Es gibt im zivilen Luftverkehr den gewerblichen und den nicht gewerblichen Luftverkehr.[3] Zum gewerblichen gehören derLinienverkehr und der Nicht-Linienverkehr. Letzterer umfasst denCharterverkehr, der sich wiederum aus demPauschalflugreiseverkehr und dem Tramp- und Anforderungsverkehr sowie demTaxiverkehr,Rundflug,Bildflug oder Reklameflug zusammensetzt.
Luftfahrzeuge leichter als Luft schweben in der Luft (statischer Auftrieb) undLuftfahrzeuge schwerer als Luft fliegen, indem siedynamischen Auftrieb erzeugen. Man kann auch zwischen Luftfahrzeugenmit eigenem undohne eigenenAntrieb unterscheiden:
Luftfahrzeuge
Luftfahrzeuge leichter als Luft (genauer: spezifisch leichter als Luft, sieheWichte)
Daneben gibt es Luftfahrzeuge, die nicht in diese Kategorien passen, weil sie weder statischen noch dynamischen Auftrieb nutzen (siehe in Abschnitt#Schwerer als Luft).
Laut Luftverkehrsgesetz sindunbemannte Fluggeräte, Rettungsfallschirme und Luftsportgeräte Luftfahrzeuge, ebensoRaumfahrzeuge, Raketen und ähnliche Flugkörper, solange sie sich im Luftraum befinden. Geräte, die 30 Meter über Grund oder Wasser nicht überschreiten können (z. B.Luftkissenfahrzeuge), geltennicht als Luftfahrzeuge (§ 1 Abs. 2 Nr. 11 LuftVG).[4]
Definitionen einzelner Untergruppen von Luftfahrzeugen sind international ähnlich, aber nicht identisch. Nationale Klassifikationen unterscheiden sich beispielsweise aufgrund von Bauvorschriften oder Gewichtsgrenzen.
Anders als in anderen Fahrzeugklassen haben sich bei Luftfahrzeugenunbemannte Luftfahrzeuge, auch Drohnen genannt, bereits relativ stark verbreitet. Sie werden sowohl im zivilen als auch militärischen Luftverkehr eingesetzt. Sehr kleine Drohnen sind zudem im Freizeitbereich verbreitet, der Übergang zumModellflugzeug ist hier fließend.
Die Möglichkeit der Luftfahrt „leichter als Luft“ war schon lange als Schweben bekannt, z. B. steigt Asche in heißer Luft auf. Auf diese Erfahrungen aufbauend, bauten dieGebrüder Montgolfier 1783 den erstenHeißluftballon.[5] Die Luftfahrt „schwerer als Luft“ entwickelte sich erst danach. Ihr Anfang im 19. Jahrhundert waren dieGleitflüge.Albrecht Berblinger scheiterte trotz wohl flugfähigem Gleiter noch 1811 beim Versuch, dieDonau zu überfliegen, aufgrund widriger Umstände, wohingegen die Zahl der vonOtto Lilienthal ab 1891 absolvierten Gleitfüge auf mindestens 2000 geschätzt wird.[6][7]
Luftfahrzeuge mit einer geringerenDichte alsLuft schweben in der Luft nach einem ähnlichen Prinzip wieSchiffe imWasser schwimmen. Der Grund ist einstatischer Auftrieb durch Verdrängung, was durch dasArchimedische Prinzip erklärt wird. – „Leichter als Luft“ steht kurz für „leichter alsdie vom Fahrzeug verdrängte Luft“. Man spricht hier von „Fahren“ im Unterschied zum „Fliegen“ der „Schwerer-als-Luft“-Luftfahrzeuge. Die Luft wird durch ein weniger dichtes (spezifisch leichteres)Traggas wieHelium,Wasserstoff oderHeißluft verdrängt. Der Auftrieb entsteht aus derDifferenz zwischen dem Gewicht des Fahrzeugs und demjenigen der durch das Fahrzeug verdrängten Luft.
Gasballons undHeißluftballons haben keinenAntrieb, sie bewegen sich passiv durch denWind.Luftschiffe sindaerodynamisch geformt, haben Motoren undPropeller und sind dadurch steuerbar. HeutigePrallluftschiffe (auchBlimps genannt) sind meist geringfügig schwerer als Luft und benötigen einen kleinen Teil ihrer Propellerleistung für die verbleibende Auftriebskomponente.
