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Fidel Castro

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Dieser Artikel behandelt den Staatschef; für seinen Sohn sieheFidel Castro Díaz-Balart.
Fidel Castro (1959)

Fidel Alejandro Castro Ruz [fiˈðel ˈkastɾo ˈrus(audio)] (*13. August1926/1927[1][2] inBirán beiMayarí,Provinz Oriente; †25. November2016 inHavanna[3]) war einkubanischerRevolutionär,kommunistischer Politiker,marxistischer Theoretiker und diktatorisch regierenderRegierungschef bzw.Staatspräsident Kubas sowie erster Sekretär des Zentralkomitees derKommunistischen Partei Kubas.

Castro war mit derBewegung des 26. Juli (M-26-7) die treibende Kraft derkubanischen Revolution, die am Jahresende 1958 zum Sturz des DiktatorsFulgencio Batista führte.

Als Staats- und Regierungschef Kubas prägte er 49 Jahre lang die Entwicklung seines Landes. Politisch war Castros Rolle umstritten: Von den einen war er wegen der Durchsetzung einesEinparteiensystems und als Verantwortlicher für diverseMenschenrechtsverletzungen gehasst und gefürchtet, von den anderen verehrt und bewundert als Revolutionär und Befreier Kubas.[4]

Als sozial- und kulturpolitische Leistungen werden vor allem Castros Kampf gegen die verbreitete Armut und denAnalphabetismus im Land hervorgehoben, so etwa die Einführung eines unentgeltlichen schulischen Bildungs- und medizinischen Grundversorgungssystems für die gesamte Bevölkerung.

Als Protagonist einerantiimperialistischen Weltanschauung aufmarxistischer Grundlage unterstützte Castro außenpolitisch – auch militärisch – diverse antikoloniale und nationale Befreiungsbewegungen der so genanntenDritten Welt in Unabhängigkeitskämpfen gegen die herrschendenKolonialmächte.

Nach dem ab 1960 bestehendenEmbargo der Vereinigten Staaten gegen Kuba war Castro auf die wirtschaftliche Unterstützung derSowjetunion angewiesen. Mit der Stationierung sowjetischerKernwaffen auf Kuba im Jahr 1962 und der damit folgendenKubakrise geriet Castro in den Fokus der Blockkonfrontation desKalten Krieges. Gleichwohl versuchte er trotz der Verbindung zur UdSSR diese Konfrontation zu überwinden. Kuba schloss sich unter seiner Regierung derBewegung der Blockfreien Staaten an. Fidel Castro selbst war von 1979 bis 1983 sowie von 2006 bis 2008Vorsitzender der Blockfreien Staaten.[5]

Leben

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Jugend und Familie

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Fidel Castro wurde am 13. August 1926 oder 1927 geboren.[1][6] Er war einnichteheliches Kind desZuckerrohrplantagenbesitzersÁngel Castro Argiz und dessen Hausköchin Lina Ruz González. Sein Vater war ein spanischer Immigrant aus demgalicischen Dorf San Pedro de Láncara, der als Soldat der spanischen Kolonialarmee nach Kuba kam. Castros Mutter war die Tochter eines Bauern aus der kubanischen ProvinzPinar del Río, der bei Castros Vater angestellt war. Der VornameFidel geht auf einen Freund von Castros Vater, Fidel Pino Santos, zurück.[7] Castro hat neben den BrüdernRaúl undRamón (1924–2016) noch die Schwestern Ángela María („Angelita“), Enma,Juana („Juanita“) und Agustina sowie zwei Halbgeschwister aus der ersten Ehe seines Vaters (Pedro Emilio und Lidia Castro Argota) und mindestens einen weiteren Halbbruder aus einer außerehelichen Beziehung seines Vaters.

Das erste offizielle Dokument ist eine Taufurkunde aus dem Jahr 1935, die auf den Namen „Fidel Hipólito Ruz González“ ausgestellt ist. Er trägt dort beide Nachnamen der Mutter, da er als nichteheliches Kind ausgewiesen wird. Nach der Scheidung seines Vaters 1941 ließ dieser eine neue Taufbescheinigung für Fidel ausstellen, sie lautete nun auf den Namen „Fidel Ángel Castro Ruz“; das Geburtsdatum soll gegen Bestechung auf den 13. August 1926 vordatiert worden sein, damit Fidel dasJesuitenkolleg in Havanna besuchen konnte, wofür er eigentlich noch zu jung gewesen wäre. Das letzte Taufzeugnis wurde dann im Dezember 1943 nach der Heirat seines Vaters mit Mutter Lina auf den endgültigen Namen „Fidel Alejandro Castro Ruz“ ausgestellt.[1][8][9]

Castro am 1. Mai 2005

Castro wurde von seiner Mutterkatholisch erzogen. Trotz des Reichtums der Familie (sein Vater Ángel hatte ein Hotel, eine Telegrafenstation, eine Metzgerei und eine Bäckerei, mehrere Handwerksbetriebe sowie eine kleine Schule eingerichtet) kam er häufig mit der armen Landbevölkerung in Kontakt. Er besuchte erst eine kleine Dorfschule in Mayarí, später kam er auf das von denMarianern geleiteteColegio La Salle in Santiago de Cuba.[10] Er wohnte bei der Familie deshaitianischen Konsuls Luis Hibbert, einem Geschäftspartner des Vaters. Als uneheliches und (zunächst) nicht getauftes Kind wurde Fidel von seinen Mitschülern oft gehänselt. Die Taufe erfolgte erst im Januar 1935 auf den NamenFidel Hipólito Ruz González.[11] Der zweite VornameHipólito stammt von seinemPaten, Luis Hipólito Alcides Hibbert. Der Nachname seines Vaters tauchte in der Taufurkunde nicht auf, da dieser seine Kinder mit Lina Ruz erst nach der Scheidung von seiner ersten Ehefrau und seiner anschließenden Heirat mit Lina im April 1943 formal anerkannte. 1943 erhielt Fidel dann seinen endgültigen NamenFidel Alejandro Castro Ruz.[7] VomColegio La Salle wechselte er auf die jesuitische SchuleColegio Dolores in Santiago und später auf das ebenfalls jesuitisch geführteColegio Belén in Havanna.[12] Auch seine Geschwister wurden auf katholischen Schulen erzogen.

Im Gegensatz zur ausgeprägten katholischen Familientradition wandte sich Castro nach seinem Aufstieg zum Regierungschef zunehmend gegen die Kirche, deren Einfluss auf die kubanische Gesellschaft er auf vielfältige Weise zurückdrängte. 1960–1961 kam es wegen der schrittweisen Hinwendung der Revolutionsregierung zum Kommunismus dann zum offenen Konflikt: Castro lehnte die Religion analog der von ihm nun offen vertretenen marxistisch-leninistischen Ideologie schließlich komplett ab und ließ ihre Vertreter und Anhänger verfolgen und ausgrenzen sowie kirchliches Eigentum größtenteils verstaatlichen. Entgegen den seit 1962 oft wiederholten Berichten[13] wurde Castro jedoch niemals explizitexkommuniziert. Der von PapstPius XII. 1949 in einem Dekret verfügte automatische Kirchenausschluss für erklärte Kommunisten wurde von PapstJohannes XXIII. nicht vollzogen.[14] Castro selbst bezeichnete sich alsAtheist, berief sich aber hin und wieder auf dieBibel und dasChristentum. Ein hohes Regierungsmitglied charakterisierte ihn folgendermaßen: „Fidel ist als erstes Revolutionär, als zweites Jesuit und erst dann Marxist.“[10] 1996 erhielt Castro eine viel beachtete Privataudienz bei PapstJohannes Paul II., den er 1998 zu einem offiziellen Besuch in Kuba empfing. Aus Anlass eines Treffens mit PapstBenedikt XVI. während dessen Kuba-Besuchs im März 2012 ließ er verlauten, dass er schon seit den 1960er Jahren der Meinung sei, dass Marxisten und Kirche zusammenarbeiten müssten.[15] Später sah er sich verstärkt alsGlobalisierungskritiker und Sprecher für die Interessen derDritten Welt.

