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Festung Furggels

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Abdeckung mit Panzertürmen und Aussenverteidigung
Skizze der Festung Furggels

DasArtillerie-WerkFestung Furggels (ältere Bezeichnung Furkels, Armeebezeichnung A 6355) liegt auf dem St. Margrethenberg (Pfäfers) beiBad Ragaz in der Schweiz. Das 1940 schussbereite Werk wurde 1998 stillgelegt, am 31. Oktober 2002 aus der Geheimhaltung entlassen, von derSchweizer Armee verkauft und ist seit 2010 alsMuseum mitGastronomiebetrieb geöffnet.

Die Festung Furggels gehörte als Teil derFestung Sargans zusammen mit denFestungswerkenSaint-Maurice undSt. Gotthard zu den wichtigsten und grössten Festungen desReduit-Verteidigungsdispositivs imZweiten Weltkrieg.

Geschichte

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Erbaut wurde dieses Werk ab dem November 1939 mit einer Bewaffnung von zwei10,5-cm-Turmkanonen 39. Diese Türme stellten eine neue Gattung von Festungsgeschützen dar (Modell 1939 L52) und waren im Juli 1940 schussbereit. 1941 kamen noch mal zwei 10,5-cm-Turmkanonen (Panzerturm) hinzu. Diese waren im Mai 1942 schussbereit. In einer dritten Etappe wurden in Furggels ab dem Januar 1945 noch vier 15-cm-Bunker Kanonen eingebaut. DieseKasematten waren in den Jahren 1946 bis 1947 schussbereit. Mit dieser Bewaffnung gehörte das Artillerie-Werk zu den grössten Werken, welche in der Schweiz erbaut wurden.

Truppengliederung

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In der Zeit der Teilmobilmachung 1943 wurde das Werk von derFestungs-Artillerie-Kompanie 34 (Fest Art Kp 34) betrieben. Diese Kompanie gehörte zur Festungs-Artillerie-Abteilung 11. Weitere Kompanien dieser Abteilung 11:

Die Fest Art Abt 11 war wiederum dem Festungsregiment 20 unterstellt. In diesem Regiment waren folgende Abteilungen:

  • Fest Art Abt 11
  • Fest Art Abt 12
  • Fest Art Abt 13
  • Mot Kan Abt 32(Motorisierte Kanonen-Abteilung)
  • Sch Mot Kan Abt 24(Schwere Motorisierte Kanonen-Abteilung)
  • Sch Flab Abt 33(Schwere Fliegerabwehr-Abteilung)

Mannschaftsbestand

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Die Festung Furggels war mit ihrer Infrastruktur auf einen ziemlich grossen Bestand an Werkbesatzung angewiesen. Die Hauptaufgabe des Werkes war die Unterstützung der Abschnittstruppen mit Artilleriefeuer. Damit aber die Geschütze schiessen konnten, war im rückwärtigen Bereich eine relativ grosse Logistik vonnöten. Es handelt sich hierbei um Funktionen wie Werkschutz, Versorgung, Sanität und Infanterie. Dieser Bestand bedeutete für den Betrieb der Festung eine Mannschaft von 420 Mann, die sich wie folgt zusammensetzt:

  • 350 Mann Werkbesatzung
  • 70 Mann Festungsinfanterie

Dieser Bestand an Werkbesatzung wurde von keinem anderen Werk in der Region Sargans erreicht. Die Werke Magletsch (400 Mann) und Kastels (400 Mann) waren nur unwesentlich kleiner. Die Feuerkraft der beiden anderen genannten Werke kam allerdings nicht an die von Furggels heran.

Werk

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Wie bei den meisten Werken konnte ab dem Haupteingang mit einem Lastwagen (bis zu 7,5 t) in das Werkinnere gefahren werden. Der recht schmale Stollen mündet in einen grossen Raum, wo unter anderem geschützt von der Aussenwelt der Güterumschlag der Lastwagen vorgenommen werden konnte. Damit der Lastwagen auch wieder wenden konnte, ist eineDrehscheibe in den Boden eingelassen, welche mit relativ wenig Muskelkraft gedreht werden konnte. Diese Konstruktion ersparte das mühsame Heraussprengen von Fels um eine genügend grosse Kaverne für das Manövrieren zu erhalten.

Bis in die 1990er Jahre wurde das Werk Furggels kontinuierlich an die neuen Bedrohungsformen angepasst. So wurden den neusten Erkenntnissen genügende Drucktüren gegen die Druckwellen bei Explosionen undGasschleusen gegen chemische Kampfstoffe eingebaut sowie bestehende Einrichtungen verbessert. Die beiden Etagen sind durch ca. 20 m Fels voneinander getrennt. Diese Höhe kann mittels eines Transportaufzuges oder der parallel zum Aufzug verlaufenden Treppe überwunden werden. Beide Etagen sind durch einen Schrägstollen miteinander verbunden.

  • Haupteingang A 635546.98199.50211
  • Eingang 246.9806959.510559
  • Ausgang Sappeurbrücke46.9823539.50443
  • Ausgang Betonbrücke46.9828049.503856
  • Ausgang West46.9848479.507839
  • Panzerturm 146.9814799.509485
  • Panzerturm 246.982719.508585
  • Panzerturm 346.9821139.506735
  • Panzerturm 446.9820539.503104
  • Getarnter 10,5 cm Panzerturm 3
    Getarnter 10,5 cm Panzerturm 3
  • Enttarnter 10,5 cm Panzerturm 1
    Enttarnter 10,5 cm Panzerturm 1
  • Treppe zum Panzerturm mit Paternoster-Munitionsaufzug
    Treppe zum Panzerturm mitPaternoster-Munitionsaufzug
  • Panzerturm Innenansicht
    Panzerturm Innenansicht
  • Bunkerkanone 146.9841629.507879
  • Bunkerkanone 246.9839729.507464
  • Bunkerkanone 346.9837199.507033
  • Bunkerkanone 446.9833429.50648
  • Stand Bild46.981289.503021
  • Stand Tobel Nord46.9825119.503621
  • Stand Tobel Süd46.9829.502549
  • Stand Tobel Mitte46.98229.502899
  • Stand Pilz46.9818169.508249
  • Beobachtungsstand Prättigau46.9827969.510771
  • Zuluft46.9828489.507394
  • Scharte der 15-cm-Bunker-Kanone
    Scharte der 15-cm-Bunker-Kanone
  • Zerlegte 15-cm-Bunker-Kanone mit Scharte von Innen
    Zerlegte 15-cm-Bunker-Kanone mit Scharte von Innen
  • Bunkerkanone 1
    Bunkerkanone 1
  • Bunkerkanone 2
    Bunkerkanone 2

Aussenverteidigung und Beobachter

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  • ArtilleriebeobachterChimmispitz A 6352: Unterstand für 50 Mann46.954629.50595
  • Artilleriebeobachterwerk und KPPizalun A 635346.971179.52018
  • Unterstandskaverne A 635446.98389.508036
  • Bunker Ost A 635646.9794159.512166
  • Bunker Nord A 635746.9847019.507466
  • Solitär A 635846.9835679.507448
  • Solitär A 635946.9831119.509811
  • Solitär A 636046.9806119.506716
  • Solitär A 636146.9806539.507888
  • Unterstandskaverne Flab A 636246.9805879.503073
  • Unterstandskaverne Flab A 636346.9816179.503323
  • Unterstandskaverne Flab A 636446.9828229.506854
  • Unterstandskaverne Flab A 636546.9828819.508579
  • Unterstandskaverne Flab A 636646.9824049.5091
  • ASU Übermittlung F 1313946.9835789.507869[1]
  • Blick auf einen Teil der Abdeckung der Festung. Vorne rechts Nebeneingang zur Anlage, dahinter ein Panzerturm, links daneben hinter den Bäumen ein Mg-Bunker
    Blick auf einen Teil der Abdeckung der Festung. Vorne rechts Nebeneingang zur Anlage, dahinter ein Panzerturm, links daneben hinter den Bäumen ein Mg-Bunker
  • Mg-Bunker Nord A 6357
    Mg-Bunker Nord A 6357
  • Stand Pilz
    Stand Pilz
  • Mg-Bunker Ost A 6356
    Mg-Bunker Ost A 6356

Infrastruktur

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Obere Etage (erstes Untergeschoss):

  • Drei Munitionsmagazine für die vier 10,5-cm-Turmkanonen
  • Vier Munitionsmagazine für die vier 15-cm-Bunkerkanonen
  • Eine Beobachtungskuppel
  • Eine 9-cm-Panzerabwehr-Kasematte mit Beobachtung
  • Zwei Kasematten mit einem leichten Maschinengewehr und einem Maschinengewehr
  • Eine Rettungsstation
  • Spital
  • Notspital beim Eingang Süd
  • Drei Entgiftungsstationen. Diese befinden sich bei den Eingängen „Betonbrücke“, Haupteingang und Eingang Süd.
  • Werkstatt
  • Telefonzentrale
  • Kompaniebüro
  • Filterraum
  • Maschinenraum
  • Wasserreservoir (3 Becken mit total 1,35 Mio. Liter Inhalt und ein Tagesreservoir mit 12'500 Liter Inhalt)
  • Brennstoffreservoir (2 Tanks mit je 100'000 Liter Inhalt)
  • Mannschaftsunterkunft für die 15-cm-Bunkerkanonen
  • KP Südfront (Meldefahrer, Meldesammelst., Adjutant, Of Gst.Uem AC/AZ, Logistik, Chiffrierraum, Telefonzentr., Nachrichtenbüro, Kdt. Südfront, Chef Artillerie)
  • Schiessbüro für die 15-cm-Bunkerkanonen
  • Schiessbüro für die 10,5-cm-Turmkanonen
  • 3Sulzer-Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung

Untere Etage (zweites Untergeschoss):

  • Offiziers-, Unteroffiziers- und zwei Mannschaftsunterkünfte (541 Betten)
  • Feldpostbüro
  • mehrere Kantinen
  • Grossraumküche
  • Bäckerei
  • Lebensmittelmagazin
  • Totenkammer
  • Arrestlokal
  • Waschküche
  • Sauerstoffgeräte
  • Klimaanlage[2]
  • Haupteingang der Festung, der mit Lastwagen befahren werden kann
    Haupteingang der Festung, der mit Lastwagen befahren werden kann
  • Die Festung hat insgesamt 7,6 km Gänge
    Die Festung hat insgesamt 7,6 km Gänge
  • Mannschaftsunterkunft
    Mannschaftsunterkunft
  • Dieselgeneratoren
    Dieselgeneratoren

Heutige Nutzung

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Die Festung Furggels wurde 1998 im Zuge derArmeereform 95 entklassifiziert und an die Festung Furggels GmbH verkauft. Sie wurde von Herbst 2010 bis Herbst 2018 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der Haupteingang befindet sich oberhalb vonPfäfers an der Strasse zum DorfSt. Margrethenberg, etwa 200 m vor dem Restaurant Tristeli.

Die Festung gehört seit Januar 2019 dem Widnauer Erich Breitenmoser.

Weblinks

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Commons: Festung Furkels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Festung-Schweiz.ch > Igel Fotos und Dokumentation > Festungsbrigaden > Festungsbrigade 13 > Artilleriewerk A6355 Furggels
  2. Oberland: A6355 Artilleriewerk Furggels@1@2Vorlage:Toter Link/www.festung-oberland.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2023.Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.

46.98199.50211Koordinaten:46° 58′ 54,8″ N,9° 30′ 7,6″ O; CH1903: 756976 / 205490

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