Sachsenhausen-Süd 13/14. Stadtteil von Frankfurt am Main | |
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| Koordinaten | 50° 6′ 23″ N,8° 41′ 15″ O50.1063888888898.6875Koordinaten:50° 6′ 23″ N,8° 41′ 15″ O |
| Fläche | 34,770 km² |
| Einwohner | 63.308(31. Dez. 2024) |
| Bevölkerungsdichte | 1821 Einwohner/km² |
| Postleitzahl | 60594, 60596, 60598, 60599 |
| Vorwahl | 069 |
| Website | www.frankfurt.de |
| Gliederung | |
| Ortsbezirk | 5 –Süd |
| Stadtbezirke |
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| Verkehrsanbindung | |
| Autobahn | |
| Bundesstraße | |
| Regional- und S-Bahn | 50556465 |
| Straßen- und U-Bahn | |
| Bus | M36X61X773035454748617880653OF-50N8N16N71 |
| Quelle:Bevölkerung in Haushalten. In: frankfurt STATISTIK.PORTAL. Abgerufen am 3. März 2025. | |

Sachsenhausen (anhörenⓘ/?) ist einStadtteil vonFrankfurt am Main. Er liegt am linkenMainufer gegenüber derAltstadt und gehört bereits seit dem Mittelalter zu Frankfurt. Verwaltungstechnisch ist Sachsenhausen inSachsenhausen-Nord undSachsenhausen-Süd eingeteilt, wird in der Regel aber als Einheit betrachtet und hat eine Einwohnerzahl von 63.308. Die Grenze zwischen Nord und Süd bildet die teilweise parallel zum Bahndamm verlaufende Mörfelder Landstraße, die im Osten als Offenbacher Landstraße weitergeführt wird.[1]
Der Norden Sachsenhausens ist ein dicht bebautesGründerzeitviertel, während der flächenmäßig größere Süden überwiegend locker bebaut ist. Zudem gehört zu Sachsenhausen ein großer Teil desFrankfurter Stadtwaldes.
Sachsenhausen ist für seineApfelweinwirtschaften bekannt, insbesondere istAlt-Sachsenhausen durch eine Ballung von Gaststätten einer der Anziehungspunkte für Frankfurts Besucher. DieRadeberger Gruppe hat ihren Sitz in Sachsenhausen, die benachbarten BrauereienHenninger undBinding wurden 2001 bzw. 2023 stillgelegt.
Sachsenhausen liegt am südlichenMainufer gegenüber derFrankfurter Altstadt und gehört seit dem Mittelalter rechtlich und territorial zum Stadtgebiet, in derenBefestigungsanlagen es bis zu deren Niederlegung 1812 einbezogen war. Der Stadtteil grenzt im Osten anOberrad, bildet im Südosten und Süden die Stadtgrenze zu den NachbarstädtenOffenbach am Main undNeu-Isenburg und grenzt im Westen an die StadtteileNiederrad,Schwanheim undFlughafen. Während der nördliche Teil von Sachsenhausen eine relativ hohe Bevölkerungsdichte aufweist, nimmt derFrankfurter Stadtwald den größten Teil des Südens ein.
ImFrankfurter Dialekt nennt man Sachsenhausen auchDribb de Bach oderDribbdebach, also „drüben vom Bach“, auf der anderen Mainseite.Hibb de Bach heißt „hüben vom Bach“, also auf der nördlichen Seite des Mains.
Anders als viele andere der Frankfurter Stadtteile war das südlich des Mains gelegene Sachsenhausen nie eigenständig, sondern gehörte schon im Mittelalter zu Frankfurt. Einer Legende nach siedelte der in denSachsenkriegen siegreicheKarl der Große nach demBlutgericht von Verden 782 besiegte Sachsen am Main gegenüber der von ihm gegründetenKönigspfalz Frankfurt an. Dafür gibt es jedoch keine historischen Belege. Zur Herkunft des Ortsnamens gibt es daneben verschiedene weitere Deutungen. Die Wahrscheinlichste darunter ist die Annahme, dass sich der Name vonSassenhusen herleitet, also einem Ort, wo „Beisassen“ hausten – so wurden bis 1866 Einwohner ohne volle Bürgerrechte bezeichnet.
Im frühen 12. Jahrhundert ließen sichMinisterialen der Pfalz Frankfurt am südlichen Mainufer nieder. Daran erinnern heute noch dieGroße undKleine Rittergasse im alten Ortskern von Sachsenhausen. Zum ersten Mal wird der Ort im Jahre 1193 urkundlich erwähnt. In einer am 29. März inSpeyer ausgestellten Urkunde schenkteHeinrich VI. demin Sassenhusen prope Franchenfurt ansässigen, 1190 von dem MinisterialenKuno von Münzenbergzu Ehren der glorreichen Mutter Gottes errichteten Hospital das königlicheAllodialgut am Frauenwege, denSandhof. Das Hospital sowie diezugehörige Kirche musste Kunos SohnUlrich I.von Münzenberg 1221 KaiserFriedrich II. überlassen, da sich das Gut auf Reichsboden befand. Der Kaiser übertrug es im November 1221 demDeutschen Ordenauf ewige Zeiten.
Im 13. Jahrhundert lassen sich neben den Herren von Hagen-Münzenberg weitere Familien von Reichsrittern in Sachsenhausen nachweisen, darunter die Herrenvon Sachsenhausen,von Praunheim,von Urberg,von Schweinsberg undvon Stockheim. Das einzige, was von den Rittern von Sachsenhausen übrig ist, ist ihr Wappen (vereinigt mit dem derer von Praunheim). Dies wird von der Brunnengesellschaft Sachsenhausen als Andenken verwendet. Zu den Aufgaben der Ministerialen gehörte die Verwaltung derFrankfurter Pfalz und der auf dem südlichen Ufer liegenden Reichsgüter desWildbanns Dreieich. Die Namen der Geschlechter finden sich daher auch in derListe der Reichsschultheißen von Frankfurt.


Die weitere Besiedlung Sachsenhausens scheint auch in Zusammenhang mit dem Bau derAlten Brücke über den Main zu stehen, die 1222 erstmals urkundlich erwähnt wurde, deren Bau aber möglicherweise bereits Ende des 12. Jahrhunderts durch Kuno von Münzenberg, der große Besitzungen beiderseits des Mainufers besaß, veranlasst wurde. Die erste Holzkonstruktion wurde Mitte des 13. Jahrhunderts durch eine Steinbrücke ersetzt.
Im Laufe des 13. Jahrhunderts wuchs Frankfurt von einer kleinen Siedlung um die staufische Pfalz, denSaalhof, zu einer selbstverwalteten Stadt heran, die sich mehr und mehr Privilegien erwerben konnte, z. B. durch die Auslösung verpfändeterRegalien, königlicher Vorrechte wie Steuern und Zölle. 1220 wurde die FrankfurterLandvogtei abgeschafft und einReichsschultheiß eingesetzt. Ab 1266 ist ein aus 43 Mitgliedern bestehenderRat urkundlich bezeugt, der ab 1311 jährlich zweiBürgermeister wählte. Während dieser Zeit entwickelte sich die Vorstadt Sachsenhausen zu einem Teil der Stadt Frankfurt. Erstmals wird es imStadtfrieden von 1318 (einer Rechtsverordnung des Rates) ausdrücklich als Teil Frankfurts erwähnt.


Nachdem sich zunächst nur Ritterfamilien in Sachsenhausen niedergelassen hatten, siedelten Ende des 13. und im 14. Jahrhundert auch Fischer, Landarbeiter und Handwerker am südlichen Mainufer an. Die SachsenhäuserDeutschordenskommende wurde zum Schauplatz bedeutender reichspolitischer Ereignisse. Noch im 13. Jahrhundert fanden hier mindestens drei Versammlungen des Generalkapitels, des höchsten Leitungsgremiums des Ordens, statt. Der spätere KaiserLudwig der Bayer veröffentlichte am 22. Mai 1324 dieSachsenhausener Appellation, in der er den Anspruch desPapstes auf dieApprobation einer Königswahl zurückwies. Fortan genügte die Zustimmung der Mehrheit derKurfürsten für die rechtmäßige Wahl einesKönigs. Ein unbekannter Priester der Kommende (der Frankfurter) verfasste einemystische Schrift indeutscher Sprache, die später alsTheologia deutsch vonMartin Luther herausgegeben wurde und weite Verbreitung fand. 1338 stiftete der Sachsenhausener BürgerHeile Dymar eine Kapelle, aus der später dieDreikönigskirche entstand.
Im Juli 1342 zerstörte dasMagdalenenhochwasser die Mainbrücke und setzte ganz Sachsenhausen sieben bis zwölfSchuh hoch unter Wasser, so dass sich die gesamte Einwohnerschaft Sachsenhausens auf die Anhöhe des Mühlbergs flüchten musste.
1372 erwarb Frankfurt einen Teil desReichsforstes Dreieich, den heutigenFrankfurter Stadtwald, von KaiserKarl IV. Ende des 14. Jahrhunderts wurde Sachsenhausen in dieFrankfurter Stadtbefestigung einbezogen. Zu dieser Zeit hatte Sachsenhausen etwa 2700 Einwohner. Unter den vierzehn ratsfähigenZünften fanden sich in Sachsenhausen insbesondere die Lohgerber, Fischer, Schiffer und Gärtner, auch Förster, Vogelfänger, Säger, Korbmacher und Besenbinder.
1414 wurde auf dem Mühlberg ein hölzerner Beobachtungsturm durch eine neue, steinerne Warte ersetzt, welche bereits im Jahre 1416 vom Trierer ErzbischofWerner von Falkenstein (1388–1418) zerstört wurde.Auf dem höher gelegenen Sachsenhäuser Berg konnte in den Jahren 1470/71, auf dem höchsten Punkt der nach Süden führenden Straße, die neueSachsenhäuser Warte als Teil derFrankfurter Landwehr gebaut werden, einer der vier heute noch erhaltenen FrankfurterWarttürme. Nach dem Vorbild der schon bestehendenGallus- und bzw.Bockenheimer Warte errichtete man eine kleine Burg mit Häusern, Waffenlager, Wachtturm und Brunnen.
Die Stadttore und die Tore der Brückentürme blieben nachts verschlossen, so dass niemand hinein oder hinaus gelangen konnte. Auch der Verkehr von und nach Frankfurt war unmöglich. Da es keinen Pfarrer in Sachsenhausen gab, sondern die Pfarrrechte für kirchliche Amtshandlungen in der ganzen Stadt ausschließlich demPleban desBartholomäusstiftes zustanden, war somit des Nachts auch kein seelsorgerlicher Beistand für die Sachsenhäuser möglich. Dies führte zu großer Unzufriedenheit der Bürger in Sachsenhausen. Erst 1452 erreichte die Stadt auf Vermittlung desKardinalsNikolaus von Kues die Erhebung der Dreikönigskirche zurFilialkirche von St. Bartholomäus. DieReformation fand in Sachsenhausen rasch viele Anhänger. 1525 wurde die Dreikönigskirche zur ersten Kirche in Frankfurt, an der ausschließlich reformierte Prediger wirkten. 1531 erhielt die Kirche mit Petrus Pfeiffer einen evangelischen Prediger fest zugewiesen, der zuvor letzterGuardian des FrankfurterBarfüßerklosters gewesen war.
Im Zuge der Stadtbefestigung wird 1490 als weiterer Wehrturm am Mainufer derKuhhirtenturm, auchElefant genannt, gebaut. Ihre größte Bewährungsprobe hatte die Stadtbefestigung im Spätsommer 1552 während der dreiwöchigen Belagerung durch Truppen des Kurfürsten von Sachsen zu bestehen.

Nach demFettmilch-Aufstand von 1614 erließ der Rat eine neueQuartierordnung zur Einteilung des Stadtgebiets innerhalb der alten Stadtmauern in 14Quartiere.[2] Ähnlich wie heute noch die Contraden inSiena oder dieSestieri inVenedig bildeten die Quartiere soziale Gemeinschaften innerhalb der Stadtgesellschaft. Jedes Quartier bestand aus 170 bis 270 Häusern, die innerhalb der Quartiere durchnummeriert waren. Ein modernes Nummernsystem nach Straßen wurde erst in preußischer Zeit eingeführt. 12 Quartiere (A bis M) lagen nördlich des Mains, die QuartiereN undO in Sachsenhausen. Die Grenze zwischen dem östlichen QuartierN – auchOberhausen genannt – und dem westlichenUnterhausen (QuartierO) bildete dieBrückengasse.
1769 fiel der Sachsenhäuser Brückenturm als Verkehrshindernis.



Anfang des 19. Jahrhunderts wurden in Frankfurt die Befestigungsanlagen geschleift. 1809 verschwand dasAffentor und bis 1812 auch der Rest der Sachsenhäuser Befestigungsanlagen bis auf den Kuhhirtenturm und die Ruine des Ulrichsteins. Die Bevölkerungsstruktur wandelte sich allmählich: traditionell ein Dorf der Handwerker – 1781 wurden 336 Winzer und Gärtner, 125 Fischer, 30 Brauer, 22 Bäcker und 20 Gerber gezählt – zog es im ausgehenden 18. und vor allem im 19. Jahrhundert verstärkt auch wohlhabende Bürger nach Sachsenhausen.
Das Siedlungsgebiet dehnte sich zunächst nach Süden und später auch in Ost-West-Richtung aus, und die Bevölkerungszahl, die bis dahin auf niedrigem Niveau stagniert hatte, stieg insbesondere im 19. Jahrhundert rasch an: 1761 waren etwa 4.000 und 1811 5.000 Menschen in Sachsenhausen ansässig. Bis zum Ende derFreien Stadt Frankfurt 1866 stieg ihre Zahl auf etwa 8.000, das waren knapp 10 % der Gesamtbevölkerung. Vor allem nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erlebte Sachsenhausen eine Bevölkerungsexplosion. 1890 lebten hier bereits rund 24.000 Einwohner, 1900 über 36.000 und im Jahr 1912 etwa 50.000.
Entlang des Mainufers entstanden die ersten Sommerhäuser und Villen, am Rand der Wohngebiete ließen sich im südlichen Sachsenhausen Industrie- und Gewerbebetriebe nieder. 1846 eröffnete dieMain-Neckar-Eisenbahn-Gesellschaft ihren Betrieb, die zunächst im BahnhofMainspitze am Sachsenhäuser Mainufer endete, bevor 1848 die ersteMain-Neckar-Eisenbahnbrücke entstand. Bereits 1847 ging mit derFrankfurt-Offenbacher Lokalbahn die zweite Bahnstrecke in Sachsenhausen in Betrieb, derLokalbahnhof in der Nähe des Affentors diente bis 1955 dem Personenverkehr. 1873 nahm dieFrankfurt-Bebraer Eisenbahn ihren Betrieb auf, für die auch ein neuer Bahnhof, der Bebraer Bahnhof, heuteSüdbahnhof, erbaut wurde, der 1924 sein bis heute erhaltenes Empfangsgebäude erhielt. Mit derUntermainbrücke und derObermainbrücke entstanden 1874 und 1879 zwei weitere Verkehrswege über den Main.
Als Ersatz für die um 1340 gebaute SpitalkapelleZu den Heiligen Drei Königen, die seit 1452 auch Pfarrkirche war, wurde in den Jahren 1875 bis 1881 unter Leitung von DombaumeisterFranz Josef von Denzinger dieDreikönigskirche imneugotischen Stil erbaut, deren 80 Meter hoher Turm das Sachsenhäuser Mainufer auch heute noch beherrscht. Die 15 Glasmalereien des Kirchenschiffes und das Turmfenster schufCharles Crodel 1956/57.
Entlang des Ufers, amSchaumainkai, entstanden zahlreiche bürgerliche Villen, von 1874 bis 1878 wurde hier auch dasStädelsche Kunstinstitut gebaut.
Von der Alten Brücke aus verkehrte ab 1884 eine der weltweit ersten elektrischen Straßenbahnen der eigens für den Bau der Strecke gegründetenFrankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft durch Sachsenhausen. Die Strecke führte zunächst bis ins benachbarteOberrad und wurde kurz darauf nachOffenbach am Main verlängert. Eine weitere Straßenbahnstrecke wurde 1889 eröffnet: dieFrankfurter Waldbahn verband Sachsenhausen mitNeu-Isenburg,Niederrad und dem damals noch sehr abgelegenenSchwanheim. 1899 wurde als erster eigener Betriebshof der Frankfurter Straßenbahn dasSachsenhäuser Depot errichtet.



In den 1920er Jahren entstand im Stadtwald eine Sportanlage mit demFrankfurter Waldstadion, das 1925 eingeweiht wurde, einer Radrennbahn (2002 wieder abgerissen), Schwimmstadion und Sporthalle. Stadion und Gelände wurden vom NS-Regime (Nationalsozialisten) in den 1930er Jahren auch für politische Aufmärsche und Versammlungen genutzt. In den 1920er Jahren wurde dieHeimatsiedlung gebaut und Frankfurt damit nach Süden erweitert.
ImZweiten Weltkrieg wurde Sachsenhausen ab 1943 beialliierten Luftangriffen insgesamt zu etwa 40 % zerstört. Die Einwohnerzahl ging aufgrund dessen von knapp 53.000 vor dem Krieg vorübergehend auf 34.700 zurück, wuchs in den 1950er Jahren aber schnell wieder an, unter anderem aufgrund der Errichtung großer Wohnsiedlungen wie z. B. derFritz-Kissel-Siedlung. Zwei größere Siedlungskomplexe heben sich von den üblichen baulichen Erweiterungen des Stadtteils ab: die in den 1970er Jahren entstandene Hochhaussiedlung am Sachsenhäuser Berg („Sonnenring“ und „Sonnenhügel“) sowie das auf dem ehemaligen Frankfurter Schlachthofgelände in den 1990er Jahren gebauteDeutschherrnviertel am südöstlichen Mainufer. Trotz der innenstadtnahen Lage gilt Sachsenhausen noch nicht als überteuert, bei den Mietpreisen folgt es den nordmainischen Quartieren Westend, Nordend und Ostend erst an vierter Stelle. Tendenziell ist jedoch auch hier eine Verknappung der Mietwohnungen zu beobachten, viele der meist gründerzeitlichen Objekte werden saniert und als Eigentumswohnungen vermarktet.

In der Nachkriegszeit wurde Sachsenhausen durch seine Ansammlung vonApfelwein-Wirtschaften, Bierlokalen und Nachtbars im QuartierAlt-Sachsenhausen sowohl überregional als auch durch die im Rhein-Main-Gebiet ansässigen US-amerikanischen Streitkräfte international bekannt und zu einer Touristenattraktion.
Am östlichen Ortsrand von Sachsenhausen befindet sich seit 1950 der Campus derPhilosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen. Schräg gegenüber in Richtung Stadtteilmitte befindet sich die Freiwillige Feuerwehr des Stadtteils Oberrad.
Im nördlichen Stadtteil befinden sich dasKrankenhaus Sachsenhausen und der Ostteil derUnikliniken. Zudem liegen dort die Bereichsleitungswache 4 derFeuerwehr, die Freiwillige Feuerwehr Sachsenhausen und das 8. und 9. Polizeirevier.








Sachsenhausen ist bekannt für seine skurrilen Figuren, die es im Laufe der Jahrhunderte hervorgebracht hat. Die bekannteste von ihnen lebte im 19. Jahrhundert: DerFraa Rauscher aus de Klappergass wurden die unterschiedlichsten Erinnerungen gewidmet: ein Brunnen-Denkmal, das in unerwarteten Augenblicken Passanten mit Wasser bespuckt,[4] ein bekannterGassenhauer (1929 gedichtet vom Frankfurter GrafikerKurt Eugen Strouhs) und eine Apfelweinsorte derKelterei Possmann ausFrankfurt-Rödelheim.
Ein zeitgenössisches Sachsenhäuser Original ist dernackte Jörg, einNudist, der gelegentlich in Sachsenhausen zu sehen ist.[5][6] Er trägt niemals Kleidung – außer ein paar Sandalen im Winter – nur seinen Walkman. Beheimatet ist er in der Wohngegend am Sachsenhäuser Berg. Seine Identität und seine Beweggründe sind Gegenstand zahlreicherLegenden; nach eigenen Angaben leidet er an einer Kleiderallergie. Es existieren bereits T-Shirts mit seinem Bild und imKarneval war er Thema bei den Büttenrednern.

Die am 18. Februar 1884 auf Bestreben eines Offenbacher Konsortiums, bestehend aus dem Kommerzienrat Weintraut, dem Bankier Weymann und dem Bankhaus Merzbach, eröffnete Strecke derFrankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft (FOTG), von derAlten Brücke in Sachsenhausen ausgehend, war die erstekommerziell betriebene öffentlicheelektrischeStraßenbahn inDeutschland. Die Strecke führte zunächst bis zur Buchrainstraße inOberrad und ab 10. April bis zumMathildenplatz inOffenbach. Die FOTG benutzte damals noch eineSpurweite von 1000 mm (Meterspur).
Wie alle Stadtteile ist Sachsenhausen an denÖffentlichen Personennahverkehr von Frankfurt angeschlossen. Die Linien U1, U2, U3 und U8 derU-Bahn verbinden Sachsenhausen mit dem Frankfurter Norden und derInnenstadt. DieStraßenbahn-Linie 12 verkehrt von der Rheinlandstraße inSchwanheim überNiederrad und Sachsenhausen nachFechenheim; Linie 15 (Niederrad, Haardtwaldplatz –Offenbach) hat außerhalb der Berufszeit und in den Ferien ihren Endhaltepunkt amSüdbahnhof in Sachsenhausen; Linie 16 fährt vonGinnheim nach Offenbach; Linie 17 fährt seit dem 13. Dezember 2014 vomRebstockbad über den Hauptbahnhof nach Neu-Isenburg; Linie 18 vom Louisa Bahnhof überKonstablerwache undFriedberger Landstraße bis zum Gravensteiner Platz inPreungesheim; Linie 19 verkehrt in der Schulzeit für die Schüler an Sachsenhäuser Schulen von Schwanheim nach Sachsenhausen und Linie 21 verkehrt vomWaldstadion über Niederrad und Sachsenhausen in der Berufszeit nachNied. Die Buslinien 30 (Bad Vilbel – Hainer Weg), 35 (Stresemannallee/Mörfelder Landstraße – Sachsenhausen Lerchesberg), 36 (Westbahnhof – Hainer Weg), 45 (SachsenhausenDeutschherrnviertel – Südbahnhof), 46 (Römerhof – Hauptbahnhof –Mühlberg –Gerbermühle/Offenbach-Kaiserlei), 47 (Am Sandberg – Südbahnhof), 61 (Flughafen – Südbahnhof), 78 (Schwanheim Rheinlandstraße – Südbahnhof), sowie bei Großveranstaltungen in derCommerzbank-Arena die Buslinie 80 (Stadion Osttribüne – Südbahnhof), OF-50 (Neu-IsenburgGravenbruch – Südbahnhof) und 653 (Götzenhain – Südbahnhof) führen ebenfalls durch Sachsenhausen. Außerdem verkehren dieS-Bahn-Linien S3 (Bad Soden –Darmstadt), S4 (Kronberg –Langen), S5 (Friedrichsdorf – Ffm-Süd) und S6 (Friedberg – Südbahnhof) durch Sachsenhausen, der im Osten gelegene Mühlberg wird von den S-Bahn-Linien S1, S2, S8 und S9 bedient.
In Sachsenhausen gibt es fünf Grundschulen (Mühlbergschule, Textorschule, Willemerschule, Riedhofschule und Martin-Buber-Schule), vier Gymnasien (Schillerschule,Carl-Schurz-Schule,Freiherr-vom-Stein-Schule und dasGymnasium Süd), eine Realschule (Deutschherrenschule) und eine Integrierte Gesamtschule (IGS Süd). Außerdem befindet sich dort eine Privatschule, dieFreie Schule Frankfurt. Darüber hinaus ist in Sachsenhausen die Abendhaupt- und Abendrealschule Frankfurt angesiedelt. Die einzige Hochschule in Sachsenhausen ist diePhilosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen.