Fitnessstudio


In einemFitnessstudio, auchFitness-Center,Fitnesszentrum,Gym oderSportstudio genannt, findet man unterschiedliche Geräte zum gezieltenKraft- oder Ausdauertraining. Oft werden auch animierte Kurse fürAerobic,Indoorcycling oder Ähnliches angeboten. Nicht selten sind auchSauna- oderWellnessbereiche angeschlossen.
GegenEntgelt kann der Besucher die Geräte, den Service und die Kurse der Fitnessstudios nutzen.
Fitnessstudios bieten eine kollektive und oft unterhaltsame, gesellige Form desFitnesstrainings oder desBodybuildings jenseits der Struktur klassischerSportvereine. Im Gegensatz zuehrenamtlichen Vereinen sind siekommerziell ausgerichtet. Es gibt jedoch auch von Sportvereinen betriebene Fitnessstudios.[1] Studios bilden gleichzeitig wichtige Treffpunkte derFitness- und Bodybuildingszene.
Angebote und Ausstattung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Angebot umfasst in der Regel Training anFitnessgeräten wie auch betreute Kurse mit festen Start- und Endzeiten.
Im Bereich der Fitnessgeräte kann zwischen folgenden drei Sparten unterschieden werden:
- Geräte zum gezielten Krafttraining: Ein Teil der Geräte besteht aus Konstruktionen, beispielsweiseKabelzuggeräte, an denen gezielt bestimmteMuskelgruppen trainiert werden können.
- Hanteln: Für fortgeschrittene Kraftsportler bieten Fitnessstudios einen umfangreichen Part an Hanteln.
- Ausdauergeräte:Ergometer,Rudergeräte,Laufbänder,Crosstrainer etc. In den letzten Jahren werden auch immer häufiger Geräte wie Hypoxi-Trainer,Body Transformer oder Vakuum-Trainingsanzüge angeboten.
Im Bereich des Kursangebotes versuchen sich die Studios voneinander zu unterscheiden und mit einem breiten Angebot zu werben:
- Gymnastik: Häufig werdenAerobic-Kurse,Pilates undYoga angeboten. Das Angebot insgesamt reicht vonSchwangerschaftsgymnastik bisBallett.
- Rehabilitation: Immer mehr Fitnessstudios bieten auch Kurse, die in RichtungPhysiotherapie gehen, wieRückenschule und Ähnliches.
- Indoorcycling
- Hot Iron
Einige Fitnessstudios und Studio-Ketten haben ihr Angebot speziell auf weibliche Kunden abgestimmt. Viele Fitnessstudios stellenPhysiotherapeuten undSportmediziner oder ausgebildete Fitnesstrainer zur Betreuung ihrer Kunden ein.Fitnesstrainer ist eine Aus- bzw. Weiterbildung, die durch interne Vorschriften der Lehrgangsträger geregelt ist. Die Lehrgänge unterschiedlicher Dauer werden von privaten Bildungsträgern durchgeführt.
Große Fitnessketten bieten auchSauna-,Massage- oderWellnessbereiche an.
In sogenannten Mikro-Fitnessstudios wird zumeist ohne die klassischen Fitnessgeräte auf kleinerem Raum trainiert. Zum Einsatz kommt meist das sog.EMS-Training unter Anleitung und Steuerung einesPersonal Trainer, da der Trainierende den verwendeten Reizstrom nicht selbst steuern kann.[2][3]
Wirtschaftliche Aspekte und Marktsituation
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fitnessstudios finanzieren sich in der Regel über monatliche Beiträge. Ein Vertrag kann oft entweder über bestimmte Zeit oder für ein bestimmtes Programm unterschrieben werden. In Deutschland gibt es rund 8.330 Fitness-Unternehmen (2017)[4], davon rund 1.000 Ketten mit mindestens drei Betrieben. Das Konzept dieserUnternehmen sind extrem große Studios (bis 3.000 m² und mehr) inBallungsgebieten mit mehr als 50.000Einwohnern, mit flexiblen Öffnungszeiten (sogar 24 Stunden und 7 Tage die Woche) und niedrigen Monatsbeiträgen, dies allerdings nur bei fester Mindestvertragslaufzeit. Aber auch kleinere Konzepte wie die Mikrostudios finden ihren Platz im Markt.
Ende 2016 verzeichnete die Branche einen Mitgliederbestand von rund 9,5 Millionen und ist damit größer als der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit rund 6,9 Millionen Mitgliedern.[5][6] Die meisten Mitglieder in Deutschland hat die „Discount-Kette“McFit (über 1,4 Millionen Mitglieder), die zurRSG Group gehört, die mit den KettenJohn Reed Fitness undGold’s Gym weltweit 4,5 Millionen Mitglieder hat. Die ehemals umsatzstärkste Kette „ELIXIA“ hat im Juli 2009Insolvenz angemeldet. Daneben gibt es die UnternehmenFitX[7],Injoy Fitness,Fitness First,Clever fit undKieser Training, die die vorderen Plätze mit jeweils über 200.000 Mitgliedern belegen.
Es gibt Fitnessstudio-Ketten in Form von Franchise-Systemen. Die größten Franchise-Systeme am deutschen Fitnessmarkt sind: Injoy, Kieser Training und Clever fit.
In den letzten Jahren haben jedoch immer mehrSportvereine eigene Fitnessstudios eröffnet. Da die Sportvereine steuerlich begünstigt sind, gelingt es ihnen in der Regel gegenüber rein kommerziellen Fitnessstudios wettbewerbsfähig zu sein. Wenn es sich bei den Studio-Besuchern jedoch nicht um Vereinsmitglieder, sondern um Nicht-Mitglieder handelt, entfällt das Steuerprivileg. Durch diese duale Struktur des Sportmarktes unterscheidet sich die Situation in Deutschland von der in anderen europäischen Ländern mit weniger Eingriffen in den Sport als Wirtschaftsgut.[8]
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Diemedico-mechanische Therapie des schwedischen ArztesGustav Zander war das Vorbild der heutigen apparategestützten Trainingstherapien. In den 1890er Jahren existierten rd. 80 sogenannteZander-Institute. Die ersten Fitnessstudios für die breite Öffentlichkeit wurden wahrscheinlich 1947 vonVic Tanny inSanta Monica,Kalifornien, eröffnet.[9]
Ausbildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Detlef Lienau, Arnulf von Scheliha:Fitnessstudio / Gesundheit. In: Dietrich Korsch, Lars Charbonnier:Der verborgene Sinn. Religiöse Dimensionen des Alltags. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2008, S. 118–128,ISBN 978-3-525-57001-2.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Fitnessstudio im Katalog derDeutschen Nationalbibliothek
- Verzeichnis für Fitnessstudios & Fitnesscenter bei curlie.org (ehemalsDMOZ)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Fitnessstudios der Turngemeinde Bornheim
- ↑Mikro-Fitnessstudio: Lifestyle-Trend in Großstädten (Memento desOriginals vom 21. Mai 2013 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlin.de, Berlin.de, abgerufen am 21. November 2012
- ↑Elektrische Muskelstimulation: Gib dem Schwabbel Strom!, Spiegel Online, Ina Brzoska, 28. September 2012
- ↑Statistiken zur Fitnessbranche in Deutschland Abgerufen am 21. Januar 2017
- ↑Mitgliederzahl der Fitnessstudios in Deutschland Abgerufen am 21. Januar 2017
- ↑DFB Mitglieder-Statistik 2015 Abgerufen am 21. Januar 2017
- ↑Infografik: Die beliebtesten Fitnessketten. Abgerufen am 5. Juni 2020.
- ↑Arnd Krüger: Einführung. Die Interdependenzen in der dualen Struktur des Sportmarktes, in: Arnd Krüger &Axel Dreyer (Hrsg.):Sportmanagement. München: Oldenbourg 2004, S. 5 – 22.ISBN 3-486-20030-5
- ↑Scott Roberts:The business of personal training. Human Kinetics, Champaign, Ill. 1996,ISBN 0-87322-605-4,S. 8.