Sein ältester SohnFidel Castro Díaz-Balart (1949–2018), genanntFidelito (Kleiner Fidel), der aus der Ehe mit seiner ersten FrauMirta Díaz-Balart stammte, war promovierter Atomphysiker und bekleidete verschiedene öffentliche Funktionen im Wissenschaftsbereich.[16] Nach der Entlassung aus dem Gefängnis 1955 hatte Fidel drei Kinder mit drei Frauen: Ergebnis der Liaison mitNatalia „Naty“ Revuelta ist die uneheliche TochterAlina Fernández Revuelta (* 1956), die 1993 über Spanien in die USA floh und als eine der schärfsten Kritikerinnen ihres Vaters gilt.[17] Aus einer Beziehung mit María Laborde stammt Sohn Jorge Ángel (* 1956). Mit Micaela Cardoso[18] zeugte er Tochter Francisca „Panchita“ Pupo, die ebenfalls 1956 zur Welt kam.[6]Die erste Ehe wurde 1955 wegen Castros Untreue geschieden.[19]

1980 heiratete Castro in zweiter Ehe seine langjährige Weggefährtin Dalia Soto del Valle. Er lernte sie, eine Lehrerin, schon in den 1960er Jahren kennen, während die nationale, nachrevolutionäreAlphabetisierungskampagne lief. Der kubanischen Öffentlichkeit wurde sie allerdings erstmals 2003 präsentiert, als man Bilder von ihr im staatlichen Fernsehen zeigte.[20] Aus dieser Ehe gingen fünf Söhne hervor, von denen vor allemAntonio als langjähriger Vizepräsident deskubanischen Baseball-Verbandes und dritter Vizepräsident desBaseball-Weltverbands in der Öffentlichkeit stand.[21]

Studium und erste politische Betätigung

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Schon in seiner Schulzeit interessierte sich Castro für Sport, vor allemBaseball.[22] Entgegen einer lange Zeit verbreiteten Legende hat er jedoch niemals einen amerikanischen Profivertrag angeboten bekommen.[23] Er spielte Baseball[24] für seine Universität und zeigte Zeit seines Lebens großes Interesse an diesem Sport.[25] 1945 begann er an derUniversität von Havanna einJura-Studium und fiel durch politisches Engagement auf. Castro gehörte dort zu einer Gruppe von Studenten, die alsLos muchachos de gatillo alegre (etwa:Jungs, die fröhlich am Drücker/Abzug sind) bekannt waren.[26] Er wurde Delegierter der Vereinigung der Jurastudenten, gründete einen Studentenausschuss gegen Rassendiskriminierung und schloss sich 1947 derOrthodoxen Partei vonEduardo Chibás an, die gegen die korrupte Regierung vonCarlos Prío und für eine an den nationalen Interessen orientierte Wirtschaftspolitik eintrat.

In seiner ersten militanten Aktion beteiligte er sich 1947 am Versuch derKaribischen Legion, mit 3.000 Mann den Diktator derDominikanischen Republik,Rafael Trujillo, zu stürzen. Das Vorhaben scheiterte, die Expeditionsschiffe wurden von kubanischen Kriegsschiffen abgefangen. 1948 heiratete er Mirta Díaz-Balart, eine Philosophiestudentin aus einer ebenfalls wohlhabenden kubanischen Familie und die Schwester seines damaligen FreundesRafael Díaz-Balart (der spätere Diktator Batista soll ein Hochzeitsgeschenk geschickt haben). 1949 wurde sein erster Sohn, Fidelito, geboren. Die Ehe wurde 1955 auf Castros Wunsch hin wieder geschieden. Während derkubanischen Revolution wurde dieGuerilleraCelia Sánchez (1920–1980) seine Lebensgefährtin.

Im Jahr 1950 erwarb Castro einen Doktorgrad inZivilrecht und einLizenziat inDiplomatenrecht. Er eröffnete in Havanna eine Rechtsanwaltskanzlei, die er bis 1953 führte. Mit seinem Beruf war er jedoch weder zufrieden noch erfolgreich.[27] Sein Interesse galt der Politik, und im Juni 1952 wollte er mit der Orthodoxen Partei bei den Parlamentswahlen antreten. Der Staatsstreich vom 10. März, angeführt von GeneralFulgencio Batista, führte zwar zur Absetzung der Regierung Carlos Prío, durchkreuzte aber Castros Pläne: Die Wahlen wurden abgesagt, und Castro verklagte daraufhin Batista wegen Verfassungsbruchs, doch die Klage wurde vom Obersten Gerichtshof abgewiesen. Er veröffentlichte dann einen Artikel inSon Los Mismos (einer kleinen studentischen Untergrundzeitung, später alsEl Acusador bekannt), in dem er Batistas Militärputsch verurteilte.[28]

Angriff auf die Moncada-Kaserne

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Nach seiner Festnahme im Juli 1953

Nach der gescheiterten Klage gegen Batista erklärte Castro, dass nach Ausschöpfung aller legalen Mittel nun das in derVerfassung von 1940 verankerteWiderstandsrecht in Kraft getreten sei. Er begann damit, einen Angriff auf dieMoncada-Kaserne inSantiago de Cuba und die KaserneCarlos Manuel de Céspedes inBayamo vorzubereiten, um einen Volksaufstand im Osten Kubas auszulösen und das Batista-Regime zu stürzen.

Am 26. Juli 1953 versammelte Castro rund 160 Mitstreiter um sich, um die Kasernen zu stürmen. 40 Mann waren für die Kaserne in Bayamo bestimmt, die restlichen 120, darunter auch Fidel und zwei Frauen, sollten sich mit mehr als 1.500 Mann Besatzung um die Moncada-Kaserne kümmern. Fünf Studenten lehnten kurz vor der geplanten Aktion den Einsatz ab, so dass Fidels Gruppe nur noch 115 Personen zählte.[29][30] Er rechnete damit, dass die Truppen wegen derKarnevalsfeiern müde sein würden. Der miserabel vorbereitete Versuch, bei dem acht Angreifer und 13 Soldaten getötet wurden, scheiterte. Blutige, teilweise in aller Öffentlichkeit durchgeführte Racheaktionen von Militär und Geheimpolizei machten die Aktion jedoch landesweit bekannt. Der Erzbischof von SantiagoEnrique Pérez Serantes, ein Freund der Castro-Familie, forderte das sofortige Ende der mörderischen Aktionen. Womöglich rettete dieser öffentliche Meinungsumschwung Castro das Leben; denn als er wenige Tage später von einer Militärpatrouille aufgespürt wurde, verhinderte der anführende Feldwebel eine Lynchaktion seiner Soldaten. Castro wurde festgenommen und der Justiz überstellt.[31]

Am 16. Oktober 1953 fand in Santiago de Cuba die Gerichtsverhandlung statt. In seiner Verteidigungsrede sprach Castro den berühmt gewordenen Satz: „Die Geschichte wird mich freisprechen!“(„La historia me absolverá!“). Er wurde zu 15 JahrenZuchthaus auf derIsla de Pinos verurteilt. Unter liberalen Haftbedingungen – sein Schwager Rafael Díaz-Balart war inzwischen stellvertretender Innenminister – hielt er weiterhin Kontakt zu seinen politischen Freunden und seiner Familie und bildete sich zusammen mit seinen Mitgefangenen politisch weiter. Die als politische Gefangene privilegierten Moncada-Kämpfer hatten u. a. freien Zugang zu Literatur aller Art. Am 15. Mai 1955 kam Castro im Rahmen einerGeneralamnestie nach weniger als zwei Jahren frei.[32]

Flagge derBewegung des 26. Juli

Castro verließ im März 1955 dieOrthodoxe Partei und gründete mit seinen Gefährten auf Kuba am 12. Juni 1955 dieBewegung des 26. Juli. DerenStrategie war der bewaffnete Kampf mit kleinen geheimen Zellen im Untergrund, die über das ganze Land verstreut waren.

Exil und Vertreibung Batistas

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Da auf Kuba eine militärische Ausbildung und Vorbereitung nicht möglich war, ging eine Gruppe von 82 Kämpfern am 7. Juli 1955 nachMexiko ins Exil. Unter der Leitung des ehemaligen spanischenOffiziersAlberto Bayo, der imSpanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republik gegenFrancisco Franco gekämpft hatte, begann die militärische Ausbildung der Guerilleros. Dort traf Castro auch auf den ArgentinierErnesto Guevara, später von allenChe genannt.

Am 25. November 1956 brach Castro zusammen mit seinem BruderRaúl, Che Guevara,Camilo Cienfuegos und weiteren 78 Revolutionären vonTuxpan (Mexiko) mit der YachtGranma nach Kuba auf, wo sie am 2. Dezember ankamen. AlsComandante en Jefe (Befehlshabender Kommandant) führte er dieRebellenarmee in derSierra Maestra an.

Nach über zwei JahrenGuerillakampf gegen die zahlenmäßig weit überlegene Armee flüchtete Batista am 1. Januar 1959 schließlich aus Kuba. Die Gewerkschaften und auch bürgerliche Demokraten hatten sich gegen den Diktator gestellt, dieUSA hatten nach einem Massaker an Oppositionellen ein Waffenembargo verhängt und verweigerten militärischen Beistand. Gleichwohl engagierte sich dieCIA bis zum Untergang des Batista-Regimes gegen Revolutionsbefürworter und für das alte Regime, vor allem in Havanna.

Nach dem Sieg wurde Castro, der noch vor der Revolution behauptet hatte, er wolle keine Macht für sich persönlich, sondern nach dem Sturz des alten Regimes sich ins Privatleben zurückziehen,de facto der neue Regierungschef Kubas, indem er in öffentlichen Massenversammlungen und Fernsehansprachen die Politik der Revolutionsführung vorgab. Am 16. Februar 1959 übernahm er auch formal das Amt des Ministerpräsidenten, nachdem der erst fünf Wochen zuvor von ihm eingesetzteJosé Miró Cardona zu seinen Gunsten zurückgetreten war, und übergab den Oberbefehl über die Streitkräfte an seinen Bruder Raúl.[33][34][35]

Castros Rolle beim Aufbau des neuen Kuba

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Castro im Jahr 1959 in Washington, D.C.

Castro war noch für einige Zeit das Bindeglied zwischen linksradikalen Revolutionären und den Anhängernbürgerlich-liberaler Überzeugungen innerhalb seiner Anti-Batista-Bewegung, die er allerdings im Laufe des Jahres 1959 (darunterManuel Urrutia,Huber Matos,Manuel Ray) und in der ersten Jahreshälfte 1960 (Rufo López Fresquet,Enrique Oltuski,Marcelo Fernández Font u. a.) von einflussreichen Regierungsämtern entfernte und durch prokommunistische Gefolgsleute ersetzte, während sein Bruder Raúl und Che Guevara die Aufnahme von Beziehungen zu den sozialistischen Ländern forcierten. Seit Januar 1959 hatten die Brüder Castro und Guevara in geheimen Verhandlungen mit der Führung der moskautreuen Kommunistischen Partei (PSP) an Castros Wohnsitz inCojímar sich auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt.[36] Erst nach einem persönlichen Treffen mitNikita Chruschtschow am Rande derUN-Vollversammlung 1960[37] begann Castro allmählich, sich auch öffentlich positiv zurSowjetunion zu äußern. In Anwesenheit von Ehrengästen aus kommunistischen Ländern erklärte er in seiner weichenstellenden Rede zum 1. Mai 1960 erstmals, dass er im Gegensatz zu seinen vor der Revolution wiederholten Versprechungen keine freien Wahlen abzuhalten gedenke.[38][39]

Während Castro, Guevara und andere auf die besondere Rolle Kubas in der revolutionären und sozialistischen Bewegung und unter den nichtpaktgebundenen Staaten Wert legten, wollten die Altkommunisten umBlas Roca undAníbal Escalante die neue Partei und Kuba auf die führende Rolle derSowjetunion (UdSSR) einschwören. Doch Castro setzte sich nach einem Machtkampf im Frühjahr 1962 durch.

In derKubakrise im Oktober 1962 forderte er von Chruschtschow – vergebens – einen atomaren Erstschlag auf US-amerikanisches Territorium für den Fall einer US-Invasion in Kuba. Dass sein Land in einem nuklearen Krieg zerstört worden wäre, wollte er in Kauf nehmen, da das kubanische Volk bereit gewesen wäre, seine revolutionären „Pflichten gegenüber dem Vaterland und der Menschheit zu erfüllen“, wie er an Chruschtschow schrieb.[40] Er war verärgert darüber, dass der Abzug der sowjetischen Raketen zur Beendigung der Krise mit ihm nicht abgesprochen worden war.[41] Wütend wegen Chruschtschows Einlenken ließ Castro im ganzen Land antisowjetische Demonstrationen durchführen.[41]

Die Spannungen in den Beziehungen zur UdSSR verschärften sich nach dem Sturz Chruschtschows 1964 u. a. wegen Che Guevaras Sympathien für denMaoismus und nach einem mit Moskau abgesprochenen Versuch von Escalante, Castro zu stürzen (Ende 1967). Auf einer Kundgebung spielte Castro die betreffenden Abhörbänder vor; Escalante und seine Anhänger wurden im Januar 1968 verhaftet. Eine neue Phase der engen Anlehnung an das sowjetische Vorbild setzte bereits wenige Monate später ein, als Castro seine Unterstützung für die Niederschlagung desPrager Frühlings erklärte, die ihn unter linken Intellektuellen damals international viele Sympathien kostete. Die von Castro in den 1970er Jahren vorangetriebene Institutionalisierung des Revolutionsstaates (I. Parteitag,Verfassung,Nationalversammlung) folgte klar dem Muster der sowjetisch dominiertenOstblockstaaten.

Internationalismus

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Castros Besuch in derDDR im Juni 1972,Brandenburger Tor

Unter Castro verfolgte Kuba eine Politik desInternationalismus. Er entsandte, gewissermaßen als Gegenleistung für die umfangreiche Entwicklungshilfe der Sowjetunion, in enger Anlehnung an die Außenpolitik des Ostblocks, Truppen zur Unterstützung kommunistischer Regimes. Die Regierung unterstützte beispielsweise dieSandinisten inNicaragua, die gegen von den USA unterstützte, rechtsgerichteteContra-Gruppen kämpften.

Darüber hinaus verfolgte Kuba ein dauerhaftes militärisches und geheimdienstliches Engagement inZentralafrika, besonders inAngola, und auch inÄthiopien. Dort landeten am Vorabend derUnabhängigkeit (1975)kubanische Truppen, um der marxistisch-leninistischenVolksbewegung zur Befreiung Angolas (MPLA) unterAgostinho Neto zur Machtergreifung zu verhelfen und dieFNLA und dieUNITA zurückzuschlagen (sieheKubanischer Militäreinsatz in Angola).

Wesentlicher Teil des kubanischen Internationalismus ist die Entsendung von Ärzten, Lehrern, Technikern und Konstrukteuren hauptsächlich in Länder der Dritten Welt. So wurden bisher über 50.000 Ärzte in über 60 Länder geschickt, die dorthumanitäre Hilfe leisten und Devisen für Kuba erwirtschaften,[42] nach Schätzungen des Sozialwissenschaftlers Omar Everleny Pérez Villanueva etwa sechs Milliarden US-Dollar pro Jahr.[43] Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von kubanischen Ärzten in den ArmenviertelnVenezuelas. Beim Projekt „Barrio Adentro“ (dt. etwa: hinein ins Armenviertel) bezogen Ärzte aus Kuba Quartier in den Barrios, um dort eine medizinische Grundversorgung anzubieten und so diebolivarische Revolution zu unterstützen. Als Gegenleistung liefert Venezuela sein Öl an Kuba weit unter Weltmarktpreis.

Nach 1989

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Castro standMichail Gorbatschows Politik vonGlasnost undPerestroika ablehnend gegenüber. Er nahm das mit den Reformen verbundene Risiko eines Auseinanderbrechens des Moskauer Machtbereichs für das eigene politische Überleben sehr ernst und verteidigte die von ihm errichtete marxistisch-leninistische Ordnung des kubanischen Staates gegen die im In- und Ausland vorherrschenden Rufe nach wirtschaftlicher und politischer Öffnung.

Für Kubas Wirtschaft war der Handel mit den Ländern desRates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) von größter Bedeutung. Als ab1989 wegen des Systemwechsels in den meisten Mitgliedsländern der RGW ausfiel, stürzte Kuba in eine wirtschaftliche Krise, die Castro zu Wirtschaftsreformen zwang. Dazu zählten die Legalisierung, Dollars zu besitzen, sowie die Zulassung von selbständigen Tätigkeiten und freien Bauernmärkten, begleitet von einer Öffnung des Landes für Touristen und ausländische Investoren. Diese Zeit wird heutePeriodo Especial en Tiempo de Paz (Sonderperiode in Friedenszeiten) oder kurzPeriodo Especial genannt.

Fidel Castro (2003)

Die Versorgungslage hat sich danach trotz weiterhin bestehender Engpässe etwas gebessert, das politische System im Wesentlichen aber nicht verändert.

Politische Ämter und schrittweises Abtreten ab 2006

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Castro hatte das Amt des Staatspräsidenten, des Staatsratsvorsitzenden sowie des Ministerratsvorsitzenden gleichzeitig inne. Als Präsident hielt er zugleich den Rang einesComandante en Jefe (Oberkommandierender) der kubanischen Armee. Ferner war er bis 2011 Erster Sekretär derKommunistischen Partei Kubas.

Am 1. August 2006 gab Fidel Castro wegen einer schweren Erkrankung alle seine Funktionen und Ämter an seinen jüngeren BruderRaúl ab.[44] Am Vorabend hatte Castros Privatsekretär Carlos Valenciaga einen persönlichen Brief des Präsidenten im Fernsehen verlesen: „[…] aufgrund der Arbeit Tag und Nacht ohne genügend Schlaf kam es zu extremem Stress und in der Folge zuDarmblutungen. Deshalb musste ich mich einem komplizierten chirurgischen Eingriff unterziehen.“

Am 17. Dezember 2007, rund einen Monat vor den Parlamentswahlen, deutete Fidel Castro in einem Brief an, dass er sich von seinen Führungsämtern nun vollständig zurückziehen wolle.[45] Seinen endgültigen Verzicht auf eine erneute Kandidatur als Staatspräsident und Oberkommandierender verkündete er in einer von derParteizeitungGranma am 19. Februar 2008 veröffentlichten Mitteilung.[46][47] Am 24. Februar wählte das Parlament seinen Bruder Raúl zu seinem Nachfolger.[48]

Im Vorfeld des VI. Parteikongresses der Kommunistischen Partei im April 2011 sagte Fidel Castro, dass er eigentlich schon seit 2006 den Posten als deren Generalsekretär nicht mehr ausübe.[49] Am 19. April 2011 trat er das Amt offiziell an seinen Bruder ab.[50]

Seit der Einrichtung des ParlamentsAsamblea Nacional del Poder Popular im Jahr 1976 war Fidel Castro Abgeordneter für den Wahlbezirk Santiago de Cuba. Zuletzt ließ er sich 2008 für die laufende VII. Legislaturperiode wiederwählen, es war sein letztes offizielles Mandat. Nach über vierjähriger Abwesenheit ließ er im August 2010 eine Sondersitzung einberufen, um die Abgeordneten und die Nation in einer Rede vor den Gefahren eines bevorstehenden internationalen Atomkriegs zu warnen.[51]

Attentate, Sturzpläne

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Hauptartikel:Attentatsversuche auf Fidel Castro

Seit Castros Amtsantritt gab es zahlreiche Mordanschläge und Pläne zu seinem Sturz; siehe hierzu insbesondere dieOperation Mongoose der US-amerikanischen Regierung und derCIA. Fabian Escalante, der ehemalige kubanische Geheimdienstchef, der lange Zeit für Castros Sicherheit zuständig war, will insgesamt 638 Attentate gezählt haben, die meisten davon geplant oder unterstützt von der CIA und ausgeführt vonExilkubanern oderUS-amerikanischen Mafiosi.[52] Die CIA selbst gab bisher acht eigene Mordversuche zu.[53] Tatsächlich gab es wohl um die 30 Attentatsversuche, die Castro, auch dank des effizientenGeheimdienstes, unbeschadet überstand.[54] Aufgrund der immensen Zahl an Attentatsversuchen soll Castro nach Angaben der regierungsnahen kubanischen InternetseiteCubadebate[55] insGuinness-Buch der Rekorde aufgenommen werden als jene Person, der weltweit die meisten Attentatsversuche galten.[56] Im Jahr 2011 war auf der dortigen Online-Repräsentanz nur ein Eintrag als „am längsten dienender Staatsmann der Welt“ zu finden.[57]

Die Palette der eingesetzten Mittel reichte von Gift in Zigarren oder Essen über Haarausfall bewirkende Chemikalien oderLSD bis zu Schusswaffen oder Bomben.[58][59][60] Die CIA arbeitete bei den Attentatsplanungen auch mit den beiden Mafia-GrößenSam Giancana undSanto Trafficante zusammen, die zu den meistgesuchten Kriminellen der USA gehörten.[61]

Die von den USA gegen Kuba verhängten Wirtschaftssanktionen waren ebenfalls dem Sturz Fidel Castros gewidmet.Robert Torricelli, Initiator desTorricelli Act, erklärte 1992, das Ziel der Sanktionen sei die Lahmlegung der kubanischen Ökonomie in einem Ausmaß, das innerhalb weniger Wochen zum Sturz des kubanischen Präsidenten führen sollte.[62] US-AußenministerColin Powell legte am 1. Mai 2004 einen 500-seitigen Bericht derBeratungskommission für ein freies Kuba vor, in dem innerhalb von sechs Monaten unter Mitarbeit des kubanischstämmigen US-WohnungsbauministersMel MartínezMaßnahmen für einen schnellen Regimewechsel auf Kuba erarbeitet worden waren.[63]

Erkrankung und Rückzug aus der aktiven Politik

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Cristina Fernández de Kirchner besucht den erkrankten Fidel Castro, 21. Januar 2009

Mitte 2006 erlitt Fidel Castro eine Darmblutung und musste sich einer komplizierten Operation unterziehen. Unbestätigten Angaben zufolge wurden dabei Teile seines Darms entfernt.[64] In der Folge trat er zunächst nur „vorläufig“, Anfang 2008 dann endgültig von seinen politischen Ämtern zurück (siehe oben). Er traf sich jedoch noch gelegentlich mit hohen Besuchern, die nach Kuba reisten, zu privaten Gesprächen. Darunter waren bis 2012 mehrere amtierende und ehemalige Staatspräsidenten (u. a.Dmitri Medwedew,Mahmud Ahmadineschad undJimmy Carter) sowie PapstBenedikt XVI.

Sein politischer Einfluss auf die aktuelle Politik kurz vor seinem Tod ist umstritten. Offiziell beriet er nur seinen Bruder Raúl, den neuen Staatschef. Jedoch meinten Beobachter, dass wirkliche Reformen in Kuba erst nach Fidel Castros Tod verwirklicht werden könnten, da er weiterhin darauf achte, dass sein Weg der Revolution nicht verlassen wird.[65] Zwischen März 2007 und Juni 2012 verfasste Castro zahlreiche Kolumnen unter der RubrikÜberlegungen des Genossen Fidel (bis Februar 2008Überlegungen des Oberkommandierenden Fidel), die in der Parteizeitung Granma und den meisten anderen Medien des Landes veröffentlicht wurden.[66][67] Danach wurden dieÜberlegungen seltener. Jedoch widmete er sich um 2013 scheinbar verstärkt Fragen der Landwirtschaft, um die landeseigene Lebensmittelproduktion zu erhöhen.[64]

Nachdem Fidel Castro seit 1959 insgesamt zehnUS-Präsidenten erlebt hatte, erklärte er im Januar 2009, dass er das Ende der Amtszeit des damals neu gewählten PräsidentenBarack Obama, „seines“ nunmehr elften Präsidenten, im Jahre 2013 wahrscheinlich nicht mehr erleben werde.[68][69] Im Laufe des Jahres wirkte Castro auf den veröffentlichten Fotos jedoch zunehmend gesünder.[70] Ende August 2009 war er seit langer Zeit erstmals wieder im Fernsehen zu sehen,[71] und am 7. Juli 2010 zeigte er sich bei einem Besuch des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung (CNIC) erstmals seit seiner Erkrankung wieder in der Öffentlichkeit,[72] wo er sich zunächst ausschließlich zu außenpolitischen Themen äußerte und unter anderem vor einem Atomkrieg infolge eines US-Angriffs auf den Iran oder des Koreakonflikts warnte. Er betonte auch, dass er inzwischen wieder vollkommen genesen sei.

Seit dieser Zeit waren wieder verstärkt Einmischungen in innenpolitische Themen zu beobachten. Experten sahen darin einen Grund für die schleppenden Reformen seines Bruders Raúl im Amt des Staatsoberhaupts. Castros wahrer Einfluss auf die Politik seines Bruders in seinen letzten Jahren ist jedoch schwer einzuschätzen.[73] Der HistorikerMichael Zeuske glaubt, dass Fidels Rücktritt es ihm erlaubte, seinen Mythos nicht zu beschädigen. Die notwendigen und für die Bevölkerung zum Teil schmerzhaften Reformen müsse nicht er, sondern sein Bruder Raúl verantworten. Fidel dagegen wurde zu Lebzeiten bei vielen Kubanern als derjenige angesehen, „bei dem noch alles besser war“.[74]

Am 18. August 2010 lobte Castro in der ParteizeitungGranma den russischen Publizisten Daniel Estulin. Dieser behauptet in von Castro zitierten Exzerpten u. a., die Gründer derBilderberg-Konferenz hätten Hitler an die Macht gebracht, den Zweiten Weltkrieg finanziert, dieNATO gegründet, mit Hilfe derFrankfurter Schule und desTavistock Institute die Massen durch Rockmusik und Drogen entpolitisiert, denJom-Kippur-, denAfghanistan- und denKosovokrieg initiiert, und sie würden den Drogenhandel begünstigen und Flugpassagierdaten ausforschen.[75] In der folgenden Woche besuchte Estulin Castro zu einem öffentlichen Gespräch, in dem sich beide darüber einig zeigten, dass die USA Russland militärisch zerstören wollten undOsama bin Laden ein Agent der CIA gewesen sei.[76][77]

Im September 2010 hielt Castro vor jeweils mehreren Tausend Zuhörern seine letzten öffentlichen Reden, zunächst auf der Freitreppe der Universität Havanna an kubanische Studenten gerichtet, wenige Wochen später zum 50. Jahrestag desKomitees zur Verteidigung der Revolution vor dem Revolutionsmuseum.[78][79][80] Bei einem weiteren Vortrag anlässlich der Vorstellung seines ErinnerungsbandsDer strategische Sieg bezeichnete Castro die in Frankreich praktizierte, kontrovers diskutierte Abschiebung von rund 1000 rumänischenRoma in ihr Heimatland als „Rassen-Holocaust“,[81][82] was von der französischen Regierung heftige Ablehnung erfuhr.[83] Unmittelbar darauf schrieb Castro in seiner Kolumne, PräsidentNicolas Sarkozy sei „offenbar gerade dabei, den Verstand zu verlieren“.[84]

Besonderes Aufsehen erregte Castro im selben Monat durch Äußerungen gegenüber dem US-JournalistenJeffrey Goldberg, der ihn für ein Interview über mehrere Tage begleitete. So rief er den iranischen PräsidentenMahmud Ahmadineschad auf, seineantisemitische Ideologie zu beenden und dasExistenzrecht Israels anzuerkennen.[85][86] Des Weiteren meinte er auf die Frage, ob das „kubanische Modell“ immer noch wert sei, exportiert zu werden: „Das kubanische Modell funktioniert selbst bei uns nicht mehr“.[87][88] Nach der Veröffentlichung relativierte Castro seine Aussagen, er habe sie ironisch gemeint, was die bei dem Gespräch ebenfalls anwesende US-amerikanische LateinamerikaexpertinJulia Sweig bestritt.[89] Beobachtern zufolge wollte Castro die eingeleiteten Wirtschaftsreformen seines Bruders Raúl gegen Widerstände in den eigenen Reihen in Schutz nehmen.[90] Die Revolution selbst wollte er aber nicht in Frage stellen, so Sweig.[88] Castro-BiografCarlos Widmann vermutet, dass Fidel zwar weiterhin eher gegen die Raúl’schen Reformen war, inzwischen aber resigniert habe. Seine Äußerungen seien Galgenhumor.[91]

Das seit Ende 2014 aufkommendeTauwetter in den Beziehungen zu den USA sah Castro kritisch. „Wir haben es nicht nötig, dass uns das Imperium etwas schenkt“, war sein zentraler Kommentar zum Besuch von Barack Obama in Kuba im März 2016, dem ersten US-Präsidenten seit 88 Jahren, der dem Land einen offiziellen Besuch abgestattet hatte. Ob es sich um eine gefestigte Ablehnung der Annäherung zwischen beiden Staaten oder um eineGood-Cop-Bad-Cop-Strategie zwischen den Brüdern Raúl und Fidel handelte, blieb unklar.[92]

Bei derParlamentswahl im Februar 2013 gab er erstmals seit seiner Erkrankung in einem öffentlichen Wahllokal seine Stimme ab und stellte sich Fragen der anwesenden Journalisten. Nach den Wahlen gehörten sowohl Fidel als auch sein Bruder Raúl weiterhin zu den Abgeordneten.[93]

Tod

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Grabmal in Santa Ifigenia

Fidel Castro starb am späten Abend des 25. November 2016 nach offiziellen Angaben im Alter von 90 Jahren in Havanna. Sein Bruder Raúl verlas anschließend im Fernsehen eine kurze Erklärung, in der er erwähnte, dass der Tote am folgenden Tag auf eigenen Wunsch eingeäschert werde.[94] Die Asche Castros wurde über mehrere Tage hinweg bis nach Santiago de Cuba gebracht. Castros letzte Reise nahm damit die umgekehrte Route der „Karawane der Freiheit“, mit der die Revolutionäre 1959 nach dem Sturz des Diktators Fulgencio Batista nach Havanna eingezogen waren.[95] Die Beisetzung erfolgte nach einer neuntägigen Staatstrauer am 4. Dezember auf demCementerio Santa Ifigenia in Santiago de Cuba.[96][97]

Reaktionen auf seinen Tod

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NachdemBarack Obama nach Jahrzehnten des US-Boykotts gegen Kuba in seiner Amtszeit alsPräsident der Vereinigten Staaten noch zu Lebzeiten Castros wiederdiplomatische Kontakte der USA zu Kuba eingeleitet hatte, bezeichnete dessen politischer Gegner und NachfolgerDonald Trump als „President elect“ Castro nach seinem Tod als „einen brutalen Diktator, der sein eigenes Volk fast sechs Jahrzehnte unterdrückte“. Laut Trump hinterlasse Castro ein Vermächtnis von „Erschießungskommandos, Diebstahl, unvorstellbarem Leid, Armut und der Versagung fundamentaler Menschenrechte“.[98]Der indische PremierministerNarendra Modi hingegen befand: „Indien beweint den Verlust eines großen Freundes. Möge seine Seele in Frieden ruhen.“[99] Der Präsident BoliviensEvo Morales sagte: „Das Ableben des Bruders Comandante Fidel ist sehr schmerzlich. Die beste Ehrung ist die Einheit der Völker, ist, niemals seinen Widerstand gegen das imperialistische Modell und gegen das kapitalistische Modell zu vergessen“.[100] Südafrikas PräsidentJacob Zuma bekannte: „Ich werde die Solidarität Kubas in der Phase des Kampfes gegen dieApartheid nie vergessen“.[99]Für die Ex-Präsidentin BrasiliensDilma Rousseff war Castro „ein zeitgenössischer Visionär, der an den Aufbau einer brüderlichen, gerechten, von Hunger und Ausbeutung freien Gesellschaft glaubte, an ein vereintes und starkes Lateinamerika.“[99][101] und die Ex-Präsidentin ArgentiniensCristina Fernández de Kirchner erklärte: „Fidel und Kuba treten endgültig in die große Geschichte ein. Zusammen mit seinem Volk ist er ein Beispiel für Würde und Souveränität.“[99]

Auszeichnungen, Ehrungen und Denkmäler (Auswahl)

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1961 erhielt Fidel Castro den sowjetischenInternationalen Lenin-Friedenspreis.

Am 11. Dezember 2014 wurde ihm derKonfuzius-Friedenspreis verliehen. Das Komitee begründete seine Entscheidung mit Castros „bedeutenden Beiträgen“ zum Weltfrieden.[102]

Um den runden Geburtstag Castros im Jahr 2016 zu feiern, ließ Tabakhändler Jose Castelar am 12. August 2016 in Havanna eine 90 m langeZigarre rollen und überbot damit die Bestleistung imGuinness-Buch der Rekorde. Er spielte darauf an, dass Castro auf einem bekannten Bild in jüngeren Jahren mit Zigarre im Mund und in Militäruniform abgebildet ist.[103]

Fidel Castro gehört zu denAlten Freunden des chinesischen Volkes.[104] Im November 2022 wurde inMoskau ein drei Meter hohes, aus Bronze bestehendes, Castro-Denkmal durch den russischen PräsidentenWladimir Putin enthüllt.[105]

Kritik

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Menschenrechtsverletzungen

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In den ersten Jahren von Castros Herrschaft wurden zahlreiche, nach US-amerikanischen Studien einige tausend, politische Gegner inhaftiert und hingerichtet.[106] Gegner Castros wurden als „Konterrevolutionäre“, „Faschisten“ oder „CIA-Agenten“ bezeichnet und ohne Gerichtsverfahren und unter äußerst erbärmlichen Bedingungen inhaftiert.[107] 1965 wurden unter dem Namen „Militärische Einheiten zur Unterstützung der Produktion“ Arbeitslager eingerichtet, dieChe Guevara wie folgt begründete: Sie seien für „Menschen, welche Verbrechen gegen die revolutionäre Moral begangen haben“. Später wurden dort auch Kubaner inhaftiert, die nach Castros Definition als „soziale Abweichler“ einschließlichHomosexueller undHIV-Infizierter galten, um so „konterrevolutionäre“ Einflüsse aus Teilen der Bevölkerung zu beseitigen.[108] Die Soziologie-Professorin Marifeli Pérez Stable, die 1960 als Kind aus Kuba kommend in die USA einwanderte und als junge Frau die Revolution unterstützte, reflektiert über die Kosten des Umsturzes: „[Es gab] tausende Exekutionen, vierzig-, fünfzigtausend politische Gefangene. Die Behandlung politischer Gefangener, mit dem was wir heute über Menschenrechte und Menschenrechte betreffende internationale Normen wissen … ist es legitim, die Frage nach möglichen Menschenrechtsverletzungen in Kuba zu stellen.“[109] Castro gestand zwar ein, dass es auf Kuba politische Gefangene gibt, hielt dies aber für gerechtfertigt, da sie nicht wegen ihrer Ansichten, sondern aufgrund „konterrevolutionärer Verbrechen“ einschließlich Bombenlegung inhaftiert seien.[110]

Fidel Castro beschrieb diekubanische Opposition als illegitimes Ergebnis einer fortschreitenden Konspiration, aufgezogen vonExilkubanern mit Verbindungen zu der Regierung der USA oder der CIA, was faktisch teilweise auch belegt ist (sieheAttentate, Sturzpläne). Castros Unterstützer behaupteten, seine Maßnahmen seien legitim, um den Sturz der kubanischen Regierung zu verhindern, während seine Gegner, die exilkubanische Opposition in den USA und die USA selbst, hinter dieser Darstellung Schuldzuweisungen sehen, um die politischen Verhältnisse zu rechtfertigen.

Amnesty International zählte im Jahresbericht 2006 insgesamt 71 gewaltlose politische Gefangene (prisoners of conscience). Außerdem waren 30 Gefangene zum Tode verurteilt, wobei seit 2003 keine Exekution mehr vollstreckt wurde.[111] DieInternationale Gesellschaft für Menschenrechte berichtet sogar von 300 namentlich bekannten politischen Gefangenen. Sie hat ein Patenschaftsprogramm deutscher Abgeordneter für die Inhaftierten aufgelegt.[112] Unter der Präsidentschaft von Fidel Castros Bruder Raúl wurden die von Amnesty International anerkannten sowie weitere politische Häftlinge bis März 2011 entlassen und sämtliche bestehenden Todesurteile bis Ende 2010 in Haftstrafen umgewandelt.[113][114]

Personenkult

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Die Ansichten über einen Personenkult um Fidel Castro sind ambivalent. Bis zu seinem Rücktritt war er in den kubanischen Medien ständig präsent. Er war eine Identifikationsfigur der kubanischen Revolution und derpolitischen Linken. In Kuba selbst wurde er schon zu Lebzeitenkultisch verehrt.[115] Schüler lernen seine Thesen auswendig. Während der Trauerfeier trugen sie „Viva Fidel“ an ihren Wangen, alle riefen „Soy Fidel“ (Ich bin Fidel).[116] Darstellungen Castros sind auf kubanischen Briefmarken zu finden, Bilder von ihm hängen in vielen öffentlichen Gebäuden in Kuba. Es wurden aber keinerlei Statuen oder Denkmäler errichtet, auch wurden keine Straßen oder Plätze nach ihm benannt.[117]

Das soll nach erklärtem Willen Fidels auch nach seinem Tod so bleiben: „Der Revolutionsführer hat jeden Personenkult abgelehnt und war darin bis in seine letzte Lebensstunde konsequent.“[118] Rund fünf Monate nach seinem Tod wurde dann an derUniversität Havanna ein Lehrstuhl für Fidel-Castro-Forschung gegründet. Dort sollen die verschiedenen Aspekte seines Erbes systematisch aufgearbeitet werden.[115]

Kubanische und internationale Künstler widmeten ihm zahlreiche Lieder und Gedichte. Das wohl bekannteste Lied ist „Y en eso llegó Fidel“ von dem kubanischen LiedermacherCarlos Puebla.[119]

In den kubanischen und internationalen Medien wurde er häufig auch alsMáximo Líder (Größter Führer) oderComandante en Jefe (Oberkommandierender) bezeichnet. Nach seinem Rücktritt von seinen offiziellen Ämtern lautete der TitelLíder histórico de la Revolución Cubana („Historischer Führer der kubanischen Revolution“).[64]

Lebensstil

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Im Jahr 2006 kam das US-amerikanische BusinessmagazinForbes mit einer Story heraus, wonach Castro und seine Familie über ein Vermögen von rund 900 Millionen Dollar verfügen würde. Dies wurde von offizieller Seite heftigst bestritten: ganz im Gegenteil. Fidel teile die Nöte der Bevölkerung und verdiene selbst auch nur 900 Pesos (rund 34 Dollar).[120][121] Forbes selbst bestätigte auf Nachfrage, dass es sich bei den Vermögenswerten lediglich um Schätzungen handele und man einige Staatsunternehmen mit eingerechnet habe.[122]

Jedoch kamen nach dem Tod Fidels immer mehr Details über das vergleichsweise luxuriöse Leben der Castro-Familie ans Licht.

Sein Sohn Antonio fiel beispielsweise mehrfach durch Aufenthalte auf Luxusjachten oder in Luxushotels mit Preisen von mehr als tausend Dollar pro Nacht auf.[20] Juan Reinaldo Sánchez, ein ehemaliger Leibwächter Castros, berichtet in seinem BuchLa Vie Cachée de Fidel Castro vom aufwendigen Lebensstil des Revolutionsführers, der im Gegensatz zu seiner kommunistischen Ideologie stehe. So berichtete Sánchez, Castro sei in seiner Zeit als Staatsoberhaupt u. a. Besitzer einerYacht samt Yachthafen, einer privaten Insel und eines Basketballplatzes gewesen.[123][124][125][126][127]

Auch Enkel Sandro, Sohn von Fidels Sohn Alex Castro macht aus seinem vergleichsweise luxuriösem Lebensstil keinen Hehl und präsentiert es offen alsInfluencer in denSozialen Medien.[121]

Trivia

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1992 lud der langjährige Ministerpräsident Galiciens,Manuel Fraga Iribarne, Fidel Castro in den Geburtsort seines Vaters ein. Castro besuchte das Haus, in dem sein Vater 1875 geboren wurde. Wie viele andere Galicier suchte dieser später sein Glück auf Kuba.[128]

Die längste Rede der UN-Plenarsitzungen zwischen 1945 und 1976 hielt am 26. September 1960 Castro. Die Rede auf der 872. Sitzung dauerte 269 Minuten.[129][130]

Castros Werke in deutscher Übersetzung (Auswahl)

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Chronologisch geordnet

  • Fanal Kuba. Reden und Schriften 1960–1962. Dietz Verlag, Berlin 1963.
  • Über Che Guevara. 1. Auflage: Voltaire Verlag, Berlin 1967.
  • Unsere Stärke liegt in der Einheit. Besuche in der DDR, der UdSSR und in Chile. Dietz Verlag, Berlin 1973.
  • Kampf und Tod Salvador Allendes. Pahl-Rugenstein, Köln 1974,ISBN 3-7609-0145-X.
  • Ausgewählte Reden zur internationalen Politik 1965–1976. Rotpunktverlag, Zürich 1976,ISBN 3-85869-001-5.
  • Ausgewählte Reden. Dietz Verlag, Berlin 1976.
  • Briefe 1953–1955.Offizin Andersen Nexö Leipzig, 1984.
  • Wenn wir überleben wollen. Die ökonomische und soziale Krise der Welt. Weltkreis-Verlag, Dortmund 1984,ISBN 3-88142-308-7.
  • Fidel Castro – Mein Leben (mit Ignacio Ramonet; dt. Barbara Köhler). Rotbuch Verlag, Berlin 2008,ISBN 978-3-86789-128-8.
  • Reflexionen. Verlag Wiljo Heinen, Berlin 2008,ISBN 978-3-939828-32-7.
  • Die Geschichte wird mich freisprechen. Rotbuch Verlag, Berlin 2009,ISBN 978-3-86789-061-8.
  • Der strategische Sieg. Erinnerungen an die Revolution. Verlag Neues Leben, Berlin 2012,ISBN 978-3-355-01800-5.

Filmische Rezeption

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Literatur

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Siehe auch

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Weblinks

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Commons: Fidel Castro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Fidel Castro – Zitate

Einzelnachweise

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  1. abcClaudia Furiati:Fidel Castro: La historia me absolverá. S. 48f, Plaza Janés, Barcelona 2003 (spanisch).
  2. Michael Zeuske:Kuba im 21. Jahrhundert. S. 85 f., Rotbuch, Berlin 2012;Kuba: Momente der Traurigkeit. In:Der Spiegel vom 6. Mai 2002.
  3. Kubas früherer Staatspräsident Fidel Castro gestorben, sueddeutsche.de, 26. November 2016.
  4. Nachruf Fidel Castro: Befreier und Diktator.Tagesschau (ARD), 26. November 2016.
  5. Till Skrobek: Blockfreie Staaten: Die Antiimperalisten. In: Zeit Online. 15. September 2006, abgerufen am 22. Juli 2023. 
  6. abLos secretos de la vida Fidel Castro,BBC Mundo vom 26. November 2016 (spanisch)
  7. abCastro, El Infiel (PDF; 198 kB), Elizabeth Burgos
  8. Jens Glüsing:Kuba: Momente der Traurigkeit. In:Der Spiegel vom 6. Mai 2002, abgerufen am 26. Dezember 2013
  9. Michael Zeuske:Kuba im 21. Jahrhundert. Rotbuch Verlag, 2012, S. 86
  10. abBourne,Fidel Castro, 1988
  11. José de Villa und Jürgen Neubauer:Máximo Líder. Fidel Castro. Eine Biographie, S. 24
  12. Coltman,Der wahre Fidel Castro, 2005
  13. New York Times vom 4. Januar 1962:Vatican Declares Castro Incurred Church's Excommuniction Automatically; Penalty Is Explained, abgefragt am 2. Januar 2010
  14. Erzbischof: Johannes XXIII. exkommunizierte Castro nicht. In:Kathpress, 28. März 2012, abgerufen am 28. März 2012
  15. Restauration trifft Revolution. In:Spiegel Online, 28. März 2012
  16. Alexander Ross:Fidel Castro junior. In:Cicero, 26. September 2005
  17. Alina Fernandez Revuelta,. In:Der Spiegel.Nr. 36, 1994 (online). 
  18. La reservada vida familiar y amorosa de Fidel Castro,ABC.es vom 26. November 2016 (spanisch)
  19. Leo Wieland (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Dezember 2016):Castros ehemalige Frau bricht ihr Schweigen.
  20. abAntonio Castro, el hijo de Fidel, que vive entre yates, hoteles 5 estrellas y lujosos viajes. In: Clarin. 30. November 2016, abgerufen am 22. August 2025 (spanisch). 
  21. IBAF meets with IOC, ISF at Sport Accord. (Memento vom 10. April 2011 imInternet Archive) In:IBAF, 6. April 2011, (englisch)
  22. Quirk, Robert E. (1993).Fidel Castro. W.W. Norton & Company, New York,ISBN 978-0-393-03485-1, S. 12–19.
  23. https://www.nj.com/yankees/index.ssf/2016/12/did_yankees_really_give_fidel_castro_a_tryout.html
  24. Did Fidel Castro Almost Play Baseball for the US Major Leagues?http://www.dailykos.com/story/2015/2/26/1365259/-Did-Fidel-Castro-Almost-Play-Baseball-for-the-US-Major-Leagues
  25. http://www.baseball-reference.com/bullpen/Fidel_Castro;Peter Ueberroth machte sich dies zunutze, um mit Baseball und Castros Hilfe einen von Moskau organisiertenBoykott auch derafrikanischen Staaten derOlympischen Sommerspiele 1984 abzuwehren, vgl.Arnd Krüger: Zwischen Politik und Kommerz. Es geschah vor 15 Jahren. Olympische Spiele in Los Angeles. In:Damals 31 (1999), 5, S. 8–11.
  26. Ros, 2003
  27. Michael Zeuske:Kuba im 21. Jahrhundert. S. 87.
  28. https://www.latinamericanstudies.org/cuban-rebels/voices.htm
  29. Ignacio Ramonet (2008):Fidel Castro. Mein Leben. Rotbuch Verlag. S. 135 ff.
  30. Michael Zeuske:Insel der Extreme, 2. Aufl., S. 167 ff.
  31. Gerd Koenen:Traumpfade der Weltrevolution, S. 91 ff.
  32. Gerd Koenen:Traumpfade der Weltrevolution, S. 117 ff.
  33. 1959: Castro sworn in as Cuban PM, BBC On This Day, abgerufen am 2. Juni 2012 (englisch).
  34. Arnaldo M. Fernández:Allard rueda rueda (Memento vom 10. Januar 2011 imInternet Archive) in: EIchikawa.com vom 6. Juli 2010, abgerufen am 2. Juni 2012 (spanisch).
  35. Deutsches Historisches Museum:Zeittafel 1959
  36. Simon Reid-Henry:Fidel & Che: A Revolutionary Friendship. Sceptre, London 2008, S. 209–211 (englisch).
  37. Arte: Arte: Verschollene Filmschätze – 1960. Fidel Castro vor der UNO. aufYouTube, abgerufen am 1. Dezember 2016. 27. November 2016, 00:20 Uhr, 26 min.
  38. Carlos Widmann:Exotik des Verfalls: Das Moskauer Modell auf Kuba, in:Der Spiegel vom 2. August 1999, abgerufen am 5. Mai 2014
  39. Fidel Castro:Discurso (…) en conmemoración del Día del Trabajo, vom 1. Mai 1960, auf der offiziellen Webseite der kubanischen Regierung, abgerufen am 5. Mai 2014 (spanisch).
  40. Zitiert in:Lukas Böckmann: Apokalyptische Befreiung. Fidel Castro und Che Guevara wollten ihr Volk der Weltrevolution opfern. Der glimpfliche Ausgang der Kuba-Krise radikalisierte ihren Eifer. In:Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Oktober 2022, S. 12.
  41. abLukas Böckmann:Apokalyptische Befreiung. Fidel Castro und Che Guevara wollten ihr Volk der Weltrevolution opfern. Der glimpfliche Ausgang der Kuba-Krise radikalisierte ihren Eifer. In:Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Oktober 2022, S. 12.
  42. More Cuban doctors and nurses arrive in west Africa to fight Ebola, The Guardian vom 22. Oktober 2014
  43. Gesundheitswesen in Brasilien und Kuba: Tausche Mediziner gegen Devisen
  44. sueddeutsche.de:Der kubanische Patient, 19. Mai 2010.
  45. Castro: rückzug angedeutet taz, 18. Dezember 2007.
  46. Epochenwechsle -Fidel Castro sagt Adieu, SZ online, 19. Februar 2008.
  47. Asamblea Nacional:Mensaje del Comandante en Jefe (Memento vom 4. März 2012 imInternet Archive), 19. Februar 2008.
  48. Fidel Castro beiWho’s Who Germany, The People-Lexicon, abgerufen am8. Februar 2024.
  49. Fidel bekräftigt: Bin nicht mehr Parteichef,Der Standard, 22. März 2011.
  50. Kubas Erneuerung: Auf die Alten folgen die Alten,Spiegel Online vom 19. April 2011.
  51. Fidel en la Asamblea Nacional (Memento vom 30. Oktober 2012 imInternet Archive) (spanisch) In: Granma vom 7. August 2010, abgerufen am 26. Mai 2011.
  52. 638 ways to kill Castro The Guardian, 3. August 2006.
  53. Spiegel Online / Einestages:Attentate und politische Morde, Zugriff am 29. Juli 2008.
  54. Michael Zeuske:Fidel Castro und die Geschichte Kubas (2) in:Bundeszentrale für politische Bildung vom 8. Januar 2008.
  55. Fidel, la persona que más veces intentaron matar, Cubadebate.cu vom 15. Dezember 2011.
  56. Eintrag ins Buch der Rekorde: Fidel Castro überlebte 638 Mordanschläge,derstandard.at, 16. Dezember 2011, abgerufen am 16. Dezember 2011.
  57. DIE LINKE. Kreis Gütersloh: Viva Fidel Castro, viva Kuba! (Memento vom 31. Oktober 2019 imInternet Archive) 6. August 2016.
  58. U.S. Senate Select Committee to Study Governmental Operations with Respect to Intelligence Activities – Alleged Assassination Plots Involving Foreign Leaders, 20. November 1975, S. 71–180 (auch „Church Committee Reports“ genannt).
  59. New York Times, 22. November 1964, S. 26.
  60. M.E. Monroe:Common Courage 1995, Appendix III, S. 453.
  61. CIA-Akten bestätigen Mordplan gegen Fidel Castro,Süddeutsche.de vom 17. Mai 2010, eingesehen am 24. Januar 2013
  62. Cuba-Related Legislation (Memento vom 19. April 2002 imInternet Archive)
  63. Commission for Assistance for a free Cuba:Report to the President (Memento vom 8. Mai 2004 imInternet Archive) Mai 2004
  64. abcMarc Frank:Fidel Castro's role in Cuba is chiefly offstage as he turns 87.Reuters, 12. August 2013 (englisch).
  65. NZZ /Volker Skierka:Kuba wartet auf seine Zukunft, 9. August 2008.
  66. Reflexiones del compañero Fidel. (Memento vom 21. Februar 2009 imInternet Archive)
  67. Matthias Rüb:Fidel Castro: Reflexionen eines Revolutionärs. (Memento vom 2. April 2015 imInternet Archive) In:FAZ.net, 31. Juli 2007
  68. taz:Fidel skeptisch über seine Gesundheit – Ich bin dann mal weg, 23. Januar 2009.
  69. Granma / Fidel Castro:El undécimo presidente de Estados Unidos. (Memento vom 20. Juli 2009 imInternet Archive) 22. Januar 2009.
  70. Fidel Castro wirkt auf neuem Foto gesund, Der Standard, 13. August 2009.
  71. Fidel Castro wieder am Fernsehen, NZZ, 25. August 2009.
  72. Visitó Fidel el CENIC (+ Fotos), Cubadebate.cu, 10. Juli 2010.
  73. Uwe OptenhögelKuba: Wie der tropische Sozialismus sein eigenes Erbe riskiert (PDF; 168 kB), in: Internationale Politik und Gesellschaft 3/2010.
  74. Michael Zeuske:Kuba im 21. Jahrhundert. S. 91.
  75. Fidel Castro:Die Weltregierung, In:Granma,Erster Teil (Memento vom 8. Oktober 2013 imInternet Archive), 19. August 2010,Zweiter Teil (Memento vom 8. Oktober 2013 imInternet Archive), 20. August 2010.
  76. Humanity must preserve itself in order to live for thousands of years (Memento vom 8. Oktober 2010 imInternet Archive), in:Granma vom 27. August 2010 (englisch)
  77. Martin Jay:Dialectic of Counter-Enlightenment: The Frankfurt School as Scapegoat of the Lunatic Fringe (Memento vom 29. Juli 2013 imInternet Archive),Salmagundi Magazine,Skidmore College (englisch)
  78. Fidel Castro: Der alte Mann und die Fehler der Vergangenheit, in:Spiegel Online, 11. September 2010, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  79. Botschaft an die Studenten Kubas, deutsche Übersetzung der Rede vom 3. September 2010 auf der Website derFreundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  80. Wir haben das Versprechen jenes unsterblichen Abends erfüllt und Ihr werdet es weiterhin erfüllen!, deutsche Übersetzung der Rede vom 28. September 2010 auf der Website derFreundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  81. Fidel Castro:Mensaje en la presentación de «La contraofensiva estratégica». In:Juventud Rebelde, 10. September 2010, abgerufen am 5. November 2013 (spanisch).
  82. Fidel Castro wirft Paris wegen Roma-Politik „Rassen-Holocaust“ vor. (Memento vom 5. November 2013 imInternet Archive) In:Stern.de, 10. September 2010, abgerufen am 5. November 2013.
  83. France condemns Castro Roma 'holocaust' remark. In:BBC News, 11. September 2011, abgerufen am 5. November 2013 (englisch).
  84. Fidel Castro:La infinita hipocresía de Occidente. In:Cubadebate, 12. September 2010, abgerufen am 5. November 2013 (spanisch), deutsche Übersetzung:Die grenzenlose Scheinheiligkeit des Westens. In: Das deutschsprachige Fidel-Castro-Archiv.
  85. Jeffrey Goldberg:Fidel to Ahmadinejad: 'Stop Slandering the Jews', The Atlantic vom 7. September 2010
  86. Fidel Castro: „Beendet die Diffamierung von Juden“, amerika21.de, 8. September 2010.
  87. Fidel: „Kubanisches Modell“ funktioniert nicht mehr,Der Standard, 9. September 2010.
  88. abJeffrey Goldberg:Fidel: 'Cuban Model Doesn't Even Work For Us Anymore', The Atlantic, 8. September 2010.
  89. Castro dementiert Kritik am Wirtschaftsmodell, Der Standard, 11. September 2010
  90. Castro bricht mit Kubas Wirtschaftssystem (Memento vom 10. September 2010 imInternet Archive),ftd.de, 9. September 2010.
  91. Carlos Widmann:Das letzte Buch über Fidel Castro, S. 329.
  92. Boris Herrmann:Warum Fidel Castro gegen die USA wettert,Sueddeutsche.de, 29. März 2016
  93. Fidel Castro verblüfft mit Auftritt in Wahllokal. In:Die Welt, 4. Februar 2013
  94. Eine Ära geht zu Ende, srf.ch, 26. November 2016.
  95. Lange Schlangen vor Kondolenzbüchern für Fidel Castro in Kuba
  96. Complete Schedule for Funeral Rites of Fidel Castro in Cuba,Havana Times vom 27. November 2016.
  97. knerger.de:Das Grab von Fidel Castro.
  98. Trump und Obama äußern sich zum Tod von Castro. In: t-online.de. 26. November 2016, abgerufen am 24. Februar 2024. 
  99. abcdGranma Internacional, 12/2016, S. 15.
  100. Granma Internacional, 12/2016, S. 14.
  101. http://blogs.oglobo.globo.com/agora-no-mundo/post/dilma-rousseff-lamenta-morte-de-fidel-motivo-de-luto-e-dor.html
  102. China zeichnet Fidel Castro mit Konfuzius-Friedenspreis an. In: welt.de. 11. Dezember 2014, abgerufen am 7. Oktober 2018. 
  103. 90-Meter-Zigarre zum 90er von Fidel Castro. In: ORF.at. 13. August 2016, abgerufen am 13. August 2016. 
  104. Georg Fahrion:Chinas Abschied von Angela Merkel: Auf Wiedersehen, »alte Freundin«. In:Der Spiegel. 14. Oktober 2021,ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 15. Oktober 2021]). 
  105. Gilda Sahebi: Iran: Wie brutal das Regime die Kurdinnen und Kurden für ihren Widerstand bestraft. In: Spiegel.de. 22. November 2022, abgerufen am 23. November 2022. 
  106. Matthew White: Minor Atrocities of the Twentieth Century. Juni 2005, abgerufen am 1. Juni 2006. 
  107. Ernest Volkman:Our man in Havana. Cuban double agents 1961–1987. In:Espionage: The Greatest Spy Operations of the Twentieth Century. Wiley, New York 1995,ISBN 0-471-16157-8. 
  108. Jorge Castañeda:Compañero: The Life and Death of Che Guevara. Vintage, New York 1998,ISBN 0-340-56650-7,S. 62. 
  109. American Experience – Fidel Castro – People & Events. In: pbs.org. 21. Dezember 1004, abgerufen am 3. März 2015. 
  110. PBSOnline NewsHour: Fidel Castro (Memento vom 18. Dezember 2013 imInternet Archive) 12. Februar 1985.
  111. 2006 Elections to the Human Rights Council – Background information on candidate countries – Cuba. In: Amnesty International. Archiviert vom Original; abgerufen am 31. Dezember 2011 (englisch). 
  112. Kuba/IGFM-Patenschaftsprogramm: Abgeordnete setzen sich für politische Gefangene ein
  113. Kuba: Haft statt Todesstrafe in:ORF.at News, 29. Dezember 2010, abgerufen am 30. Dezember 2011.
  114. Amnesty International:Kuba lässt politische Gefangene frei. (Memento vom 31. Januar 2012 imInternet Archive) (PDF; 8 kB) Pressemitteilung vom 23. März 2011, abgerufen am 30. Dezember 2011.
  115. abLehrstuhl für "Fidel Castro-Forschung" in Kuba eingerichtet. In: Der Standard. 13. April 2017, abgerufen am 13. April 2017. 
  116. Jens Glüsing: Strammstehen mit Strohhut. In: Spiegel Online. 5. Dezember 2016, abgerufen am 14. April 2017. 
  117. Ignacio Ramonet:Der Fidel, den ich kannte 2016. Abgerufen am 5. Dezember 2016.
  118. Trauerfeier für Fidel Castro: Abschied mit Treueschwur. In: tagesschau.de. 4. Dezember 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 5. Dezember 2016. 
  119. Carlos Puebla - Y en eso llego Fidel aufYouTube, abgerufen am 7. März 2022 (spanisch).
  120. Carla Gloria Colomé: Sandro Castro: Fidel’s grandson is an influencer. In: El País. 20. Juli 2025, abgerufen am 1. August 2025 (englisch). 
  121. abThomas Milz: Trotz Krise in Kuba: Bei den Castros geht die Party immer weiter. In: Neue Zürcher Zeitung. 29. Juli 2025, abgerufen am 1. August 2025. 
  122. Michael Schmidt: Arm aber fidel. In: Tagesspiegel. 18. Mai 2006, abgerufen am 5. Dezember 2016. 
  123. Focus Online:Kommunismus fürs Volk, Luxus für ihn: Das geheime Protzleben des Fidel Castro, abgerufen am 20. Juni 2014.
  124. The Guardian:Fidel Castro lived like a king in Cuba, book claims, abgerufen am 20. Juni 2014.
  125. La vida secreta de Fidel, contada por su ex custodio de elite (Memento vom 5. August 2015 imInternet Archive) (spanisch) auf diario26.com
  126. La verdadera personalidad de Fidel Castro y sus negocios con el tráfico de drogas y armas (spanisch) auf infobae.com vom 8. Juni 2015
  127. Ex guardia revela polémicos secretos sobre Fidel Castro (spanisch) auf 24horas.cl
  128. Der Galicier Fidel Castro | Costa Blanca. In: costanachrichten.com. 9. März 2020, abgerufen am 26. Februar 2022. 
  129. ST/OGS/SER.F/4 + Add.1-2.
  130. A/PV.872
Erste Sekretäre des Zentralkomitees derKommunistischen Partei Kubas

José Miguel Pérez (1925) |José Peña Vilaboa (1925–1926) |Jorge Vivo (1927–1933) |Blas Roca Calderio (1933–1961) |Fidel Castro (1961–2011) |Raúl Castro (2011–2021) |Miguel Díaz-Canel (seit 2021)

Präsident der Republik in Waffen: Carlos M. de Céspedes |Salvador C. Betancourt |Juan B. Spotorno |Tomás Estrada Palma |Francisco J. de Céspedes |Vicente García |Manuel de Jesús Calvar |Salvador Cisneros Betancourt |Bartolomé Masó 
Präsidenten der Republik Kuba: Tomás Estrada Palma |José Miguel Gómez |Mario García Menocal |Alfredo Zayas y Alfonso |Gerardo Machado y Morales |Carlos Manuel de Céspedes y Quesada |La Pentarquía (Ramón Grau San Martín, Guillermo Portela, José Miguel Irizarri, Sergio Carbó, Porfirio Franca) |Ramón Grau San Martín |Carlos Hevia |Manuel Márquez Sterling |Carlos Mendieta y Montefur |José A. Barnet |Miguel Mariano Gómez |Federico Laredo Brú |Fulgencio Batista y Zaldívar |Ramón Grau San Martín |Carlos Prío Socarrás |Fulgencio Batista y Zaldívar |Anselmo Alliegro y Milá |Manuel Urrutia Lleó |Osvaldo Dorticós Torrado 
Präsident des Staatsrates der Republik Kuba: Fidel Castro Ruz |Raúl Castro Ruz |Miguel Díaz-Canel 
Präsidenten der Republik Kuba: Miguel Díaz-Canel

Personendaten
NAMECastro, Fidel
ALTERNATIVNAMENCastro Ruz, Fidel Alejandro (heutiger offizieller Name); Ruz González, Fidel Hipólito (erste Taufurkunde, 1935); Castro Ruz, Fidel Ángel (zweite Taufurkunde, 1941)
KURZBESCHREIBUNGkubanischer Staatspräsident
GEBURTSDATUM13. August 1926 oder 13. August 1927
GEBURTSORTMayarí,Provinz Oriente
STERBEDATUM25. November 2016
STERBEORTHavanna
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