölkerung wohnt innerhalb der ehemaligen Stadtmauern. Die Bebauung erfolgte bis 1866 eher planlos mit Bebauung der sogenannten „Gärtnereizone“ außerhalb der Wallanlagen, die an den „krummen“ Straßenführungen und vereinzelt erhaltenen Gartenhäusern der klassizistischen Epoche ablesbar ist. Nachdem dieser Bereich durch ständige Verdichtung erschöpft schien, entwickelte sich die Bebauung entlang der breiten, allesamt Landstraßen genannten Ausfallstraßen in Richtung der Vororte weiter. So an derEschersheimer Landstraße, derEckenheimer Landstraße,Friedberger Landstraße oder derBockenheimer Landstraße. In preußischer Zeit wurde dann auf dem Reißbrett ein schachbrettartiges Straßenraster entwickelt, das zeittypisch vereinzelt von polygonalen Platzanlagen zugunsten besonderer Blickbeziehungen etwa zu Kirchenbauten aufgebrochen ist. Der Anfang des 20. Jahrhunderts unter OberbürgermeisterFranz Adickes erbauteFrankfurter Alleenring fasst als Ringstraße mit breitem, begrüntem Mittelstreifen diese Stadterweiterung ein. Er folgt in weiten Bereichen etwa dem Verlauf der altenFrankfurter Landwehr.
Gebaut wurden üblicherweise in der Art des geschlossenen Blockrands mit vier bis fünf Etagen – und dabei die vorhandenen Villen desKlassizismus größtenteils abgerissen und die großen Gartengrundstücke parzelliert. Ausnahmen blieben die Villen der Familien Rothschild, Bethmann (alle im Zweiten Weltkrieg zerstört) und das bereits im 18. Jahrhundert an Stelle einer Wasserburg erbaute Holzhausenschlößchen, deren Parks den Bewohnern der umgebenden Stadtteile willkommene Erholungsmöglichkeiten bieten. Als lokale Besonderheit dominierte bis 1880 vielerorts ein zurückhaltender Spätklassizismus und selbst die nachfolgenden, stärker im „wilhelminischen“ Geschmack errichtete Architektur entwickelte beim Geschosswohnungsbau in der eher kaufmännisch denkenden Stadt nie die repräsentative Prachtentfaltung, wie sie aus anderen in jener Zeit stark gewachsenen Städten wie Wiesbaden, Leipzig oder Berlin bekannt ist.
Die 1877 und 1895 eingemeindeten StadtteileBornheim undBockenheim wurden ebenso wie Heddernheim, Eckenheim und Eschersheim in die Stadt integriert, erweitert und erhielten Anschluss an dieFrankfurter Straßenbahn, konnten sich hingegen als Nebenzentren ihren eigenen Charakter bewahren.
Typisch für die Zeit war das West-Ost-Gefälle in Qualität und Anspruch der Bebauung. Während das neuerbaute Bahnhofsviertel um 1900 als nobelstes Geschäftsviertel und das Westend als vornehmstes, großbürgerliches Wohngebiet galten, waren das Nordend, Bornheim und das Ostend Stadtteile des mittleren Bürgertums. Eine gewisse Sonderstellung nahm dabei das Ostend ein, das ebenso wie das Fischerfeld traditionell einen hohen jüdischen Bevölkerungsanteil hatte, und in dem sich viele Einrichtungen der jüdischen Gemeinde konzentrierten, so das Krankenhaus und das Waisenhaus auf dem Röderberg. Die große orthodoxe, 1905 bis 1907 erbauteSynagoge an der Friedberger Anlage (1938 zerstört) galt wie die in den 1920er Jahren errichteteGroßmarkthalle als Wahrzeichen des Stadtteils. Die Arbeiterschicht konzentrierte sich in der Nähe der großen Fabriken rund um den Hauptbahnhof im Gutleut- und Gallusviertel sowie dem im Rahmen der Osthafenplanung entstandenen Stadtteil Riederwald. Infolge der Naziherrschaft und der Flächenbombardements des Zweiten Weltkriegs änderten sich diese Verhältnisse grundlegend. Die ehemaligen Bewohner des Westends zog es in die Taunusvororte, das weitgehend zerstörte Ostend erholte sich jahrzehntelang kaum. Ein neues Bürgerbewusstsein entstand im Verlauf desHäuserkampfs der 1960er und 1970er Jahre, als für die Schaffung von Büroraum im Bahnhofsviertel und Westend zahlreiche gründerzeitliche Bauten abgerissen, umgenutzt oder durch Bürohochhäuser ersetzt wurden. Das Nordend und Bornheim entwickelten sich zu Zentren der aufkeimenden grünen Bewegung. Im Zuge derGentrifizierung sind diese „Szeneviertel“, ebenso wie nach demNeubau der Europäischen Zentralbank das Ostend in den Fokus derImmobilieninvestoren und -entwickler geraten. Durch das auf dem früherenGüterbahnhofsgelände entstehendeEuropaviertel mit dem EinkaufszentrumSkyline Plaza am Rande desGallusviertel sind in diesem bisherigen Arbeiterstadtteil entsprechende Entwicklungen absehbar.
Neben den Wallanlagen entstanden in der Stadt ab dem 19. Jahrhundert weitere Grünanlagen, die zumeist auf Parks begüterter Frankfurter Familien zurückgehen. Im StadtteilNordend-Ost befindet sich zum Beispiel derBethmannpark mit seinem chinesischenGarten des Himmlischen Friedens. Im Nordend befinden sich derHolzhausenpark und derGünthersburgpark. Weiter westlich im StadtteilWestend liegt derGrüneburgpark, in dem sich unter anderem die griechisch-orthodoxeGeorgioskirche und ein koreanischer Garten befinden. DerPalmengarten ist ein seit 1871 bestehender international renommierterBotanischer Garten, der etwa 2500 Pflanzenarten kultiviert und Attraktionen wie dasPapageno Musiktheater oder dieParkeisenbahnPalmen-Express beherbergt. Direkt nebenan befindet sich der ehemaligeBotanische Garten der Universität, der nach Verlagerung des Botanischen Instituts auf den Riedberg in die Obhut des Palmengartens übergegangen ist. Diese drei aneinandergrenzenden Parks bilden die größte innenstadtnahe Grünanlage Frankfurts. DerOstpark imOstend war 1907 der ersteVolkspark in Frankfurt und wurde als Erholungsort für die Anwohner, wie derArbeiter der angrenzenden Industriegebiete, konzipiert.
Die gründerzeitlicheKaiserstraße im Bahnhofsviertel
Klappergasse imEbbelwoi-Viertel in Alt-Sachsenhausen
Klassische Moderne: Das Neue Frankfurt
1925 wurde dasNeue Frankfurt als umfangreiches Städtebauprogramm begonnen. Der OberbürgermeisterLudwig Landmann ernannte 1925 den ArchitektenErnst May zum Stadtbaurat, der fortan alle Aktivitäten leitete und sich mit einem Stab junger Architekten, Techniker, Künstler und Designer umgab, um das Projekt nachhaltig in der Stadt zu verankern. Städtebaulich wurde das Zusammenwachsen der eingemeindeten Dörfer gestaltet und die Stadt um Infrastrukturprojekte und Parks bereichert. Darüber hinaus wurden wegweisende Technologien für das Bauwesen und das Industriedesign erprobt und eingesetzt. Bekannte Bauten umfassen die Großmarkthalle und das Gesellschaftshaus des Palmengartens und Siedlungen wiePraunheim,Römerstadt undWesthausen im Norden, dieSiedlung Bornheimer Hang im Osten, dieHellerhofsiedlung sowie dieHeimatsiedlung im Süden. Herausragende Designleistungen umfassen dieFrankfurter Küche und die SchriftartFutura.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden in mehreren Schritten die nördlich der Innenstadt gelegenen Stadtteile eingemeindet. Einige dieser Stadtteile hatten bereits bis 1866 zum Besitz derFreien Stadt Frankfurt gehört, andere waren zuvor nie mit Frankfurt verbunden. Um 1914 gehörte Frankfurt zu den flächenmäßig größten Städten Deutschlands.
Das Stadtgebiet wuchs 1928 durch Eingemeindungen weiter. Unter anderem kam die StadtHöchst am Main mit derAltstadt dazu, die gut erhalten ist und seit 1972 unter Denkmalschutz steht. Hier stehen ungefähr 400 Fachwerkhäuser, wie das älteste Gebäude Frankfurts, dieJustinuskirche. Die spätesten Eingemeindungen fanden 1972 und 1977 im Nordosten (Kalbach, Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach; im Osten Bergen-Enkheim) statt. Diese Stadtteile haben zum Teil ihren ländlichen Charakter bewahrt. Neben Höchst besitzen zum BeispielSeckbach,Niederursel undBergen-Enkheim bemerkenswerte Fachwerkstraßenzüge. Insgesamt sind etwa 14.500 Gebäude auf dem Stadtgebiet Frankfurts von vor 1919 und etwa 3.000 davon sind Fachwerkhäuser.[44][46]
DerFrankfurter Grüngürtel erstreckt sich ringförmig um den dichtbesiedelten Stadtkern. Er besteht aus drei unterschiedlichen Landschaften, demBerger Rücken im Nordosten der Stadt, demNiddatal auf dem gesamten Verlauf im Frankfurter Stadtgebiet im Westen und Norden sowie demFrankfurter Stadtwald im Süden. Der Grüngürtel umfasst über 8.000Hektar, was etwa einem Drittel des Frankfurter Stadtgebietes entspricht. Er wurde 1991 als einer der erstenGrüngürtel der Welt mit einer kommunalen Satzung, der Grüngürtel-Verfassung, begründet[47] und ist Teil des seit 1994 ausgewiesenen 10.850 Hektar großenLandschaftsschutzgebietsGrüngürtel und Grünzüge in der Stadt Frankfurt am Main.[48] Das Landschaftsschutzgebiet ist in zwei Zonen eingeteilt, die vor Bebauung und Nutzungsänderungen geschützt sind. Zone I umfasst Grünanlagen und Gärten sowie Sport-, Freizeit- und Erholungsanlagen, Zone II Wald- und Ackerflächen, Gehölze und Brachen, Wiesen sowie Auen- und Feuchtgebiete. Teile des Grüngürtels gehen nahtlos in den größeren Schutz- und ErholungsraumRegionalpark RheinMain über. ImGrüneburgpark, amBornheimer Hang und imOstpark sowie in derSinai-Wildnis ziehen sich Ausläufer des Grüngürtels bis fast in die Innenstadt.[49]
Trotzarchäologischer Funde aus der Jungsteinzeit lässt sich eine ständige Besiedelung des Domhügels und desRömerbergs, die das historische Zentrum Frankfurts bilden, erst für dierömische Zeit des ausgehenden 1. Jahrhunderts nachweisen. Nahe der Furt, nach der die spätere Stadt benannt wurde, existierte wahrscheinlich ein kleinesrömisches Militärlager mit einer Badeanlage, das im 2. Jahrhundert durch ein Gutshaus, eineVilla rustica, ersetzt wurde. An dessen Stelle entstand inmerowingischer Zeit einfränkischer Königshof, der die Keimzelle Frankfurts war.
Darüber hinaus bestand im Norden des heutigen Stadtgebiets, inFrankfurt-Heddernheim, von der Mitte des 1. bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts die RömerstadtNida, der Hauptort derCivitas Taunensium. Nach der Aufgabe desObergermanisch-Raetischen Limes und der Rückverlegung der Reichsgrenze an denRhein im Jahr 260 wurde die kleine Stadt verlassen. Aus dieser Endphase stammt ein bedeutender archäologischer Fund, der 2018 auf einem Nida zugeordneten Gräberfeld im heutigen StadtteilPraunheim gemacht wurde: dieFrankfurter Silberinschrift. Dabei handelt es sich um einen 18-zeiligen, auf eine Silberfolie gravierten, religiösen Text, der sich in einem Schutzamulett befand. Er erwähnt mehrfachJesus Christus und ist damit eines der frühesten materiellen Zeugnise desChristentums nördlich der Alpen.[50]
Von der Frankenfurt bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches
Der Name Frankfurt wurde erstmals am 22. Februar 794 in einerUrkunde Karls des Großen für das RegensburgerKloster St. Emmeram erwähnt. In dem aufLatein verfassten Dokument heißt es: „… actum super fluvium Moin in loco nuncupante Franconofurd“ – „gegeben (ausgestellt) am Flusse Main in einem Orte, genannt Frankfurt.“[51] Im Juni 794 versammelten sich in derfränkischen Königspfalz wichtige Kirchenvertreter des Reiches in derSynode von Frankfurt.
843 wurde Frankfurt die zeitweise wichtigste königliche Pfalz derOstfranken und Ort vonReichstagen. 1220 schaffte KaiserFriedrich II. das Amt desReichsvogtes in Frankfurt ab. An die Stelle diesesMinisterialen trat der vom Kaiser eingesetzteReichsschultheiß als Oberhaupt der sonst selbstverwalteten Bürgerschaft. Im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts erlangte die Stadt immer mehrPrivilegien undRegalien, beispielsweise 1240 die jährlicheHerbstmesse und 1330 die Frühjahrsmesse. 1266 wird der aus 42Patriziern und zünftigen Handwerksmeistern bestehende Rat der Stadt erstmals erwähnt. Seit 1311 wählte der Rat jährlichzwei Bürgermeister als Stadtoberhäupter. Mit dem Erwerb des Schultheißenamt erreichte Frankfurt 1372 die volleSouveränität alsReichsstadt.
Stadtansicht von Frankfurt a. M. auf der 6-Kreuzermünze von 1854
Mit dem Zusammenbruch desnapoleonischen Systems dankte Dalberg am 28. Oktober 1813 als Großherzog von Frankfurt ab. Sein Großherzogtum wurde von den siegreichen Alliierten alsGeneralgouvernement Frankfurt demZentralverwaltungsdepartement für die besetzten Gebiete unterstellt. Am 14. Dezember 1813 wurde die Unabhängigkeit der Stadt und ihres Territoriums wiederhergestellt und ihre reichsstädtische Verfassung wieder in Kraft gesetzt. Der bisherige PräfektFriedrich Maximilian von Günderrode übernahm als Stadtschultheiß die provisorische Leitung der Verwaltung.
Auf demWiener Kongress plante dasKönigreich Bayern die Annexion Frankfurts, doch beschloss der Kongress am 8. Juni 1815 die Wiederherstellung Frankfurts als Freie Stadt innerhalb desDeutschen Bundes. Es war damit nebenHamburg,Bremen undLübeck eine von vier Freien Städten, die ihre traditionelle Stadtfreiheit bis in die Zeit der Moderne behaupten konnten. Die Freie Stadt Frankfurt gab sich eine neue Verfassung, dieKonstitutionsergänzungsakte, und den WahlspruchStark im Recht. DerBundestag des Deutschen Bundes richtete sich in Frankfurt ein. 1833 scheiterte derFrankfurter Wachensturm, ein Versuch eine allgemeine Revolution in Deutschland auszulösen. 1848 kam es in den deutschen Staaten zurMärzrevolution. Die einberufeneNationalversammlung tagte in derFrankfurter Paulskirche und erarbeitete mit derPaulskirchenverfassung die erste gesamtdeutsche und demokratische Verfassung Deutschlands.
Für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu einem Industriezentrum mit raschem Bevölkerungswachstum war die Annexion vorteilhaft. Frankfurt gemeindete zwischen 1877 und 1910 in mehreren Etappen zahlreiche umliegende Orte ein und vergrößerte seine Fläche von 70 auf 135 Quadratkilometer. Damit wurde es schließlich Anfang des 20. Jahrhunderts für kurze ZeitDeutschlands flächengrößte Stadt. Mit dem raschen Bevölkerungswachstum baute die Stadt ihre öffentliche Infrastruktur aus, darunter zahlreiche Schulen, mehrere Mainbrücken, Wasserversorgung, Kanalisation, eine moderneBerufsfeuerwehr, Vieh- und Schlachthof, dieMarkthalle, Straßenbahnen, Bahnhöfe und Häfen. Nachdem sich die Industrie zunächst vor allem in Bockenheim, entlang der Mainzer Landstraße und in Sachsenhausen angesiedelt hatte, entstand 1909 bis 1912 der Osthafen mit einem Industriegebiet, dessen neu erschlossene Fläche so groß war wie das gesamte Ende des 19. Jahrhunderts bebaute Stadtgebiet nördlich des Mains. Neben den traditionellen Frankfurter Branchen, Gießereien und Metallwaren, Schriftgießereien und Druckereien, entstanden nun Brauereien, chemische Fabriken und, nach derInternationalen Elektrotechnischen Ausstellung 1891, auch eine Elektroindustrie. 1914 wurde die von Frankfurter Bürgern gestiftete Universität eröffnet.
Im Ersten Weltkrieg blieb Frankfurt von Zerstörungen verschont, litt aber aufgrund seiner Lage als preußische Grenzstadt mit hessischem und bayerischem Hinterland unter einer schlechten Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs. Infolge derNovemberrevolution 1918 kam es zu Unruhen und zeitweiligen Straßenkämpfen, die bis Ende 1919 anhielten.
In den 1920er Jahren erlebte Frankfurt eine kulturelle Blüte, unter anderem durch seine Theater und das städtebauliche Programm desNeuen Frankfurt (weltweit bekannt durch dieFrankfurter Küche, den Urtyp der modernen Einbauküche). 1925 fand im neu erbauten Waldstadion die erste internationaleArbeiterolympiade statt.
In derZeit des Nationalsozialismus wurden 11.134Juden aus Frankfurtdeportiert, darunter solche die nur jüdischer Abstammung waren und anderen Religionen angehörten. Nur 367 von ihnen überlebten denHolocaust.[52] ImZweiten Weltkrieg zerstörten alliierteLuftangriffe auf Frankfurt etwa 70 Prozent der Gebäude, darunter fast die gesamteAlt- undInnenstadt. Das bis 1944 nahezu geschlossen mittelalterliche Stadtbild ging dadurch verloren. Am 26. März 1945 rückten Truppen der3. US-Armee von Sachsenhausen kommend über die nur teilweise zerstörteWilhelmsbrücke in die Innenstadt ein. Am 29. März 1945 endeten die Kampfhandlungen im Stadtgebiet und die letzten Wehrmachtseinheiten zogen sich in Richtung Taunus und Wetterau zurück.[53]
Seit 1945: Entwicklung zur multikulturellen Wirtschaftsmetropole
Trotz der Niederlage in der Hauptstadtfrage entwickelte sich die Stadt in der Zeit desWirtschaftswunders erneut zu einer wirtschaftlichen Metropole und zum bedeutendstenFinanzplatz Kontinentaleuropas. DerWiederaufbau in den 1950er Jahren orientierte sich nicht an den alten städtebaulichen Strukturen. Weite Teile der einstigen Altstadt werden von den damals entstandenen schlichten modernistischen Zweckbauten und Verkehrsachsen geprägt. Infolge derTeilung Deutschlands übernahm Frankfurt Metropolfunktionen als Sitz von Unternehmen, Verbänden und Bundeseinrichtungen. Die Bedeutung der Stadt würdigte der amerikanische PräsidentJohn F. Kennedy mit seinem Besuch und einer Rede in der Paulskirche am 23. Juni 1963.[55]
In Frankfurt sind alleWeltreligionen vertreten. Bis 2001 gehörte die Mehrzahl der Frankfurter einer derchristlichenKonfessionen an.[56] DurchSäkularisierung und Zuwanderung nichtchristlicher Bevölkerungsgruppen sinkt der christliche Bevölkerungsanteil stetig. 2020 bildeten die Katholiken mit 19 % die größte religiöse Gruppe, es folgten die Muslime mit 18 % und die Protestanten mit 15 %.[57][58] Der Anteil der Protestanten und vor allem der der Katholiken ist seitdem gesunken. Ende 2024 waren 15,8 % der 776.843 Einwohnerkatholisch, 12,4 %evangelisch; 71,8 % gehörten anderen Konfessionen oderGlaubensgemeinschaften an oder warenkonfessionslos.[59]
Die Stadt galt seit derReformation als protestantisch, wenngleich das katholischeGemeindeleben niemals ganz erlosch. Durch Zuwanderung und Eingemeindungen nahm der Anteil der Katholiken seit dem 18. Jahrhundert allmählich zu und ist seit 1995 größer als der der Protestanten. Der Anteil der Muslime nahm auch zu und ist derzeit größer als der der Katholiken (Stand 2020 Muslime 18 %, Stand 2023 Katholiken 16 % und Protestanten 13 %)[57][60]
Etwa 6500 Frankfurter gehörten 2016 derjüdischen Gemeinde Frankfurt an.[61] Nach einer 2007 veröffentlichten Schätzung lebten am Jahresende 2006 rund 75.000 Muslime in Frankfurt.[62]
Bereits im 7. Jahrhundert existierte an der Stelle desDomes eine kleineKirche. Seit Ende des 12. Jahrhunderts entstanden in rascher Folge zahlreiche weitere Kirchen undKapellen, teils alsStiftungen Frankfurter Bürger, teils alsOrdensniederlassungen.
1533 führte die Freie Reichsstadt die Reformation ein. Vereinzelt gab es auch Aktivitäten derTäuferbewegung, die jedoch keine Spuren hinterließ.[63] Nach demAugsburger Interim von 1548 wurden die katholischenStiftskirchen undKlöster in Frankfurt an die katholische Kirche zurückgegeben, um den Konflikt mit dem katholischen Kaiser zu vermeiden und die städtischen Privilegien (vor allem die Messen und die Kaiserwahlen) nicht zu gefährden. Die wenigen verbliebenen Katholiken hatten seit demAugsburger Religionsfrieden von 1555Glaubensfreiheit, konnten jedoch bis 1806 nur in Ausnahmefällen das Bürgerrecht erwerben. AusFrankreich kamen verfolgteHugenotten, die die erste Gemeinde vonRéfugiés in Deutschland im Jahre 1554 entstehen ließen. Protestantische Glaubensflüchtlinge aus England machten zum Dank für die Gastfreundschaft der Stadt 1558 dasenglische Monument zum Geschenk. Diereformierte Kirche durfte in Frankfurt erst ab 1786 eigene Kirchen errichten. 1866 schlossen sich dielutherischen und die reformierten Gemeinden zu einerFrankfurter Landeskirche zusammen.
Bis 1917 bildeten die damals 86.000 Katholiken Frankfurts eine gemeinsame Stadtgemeinde, dann entstanden nach und nach mehrerePfarreien. Die katholischen Gemeinden gehören überwiegend zumBistum Limburg, nur Bergen-Enkheim zumBistum Fulda sowie die 1972 eingemeindeten Stadtteile Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach zumBistum Mainz. DerDeutsche Katholikentag war bisher dreimal in der Stadt zu Gast, nämlich 1863, 1882 und 1921.
Einejüdische Gemeinde wird in Frankfurt erstmals 1150 erwähnt. Zweimal, 1241 und 1349, wurden die FrankfurterJuden im Mittelalter Opfer vonPogromen. Von 1462 bis 1796 mussten sie in einemGhetto leben, derJudengasse. 1806 verfügte FürstprimasKarl Theodor von Dalberg die Gleichberechtigung aller Juden und Christen. 1816 schränkte die Freie Stadt Frankfurt in derKonstitutionsergänzungsakte die Bürgerrechte der Juden teilweise wieder ein. Während der antijüdischenHep-Hep-Krawalle, bei denen es zwischen August und Oktober 1819 inüber 80 Städten und Ortschaften imDeutschen Bund und über seine Grenzen zu zahlreichen Ausschreitungen und Vorfällen kam, war Frankfurt zwischen dem 8. und 12. August 1819 Schauplatz der neben Würzburg schwersten Gewaltexzesse. Über vier Tage befand sich die Stadt durch massive gewaltsame Ausschreitungen im Ausnahmezustand.[64] Erst 1864 gewährte Frankfurt als dritter deutscher Staat nach Hamburg und Baden den Juden die uneingeschränkte Gleichberechtigung.
Um 1930 lebten etwa 28.000 Juden in Frankfurt. In derZeit des Nationalsozialismus wurden fast alledeportiert oder vertrieben, die vier großen Synagogen während derNovemberpogrome 1938 zerstört. 11.134 Frankfurter Juden wurden während desHolocaust deportiert. Bei Kriegsende hatten nur etwa 160 in der Stadt überlebt. Bereits kurz nach Kriegsende wurde von deportierten osteuropäischen Juden eineneue jüdische Gemeinde gegründet. Sie ist heute mit etwa 6500 Mitgliedern eine der großen Gemeinden in der Bundesrepublik.[61] Größte FrankfurterSynagoge ist dieWestend-Synagoge.
Die 1959 in Sachsenhausen erbauteNuur-Moschee derAhmadiyya Muslim Jamaat war die ersteMoschee Frankfurts und eine der ersten Deutschlands. Inzwischen gibt es in Frankfurt etwa 35 Moscheen verschiedener islamischer Glaubensrichtungen.
DieHauptsatzung der Stadt Frankfurt am Main und dieHessische Gemeindeordnung bestimmen den konstitutionellen Aufbau der Stadt. Seit derKommunalwahl 2021 bildenGrüne,SPD,FDP undVolt eine Koalition in der Stadtverordnetenversammlung. DemMagistrat gehören neben dem direkt gewähltenOberbürgermeister 12 hauptamtliche und 14 ehrenamtlicheStadträte an. Bei derOberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Main 2023 wurdeMike Josef (SPD) erstmals gewählt. In der Stichwahl am 26. März 2023 erhielt er 51,7 % der abgegebenen Stimmen, sein GegenkandidatUwe Becker (CDU) 48,3 %.[65] Am 11. Mai 2023 wurde Josef in sein Amt eingeführt. Er ist der Nachfolger vonPeter Feldmann (ehemals SPD), der am 6. November 2022 mit einem Bürgerentscheid abgewählt worden war. Zwischen 11. November 2022 und 11. Mai 2023 hatte BürgermeisterinNargess Eskandari-Grünberg (Bündnis 90/Die Grünen) die Amtsgeschäfte kommissarisch geführt.
Auf Einladung deshessischen Ministerpräsidenten, der 2014/2015Bundesratspräsident war, fanden die Feierlichkeiten zum 25.Tag der Deutschen Einheit vom 2. bis zum 4. Oktober 2015 in Frankfurt statt. Mehr als 1,4 Millionen Besucher beteiligten sich an dem dreitägigen Bürgerfest, das unter dem Motto „Grenzen überwinden“ stand. Höhepunkt der 300 Veranstaltungen war eine Licht- und Toninszenierung am Mainufer.[66]
Parteien, die mindestens drei Stadtverordnete stellen, sind zur Bildung einerFraktion berechtigt. Die Vertreter kleinerer Parteien können sich bestehenden Fraktionen anschließen oder parteiübergreifende Fraktionen bilden. DieKommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes vorläufiges Ergebnis:[67]
Wählerstärkste Parteien bei der Kommunalwahl 2021 nach Stadtteil:
Grüne
CDU
SPD
Wahl zur Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt am Main 2021
Blasonierung: „Das Stadtwappen zeigt den weißen (silbernen), aufgerichteten, goldgekrönten und goldbewehrtenAdler mit gespreizten Flügeln und Fängen, mit blauer Zunge und blauen Krallen auf dem roten Feld.“[69]
Wappenbegründung: Der Frankfurter Adler geht auf den einköpfigenReichsadler aus dem dreizehnten Jahrhundert zurück.
Frankfurt hatte nach einer großzügigen öffentlichen Baupolitik in den 1980er Jahren unter den CDU-OberbürgermeisternWalter Wallmann undWolfram Brück den Schuldenstand von 840 Millionen Euro (1977) auf 2,25 Milliarden (1989) erhöht.[75] Unter dem rot-grünen Magistrat stieg die Verschuldung bis 1993 auf einen Höchststand von 3,4 Milliarden. Frankfurt hatte damit zeitweise die höchstePro-Kopf-Verschuldung unter den großen Städten (ohneStadtstaaten) Deutschlands. Da die Auflagen derKommunalaufsicht einen weiteren Anstieg der Nettoverschuldung untersagten, begann die Stadt ab 1994 mit derHaushaltskonsolidierung. Die Verschuldung ging danach deutlich zurück, unter anderem infolge einer drastischen Erhöhung der Gewerbesteuer, einer gemäßigten Ausgabenpolitik und einer zeitweise sehr guten wirtschaftlichen Entwicklung.
2006 lag Frankfurt mit einer Verschuldung von rund 2200 Euro pro Einwohner auf dem sechsten Platz unter den fünfzehn größten deutschen Städten (Bremen etwa 17.000, Berlin etwa 16.000, Hamburg etwa 13.000, Köln etwa 3800, München rund 2700 Euro pro Kopf).[76] Aufgrund guter Steuereinnahmen und hoher Haushaltsüberschüsse sank die Verschuldung bis Ende 2010 auf 983 Millionen Euro.
Am 13. Juni 2008 veröffentlichte die Stadt ihreEröffnungsbilanz zum 1. Januar 2007, mit der die Umstellung aufkaufmännische Buchführung eingeleitet wurde. Die Stadt Frankfurt verfügte demnach über ein Vermögen von 12,52 Milliarden Euro, wovon 11,8 Milliarden auf dasAnlagevermögen entfielen. Die Stadt ermittelte an Besitztümern unter anderem: 1145 Kilometer Straße; 44.266 Grundstücke; etwa 1800 Gebäude; 58,6 Kilometer U-Bahn-Gleise; etwa 2500 Pflanzenarten im Palmengarten; etwa 4500 Tiere aus 580 Arten im Zoo; 4902 Hektar Stadtwald. Den höchstenBuchwert aller Gebäude hat der Dom mit 58 Millionen Euro. Das städtischeEigenkapital lag bei 8,29 Milliarden, das entspricht einerEigenkapitalquote von 66,2 Prozent. DieVerbindlichkeiten lagen bei 1,8 Milliarden, die im Wesentlichen zur Deckung vonPensionsansprüchen gebildetenRückstellungen bei 1,2 Milliarden.[77]
2007 und 2008 erzielte die Stadt Jahresüberschüsse von jeweils über 500 Millionen Euro.[78] Infolge derWeltfinanzkrise sanken die Steuererträge um über 400 Millionen pro Jahr, deshalb ergaben sich von 2009 bis 2011 jährliche Defizite zwischen 180 und 320 Millionen Euro. DieHaushaltsplanung 2013 erwartete bis 2015 ein kumuliertes Defizit von 400 Millionen, bei steigenden Ausgaben für Bildung, Infrastruktur und Wohnungsbau. Die Stadt sah sich daher seit 2012 zu erheblichen Einsparungen gezwungen.[79][80]
Hauptgrund war die Entwicklung derGewerbesteuer als wichtigste Steuerquelle der Stadt Frankfurt. 2008 wurde ein Rekordwert von 1,64 Milliarden Euro eingenommen. Damit hatte Frankfurt nachMünchen (1,9 Milliarden Euro) die bundesweit höchsten Einnahmen aus der Gewerbesteuer, jedoch ist München gemessen an der Einwohnerzahl fast doppelt so groß wie Frankfurt. Ähnlich große Städte wieStuttgart oderDortmund erzielen nur etwa die Hälfte oder ein Fünftel der Frankfurter Einnahmen.[81] 2012 erzielte die Stadt wieder Gewerbesteuereinnahmen von 1,51 Milliarden Euro, 2013 von 1,44 Milliarden Euro,[82] die Defizite verringerten sich auf etwa 52 Millionen Euro sowie auf 61 Millionen Euro für 2013. Nach dem im Mai 2015 vorgelegten Jahresabschluss 2014 stiegen die Gewerbesteuereinnahmen wegen der guten Wirtschaftslage auf 1,73 Milliarden Euro brutto und lagen damit um 187 Millionen Euro höher als erwartet. Mit einem Haushaltsüberschuss von 158 Millionen Euro war 2014 damit das ersteHaushaltsjahr seit 2008, das nicht mit einem Defizit endete.[83] Der Zuwachs des Anlagevermögens um etwa 120 Millionen Euro war im Wesentlichen auf Investitionen in Schulen, öffentlichen Nahverkehr und die Mitfinanzierung von Wohnungsbauvorhaben zurückzuführen.[84] 2015 und 2016 schlossen mit Überschüssen von 176 bzw. knapp 114 Millionen Euro ab.[85] Das Ergebnis verbesserte sich infolge steigender Steuererträge, zugleich entfalteten die 2012 beschlossenen und umgesetzten Konsolidierungsmaßnahmen Wirkung. 2017 entstand einFehlbetrag von fast 200 Millionen Euro, den die Stadt im Wesentlichen auf steigende Ausgaben infolge des starken Bevölkerungswachstums, beispielsweise für den Bau und die Sanierung von Schulen und öffentlichen Einrichtungen, auf zusätzliche Ausgaben für die Unterbringung von Flüchtlingen und auf gestiegene Personal- und Pensionsaufwendungen zurückführte.[85] Auch 2018 schloss mit einem Fehlbetrag von fast 28 Millionen Euro ab.[86]
Frankfurt gehört zu den knapp 30 Kommunen in Hessen, die aufgrund der 2016 eingeführten Neuordnung deskommunalen Finanzausgleichs[87] deutlich wenigerZuwendungen erhalten. Bis 2019 wurde Frankfurt aufgrund der Neuregelung mit mehr als 530 Millionen Euro belastet. Im Dezember 2016 erhob Frankfurt deshalb Klage beimStaatsgerichtshof des Landes Hessen.[88] Der Staatsgerichtshof wies die Klage im Januar 2019 alszulässig, aberunbegründet zurück.[89] Das Gericht kam zu dem „Befund, dass sich ein Sonderbedarf der Antragstellerin aufgrund ihrer Metropolenstellung, also ihres konkreten Aufgabenzuschnitts, aus den dem Gesetzgeber vorliegenden Daten nicht abbilden ließ“.
ImDoppelhaushalt für 2020/2021 rechnet die Stadt mit Defiziten von 131 bzw. 192 Millionen Euro und plant Investitionen von 725 bzw. 602 Millionen Euro. Neben Bildung und Nahverkehr ist die Stadtplanung, darunter der Wohnungsbau, größter Investitionsbereich. Für Sozialleistungen werden 822 bzw. 844 Millionen Euro ausgegeben, für Kinderbetreuung, Schulträgeraufgaben, Jugend- und Erwachsenenbildung sowie die Stadtbücherei 876 bzw. 925 Millionen Euro. Der öffentliche Nahverkehr wird mit 211 und 234 Millionen bezuschusst, der Kulturbereich mit 207 und 211 Millionen Euro.[90]
Der Haushaltsplan 2023 sieht für das Jahr 2023 im ordentlichen Ergebnis des Ergebnishaushalts Erträge (Einnahmen) in Höhe von 4.730.590.000 Euro vor.[91] Dem stehen Aufwendungen (Ausgaben) von 4.792.910.000 Euro gegenüber. Somit übersteigen gemäß dem Haushaltsplan 2023 die Ausgaben die Einnahmen um 62.320.000 Euro.
Wirtschaft und Standortfaktoren
Überblick
Im Jahre 2016 erwirtschaftete Frankfurt am Main, innerhalb seiner Stadtgrenzen, einBruttoinlandsprodukt (BIP) von 66,917 Milliarden Euro und belegte damit den vierten Rang in derRangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung und hält einen Anteil von 24,8 Prozent an der gesamten hessischen Wirtschaftsleistung. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 91.099 Euro pro Kopf (Hessen: 43.496 Euro, Deutschland 38.180 Euro). Frankfurt ist damit die fünftreichste kreisfreie Stadt in Deutschland und die reichste unter den größeren Städten. Das BIP je Erwerbsperson beträgt 97.178 Euro. In der Stadt sind 2016 ca. 688.600 Erwerbstätige beschäftigt.[92] Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2018 bei 4,9 Prozent und damit geringfügig über dem Durchschnitt Hessens von 4,1 Prozent.[93]Frankfurt ist Zentrum des Rhein-Main-Gebietes, die zu den wirtschaftlich leistungsstärksten Regionen des Landes gehört und ein BIP von mehr als 250 Milliarden Euro erwirtschaftet.[94]
Laut einer 2001 erstellten Rangliste derUniversität Liverpool kann Frankfurt als die produktivste Stadt Europas (nachBruttoinlandsprodukt pro Kopf) gelten (vorKarlsruhe,Paris undMünchen).[95] Die Stadt ist eine der reichsten und leistungsfähigsten Metropolen Europas. Dies spiegelt sich an der hohen Anzahl internationaler Unternehmensvertretungen wider. In einer jährlichen Studie (European Cities Monitor, 2010) vonCushman & Wakefield hält Frankfurt seit über 20 Jahren den dritten Platz als bester Standort für internationale Konzerne in Europa (nachLondon und Paris).[96] Für das Land Hessen hat Frankfurt eine zentrale Bedeutung, 40 Prozent der 4,24 Milliarden Euro Gewerbesteuereinnahmen in Hessen stammen aus Frankfurt.[97]
In einer Rangliste der wichtigsten Finanzzentren weltweit belegte Frankfurt 2018 den zehnten Platz.[98]
Arbeiten in Frankfurt
Frankfurt ist mit 699.600 Erwerbstätigen (2017), darunter rund 622.000sozialversicherungspflichtigenBeschäftigten (2017) die Stadt mit der höchstenArbeitsplatzdichte und den meistenPendlern in Deutschland. Die Zahl der täglichen Einpendler lag 2017 bei 362.450, während die Zahl der Auspendler 95.074 betrug. Die Zahl der Erwerbstätigen wächst seit Jahren, seit 2010 um über 55.000.[99] Zwischen 2000 und 2005 sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 495.000 auf 463.000, seitdem stieg sie kontinuierlich an.
