
Firouz Vladi (*1948 inHamburg) ist ein deutscherHistoriker,Geologe undAutor.
Vladi hatpersische Vorfahren, die in den 1920er und 1930er Jahren nach Deutschland einwanderten und zur iranischen Kaufmannsschicht in Hamburg gehörten. Firouz Vladi ist das jüngste von vier Kindern. Sein Vater war Iraner und seine Mutter Deutsche. Er besuchte zunächst dasJohanneum Hamburg,[1] wo er 1968 das Abitur ablegte und anschließendGeologie studierte. Ab 1979 war er als Diplomgeologe für denLandkreis Osterode tätig. Zu seinen Aufgaben als Planungs- und Amtsleiter im Umweltverwaltungsrecht gehörten Rohstoffabbau- und Renaturierung, Entsorgungstechnik sowieNaturschutz. 2008 ging er in den Ruhestand. Vladi lebt inOsterode[2], ist verheiratet und hat einen Sohn.
Sein BruderFarhad Vladi ist internationalerInselmakler. Beide sind Enkel des Kaufmanns Hassan Vladi, der wie ihr Vater Teppiche, Leder und Süßholz nach Hamburg importierte.[3] Ihr Vater war 1941 Mitbegründer des islamisch-iranischen Gräberfeldes auf dem HamburgerFriedhof Ohlsdorf und legte 1960 mit Partnern den Grundstein für dieImam-Ali-Moschee an derAußenalster in Hamburg. 2016 gründete Firouz Vladi einen Förderverein zur Erhaltung von Familiengrabstätten auf dem islamisch-iranischen Gräberfeld.[4]
Firouz Vladi wirkt in berufsständischen Vereinigungen der Geowissenschaften, der Regionalgeschichte sowie des Natur- und Umweltschutzes. Darüber hinaus schreibt er regelmäßig Fachessays und hat mehrere Bücher veröffentlicht. Für die OsteroderErwachsenenbildung führt er geowissenschaftlicheStudienreisen durch, die unter anderem nach Kanada und in den Iran führten.
Vladi führt Exkursionen durch dieHarzerGipskarstlandschaft und referiert zu dem Thema. Das Gebiet erforschte er bereits während seines Studiums Anfang der 1970er Jahre mit Weggefährten, was zu weiteren Untersuchungen derEinhornhöhle führte. Er nahm an einem studentischen Forschungsprojekt zurGipskarstlandschaft Hainholz beiDüna teil, was den Schutz des Gebietes verbesserte. 1989 beging Firouz Vladi im Rahmen desKleinen Grenzverkehrs den zu dieser Zeit rund 50 km langenKarstwanderweg in derDDR. Durch seine Planungen wurde der Wanderweg nach derWende nach Westen verlängert, wodurch er eine Länge von 233 km erhielt.[5]
1997 war Vladi Mitbegründer der Geschichtswerkstatt „Arbeitsgemeinschaft Spurensuche in der Südharzregion“. Aufgabe der Vereinigung, die unter anderem Gedenkorte an ehemaligenKZ-Außenlagern einrichtete, ist die Dokumentation des NS-Unrechts im Landkreis Osterode. 2011 initiierte Vladi zum 250. Jahrestag der Zerstörung derBurg Scharzfels eine Arbeitsgemeinschaft, die sich der historischen Dokumentation, Publikation und touristischen Aufwertung der Burgruine widmet.
AlsMuslim engagiert sich Firouz Vladi imIslamischen Arbeitskreises Harz e.V., einer Plattform für den interreligiösen Dialog. Er gehört zu den Gründern derSchura Niedersachsen,[6] war zeitweise Geschäftsführer und bis 2016 Referent für Öffentlichkeitsarbeit. Er vertrat die Schura am Runden Tisch zum islamischen Religionsunterricht imNiedersächsischen Kultusministerium. Vladi setzte sich in dieser Funktion beispielsweise stark dafür ein, dass muslimische Lehrerinnen zukünftig auch mit Kopftuch unterrichten dürfen.[7]
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Vladi, Firouz |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker, Geologe und Autor |
| GEBURTSDATUM | 1948 |
| GEBURTSORT | Hamburg |