Leichter-als-Luft-Fahrzeuge haben ähnlich wie Schiffe das Potenzial, extrem große Lasten mit vergleichsweise geringem Energieaufwand zu transportieren. Anders als bei Schiffen, deren Tiefgang im Wasser abhängig von der Zuladung um lediglich wenige Meter variiert, treiben Leichter-als-Luft-Fahrzeuge bei Entladung kilometerweit in die Atmosphäre ab – das Problem desAuftriebsausgleichs konnte bei großen Nutzlasten bis heute nicht praxistauglich gelöst werden. Sie fungieren gegenwärtig als meistUnbemanntes Luftfahrzeug zur Informationsgewinnung (Wetterballons, Forschungszwecke,militärische Aufklärung) oder alsKuriosum für Freizeit- oder Werbezwecke.
Luftfahrzeuge mit einer höheren Dichte als Luft können nicht durch statischen Auftrieb fliegen. Ihr statischer Auftrieb ist meist vernachlässigbar gering.
Mit dynamischem Auftrieb
Stattdessen wird in der Regel beimFliegen durch Bewegung eines Tragflügelprofils in der Luft eine Auftriebskraft erzeugt: Die Luftströmungen bewirken einendynamischen Auftrieb. Es gibt verschiedene Bauarten; am wichtigsten sind Flugzeuge mit starren Tragflächen undHubschrauber, die mindestens einenRotor (Drehflügel) haben. Bei Hubschraubern liefert der angetriebene Rotor sowohl den Auftrieb als auch die Vortriebskraft; Flugzeuge dagegen müssen eine Mindestgeschwindigkeit relativ zur Luft haben, um Auftrieb zu erzeugen. Es gibt auch Mischformen (zum BeispielSenkrechtstarter alsKippflügelflugzeug oderKipprotorflugzeug),Segelflugzeuge,Gleitschirme undMuskelkraft-Flugzeuge.
Tragschrauber haben ebenfalls einen Rotor; dieser wird passiv durch den Fahrtwind in Rotation versetzt. Sie brauchen ein Triebwerk für den Vortrieb.Es gibt Hubschrauber mit mehr als einem Rotor (sieheTransversale Rotoren undTandemhubschrauber).Multicopter haben im Modellbau, in der Robotik und alsKampfdrohne Bedeutung.
Flugobjekte ohne statischen und ohne dynamischen Auftrieb
Deutsche Luftfahrzeuge besitzen einKennzeichen in der Form D-XXXX. Dabei steht XXXX für vier Ziffern bei Segelflugzeugen und für vier Buchstaben bei allen anderen Luftfahrzeugen. Der auf das 'D-' folgende Buchstabe kategorisiert die Art und bei manchen Arten das Gewicht des Luftfahrzeugs, wie in der folgenden Tabelle aufgelistet.
Verkehrszulassung von Luftfahrzeugen in Deutschland[8][9]
Gemessen an derVerkehrsleistung desGüterverkehrs im Jahre 2020 erreichte die gesamteFrachtschifffahrt in Deutschland 473,7 Mio. t (davon 275,7 Mio. tSeefrachtverkehr) und liegt damit noch vor demSchienengüterverkehr (320,1 Mio. t). Unangefochten an der Spitze liegt der gesamte Verkehr mit Landfahrzeugen mit 3,2 Mrd. t. Der Luftverkehr steht an letzter Stelle mit 4,59 Mio. t.[12]
↑„sonstige für die Benutzung des Luftraums bestimmte Geräte, sofern sie in Höhen von mehr als dreißig Metern über Grund oder Wasser betrieben werden können.“
↑Werner Schwipps:Der Mensch fliegt – Lilienthals Flugversuche in historischen Aufnahmen. Bernard & Graefe Verlag, Koblenz 1988,ISBN 3-7637-5838-0,S.117: „Es will heute scheinen, daß die geschätzte Zahl von insgesamt 2000 Flügen zu gering angesetzt ist, …“
↑Frank Einführer: Geschäftsbericht 2019 Luftsportbüro. (PDF) In: www.daec.de. Deutscher Aero Club, 29. Januar 2020, S. 11, abgerufen am 11. April 2020.