Über 81.000 Menschen arbeiten bei rund 500 Unternehmen amFrankfurter Flughafen, der damit als größte lokale Arbeitsstätte Deutschlands gilt.[100] Größter einzelner Wirtschaftsbereich istErbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, der rund 75.600 Menschen beschäftigt. Das stärkste absolute Wachstum weisen die SektorenVerkehr und Lagerei undFreiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen auf.[99]
Dasmittlere Bruttoentgelt von sozialversicherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten in Frankfurt lag im Jahr 2017 bei 4.182 Euro und damit um etwa 1200 Euro höher als im Jahr 2000. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Branchen deutlich: Während im Gastgewerbe und bei einfachen Dienstleistungen das mittlere Bruttoentgelt bei 2.340 Euro liegt, verdient ein Vollzeitbeschäftigter in derIT-Branche 5350 und im Finanzgewerbe 6080 Euro im Monat. Dem hohen Durchschnittseinkommen der Vollzeitbeschäftigten stehen 46.367 ausschließlich geringfügig Beschäftigte und etwa 22.108 Arbeitslose gegenüber. DieArbeitslosenquote liegt bei 5,6 %. 2005 betrug die Zahl der Arbeitslosen 35.637 (10,6 Prozent).[99]
Die hohe Wirtschaftskraft der Stadt schlägt sich in den Kassen umliegender Städte und Gemeinden desSpeckgürtels hauptsächlich imVordertaunus nieder, die von überdurchschnittlichen Steuerzahlungen ihrer in Frankfurt verdienenden Pendler profitieren, weshalb sich hier zwei der fünf reichsten Landkreise Deutschlands, nämlich derHochtaunuskreis mitBad Homburg vor der Höhe als Kreisstadt und derMain-Taunus-Kreis mitHofheim am Taunus als Kreisstadt befinden.
Eine Bürgerbefragung der Stadt Frankfurt im Dezember 2010[101] ergab, dass 66 Prozent aller Frankfurter Bürger „allgemein zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ mit der Stadt seien, lediglich sechs Prozent gaben an, sie seien mit der Stadt „unzufrieden“. Seit 1993 sei damit der Anteil der Zufriedenen um 22 Prozent gestiegen, während der Anteil der Unzufriedenen um 8 Prozent abnahm. 84 Prozent der Frankfurter lebten „gerne“ in ihrer Stadt, 13 Prozent würden „lieber woanders wohnen“. Die Zufriedenheit mit deröffentlichen Sicherheit in Frankfurt betrug 37 Prozent (1993: lediglich neun Prozent), unzufrieden seien 22 Prozent (1993: 64 Prozent).
Unter allen deutschen Städten über 200.000 Einwohnern wurden in Frankfurt über viele Jahre die meisten Straftaten bezogen auf die Einwohnerzahl registriert. 2013 lag dieseHäufigkeitszahl bei 16.292 Delikten auf 100.000 Einwohner.[102] Da die Stadt in der Kriminalstatistik regelmäßig einen Spitzenplatz belegte, wurde sie in den Medien mitunter als „Hauptstadt des Verbrechens“[103] und „Gefährlichstes Pflaster Deutschlands“ bezeichnet.[104] Nach der am 24. April 2017 veröffentlichtenPolizeilichen Kriminalstatistik lag Frankfurt 2016 mit 15.671 Delikten je 100.000 Einwohnern erstmals auf Rang vier hinterBerlin,Leipzig undHannover.[105]
Das Polizeipräsidium Frankfurt warnte davor, die Häufigkeitszahl aller Delikte für einen Vergleich mit anderen Großstädten heranzuziehen, da die Statistik nur die der Polizei bekanntgewordenen und von ihr bearbeiteten Straftaten umfasse.[106] Die Polizei verwies darauf, dass sich durch den bundesweit höchsten Pendlersaldo täglich rund 260.000 Menschen zusätzlich in der Stadt aufhalten. Hinzu kommen Besucher und Touristen, rund 1,5 bis 2,5 Millionen Messegäste sowie etwa 53 Millionen Fluggäste jährlich, die sich ebenfalls im Stadtgebiet aufhalten. Rund sechs Prozent aller Straftaten werden am Flughafen registriert, darunter Frachtdiebstähle, Passvergehen sowie Verstöße gegen die Einreisebestimmungen und dasLuftverkehrsgesetz. Die hohe Zahl der in Frankfurt entdeckten Delikte sei eine Folge der hohen Kontrolldichte im Stadtgebiet.
Die städtischen Behörden und Gremien bemühten sich in ihren eigenen Veröffentlichungen zur Kriminalstatistik um eine andere Interpretation.[107] Bei einer differenzierten Betrachtung nach Deliktgruppen lag Frankfurt demnach nur beiRauschgiftdelikten und beiAufenthaltsdelikten an der Spitze der Statistik, bei Betrug, einfachem Diebstahl undBeförderungserschleichung in der Spitzengruppe. Kreditkarten- und Kontobetrug wird am Hauptsitz der Banken registriert, unabhängig vom tatsächlichen Tatort. Die hohe Zahl aufgedeckter Rauschgiftdelikte und Schwarzfahrten (rund 6,7 Prozent aller in Deutschland registrierten Fälle) war eine Folge der intensiven Kontrollen am Flughafen sowie an den Verkehrsknotenpunkten der Innenstadt. Der„Frankfurter Weg“ einer pragmatischen Drogenpolitik sorgte dafür, dass die Zahl der Drogentoten seit Beginn der 1990er Jahre drastisch zurückging.[108] Bei den sicherheitsrelevanten Straftaten (Gewaltdelikte wie Mord und Totschlag, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub und Körperverletzung) nahm Frankfurt einen mittleren Rang in der Statistik ein.[109]
Eine Studie derUniversität Greifswald vom April 2011 über „Subjektives Sicherheitsempfinden der Bevölkerung von Frankfurt am Main“ ergab, dass sich 84 Prozent der befragten Bürger tagsüber „sicher“ oder „sehr sicher“ vor Kriminalität fühlen; nachts seien es 71 Prozent.[110]
Ansässige Unternehmen
In kaum einer anderen deutschen Stadt gibt es derart viele international führende Unternehmen aus den verschiedenen Branchen, darunterChemiekonzerne,Werbeagenturen,Softwareunternehmen undCallcenter. Die Zentrale des Vorstandsressorts Personenverkehr mit derDB Regio AG sowie derDB Fernverkehr AG, die Konzernentwicklung und weitere bedeutende Abteilungen derDeutschen Bahn AG und die TochtergesellschaftDB InfraGO AG befinden sich in der DB-Zentrale im Gallus. DasPelzhandelszentrum rund um die Niddastraße war nach dem Zweiten Weltkrieg für einige Jahrzehnte der Haupthandelsplatz für Felle undPelzkonfektion in Deutschland und gehörte zu den drei weltweit wichtigsten Märkten der Branche. Mit einem Umsatz von 536 Millionen trugen die 356 hier ansässigen deutschen Betriebe desRauchwarenhandels und der Pelzkonfektion knapp 10 Prozent zum Sozialprodukt der Stadt bei. 65 Prozent aller weltweit frei gehandelten Fellwaren nahmen zu der Zeit in irgendeiner Form den Weg über Frankfurt am Main. Frankfurt galt durch dieHoechst AG jahrelang als „Apotheke der Welt“. DerIndustriepark Höchst ist einer der drei größten Standorte der chemischen und pharmazeutischenIndustrie in Europa. In Frankfurt finden sich die Deutschlandzentralen von großen Lebensmittelkonzernen wieNestlé undFerrero sowie der Sitz der größten Brauereigruppe Deutschlands, derRadeberger Gruppe. MitKPMG hat eine dervier größtenWirtschaftsprüfungsgesellschaften ihren Europasitz in Frankfurt.PricewaterhouseCoopers hat seine Deutschlandzentrale in Frankfurt,Deloitte Touche Tohmatsu eine Filiale undErnst & Young eine Niederlassung jenseits der Stadtgrenze inEschborn. Einige der größtenUnternehmensberatungen und internationaleAnwaltskanzleien sind in Frankfurt vertreten.
Frankfurt am Main ist Sitz derEuropäischen Zentralbank und derDeutschen Bundesbank. Die Stadt ist ein bedeutenderFinanzstandort undBörsenplatz und zählt nach verschiedenen Ranglisten zu denwichtigsten Finanzzentren weltweit. Beispielsweise klassifizierte das GaWC (Globalization and World Cities Research Network) Frankfurt als einzige deutsche Stadt aufgrund seiner wirtschaftlichen Bedeutung als „Alpha-Weltstadt“. Damit gehört Frankfurt zusammen mit 16 anderen Städten zur dritten Kategorie der Weltstädte.[6]
Nach einer Studie der Comdirect lag die Stadt 2017 unter denFintech-Standorten Deutschlands hinter Berlin und München gemeinsam mit Hamburg auf dem dritten Platz. Ende 2017 gab es 84 Fintech-Start-ups in Frankfurt. Wegen der hohen Mieten und des Wettbewerbs um qualifizierte Nachwuchskräfte gelte Frankfurt als schwieriges Pflaster für Fintechs.[113] Zu den in Frankfurt ansässigen Fintechs gehören der digitale Versicherungsanbieter Clark und die Lieferkettenfinanzierungsplattform Traxpay.[114]
Die 600 Meter langeZeil in der Innenstadt ist die bekannteste und umsatzstärkste Einkaufsstraße in Frankfurt. Mit bis zu 13.120 Passanten pro Stunde war sie 2012 erstmals die meistfrequentierte unter 170 deutschen Einkaufsstraßen.[118] Den zweiten Platz nahm die Zeil 2009 im bundesweiten Mietpreisvergleich für Einzelhandelsflächen ein. Ein Ladenbesitzer zahlte hier bis zu 265 Euro pro Quadratmeter. Im Februar 2009 eröffnete das neue EinkaufszentrumMyZeil imPalaisquartier.
Während die auf der Zeil ansässigen Geschäfte in der günstigen bis mittleren Preiskategorie liegen, ist die nahe gelegeneGoethestraße für ihre Luxusmarken bekannt. Im Vergleich mit anderen sogenanntenLuxusmeilen wie der DüsseldorferKönigsallee lag sie 2012 mit 1520 Passanten pro Stunde mit weitem Abstand auf dem fünften Platz.[118] Weitere wichtige Einzelhandelsstandorte in Frankfurt sind dasNordwestzentrum in der Nordweststadt, eines der größten Einkaufszentren Deutschlands, dasHessen-Center im Stadtteil Bergen-Enkheim und das an der Stadtgrenze gelegeneMain-Taunus-Zentrum in Sulzbach (Taunus).
Darüber hinaus gibt es diverse Einkaufsstraßen in den Stadtteilen, wie dieBerger Straße im Nordend und in Bornheim, dieSchweizer Straße in Sachsenhausen, dieLeipziger Straße in Bockenheim, dieKönigsteiner Straße in Höchst oder derOeder Weg, der sich von der Innenstadt in das Nordend erstreckt.
Einen weiteren Einzelhandelsstandort repräsentiert das im August 2013 eröffneteSkyline Plaza. Als Einkaufs- und Kongresszentrum, welches auf dem Gelände des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs imEuropaviertel errichtet wurde, bietet das Skyline Plaza Platz für 180 Geschäfte.
Darüber hinaus ist die Zulieferindustrie stark vertreten. Aus den ehemaligen Frankfurter Firmen TEVES und VDO unterhält dieContinental AG Produktions-, Verwaltungs- und Entwicklungsstandorte in Frankfurt, Eschborn, Schwalbach am Taunus,Karben,Babenhausen (Hessen) undFriedberg (Hessen). Die Automobilhersteller und -zulieferer der Region haben sich imAutomotive Cluster Rhein Main Neckar zusammengeschlossen.
Frankfurt ist der Sitz zahlreicher Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche. Dazu zählen große konzerngebundene Unternehmen wieT-Systems,Finanz Informatik,DB Systel,Fujitsu undLufthansa Systems. Die TelekommunikationsdienstleisterColt undLevel 3 sowie der TelekommunikationsausrüsterAvaya haben hier ihre Deutschlandzentralen. Die zentrale Registrierung für Deutschland-bezogene Domainnamen erfolgt bei der in Frankfurt ansässigenDENIC. Das Internationale Netzmanagement-Center (INMC) amEuropaturm koordiniert und sichert den Betrieb des globalen Sprach- und Datennetzwerkes derDeutschen Telekom. Die FirmenDeck13,Keen Games undCrytek sind renommierte Entwickler vonComputerspielen, ebenso hatKonami Europe hier ihren Sitz. Nintendo of Europe, die europäische Zentrale des weltweit größten VideospielentwicklersNintendo, ist ebenfalls mit einem Großteil der Abteilungen in Frankfurt angesiedelt, im April 2015 wurde der Hauptsitz aus dem nicht weit entfernten unterfränkischenGroßostheim hierher verlegt. Die auf die Ausbildung von Spieleentwicklern spezialisierteGames Academy hat seit 2007 eine Niederlassung in Frankfurt.
In Frankfurt befindet sich der sogenannteDE-CIX, der nach Datenverkehr größte Internetknotenpunkt der Welt. Deswegen befinden sich in der Stadt eine große Anzahl anRechenzentren.
Handelsmessen finden in Frankfurt am Main seit dem Mittelalter statt. 1240 gewährte KaiserFriedrich II. der Stadt das Messeprivileg, unter dessen Schutz sich die alljährlich stattfindende Herbstmesse zur Drehscheibe für den europäischen Fernhandel entwickelte. 1330 kam die Frühjahrsmesse hinzu. MitLeipzig, dem zweiten großen Messestandort im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, war Frankfurt durch eine Fernstraße, dieVia Regia, verbunden. Nach einer Zeit des Niedergangs seit dem 18. Jahrhundert konnte die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder an die alte Messetradition anknüpfen.
Eine Studiengruppe vonÖkonomen untersucht jährlich im Auftrag vonMastercard die wichtigsten Geschäftszentren der Welt. Frankfurt am Main kam dabei 2007 auf den siebten Platz, weit vor allen anderen deutschen Standorten, da diese mehr national als global ausgerichtet sind.[120] Die Bedeutung derGlobalisierung für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zeigt sich in einem umfassendenStrukturwandel, dem die Frankfurter Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten ausgesetzt war.
Ab 1988 waren fünf, zwischen 1990 und 1996 sechs von 30DAX-Unternehmen in Frankfurt ansässig, darunter drei Banken (Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Dresdner Bank AG) und drei Industriekonzerne (Degussa AG, Hoechst AG und Metallgesellschaft). Mitte 2007 gab es in Frankfurt nur drei DAX-Konzerne, zwei Banken (Commerzbank und Deutsche Bank) und ein Dienstleistungsunternehmen (Deutsche Börse). Der Strukturwandel hatte in den 1980er Jahren zunächst die in Frankfurt traditionell sehr starke Metall- und Elektrobranche erfasst. Unternehmen wieHartmann & Braun,Vereinigte Deutsche Metallwerke,Demag,Naxos-Union,Adlerwerke,Tenovis oderVDO legten ihre Frankfurter Werke still oder verlagerten ihren Sitz, zumeist nach Fusionen oder Übernahmen. Der ehemals zweitgrößte deutsche ElektronikkonzernAEG wurde 1982 nach einemVergleich vonDaimler-Benz übernommen und 1996 nach jahrelangem wirtschaftlichem Niedergang liquidiert. DieDegussa verlegte ihren Sitz 2001 nach Düsseldorf und gehört zum EssenerEvonik-Konzern. DieMetallgesellschaft firmierte 2005 alsGEA Group um und wanderte nach Bochum ab.
Obwohl Frankfurt einer der größten Standorte der Chemie- und Pharmaindustrie in Europa ist, hat keiner der großen Konzerne mehr seinen Sitz in Frankfurt. DieHoechst AG war in den 1970er und 1980er Jahren zeitweise das nach Umsatz größte Chemie- und Pharmaunternehmen der Welt. 1997 spaltete sie sich in mehrere Unternehmen auf, die zu internationalen Konzernen wieBayer,Celanese,Clariant undSanofi gehören. ImIndustriepark Höchst, einem der drei größten Chemiestandorte Europas mit etwa 22.000 Beschäftigten, werden jährlich über 350 Millionen Euro investiert.[121] Am 26. September 2011 wurde die neue Produktionsanlage derTicona in Höchst eröffnet. Ihre Verlegung war notwendig geworden, weil das frühere Werk dem Ausbau des Frankfurter Flughafens im Weg stand. Das ehemalige Ticona-Werksgelände inKelsterbach hatteFraport für einen Betrag von 650 Millionen Euro erworben.
DieCassella AG inFechenheim, einst einer der größten Hersteller von Farbstoffen und Tochter von Hoechst, fiel 1997 bei der Aufteilung von Hoechst an Clariant. Das ehemalige Cassella-Werk an derMainkur besteht weiterhin als Sitz derAllessa GmbH. Der Name des Unternehmens enthält einAnanym von Cassella. Ein weiterer großer Mittelständler der Pharmabranche in Frankfurt istMerz Pharma.
DieDeutsche Bahn zog infolge derWiedervereinigung im Jahr 2000 aus politischen Gründen mit ihrer Konzernzentrale nachBerlin. Der Bereich Konzernentwicklung und andere zentrale Abteilungen sowie die TochtergesellschaftenDB InfraGO (vormalsDB Netz) undDB Systel bleiben weiterhin in Frankfurt ansässig.
Die hohe Gewerbesteuer, die hohen Büromieten und die hohen Grundstückspreise Frankfurts brachten bis in die 1990er Jahre Unternehmen dazu, in denSpeckgürtel vor die Tore der Stadt auszuweichen. So errichtete dieDeutsche Bank ihr neues Rechenzentrum in den 1990er Jahren in Eschborn, dieBHF-Bank ihr Rechenzentrum 1997 in Offenbach. Mittlerweile ist jedoch zu beobachten, dass Unternehmen den Imagevorteil höhergewichten als die geringeren Gewerbesteuersätze,Mattel verlegte seine Deutschlandzentrale wieder in die Stadt.
Nach der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main erwartet die Wirtschaft im IHK-Bezirk weiterhin eine positive Entwicklung. DerGeschäftsklimaindex lag im Herbst 2017 bei 129 Punkten.[122] ImZukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main den zehnten Platz von 402Landkreisen undkreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Top Zukunftschancen“ mit besonderer Stärke bei Innovation und dem Arbeitsmarkt.[123]
Kaufkraft
Trotz des Strukturwandels behauptete Frankfurt seine Position beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf und Erwerbstätigen in den Jahren 2002 bis 2007 unter den deutschen Großstädten, ebenso bei der Lebensqualität und der Zuzugsattraktivität (wie oben dargestellt). Der Rückgang klassischer Industrien wurde zum einen kompensiert durch Wachstum im Dienstleistungssektor, darunter Unternehmen wieFraport undDeutsche Börse, zum anderen durch Neuansiedlungen der Deutschland- oder Europazentralen ausländischer Großunternehmen, so in der Automobil- und IT-Industrie. Die Stadt versucht eine einseitige Ausrichtung auf die Finanzbranche zu vermeiden und unterstützt beispielsweise den Ausbau Frankfurts als Forschungsstandort der Biotechnologie. Bei Kriterien wie Zuwachs an Einwohnern, Arbeitslosenquote oder Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner und Erwerbstätigen hat Frankfurt daher seine starke Stellung behalten. Die verfügbaren Einkommen gehören zu den höchsten Deutschlands.[124] Höher ist die private Kaufkraft im benachbarten Hochtaunuskreis (Index im Jahr 2020: 142,6) und im Main-Taunus-Kreis (129,9).[125] Dennoch weist Frankfurt mit 113,5 im Jahr 2020 einen überdurchschnittlich hohenKaufkraftindex des Bundesdurchschnitts auf.[125]
Tourismus
DerTourismus ist von maßgeblicher und wachsender Bedeutung für Frankfurt. 2015 zählte Frankfurt mehr als 5,1 Millionen Besucher und fast 8,7 Millionen Übernachtungen in 265 Beherbergungsbetrieben. Knapp 57 Prozent der Übernachtungsgäste stammten aus dem Inland. Die Stadt lag damit bei den Übernachtungszahlen im Bundesvergleich hinter Berlin, München und Hamburg auf dem vierten Platz der beliebtesten Städtereiseziele, unter den ausländischen Übernachtungsgästen auf dem dritten Platz, im Reiseaufkommen aus asiatischen Ländern auf dem ersten Platz.[126] Seit 1990 stieg die Zahl der Betten im Beherbergungsgewerbe von 19.373 auf 45.333. Die meisten Übernachtungen sind in den Monaten September und Oktober zu verzeichnen, die wenigsten im Dezember und Januar. Die durchschnittliche Verweildauer liegt bei 1,7 Nächten.[126] Etwa 70 Prozent der Übernachtungen sind geschäftlich veranlasst; beispielsweise fielen 2015 über 1,7 Millionen Übernachtungen im Zusammenhang mit den 73.163 Kongressen und Tagungen in Frankfurt an.[127]
Verkehr und Infrastruktur
Allgemein
Die Stadt Frankfurt am Main ist dank ihrer zentralen Lage einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in Europa. Hier treffen Bahn, Straßenverkehr, Binnenschifffahrt und Luftverkehr aufeinander. Nach einer Untersuchung vonMarsh & McLennan Companies (2009)[128] hatte Frankfurt die achtbeste Infrastruktur aller Städte weltweit (bezogen u. a. auf Luftverkehr, öffentlicher Personennahverkehr und Verkehrsbelastung) und lag damit vor Weltstädten wie London, Paris, Sydney, Tokio oder New York. In Deutschland schnitten lediglich München (zweiter Platz) und Düsseldorf (sechster Platz) besser ab.
In Frankfurt fand 1909 dieInternationale Luftschiffahrt-Ausstellung statt, die ein bedeutender Meilenstein in der internationalen Entwicklung der Verkehrsfliegerei wurde. Im selben Jahr wurde hier die erste Fluggesellschaft der Welt (DELAG) gegründet. Mit derFlugpost am Rhein und am Main begann 1912 die kommerzielleFlugpost mit Flugzeugen in Deutschland.
Der 1936 eröffnete Flughafen Frankfurt Main ist der größte Verkehrsflughafen in Deutschland und der viertgrößte in Europa. Beim Frachtaufkommen steht der Frankfurter Flughafen an erster Stelle in Europa. 2018 wurden 69,5 Millionen Passagiere und 2,1 Millionen Tonnen Fracht befördert. Der 1999 eröffneteFlughafen Fernbahnhof gilt mit täglich etwa 23.000 Reisenden als größter Flughafenbahnhof Deutschlands. Der Bahnhof ist Teil des GebäudekomplexesThe Squaire.
Der 1993 aus einem ehemaligen Militärstützpunkt hervorgegangeneFlughafen Frankfurt-Hahn ist nach Frankfurt benannt, obwohl er etwa 120 Kilometer westlich der Stadt inLautzenhausen (Rheinland-Pfalz) liegt. Er wird hauptsächlich vonBilligfluggesellschaften bedient und beförderte 2018 rund zwei Millionen Fluggäste.
DerFlugplatz Frankfurt-Egelsbach liegt ebenfalls nicht im Frankfurter Stadtgebiet, sondern 17 Kilometer südlich inEgelsbach. Zwei ehemalige Flugplätze in Frankfurt sind inzwischen Teil des Frankfurter Grüngürtels: DerFlugplatz Rebstock wurde von 1912 bis 1945 genutzt, dasMaurice-Rose-Airfield von 1951 bis 1992 als amerikanischer Militärflugplatz.
Weitere an Frankfurt angeschlossene Autobahnen sind dieA 66, die im Westen bisWiesbaden und im Osten bisFulda führt, die kurzeA 648 als wichtiger Zubringer zumMessegelände und der Innenstadt sowie dieA 661, die in Nord-Süd-Richtung von Oberursel nachEgelsbach verläuft. Die A 5 im Westen, die A 661 im Nordosten und die A 3 im Süden umgeben Frankfurt alsAutobahnring. Dieser Autobahnring begrenzt die am 1. Oktober 2008 eingerichteteUmweltzone.[129]
In kommunalen Besitz befinden sich 1145 Kilometer Straße. Frankfurt hat mit 715 Kraftfahrzeugen pro 1000 Einwohner die größte Kraftfahrzeugdichte aller deutschen Großstädte. Durch zahlreicheStadtautobahnen (teilweise als Bundesautobahn, teilweise als autobahnähnlich ausgebauteBundes- oderLandesstraßen) ist die Stadtregion für den motorisierten Individualverkehr gut erschlossen.
DerAnlagenring ist eine doppelte Ringstraße um die Frankfurter Innenstadt entlang der 1806 bis 1812 demoliertenFrankfurter Wallanlagen. Der Innere Ring folgt der ehemaligen Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert und führt als Einbahnstraße in west-östlicher Richtung. Der Äußere Ring, auchAnlagenring, ist im Wesentlichen Einbahnstraße in Ost-West-Richtung. Sein kurvenreicher Verlauf zeichnet die im 17. Jahrhundert angelegtenBastionen nach. Dem Durchgangsverkehr in der Innenstadt dienen derTheatertunnel und dieBerliner Straße in Ost-West-Richtung sowie dieKurt-Schumacher-Straße und dieKonrad-Adenauer-Straße in Nord-Süd-Richtung.
Die 1839 eröffneteTaunus-Eisenbahn nach Wiesbaden gehörte zu den erstenEisenbahnstrecken in Deutschland. 1880 ersetzte derHauptbahnhof die drei ehemaligenWestbahnhöfe. Er ist einer der verkehrsreichsten Personenbahnhöfe Europas. DieDeutsche Bahn bezeichnet ihn als die wichtigste Verkehrsdrehscheibe im Eisenbahnverkehr in Deutschland.[130] Mit 13 Linien ist er der wichtigste Knotenpunkt im nationalenICE-Netz.
Mit etwa 450.000 Fahrgästen und Besuchern pro Tag belegt er in Deutschland zusammen mit demMünchener Hauptbahnhof undHamburger Hauptbahnhof den ersten Platz der meistfrequentierten Fernbahnhöfe der Deutschen Bahn. Seiner Fläche nach gehört er zusammen mit demLeipziger Hauptbahnhof und demZürcher Hauptbahnhof zu den größten Bahnhöfen Europas. Frankfurts längster Zuglauf war der 2013 eingestellte ZugBasel–Moskau. Seit dem Jahr 2002 ist dieICE-Neubaustrecke nachKöln in Betrieb, die die Fahrzeit zwischen beiden Städten auf 75 Minuten verkürzt. Zudem existiert eine Hochgeschwindigkeitsstrecke nachParis im Rahmen desRhealys-Projekts. Passagiere können in weniger als vier Stunden zwischen dem Frankfurter Hauptbahnhof und demGare de l’Est in Paris verkehren.
Mit demFlughafen-Fernbahnhof existiert auf dem Stadtgebiet ein weiterer Bahnhof von herausragender Bedeutung vor allem im Hochgeschwindigkeitsnetz. Zusammen mit demSüdbahnhof sorgt er für eine Entlastung des an der Kapazitätsgrenze operierenden Hauptbahnhofs. DerBahnhof Frankfurt am Main Stadion ist mit 570 Zugbewegungen am Tag der meistbefahrene Bahnknoten Deutschlands.
Wichtigster Träger desöffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) von Frankfurt in dieRegion ist dieS-Bahn Rhein-Main. Von neunS-Bahn-Linien befahren acht den sieben Stationen umfassendenCity-Tunnel durch die Innenstadt. DieU-Bahn Frankfurt wurde 1968 als „dritte U-Bahn in Deutschland nach Berlin und Hamburg, und als 35. U-Bahn der Welt“ eröffnet.[131] Mit unterschiedlichen Ausbaustandards von Tunnelstrecken in der Innenstadt und oberirdischen Strecken im Außenbereich entspricht die Frankfurter U-Bahn den Kriterien einerStadtbahn. Mit neun Linien auf drei Stammstrecken ist sie der wichtigste innerstädtische Verkehrsbetrieb, vor derstädtischen Straßenbahn,Stadtbussen sowie mehrerenVorort- und Regionalbahnen. An den StationenHauptbahnhof,Hauptwache,Konstablerwache undSüdbahnhof bilden S- und U-Bahn gemeinsame unterirdische Schnellbahnknoten.
Das größte Verkehrsunternehmen für die lokalen Verkehrsmittel in der Stadt ist dieVerkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF). Die Lokale NahverkehrsgesellschafttraffiQ übernimmt die Koordination und Bestellung des lokalen Nahverkehrsangebots. Sie ist Partner desRhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), der für die regionalen Verkehre und ein einheitliches Tarifsystem zuständig ist.
AmFrankfurter Flughafen entstand 1994 die 3,8 Kilometer lange vollautomatische fahrerlose HochbahnSkyLine. Sie verbindet die beiden Terminals und soll durch eine neue Verbindung zwischen Fernbahnhof und zukünftigem Terminal 3 erweitert werden.
Mit derLiberalisierung desFernbusverkehrs in Deutschland Anfang 2013 nahm das Verkehrsaufkommen an den Haltestellen südlich desHauptbahnhofs deutlich zu. Die Stadt Frankfurt am Main ließ deshalb auf einem ehemaligen Großparkplatz im Bereich der Mannheimer Straße, Stuttgarter Straße und Pforzheimer Straße den 2019 fertiggestelltenFernbusbahnhof Frankfurt am Main errichten, an dem sich 14 Haltebuchten sowie ein Kundenzentrum eines Busunternehmens befinden. Eine weitere Fernbushaltestelle befindet sich im Terminal 2 am Flughafen.
Die Geschichte Frankfurts ist eng mit der Bedeutung von Main undRhein für den Handel verbunden. Bereits in der Antike nutzten die Römer Main und Nidda für den Transport zwischen derCivitas Taunensium undMoguntiacum. Ältester Hafen der Stadt ist derMainkai. Im Mittelalter verkehrte seit dem 12. Jahrhundert ein täglichesMarktschiff zwischen Frankfurt und Mainz, ab 1602 auch mehrfach wöchentlich zwischen Frankfurt und Hanau. Mit dem Bau der Eisenbahnen ging der Verkehr auf dem Main, auch wegen dessen zunehmender Versandung, drastisch zurück. 1883 bis 1886 wurde der Unterlauf des Mains mit fünf Staustufen kanalisiert und für große Kähne bis 1000 Tonnen Tragfähigkeit ganzjährig schiffbar gemacht. Seitdem ist Frankfurt über den Rhein mit den Industrieregionen an Rhein und Ruhr und den Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen verbunden. Auf dem nicht staugeregelten Abschnitt oberhalb Frankfurts wurde von 1886 bis 1936 dieKettenschifffahrt auf dem Main betrieben. Nach dem schrittweisen Ausbau ist der Main seit 1962 stromaufwärts bis Bamberg schiffbar. Seit 1992 ist Frankfurt über denMain-Donau-Kanal mit der Donau und dem südöstlichen Mitteleuropa verbunden. Der Main ist eineBundeswasserstraße derKlasse Vb und fürSchubverbände bis 185 Metern Länge schiffbar.
Der Güterumschlag in den Frankfurter Häfen ist wegen des Rückgangs bei Massengütern wie Kohle, Kies und Schrott seit langem rückläufig. DerHöchster Hafen wurde 1982 stillgelegt, derWesthafen 1993 bis 2004 in ein Wohn- und Büroquartier umgestaltet. Heute sind derOsthafen, der Flusshafen Gutleutstraße und der Hafen desIndustrieparks Höchst in Betrieb.
BeimFahrradklimatest desADFC wurde Frankfurt 2024 zur fahrradfreundlichsten Stadt über 500.000 Einwohner gekürt[132].
Elektronische Kommunikation
Für dasInternet stellt Frankfurt einen wichtigen Standort dar. Unter anderem befindet sich hier der größte deutscheInternetknotenDE-CIX und dieDENIC, die Domainregistrierungsstelle für dieTop-Level-Domain „de“. Gemessen am gesamten durchschnittlichen Datenverkehr ist der DE-CIX weltweit die Nummer eins.[133]
Mit Bau derNordweststadt und deren Umfeld wurde im Norden von Frankfurt ein Krankenhaus notwendig. Hierzu erbaute dieStiftung Hospital zum heiligen Geist 1963 dasKrankenhaus Nordwest in Praunheim.
Anfang des 21. Jahrhunderts gab es in Frankfurt etwa 7500 Krankenhausbetten. Im Zuge derGesundheitsreform wurde seitdem die Kapazität um ein Fünftel reduziert. Zudem wurden mehrere Krankenhäuser geschlossen oder inTageskliniken,Medizinische Versorgungszentren oderAltenpflegeeinrichtungen umgewandelt, darunter dasBrüderkrankenhaus im Ostend, das Mühlbergkrankenhaus in Sachsenhausen, das Diakonissenkrankenhaus und das St. Marienkrankenhaus im Nordend.
Energieversorgung
Skyline von Frankfurt am Main mitFreileitungsmast (380/220 kV) – Ansicht von derRaststätte Taunusblick220- und 110-kV-Leitungen zum UmspannwerkFrankfurt-Nord in Bergen-Enkheim
1828 gründeten Johann Friedrich Knoblauch und Johann Georg Remigius Schiele dieFrankfurter Gasanstalt in derMainzer Landstraße. Als Rohstoff für die Herstellung vonLeuchtgas diente zunächstRüböl, ab 1829 amerikanisches Harz, ab 1855 Holz. 1844 erhielt dieImperial Continental Gas Association, die bisher Lizenzgeber der Frankfurter Gasanstalt gewesen war, eine Konzession für eine eigene, mitSteinkohle als Rohstoff arbeitende Gasfabrik im Ostend. Dieenglische Gasgesellschaft versorgte die Innenstadt und Sachsenhausen, dieGasanstalt die äußere Stadt. 1863 wurde deren Betrieb in dieGutleutstraße verlegt und auf Steinkohle als Rohstoff umgestellt. Erst 1909 fusionierten beide Gesellschaften. 1910 errichtetePeter Behrens dasGaswerk Ost als eines der ersten Projekte beim Bau desOsthafens. Mit der Umstellung der Gasversorgung aufErdgas wurden das Gaswerk und dieKokerei 1969 stillgelegt und derGasometer abgerissen.
1963 wurde Frankfurt an das Höchstspannungsnetz derPreußenElektra angeschlossen, zunächst auf der 220-kV-Ebene. Hierfür entstand das UmspannwerkFrankfurt-Nord an derBerger Warte, in das imKraftwerk Staudinger erzeugte elektrische Energie eingespeist wurde. Von diesem Umspannwerk führte eine weitere 220-kV-Leitung in denGießener Raum, wo Energie aus demKraftwerk Borken eingespeist wurde. Eine dritte 220-kV-Leitung führte seit 1976 vom Umspannwerk Frankfurt-Nord nachOber-Erlenbach, von dort auf einer bereits für die nächsthöhere Spannungsebene von 380 kV ausgelegten Leitung parallel zurBundesautobahn 5 zum UmspannwerkFrankfurt-Südwest in Höhe derEuropabrücke. Als Anfang der 1990er Jahre durch den altersbedingten Wegfall der Leitung Borken–Frankfurt das Netz umstrukturiert wurde, baute man einen Anschluss der vom Umspannwerk Frankfurt-Südwest kommenden Leitung ab Ober-Erlenbach zum neuen 380-kV-UmspannwerkKarben, das ebenso in eine bestehende Leitung der höchsten Spannungsebene einspeist. Somit wurde das Umspannwerk Frankfurt-Südwest 1991 von 220 auf 380 kV umgestellt, die ehemalige Verbindung von Ober-Erlenbach nach Frankfurt-Nord ist als 110-kV-Leitung in Betrieb.
DieUmspannwerke Frankfurt-Nord für 220 Kilovolt an der Berger Warte in Seckbach und Frankfurt-Südwest für 380 Kilovolt in Griesheim werden von Tennet TSO betrieben. Die westlichen Stadtteile und derIndustriepark Höchst werden über dasUmspannwerk Kelsterbach und dasUmspannwerk Kriftel der Amprion auf der 380-kV-Ebene sowie dem 220-kV-UmspannwerkFarbwerke Höchst Süd versorgt.
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurden die Straßen nur ausnahmsweise beleuchtet. Nur bei äußerer und innerer Bedrohung durch Feinde, Aufruhr oder Feuer und bei großen Festen, zum Beispiel anlässlich von Kaiserkrönungen, entzündete manFackeln oderLaternen und befestigte sie an den Hausfassaden. Erste Versuche einer permanentenStraßenbeleuchtung gab es im 17. Jahrhundert, doch bestand kein starkes öffentliches Interesse. Erst als Frankfurt imSiebenjährigen Krieg unter französischer Besatzung stand, ließ der KönigsleutnantGraf Thoranc in den Jahren 1761 und 1762 über einigen Straßenkreuzungen dauerhafte, mit Rüböl befeuerte Laternen anbringen. Trotz ihrer nur geringen Lichtstärke führten sie zu einer deutlichen Verbesserung der Verkehrssicherheit und einem Rückgang der nächtlichen Straßenkriminalität. Bis 1783 gab es bereits 604 Laternen in Frankfurt und Sachsenhausen. Die hohen Kosten machten die Einführung einer neuenindirekten Steuer, desLichtergeldes erforderlich. Um Kosten zu sparen, richtete sich die nächtliche Brenndauer nachJahreszeit undMondphasen.[137]
1828 machte der Bau der ersten Gasanstalt die Einführung der Gasbeleuchtung möglich, jedoch zunächst nur auf private Veranlassung. Ab Oktober 1845 sorgte die englische Gasgesellschaft mit 670 Gaslaternen für die öffentliche Straßenbeleuchtung der Innenstadt. Bis 1886 stieg die Anzahl der Gasleuchten auf über 4000.[138] Ab 1880 begannen Versuche mit elektrischer Straßenbeleuchtung.
Anfang des 21. Jahrhunderts hatte Frankfurt mit ca. 60.000 elektrischen Straßenlaternen und ca. 5500 Gasleuchten nach Berlin und Düsseldorf den höchsten Bestand in Deutschland. Wegen der hohen Betriebskosten und der schwierigen Ersatzteilversorgung beschloss die Stadtverordnetenversammlung 2014, die verbliebenen Gaslaternen innerhalb von zehn Jahren durch LED-Leuchten zu ersetzen. Etwa 1400 Leuchten sollen so umgerüstet werden, dass das äußere Erscheinungsbild erhalten bleibt.[139]
NebenOberflächengewässern und privatenBrunnen in Häusern und Höfen dienten seit dem 13. Jahrhundert öffentlicheZiehbrunnen auf Gassen und Plätzen der Wasserversorgung. Für jeden Brunnen wurde eineBrunnenrolle geführt, also ein Verzeichnis aller Brunnennachbarn, die den Brunnen nutzen durften und dafür unterhaltspflichtig waren, sowie der jährlich hierfür zu entrichtenden Gebühren(Brunnengeld). Bis zur Neuzeit genügte derGrundwasserzustrom der Brunnen. 1607 entstand die ersteWasserleitung vomFriedberger Feld im heutigen Nordend zumFriedberger Tor, um die rund 30 öffentlichen Brunnen mit Wasser zu versorgen. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert wurden die meisten Ziehbrunnen nach und nach durch effektiverePumpenbrunnen ersetzt. Sie waren sicherer und hygienischer – an den Ziehbrunnen gab es immer wieder Verunreinigungen durch Tierkadaver und Unfälle mit wasserschöpfenden Kindern – und hatten eine höhere Förderleistung von bis zu 40 Litern pro Minute. Das erleichterte dieBrandbekämpfung, zu der alle Bürger im Notfall verpflichtet waren.[140] Brunnen aus dieser Zeit mit der typischen Brunnensäule ausrotem Mainsandstein, eisernem Schwengel und Sandsteinbecken sind vielfach im Stadtgebiet anzutreffen. Die etwa 145 städtischen Brunnen im Stadtgebiet haben heute für die Wasserversorgung keine Funktion mehr. Sie stehen vielfach unter Denkmalschutz.
Im 19. Jahrhundert erforderten das rapide Bevölkerungswachstum und die steigenden Anforderungen derTrinkwasserhygiene einen stetigen Ausbau der Wasserversorgung. Seit 1834 verlief eine zweite Wasserleitung aus demKnoblauchsfeld im Nordend in die Stadt, seit 1859 eine dritte von der Seehofquelle in Sachsenhausen. Ein Pumpwerk an der Alten Brücke versorgte ab 1859 die Sachsenhäuser Gärtner mit Gießwasser aus dem Main. 1873 ging die erste Fernwasserleitung aus demVogelsberg zum neuenHochbehälter imWasserpark an derFriedberger Landstraße in Betrieb. Von dort wurde das Wasser in das städtische Trinkwassernetz eingespeist, an das mehr und mehr Haushalte angeschlossen wurden. 1876 wurden Quellen imSpessart an die Fernwasserleitung angeschlossen. Zwischen 1884 und 1955 entstanden zudem mehrereWasserwerke imFrankfurter Stadtwald.[141][142]
Wie im ganzen dichtbesiedelten Rhein-Main-Gebiet ist auch in Frankfurt die Wasserversorgung von Lieferungen über den regionalen Leitungsverbund abhängig, insbesondere im Sommer und in Trockenjahren.[143] Die beteiligten Versorgungsunternehmen und Institutionen haben sich in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.[144] Ein Bewirtschaftungsplan soll die nachhaltige Nutzung der Grundwasserressourcen auch in Dürrejahren sicherstellen.[145] Etwa 17 Prozent des Frankfurter Trinkwassers werden im Stadtgebiet gefördert, 36 Prozent stammen aus demHessischen Ried. Fast die Hälfte des Wassers kommt aus dem Vogelsberg, dem Spessart und demKinzigtal.[146]
Die Wassergewinnung im Vogelsberg wird seit etwa 1990 von lokalen Bürgerinitiativen und Kommunalpolitikern kritisiert.[147] Die Betroffenen weisen auf ökologische Risiken in den Fördergebieten hin und fordern eine Reduzierung der Wasserlieferungen nach Frankfurt. Stattdessen könne die Förderung im Frankfurter Stadtgebiet erhöht und der Verbrauch an hochwertigem Trinkwasser reduziert werden, insbesondere durch den Aufbau eines Betriebswassernetzes.[148] Die GemeindeBirstein und derBUND haben deshalb vor demVerwaltungsgericht Frankfurt am Main Klage gegen den Wasserbescheid des Regierungspräsidiums Darmstadt erhoben, der dem Wasserverband Kinzig die Förderung von jährlich bis zu zwei Millionen Kubikmeter Grundwasser erlaubt.[149]
Laut städtischem Wasserkonzept wird der jährliche Trinkwasserbedarf Frankfurts, hauptsächlich aufgrund des Bevölkerungswachstums, bis 2030 um etwa 8 Mio. auf rund 60 Mio. Kubikmeter ansteigen. Der Mehrbedarf soll weitgehend durch den Ausbau der Infiltrations- und Wassergewinnungsanlagen im Stadtgebiet gedeckt werden. Zusätzlich werden ca. 10 Mio. Kubikmeter Betriebswasser jährlich benötigt, hauptsächlich für dieGrundwasseranreicherung und die Bewässerung von Grünflächen und Sportanlagen. Vor allem in Neubaugebieten soll zudem der Bau von Aufbereitungsanlagen für Regen- und Oberflächenwasser sowieGrauwasser gefördert werden.[150]
Pumpwerk imWasserpark, Endpunkt der Fernwasserleitung aus dem Vogelsberg
Kanalisation
Die Ursprünge der FrankfurterKanalisation liegen in den natürlichenGewässern – frühere Altarme des Mains und kleinere Bäche – sowie in dennassen Gräben derStaufenmauer im Gebiet der Altstadt. Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts überwölbte man sie nach und nach mit Ziegelmauern und nutzte sie als Abwasserkanäle. Der Hauptkanal verlief etwa entlang der heutigen Börnestraße, Holzgraben, Kleiner und Großer Hirschgraben. Die im Mittelalter verlandeteBraubach kanalisierte man ab 1468 und nutzte sie zur Entwässerung der Altstadt.[151] Außer diesen ringförmig verlaufenden Hauptkanälen legte man nach und nach bis zu 23 Sammelkanäle an, sogenannteAntauchen, die im rechten Winkel zum Mainufer verliefen und sich dort in den Fluss ergossen. Aufgrund ihres geringen Gefälles, der meist unbefestigtenSohle und des wechselnden Querschnitts neigten sie zu ständiger Verschlammung und Verstopfung. Die an eine Antauche angrenzenden Häuser besaßen dasSeßrecht und durften Fäkalien und Abwässer einleiten. Häuser ohne direkten Zugang zu einer Antauche mussten ihre Fäkalien in unterirdischenSickergruben sammeln und regelmäßig abfahren lassen.
Ende des 18. Jahrhunderts erkannte man, dass die Antauchen als ständige Infektionsherde dieallgemeine Gesundheit gefährdeten und zudem dasGrundwasser verunreinigten, aus dem die städtischen Brunnen einen Teil ihres Wassers bezogen. 1809 verbot das Baustatut von StadtbaumeisterJohann Georg Christian Hess die Einleitung von Abwässern in die Antauchen. Jedes Haus sollte künftig über eine gemauerte Abtrittgrube verfügen. Mit dem Bevölkerungswachstum stieß dieses System im Laufe des 19. Jahrhunderts an seine Grenzen. 1854 entwickelte eine Sachverständigenkommission die ersten Pläne zum Bau einer modernenSchwemmkanalisation nach Hamburger Vorbild, doch begannen die Bauarbeiten erst 1867 nach der preußischen Annexion. Unter Leitung des IngenieursWilliam Lindley und seines SohnesWilliam Heerlein Lindley entstand bis 1899 ein 237 Kilometer langes, alle damaligen Stadtteile umfassendes Kanalnetz, das im Wesentlichen betrieben wird. Die Hauptkanäle verliefen in Frankfurt und Sachsenhausen etwa vier bis fünf Meter unter Straßenniveau mit leichtem Gefälle parallel zum Main, die Nebenkanäle im rechten Winkel dazu und mit größerem Gefälle. Das Netz war auf beiden Mainufern in ein oberes und ein unteres System getrennt. Während das obere vollständig über dem höchsten angenommenen Mainhochwasser verlief, mündeten die Vorfluter des unteren Systems erst westlich derNiederräder Brücke, wo der Hochwasserpegel 2,80 Meter unter dem derAlten Brücke lag. Bis auf ein besonders tief gelegenes Viertel der Altstadt kam das gesamte Netz somit ohne Hebeanlage aus.[152]
Schon nach wenigen Jahren häuften sich Klagen der mainabwärts gelegenen Anrainer über die unzumutbare Verschmutzung des Flusses durch die eingeleiteten städtischen Abwässer. Für eine Ableitung inRieselfelder fehlte der Platz, daher entschied sich die Stadt für den Bau einer mechanischenKläranlage nach englischem Vorbild. Das 1883 bis 1887 am Niederräder Ufer unter Lindleys Leitung errichteteKlärwerk Niederrad war das erste seiner Art in Deutschland. Täglich konnte es 18.000 Kubikmeter Abwasser reinigen.[153] 1902 bis 1904 wurde die Anlage auf 45.000 Kubikmeter täglich erweitert. Die jährlichen Kosten für die Abwasserreinigung beliefen sich 1910 auf etwa 40 Pfennig pro Einwohner.[153] 1956 bis 1965 wurde eine neue Kläranlage in Niederrad errichtet und um eine biologische Behandlungsstufe erweitert. Die alte, unter Denkmalschutz stehende Anlage dient bis heute zur Regenwasserbehandlung. Eine weitere Anlage zur Reinigung der Abwässer aus den westlichen Stadtteilen entstand Anfang der 1960er Jahre in Sindlingen. Beide Anlagen wurden 1985/86 modernisiert und in Sindlingen eine Entwässerungs- und Verbrennungsanlage für den anfallendenKlärschlamm errichtet. Die beiden Frankfurter Kläranlagen sind für eine Kapazität von etwa 2 MillionenEinwohnergleichwerten ausgelegt. Etwa 340.000 Einwohner umliegender Gemeinden von Offenbach bis Hattersheim und von Königstein bis Kelsterbach sind an die Frankfurter Kläranlagen angeschlossen.[154]
Das Kanalnetz ist etwa 1.600 Kilometer lang und transportiert bei trockenem Wetter etwa 300.000 Kubikmeter Abwasser täglich. Das Kanalnetz sowie die Kläranlagen gehören mit einem Buchwert von ca. 345 Millionen bzw. 194 Millionen Euro zu den größten Positionen im Anlagevermögen der Stadt.[155]
Abfallentsorgung
Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts waren Hausbesitzer in Frankfurt selbst für die Beseitigung des Hauskehrichts verantwortlich. 1855 erteilte die Stadt mehreren Landwirten und Fuhrunternehmern gegen eine Jahresgebühr von 1500Gulden die Konzession für dieMüllabfuhr und die Reinigung der Straßen und Plätze von Unrat. 1873 musste die Stadt die Müllabfuhr in Eigenregie übernehmen, weil die Verwertung der Abfälle für die Konzessionäre nicht mehr genug Ertrag abwarf. Die städtische Müllabfuhr sammelte und sortierte die Abfälle, verkaufte die als Düngemittel geeigneten Bestandteile an die landwirtschaftlichen Betriebe und deponierte die Reststoffe auf dazu eingerichteten Kehrichtlagerplätzen am Stadtrand. Um 1900 belief sich das jährliche Abfallaufkommen auf 75.000 Kubikmeter; bis 1912 stieg es auf mehr als 120.000 Kubikmeter. Hinzu kamen etwa 75.000 KubikmeterKlärschlamm, die jährlich imKlärwerk Niederrad anfielen.
Die Abfalldeponien beanspruchten nicht nur wertvollen Grund und Boden, sondern führten mehr und mehr zu Beschwerden aufgrund der Geruchsbelästigung. 1902 beschloss die Stadt daher den Bau einerMüllverbrennungsanlage nach englischem Vorbild. Die neue Anlage entstand neben dem Klärwerk Niederrad und ging 1909 in Betrieb. Sie war auf eine Kapazität von 100 Tonnen Hausmüll und 50 Tonnen teilentwässertem Klärschlamm täglich ausgelegt, die bei Temperaturen von 800 bis 1200 Grad Celsius verbrannten. Die heißen Rauchgase wurden zur Trocknung des Klärschlamms sowie zur Dampferzeugung genutzt. Mit dem Dampf wurden zwei Turbogeneratoren von je 360 Kilowatt Leistung betrieben.[156]
Nach demErsten Weltkrieg sank der Heizwert des in Frankfurt anfallenden Hausmülls dramatisch ab, sodass die Anlage um 1920 stillgelegt werden musste. Der Frankfurter Hausmüll wurde seitdem in einer offenen Deponie imFrankfurter Stadtwald nahe der Stadtgrenze zu Offenbach gelagert. Diese Abfalldeponie war in Frankfurt unter dem NamenMonte Scherbelino bekannt. Sie blieb bis 1968 in Betrieb und nahm insgesamt über 12 Millionen Kubikmeter Abfälle auf. Seitdem wird der Frankfurter Hausmüll im 1968 in Betrieb gegangenen und seitdem mehrfach modernisierten und erweitertenMüllheizkraftwerk Nordweststadt entsorgt. Es kann seit 2010 über 525.000 Tonnen Hausmüll jährlich thermisch verwerten, versorgt dabei über 30.000 Haushalte mitFernwärme und erzeugt bis zu 49 Megawatt Strom.
Neben den Tageszeitungen gibt es in der Region Frankfurt einige angesehene Magazine. DasStadtmagazinJournal Frankfurt erscheint seit 1990. Die Redaktion hat ihren Sitz imGallus in der Nähe des Hauptbahnhofes. Auf „ökologische Zeitschriften“ hat sich dieÖko-Test AG inBockenheim spezialisiert, darunter die gleichnamige Testzeitschrift. Ebenfalls in Bockenheim befindet sich die Redaktion derSatire-ZeitschriftTitanic. Die führenden Fachzeitschriften in Deutschland für Betriebsräte(Arbeitsrecht im Betrieb) und für Personalräte(Der Personalrat) erscheinen in dem seit 1997 im Frankfurter StadtteilHeddernheim ansässigenBund-Verlag.
Frankfurt am Main hat eine lange Geschichte als bedeutender Verlagsstandort für Bücher. Bald nach Erfindung desBuchdrucks wurde die Frankfurter Messe zu einem wichtigen Handels- und Umschlagplatz für Bücher. 1511 richteteBeatus Murner imBarfüßerkloster die erste Druckerei in Frankfurt ein. 1530 wurdeChristian Egenolff der erste Verlagsbuchdrucker in der Stadt. Frankfurt blieb bis ins späte 17. Jahrhundert der wichtigste Messe- und Verlagsort für Bücher in Deutschland. Die Zensur derKaiserlichen Bücherkommission ließ viele Verleger und Drucker nachLeipzig übersiedeln. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg lebte die Tradition der Frankfurter Buchmesse wieder auf. Von 1949 bis 2012 hatte derBörsenverein des deutschen Buchhandels seinen Sitz im Großen Hirschgraben neben demGoethe-Haus. Der Gebäudekomplex wurde 2015 abgerissen, das Areal ist jetzt Standort desDeutschen Romantik-Museums. Der Börsenverein hat seinen neuen Sitz in derBraubachstraße. Der mit der Stadt ehemals verbundeneSuhrkamp Verlag verlegte seinen Standort 2012 nach Berlin.
Radio, Film und Fernsehen
Frankfurts ältester Rundfunksender war die 1924 gegründete privateSüdwestdeutsche Rundfunkdienst AG. Das Nachfolgeunternehmen ist der öffentlich-rechtlicheHessische Rundfunk mit seinem „Funkhaus am Dornbusch“ eine der wichtigsten Einrichtungen fürHörfunk undFernsehen. Hier befinden sich dieARD-Sternpunkte, die die Gemeinschaftsprogramme (beispielsweiseDas Erste) über ein Hochleistungsnetzwerk auf die einzelnen Sendeanstalten verteilen. Der US-amerikanische SoldatensenderAFN hatte von August 1945 an sein Hauptquartier in Frankfurt. Im Rahmen der Truppenreduzierung wurde aber auch der AFN-Standort Frankfurt aufgegeben: Seit Oktober 2004 sendet das American Forces Network sein Europa-Programm aus Mannheim. Der US-amerikanische MedienkonzernBloomberg TV hat in der Neuen Mainzer Straße in Frankfurts Innenstadt sein Deutschlandstudio. Hinzu kommt das Regionalstudio derRTL Group. Auch reine Radiosender senden von Frankfurt aus, etwaAntenne Frankfurt, die nun die Frequenzen vom ehemaligen RadiosenderEnergy Rhein-Main nutzen. Ein weiterer privater aber nichtkommerzieller Radiosender istRadio X. Sein Studio befindet sich unweit der Leipziger Straße. Der älteste und größte private Radiosender der Region,Hit Radio FFH, wurde 1989 in Frankfurt gegründet. Seit 2001 hat er seinen Sitz in der an Frankfurt angrenzenden StadtBad Vilbel. Des Weiteren befindet sich in Frankfurt die Sendezentrale des Jugendszene- und MusiksendersIM1-TV. In der Darmstädter Landstraße befindet sich die Deutschlandzentrale desHome Entertainment undKino-Unternehmens20th Century Fox. Ebenfalls in Frankfurt befindet sich die deutsche Kino-Abteilung vonUniversal Pictures.Radio Bob hat in Frankfurt eine Zweigstelle für das Marketing in Teilen der Räume derFrankfurter Rundschau.
In derStadtbücherei Frankfurt am Main sind die kommunalen Bibliotheken Frankfurts zusammengefasst. Sie geht zurück auf den 1845 gegründetenVerein zur Verbreitung nützlicher Volks- und Jugendschriften und die 1894 gegründeteFreie Bibliothek und Lesehalle. Der Stadtbücherei gehören drei zentrale Bibliotheken, vier Bibliothekszentren, eine Fahrbibliothek mit über 30 Haltestellen und 12 Stadtteilbibliotheken an. Die Stadtbücherei koordiniert zudem 111 Schulbibliotheken im Stadtgebiet. Seit 2009 stehen in vielen Stadtteilen rund um die Uhr zugänglicheöffentliche Bücherschränke, die das kostenlose Austauschen, Ausleihen und Verschenken von Literatur ermöglichen.[159]
Die 1971 aus verschiedenen Vorgängereinrichtungen gegründete Fachhochschule Frankfurt am Main – seit 2014Frankfurt University of Applied Sciences – bietet über 50 Studiengänge mit Schwerpunkt in den angewandten Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften und im Sozial- und Gesundheitsbereich. Alle Fachbereiche sind auf dem Campus Nibelungenplatz/Kleiststraße imNordend angesiedelt.
Grundlage des Frankfurter Schulwesens ist der städtischeSchulentwicklungsplan, dessen aktuelle Fortschreibung 2018 bis 2024 im Mai 2020 vom Magistrat verabschiedet wurde.[160] 2018/19 bestanden 149 allgemeinbildende Schulen in öffentlicher Trägerschaft, die von knapp 70.000 Schülern besucht wurden.[161][162] Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums wird bis 2024 mit einem Anstieg um etwa 6 Prozent auf 74.000 Schüler gerechnet, vor allem in den Gymnasien und integrierten Gesamtschulen.[160]
DasaltsprachlicheLessing-Gymnasium und dasGoethe-Gymnasium gehen beide auf die 1520 für die Erziehung der Bürgersöhne gegründete städtischeLateinschule zurück. Das ebenfalls altsprachlicheHeinrich-von-Gagern-Gymnasium wurde 1888 unter dem Namen Kaiser-Friedrichs-Gymnasium zur Entlastung des städtischen Lessing-Gymnasiums gegründet. Andere städtische Gymnasien wie die 1803 gegründeteMusterschule und dieWöhlerschule sind auf Initiativen Frankfurter Bürger entstanden. Ältestes Gymnasium in Höchst ist dieLeibnizschule, die auf eine 1817 gegründete Realschule zurückgeht. Das 2009 eröffneteGymnasium Riedberg war die erste Neugründung eines Gymnasiums seit 1914. Ein 2013 am Riedberg gegründetes Oberstufengymnasium ist 2017 nach Bockenheim umgezogen. Es soll mittelfristig seinen Sitz im Stadtteil Gallus erhalten. Das 2015 gegründete und anfangs provisorisch in Höchst untergebrachteAdorno-Gymnasium zog 2019 in ein neues Provisorium auf dem Universitätscampus Westend um. Langfristig erhält es seinen Standort an der Miquelallee/Eschersheimer Landstraße. Weitere Neugründungen der letzten Jahre waren dasGymnasium Nord in Westhausen und dasGymnasium Römerhof in Bockenheim, das zum Schuljahr 2018/19 seinen Betrieb aufnahm. Insgesamt sieht der Schulentwicklungsplan den Bau von elf zusätzlichen Schulen bis 2024 vor, davon acht Grundschulen, ein sechszügiges Gymnasium im Frankfurter Süden, eine integrierte Gesamtschule und eine kooperative Gesamtschule.[160]
Neben den 19 städtischen Gymnasien bestehen zwölf Gymnasien in privater Trägerschaft sowie eineEuropäische Schule. DasPhilanthropin war von seiner Gründung 1804 bis zur durch dieNationalsozialisten erzwungenen Schließung 1942 die am längsten bestehende und mit zeitweise 1.000 Schülern größte jüdische Schule Deutschlands. Das Gebäude beherbergt dieI. E. Lichtigfeld-Schule derJüdischen Gemeinde Frankfurt.
Des Weiteren existieren in der Stadt die Max-Planck-Institute fürRechtsgeschichte und Rechtstheorie (mpilhlt),Biophysik undHirnforschung. Die Stadt Frankfurt ist außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft.[163] Mit der Universität eng verbunden ist dasFrankfurt Institute for Advanced Studies, eine von zahlreichen institutionellen und privaten gesponserte interdisziplinäre Einrichtung zur theoretischen Grundlagenforschung in der Physik, Chemie, Biologie, Neurologie und Informatik.
DieEvangelische Akademie Frankfurt, entstanden 2012 aus einer Fusion derEvangelischen Stadtakademie Römer9 und derEvangelischen Akademie Arnoldshain, ist gegenüber demHistorischen Museum auf dem Römerberg angesiedelt.
Max-Beckmann-Preis (alle drei Jahre zum Geburtstag, zur Förderung und Anerkennung hervorragender Leistungen in den Bereichen Malerei, Grafik, Bildhauerei und Architektur – 50.000 Euro)
Otto-Hahn-Preis (alle zwei Jahre, für herausragende Leistungen in der Chemie, Physik oder angewandten Ingenieurwissenschaft, 50.000 Euro)
Vier der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich nahe beieinander in der FrankfurterAltstadt: Kaiserdom, Römerberg, Paulskirche und Goethe-Haus.
Der katholischeKaiserdom St. Bartholomäus mit seinem markanten spätgotischen Westturm war die Wahl- und Krönungsstätte der deutschen Kaiser. Vom Dom zum Römer verlief derMarkt, über den derKrönungsweg der frisch gekrönten Kaiser zu den Feierlichkeiten auf dem Platz vor dem Rathaus führte. Vor dem Dom befindet sich derArchäologische Garten mit Ausgrabungen der ältesten Siedlungsspuren Frankfurts aus römischer und karolingischer Zeit. Er wurde im Rahmen desDom-Römer-Projektes mit demStadthaus am Markt überbaut, um ihn vor der Witterung zu schützen. Die mehrstöckigen Häuser am Markt und um den Hühnermarkt vermitteln mit ihren Überhängen und den hohen, steilen Dächern und Giebeln einen guten Eindruck des früheren Stadtbildes. Von den Neubauten sind 15 Rekonstruktionen zerstörter Altstadtgebäude, darunter dasHaus zur Goldenen Waage und dasHaus zum Esslinger, das seit 2019 dasStruwwelpeter-Museum beherbergt.
DerRömerberg ist der zentrale Platz der Altstadt mit dem Rathaus (Römer) aus dem 14. Jahrhundert, derfrühgotischenAlten Nikolaikirche und der nach Kriegszerstörung rekonstruierten Häuserzeile auf der Ostseite des Platzes. Auf dem Rathausbalkon des Römers werden die Titelgewinne der regionalen Vereine (Eintracht Frankfurt, Frankfurt Lions) aber auch Fußballweltmeisterschaften mit den Fans zusammen gefeiert.
DiePaulskirche wurde 1789 bis 1833 anstelle der 1786 abgerissenen mittelalterlichen Barfüßerkirche erbaut und diente bis 1944 als evangelische Hauptkirche Frankfurts. In demklassizistischen Rundbau des ArchitektenJohann Georg Christian Hess tagte 1848/49 dieNationalversammlung. DerPaulsplatz ist ein belebter Stadtplatz mit Straßencafés.
Zwischen Römerberg und Liebfrauenberg liegt dieNeue Kräme. Am Liebfrauenberg befinden sich die im 14. Jahrhundert erbauteLiebfrauenkirche, der Liebfrauenbrunnen von 1770 und das 1775 errichtete HausZum Paradies/Grimmvogel, einer der wenigen erhaltenen Barockbauten in Frankfurt.
DieKleinmarkthalle, ein Neubau von 1954 nach der Kriegszerstörung 1944, ist das kulinarische Zentrum der Stadt. Über 150 Marktstände bieten an jedem Werktag alle Arten von Lebensmitteln an. In der westlichen Altstadt liegt dasGoethe-Haus, das Geburtshaus vonJohann Wolfgang von Goethe, imGroßen Hirschgraben. DerKornmarkt ist eine ruhige Nebenstraße und war im Mittelalter eine der Hauptverkehrsadern der Stadt.
Im Osten der Altstadt an derFahrgasse finden sich Reste der mittelalterlichenStaufenmauer. Weiter östlich liegt der 1180 erstmals erwähnteJüdische Friedhof Battonnstraße. In den Putz der Friedhofsmauer sind kleine Gedenksteine mit den Namen von 11.957 während der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten jüdischen Bürgern Frankfurts eingelassen.
Der Römer, Frankfurts Rathaus
Goethe-Haus
Dom und Römerberg
Paulskirche
Hühnermarkt
Mainufer und Mainbrücken
Die beiden Mainufer entwickeln sich immer mehr zum attraktivsten Stadtraum Frankfurts. Hierzu tragen Projekte wie die Entwicklung desMuseumsufers, die Neugestaltung der Uferanlagen, der Aufbau eines neuen Wohn- und Gewerbegebietes im ehemaligenFrankfurter Westhafen oder die architektonisch anspruchsvollenMainbrücken bei. DieAlte Brücke (1222 erstmals urkundlich erwähnt) galt jahrhundertelang als bedeutendstes Bauwerk der Stadt. Seit 2006 befindet sich auf der Maininsel die AusstellungshallePortikus. DerEiserne Steg, eine 1869 eröffnete Fußgängerbrücke, ist eines der Wahrzeichen der Stadt. DerSaalhof und die katholischeLeonhardskirche am nördlichen Brückenkopf sind zwei Baudenkmäler, deren Ursprünge in die Stauferzeit zurückreichen.
Der Blick von einer der östlichen Innenstadt-Mainbrücken auf Altstadt und Skyline wird in den Medien gern als Illustration für Beiträge aus Frankfurt verwendet. In den letzten Jahren entstanden im Osten der Innenstadt zwei großeBeach Clubs am nördlichen und südlichen Mainufer. DieGerbermühle, als Treffpunkt Goethes mitMarianne von Willemer in die Literaturgeschichte eingegangen, ist ein beliebtes Ausflugslokal.
Das NaturschutzgebietSchwanheimer Düne ist eine der wenigen Binnendünen Europas und befindet sich nahe dem Main im Westen des Stadtteils Schwanheim. Es umfasst 58,5 Hektar und beherbergt viele seltene und vom Aussterben bedrohte Tier- sowie Pflanzenarten.
Eine Besonderheit Frankfurts sind dieDotationskirchen. Die Stadt ist seit 1802 Eigentümerin aller neun Kirchen in der Innenstadt und derDreikönigskirche in Sachsenhausen und durch einenStaatskirchenvertrag seit 1830 zu ihrem Unterhalt verpflichtet. Viermal im Jahr, zu den Hochfesten des Kirchenjahres, findet in den Citykirchen das traditionelleFrankfurter Stadtgeläute statt.
Der 1192 erstmals erwähnte StadtteilSachsenhausen auf der südlichen Mainseite wird in Frankfurter MundartDribbdebach (dribbe = drüben, jenseits des Flusses) genannt, im Gegensatz zurHibbdebach (diesseits des Flusses) gelegenen Innenstadt. Seit dem Mittelalter wohnten hier hauptsächlich Fischer, Landarbeiter und Handwerker, deren derbe Sprache und Umgangsformen sprichwörtlich waren. Im 18. und 19. Jahrhundert siedelten sich zunehmend wohlhabende Bürger an. Die Sachsenhäuser Altstadt wurde ein beliebtes Ausgeh- und Kneipenviertel. Doch der Besucherrückgang nach dem Wegfall der amerikanischen Militärstandorte machte Alt-Sachsenhausen zu schaffen. Leerstand und Verfall waren seitdem nicht mehr zu übersehen. Es gibt allerdings einige traditionelle und teilweise sehr alteApfelweinkneipen. Die Stadt bemüht sich seit einiger Zeit, das Viertel wieder voranzubringen. Ziel ist es, neben Kneipen auch kleine Geschäfte und Ateliers zu etablieren, um das Viertel tagsüber stärker zu beleben.
Das dominierende Bauwerk am Sachsenhäuser Mainufer ist die 1875 bis 1881 errichteteDreikönigskirche. Entlang des Mains liegen die Museen desMuseumsufers. Hier findet jeden zweiten Samstag einer der größten Flohmärkte Deutschlands statt.
Die Altbauten im nördlichen Sachsenhausen rund um denSchweizer Platz sind ein beliebtes Wohnviertel mit einer ausgewogenen Mischung aus Einzelhandel und Gastronomie. Neben bekannten Apfelweinlokalen wie demWagner und demGemalten Haus finden sich moderne Cocktailbars.
Weiter im Süden liegen Villenviertel wie derLerchesberg, der in den 1960er Jahren entstand. In den 1990er Jahren entstand auf dem ehemaligen Schlachthofgelände östlich der Sachsenhäuser Altstadt dasDeutschherrnviertel, das sich inzwischen zum beliebten Wohngebiet entwickelt hat. Wahrzeichen des neuen Viertels ist das HochhausMain Plaza.
Auf Sachsenhäuser Gebiet standen der 2017 abgebrannteGoetheturm im Stadtwald, eines der höchstenHolzbauwerke in Deutschland, und derHenninger-Turm, ein ehemaliges Getreidesilo und bekannt durch das RadrennenRund um den Henninger-Turm sowie dasDrehrestaurant imTurmkorb. Der 1961 eröffnete ursprüngliche Henninger-Turm wurde 2013 abgerissen und 2014 bis 2017 durch ein 140 Meter hohes Wohnhochhaus ersetzt, das dem Original äußerlich ähnelt.
DerHauptbahnhof, eröffnet 1888, ist nach der Anzahl der Fernverkehrszüge und am Passagieraufkommen gemessen einer der größten seiner Art in Europa. Die riesige fünfschiffige Bahnsteighalle, deren Tragwerk und Dach zuletzt vollständig restauriert wurden, das stilgleich erhaltene Empfangsgebäude und das unüberschaubare Gewirr über- und unterirdischer Anlagen macht ein beeindruckendes Bauwerk aus, das eine Sehenswürdigkeit für sich ist.
DasBahnhofsviertel ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Dort befinden sich Geschäfte und Restaurants aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen. Das Bahnhofsviertel lebt 24 Stunden am Tag, nicht nur wegen desRotlichtmilieus, das sich vor allem rund um dieTaunusstraße erstreckt. Das Viertel kann als ein Musterbeispiel für urbane Gegensätze angesehen werden, die ein internationaler Verkehrsknotenpunkt mit sich bringt.Bettler,Alkoholiker undJunkies sind dort neben den Strömen angestellter Berufspendler ebenso gegenwärtig wie Banker, internationale Messegäste und Tagestouristen. DieKaiserstraße, auf die der Besucher direkt vom Haupteingang des Hauptbahnhofs aus blickt, ist ein städtischer Boulevard, auf dem Reichtum und Elend, multikultureller Einzelhandel, moderne Bankhochhäuser in nächster Nachbarschaft zuRotlichtbetrieben in gründerzeitlichen Altbauten zu beobachten sind.
Beleuchteter Hauptbahnhof während derLuminale (2004)
Diagramm aller Hochhäuser in Frankfurt ab 100 Metern (fertiggestellt, in Bau, in Planung), Stand Mai 2017
Frankfurt ist eine der wenigen Städte Europas mit einer ausgeprägtenSkyline und wird deshalb manchmal alsMainhattan bezeichnet – eine Anspielung aufManhattan inNew York City. Besonders vieleHochhäuser stehen im sogenanntenBankenviertel, wo die westlicheInnenstadt, das östlicheBahnhofsviertel und das südlicheWestend aufeinandertreffen. Als älteste Hochhäuser Frankfurts gelten der 1923 bis 1926 errichteteMousonturm und dasVerwaltungsgebäude der I.G. Farben, heute das Hauptgebäude der Universität. Die ersten Hochhäuser über 50 Metern Höhe entstanden in den 1950er Jahren, seit Mitte der 1970er Jahre auchWolkenkratzer mit über 150 Metern Höhe.
Seit 1953 beschäftigte sich dieBauleitplanung in Frankfurt mit der Reglementierung des Hochhausbaus. 1998 wurde der ersteHochhausrahmenplan aufgestellt, der 2008 fortgeschrieben wurde. Er schreibt fest, wo und wie Hochhäuser gebaut werden dürfen. Ziel ist es, Hochhäuser in Gruppen(Pulks) im Bankenviertel, imEuropaviertel und an derMainzer Landstraße zwischenOpernplatz und Platz der Republik anzuordnen, allerdings waren und sind einzelne Ausnahmen möglich, wie die Türme desPalaisquartier in der Innenstadt oder derNeubau der Europäischen Zentralbank im Ostend.
Die Höhe der Neubauten stieg seit den 1950er Jahren ständig an. Das 1951 errichteteJunior-Haus erreichte eine Höhe von 35 Metern, das 1953 eröffneteAEG-Hochhaus 45 Meter. 1956 war dasFernmeldehochhaus an der Hauptwache mit 69 Metern das höchste Gebäude der Stadt. Ähnliche Höhen erreichten Anfang der 1960er Jahre das HotelInterContinental Frankfurt (67 Meter) und dasZürich-Haus (68 Meter). Bis auf das Junior-Haus und das Hotel sind alle diese Gebäude mittlerweile abgerissen und durch höhere Neubauten ersetzt worden. DerHenninger-Turm in Sachsenhausen war 1961 das erste Frankfurter Bauwerk, das mit seiner Höhe von 120 Metern den Westturm des Kaiserdoms (95 Meter) überragte. Weitere Hochhäuser der 1960er Jahre sind dasBHF-Bank-Hochhaus (82 Meter) und dasRhein-Main-Center (84 Meter).
1972 war derAfE-Turm derJohann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main mit 116 Metern das höchste Gebäude der Stadt, 1974 erreichte dasCity-Haus I eine Höhe von 142 Metern. Die ersten Wolkenkratzer waren das 1976 eröffnetePlaza Büro Center mit 159 Metern und der 1978 errichteteSilberturm der Dresdner Bank mit 166 Metern, damals die höchsten Gebäude der Bundesrepublik. Mit demEurotower und demHelaba-Hochhaus erfolgte eine Verdichtung der Hochhäuser im Stadtzentrum. Die in den 1980er Jahren entstandenen Gebäude überschritten die bisherigen Höhen nicht. Die bekanntesten Gebäude aus dieser Zeit sind die 1984 fertiggestellten 155 Meter hohenZwillingstürme der Deutschen Bank, die im Volksmund auchSoll und Haben genannt werden.
In den 1990er Jahren stellte die zweite Hochhausgeneration erneut neue Rekorde auf: DerMesseturm war 1991 mit seiner Höhe von 257 Metern dashöchste Gebäude Europas, 1997 erreichte derCommerzbank Tower 259 Meter. Zwei weitere Gebäude überschritten in dieser Zeit ebenfalls die 200-Meter-Marke:Westendstraße 1 undMain Tower. Der Main Tower ist das einzige Hochhaus in Frankfurt mit einer öffentlich zugänglichen Aussichtsplattform auf dem Dach, darüber hinaus gibt es ein Restaurant in der 25. Etage desJapan Centers und eine Bar in der 22. Etage desEurotheums. Während desWolkenkratzer-Festivals, welches in unregelmäßigen Abständen veranstaltet wird (zuletzt im Juni 2013), sind auch andere Hochhäuser für die Öffentlichkeit geöffnet.
Das GebäudeThe Squaire über demFlughafen-Fernbahnhof ist 660 Meter lang, 65 Meter breit und 45 Meter hoch. Mit 140.000 Quadratmetern Gesamtfläche auf neun Etagen ist es das größte Bürogebäude in Deutschland. Höchstes Bauwerk der Stadt ist seit 1978 derEuropaturm (von den FrankfurternGinnheimer Spargel genannt), ein Fernmeldeturm der Telekom, mit einer Höhe von 337,5 Metern. Der Europaturm verfügt über Besucherbereiche, die mangels Wirtschaftlichkeit seit 1999 geschlossen sind.
Die steigende Immobiliennachfrage, dervollzogeneAustritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union und die günstige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland führten ab dem Jahr 2015 zu einer neuen plötzlichen Aufschwungphase von Hochhausbauten. Neben dem 185 Meter hohenNeubau der Europäischen Zentralbank verkörpern Hochhausprojekte wie derOmniturm, dasMaintor-Areal und die Bebauung des ehemaligenDeutsche-Bank-Areals mit vier Hochhäusern zwischen 120 und 228 Metern diese Entwicklung. Die neue Generation von Frankfurter Hochhäusern ist vielfach gekennzeichnet durch die Kombination von Wohn-, Hotel- und Büroflächen in einem Gebäude. Mit dem 180 Meter hohenGrand Tower wurde 2020 Deutschlands höchstes reines Wohnhochhaus fertiggestellt.[166][167][168]
Seit 2003 werden in Frankfurt durch den KünstlerGunter DemnigStolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Bis zum Mai 2015 waren über 1000 Steine in zahlreichen Stadtteilen gesetzt.
Die Stadt bietet ein vielfältigeskulturelles Programm. Dazu zählt die einzigartige Museumslandschaft mit über 60 größeren und kleinerenMuseen und Ausstellungshäusern, die sich vor allem auf beiden Seiten des Mains angesiedelt hat. Die vonTill Behrens bereits 1968 entworfeneFrankfurter Grüngürtel-Mainufer-Konzeption, die als Vorlage für dasMuseumsufer diente, wurde durch die Politik seit Anfang der 1980er Jahre umgesetzt und wird weiterhin verfolgt.
AnKunstmuseen und Galerien finden sich das Städel (Gemälde), das Liebieghaus (Skulpturen), dasMuseum für Moderne Kunst (MMK), dieSchirn Kunsthalle, das Deutsche Architekturmuseum (DAM), das Deutsche Filmmuseum und das Museum für Angewandte Kunst. DasErnst-May-Museum ist auf das Frankfurter Design und die Architektur der 1920er Jahre spezialisiert.
DieKunstszene befindet sich imFrankfurter Kunstverein gegenüber der Schirn, in derStädelschule (Staatliche Hochschule für Bildende Künste Städelschule), in privaten Kunstgalerien und in einer Reihe von alternativen Ausstellungsräumen. Die Galerien zeigen Kunst von Alter Kunst über verschiedene Spezialgebiete bis hin zurGegenwart. Von den alternativen Ausstellungsräumen werden viele von Künstlern oder jungen Kunstwissenschaftlern betrieben, u. a. die Ausstellungshalle inSachsenhausen oder derAusstellungsraum Eulengasse 65 inBornheim.
Frankfurt weist eine lebendige Theaterszene auf. DieStädtischen Bühnen vereinen mehrere Sparten unter einem Dach: DieOper Frankfurt ist ein weltweit renommiertes Haus und erhielt mehrmals (zuletzt 2015) die AuszeichnungOpernhaus des Jahres. DasSchauspiel Frankfurt machte vor allem in den 1960er Jahren – durchHarry Buckwitz – sowie in den 1970er und 1980er Jahren unter der Leitung vonPeter Palitzsch durch seinMitbestimmungsmodell von sich reden.Zwei weitere Sparten der städtischen Bühnen, dasBallett Frankfurt und dasTheater am Turm (TAT), haben im Jahr 2004 geschlossen, jedoch besteht seit 2005 wieder eine Tanzkompanie als privates Ensemble unter dem NamenThe Forsythe Company.
DieAlte Oper, eröffnet 1881, wurde imZweiten Weltkrieg zerstört und 1981 als Konzerthaus wiedereröffnet. Die Alte Oper besitzt einen sehr schönen Konzertsaal und hat große Bedeutung als ein wichtiges Musikzentrum in Europa. Weitere bekannte Konzerthäuser sind dieJahrhunderthalle inUnterliederbach, dieFesthalle inBockenheim und der Sendesaal des Hessischen Rundfunks.
Ende der 1990er sowie Anfang der 2000er Jahre entstand in Frankfurt eineHip-Hop-Szene. Rapper wieAzad,D-Flame,Moses Pelham,Tone,Jonesmann,Illmatic undSabrina Setlur erlangten deutschlandweit Bekanntheit. Seit Anfang der 2010er Jahre entwickelte sich in Frankfurt und Offenbach eine neue Szene, welche zum großen Teil dem harten Straßenrap zuzuordnen ist, sowie eine Welle an weiteren kommerziell erfolgreichen Rappern. Bekannte männliche Vertreter sind beispielsweiseHaftbefehl, das DuoCelo & Abdi,Hanybal,Capo,Ramo,Soufian,Vega,SadiQ,Dú Maroc,Jeyz,Azzi Memo,Hemso, Reda Rwena, Mourad Kill und Jean & Solé. Bekannte weibliche Vertreter sindNamika,Schwesta Ewa,Rina sowie Liz.
Die seit dem 15. Jahrhundert stattfindendeFrankfurter Buchmesse ist nicht nur ein wirtschaftliches (als größteBuchmesse der Welt), sondern auch ein bedeutendes kulturelles Ereignis. Während der alljährlichen Messe finden in Frankfurt zahlreiche Begleitveranstaltungen statt, als Höhepunkt die Verleihung desFriedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Paulskirche.
Abgesehen von Chroniken und Topographien, wie der desBaldemar von Petterweil aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, sind die frühen literarischen Zeugnisse über Frankfurt vorwiegend Reisebeschreibungen, da die Stadt als Messe- und Finanzzentrum sowie als Ort der Kaiserkrönungen viele Fremde anzog. InShakespearesKaufmann von Venedig klagt Shylock im dritten Aufzug:Ein Diamant fort, kostet mich zweitausendDukaten zu Frankfurt!Thomas Coryat beschrieb in seinem 1611 erschienenen Reisebericht ausführlich Frankfurt und gehörte damit zu den Begründern derGrand Tour. Zur Tradition dieserKavaliersreisen gehörte die Veröffentlichung der Reiseerlebnisse in Buchform. Bekannte Autoren des 18. und 19. Jahrhunderts von Reiseberichten aus Frankfurt sindVictor Hugo,Hector Berlioz,Mark Twain, aus jüngerer Zeit beispielsweiseRicarda Huch undRudolf G. Binding. Hervorzuheben sind ferner autobiographische Schriften, vor allemAus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, das autobiographische Werk Goethes, in dem er ausführlich das reichsstädtische Leben zur Zeit seiner Kindheit und Jugend beschrieb.
Aus dem 19. Jahrhundert stammen die erstenbelletristischen Werke, die Frankfurt als Schauplatz wählten. InJohanna SpyrisHeidi-Roman bildete die reiche Stadt Frankfurt mit ihrem von Konventionen beherrschten bürgerlichen Leben den Gegenpol zum naturverbundenen, einfachen Leben in denSchweizer Bergen. InHeinrich Heines fragmentarischer ErzählungDer Rabbi von Bacharach beschreibt er das bunte Treiben in der Stadt und in der belebten Judengasse.Turgenews 1871 inBaden-Baden geschriebene NovelleFrühlingswogen handelt im Jahr 1840 unter anderen in einer Frankfurter Konditorei. Andere Romane und Erzählungen knüpfen an historische Ereignisse an, die sich in Frankfurt zugetragen haben, zum Beispiel der RomanDer Jude vonKarl Spindler. Die ErzählungEin Drama in den Lüften vonJules Verne knüpfte an einen historischen Ballonaufstieg an, der RomanDer Schleier im Main vonAlexandre Dumas d. Ä. ist eine Kriminalgeschichte, die zur Zeit der preußischen Besetzung der Freien Stadt Frankfurt spielt.Der Fall Maurizius vonJakob Wassermann behandelt einen historischen Kriminalfall.
Ebenfalls im 19. Jahrhundert entstand eine Reihe von dramatischen Werken, vorwiegendLustspielen, die in Frankfurt und Umgebung spielen. Hervorzuheben sindDer alte Bürgerkapitän undDie Landpartie nach Königstein vonCarl Malß,Der Königsleutnant vonKarl Gutzkow, eine ausDichtung und Wahrheit entnommene Episode um den GrafenFrançois de Thoranc, der LokalschwankAlt-Frankfurt vonAdolf Stoltze und das Rothschild-StückDie fünf Frankfurter vonCarl Rössler.
Die Romane der Frankfurt-Tetralogie des SchriftstellersMartin Mosebach –Das Bett,Westend,Eine lange Nacht undDer Mond und das Mädchen – thematisieren in ihren Haupthandlungen wichtige Etappen von der Nachkriegszeit bis zur Jahrtausendwende und schildern am Beispiel der Protagonistenschicksale die Veränderungen der bürgerlichen Stadtgebiete sowie seiner Bewohner im Laufe des 20. Jahrhunderts.
Frankfurt am Main ist Schauplatz einer Reihe von aktuellenKriminalromanen.Frank Demant ließ den Lebenskünstler und ehemaligen StraßenbahnfahrerSimon Schweitzer bis 2018 in zwölf Romanen einer Serie ermitteln, speziell in Frankfurt-Sachsenhausen. In sechs Romanen von Udo Scheu standen StaatsanwaltSchultz, KriminalkommissarSchreiner und der JournalistDennis Hauschild im Zentrum der Handlung.[170] Der Schriftsteller Matthias Altenburg veröffentlichte unter dem PseudonymJan Seghers sechs Romane um den KommissarRobert Marthaler.
Dialekt
DieFrankfurter Stadtmundart in ihrer ursprünglichen Form zählt zu denrheinfränkischen Dialekten. Bis ins 20. Jahrhundert war Frankfurt einesüdhessische Sprachinsel immittelhessischen Dialektraum. Bis mindestens in die 1980er Jahre hinein konnte bei älteren Einwohnern deutlich unterschieden werden, ob sie aus der ursprünglichen Kernstadt stammten oder zum Beispiel aus den nördlichen, eingemeindeten Stadtteilen. Es gibt ferner zahlreiche Berichte darüber, dass die Einwohner der Altstadt am Sprachklang hören konnten, ob jemand ausBornheim stammte oder ausBockenheim.
Wie in vielen anderen Großstädten vermischte sich die Frankfurter Stadtmundart, vor allem infolge der Bevölkerungsverschiebungen nach der vollständigen Zerstörung der Frankfurter Altstadt im Zweiten Weltkrieg, mit benachbarten Varianten und aufgrund der intensiveren Hörfunk- und Fernsehnutzung seit den 1950er Jahren auch mit demHochdeutschen, wodurch einRegiolekt entstand, der häufig alsNeuhessisch oder selbstironisch als „RMV-Hessisch“[171] bezeichnet wird.
Nachtleben
Ein traditionsreicher Rockclub in Frankfurt, die 1976 in Eschersheim eröffneteBatschkapp, befindet sich seit Ende 2014 im Industriegebiet an derGwinnerstraße. DerJazzkeller Frankfurt existiert seit 1952. Der 1972 gegründeteSinkkasten bestand bis 2011. Eine der populärsten FrankfurterDiskotheken war das von 1978 bis 2000 im Terminal 1 des Flughafens betriebeneDorian Gray. DerKing Kamehameha Club bestand von 1999 bis 2013 auf einem ehemaligen Brauereigelände an derHanauer Landstraße. Zu den bekanntesten Clubs der FrankfurterTechnoszene der 1990er und 2000er Jahre gehörten dasOmen und dasU60311 in der Innenstadt sowie derCocoon Club in Fechenheim.
Am Frankfurter Mainufer treffen sich mehrereRadwanderwege: DerHessische Radfernweg R3(Rhein-Main-Kinzig-Radweg) führt unter dem MottoAuf den Spuren desSpätlesereiters entlang von Rhein, Main undKinzig überFulda nachTann in derRhön. DerMain-Radweg führt von den Quellen desWeißen und desRoten Mains bis nach Mainz zur Mündung in den Rhein. DieD-Route 5 (Saar-Mosel-Main) ist ein Radweg über eine Entfernung von 1021 Kilometer von Saarbrücken über Trier, Koblenz, Mainz, Frankfurt am Main, Würzburg und Bayreuth bis zur tschechischen Grenze.
Seit 2017 ist Frankfurt eine Etappe desLutherwegs 1521 von Worms zur Wartburg bei Eisenach. Luther übernachtete auf seinerReise zum Reichstag zu Worms auf dem Hin- und Rückweg zweimal in Frankfurt.
Regelmäßige Veranstaltungen
Museumsuferfest (2025)
Das seit 1988 jährlich im August veranstalteteMuseumsuferfest mit seiner Mischung aus Musik und Kultur ist das größte Volksfest imRhein-Main-Gebiet. 2007 kamen an drei Tagen etwa 3,5 Millionen Besucher.
AmWäldchestag, dem Dienstag nach Pfingsten, ziehen viele Besucher zu einem Volksfest in denFrankfurter Stadtwald. Bis in die 1990er Jahre hatten an diesem Tag die meisten Frankfurter Geschäfte nachmittags geschlossen und die Arbeitnehmer hatten ab 12 Uhr frei. Deshalb wurde der Wäldchestag scherzhaft im Volksmund als Frankfurts Nationalfeiertag bezeichnet.
Ein weiteres traditionelles Volksfest ist dieFrankfurter Dippemess, die zweimal jährlich für drei Wochen im Frühjahr und für zehn Tage im Herbst jeweils etwa zwei Millionen Besucher anzieht. Die Dippemess geht zurück auf einen seit dem Mittelalter überlieferten Verkaufsmarkt für Haushaltswaren aller Art, insbesondere Keramikschüsseln (Dippe).
Der 1393 erstmals urkundlich erwähnteFrankfurter Weihnachtsmarkt findet jährlich in der Adventszeit statt. Er ist mit rund drei Millionen Besuchern einer der großen Weihnachtsmärkte in Deutschland. Über 200 Stände erstrecken sich vom Mainkai überRömerberg,PaulsplatzNeue Kräme,Liebfrauenberg bis zurZeil.
Von 2003 bis 2008 fand jährlich im Sommer dieParade der Kulturen statt, ein Demonstrationszug für ein friedliches Miteinander der Menschen verschiedener Kulturen. An der letzten Parade 2008 nahmen etwa 1700 Aktive und 100.000 Zuschauer teil. Ebenfalls seit 2003 findet dasDown-Sportlerfestival, eine Veranstaltung, bei der sich mehrere hundert Menschen mitDown-Syndrom (Trisomie 21) in verschiedenen Wettbewerbssportarten messen können, in Frankfurt statt.
Weitere regelmäßige Veranstaltungen sind dasMainfest, derChristopher Street Day (CSD), dasRosen- und Lichterfest imPalmengarten, dasOpernplatzfest, derRheingauer Weinmarkt in derFreßgass und dasStöffchefest auf dem Römerberg.
Beliebt sind zudem dieNacht der Museen im April mit etwa 40.000 Besuchern und dieNacht der Clubs.
Neben den genannten Festen gibt es Stadtteilfeste wie dasHöchster Schloßfest, dasBerger Straßenfest inBornheim, dasSchweizer Straßenfest inSachsenhausen, den auf das Jahr 1839 zurückgehenden Fastnachtszug inHeddernheim (Klaa Paris) oder das von OberbürgermeisterWalter Kolb 1951 ins Leben gerufene jährlicheLohrbergfest, Frankfurts leichtathletischesBergsportfest für Kinder und Jugendliche.
In unregelmäßigen Abständen findet das sogenannteWolkenkratzer-Festival statt, zuletzt im Mai 2013 nach einer sechsjährigen Pause. Dabei waren 18 Hochhäuser in der Innenstadt für die Öffentlichkeit zugänglich und zogen 1,2 Millionen Besucher an.
Das 1994 bis 2004 alljährlich organisierte MusikfestivalSound of Frankfurt zog bis zu 500.000 meist jüngere Besucher an.
Wäldchestag im Frankfurter Stadtwald
Wolkenkratzer-Festival (2013)
Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg (2011)
Dippemess am Ratsweg
Skurriles
Östliche Stadtteile Frankfurts und Offenbachs
Wie zwischen vielen benachbarten Städten besteht von jeher auch zwischen Frankfurt undOffenbach am Main eine gutnachbarlicheRivalität, die ihren Ausdruck unter anderem in zahlreichen Witzen über die Bewohner der jeweils anderen Stadt findet.Krieh die Kränk, Offebach ist eine traditionelleVerwünschung der Frankfurter für die Offenbacher, die auf eine Anekdote aus dem 19. Jahrhundert zurückgeht.
Hintergrund ist hier, dass die beiden Städte Frankfurt und Offenbach historisch unterschiedlicher nicht sein können. Bereits seit dem Mittelalter bestanden Territorialkonflikte zwischen der Reichsstadt Frankfurt und ihren Nachbarstaaten. Nach derReformation lagen daslutherische Frankfurt und dasreformierte Offenbach in konfessionellen Streitigkeiten. Seit dem 18. Jahrhundert förderten dieGrafen von Isenburg zudem die Ansiedlung von Manufakturen, die im bürgerlichen Frankfurt nicht erwünscht waren. Im 19. Jahrhundert sah sich Frankfurt weiterhin als reine Handelsstadt, während sich die Industrie in den umliegenden Gemeinden Fechenheim, Griesheim, Höchst und Offenbach ansiedelte. Erst nach der Annexion durchPreußen zog Frankfurt mit der Industrialisierung nach und überflügelte bald seine Rivalen. Im 20. Jahrhundert wuchs Frankfurt vor allem durch Eingemeindungen preußischer Vororte, während Offenbach keine Ausdehnungsmöglichkeiten hatte. Bis 1945 bildete die Grenze zwischen beiden Nachbarstädten zugleich eine Landesgrenze.
Frankfurter WürstchenDerLohrberger Hang ist der einzige Weinberg in Frankfurt
In Frankfurt entwickelte sich infolge der zahlreichen wohlhabenden Gäste, die während derKaiserkrönungen und derMessen in die Stadt strömten, bereits im 17. und 18. Jahrhundert eine hochentwickelte Gastronomie- und Hotelkultur. Im 19. Jahrhundert galt Frankfurts Küche neben der Hamburger und der Wiener als führend in Deutschland.[173]
Zu den ältesten und bekanntesten Delikatessen gehören die seit dem Mittelalter hergestelltenFrankfurter Würstchen aus Schweinefleisch. Die Frankfurter Metzger[175] durften bis zur Einführung der Gewerbefreiheit 1864 jede Woche nur eine Sorte Vieh schlachten. In einer Verordnung von 1628 hieß es: „waß er eynen Tag geschlachtet, es sey Viehes Rind, Hammel oder Schwein, er die gantze woche bey stehen bleiben und keine Schaaf bei Hammel schlachte. Er hat aber Macht, alle woch eyn ander Viehe zu schlachten.“ Somit konnten, da es keine Kühltechniken gab, keine Fleischerzeugnisse aus unterschiedlichen Fleischsorten hergestellt werden. Im 19. und 20. Jahrhundert entstanden weitere lokale Wurstspezialitäten wie dieFrankfurter Rindswurst,Frankfurter Gelbwurst und dieZeppelinwurst.
Mit dem Niedergang desWeinbaus im 19. Jahrhundert wurde der bis dahin geringgeschätzteApfelwein(Ebbelwoi) in Frankfurt populär, der hier seit etwa 1600 nachgewiesen ist. Er gilt als Frankfurter Traditionsgetränk, unter anderem durch den Erfolg der FernsehsendungZum Blauen Bock. Zum Apfelwein sind vor allem deftige Gerichte beliebt, wieRippchen mit Kraut undHandkäs mit Musik.
In der Liste von Persönlichkeiten der Stadt Frankfurt am Main sind bekannte Söhne und Töchter sowie weitere mit der Stadt verbundene Personen aufgeführt. Von der Stadt zuEhrenbürgern ernannte Personen sind in der Liste der Ehrenbürger von Frankfurt am Main zu finden. Frankfurt am Main ist eineGoethestadt.
EinEinsatzgruppenversorger der Deutschen Marine trägt den NamenFrankfurt am Main. Zuvor waren schon der Kleine KreuzerFrankfurt der Kaiserlichen Marine während des Ersten Weltkrieges sowie die hölzerne DampfkorvetteFrankfurt der Flotte des Deutschen Bundes nach der Stadt benannt. In der Handelsflotte gab es unter anderem von 1900 bis 1918 den SchnelldampferFrankfurt des Norddeutschen Lloyd und ab 1954 den KombifrachterFrankfurt der Hapag, sowie von 1981 bis 2007 dieFrankfurt Express der Hapag-Lloyd, welche von 1981 bis 1984 das größte Containerschiff der Welt war. 2010 wurde erneut ein Containerschiff mit dem NamenFrankfurt Express in Dienst gestellt.
1960 übernahm die Stadt Frankfurt eine der ersten Namenspatenschaften für ein Flugzeug der Deutschen Lufthansa.[178] Von 1960 bis 1975 trug dieBoeing 707 D-ABOD ihren Namen, von 1975 bis 1985 eine DC-10 und 1985 bis 1990 eineB747-200. 1991 taufte die Lufthansa die B747-430 mit dem Kennzeichen D-ABVF auf den Namen der Stadt, den sie bis Mai 2010 trug. Am 19. Mai 2010 erhielt der ersteAirbus A380 D-AIMA der Lufthansa den NamenFrankfurt am Main.[179]
2015 belegt die Stadt Frankfurt am Main im von der internationalen Planungs- und BeratungsgesellschaftArcadis und demCentre for Economic Policy Research (CEPR) in London ermittelten „Sustainable Cities Index“ weltweit den ersten Platz.[180]
DieSchriftart Futura wird nicht nur im Erscheinungsbild der Stadt und bei kommunalen Ämtern verwendet, sondern als „Frankfurter Schriftart“ auch von zahlreichen lokalen Vereinen und Organisationen, darunter beispielsweise dieErnst-May-Gesellschaft.
Bernhard Müller:Bilderatlas zur Geschichte der Stadt Frankfurt am Main. Verlag Moritz Diesterweg, Frankfurt am Main 1916, Reprint im Verlag W. Weidlich, Frankfurt am Main 1976,ISBN 3-8035-8904-5.
Walter Gerteis:Das unbekannte Frankfurt. 3 Bände. Verlag Frankfurter Bücher, Frankfurt am Main 1960–1963 (populäre, essayistisch-anekdotische Stadtgeschichte).
Frankfurter Historische Kommission (Hrsg.):Frankfurt am Main – Die Geschichte der Stadt in neun Beiträgen. (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission.BandXVII). Jan Thorbecke, Sigmaringen 1991,ISBN 3-7995-4158-6.
Lothar Gall (Hrsg.):FFM 1200. Traditionen und Perspektiven einer Stadt. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994,ISBN 3-7995-1203-9 (Katalog zur 1200-Jahrfeier 1994 mit wiss. Aufsätzen).
Ernst Mack:Von der Steinzeit zur Stauferstadt. Die frühe Geschichte von Frankfurt am Main. Verlag Josef Knecht, Frankfurt am Main 1994,ISBN 3-7820-0685-2.
Wolfgang Klötzer (Hrsg.):Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Zwei Bände. Kramer, Frankfurt/M. 1994–1996.
Frolinde Balser:Aus Trümmern zu einem europäischen Zentrum: Geschichte der Stadt Frankfurt am Main 1945–1989. Hrsg.:Frankfurter Historische Kommission (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission.Band20). Jan Thorbecke, Sigmaringen 1995,ISBN 3-7995-1210-1.
Architektur
Bau- und Informationsamt Frankfurt am Main:Kunst + Bau in Frankfurt am Main. Text: Günther Vogt, 1971.
Heinz Ulrich Krauß:Frankfurt am Main. Daten, Schlaglichter, Baugeschehen. Societäts-Verl., Frankfurt am Main 1997,ISBN 3-7973-0626-1. (Chronik mit Schwerpunkt auf Architektur und Baugeschichte).
Ulf Jonak:Die Frankfurter Skyline. Campus, Frankfurt am Main – New York 1997,ISBN 3-593-35822-0. (Kritische Betrachtung des Hochhausbaus).
Heinz Schomann:Frankfurt am Main und Umgebung. Von der Pfalzsiedlung zum Bankenzentrum. Dumont Kunstreiseführer. Dumont, Köln 2003,ISBN 3-7701-6305-2. (mit Schwerpunkt Architektur).
Matthias Alexander, Gerd Kittel:Hochhäuser in Frankfurt. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2006,ISBN 3-7973-1000-5.
Christof Bodenbach (Hrsg.):Neue Architektur in Frankfurt am Main. Junius Verlag, Hamburg 2008,ISBN 978-3-88506-583-8.
Angela Pfotenhauer, Elmar Lixenfeld und Uwe Dettmer:Frankfurt am Main. Deutsche Stiftung Denkmalschutz, 2009,ISBN 978-3-86795-009-1.
Christian Freigang, Markus Dauss und Evely Brockhoff:Das „Neue“ Frankfurt, Innovationen in der Frankfurter Kunst vom Mittelalter bis heute. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2010,ISBN 978-3-86539-673-0.
Christian Grau, André Risto und Willi Bucher (Hrsg.):Frankfurt. Der andere Blick. Theiss Verlag, Stuttgart 2010,ISBN 978-3-8062-2388-0 (Aufnahmen aus der Luft).
Philipp Sturm, Peter Cachola Schmal:Hochhausstadt Frankfurt. Bauten und Visionen seit 1945, Prestel, München 2014,ISBN 978-3-7913-5363-0.
Philipp Sturm, Peter Cachola Schmal:Die immer Neue Altstadt. Bauen zwischen Dom und Römer seit 1900, Jovis, Berlin 2018,ISBN 978-3-86859-501-7.
Verschiedenes
Ausgewählte Frankfurter Mundartdichtung. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1966,ISBN 3-7829-0067-7.
Helmut Bode:Frankfurter Sagenschatz. 100 Sagen und sagenhafte Geschichten, nach den Quellen und älteren Sammlungen sowie der Lersnerschen Chronik neu erzählt. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1978,ISBN 3-7829-0209-2.
Johanna Betz, Svenja Keitzel, Jürgen Schardt, Sebastian Schipper, Sara Schmitt Pacfico, Felix Wiegand (Hrsg.):Frankfurt am Main – eine Stadt für alle? Konfliktfelder, Orte und soziale Kämpfe, transcript, Bielefeld 2021,ISBN 978-3-8376-5477-6.
Film
Kunststudentin Ursula, Werbefilm für die Stadt Frankfurt am Main, Deutschland, 1956/57, 19:41 min., Herausgeber: Boehner-Film Fritz Boehner KG (Hamburg + Erlangen), Auftraggeber: Stadt Frankfurt am Main, unterstützt durch das Verkehrs- und Wissenschaftsamt,Kunststudentin Ursula in derDeutschen Digitalen Bibliothek
So war das alte Hessen – Frankfurt. Dokumentarfilm, Deutschland, 2013, 43:40 min., Buch und Regie: Jörg Adrian Huber, Produktion:Hessischer Rundfunk, Reihe: So war das alte Hessen, Erstsendung: 9. April 2013 beiHR3,Inhaltsangabe vonARD.
FRANKFURTinsights – Die 1000 Wunder von Frankfurt, Dokumentarserie, Deutschland, 2014–2015, 8 mal 5 Min., Konzeption und Regie: Thomas Pohl, Produktion: Department Studios Filmproduktion, Auftraggeber: Presse- & Informationsamt der Stadt Frankfurt am Main, Erstsendung: 1. April 2014, u. a. mit Oberbürgermeister Peter Feldmann, Frankfurter Feuerwehr, Liebieghaus, Sprengung des Uniturms, Rettungshubschrauber Christoph 2,Link zu den Filmen
↑Elsbet Orth,Frankfurt am Main im Früh- und Hochmittelalter. In:Frankfurter Historische Kommission (Hrsg.):Frankfurt am Main – Die Geschichte der Stadt in neun Beiträgen. (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission.BandXVII). Jan Thorbecke, Sigmaringen 1991,ISBN 3-7995-4158-6,S.11.
↑Robert Holtzmann (Hrsg.):Scriptores rerum Germanicarum, Nova series 9: Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Überarbeitung (Thietmari Merseburgensis episcopi Chronicon) Berlin 1935, S. 490 (Monumenta Germaniae Historica,Digitalisat)
↑Barbara Dölemeyer:Helenopolis – Frankfurt am Main in Mythos und Chronik (16.–18. Jahrhundert). In: Bernhard Kirchgässner, Hans-Peter Becht (Hrsg.):Städtische Mythen. Band 28 der ReiheStadt in der Geschichte der Veröffentlichungen des Südwestdeutschen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung, Jan-Thorbecke-Verlag, Ostfildern 2003,ISBN 3-7995-6428-4, S. 75–90. (Tagungsbericht, PDF).
↑In den Mitte des 15. Jahrhunderts entstandenen deutschen Abschriften derGoldenen Bulle beispielsweise zuFrankinfurd uf den Meyn. Näheres zur Namensgebung inDer Name Frankfurt. In:Wolfgang Klötzer:Keine liebere Stadt als Frankfurt. Studien zur Frankfurter Geschichte 45. Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main,ISBN 3-7829-0509-1, S. 10–15.
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↑Florian Diekmann:Bevölkerungsentwicklung: Wo Deutschland am schnellsten altert. In:Spiegel Online. 4. März 2019 (spiegel.de [abgerufen am 4. März 2019]).
↑Monica Kingreen:Gewaltsam verschleppt aus Frankfurt. Die Deportationen der Juden in den Jahren 1941–1945. In: Monica Kingreen (Hrsg.):„Nach der Kristallnacht“. Jüdisches Leben und antijüdische Politik in Frankfurt am Main 1938–1945 (= Schriftenreihe desFritz-Bauer-Instituts.Band17). Frankfurt am Main 1999,S.357–402.
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↑Günter Dürr: Magistrat dreht Gaslaternen ab. In: fnp.de. 29. März 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. April 2014; abgerufen am 13. November 2017.
↑Carl Wolff,Rudolf Jung:Die Baudenkmäler in Frankfurt am Main. Zweiter Band. Weltliche Bauten. Völcker, Frankfurt am Main 1898,S.351–357 (Digitalisat [PDF]).
↑Volker Rödel:Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914. Beiträge zur Stadtentwicklung. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1983,ISBN 3-7973-0410-2,S.86–89.
↑Wasserkonzept der Stadt Frankfurt am Main. (PDF; 4,9 MB) Magistratsbericht B 63, Sachstand vom 23. Februar 2023. In: PARLIS. Stadt Frankfurt am Main, Juni 2021, abgerufen am 16. August 2023.
↑Johann Georg Battonn:Oertliche Beschreibung der Stadt Frankfurt am Main – Band I. Verein für Geschichte und Alterthumskunde zu Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 1869, S. 72–76
↑Volker Rödel:Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914. Beiträge zur Stadtentwicklung. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1983,ISBN 3-7973-0410-2,S.57–63.
↑abVolker Rödel:Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914. Beiträge zur Stadtentwicklung. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1983,ISBN 3-7973-0410-2,S.63–67.
↑Volker Rödel:Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914. Beiträge zur Stadtentwicklung. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1983,ISBN 3-7973-0410-2,S.71–77.
↑Literatur zu diesem Abschnitt: Siehe Wolfgang Klötzer:Zu Gast im alten Frankfurt. Heinrich Hugendubel-Verlag, München 1990,ISBN 3-88034-493-0. Norbert Brieke,Köstlichkeiten aus Frankfurts Küche und Keller, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1991,ISBN 3-7829-0409-5.
↑Michaele Scherenberg, Karl-Heinz Stier:Hessen à la carte. Das Buch zur Serie im Hessischen Rundfunk Fernsehen – hessen 3 unterwegs –. Teil 1. Eichborn, Frankfurt am Main 1990,ISBN 3-8218-1721-6,S.18.
↑Im Jahr 1831 waren in Frankfurt 154 Metzgerbetriebe ansässig.
↑Deutsche Bundesbank (Hrsg.):Von der Baumwolle zum Geldschein. Eine neue Banknotenserie entsteht. 2. Auflage. Verlag Fritz Knapp GmbH, Frankfurt am Main 1996,ISBN 3-611-00222-4,S.129.