Ferrari F300

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Ferrari F300
Ferrari F300 in derMichael Schumacher Private Collection

Ferrari F300 in derMichael Schumacher Private Collection

Konstrukteur:Italien Ferrari
Designer:Ross Brawn(Technischer Direktor)
Rory Byrne(Chefdesigner)
Aldo Costa(Leitung der Fahrwerkskonstruktion)
Nicolas Tombazis(Aerodynamik-Chef)
Vorgänger:F310B
Nachfolger:F399
Technische Spezifikationen
Chassis:Wabenkernsandwich-Monocoque mit Deckschichten aus CFK
Motor:Ferrari Tipo 047, 3,000 cm³, 80°-V10-Saugmotor
Radaufhängung vorn:Doppelquerlenkerachse mitDrehstabfeder,Schubstange undTellerfeder
Radaufhängung hinten:Doppelquerlenkerachse mit Drehstabfeder, Schubstange und Tellerfeder
Länge:4340 mm
Breite:1795 mm
Höhe:0961 mm
Radstand:2953 mm[1]
Gewicht:0600 kg
Reifen:Goodyear
Benzin:Shell
Statistik
Fahrer:Deutschland Michael Schumacher
Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Erster Start:Großer Preis von Australien 1998
Letzter Start:Großer Preis von Japan 1998
StartsSiegePolesSR
16636
WM-Punkte:133
Podestplätze:19
Führungsrunden:269 über 1256,380 km
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

DerFerrari F300 war einFormel-1-Rennwagen, den dieScuderia Ferrari1998 in der Formel-1-Weltmeisterschaft einsetzte.

Inhaltsverzeichnis

Technik und Entwicklung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Motor (Tipo 047) des Ferrari F300
Der Heckflügel des F300; ①, ② und ③ sind die einzelnen aerodynamischen Elemente; mit Hilfe der mit der Nr. ④ gekennzeichneten Löcher ist die Anpassung des Anstellwinkels der aerodynamischen Elemente möglich; die übrigen Löcher (⑤) ermöglichen die Fixierung eines weiteren Elements.

Ross Brawn war der technische Direktor, ihm unterstanden der KonstrukteurRory Byrne und der AerodynamikerWillem Toet. Der F300 wurde von Byrne völlig neu entworfen, da dieFIA das Reglement vor der Saison 1998 geändert hatte. So musste der Wagen an der Front sowie am Heck rund 20 Zentimeter schmaler sein als im Vorjahr.

DerV-Motor des Ferrari Tipo 047 hatte 10 Zylinder und war nicht aufgeladen (Saugmotor). Bei einer Drehzahl von 17.300/min leistete er etwa 590 kW (802 PS). Damit erreichte der F300 eine Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h. DieBohrung eines Zylinders beträgt 96 mm, derKolbenhub 41,4 mm; Hubraum 2997 cm³,Verdichtungsverhältnis 12,3 : 1. Der Motor wurde während der Saison zweimal überarbeitet und danach als VersionB undC bezeichnet. Das von Ferrari entwickelte Halbautomatikgetriebe mit elektronisch-hydraulischer Schaltung hat sieben Gänge.

Byrne baute einen schnellen und standfesten Rennwagen, der demMcLaren MP4/13 aber aerodynamisch unterlegen war. Der Wagen wurde während des Jahres mehrmals überarbeitet. BeimGroßen Preis von San Marino kamen zusätzliche Flügel am Chassis hinzu, die später von der FIA aus Sicherheitsgründen verboten wurden. Für die Großen Preise inDeutschland undBelgien gab es eine Variante mit längerem Radstand. Ab demGroßen Preis von Kanada erhielten die F300 neue Frontflügel und einen neuenDiffusor. Durch diese Änderungen wurden die aerodynamischen Eigenschaften des Rennwagens verbessert.

Renngeschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Luca Montezemolo bei der Präsentation des F300 in Maranello

Wenige Tage vor Weihnachten fuhr Michael Schumacher den F300 geheim auf der hauseigenen Teststrecke in Fiorano, bevor er am 7. Januar in Maranello vor 800 anwesenden Journalisten offiziell der Öffentlichkeit präsentiert wurde.[1] Am 12. Januar wurde der Wagen auf die kommende Saison abgestimmt, allerdings konnten nur 30 Runden absolviert werden. Am zweiten Tag ließen Getriebeprobleme nur 21 Runden zu; das Getriebe wählte grundlos die neutrale Schaltposition aus. Da das lange Zeit nicht behoben werden konnte, wurden Tests in Jerez um eine Woche verschoben, damit der Testfahrer Nicola Larini nahe der Zentrale weiter die Probleme analysieren konnte. Als die Tests in Jerez begannen, bekam Schumacher Schwierigkeiten mit der elektronischen Steuerung.

Mit sechs Saisonsiegen konnte Schumacher die Weltmeisterschaft lange Zeit offen halten. Die Entscheidung fiel bei den letzten beiden Rennen. Vor demGroßen Preis von Luxemburg hatten Schumacher und McLaren-FahrerMika Häkkinen jeweils 80 Punkte erreicht. Auf demNürburgring überholte Häkkinen den aus derPole-Position gestarteten Schumacher nach dem ersten Boxenstopp und fuhr zum Sieg. Beim letzten Rennen, demGroßen Preis von Japan, musste Schumacher vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen, weil er am Vorstart den Motor des F300 abgewürgt hatte. Im Rennen fiel er nach einem Reifenschaden aus und in beiden Meisterschaften – Fahrer und Teams – musste sich Ferrari mit dem zweiten Rang begnügen. Im Laufe der Saison schied Ferrari dreimal durch individuelle Fehler und jeweils einmal wegen des Motors, des Getriebes und eines geplatzten Reifens aus.

Lackierung und Sponsoring

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der Wagen wurde in Ferrari-Rot mit weißen Akzenten gehalten. Als Hauptsponsor platzierteMarlboro ihr Logo auf die Airbox und den Heckflügel des Boliden. Auf den Seitenkästen, der Nase sowie am seitlich oberen Ende des Heckflügels sitzt das Logo des TreibstofflieferantenShell, auf den Spiegeln wurde das Logo vonTommy Hilfiger angebracht. Am Frontflügel und der Nasenspitze befinden sich die Marken vonTelecom Italia (seitlich am Frontflügelende),Goodyear (Frontflügel),Fiat undMagneti Marelli (beide Nasenspitze). Magneti Marelli war außerdem auch seitlich am unteren Ende des Heckflügels zu finden. Auf den Seitenkästen neben dem Shell-Logo ist auch die Marke des JuweliersAsprey platziert.

Fahrer

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Gefahren wurde der F300 wie in den Vorjahren vonMichael Schumacher undEddie Irvine.Luca Badoer wurde neuer Test- und Ersatzfahrer und ersetzteGianni Morbidelli undNicola Larini.

Weitere Verwendung der Chassis

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Insgesamt gab es neun verschiedene Chassis. Am 31. Oktober 2012 versteigerte inLondon das AuktionsunternehmenSotheby’s ein rennfähiges Ferrari-Chassis mit der Nummer 183 für 400.000Pfund. Dieses Modell wurde ungefähr Mitte Februar 1998 fertiggestellt und dessen Motor sowie Getriebe wurden von Ferrari 2009 wieder instand gesetzt. Der Wagen wurde hauptsächlich für Tests während der Saison 1998 verwendet und Mitte der 2000er Jahre von Ferrari verkauft.[1]

Ein vonMichael Schumacher gefahrener Wagen ist in derMichael Schumacher Private Collection in Köln ausgestellt.

