Fotoplatte


AlsFotoplatte bezeichnet man eine mit einerFotoemulsion beschichtete Platte aus Metall oderGlas. Beispiele für Metallplattenverfahren sind dieHeliografie nachNiépce, dieDaguerreotypie sowie dieHeliogravüre.
Geschichte und Entwicklung
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Glas war das erste verfügbareTrägermaterial für Fotoemulsionen. Erst mit der Erfindung desZelluloids wurde die Herstellung vonfotografischen Filmen möglich. Filme sind leichter und lassen sich, z. B. alsRollfilm, wesentlich besser handhaben als Fotoplatten. Außerdem ist die Bruchgefahr von Fotoplatten nicht zu vernachlässigen. So wurde die Fotoplatte fast von allen Gebieten der Fotografie verdrängt.
Nur dort, wo die Vorteile der Fotoplatte, nämlich Formstabilität,Ebenheit und Widerstandsfähigkeit gegenUmwelteinflüsse von besonderer Bedeutung sind, wurde sie auch weiterhin genutzt, zum Beispiel in hochpräzisen Spezialkameras fürphotogrammetrische und astronomische Aufnahmen.
Verfahren zur Herstellung fotografischer Platten waren unter anderem dieHeliografie, dieDaguerreotypie, dieKollodium-Nassplatte und dieGelatine-Trockenplatte.
Typisch für Plattenkameras sind Plattenformate von etwa 5 × 7 cm bis etwa 24 × 30 cm, für besondere Zwecke auch größer. Belichtet werden auch die transparenten Platten aus 1 bis 2 mm starkem Klarglas mit der Schichtseite hingewandt zur abbildenden Optik (Loch, Linse oder Linsensystem). Um Höfe um die „Lichter“ des Motivs zu reduzieren, kann die Schicht aus Gelatine selbst lichtabsorbierend eingefärbt sein.
Positiv-Papierbilder entstehen dann typisch per Kontaktabzug, also Plattennegativ – mit der Schichtseite – eben auf Fotopapier gelegt und von oben mit einer Lampe belichtet.
Astrofotografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In derAstrofotografie ermöglichen es Fotoplatten, Aufnahmen größererFelder desSternhimmels exakt und ökonomisch auszumessen. Über eines der weltweit größten Fotoplatten-Archive verfügt die vonCuno Hoffmeister gegründeteSternwarte inSonneberg, Thüringen. Im Rahmen desSonneberger Felderplans wurden bisher mehr als 11.000veränderliche Sterne auf Fotoplatten entdeckt. Durch die Verfügbarkeit immer größererCCD-Sensoren verlieren Fotoplatten in derAstronomie allerdings an Bedeutung.
Auch als Detektoren inMassenspektrometern wurden sie benutzt. Dort detektierten sie allerdings keinePhotonen, sondernIonen. Bei dieser Anwendung wurden sie bereits von anderen Detektoren wieSekundärelektronenvervielfacher undFaraday-Becher verdrängt.
Bildbeispiel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Fotoplatte, 9x12 cm, die denDjurgårdsbrunnskanalen inStockholm im Winter 1905 zeigt
- Bild der Fotoplatte mit Negativbild, links nur unvollständig entwickelt
- Negativbild desselben Bilds der Fotoplatte, ein Positivbild erzeugend
- Motiv – beschnitten und bearbeitet
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Aufnahmeformate von fotografischen Platten
- Gradation,Schwarzschild-Effekt
- Luftbildmessung,Mono- undStereokomparator
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Autenrieth:Neue und alte Techniken der Radierung und Edeldruckverfahren. Vom Hexenmehl und Drachenblut zur Fotopolymerschicht. Tipps, Tricks, Anleitungen und Rezepte aus fünf Jahrhunderten. Ein alchemistisches Werkstattbuch für Radierer. 7. Auflage, Krauchenwies 2020,ISBN 978-3-9821765-0-5 (→ Auszüge und Inhaltsverzeichnis online)
- Peter Kroll, Constanze La Dous, Hans-Jürgen Bräuer:Treasure Hunting in Astronomical Plate Archives. (Proceedings of the international Workshop held at Sonneberg Observatory, March 4 to 6, 1999.) Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main (1999),ISBN 3-8171-1599-7.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Experimente mit Plattenscans aus Sonneberg (von Béla Hassforther)
- http://www.glasnegativ.de/ Eine Online-Galerie mit alten Fotoplatten von verschiedenen Fotografen.
- Historische Rezepturen für Emulsionen von Plattenbeschichtungen zu fotografischen und drucktechnischen Zwecken