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Flugplatz Vöslau

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Flugplatz Vöslau
Vöslau (Niederösterreich)
Vöslau (Niederösterreich)
Vöslau
Lokalisierung von Niederösterreich in Österreich
Kenndaten
ICAO-CodeLOAV
Koordinaten47° 57′ 52″ N,16° 15′ 34″ O47.96444444444416.259444444444234Koordinaten:47° 57′ 52″ N,16° 15′ 34″ O
Höhe überMSL234 m (767 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrumca. 5 km östlich von Bad Vöslau
StraßeB17A2
Bahnkeine Anbindung
NahverkehrBus 311
Basisdaten
Eröffnung12. August1928[1]
BetreiberFlugplatz Vöslau BetriebsGmbH – FBG
TerminalsGAT
Start- und Landebahnen
13R/31L950 m × 23 m Bitumen
13L/31R650 m × 25 m Gras
08/26400 m × 30 m Gras



i7i11i13

DerFlugplatz Vöslau[2] (auchFlugplatz Wien-Vöslau;[3] ehemalsFlugplatz (Vöslau-)Kottingbrunn[4],ICAO-Code:LOAV), ist ein imGebiet derniederösterreichischen MarktgemeindeKottingbrunn, nächst der StadtBad Vöslau gelegener Sportflugplatz.

Geschichte

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Seine Entstehung reicht bis in die ersten Monate des Jahres 1926 zurück, als das Fliegen eine große Euphorie hervorrief und es dem RechnungsratFranz Thour-Thoursfeld (1874–1947) in Vöslau gelang, einen Flugplatz in Vöslausicherzustellen.[5] April/Mai 1926 stellte die Gemeinde Vöslau dem österreichischenVorkämpfer des Segelfluges,Raimund Nimführ (1874–1954), einengeeigneten Flugplatz und Hangar für seine Versuche zur Verfügung.[6]

Im Jahr 1927 fand die ersteAtlantiküberquerung durchCharles Lindbergh statt. Im Juni 1928 beschloss der Gemeinderat von Vöslau die Errichtung einesFlughafens, zunächst nur für Schauflüge mitmodernen Flugzeugen. 50Joch (ca. 0,29 km²) Grund waren dafür zu planieren.[7] Gemäß der Dringlichkeit der Sache wurde bereits für den 5. August des Jahres der regelmäßige Flugverkehr Wien–Vöslau in Aussicht genommen.[8] Am 12. August 1928 fand auf dem neu errichtetenBad Vöslau-Kottingbrunner Flugplatz ein Schaufliegen statt, an dem unter anderem der KunstfliegerFranz Zuzmann (bisweilen Zuzman) sowie die deutsche FallschirmspringerinHelly Tussmar (1902–1929) teilnahmen.[9]

Im Jahr 1929 wollte der populäre Weltkrieg-I-Pilot und Veranstalter von Wien-Rundflügen Franz Zuzmann einen Privatflugplatz für Schulungszwecke anlegen. Die Nutzung desFlugfeldes Aspern war wegen erschöpfter Kapazitäten nicht möglich, und so richtete Zuzmann ein Ansuchen an das zuständige Ministerium und pachtete in der Folge von der GemeindeKottingbrunn brachliegende Agrarflächen für 30 Jahre. Im Jahr 1930 erhielt er die Genehmigung für einen Privatflugplatz, 1931 verbüchert alsFlughafen Kottingbrunn Franz Zuzman & Co. Kommanditgesellschaft,Wien-Innere Stadt,Schwarzenbergplatz 2; Fertigstellung und Betrieb eines nicht dem allgemeinen öffentlichen Luftverkehr dienenden Flugplatzes im Gemeindegebiet von Kottingbrunn; persönlich haftender Gesellschafter Franz Zuzmann. Trotz Investitionen gelang es Zuzmann nicht, den Flugplatz in einen öffentlichen umzuwandeln.

1937 wurde ein etwa 1000 m² großer Hangar errichtet, der Maschinen, die in Wien wegen Nebels nicht landen konnten, Unterstand gewährte. DerFlugplatz Bad Vöslau würde somitAusweichlandeplatz von Aspern sein.[10] Im Jahr 1938 zum „Anschluss“ Österreichs an dasDeutsche Reich übernahm die deutscheLuftwaffe den Flugplatz. Zuzmann wurde finanziell entschädigt. Am 14. August 1939 konnte nach einjähriger Bauzeit, und nach Einsatz von ca. 2000 Arbeitern, dieFliegertruppe das Richtfest zum Ausbau desFliegerhorstes feiern, deren zumLuftgau XVII gehörende Belegschaft von 1800 Mann die Anlage im Herbst des Jahres beziehen konnte.[11]

Gedenkstein zur Erinnerung an Abflug und Ankunft der österreichischen Staatsvertragsdelegation 1955

Im Jahr 1942 wurde eine Jagdfliegerschule eingerichtet. Nach dem ersten alliierten Luftangriff aufWiener Neustadt im Jahr 1943 wurde in Vöslau ein Auslagerungsbetrieb derWiener Neustädter Flugzeugwerke eingerichtet. Dadurch wurde in den beiden letzten Kriegsjahren auch der Flugplatz ein Ziel amerikanischer Bomber. So wurde der größte Teil der Anlagen durch einen Angriff vonMustangs stark zerstört. Den Rest zerstörten die abziehenden deutschen Truppen 1945.

Nach demZweiten Weltkrieg wurde der Flugplatz von der sowjetischen Besatzungsmacht als deutsches Eigentum übernommen und notdürftig wieder hergerichtet.

Historische Bedeutung erlangte der Flugplatz, als die österreichische Regierungsdelegation am 11. April 1955 von Vöslau zu Staatsvertragsverhandlungen nach Moskau flog und BundeskanzlerJulius Raab nach Rückkunft am 15. April auf dem Flugfeld eine erste Rede über den erreichten Verhandlungserfolg hielt.[12] Erst nach demStaatsvertrag wurde der Platz an die Republik Österreich übergeben. Da dasBundesheer den Flugplatz nicht benötigte, wurde demÖsterreichischen AERO Club eine Betriebsbewilligung erteilt.

Im Jahr 1972 wurde die Erhaltung des Flugplatzes an die Flughafen Wien Betriebsgesellschaft übertragen. Danach wurden wieder größere Investitionen wie neue Gebäude und Hangars getätigt und auch eine 850 m lange Asphaltpiste errichtet. Im Jahr 1985 erhielt der Flugplatz das Öffentlichkeitsrecht. Flugplatzhalter ist die Flugplatz Vöslau BetriebsGmbH – FBG.

Im Jahr 1999 wurde die Piste auf 950 m verlängert, es wurden Stoppflächen angebaut, eine Befeuerung installiert und einInstrumentenanflugverfahren veröffentlicht.

Im April 2013 berichtete die Presse über einen anstehenden Verkauf des Flugplatzes, da laut Prüfer des Rechnungshofes seit 2008 kein positives Geschäftsjahr mehr verzeichnet werden konnte.[13][14]

Zwischenfälle

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Am 4. Juli 2018 um 10:15 Ortszeit stürzte eine einmotorigeCessna 172 ab und blieb mit der Nase in der Wiese neben der Start- und Landebahn stecken. Beide Insassen, 53 und 65 Jahre alt, wurden dabei getötet.[15]

Ein anderer Zwischenfall ereignete sich am Abend des 19. Juni 2020: Damals flüchtete[16] der mutmaßliche Wirtschaftskriminelle und frühereWirecard-ChefJan Marsalek vor den österreichischen Strafverfolgungsbehörden, indem er vom Flugplatz Bad Vöslau mit einem Privatflugzeug in diebelarussische HauptstadtMinsk flog.[17]

Weblinks

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Commons: Flugplatz Vöslau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Der erste Flugplatz von Niederösterreich. Eröffnung des Flugplatzes in Vöslau mit einem Schaufliegen. In: Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialdemokratie Deutschösterreichs, Nr. 224/1928 (XLI. Jahrgang), 13. August 1928, S. 4 Mitte. (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
  2. AD 2 LOAV – Vöslau. In: Austro Control (Hrsg.):Luftfahrthandbuch Österreich. 25. März 2022 (austrocontrol.at [PDF]). 
  3. Flugplatz Vöslau. Flugplatz Vöslau BetriebsGmbH, abgerufen am 26. März 2022. 
  4. Geschichte. Flugplatz Vöslau BetriebsGmbH, abgerufen am 26. März 2022. 
  5. Errichtung eines Flugplatzes in Vöslau. In: Badener Zeitung, 20. Februar 1926, S. 4 Mitte. (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bzt
  6. Wieder ein österreichisches Erfinderschicksal? Dr. Raimund Nimführ, der Vorkämpfer des Segelfluges. In: Die Neue Zeitung. Unabhängiges Tagblatt, Nr. 126/1926 (XIX. Jahrgang), 8. Mai 1926, S. 5, Spalte 1. (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nzg
  7. Tagesneuigkeiten. (…) Errichtung eines Flughafens in Vöslau. In: Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialdemokratie Deutschösterreichs, Nr. 179/1928 (XLI. Jahrgang), 29. Juni 1928, S. 5, Spalte 1. (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
  8. Ein Strandbad auf dem Semmering. (…) Vöslau hat soeben die Errichtung eines eigenen Flughafens (…). In: Neues Wiener Journal, Nr. 12.420/1928 (XXXVI. Jahrgang), 21. Juni 1928, S. 7, Spalte 1. (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwj
  9. Schaufliegen in Vöslau. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ, Nr. 212/22429 ex 1928 (LXII. Jahrgang), 1. August 1928, S. 8, Spalte 1. (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg
  10. Ein Flugplatz bei Kottingbrunn. In: Der Wiener Tag, Nr. 4970/1937, XVI. Jahrgang, 15. April 1937, S. 6, Spalte 4. (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tag
  11. Eine neue Heimstätte für unsere Luftwaffe. Flugplatz Kottingbrunn feiert Richtfest. In: Völkischer Beobachter. Kampfblatt der national-sozialistischen Bewegung Großdeutschlands. Wiener Ausgabe, Nr. 227/1939, LII. Jahrgang, 15. August 1939, S. 2, Spalte 5 f. (online beiANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vob
  12. Die große Hoffnung: Österreich wird frei. In:Arbeiter-Zeitung. Wien 16. April 1955,S. 1 (arbeiterzeitung.at – Das Online-Archiv der Arbeiterzeitung). 
  13. Bericht in der Badener Zeitung, abgerufen am 6. Juli 2013.
  14. Bericht des Rechnungshofes (PDF; 1,8 MB), abgerufen am 6. Juli 2013.
  15. Zwei Tote nach Flugzeugabsturz in Bad Vöslau orf.at, 4. Juli 2018, abgerufen am 4. Juli 2018.
  16. tagesschau.de:Einblicke in Marsaleks Welt
  17. Ex-Wirecard-Manager Marsalek soll in Russland gut leben derstandard.at, 26. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022.
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