Ergebnisse

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
FahrerNr.12345678910111213141516PunkteRang
Formel-1-Weltmeisterschaft 19981332.
Deutschland M. Schumacher3DNF312310111351DNF12DNF
Vereinigtes Konigreich E. Irvine44833DNF332348DNFDNF242
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Ferrari F300 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. abc1998 Ferrari F300 Formula One Racing Car. In: rmsothebys.com. 31. Oktober 2012, abgerufen am 29. September 2020 (englisch). 
Rennwagen vonFerrari

Frontmotor-Rennsportwagen:118LM |121LM |125C |125S |159S |166 MM |166 S |166 Spyder Corsa |195S Spider |195 Sport Touring Berlinetta Le Mans |212 MM |Testa Rossa |225S |250MM |250 Monza |250S |250TRI |250 GT SWB Breadvan |250 GT Berlinetta LWB |250 GT Berlinetta SWB |250 GTO |275 GTB/4 NART Spyder |290MM |290S |312 S |315 Sport |330 GTO |330LM GTO |330LMB |330TRI |335S |340MM |340 Mexico |365 GTB/4 Competizione |375MM |375 Plus |375 Plus Pinin Farina Cabriolet |376S |410 S |412 S |446S |500 Mondial |500 TR |500TRC |625LM Spider Touring |625TF |735S Spider |750 Monza |857S |860 Monza

Mittelmotor-Rennsportwagen:212E Montagna |250LM |250P |275P |275P2 |330P |330P2 |330P3 |330P4 |312P |312PB |333SP |499P |412 CanAm |412P |512S/M |612 CanAm |712 CanAm

GT-Rennsportwagen:512 BB |550 GTS Maranello |575 GTC |F430 GT |F430 GTC |F430 GT2 |F40 LM |458 Italia GTC |458 Italia GT2 |458 Italia GT3 |488 GTE |488 GT3 |296 GT3

Super-Sportwagen:288 GTO |FXX |FXX K

Dino:Dino 156F2 |Dino 166 F2 |Dino 166P |Dino 196S |Dino 196SP |Dino 206P |Dino 206S |Dino 246 |Dino 246F1 |Dino 246S |Dino 246SP |Dino 246 Tasman |Dino 248SP |Dino 296S |Dino 268SP

Frontmotor-Monoposti:125GP |125F1 |212F1 |275F1 |340F1 |375F1 |553 Sqaulo |555 Supersqualo |625F1 |D50 |801

Mittelmotor-Monoposti:156 |158F1 |1512F1 |312F1 |312B |312B2 |312B3 |312T |312T2 |312T3 |312T4 |312T5 |126C |126CK |126C2/C2B |126C3 |126C4 |156/85 |F1/86 |F1/87 |F1-87/88C |640 |641 |642 |643 |F92A |F93A |412T1 |412T2 |F310 |F310B |F300 |F399 |F1-2000 |F1-2001 |F1-2002 |F1-2003-GA |F2004 |F2005 |248 F1 |F2007 |F2008 |F60 |F10 |150º Italia |F2012 |F138 |F14 T |SF15-T |SF16-H |SF70H |SF71H |SF90 |SF1000 |SF21 |F1-75 |SF-23 |SF-24 |SF-25

Formel-2-Wagen:166F2 |Dino 166 F2 |212F2 |500 |553F2 Squalo |Dino 156F2

Andere Monoposti:Auto Avio Costruzioni |Lancia D50 |166FL |375 Indianapolis |326MI |412MI |637

Formel-1-Rennwagen derScuderia Ferrari

1950–1960:125 |125 F1 |275F1 |340F1 |375F1 |553 Squalo |625F1 |555 Supersqualo |D50 |801 |Dino 246F1 |156

1961–1970:Dino 246F1 |156 |158 |1512 |246 Tasman |312F1 |312B

1971–1980:312B |312B2 |312B3 |312T |312T2 |312T3 |312T4 |312T5

1981–1990:126CK |126C2 |126C2B |126C3 |126C4 |156/85 |F1/86 |F1/87 |F1-87/88C |640 |641

1991–2000:642 |643 |F92A |F92AT |F93A |412T1 |412T1B |412T2 |F310 |F310B |F300 |F399 |F1-2000

2001–2010:F2001 |F2002 |F2003-GA |F2004 |F2004M |F2005 |248 F1 |F2007 |F2008 |F60 |F10

2011–2020:150º Italia |F2012 |F138 |F14 T |SF15-T |SF16-H |SF70H |SF71H |SF90 |SF1000

seit 2021:SF21 |F1-75 |SF-23 |SF-24 |SF-25

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ferrari_F300&oldid=241177846
Kategorien: